Frühlingsempfang im Garten der Gnadenkirche

Der Krieg in der Ukraine hat den Mittelpunkt des Frühlingsempfangs der Evangelischen Kirchengemeinde gebildet: Im Kirchgarten der Gnadenkirche hatte sich hoher Besuch eingefunden. Neben Superintendentin Andrea Vogel war auch Stadtsuperintendent Bernhard Seiger bei strahlendem Wetter ins Bergische gekommen. Eigentlich hatte sich auch der Präses angekündigt. Volker Latzel hatte allerdings einen privaten Trauerfall. Statt seiner predigte Georg Kalinna, persönlicher Referent des Präses, beim Empfang.

Pfarrerin Birgit Dwornicki und Pfarrer Thomas Werner begrüßten die Gäste im Pfarrgarten, in dem sämtliche Stühle besetzt waren. Kalinna sprach über die Klugheit und wie sie in zahlreichen Geschichten der Bibel vorkommt.

Gleichnis von dem törichten und dem klugen Knecht

Der Referent des Präses erinnerte an das Gleichnis von dem törichten und dem klugen Knecht. „Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den der Herr über sein Gesinde gesetzt hat, dass er ihnen zur rechten Zeit Speise gebe? Selig ist der Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, das tun sieht. Wahrlich, ich sage euch: Er wird ihn über alle seine Güter setzen. Wenn aber der böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr kommt noch lange nicht, und fängt an, seine Mitknechte zu schlagen, isst und trinkt mit den Betrunkenen, dann wird der Herr dieses Knechts kommen an einem Tage, an dem er’s nicht erwartet, und zu einer Stunde, die er nicht kennt, und er wird ihn in Stücke hauen lassen und ihm seinen Platz geben bei den Heuchlern; da wird sein Heulen und Zähneklappern“, zitierte Kalinna aus dem Matthäus-Evangelium.

In der Zeit, in der der Herr abwesend sei, gebe es auf Erden zwei Arten von Knechten: Die guten und die bösen. Erstere seien die, ihren Mitknechten wohlgesonnen seien. Treue und Klugheit seien deren Voraussetzungen für den Dienst, den der Herr ihnen anvertraut habe. In eine ähnliche Richtung ziele das Gleichnis von den zehn Jungfrauen, von denen fünf klug und fünf töricht gewesen seien. Die Klugen hätten Öl für ihre Lampen bereit gehalten und wären bereit gewesen, als der Bräutigam gekommen sei. Und während die Törichten noch nach Öl gesucht hätten, seien die anderen mit ihm in den Hochzeitssaal gegangen. Als die Törichten später an die Tür geklopft hätten, habe der Herr gerufen: „Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht. Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.“

„Bosheit kann man demaskieren“

Aus dem Lukas-Evangelium erinnerte Kalinna an das Gleichnis vom ungerechten Verwalter: Der Verwalter eines reichen Mannes wurde bei dem beschuldigt, den Besitz zu verschleudern. Der abgesetzte Verwalter sprach diejenigen an, die ihn beschuldigt hatten: „Und er rief zu sich die Schuldner seines Herrn, einen jeden für sich, und fragte den ersten: Wie viel bist du meinem Herrn schuldig? Er sprach: Hundert Eimer Öl. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein, setz dich hin und schreib flugs fünfzig. Danach fragte er den zweiten: Du aber, wie viel bist du schuldig? Er sprach: Hundert Sack Weizen. Und er sprach zu ihm: Nimm deinen Schuldschein und schreib achtzig. Und der Herr lobte den ungetreuen Verwalter, weil er klug gehandelt hatte; denn die Kinder dieser Welt sind unter ihresgleichen klüger als die Kinder des Lichts.“

Die biblische Klugheit wisse um dem Blick auf die Zukunft und was Gott für die Menschen bereit halte, sagte Kalinna. Entschlossenes Handeln in der jeweiligen Situation sei gefragt. Politische Veranwortungsträger müssten erkennen, dass sie mit Liebe allein nicht weiterkämen. Allerdings könne Propaganda die Liebe zum Vaterland für einen Angriffskrieg ausnutzen. Denn: „Dummheit ist gefährlicher als Bosheit. Bosheit kann man demaskieren.“ Nötig sei der scharfe Blick auf die Wahrheit. Und die Geschlossenheit des Westens mit all der Hilfsbereitschaft: „Klugheit im biblischen Sinn lässt sich vom Schicksal der anderen berühren.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Jugendkreuzweg: Jugendliche geben ihre Handys ab

Wenn Jugendliche ihre Handys freiwillig abgeben, muss das einen starken Anlass haben. Dieser Anlass war mit dem Ökumenischen Jugendkreuzweg der Evangelischen Jugend Köln gegeben, der in Kooperation mit der Katholischen Jugend stattfindet. Knapp 65 Jugendlichen haben Anfang April vier verschiedene Orte in Köln besucht, die das Thema des diesjährigen Kreuzweges „getaped: verbunden – gestützt – geheilt“ aufgriffen. „Ich war überrascht, dass so viele Jugendliche ihre Handys in Briefumschlägen abgegeben haben. Wir wollten damit mal die unsichtbaren Dinge wie Leistungsdruck, Stress in der Familie, Zukunftsängste, die die Jugendlichen belasten, sichtbar machen – und ihnen eine Möglichkeit geben, Lasten abzulegen“, sagte Daniel Phan, theologischer Referent des Evangelischen Jugendpfarramts.

Eine wichtige Intention des Ökumenische Kreuzweges ist es, die Lebenswirklichkeit junger Menschen abzubilden und aufzugreifen. „Jugendliche müssen gerade so viel Schweres durchmachen, wurden in dieser Pandemie oft übersehen und sind nun damit konfrontiert, dass ein Krieg mitten im Herzen Europas ausgebrochen ist“, sagte Daniel Phan. Dazu kommt die allgegenwärtige Sorge um den Klimawandel. Daher beschäftige sich die erste Station am Haus der evangelischen Kirche  mit dem Thema Krieg, Pandemie und Klimawandel.

Die nächste Station an der Kartäuserkirche stand unter dem Thema „belastet“. Hier konnten die Jugendlichen ihre Smartphones und Brieftaschen in Umschläge legen, damit sie ohne Ablenkung den weiteren Weg gehen konnten.

Die dritte Station „bloßgestellt“ befand sich an der katholischen Obdachlosenseelsorge Köln, Gubbio, im ehemaligen Franziskanerkloster in der Ulrichgasse. Dort haben sich die Jugendlichen mit dem Thema Ausgrenzung beschäftigt. „Wir wollten zeigen, was es heißt, am Rand der Gesellschaft zu stehen und dass es Menschen gibt, die den Belasteten beistehen“, sagte Daniel Phan.

Belastungen abgeben

An der letzten Station, die an der Jugendkirche Crux stattfand, konnten die Jugendlichen zurückblicken und „ihre Belastungen“ noch einmal bewusst mit einem Tape, das sie an das Kreuz kleben konnten, abgeben. „Das Feedback der Jugendlichen war richtig gut – gerade die Aktion mit dem Tape, das die Jugendlichen ans Kreuz als Zeichen der Hoffnung ankleben konnte, hat mich berührt“, beschrieb Daniel Phan.

Er resümierte: „Persönlich hat mir der Jugendkreuzweg sehr gut gefallen. Ich habe mich sehr über die zahlreichen Jugendlichen gefreut und dass endlich, nach zwei Jahren Pandemie, wieder ein Jugendkreuzweg stattfinden konnte.“

Text: Daniel Phan/Frauke Komander
Foto(s): Daniel Phan

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„Action-Bound“: Jugendgottesdienst to go

Jetzt wird’s digital: „Orte von LEIDenschaft“ – unter diesem Thema hat am 26. März ein Jugendgottesdienst der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung stattgefunden. Und zwar mit der App „Action-Bound“: Als digitale Schnitzeljagd konnten die Konfirmanden und Konfirmandinnen und Jugendlichen aus den verschiedenen Kirchenkreisen in Köln und Umgebung verschiedene Orte in der Domstadt besuchen.

Die Schnitzeljagd-Stationen orientierten sich an der Passions- und Leidensgeschichte Jesu. Die Jugendlichen und Konfirmanden und Konfirmandinnen wurden dabei mit Gefühlen konfrontiert, die auch in der Passionsgeschichte Jesu zu finden sind. Gestartet wurde vor der AntoniterCityKirche in der Schildergasse. Dort ging es um das Gefühl der Liebe und der Erfahrung der Gemeinschaft, die auch beim letzten Abendmahl von Jesus und seinen Freunden zu finden war. In der Flora (die nächste Station des Action-Bounds) konnten die Jugendlichen in den „Garten Gethsemane“ eintauchen. Die Gefühle Angst, Trauer und Leid spielten dort eine große Rolle.

Mit der App konnten die Jugendlichen Fotos machen

Weitere Stationen beschäftigten sich auch mit dem Gefühl der Schwere, die Jugendliche insbesondere in der Schule und während der Corona-Zeit erleben mussten. Mithilfe der App konnten die Jugendlichen ihre eigenen Gedanken aufschreiben, Fotos machen und wurden durch Bilder und Lieder zum Nachdenken angeregt.

Ein besonderes Highlight war die gemeinsame Fahrt auf dem Riesenrad am Zoo. Hier konnte – fast symbolisch – die zuvor erfahrene Schwere zurückgelassen und die Aussicht bei bestem Wetter genossen werden.

Der Abschluss fand in der nahegelegenen Thomaskirche statt. Dort wurde der Jugendgottesdienst reflektiert und mit den Jugendlichen besprochen. Dabei berichteten die Jugendlichen von ihren Erlebnissen und Eindrücken, sodass ein intensives Gemeinschaftsgefühl am Ende entstand.  „Dieser Jugendgottesdienst, den wir ,Orte von LEIDenschaften‘ genannt haben, hat uns am Ende gezeigt, mit welcher Leidenschaft Gott uns alle liebt. Mit all unseren Ängsten, Hoffnungen und Erwartungen,“ so die Zusammenfassung von Daniel Phan, theologischer Referent im Evangelischen Jugendpfarramt.

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Martina Schönhals

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Kirche2go fragt: Was ist Telefonseelsorge?

Kirche2go fragt: Was ist Telefonseelsorge? Die TelefonSeelsorge ist für jeden da, für alte und junge Menschen, Berufstätige, Hausfrauen, Auszubildende oder Rentner, für Menschen jeder Glaubensgemeinschaft und auch für Menschen ohne Kirchenzugehörigkeit. Die Mitarbeitenden der Telefonseelsorge sind rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr da. Wie viele Gespräche die Seelsorgerinnen und Seelsorger jedes Jahr führen, erfahren Sie in dieser Kirche2go-Folge.

In der Passionszeit 2022 erklärt Kirche2go jeden Freitag einen Aspekt aus dem Bereich Seelsorge.

Haben Sie Interesse an weiteren Videos? Dann schauen Sie doch rein und abonnieren Sie unseren YouTube-Kanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Der gesamte Text zum Nachlesen:

Kirche2go fragt: Was ist Telefonseelsorge?

Ein Mensch mit einem offenen Ohr ist oft nur einen Anruf entfernt. Die Mitarbeitenden der Telefonseelsorge sind rund um die Uhr an jedem Tag im Jahr da.

Die TelefonSeelsorge ist für jeden da, für alte und junge Menschen, Berufstätige, Hausfrauen, Auszubildende oder Rentner, für Menschen jeder Glaubensgemeinschaft und auch für Menschen ohne Kirchenzugehörigkeit. Rund eine Million Gespräche führen die Seelsorgerinnen und Seelsorger jedes Jahr. Diese sind für die Anruferinnen und Anrufer kostenfrei.

Die Telefonseelsorge ist kostenfrei über die Rufnummer 0800 111 0 111 oder die Nummer 0800 111 0 222 erreichbar. Darüber hinaus ist die Telefonseelsorge auch per Mail oder per Chat erreichbar. Die Telefonseelsorge wird von der evangelische und der katholischen Kirche finanziert und organisiert. Sie ist ein ökumenisches Angebot der Kirchen.

Die Sorgen von Menschen in Not wiegen schwer und richten sich nicht nach Tages- oder Öffnungszeiten. Dafür hat die Telefonseelsorge auch mitten in der Nacht ein offenes Ohr. Die vielen ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sich ihrer verantwortungsvollen Aufgabe bewusst und nehmen jeden Anruf ernst.

Text: APK
Foto(s): APK

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Gemeinsam die Hände reichen und humanitäre Hilfe leisten – Pfarrerin Miriam Haseleu über ihren Besuch in der Ukraine

„Indem Wohnraum angeboten wird, Essen verteilt wird, indem humanitäre Hilfe geleistet wird, begegnen sich Menschen sowohl in Transkarpatien als auch in Ungarn und auch bei uns.“ Mit diesen Worten fasst Pfarrerin Miriam Haseleu, nebenamtliches Mitglied der Kirchenleitung, nach einem Kurzbesuch in der Westukraine ihre Eindrücke zusammen. „Was ich besonders berührend finde, dass Völkerverständigung passiert“, sagt sie weiter. Im Moment ginge es hauptsächlich darum, die heftige Situation vor Ort zu gestalten. „Jetzt geht es darum, gemeinsam zu essen und gemeinsam die Hände zu reichen – damit können wir nicht warten.“

Miriam Haseleu war Teil einer Delegation der rheinischen Kirche, die unter der Leitung von Präses Dr. Thorsten Latzel vom 29. März bis 4. April 2022 zu Besuch bei der Reformierten Kirche in Ungarn (RKU) besucht hat. Präses Latzel wollte sich unter anderem über die Hilfe informieren, die Kirche und Diakonie für die Kriegsflüchtlinge aus der benachbarten Ukraine leisten.

Das Video ist knapp vier Minuten lang und vermittelt einen intensiven Eindruck der Arbeit mit Geflüchteten:

Die Berichterstattung zur Ungarnreise steht auch im Netz:

Das Interview im Wortlaut:

Was sind die wichtigsten Eindrücke der Arbeit der Kollegen in der Ukraine, die Sie mitnehmen?

Die Kollegen und Kolleginnen in Transkarpatien haben mich besonders berührt, weil sie zusammenarbeiten, weil sie Hoffnung haben und weil sie glauben, dass sie was bewirken können in dieser Krise, in diesem Krieg – für die Menschen, die zu ihnen kommen und für die Menschen, die dort vor Ort bleiben, weil sie ihre Heimat ist. Und sie tun alles mit den Mitteln, die sie haben und gemeinsam.

Sie sagen, „weil sie glauben, dass sie etwas bewirken“. Glauben sie auch, dass sie etwas bewirken können?

Ich glaube, sie bewegen schon ganz viel, weil sie die Menschen dort aufnehmen, weil sie dort Brote backen, die sie nach hier fahren, die sie dort vor Ort verteilen, weil sie zusammenstehen und das teilen, was ihnen zur Verfügung steht, sie arbeiten zusammen. Sie leben ihren Glauben gerade jetzt gemeinsam und ich glaube, das können wir von den Kolleginnen und Kollegen dort lernen, dass es jetzt darum geht, Völkerverständigung zu betreiben, einander freundlich zu begegnen, aufeinander zuzugehen, zu essen, zu sprechen, vielleicht zu spielen und das zu teilen, was wir haben.

Völkerverständigung ist das Stichwort: Werden sich die Eindrücke, die sie in der Ukraine gewonnen haben, in Ihre Flüchtlingsarbeit in Köln niederschlagen?

Ja, auf jeden Fall. Das braucht wahrscheinlich auch noch ein bisschen Zeit, um das zu verarbeiten. Was ich besonders berührend finde, dass Völkerverständigung passiert, indem Not entsteht. Und indem Wohnraum angeboten wird, Essen verteilt wird, indem humanitäre Hilfe geleistet wird, begegnen sich Menschen sowohl in Transkarpatien als auch in Ungarn und auch bei uns. Und ich glaube, dass Deutschland an vielen Stellen – natürlich, das wissen wir alle – bürokratisiert ist. Und im Moment geht es aber darum, diese heftige Situation zu gestalten. Und es geht jetzt darum, gemeinsam zu essen und gemeinsam die Hände zu reichen – damit können wir nicht warten.

Haben sich auf der Reise für sie neue Hinweise ergeben, wie und wo die Rheinische Kirche Gemeinden am besten helfen könnte?

Ja, es ist auf jeden Fall ein Weg, die reformierte ungarische Kirche zu unterstützen, die einen engen Kontakt mit Transkarpatien hat und von dort aus eben in der gesamten Ukraine geholfen wird, das ist ein Weg diese Kirchenpartnerschaft, die wir haben – die ich als großen Schatz erlebe und gerade erst neu entdecken darf – zu nutzen, um da die Beziehungen zu pflegen und auch Geld dorthin zu schicken, aber vielleicht auch um persönliche Kontakte zu knüpfen und zu nutzen, die jetzt wichtig und tragend sind.

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Screenshot Video/APK

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Wochentipps: 111 Orte im und am Kölner Dom und Dietrich Bonhoeffer

Musik, Theater, Workshop und Lesung: Unsere Wochentipps haben wieder einiges zu bieten. Es gibt Musik und Kabarett „Was uns trägt“ in der Petruskirche, den Workshop „Umgang mit Angst und Ungewissheit durch den Krieg in der Ukraine“ und die Text- und Bildbetrachtung „111 Orte im und am Kölner Dom“. Außerdem findet ein musikalisches Theaterstück zu Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers statt und Uwe Melchert liest Walter Jens Verteidigungsrede des Judas.

Die Zusammenfassung in der Übersicht:

08.04.2022, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Petruskirche, Kieskauler Weg 53, 51109 Köln
Musik und Kabarett: „Was uns trägt“
Eddi Hüneke und Willibert Pauls in der Petruskirche
„Was uns trägt“ ist der Titel eines Musik- und Kabarett-Programms am Sonntag, 8. April, 19 Uhr (Einlass 18.30 Uhr), in der Petruskirche Merheim, Kieskaulerweg 53. Der Musiker Eddi Hüneke und der Kabarettist und Diakon Willibert Pauls haben ein „wahrhaft beseelendes und beflügelndes“ Programm zusammengestellt. Es gilt die 2G-Regel. Eintrittskarten gibt es unter https://www.tickets.eddihueneke.de/produkte/44157-tickets-eddi-hueneke-was-uns-traegt-petruskirche-koeln-am-08-04-2022

www.ekir.de/brueck-merheim

10.04.2022, 11:00
Melanchthon-Akademie
Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
Bedrohung und Stress begegnen
Angesichts des Krieges in der Ukraine erleben viele Menschen Bedrohung und Stress in einer bisher oft unbekannten Intensität. Alte, stressvolle Situationen, die bisher gut bewältigt waren, können wiederauftauchen. Dies kann körperliche Reaktionen sowie vermehrt Sorge, Angst oder Hilflosigkeit hervorrufen. In einem Workshop am Sonntag, 10. April, 11 bis 17 Uhr, möchte Pfarrer Wilfried Depnering, Systemischer Therapeut und Traumatherapeut, helfen und aufzeigen, mit welchen Mitteln dem Stress in seinen vielfältigen Formen begegnet werden kann. Im Mittelpunkt stehen die persönlichen, spirituellen und geistigen Ressourcen. Die Teilnahme kostet 36 Euro. Eine Anmeldung per E-Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de oder telefonisch unter 0221/931803-0 ist erforderlich.

www.melanchthon-akademie.de

10.04.2022, 11:30
Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, 50374 Erftstadt-Lechenich
111 Orte im und am Kölner Dom
Eine Text- und Bildbetrachtung
Am Sonntag, 10. April, 11.30 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Lechenich zu einer besonderen Matinee im Anschluss an den Gottesdienst (Beginn 10 Uhr) in der Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, ein. Dr. Klaus Hadering, Leiter des Dombau-Archivs in Köln, entführt die Teilnehmenden in einer Text- und Bildbetrachtung zu bekannten und weniger bekannten Ecken im Kölner Dom. Der Eintritt ist frei.

www.kirche-lechenich.de

10.04.2022, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
„Bonhoeffer – Der mit dem Lied“
Ein musikalisches Theaterstück zu Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers
Auf dem Hintergrund von Leben und Werk Dietrich Bonhoeffers basiert die musikalische Theaterproduktion „Bonhoeffer – Der mit dem Lied“, das am Sonntag, 10. April, 18 Uhr, in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, aufgeführt wird. Lukas Ullrich und Till Florian Beyerbach versuchen in mal unterhaltsamer und mal bedrückender Weise das gesellschaftliche Zusammenspiel der deutschen Christinnen und Christen bis zum Jahr 1945 zu hinterfragen, aber auch das Spiegelbild der deutschen Gesellschaft nach 1945 zu durchleuchten.

www.kartaeuserkirche-koeln.de

10.04.2022, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch
Philipp-Nicolai-Kirche, Mauenheim, Nibelungenstraße 62, 50739 Köln
„Der Fall Judas“
Uwe Melchert liest Walter Jens Verteidigungsrede des Judas
Der Fall Judas muss neu aufgerollt werden. Eine Geschichte wurde überliefert, ein Urteil gefällt, ein Sündenbock gebrandmarkt. Doch die Geschichte stimmt so nicht, das Urteil ist fragwürdig. Der Text „Der Fall Judas“ von Walter Jens betrachtet die Figur des Judas aus einem neuen Blickwinkel und vermittelt dem Publikum ein neues Bild des „ewigen Verräters“. Am Palmsonntag, 10. April, 18 Uhr, liest der Schauspieler Uwe Melchert in der Philipp-Nicolai-Kirche Mauenheim, Nibelungenstraße 62, die Verteidigungrede des Judas vor. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

www.kirche-mauwei.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Pulheim-Sinnersdorf: Von der Brachfläche zur Seniorenwohnung

Da waren sich alle einig – Pulheim-Sinnersdorf freut sich über zehn neue Wohnungen für Seniorinnen und Senioren neben der Friedenskirchen an der Horionstraße. Bauherrin ist die Gemeinde mit Pfarrerin Maike Pungs, die viel Geld und noch mehr Idealismus in das Projekt gesteckt hat. Nach nur eineinhalb Jahren Bauzeit werden die Wohnungen jetzt bezogen, besonderes Lob gab es von Stadt, Architekten und Gemeinde für die gelungene Architektur und die Integration in das Ortsbild. Zur Einweihung wurden zwei Bäume auf dem Grundstück gepflanzt, ein Geschenk der Stadt Pulheim.

Bauen mit viel Idealismus

Maike Prungs strahlte über das ganze Gesicht. „In dieses Projekt haben wir viel Idealismus gesteckt, jetzt ist genau das herausgekommen, was wir uns vorgestellt haben.“ Auf einer ehemaligen Wiese neben dem Kirchengebäude sollte erst ein neues Pfarrhaus entstehen, das wurde aber nicht genehmigt. „Wir wollten damit etwas sinnvolles machen, was den Menschen hier vor Ort nutzt“, so die Pfarrerin. Schnell war die Idee entstanden, Wohnungen für ältere Menschen zu schaffen, die auch ihren Bedürfnissen entgegen kommen, ohne dass eine Betreuung angeboten wird. So sind die Wohnungen barrierefrei, auch mit dem Rollator gut zu erreichen, zwei Wohnungen sind sogar rollstuhlgerecht, die Tiefgarage ist mit dem Aufzug gut zu erreichen.

„Jeder hat sein eigenes Häuschen“

Der Clou an der ganzen Geschichte: Statt eines großen Wohngebäudes erweckt der Neubau den Eindruck mehrerer kleiner Häuser.  „Jeder hat das Gefühl, dass er in seinem kleinen Häuschen lebt“, so Architekt Klaus Zeller bei der Einweihung. Man habe sich an der historischen Ortsbebauung orientiert, Form und Materialien genau danach ausgewählt. „Wir hätten das auch etwas billiger machen können, aber wir wollten hier einfach etwas Schönes schaffen“, betonte Maike Pungs. So hat man gut drei Millionen Euro in die Hand genommen, die aber langfristig in dem Gebäude gut angelegt sind. „Die Menschen möchten solange wie möglich zuhause leben, diesem Wunsch kommen wir mit dieser Anlage entgegen“, sagte Superintendent Markus Zimmermann.

Perfekte Zusammenarbeit zwischen Stadt und Gemeinde

Einig war man sich über die „hervorragende Zusammenarbeit mit der Stadt, wofür wir uns ausdrücklich bedanken.“ Bürgermeister Frank Keppeler lobte seinerseits den „reibungslosen und professionellen Ablauf“ und war sichtlich stolz auf das Ergebnis: „Das Gebäude ist wirklich ein Schmuckstück geworden.“ Selbst in der Tiefgarage findet sich die Liebe zum Detail, die Stellplatznummern wurden von jugendlichen Graffiti-Sprayern zusammen mit dem Künstler Fredrick Erichsen auf die Betonwände gesprüht.

Vermietung hat die ASG übernommen

Die Vermietung hat die Antoniter Siedlungegesellschaft (ASG) übernommen, die Wohnungen waren sehr schnell vermietet. Auch die Bedürfnisse der Zielgruppe sind wohl punktgenau getroffen worden,  alle neuen Bewohnerinnen und Bewohner sind über 80 Jahre alt. Die Schlüsselübergabe erfolgt in den nächsten Tagen. Zur Einweihung waren Bürgermeister Frank Keppeler, Architekt Klaus Zeller, Superintendent Markus Zimmermann sowie viele Projektbeteiligte vor Ort, die mit sichtlichem Stolz und alkoholfreiem Sekt auf das gelungene Projekt anstießen.

Die ASG – mit Verena Nelles aus dem Architektur-Team der ASG – hatte 2018 die Projektsteuerung für das Bauvorhaben übernommen, das heißt die Steuerung von Qualitäten, Baukosten und Projektzeiten nach Vorgabe des Neubauplanungsausschusses der Kirchengemeinde. Maike Pungs resümierte: „Ohne die ASG wäre es gar nicht gegangen. Wir sind sehr froh, dass wir mit der ASG dieses Projekt realisiert haben. Die Projektsteuerin Frau Nelles war seit dem ersten Spatenstich an meiner Seite.“ Klaus Zeller stimmte zu: „Die ASG hat uns von vorne bis hinten unterstützt mit Zahlen, Protokollen und Fachkenntnissen. Frau Nelles als Kollegin hatte unseren Blick und wusste als Architektin genau, was wir wollen. Es ist wichtig jemanden zu haben, der einem den Rücken stärkt.“

Text: Dr. Klemens Surmann/Susanne Hermanns
Foto(s): Dr. Klemens Surmann

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Eine bleibende Mahnung: Stolpersteine für Ernst Flatow und Lili Wieruszowski

Gedenktafeln für die Erinnerung: Am früheren Wohnhaus des im Warschauer Ghetto verstorbenen evangelischen Pfarrers jüdischer Herkunft Ernst Flatow wurde ein Stolperstein vor seinem ehemaligen Wohnhaus am Hildeboldplatz 23 verlegt. Seit dem Jahr 1992 werden die Steine des ebenfalls anwesenden Künstlers Gunter Demnig für die Menschen gesetzt, die im Dritten Reich ermordet, deportiert oder vertrieben wurden. Schnell wurden die vorhandenen Pflastersteine von Handwerkern ausgehoben, bevor Gunter Demnig den Stolperstein in den Boden drücken konnte.

Der Pfarrer der Ehrenfelder Friedenskirche Siegfried Kuttner war ebenfalls bei der Verlegung des Stolpersteins dabei und verlas im Gedenken an Ernst Flatow eine kurze Würdigung des von den Nazis ermordeten Geistlichen.

Ernst Flatow wurde 1887 in Berlin geboren, studierte zunächst Jura, Geschichte, Philosophie und Nationalökonomie, bevor er durch ein intensives Bibelstudium zum Theologiestudium kam. 1914 kam er als Soldat an die Front, bevor er 1926 sein theologisches Examen machte. Anschließend wurde er der evangelischen Gemeinde in Ehrenfeld als Hilfsprediger zugewiesen, später war er dort als Vikar an der Friedenskirche tätig, bevor er 1928 der erste Krankenhausseelsorger Kölns wurde. „Im März 1933 wurde Ernst Flatow aufgrund des Arierparagraphen von der Stadt Köln entlassen“, wusste Siegfried Kuttner zu berichten. „Das war auch der Zeitpunkt, als er hier am Hildeboldplatz sein Wohnhaus hatte. Die Kirche hat wie damals üblich geschwiegen, aber etwas zur Versorgung von Ernst Flatow beigetragen.“

Später flüchtete er über verschiedene Stationen nach Berlin. Als Gegner des Nationalsozialismus wurde er 1942 ins Warschauer Ghetto deportiert und ist dort beim Bau einer Grenzmauer verstorben.“  Siegfried Kuttner betonte, dass Ernst Flatow ein intelligenter und gebildeter Mensch war, er las dazu ein sehr tiefgründiges von Ernst Flatow verfasstes Gedicht vor, bevor an dem Stolperstein ein Blumentopf abgestellt wurde.

„1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“

Ein weiterer Stolperstein für Lili Wieruszowski wurde vor der Friedenskirche in Ehrenfeld gesetzt. Lili Wieruszowski wurde 1899 geboren und stammte aus einer angesehenen Kölner Familie. Ihre Eltern, beide jüdischen Glaubens, ließen die Tochter evangelisch taufen. Als junge Frau fand sie ihre Erfüllung als Kirchenmusikerin in Köln-Ehrenfeld. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten bremste allerdings ihre junge Karriere, sodass sie sich erst im Schweizer Exil einen Namen als Organistin und Komponistin machen konnte.

Ein besonderer Dank galt Ibrahim Basalamah vom EL-DE-Haus, der die Organisation der Stolpersteinverlegung übernommen hatte. Die Aktion fand statt im Rahmen des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieser beiden Persönlichkeiten heute auf diese Art und Weise gedenken können“, betonte Pfarrer Siegfried Kuttner.

Text: Dr. Klemens Surmann
Foto(s): Dr. Klemens Surmann

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Beratungsbus für obdachlose Menschen in Köln im Einsatz

Um dem steigenden Bedarf an Hilfen und Unterstützung für obdachlose und wohnungslose Menschen in Köln nachzukommen, werden die Angebote der Wohnungslosenhilfe vor Ort ausgebaut und soll zudem mobil erfolgen. Dank der finanziellen Unterstützung durch den Verein ARCHE für Obdachlose e.V. konnte die Diakonie Michaelshoven einen Beratungsbus anschaffen und zu einem mobilen Büro ausbauen.

Auch wurden die Streetworkstellen von der Stadt Köln aufgestockt. Somit sind im Kooperationsverbund mit dem Verein OASE insgesamt sechs Sozialarbeiter und Sozialarbeiterinnen im Stadtgebiet Köln als Streetworker tätig und können nun wohnungs- und obdachlosen Menschen an den Kölner Hotspots, vor allem in der Kölner Innenstadt, schnelle und unbürokratische Hilfe und Unterstützung anbieten.

Voll funktionsfähiges Büro

Der Beratungsbus ist mit einem voll funktionsfähigen Büro ausgestattet, so dass dort beispielsweise notwendige Behördengänge oder Amtsbesuche vorbereitet oder gleich auf digitalem Weg erledigt werden können. Außerdem erfolgen auf mobilem Wege weitere Versorgungs- und Hilfsangebote, um den obdachlosen Menschen zur Seite zu stehen. Der Bus kann auch für Kältegänge im Winter eingesetzt werden, wenn es Meldungen über gefährdeten Personen gibt, die mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreicht werden können. Um auch dieser benachteiligten Personengruppe die digitale Teilhabe zu ermöglich, ist der Beratungsbus zusätzlich mit einem WLAN Hotspot ausgerüstet.

Wochentags werden die Streetworker mit dem Beratungsbus verschiedene Plätze innerhalb der Stadt Köln anfahren und dort die Menschen gezielt ansprechen. Auch ist der besondere Einsatz im rechtsrheinischen Köln geplant, wo derzeit gerade die Bedarfe für Unterstützungsangebote für wohnungslose Menschen erfasst werden.

Text: Diakonie Michaelshoven
Foto(s): Diakonie Michaelshoven

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