Unsere Wochentipps: Vortrag, Podiumsdiskussion und Studientagung

Bei unseren Wochentipps sind diesmal mit Vortrag, Podiumsdiskussion und Studientagung viele theoretische Impulse dabei: Es gibt die Onlinelesung für Eltern mit Kindern „Mimi und der Bestimmertag“, die theologische Studientagung: „In der Nacht, da Jesus verraten ward“ und die Podiumsdiskussion „Macht Covid-19 unsere Gesellschaft krank?“. Außerdem stellt Stadtsuperintendent Bernhard Seiger in einem Vortrag zur „Via Reformata“ den neuen Geschichtspfad vor. In dieser Woche findet auch eine ökumenische Adventsvesper in St. Aposteln und das Konzert „InVocare“ sowie ein Benefiz-Konzert für die Opfer der Flutkatastrophe statt. Die Zusammenfassung in der Übersicht:

18.11.2021, 14:00
Ev. Familienbildungsstätte Köln
Mit Anmeldung bis 18.11.: „Mimi und der Bestimmertag“
Onlinelesung für Eltern mit Kindern ab 4 Jahre
Am Freitag, 19. November, findet wieder der bundesweite Vorlesetag statt. Aus diesem Anlass lädt die Evangelische Familienbildungsstätte Köln von 18 bis 19 Uhr zu einer Online-Lesung mit der Kölner Kinderbuchautorin Anna Lisicki-Hehn ein. Bei dem gemütlichen Leseabend per Zoom liest sie aus ihrem Buch „Mimi und der Bestimmertag“ vor. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung bis Donnerstag, 18. November, 14 Uhr, ist erforderlich um rechtzeitig den Link zugeschickt zu bekommen.

www.fbs-koeln.org

18.11.2021, 18:00
Melanchthon-Akademie
Karl Rahner-Akademie, Jabachstr. 4
Theologischer Studientagung: „In der Nacht, da Jesus verraten ward.“
Antijudaismus im christlichen Gottesdienst

Die Gottesdienste der christlichen Konfessionen sind mit lebendiger jüdischer Tradition verbunden. Daneben finden sich auch Elemente des Antijudaismus wie etwa die Einsetzungsworte, die nahe legen, dass Jesus von seinem Volk „verraten“ wurde. Dazu kommt, dass christliche Gottesdienste in einem öffentlichen Raum stattfinden, der auch von Antisemitismus und Ressentiments geprägt ist. Auf einer Tagung am Donnerstag, 18. November, 18 bis 21 Uhr, in der Karl Rahner Akademie, Jabachstraße 4, werden antijüdische Elemente im Gottesdienst aufgezeigt und diskutiert, was getan werden muss, damit in der Feier eines Gottesdienstes die Fortschritte im christlich-jüdischen Dialog auch umgesetzt und sichtbar werden. Die Tagung der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit findet in Zusammenarbeit mit der Karl Rahner Akademie und der Melanchthon-Akademie, dem Katholischen Bildungswerk Köln und dem Katholischen Stadtdekanat Köln. Die Teilnahme kostet 11 Euro, ermäßigt 5,50 Euro. Eine Anmeldung per E-Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de ist erforderlich.

Anmeldung erforderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

Freitag, 19.11.2021 – Macht Covid-19 unsere Gesellschaft krank?
Eine Podiumsdiskussion über die Auswirkungen der Pandemie auf unser Miteinander

Die Covid-19-Pandemie wird zum sozialen Belastungstest. Wie wirken sich die Einschränkungen auf uns aus? Wie und inwieweit „infiziert“ das Virus unser Sozialverhalten – und das unserer Kinder? Wird es unsere Freiheit und unsere Gesellschaft dauerhaft verändern? Wie schaffen wir es, daraus das Richtige zu lernen?  Prof. Dr. Armin Nassehi ist einer der einflussreichsten Soziologen Deutschlands, und macht sich viele Gedanken über die Auswirkungen von Covid-19 auf unsere Gesellschaft. Er studierte Erziehungswissenschaften, Philosophie und Soziologie und leitet seit 1998 den Lehrstuhl I für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Aufgabengebiete sind Kultursoziologie, Politische Soziologie, Religionssoziologie, Wissens- und Wissenschaftssoziologie. Vielfach preisgekrönt wurde er 2020 in die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina aufgenommen.

Die Plätze für eine präsentische Teilnahme sind ausgebucht. Bitte melden Sie sich online oder über unser Sekretariat für die Online-Übertragung an.

Eine Veranstaltung der Stiftung Allgemeinmedizin und der Melanchthon-Akademie.

https://www.melanchthon-akademie.de/programm/theologie-treiben/kurs/17069-macht-covid-19-unsere-gesellschaft-krank/

18.11.2021, 19:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, 50968 Köln
Vortrag zur „Via Reformata“
Stadtsuperintendent Bernhard Seiger stellt den neuen Geschichtspfad vor

Der Ökumenische Arbeitskreis der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Bayenthal lädt am Donnerstag, 18. November, 19.30 Uhr, zu einem Vortrags- und Gesprächsabend in die Reformationskirche, Mehlemer Straße 29, ein. Pfarrer Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, stellt die „Via Reformata“ vor – einen neuen Kölner Gedenkweg zur Reformation.

www.kirche-bayenthal.de
20.11.2021, 19:30
Evangelisch Leben in Köln und Region
St. Aposteln, Neumarkt 30, 50677 Köln
Anmeldung bis 20.11.: Ökumenische Adventsvesper in St. Aposteln
Die Evangelische Kirche im Rheinland und das Erzbistum Köln laden gemeinsam ein

Zur jährlichen ökumenischen Adventsvesper in der Basilika St. Aposteln, Neumarkt 30, laden Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, und Weihbischof Rolf Steinhäuser, Apostolischer Administrator des Erzbistums Köln, am Samstag, 27. November, 19.30 Uhr, ein. Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes übernimmt der Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling. An der Orgel ist Basilikakantor Vinvent Heitzer zu hören. Um Anmeldung bis Samstag, 20. November, unter Telefon 0221/16427200 oder per E-Mail an Dialog@Erzbistum-Koeln.de wird gebeten.

21.11.2021, 17:00
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
„InVocare“ – Konzert des Forums Alte Musik Köln
Madrigalvertonungen des 16. und frühen 17. Jahrhunderts

Es darf geweint, geseufzt und gelacht werden! Das junge Vokalensemble „InVocare“ aus Basel besingt am Sonntag, 21. November, 17 bis 19 Uhr, die Macht der Göttin Fortuna, Glück oder Unglück über die Menschen zu bringen. Im Konzert „O Fortuna!“ in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, erklingt eine Auswahl von Renaissance-Madrigalen von Luca Marenzio, Sigismondo d’India, Orazio Vecchi, Carlo Gesualdo, Giaches de Wert, Claudio Monteverdi, Heinrich Schütz, John Dowland und anderen. Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt 12 Euro. Die Teilnahme ist nach den 3G-Regeln möglich.

www.trinitatiskirche-koeln.de

21.11.2021, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim
Auferstehungskirche Ostheim, Heppenheimer Straße 7, 51107 Köln
Benefiz-Konzert für die Opfer der Flutkatastrophe
Die Chöre „Peters Kunden“ und „Go East“ treten auf

Zu einem Benefiz-Konzert mit dem Chor „Peters Kunden“ aus Neubrück und dem Gospelchor „Go East“ aus Ostheim lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim am Ewigkeitssonntag, 21. November, 17 Uhr, ein. Der Eintritt ist frei, um großzügige Spenden wird gebeten. Der Erlös aus dem Chorkonzert in der Auferstehungskirche, Heppenheimer Straße 7, wird an die Opfer der Flutkatastrophe gespendet. Der Einlass erfolgt gemäß der 3G-Regel. Das Publikum wird gebeten, während des gesamten Konzerts eine Mund-Nase-Bedeckung zu tragen.

www.kirchengemeinde-rath-ostheim.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Buß- und Bettag – ein Tag der Besinnung und Neuorientierung

Der morgige Buß- und Bettag (17.11.) ist für evangelische Christinnen und Christen ein Tag der Besinnung und Neuorientierung mit Blick auf das persönliche und gesellschaftliche Leben. Viele Kirchengemeinden laden am Abend des Buß- und Bettages zu Andachten ein. Es gibt viele Abendgottesdienste, die oft in ökumenischer Verbundenheit mit (katholischen) Nachbargemeinden oder sogar bei den Nachbarn – wie in Bickendorf bei der Evangelisch-methodistischen Gemeinde – gefeiert werden. Einige haben die Flutkatastrophe zum Thema. Andere bleiben bei ihrer Tradition und feiern am Buß- und Bettag Friedensandachten/-gebete. In Bensberg gibt es einen „Tag der offenen Kirche“. Die Zusammenstellung:

Evangelische Gemeinde Köln

– AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, 50667 Köln

17.11.2021, 18:00, Evangelische Messe

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg

– Tersteegenhaus, Emmastraße 6, 50937 Köln

17.11.2021, 18:30, Ökumenischer Gottesdienst zu Buß- und Bettag, Thema: „Stolpersteine – Erinnern für die Zukunft“ im Rahmen des Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

www.kirche-klettenberg.dewww.kirche-klettenberg.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal

– Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße 106, 50935 Köln

17.11.2021, 18:00, Buß- und Bettag – Friedensgebet, Pfarrerin Gebhardt u. Pfarrer Beuscher, www.evangelisch-in-lindenthal.de

– Matthäuskirche, Dürener Straße 83/ Herbert-Lewin-Straße, 50931 Köln

17.11.2021, 07:15, Andacht am Mittwochmorgen: Gedanken, Gebet und Stille, Pfarrer Armin Beuscher

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Riehl

– St. Engelbert, Garthestraße 15, 50735 Köln

17.11.2021, 12:00, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag

www.ev-kirche-niehl-riehl.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen

– Friedenskirche Bedburg, Langemarckstraße 26, 50181 Bedburg

17.11.2021, 19:00, [ONLINE] Ökumenischer Gottesdienst live und online, Pfarrer Gebhard Müller

– Erlöserkirche Niederaußem, Oberaußemer Straße 80, 50181 Bedburg-Niederaußem

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst zum Buß- und Bettag, Pfarrer Thorsten Schmitt und der Kirchenchor

 

Evangelische Clarenbach-Kirchengemeinde Köln-Braunsfeld

– Evangelische Clarenbach-Kirche Braunsfeld, Aachener Straße 458, 50933 Köln

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag, Thema: „Das Wasser steht mir bis zum Hals“ – Gedenken an die Flutopfer

Es gilt die 3G-Regel. Pfarrerin Ulrike Graupner, Diakon Klaus Bartonitschek, Team der Ökumene-AG

www.clarenbachgemeinde.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch

– Gemeindezentrum Pesch, Montessoristraße 15, 50767 Köln

17.11.2021, 19:00, Ökumenisches Friedensgebet am Buß- und Bettag. Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch und der Katholische Kirchengemeindeverband Kreuz-Köln-Nord laden am Mittwoch, 17. November, 19 Uhr, zu einem ökumenischen Friedensgebet zum Thema „Ausgrenzung überwinden“ in das Evangelische Gemeindezentrum Köln-Pesch ein.

 

Evangelische Nathanael-Kirchengemeinde Köln-Bilderstöckchen

– St. Heinrich+ Kunigunde, Nippes

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Abendgottesdienst

 

Evangelische Kirchengemeinde Pulheim

– Gnadenkirche, Gustav-Heinemann-Straße 28c, 50259 Pulheim

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst im Gedenken an die Flutopfer

 

Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf

– Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst am Buß- und Bettag mit Musik des Posaunenchors, Pfarrerin Doffing

 

Evangelische Kirchengemeinde Ichthys

– Gemeindehaus Unter Gottes Gnaden, Zum Dammfelde 37, 50859 Köln-Widdersdorf

17.11.2021, 20:00, Ökumenischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag. Die Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung über die Homepage möglich. Es gilt die 3G-Regel. Bitte Nachweis mitbringen. Eine FFPs-Maske ist zu tragen.

www.evkirche-ichthys.de

 

Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde an der Erft

– Christuskirche Zieverich, Aachener Straße 1, 50126 Bergheim-Zieverich

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst zum Buß-und Bettag

– Petri-Kirche, Lutherstraße 27, 50127 Bergheim-Quadrath-Ichendorf

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst zum Buß- und Bettag

 

Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen

– Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag

– Andreaskirche Schildgen, Voiswinkler Straße 40, 51467 Bergisch Gladbach-Schildgen

17.11.2021, 18:30, Ökumenische Versöhnungsfeier am Buß- und Bettag (mit 3 G Regeln)

 

Evangelische Kirchengemeinde Bensberg

– Kirche Refrath-Vürfels, Vürfels 26, 51427 Bergisch Gladbach-Refrath

17.11.2021, 19:30, Ökumenischer Buß- und Bettagsgottesdienst

– Evangelische Kirche Bensberg, Friedhofsweg 9, 51429 Bergisch Gladbach

17.11.2021, 10:00, Buß- und Bettag – Tag der offenen Kirche. Die Evangelische Kirchengemeinde Bensberg möchte ihr Angebot in diesem Jahr ausweiten und lädt am Mittwoch, 17. November, von 10 bis 18 Uhr zum Tag der offenen Kirche in die Evangelische Kirche Bensberg, Friedhofsweg 9, ein. Diakon Rainer Beerhenke und Team bieten den Besuchenden Zeit und Raum für Begegnung und Gespräch sowie Ruhe und Besinnung an. www.kirche-bensberg.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach

– Heilig-Geist-Kirche, Handstraße 247, 51469 Bergisch Gladbach

17.11.2021, 18:00, [ONLINE] Präsenzgottesdienst und Live-Stream auf YouTube

– Kirche Zum Frieden Gottes, Martin-Luther-Straße 13, 51469 Bergisch Gladbach

17.11.2021, 19:00, Buß- und Bettag – Gottesdienst in der Kirche Zum Frieden Gottes, Pfarrerin Jennifer Scheier

17.11.2021, 19:20, Ökumenischer Abendmahlsgottesdienst zu Buß- und Bettag mit der Evangelischen Kantorei, Pfarrerin Jennifer Scheier

 

Evangelische Kirchengemeinde Delling

– Versöhnungskirche Bechen, St. Antoniusweg, 51515 Kürten

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst an Buß- und Bettag

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide

– Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105, 51069 Köln

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag, Pfarrer Roland Tschunitsch und Pfarrer Klaus Völkl,

– Versöhnungskirche Holweide, Buschfeldstraße 30, 51067 Köln

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag. Es singt die Kantorei „Coro Con Spirito“. Pfarrerin Sybille Noack-Mündemann und Pfarrer Sebastian Bremer, www.evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Porz-Wahn-Heide

– Martin-Luther-Kirche, Sportplatzstraße 63, 51147 Köln

17.11.2021, 18:00, Gemeinsamer Gottesdienst zu Buß- und Bettag

www.kirche-porz-wahnheide.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald

– Kirche St. Hedwig, von-Ketteler-Straße 2, 51061 Köln

17.11.2021, 19:30, Ökumenischer Gottesdienst zur Frage „Alles wieder gut?“, Pfarrer Torsten Krall

 

Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg

– Ev. Trinitatiskirche Neubrück, Europaring 31-35, 51109 Köln

17.11.2021, 18:00, Ökumenischer Gottesdienst mit Pastor Wolke

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim

– Auferstehungskirche Ostheim, Heppenheimer Straße 7, 51107 Köln

17.11.2021, 19:00, Musikalische Abendandacht mit Pfarrerin A. Stangenberg

 

Evangelische Kirchengemeinde Lindlar

– Jubilate-Kirche, Auf dem Korb, 51789 Lindlar

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst am Buß- und Bettag im Gedenken an die Flutopfer. Um Anmeldung wird gebeten. Es gilt die 3G-Regel. Pfarrer Stephan Romot

 

Evangelische Kirchengemeinde Porz

– Pauluskirche, Zündorf, Houdainer Straße 32, 51143 Porz

17.11.2021, 18:30, Gottesdienst Buß- und Bettag, Pfarrer Dr. Rolf Theobold

 

Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath

– Versöhnungskirche, Hauptstraße 16, 51503 Rösrath

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst

 

Evangelische Kirchengemeinde Brüggen/Erft

– Lukaskirche Brüggen, Kirchweg 7, 50169 Kerpen-Brüggen

17.11.2021, 18:30, Gottesdienst zum Buß- und Bettag mit den Konfis

 

Evangelische Kirchengemeinde Brühl

– St. Blasius-Kirche Meschenich, Brühler Landstraße 425

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag. Nach der Entwidmung der Thomaskirche feiern die beiden christlichen Gemeinden in Meschenich nun einen ersten gemeinsamen Gottesdienst am Buß- und Bettag. Vikarin Astrid Brus (Brühl) und Pfarrer Christoph Hittmeyer (katholische Kirchengemeinde), www.kirche-bruehl.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Frechen

– Evangelische Kirche, Hauptstraße 209, 50226 Frechen

17.11.2021, 18:00, Ökumenische Andacht am Buß- und Bettag, Pfarrerin Landgrebe, www.kirche-frechen.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Horrem

– Kreuzkirche Horrem, Mühlengraben 10 – 14, 50169 Kerpen-Horrem

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst zum Buß- und Bettag, Greve, Kraus, Ponier

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal

– Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, 50968 Köln

17.11.2021, 18:00, Andacht mit Abendmahl zum Buß- und Bettag, Pfarrer Kielbik, www.kirche-bayenthal.de

 

Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal

– Ev. Philippuskirche, Albert-Schweitzer-Straße 3, 50968 Köln

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst zu Buß- und Bettag, Pfarrer Klaus Eberhard mit Konfirmanden und Katechumenen

www.kirche-raderthal.de

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock

– Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag gemeinsam mit der Kath. Kirche Zum Heiligen Geist. Pfarrer Oliver J. Mahn und Pfarrer Andreas Brocke

 

Evangelische Kirchengemeinde Lechenich

– Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, 50374 Erftstadt-Lechenich

17.11.2021, 18:00, Ökumenischer Gottesdienst mit Posaunenchor am Buß- und Bettag, www.kirche-lechenich.de

 

Evangelische Friedenskirchengemeinde in Erftstadt

– Friedenskirche Liblar, Schlunkweg 52, 50374 Erftstadt-Liblar

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst zu Buß- und Bettag im Gedenken an die Flutopfer

 

Evangelische Kirchengemeinde Wesseling

– Apostelkirche, Antoniusstraße 8, 50389 Wesseling

17.11.2021, 19:00, Taizé-Gottesdienst am Buß- und Bettag. Am Mittwoch, 17, November, 19 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Wesseling zu einem Taizé-Gottesdienst am Buß- und Bettag in die Apostelkirche, Antoniusstraße 8, ein. Eine mit vielen Kerzen erleuchtete Kirche und eine Lichtinstallation im Altarraum schaffen eine stimmungsvolle Atmosphäre. Unter der Leitung von Thomas Jung bringt die Kantorei bekannte und weniger bekannte Taizé-Lieder zu Gehör, die zum Mitsingen oder einfach zum Zuhören einladen.

 

Evangelische Kirchengemeinde Sindorf

– Christus-Kirche, Carl-Schurz-Str. 2 / Ecke Kerpener Straße, 50170 Kerpen-Sindorf

17.11.2021, 19:00, Gottesdienst zum Buß- und Bettag, Pfarrer Frank Drensler

 

Evangelische Kirchengemeinde Hürth

– Friedenskirche Efferen, Martin-Luther-Straße 12, 50354 Hürth-Efferen

17.11.2021, 18:00, Ökumenischer Gottesdienst

 

Evangelische Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf

-St. Nikolaus Abteikirche Brauweiler, Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim

17.11.2021, 19:30, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag

Pfarrer Christoph Nötzel

 

Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf

– Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, 50829 Köln
17.11.2021, 18:00, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag, Pfarrerin Uta Walger

– Evangelisch-methodistische Markuskirche, Herbigstraße 18-20, 50825 Köln

17.11.2021, 19:00, Ökumenischer Gottesdienst am Buß- und Bettag

Pfarrer Nico Ballmann und Pfarrer Dr. Rainer Bath

 

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim

– St. Hubertus Brück, Olpener Str. 954, 51109 Köln

17.11.2021, 19:00, Ökumenische Vesper am Buß- und Bettag, Pfarrer Rösler und Ökumeneteam

(Stand: 15.11.2021)

Text: APK
Foto(s): Dirk Mailänder

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„Alte Strukturen werden uns erschöpfen“ – Nachrichten von der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord – Präses Thorsten Latzel warf einen Blick in die Zukunft der rheinischen Kirche

Der Gottesdienst wurde live aus der evangelischen Kirche in Niederaußem gestreamt

Ein Text aus dem Kapitel 25 des Matthäus-Evangeliums mit der Überschrift „Vom Weltgericht“ stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes zum Auftakt der Herbst-Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord. Der Bedburger Pfarrer Thorsten Schmitt legte ihn in seiner Predigt so aus: „Wenn es Gott als Weltenrichter geben sollte, wird er Machthaber wie Lukaschenko in Weißrussland ganz sicher verurteilen. Wenn wir so denken, machen wir es uns allerdings zu leicht“, befand Schmitt weiter. Er hat nach eigenem Bekunden das Wort Gottes immer als Anlass verstanden, sich selbst zu hinterfragen und neue Perspektiven einzunehmen. Der Richter trete in dem Bibelwort selbst in die Rolle derer ein, die er verurteile. Gott decke die Ungerechtigkeit der Welt auf. „Gehören wir zu den Gerechten, zu denen, die den Ruf Gottes in der Not der anderen gehört haben?“ fragte er daher. Jesu Christi Vision vom Weltgericht schärfe aber auch ein: „Maßstab für Gerechtigkeit ist immer das Schicksal des Geringsten.“ Und klar sei auch, dass in allen Menschen Böcke und Schafe zugleich steckten: „An einem Tag helfe ich Kranken, am anderen Tag vermeide ich den Besuch.“ Per Livestream feierten die Synodalen den Gottesdienst aus der Evangelischen Kirche in Niederaußem.

Die Synode hätte eigentlich im Bedburger Schloss stattfinden sollen. Stattdessen begrüßte Superintendent Markus Zimmermann die Synodalen wegen des rasanten Anstiegs der Corona-Infektionen in einer Zoom-Konferenz. Den eigentlichen Tagungsort hatte man mit Bedacht ausgewählt. Denn im Bedburger Schloss traf sich vom 3. bis 4. Juli 1571 die „Bedburger Synode“. Der Elsdorfer Pfarrer Martin Trautner warf einen Blick zurück. Sein Vortrag suchte nach Antworten auf die Frage: „Die Bedburger Synode: Meilenstein protestantischer Identität oder historische Episode auf dem jetzigen Gebiet unseres Kirchenkreises?“ Er referierte über die sogenannten Heckenpredigten in den Niederlanden. Prediger riefen darin zu Aktionen wie den Bilderstürmen auf. Die Einheimischen wurden von den Spaniern unterdrückt. Für Verdruss sorgten auch die Unzufriedenheit mit der katholischen Kirche und Engpässe bei der Lebensmittelversorgung. 400 Kirchen wurden in dieser Zeit schließlich gestürmt und geplündert. Das rief die spanische Besatzungsmacht auf den Plan. Der Herzog von Alba setzte im Auftrag des spanischen Königs einen Rat der Unruhen ein, den die Niederländer wegen seiner vielen Todesurteile bald „Blutrat“ nannten. Viele Aufständische flüchteten unter anderem an den Niederrhein. Dort waren sie wirtschaftlich erfolgreich und bauten tragfähige kirchliche Strukturen auf. Ziel war aber unter der Führung von Wilhelm von Oranien auch die Befreiung der Niederlande und die Rückkehr der Exilanten.

Die Bedburger Synode war daher stark niederländisch geprägt. Die Teilnehmer der Synode vereinbarten zum Beispiel, die Niederlande zu befreien. Die Bedburger Synode vertagte auch die Entscheidung über eine Kirchenverfassung. Es war einer Generalsynode in Emden vom 4. bis 13. Oktober vorbehalten, presbyterial-synodale Strukturen zu beschließen. 1610 beschloss eine Generalsynode der vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg die presbyterial-synodale Ordnung für die deutschen Gemeinden, die damit unabhängig wurden von der niederländischen Kirche.

Präses Dr. Thorsten Latzel nahm digital an der Synode des Kirchenkreises teil

Neben viel historischem Rückblick warf Präses Dr. Thorsten Latzel einen Blick in die Zukunft der rheinischen Kirche: „Welche wirkmächtige Erzählung wird es aus unserer Zeit geben? 450 Jahre später sprechen wir immer noch über das, was in Bedburg passiert ist. Was können wir tun, um die Geschichte des Protestantismus gut weiter zu führen?“ fragte der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, der auf der Synode des Kirchenkreises zu Gast war. Latzel bezog sich auf das Papier „E.K.I.R. 2030“, das die Kirchenleitung jüngst veröffentlicht hat. Einen Mangel an Papieren gebe es in der rheinischen Landeskirche sicher nicht, räumte der Präses ein. Aber in diesem gehe es um sehr praktische Folgen intensiven Nachdenkens. Einsparungen seien immer Schnitte ins lebende Fleisch. „Wir wollen nicht nur reaktiv auf geringer werdende Mittel eingehen, sondern aktiv gestalten. Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Wie schaffen wir es gerade als kleiner werdende Kirche nicht nur auf uns selbst, sondern nach außen zu wirken.“ Es gelte, überforderte Presbyterien zu entlasten und die Kirchenkreise zu stärken. „Wir haben derzeit ein hohes Maß an gremialer Selbstbeschäftigung. Wir verändern jetzt Kontexte und probieren Ideen aus. Wir haben einen agilen und fehlerfreundlichen Ansatz. Wir denken Kirche zukünftig nicht von unseren Strukturen aus, sondern vom Kontakt zu den Menschen.“

Im kirchlichen Leben würden nur zehn Prozent der Mitglieder auftauchen. Latzel diagnostizierte einen „echten Kontaktverlust“ und nannte fünf Handlungsfelder. Kirche müsse im Leben der Menschen mitgliederorientiert mitgehen, junge Menschen zwischen 20 und 40 Jahren erreichen, neue Kommunikationswege in digitalen Medien beschreiten und schließlich strategische Kooperationen mit außerkirchlichen Einrichtungen eingehen. Der Präses wünscht sich eine service-freundliche Kasualpraxis. Es stellt sich auf Kirchenkreisebene eine Agentur vor, die rund um die Uhr erreichbar ist und Termine für Trauerfeiern, Hochzeiten und Taufen vermittelt. Auch sollten die Gemeinden darüber nachdenken, ihre Räume für zivilgesellschaftliches Engagement zu nutzen. Zum Schluss lautete Latzels Appell: „Alte Strukturen werden uns erschöpfen. Wir brauchen den Mut, neue Formen zu leben. Auch mit weniger Menschen und Mitteln werden wir sehr gut Kirche sein können. Es geht uns besser als in der meisten Zeit unserer Geschichte und an den meisten Orten dieser Welt. Bringen wir den Mut auf, hinauszugehen zu den über zwei Millionen Christinnen und Christen, die meistens in unseren Gemeinden nicht auftauchen.“ Das neue Papier der Kirchenleitung stieß bei den Synodalen auf Zustimmung, wie sich aus den zahlreichen Wortmeldungen ablesen ließ.

Superintendent Markus Zimmermann schaute auf die Jahre 2019 und 2020 zurück

Superintendent Zimmermann hatte seinen Jahresbericht den Synodalen vorab zur Verfügung gestellt. Er hob im mündlichen Vortrag einige Punkte heraus. „Als ich den Bericht verfasst habe, hatte ich auf mehr Entspannung bei der Pandemie gehofft. Es stellte und sich wieder die Frage: Wie gehen wir mit Gottesdiensten und anderen präsentischen Veranstaltungen um? Dramatisch war das an Weihnachten und Ostern. Es hat viele Enttäuschungen gegeben, die ich alle auf ihre Weise nachvollziehen kann. Niemand hat es sich leicht gemacht. Letztendlich müssen die Entscheidung die Presbyterien vor Ort treffen. Wieder stehen Entscheidungen für Weihnachten an. In unseren Gemeinden hat keinen Fall von Corona gegeben, die sich in einer Kirchengemeinde ausgebreitet hat. „Machen Sie bitte alles möglich, damit es auch präsentische Veranstaltungen gibt“, appellierte er an die Presbyterien.

Das Wort „Regionalisierungsprozess“ für anstehende Strukturveränderungen möchte der Superintendent nicht mehr verwenden und es durch „Kollegialisierungsprozess“ der Gemeinden ersetzen. „Wir nehmen uns gegenseitig wahr als Schwestern und Brüder mit den gleichen Zielen und Interessen.“ Zimmermann warf auch einen Blick in die Zukunft und warb bei den Synodalen um die Teilnahme am geplanten Tauffest am Rheinufer, den Kirchbautag und den Presbytertag im kommenden Jahr.

Finanzkirchmeisterin Gaby Orbach stellte den Jahresabschluss für 2020 vor. „Wir haben das Jahr deutlich besser abgeschlossen als geplant.“ Der Kirchenkreis hat einen Überschuss in Höhe von 216.226 Euro erwirtschaftet. Dazu beigetragen hätten corona-bedingte Minderaufwände und eine stattliche Dividende aus der Kirchenkreis-Beteiligung an der Antoniter Siedlungsgesellschaft. 28.000 Euro wurden als Haushaltsmittel für das Jahr 2021 übertragen. Jeweils 10.000 spendet der Kirchenkreis an die Dr. Peter-Deubner-Stiftung, die regelmäßig Obdachlosenfrühstücke ausrichtet, und an „Zartbitter“. Einstimmig billigten die Synodalen auch die Fusion der Kirchengemeinden Riehl und Niehl sowie die damit verbundenen Veränderungen der Kirchenkreis-Grenzen.

Personalia:
Superintendent Markus Zimmermann verabschiedete Pfarrerinnen und Pfarrer aus der Synode, die im kommenden Jahr in den Ruhestand treten: Hanser Brand von Bülow war Berufsschulpfarrer und viele Jahre Skriba und stellvertretender Skriba im Kreissynodalvorstand. Jürgen Mocka arbeitete 35 Jahre als Pfarrer in Longerich. Pfarrerin Sabine Petzke verlässt die Gemeinde in Pulheim. Friedemann Knizia war viele Jahre als Pfarrer in Lindlar tätig und hat danach Strukturveränderungen im Kirchenkreis begleitet. Siegfried Kuttner dient seit 1988 in der Kirchengemeinde Ehrenfeld als Pfarrer. Eva Schaaf, Seelsorgerin in der Justizvollzugsanstalt, tritt auch in den Ruhestand.

Stichwort Kirchenkreis Köln-Nord
Dem Kirchenkreis Köln-Nord gehören 16 Gemeinden mit rund 68.000 Gemeindegliedern an. Sie liegen einerseits im Kölner Norden wie die Hoffnungskirchengemeinde in Worringen, im Norden von Niehl und Chorweiler, von Ehrenfeld und Braunsfeld bis zum Rhein im Osten. Andererseits gehören auch die Kirchengemeinden im nördlichen Rhein-Erft-Kreis außerhalb von Köln in Bedburg, Bergheim, Elsdorf und Pulheim zum Kirchenkreis. Die Interessen aller Gemeinden werden im „Parlament“ des Kirchenkreises, der Kreissynode, von derzeit 106 Synodalen vertreten.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmannan Rahmann / APK

Der Beitrag „Alte Strukturen werden uns erschöpfen“ – Nachrichten von der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord – Präses Thorsten Latzel warf einen Blick in die Zukunft der rheinischen Kirche erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Die Zukunft der Kultur: Lena Marie Felde ist neue Studienleiterin in der Melanchthon-Akademie

Lena Marie Felde hat die ersten Wochen in ihrem neuen Job hinter sich. Und der Anfang ist schon mal ziemlich vielversprechend. „Bisher wurden meine Ideen gut aufgenommen“, zieht die neue Studienleiterin der Melanchthon-Akademie ein mehr als positives Fazit. Sie ist Nachfolgerin von Leonore Kampe und zuständig für die Fachbereiche Kultur und Kreativität. Das heißt, sie beackert ein weites Feld. Die gebürtige Remscheiderin ist gut vorbereitet auf die Feldarbeit. Nach dem Abitur hat sie Kulturwissenschaften an der Universität Lüneburg studiert und sich dort mit kunstwissenschaftlichen und kulturphilosophischen Themen beschäftigt. Nach ihrem Abschluss war sie zunächst an der Uni Lüneburg und danach an der Universität zu Köln als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Dort hat sie zu Kultur und Bildung geforscht.

Die nächste Station war der Kölner Kulturrat. Dessen Mitglieder vertreten die Belange der Kultur gegenüber Politik und Verwaltung. „Dort habe ich ein Symposium zu kulturellen Zukunftsthemen geplant“, wirft die Studienleiterin einen Blick zurück. Und voraus: „Es wird sicher mehr digitale Formate geben. Und Hybrid-Veranstaltungen. Die kann ich mir gut für Lesungen vorstellen.“ Während der Corona-Pandemie war Lena Marie Felde am „Kulturgenerator“ beteiligt: „Hier wurden Werke von bekannten und unbekannten Kölner Künstlerinnen und Künstlern versteigert. Nicht zuletzt, um die Kulturszene in schwierigen Zeiten zu unterstützen.“

Jetzt also die Melanchthon-Akademie. „Wir sind die Akademie im Veedel, und wir sind interessiert an dem, was darüber hinaus passiert“, beschreibt sie den Grundgedanken. Das nächste Akademie-Jahr hat als Schwerpunkt-Thema die „Stadt der Zukunft“. Da wird es um das Nachbarschaft, Beheimatung und Gemeinschaft, Spiritualität und Kultur in den nächsten Jahrzehnten gehen. Auch die Mobilität wird eine Rolle spielen.

Über die Zukunft von Kunst in der Stadt nachdenken

Thema wird für Lena Marie Felde auch die Kulturentwicklungsplanung sein. Kein besonders kreatives Wort für eine wichtige Sache, findet sie. Sie möchte mit Akteuren der Kulturszene über die Zukunft von Kultur in der Stadt nachdenken: „Die Melanchthon-Akademie ist auch ein Kulturort, wo Begegnung und Kultur stattfinden. Wir wollen auch in der Akademie die Zukunft der Kultur weiterdenken.“ Ohne Kultur sei eine Stadt nicht lebenswert. Kritisch sieht sie die Räumung des Eifelwalls. Dort hatten sich in einer für Autos gesperrten Zone Anwohner den öffentlichen Raum angeeignet, ein Sofa aufgestellt und Hüpfkästchen auf den Asphalt gemalt. Ob Orte Unorte seien, sei eine politische Frage. Auch eine kulturpolitische. Die Studienleiterin hat einige Zeit in Hamburg gelebt und ist nach Lüneburg gependelt. „In Hamburg kocht jeder sein eigenes Süppchen. Die Leute in Köln haben Lust, ihre Nachbarschaft zu verschönern.“

„Tag des guten Lebens“

Daran ist Lena Marie Felde nicht ganz unbeteiligt. Sie sitzt im Vorstand des Vereins Agora Köln, der den „Tag des guten Lebens“ organisiert. Dieser Tag ist einerseits ein autofreier Sonntag in einem Kölner Stadtviertel und gleichzeitig ein partizipatives Projekt: Der Tag wird gestaltet von Nachbarn und Nachbarinnen, Vereinen und Institutionen, die sich für eine bessere Nachbarschaft und eine vielfältige Stadtgesellschaft einsetzen. „Das ist eine Aufgabe an der Schnittstelle zwischen Kultur und Nachhaltigkeit“, beschreibt die neue Studienleiterin die Zielsetzung des Vereins.

Das Thema Kunst und insbesondere die Wahrnehmung und Sichtbarkeit von Künstlerinnen möchte Lena Marie Felde in nächster Zeit in den Fokus nehmen. Auch neue Ausstellungskonzepte etwa in digitaler Form werden eine Rolle spielen. Aber auch die Praxis wird nicht zu kurz kommen. Es wird einen Workshop zum Papierschöpfen geben. Auch in Sachen künstlerische Verfahren wird sich was tun. Es werden Druckverfahren ohne Presse vorgestellt.

Lena Marie Felde ist offen für viele Themengebiete: „Ich bin auch an spirituellen Themen interessiert. Es gibt zum Beispiel ein Kursformat ,Produktive Stille‘, das ich gemeinsam mit meiner Kollegin, der Studienleiterin für Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit, Daniela Krause-Wack, entwickelt habe. Hierbei geht es darum, durch Aktivitäten wie Malen und Tanzen einen meditativen Zustand zu erreichen.“ Und dann möchte sie Kinofilme im Garten der Melanchthon-Akademie zeigen.

 

Text: Stefan Rahmann/APK
Foto(s): Stefan Rahmann/APK

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Unsere Wochentipps: Gospelkonzert, Orgelvesper und „Mahnmale der Erinnerung“

Die Wochentipps sind diesmal bunt gemischt: Es gibt das Gospelkonzert der „Gospelpearls“, die Orgelvesper „Vergänglichkeit und Trost“ bei einer spirituellen Atempause und Musik mit dem Gershwin-Quartett und Ursula Döll an der Orgel sowie das Bläserkonzert mit “Spirit of Brass”. In Rodenkirchen wird ein Kinderflohmarkt stattfinden, Günter Leitner bietet den Rundgang der AntoniterCityTours „Mahnmale der Erinnerung“ und ein mittelalterliches Mysterienspiel „Ludus Danielis“ wird Daniel in der Löwengrube thematisieren. Es wird Aufstandsgebete und Gottespoesie gegen sexuellen Missbrauch geben und das Altenberger Forum Kirche und Politik 2021 mit dem Thema: „Einsamkeit – Ich, allein zu Haus“. Die Zusammenfassung in der Übersicht:

13.11.2021, 14:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg
Bayer Philharmoniker konzertieren im Altenberger Dom
Nachholtermin des Kultursommers
Am Samstag, 13. November, 14.30 Uhr spielen die Bayer Philharmoniker unter der Leitung der Dirigentin Bar Avni und mit dem Domorganisten Andreas Meisner im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, das Orgelkonzert Nr. 2 g-Moll, op. 177 von Joseph Gabriel Rheinberger und die Sinfonie Nr. 3 D-Dur, op. 29 von Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Das Konzert ist ein Nachholtermin des Altenberger Kultursommers. Der Vorverkauf findet über koelnticket statt.

www.altenberg-dom.de

13.11.2021, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, 50829 Köln
Gospelkonzert der „Gospelpearls“
„Stimmstark und mitten ins Herz hinein“
Die „Gospelpearls“ – das sind Martina Gassmann und Janina Krömer (beide Gesang) und Philip Roesler (Klavier und Gesang). Das stimmgewaltige Trio aus Köln singt sich seit mehr als 14 Jahren bei ihren vielen Auftritten im ganzen Land in die Herzen seines Publikums. Am Samstag, 13. November, 16 Uhr, sind die „Gospelpearls“ zu Gast in der Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für das Trio wird gebeten. Der Einlass zum Konzert erfolgt gemäß der „3-G-Regel“.

www.gemeinde-bickendorf.de

13.11.2021, 18:00
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Thema „Vergänglichkeit und Trost“ bei einer spirituellen Atempause
Orgelvesper am Wochenende in der Trinitatiskirche
Werke zum Thema „Vergänglichkeit und Trost“ laden am Samstag, 13. November, 18 Uhr, zum Verweilen in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, ein. In der Reihe „Orgelvespern in der Kölner Innenstadt“ ist Kirchenmusikdirektor Johannes Quack an der Orgel zu hören, Pfarrer Carsten Schraml gestaltet die Liturgie. Die Orgelvespern in der Kölner Innenstadt machen das Angebot zu einer spirituellen Atempause am Wochenende. Abwechselnd in der Trinitatiskirche und der Antoniterkirche werden auf das Kirchenjahr bezogene Orgelwerke in eine sparsame liturgische Gestaltung mit biblischer Lesung und Gebet eingebunden. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

www.trinitatiskirche-koeln.de

13.11.2021, 18:00
Evangelische Clarenbach-Kirchengemeinde Köln-Braunsfeld
Evangelische Clarenbach-Kirche Braunsfeld, Aachener Straße 458, 50933 Köln
Bläserkonzert mit “Spirit of Brass”
„Ein musikalisches Kirchenjahr“
Choralbearbeitungen – teils in neuem und unerwartetem Gewand – präsentiert der Posaunenchor „Spirit of Brass“ am Samstag, 13. November, 18 Uhr, in der Clarenbach-Kirche Braunsfeld, Aachener Straße 458. Kim Unger leitet das Konzert mit dem Titel „Ein musikalisches Kirchenjahr“, in dem auch Hanna Wolf-Bohlen an der Orgel zu hören ist. Beim Einlass gilt die „3G-Regel“. Der Eintritt ist frei.

www.clarenbachgemeinde.de

13.11.2021, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße 106, 50935 Köln
Musik mit dem Gershwin-Quartett und Ursula Döll an der Orgel
Konzert zum Gedenkjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Köln“
Das Gershwin-Quartett gibt im Rahmen des Gedenkjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Köln und in Deutschland“ am Samstag, 13. November, 19 Uhr, in der Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße/Ecke Lindenthalgürtel, ein Konzert. Michel Gershwin (Violine), Nathalia Raithel (Violine), Juri Gilbo (Bratsche) und Domitrij Gornowskij (Cello) spielen Werke von Erwin Schulhoff, Bernard Herrmann, Karl Jenkins sowie „Kol Nidrei“ von Max Bruch. Außerdem lässt Ursula Döll, Kantorin der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal, auf der Orgel Werke von Ernest Bloch und Philip Glass erklingen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Jedoch ist ein Impf- bzw. Genesenennachweis oder ein aktuelles Testergebnis erforderlich.

www.evangelisch-in-lindenthal.de und www.321.koeln

14.11.2021, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Erlöserkirche, Sürther Straße 34, 50996 Köln
Kinderflohmarkt in Rodenkirchen
Kleiderkammer verkauft für einen guten Zweck
Gut erhaltene Kinderkleidung und Spielzeug aus der Kleiderkammer der Evangelischen Kirchengemeinde Rodenkirchen werden bei einem Basar am Sonntag, 14. November, 11 bis 16 Uhr, zum Verkauf angeboten. Der Erlös aus dem Trödelmarkt fließt in die Unterstützung bedürftiger Menschen in der Kirchengemeinde. Der Zutritt erfolgt gemäß der „2-G-Regel“ nur für Geimpfte oder Genesene. Außerdem gilt im gesamten Gemeindehaus während des Basars Maskenpflicht.

www.erloeserkirche-rodenkirchen.de

14.11.2021, 14:00
AntoniterCityTours
„Mahnmale der Erinnerung“
Rundgang der AntoniterCityTours mit Günter Leitner
Die Mahnmale der Erinnerung in Köln sucht Stadtführer Günter Leitner bei der gleichnamigen Stadtführung am Sonntag, 14. November, 14 Uhr, auf. Darunter sind das Edith-Stein-Denkmal, das Denkmal des Unbekannten Deserteurs, das El-DE- Haus, der Offenbachplatz, der Lern- und Gedenkort Jawne, Ernst Barlachs Schwebender in der Antoniterkirche und die Trauernden Eltern von Käthe Kollwitz in Alt St.-Alban. Die Teilnehmenden der Stadtführung der AntoniterCityTours treffen sich im Lichhof von St. Maria im Kapitol, Kasinostraße 6. Die Teilnahme kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Eine Anmeldung über die Internetseite www.antonitercitytours.de oder über KölnTicket ist erforderlich.

www.antonitercitytours.de
14.11.2021, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
„Ludus Danielis“
Ein mittelalterliches Mysterienspiel über Daniel in der Löwengrube
In einer Inszenierung von Adrian Schvarzstein und Thomas Höft kommt am Sonntag, 14. November, 18 Uhr, im Rahmen der 97. Ehrenfelder Abendmusik, in der Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, „Ludus Danielis“ zur Aufführung. In diesem mittelalterlichen Mysterienspiel über Daniel in der Löwengrube treten Jalda Reblin (Chasan und Rezitation), Dietrich Henschel (Belsazar), Maria Jonas (Königin), Cora Schmeiser (Daniel) sowie das Ensemble Ars Choralis Cöln unter der Leitung von Maria Jonas auf. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um eine Spende gebeten. Zu diesem Konzert ist eine Anmeldung per E-Mail an th.hoeft@web.de erforderlich.

www.evangelisch-ehrenfeld.de

16.11.2021, 19:00
Melanchthon-Akademie
Orange days 2021 – Carola Moosbach: „Ins leuchtende Du“
Aufstandsgebete und Gottespoesie gegen sexuellen Missbrauch
Die Autorin Carola Moosbach schreibt Aufstandsgebete und Gottespoesie gegen sexuellen Missbrauch. Am Dienstag, 16. November, 19 bis 21 Uhr, stellt Dr. Aurica Jax, eine der Herausgeberinnen, das neue Buch Moosbachs zur Theopoesie in der Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, vor. Die Vewranstaltung findet mit Blick auf die Orange Days, den Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November statt. An diesem Tag machen Organisationen und Frauenrechtsbewegungen weltweit darauf aufmerksam, dass Frauen und Mädchen immer noch Gewalt und Unterdrückung erleben müssen. An diesem Tag leuchten zahlreiche Gebäude in Orange und setzen damit ein starkes Signal gegen Gewalt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Anmeldung erforderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

16.11.2021, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg
Altenberger Forum Kirche und Politik 2021
Thema: „Einsamkeit – Ich, allein zu Haus“
Zum 26. Mal lädt der Ökumeneausschuss im Rheinisch-Bergischen Kreis gemeinsam mit dem Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises am Dienstag, 16. November, 19 Uhr, zum Altenberger Forum Kirche und Politik in den Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, ein. Zum Thema „Einsamkeit – Ich, allein zu Haus“ diskutieren Fachleute aus Politik, Psychologie, Seelsorge und Journalismus über Gründe und Handlungsmöglichkeiten zu diesem durch die Corona-Pandemie noch verstärkten gesellschaftlichen Problem. Mit dabei sind die Politikerin und Bloggerin Diana Kinnert, der Psychoanalytiker Dr. Dieter Funke, die Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge Köln, Dr. Dorit Felsch und der Journalist Egon Koch. Der Abend beginnt mit einem ökumenischen Gottesdienst im Altenberger Dom. Das anschließende Podiumsgespräch findet im Martin-Luther-Haus, Uferweg 1, statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail an info@bildungswerk-gladbach.de ist erforderlich.

www.bildungswerk-gladbach.de

Text: APK
Foto(s): APK

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„Pulheimer Dialoge“: Spurensuche im Hinblick auf jüdisches Leben im Rheinland

Jüdisches Leben in Deutschland blickt auf eine Geschichte von 1700 Jahren zurück. Und doch ist es bis in die Gegenwart hinein oft nicht sichtbar geworden. Schmerzhaft sichtbar wird es immer dann, wenn antisemitische Übergriffe zeigen, dass es den jahrhundertewährenden Hass gegenüber Juden nach wie vor gibt, dass Menschen jüdischen Glaubens bis heute vorsichtig sein müssen.

Um das jüdische Leben in Deutschland wahrnehmbarer zu machen, ist in diesem Jahr, in dem es viele Aktionen und Kreativität zu „1700 Jahre jüdisches Leben in Köln und in Deutschland“ gibt, ein ökumenisches Projekt der evangelischen und der katholischen Kirche Köln unter dem Namen „321.koeln“ angestoßen worden. So heißt es auf der Website der Initiative: Die beiden Kirchen möchten einen Beitrag dazu leisten, in Kirche, Schule und Gesellschaft jüdisches Leben wahrzunehmen, kennenzulernen und sich für eine gute Nachbarschaft von nicht jüdischen Menschen mit Menschen jüdischen Glaubens einzusetzen.

Rund um den heutigen 9. November gibt es viele Veranstaltungen in Erinnerung an deportierte und ermordete jüdische Menschen – es wird in Köln unter anderem einen Rundgang, eine Gedenkstunde, Gottesdienst, Lesung und Gedenkfeier geben. Die Zusammenfassung in der Übersicht: https://www.kirche-koeln.de/gedenken-9-11-erinnerung-an-deportierte-und-ermordete-juedische-menschen/

Statement für das gemeinsame Leben von Juden und Nichtjuden

Das digitale Dialogprojekt ist beheimatet im Kunstraum Synagoge Pulheim-Stommeln. Die Gespräche unter dem Oberbergriff „Pulheimer Dialoge“ sollen zu einer Spurensuche im Hinblick auf die Geschichte der Synagoge selbst, aber auch mit Blick auf das Leben der Menschen jüdischen Glaubens im Rheinland werden. So sagt Dr. Martin Bock, Leiter der Kölner Melanchthon-Akademie, Ziel dieser Dialoge sei es auch, ein „Statement für das gemeinsame Leben von Juden und Nichtjuden in unserem Land zu setzen – als Zeichen gegen den wachsenden Antisemitismus.“

Gespräche wird es geben mit Rabbiner Yechiel Brukner von der Synagogen-Gemeinde Köln, mit einer Kölner jüdischen Familie sowie mit Tamar Dreyfus, jüdische Pulheimer Bürgerin und Mit-Autorin des Kinderbuches „Sag niemals, das ist dein letzter Weg“. Außerdem gestalten Christiane Twiehaus, Leiterin der Abteilung Jüdische Geschichte und Kultur im Museum „MiQua. Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier“ und Rabbinerin Natalia Verzhbovska von der Jüdischen Liberalen Gemeinde in Köln die Pulheimer Dialoge mit.

Beeindruckende Installationen

Den Anfang macht Angelika Schallenberg, Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Pulheim, die mit Dr. Martin Bock auf die Geschichte der Synagoge Stommeln zurückblickt und erläutert, was den Raum als Ort der Kunst so besonders macht. Seit 1991 setzen sich international bekannte Künstler mit dem Raum auseinander, lassen sich von der Stille und der Spiritualität der Synagoge ansprechen und schaffen beeindruckende Installationen zu ihren Gedanken.

Besondere Atmosphäre

Das Gebäude als Kunstraum geht zurück auf den damaligen Kulturdezernenten, Dr. Gerhard Dornseifer, der sich dafür einsetzte, die Synagoge durch die Künstler in der Gegenwart zu verankern. Denn eigentlich, so führt Angelika Schallenberg aus, sei das Haus geprägt gewesen durch Abwesenheit. Schon seit Mitte der 1920er Jahre gab es kein reguläres jüdisches Gemeindeleben mehr in Stommeln. Vielmehr wurde das Gebäude, das von der Synagogengemeinde Köln gekauft worden war, schließlich zum Eigentum eines Landwirtes, der es für seine Zwecke nutzte, den Davidstern hinter Putz verbarg und offenbar so die Synagoge vor der Vernichtung durch die Nationalsozialisten rettete. In den 1980er Jahren erfolgten eine grundlegende Restaurierung und eine Wiedereinweihungsfeier, die Jüdische Liberale Gemeinde beging hohe Feiertage in der Synagoge, bis sie in Köln ein eigenes Haus nutzen konnte.

Heute ist die Synagoge durch ihre zurückgesetzte Lage zwar immer noch ein Stück weit verborgen und nicht immer geht es in der Kunst darum, gegen das Vergessen zu arbeiten, doch die besondere Atmosphäre spricht die Kunstschaffenden an, so Angelika Schallenberg.

Alle Video-Dialoge sind auf dieser Homepage und auf der ökumenischen Plattform 321.koeln zu sehen.

Haben Sie Interesse an weiteren Videos? Abonnieren Sie unseren Videokanal auf YouTube: www.youtube.com/kirchekoeln

Text: Katja Pohl/APK
Foto(s): APK

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YOGAundKREBS: Aus dem Gedankenkarussell aussteigen

Der Kurs „YOGAundKREBS“ der Melanchthon-Akademie geht speziell auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von Frauen ein, die von Krebs betroffen sind und berücksichtigt dabei ihre aktuelle Situation. Es spielt keine Rolle, ob die Frauen die Krebs-Diagnose gerade erst erfahren haben, noch in Behandlung sind oder nach Abschluss der Therapie wieder mehr zu Kräften kommen möchten. In einem geschützten Rahmen bieten die Yoga-Einheiten die Möglichkeit, Beschwerden zu lindern, Gelassenheit und Selbstvertrauen zu fördern sowie sich allgemein wieder wohler im eigenen Körper zu fühlen. Das sanfte Online-Yoga für Frauen mit Krebserfahrungen läuft mitt-wochs 16.30 bis 18 Uhr. Ein Gespräch mit der Yogalehrerin Susanne Tepe:

Was erwartet die Teilnehmerinnen der YOGAundKREBS-Stunde?

Susanne Tepe: Es erwartet sie eine Yogastunde, die an die Bedürfnisse der Teilnehmerinnen angepasst ist und einem speziellen Konzept folgt. Jede Stunde hat ein Überthema, welches ich am Anfang vorstelle. Sie beinhaltet Meditation, Konzentrations- und Wahrnehmungsübungen und Pranayama, also Atemübungen, es folgt ein Warm-Up-Vinayasa im Sitzen, bei der wir die Wirbelsäule in alle Richtungen bewegen. Die Asana-Praxis (Stellungen im Yoga) sieht etwas anders als in „normalen“ Stunden aus, wir vermeiden zum Beispiel die Bauchlage oder den herabschauenden Hund. Die Bauchlage kann aufgrund der Operationen im Brustbereich sehr unangenehm sein und armgestützte Umkehrhaltungen, wie der herabschauende Hund, sind oft viel zu anstrengend. Es gibt aber durchaus Standhaltungen, wie die Krieger-Positionen in vielen kreativen Variationen. Die Stunde endet immer mit ein oder zwei Yin-Haltungen, bei denen total losgelassen werden darf, die Endentspannung am Schluß einer Yogastunde wird oft von einer Geschichte oder einem Body-Scan begleitet. So oder so ähnlich sieht eine YOGAundKREBS Stunde aus. Die Themen variieren immer.

Welche Themen sind das beispielsweise?

Susanne Tepe: Zum Beispiel biete ich Yogastunden an, die die unterschiedlichen Nebenwirkungen der Therapien lindern können. Viele Frauen leiden unter starker Müdigkeit, dem Fatique Syndrom, ich biete dann eine spezielle Yogastunde an, um den Energiefluss wieder anzuheben oder bei geschwollenen Armen den Lymphabfluss zu fördern. In meiner YOGAundKREBS-Ausbildung habe ich gelernt, dass es wirklich für fast alle Nebenwirkungen lindernde Yogaübungen gibt. Es gibt auch aktuelle Themen, wie Herbstanfang und Loslassen, generell Jahreszeiten und Mondphasen wie Neumond oder Vollmond. Oder eine Yogastunde für den besseren Schlaf. Es gibt eigentlich unendlich viele Themen, oft geht es auch um Emotionen, viele Frauen tragen zu viel auf ihren Schultern, auch das kann Thema einer YOGAundKREBS Stunde sein.

Was ist das Besondere an YOGAundKREBS?

Susanne Tepe: Die Ganzheitlichkeit. Die Yogastunden wirken auf mehreren Ebenen, sowohl körperlich als auch emotional. Emotional steigen die Frauen aus dem Gedankenkarussell aus. Sie sind oft in ihrem Therapieplan gefangen, beschäftigten sich zum Teil nur noch damit und sind voller Angst. Die Patientinnen sind in dieser „Mühle“ sehr fremdbestimmt – was daher enorm wichtig ist, ist in die Selbstwirksamkeit zu kommen. Nicht behandelt zu werden, sondern zu handeln: „Ich kann aktiv etwas für mein Wohlbefinden und meine Gesundheit tun.“ Beim Yoga bekommen sie den Kopf frei, Ängste werden gelindert und Zuversicht gefördert. Die Situation besser anzunehmen wird gelehrt, die Akzeptanz der derzeitigen Situation. Der Krebs, diese Krise, kann zum Teil auch als eine Chance für eine Veränderung gesehen werden. Auch Selbstakzeptanz spielt dabei eine Rolle: sich selbst wieder mehr zu akzeptieren und zu lieben – manche Frauen hassen ihren Körper, der nicht mehr funktioniert, oder auch einzelne Körperteile. Sie können beim Yoga besser die eigenen Bedürfnisse erkennen und merken, was ihnen guttut. Sie lernen, etwas für sich tun. Wir gehen nicht über die Grenzen hinaus, aber manchmal verschieben sich Grenzen weiter nach oben. Die Frauen können beim Yoga ihren eigenen Körper besser wahrnehmen: „Wie geht es mir, was brauche ich?“ Was auch schön ist, es ist ein absolut geschützter Raum, in dem wir uns da befinden. Die Frauen sind unter Gleichgesinnten und werden mit ihren Sorgen und Problemen sofort verstanden. Am Anfang gibt es immer eine Viertelstunde Zeit für den persönlichen Austausch untereinander. Die Teilnehmerinnen können dabei ihr Herz ausschütten, wenn sie das Bedürfnis danach haben. Oft lachen wir aber auch miteinander und erzählen uns einfach, wie die Woche so war. Wir unterstützen uns auch gegenseitig. Eine Teilnehmerin konnte zum Beispiel schlecht einschlafen und eine andere hat ihr dann das eigene Mantra mit an die Hand gegeben: „Beim Einatmen schla – beim Ausatmen fen im Kopf vorsagen.“

Und auf der körperlichen Ebene?

Susanne Tepe: Die Übungen fördern auf jeden Fall die Beweglichkeit und stärken das Immunsystem, die Schlafqualität kann sich stark verbessern, Schmerzen können reduziert werden und durch die bewusste Atmung wird das Atemvolumen erweitert. Der Gleichgewichtssinn wird trainiert und die Teilnehmerinnen bauen nach und nach wieder mehr Kraft und vor allem Vertrauen in ihren Körper auf. Der Kreislauf wird angeregt, sie kommen wieder mehr in ihre eigene Energie. Egal, in welchem Stadium die Teilnehmerinnen sich befinden. Ob sie gerade die Diagnose erhalten haben, gerade operiert worden sind oder sich in ihrem Behandlungsplan befinden. Die Teilnehmerinnen können im Rahmen ihrer Möglichkeiten alle mitmachen. Die Yogastunden können, wie schon gesagt, die Nebenwirkungen der Therapien lindern. Es gibt zahlreiche Studien, die dies belegen.

Merken Sie dies den Teilnehmerinnen auch an?

Susanne Tepe: Ja! Die, die bei mir mitmachen freuen sich immer sehr auf ihren Yoga-Mittwoch. Der Termin ist ihnen sehr wichtig und nach der Stunde geht es ihnen wirklich immer besser als vorher. Sie fühlen sich einfach wohler. Das ist generell etwas, was ich mit meinem Yoga-Unterricht bewirken möchte: Das Wohlbefinden steigern – und das funktioniert wirklich einfach immer und wirkt auch nach.

Das heißt, die Teilnehmerinnen nehmen das mit in den Alltag?

Susanne Tepe: Ja, die Selbstwirksamkeit zieht sich durchaus weiter. Die Teilnehmerinnen können zum Beispiel Mudras (Handhaltungen) auch im Alltag anwenden, sie kennen Mantren (Affirmationen und Lieder), die ihnen helfen. Wenn man auf eine Therapie wartet, kann man z.B. ein Mantra im Kopf aufsagen sich die Hände im Schutzmantra auf den Herzraum legen und sich so selbst beruhigen. Das, was wir auf der Matte üben, wollen wir auch mit in unser Leben außerhalb der Matte nehmen. Geduld und mentale Stärke, um für die nächste Phase oder einfach für den oft stressigen Alltag gewappnet zu sein. In meinem Unterricht gibt es auch oft Tipps für Zuhause. Das beste Beispiel: Ich krabble gerne mal mit meinen Teilnehmerinnen – das, was Babys machen, bevor sie laufen. Dies vernetzt die Hirnhälften miteinander und stärkt den ganzen Körper. Im Alltag könnte das dann so aussehen: morgens aus dem Bett ins Badezimmer zu krabbeln. Vielleicht sogar mit dem Partner oder der Partnerin, so etwas kann auch sehr lustig sein und lachen ist ja bekanntlich eine sehr gute Medizin. Oder sich nicht aufs Sofa zu fläzen, sondern auf den Boden zu setzen und die Wirbelsäule bewusst aufzurichten. Was auch immer geht und absolut wirksam ist, wenn man aufgeregt ist: einfach länger aus- als einatmen. Dadurch verlangsamt sich der Herzschlag und der Parasympathikus, unser Ruhe-Nerv, wird angeregt. Einfach ausprobieren bei der nächsten stressigen Situation

Kann man jederzeit einsteigen?

Susanne Tepe: Ja, sehr gerne! Zur Zeit sind wir eine reine Frauengruppe. Die Männer scheinen noch nicht so weit zu sein, aber da tut sich sicher auch noch sehr viel in nächster Zeit. Der Kurs findet online statt. Das bietet den riesigen Vorteil, dass man gemütlich in seinem eigenen Zuhause bleiben und praktizieren kann und auch zum Beispiel vor der Erkältungszeit geschützt ist. Viele sind auch noch von OP oder Therapie geschwächt und froh, Zuhause die Matte ausrollen zu können. Obwohl jede für sich übt. sind wir trotzdem eine Gemeinschaft. Wir haben die Kamera an, von daher kann ich die Teilnehmer auch korrigieren oder Tipps geben. Man spürt die Energie der Verbundenheit, obwohl wir nur über den Computer miteinander verbunden sind. Das hätte ich mir nie vorstellen können, aber es funktioniert. Ein weiter Vorteil am Online-Yoga ist natürlich auch der, dass die Teilnehmerinnen nicht unbedingt aus Köln kommen müssen, in meinem Kurs sind aktuell Frauen aus Göttingen und Süddeutschland dabei. Das finde ich großartig.

Weiteführende Links

www.melanchthon-akademie.de

www.herzens-zeit.de

Text: Frauke Komander
Foto(s): Susanne Tepe/APK

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FrauenReden zu Tisch: „Frauen im Stadtbild sichtbar machen!“

Frauengeschichte lautete das diesjährige Thema der FrauenReden zu Tisch anlässlich des Reformationstages. Der Theologinnenkonvent des Kirchenkreises Köln-Nord hatte mit der gastgebenden Evangelischen Kirchengemeinde Bickendorf zum Frauenmahl in die Auferstehungskirche in Köln-Bocklemünd eingeladen. Und der Samstagvormittag bot neben reichlich Information überzeugende Darstellerinnen, einfühlsame musikalische Beiträge von Tanja Heesen-Nauroth am Flügel sowie leckere Kartoffel- und Kürbissuppe. „Sie sind heute hier zu einem besonderen historischen Ereignis: Erleben Sie ein Stück Frauengeschichte und treffen neun der 18 bedeutenden Frauen, die die Ehre bekommen haben, auf dem Rathausturm zu Köln stehen zu dürfen“, begrüßte Pfarrerin Susanne Zimmermann gut sechzig Teilnehmerinnen und Mitwirkende.

Heute seien diese bewegenden und bewegten Frauen extra für uns vom Rathausturm gestiegen. Zu verdanken sei das Irene Franken, einer hochengagierten Historikerin mit Spürsinn und Beharrungsvermögen. Als (Mit)Begründerin 1986 des Kölner Frauengeschichtsvereins e. V. habe sie mit dafür gesorgt, dass nicht nur die vorgesehenen fünf, sondern 18 Frauen in das 124 Persönlichkeiten umfassende Figurenprogramm des Turms aufgenommen worden seien. Frankens Lebensthema sei, Frauengeschichte sichtbar zu machen, nannte sie die Publizistin ein „wandelndes Geschichtsbuch voller Frauengeschichten“.

„Frauen auf den Turm! Frauen im Stadtbild sichtbar machen“

Einführend gewährte Franken in ihrem längeren Vortrag „Frauen auf den Turm! Frauen im Stadtbild sichtbar machen“ Einblick in ihre Arbeitweise und das Wirken des Frauengeschichtsvereins. Franken, ausgezeichnet mit der Alternativen Ehrenbürgerschaft in Köln, informierte über vielfältige Aktivitäten und Strategien. Früh sei sie durch einen Leserinnenhinweis auf einen ihrer Zeitschriftenartikel auf die Idee gebracht worden, mit einer Pädagogin Stadtrundgänge zur Geschichte der Frauen in Köln anzubieten. „Wir wollten eine alternative Vermittlung und möglichst viele Frauen erreichen, haben anfangs auch nur Frauen mitgenommen.“

Auch ging Franken auf ablehnende wie zustimmende Reaktionen von privater, politischer und gesellschaftlicher Seite auf Aktionen, Projekte und Forderungen ein. So kritisierte sie die stiefmütterliche Behandlung von Frauen in Vergangenheit und (selbst noch) Gegenwart, was Straßennamen, Denkmäler, Gedenktafeln, Brunnen betrifft. Entsprechend widmete sie sich dem Thema der Um- und Neubenennung von Straßen. Beispielsweise seien auf Antrag des Frauengeschichtsvereins 1986 die Kölner Altstadt-Gassen „Unter Seidmacher“ und „Seidmachergässchen“ in „Seidmacherinnengässchen“ umbenannt worden. „Wir wollten darauf hinweisen, dass es in Köln Frauenzünfte gab.“

Zahl der nach Frauen benannten Straßen von drei auf zehn bis elf Prozent gestiegen

Dass es gemeinsam mit der Ratspartei Die Grünen gelungen sei, im modernisierten Rheinauhafen sechs Wege nach Frauen benennen zu lassen, bezeichnete Franken als größten Erfolg in den 1980/90er Jahren. Lange seien Straßennamen ein Faktor gewesen, wie der öffentliche Raum vereinnahmt werde. Umbenennungen seien schwierig, weil Straßenschilder eine Orientierungsfunktion hätten. Insgesamt sei in Köln in den letzten Jahren die Zahl der nach Frauen benannten Straßen von drei auf zehn bis elf Prozent gestiegen.

Derzeit entwickle man einen digitalen Frauenstadtplan. Das vom Frauenamt finanzierte Angebot solle es ermöglichen, individuell die Geschichte der Frauen in Köln als Stadtrundgang abzugehen. Weiter werde aktuell eine Handy-APP vorbereitet, „die zu dreißig Orten jüdischer Frauengeschichte in Köln“ führe. Mitgewirkt habe der Frauengeschichtsverein auch an der „Audiotour Via Culturalis“, die an Höhepunkte Kölner Stadtgeschichte erinnere. Unverändert laute das Ziel des Vereins, „dass wir Frauen über ihre eigene Geschichte etwas vermitteln wollen“. „Ich denke, es ist uns in den letzten vierzig Jahren gelungen, die Kölner Geschichte etwas weiblicher zu machen“, schloss Franken.

Kaiserin Agrippina die Jüngere

Wie angekündigt „stiegen“ nach dem leckeren Mahl neun der 18 Frauengestalten vom Turm „hinunter“ und erzählten im Gespräch mit Franken aus ihrem Leben. Dabei wurden die historischen Persönlichkeiten von acht Mitgliedern des veranstaltenden Theologinnenkonvents verkörpert. Lebendig, überzeugend, in einem erfrischenden, teilweise launigen Stil zeichneten sie sehr informative Porträts. Ronja Voldrich verkörperte Kaiserin Agrippina die Jüngere (15/16 – 59). „Ich bin hier die älteste von uns allen und bin hier in Köln geboren. Da hieß die Stadt noch gar nicht Köln. Ich habe eine bewegte Geschichte hinter mir.“ Sie bezeichnete sich als sehr zielstrebige und machtbewusste Frau und Mutter. „Für die Familie habe ich sehr viel getan. Manchmal muss man auch unbequeme und vielleicht auch nicht ganz legale Wege gehen.“

Kaiserin Theophanu

Christina Schlarp trat als Kaiserin Theophanu (ca. 955 – 991) auf. „Ich wurde im Jahr 972 verheiratet mit Otto II. Ich war sozusagen das Bindeglied zwischen ost- und westgotischem Reich und eine sehr einflussreiche Frau.“ Sie bestätigte Frankens Feststellung, dass sie Künstler nach Köln gebracht habe. „Ja, natürlich, in dieses tumbe Land hier musste man etwas Kultur bringen.“ Franken attestierte der „Friedenskaiserin“ ein sehr gutes Image. Sigrid Geiger stellte mit Sela Jude (ca. 1180 – nach 1230) die Stifterin des ersten urkundlich belegten Beginenhauses in Köln und sogar in ganz Deutschland dar.

Seidenhändlerin Fygen Lützenkirchen

Susanne Zimmermann trat als Seidenhändlerin Fygen Lützenkirchen (um 1450 – nach 1515) auf. „Ich bin eine der bedeutendsten Unternehmerinnen in Köln gewesen und stand der Frauenzunft der Seidenmacherinnen vor.“ Verheiratet sei sie mit Peter Lützenkirchen. Der bedeutende Handelsvertreter habe Seide aus aller Welt und Europa hergebracht. „Wir hatten beste Bedingungen“, sprach sie von Topbedingungen und einer Monopolstellung. „Sie waren auch sehr geschickt“, ergänzte Franken. Denn den von ihr ausgebildeten Lehrmädchen habe sie verboten, in ihren Heimatorten selbst auszubilden. „Die Töchter mussten immer wieder zu ihnen kommen.“

Postmeisterin und 1627 als Hexe verbrannte Katharina Henot

Melissa Schüller verkörperte die Postmeisterin und 1627 als Hexe verbrannte Katharina Henot. „Ich bin ein Mahnmal, was einer Karrierefrau passieren kann, wenn sie sich zu weit vorwagt.“ Mit ihrer niederländischen Familie nach Köln geflohen, habe sie als Tochter des kaiserlichen Postmeisters das Erbe angetreten. Zunächst habe die Beschuldigung einer einfachen Näherin ihr Leben verändert. „Ich glaube, das war eine Intrige.“ Später sei sie für Fälle von Besessenheit verantwortlich gemacht, angezeigt und hingerichtet worden. „Die Tatsache, dass ich so viel erreicht habe, hat die Neider auf den Plan gerufen.“

Kämpferische Unternehmerin Maria Clementine Martin

Uta Walger verkörperte die säkularisierte Ordensfrau und kämpferische Unternehmerin („Die Klosterfrau“) Maria Clementine Martin (1775 – 1843). „Ich habe gelernt, wie man den Melissengeist macht“, sagte sie. „Ja, man nannte mich auch Schwester Melisse.“ Dass sie mit Anzeigen in einer Zeitung für ihr Duftwasser geworben habe, kommentierte Franken mit der Feststellung, dass sie ein außerordentlich gutes Gespür für Marketing besessen habe. Franken selbst schlüpfte in die Rolle der politischen Aktivistin, Schriftstellerin und Publizistin Mathilde Franziska Anneke (1817 – 1884). Wie kaum eine vor ihr habe die Tochter eines Weinhändlers für Frauenrechte gekämpft. Sie habe die Revolution 1848 mit vorbereitet und habe aufgrund ihrer Beteiligung an der demokratischen Bewegung ins Exil gemusst. Dort, in den USA, habe sie ebenso unter anderem für das Frauenwahlrecht gekämpft.

Frauenrechtlerin Mathilde von Mevissen

Pfarrerin Monika Crohn stellte Mathilde von Mevissen (1848 – 1924) dar. Die Frauenrechtlerin und Bildungspolitikerin war (Mit)Gründerin des ersten Mädchengymnasiums in ganz Preußen. 1903 wurde es in Köln eingeweiht. „Ich bin aus vornehmem, doch bescheidenem Hause, denn Luxus gab es bei uns nicht, Bildung aber auch nicht, so wie sie vielleicht gebraucht hätte. Und deshalb ist das mein Lebensthema geworden, eigentlich aber erst, als ich schon über vierzig Jahre alt war. Nachdem der Vater tot war, war ich nicht mehr zu halten.“ Da sei sie eingestiegen in ihr Thema Mädchen- und Frauenbildung. „Ein gutes, weites Herz für andere“, beschrieb sie ihr Lebensziel. Das habe übereingestimmt mit ihrer verzichtsmäßigen Erziehung. Ein weiteres großes Thema sei ihr die Rolle der unverheirateten Frau gewesen. „Sie hatte ja keinen gesellschaftlichen Platz.“

Schriftstellerin Irmgard Keun

Ebenfalls überzeugend trat Pfarrerin Sabine Petzke als Schriftstellerin Irmgard Keun (1905 – 1982) auf. „Ja, das könnte sein“, entgegnete Petzke auf Frankens Frage, ob sie eine Lebedame sei. „Pelze und ein Glanz sein, dass war für mich sehr, sehr wichtig in meinem Leben im letzten Jahrhundert und auch im Leben meiner Romanfiguren.“ Ihre Romane hätten nicht nur in Deutschland den Nerv der damaligen Zeit getroffen. Bis zum Schluss sei die Welt ihrer Romanfiguren und die eigene Biographie miteinander verschmolzen gewesen. In der Nazizeit sei ihre Literatur verboten worden. „Ich musste ins Exil.“ Ihre Wiederentdeckung 1972 und die Wieder-/Neuauflage ihrer Literatur bezeichnete Keun als völlig überraschend. „Sie alle haben das Recht, auf dem Turm zu stehen und haben das gerade bewiesen“, schloss Franken.

Austausch an den Tischen

Nach der intensiven Interviewrunde tauschten sich die Frauen an den Tischen kurz aus unter anderem darüber, was sie inspiriert hat. Abschließend trugen die Turmfrauen einige Inhalte der Gespräche vor. Dabei wurde betont, dass die Teilnehmerinnen sich beeindruckt von den Leistungen der historischen Persönlichkeiten gezeigt hätten. Auch sie hätten eine Schneise für die Frauenbewegung geschlagen, „davon profitieren wir noch heute“. Der lebendige Vortrag Lust habe gemacht, mehr über sie zu erfahren. Betont wurde, wie wesentlich Bildung auch für Frauen und Mädchen sei. Die Theologinnen ernteten viel Lob für ihre Wahl und Darstellung der Persönlichkeiten. „Das hat einfach gut gepasst“, wurde ihnen attestiert. „Wir haben versucht, die ganze Bandbreite der Frauen auf dem Turm abzudecken“, erläuterte Walger. Man habe geschaut, wer Lust auf welche historische Gestalt habe, welche „mir ans Herz geht“.

Es wurde angeregt, Führungen und entsprechende Informationsveranstaltungen zum Thema auch für Schülerinnen anzubieten, „um sie schon frühzeitig mitzunehmen“. Franken dankte den Turmfrauen für ihre Neugier und Bereitschaft für das Projekt. Auch die Historikerin zeigte sich fasziniert von der Darbietung, die in kurzer Zeit ohne Vortragscharakter sehr viel vermittelt habe. Die Theologinnen und Teilnehmerinnen dankten ihrerseits Franken für ihr jahrzehntelanges großes Engagement. „Sie gehört mit auf den Turm“, würdigte Crohn. Zimmerman kündigte für 2022 zwei Führungen mit Franken für die Frauen im Kirchenkreis Köln-Nord an. Das aktuell wieder angebotene Führungsprogramm des Kölner Frauengeschichtsvereins kann unter www.frauengeschichtsverein.de aufgerufen werden.

Text: Engelbert Broich/APK
Foto(s): Engelbert Broich/APK

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Jubiläumsfeier: 40 Jahre Grüne Damen am EVK Köln Weyertal

Ein besonderes Jubiläum feiern die Grünen Damen am EVK Köln Weyertal: Seit bereits 40 Jahren (1980 – 2020) gibt es diesen Krankenhausservice im Haus. Pandemiebedingt musste die für das Jubiläumsjahr 2020 geplante Feier auf dieses Jahr verschoben werden und wurde jetzt nachgeholt. Im Jahr 2021 besteht das Team aus neun Frauen im Alter von 51 bis 80 Jahren. Grundsätzlich sind selbstverständlich auch Männer als Grüne Herren willkommen. Die Bezeichnung „Grüne Damen“ stammt von den hellgrünen Kitteln, welche als Erkennungsmerkmal fungieren.

Voraussetzung für dieses Ehrenamt sind freie Zeit und ein ausgeglichener Charakter. Pro Woche sollte man mindestens ca. drei bis vier Stunden zur Verfügung stehen können. Bevor jemand im Klinikum mit Patientinnen und Patienten in Kontakt tritt, gibt es eine Vorbereitungsphase. In dieser begleitet man über einen Zeitraum von einigen Wochen erfahrene Grüne Damen ans Krankenbett, lernt den Umgang mit Erkrankten und ihre individuellen Anliegen kennen.

Je nach Situation und Verfassung der einzelnen Personen können die Aufgaben ganz unterschiedlich sein. Mal braucht jemand einfach einen Menschen, der zuhört, mal sind Dinge zu besorgen wie frische Wäsche aus der Kleiderkammer, Hygieneartikel oder ein Buch. Falls jemand aber keinerlei Zuwendung möchte, muss man auch das wahrnehmen und respektieren können. Des Weiteren vermitteln die Grünen Damen Gespräche mit Mitgliedern des Seelsorgeteams.

Begleitung, Unterstützung und das Gespräch mit kranken und alten Menschen

In einem zweiten Schritt nehmen angehende Grüne Damen oder Herren an Kursen teil, welche die Krankenhausseelsorge anbietet. Pfarrer Karsten Leverenz bildet die Interessierten in 50 Stunden aus, in es denen u.a. um persönliche Fähigkeiten wie das Zuhören und den Umgang mit menschlichen Schicksalen geht.

Im Jahr 1980 gründete Ulrike Andreae die Grünen Damen am EVK Köln Weyertal. In dieser Zeit gab es mehr als 30 Mitglieder. Sie verstarb im Alter von 88 Jahren am 05.08.2021.

Die Idee stammt aus den USA. Dort gibt es den Volunteer Service. 1969 gründete Brigitte Schröder in Düsseldorf den ersten Dienst. Im Jahr 1976 schlossen sich die in der Bundesrepublik Deutschland bestehenden Gruppen zur Arbeitsgemeinschaft Evangelische Krankenhaus-Hilfe zusammen. Diese wurde 2004 in einen eingetragenen, gemeinnützigen Verein (eKH e.V.) überführt. Die Grünen Damen gehören heute zur Evangelischen Krankenhaus- und Altenheim-Hilfe.

Zu den Aufgaben der Grünen Damen und Herren gehören auch außerhalb von Krankenhäusern die Begleitung, Unterstützung und das Gespräch mit kranken und alten Menschen.

Text: EVK Köln Weyertal/APK
Foto(s): EVK Köln Weyertal/APK

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Kirche2go fragt: Was bedeutet das Wort „heilig“?

Was bedeutet das Wort „heilig“? Kirche2go ist diesem wichtigen Wort nachgegangen und erklärt, wo der Begriff her kommt und welche Bedeutung „heilig“ hat. Was Martin Luther zu der Verehrung von Heiligen gesagt hat und was unter der „Gemeinschaft der Heiligen“ verstanden wird, das erfahren Sie bei Kirche2go in diesem kleinen Film.

Haben Sie Interesse an weiteren Videos? Dann schauen Sie doch rein und abonnieren Sie unseren YouTube-Kanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Mehr Filme von Kirche2go finden Sie auf www.kirche2go.de. 

 

Hier der Beitrag zum Nachlesen:

Das Wort „heilig“ stammt von dem altdeutschen Wort „helgen“ ab und bedeutet so viel wie „zueigen“ oder auch „zugehörig“. Das Wort bezeichnete einen abgegrenzten Bereich, wie zum Beispiel den inneren Bereich des Tempels in Jerusalem in der Zeit des Alten Testamentes. Hier hatten nur Priester oder Gläubige Zugang. Wenn etwas heilig ist, dann meinen wir damit etwas, das zu Gott gehört.

Geistliche, Märtyrer und Menschen, die ein vorbildliches Leben geführt oder Wunder gewirkt haben, wurden in der Geschichte der Kirche häufig „heiliggesprochen“. Sie nahmen in der Vorstellung der Menschen auch eine Vermittlerrolle zu Gott ein. Aus der Sicht von Martin Luther gibt es keinen anderen Mittler zwischen Gott und den Menschen als Jesus Christus. Luther sprach sich gegen die Anrufung von Heiligen aus. Für ihn waren sie vielmehr Vorbilder im Glauben. An ihnen können sich Christinnen und Christen aus seiner Sicht ein Vorbild nehmen.

So ist aus evangelischer Sicht nur Gott heilig und das, was zu ihm gehört. Er ist heilig und damit ganz anders als alles, was Menschen in dieser Welt kennen. In Jesus Christus ist Gott auf die Erde gekommen und hat die Distanz zwischen sich und den Menschen überwunden. Durch ihn haben die Menschen ihren Anteil an Gottes Heiligkeit erhalten. Der Heilige Geist verbindet sie in ihrem Leben mit Gott. Alle Menschen, die an Jesus Christus glauben, sind so Teil der „Gemeinschaft der Heiligen“.

 

Text: APK
Foto(s): APK

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