Unsere Wochentipps: Qualifizierung zum Bewegungscoach und „Kirche läuft“

Unsere Wochentipps laden dazu ein, Neues zu entdecken: Es gibt einen neuen Kurs zur Qualifizierung zum Bewegungscoach, eine Live-Präsentation mit Musik und Vortrag „Kalligraphie als Brücke im interreligiösen Dialog“ und die Wanderausstellung „Kunst trotzt Ausgrenzung“ in Köln. „Kirche läuft“, ein inklusives Sportfest am Müngersdorfer Stadion, wird angeboten. Außerdem findet der Abschied von Pfarrer Siegfried Kuttner statt. Musikalisch wird’s mit dem Konzert im Lieder-Zyklus von Robert Schumann und der Sommerkonzert-Reihe in der Christuskirche Brühl.

Die Termine in der Übersicht:

24.06.2022, 15:00
Ev. Familienbildungsstätte Köln
Evangelische Familienbildungsstätte Köln (fbs), Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
Neuer Kurs zur Qualifizierung zum Bewegungscoach startet im September
Kooperation der fbs mit der Deutschen Sporthochschule

Eine Ausbildung zum Bewegungscoach bietet die Evangelische Familienbildungsstätte Köln (fbs) in Kooperation mit der Deutschen Sporthochschule und der Adipositas Akademie Nordrhein an. Der Kurs dauert etwa vier Monate und qualifiziert die Teilnehmenden für die Arbeit als Kursleitung im Eltern-Kleinkindbereich. Angesprochen sind sowohl Menschen, die Spaß an der Bewegung haben und diese Freude an Eltern und ihre Kleinkinder weitergeben möchten sowie pädagogische Fachkräfte, die ihren Schwerpunkt auf die körperliche Entwicklung im Kleinkindalter legen möchten. Der Kurs besteht aus einer Mischung aus Theorie- und Praxisblöcken, E-Learning- und Präsenzeinheiten sowie Hospitationen und Supervision. Das erste Treffen findet am Freitag, 2. September, 15 Uhr bis 18.30 Uhr, in der fbs, Kartäuserwall 24b, statt. Die Teilnahme an dieser kompakten Weiterbildungsmöglichkeit kostet 300 Euro. Das Anmeldeformular erhalten Interessierte nach einem Informationsgespräch mit Sabine Steiniger (fbs) unter Telefon 0221/474455-17 oder mit Dr. David Friesen (Deutsche Sporthochschule) unter Telefon 0221/49828765.

www.fbs-koeln.org

24.06.2022, 19:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Shahid Alam – Kalligraphie als Brücke im interreligiösen Dialog
Live-Präsentation mit Musik und Vortrag

Shahid Alam erstellt am Freitag, 24. Juni, 19 Uhr, vor den Augen des Publikums in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, eine Kalligraphie. Über eine Kamera kann das Werden dieser Kalligraphie miterlebt werden. In der Live-Präsentation offenbart sich Kalligraphie als ästhetische Brücke im interreligiösen Dialog. Heilige Schriften werden zum Wahrnehmungsraum und zu spirituellem Erleben. Kantor Thomas Frerichs begleitet den Künstler dabei musikalisch. Im Anschluss hält Shahid Alam einen kurzen Vortrag und lädt zum gemeinsamen Gespräch ein. Der Eintritt ist frei.

www.kartaeuserkirche-koeln.de

26.06.2022, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
Abschied von Pfarrer Siegfried Kuttner
Festgottesdienst in der Friedenskirche

Am Sonntag, 26. Juni, 10 Uhr, wird Pfarrer Siegfried Kuttner in der Friedenskirche Ehrenfeld Rothehausstraße 54a, in einem Festgottesdienst von seinem Dienst als Pfarrer entpflichtet. Im Anschluss an den Gottesdienst findet im Ernst-Flatow-Haus, Vogelsanger Straße 155, statt. Nach 34 Dienstjahren verabschiedet sich der Ehrenfelder Pfarrer in den Ruhestand.

www.evangelisch-ehrenfeld.de

26.06.2022, 10:30
Evangelisch Leben in Köln und Region
St. Georg, Georgsplatz 17, 50676 Köln und Müngersdorfer Stadion
„Kirche läuft“ – inklusives Sportfest am Müngersdorfer Stadion
Menschen mit und ohne Behinderung aller Generationen sind eingeladen

Am Sonntag, 26. Juni, heißt es wieder „kirche.läuft“, wenn der Startschuss zum inklusiven Pax-Bank Stadionlauf Köln rund um das Müngersdorfer Stadion fällt. Menschen mit und ohne Behinderung, Menschen aller Generationen und unabhängig ihrer Glaubenszugehörigkeit laufen gemeinsam auf Strecken von 1,3 Kilometern bis hin zum 10-Meilen-Lauf je nach Kräften und Kondition. Beim großen Familien.Spiele.Fest auf den Jahnwiesen können den ganzen Tag verschiedene Sportarten ausprobiert werden. Informations- und Essens- und Getränkestände laden zum Verweilen ein. Bei dem Event steht nicht das Siegen im Mittelpunkt, sondern vielmehr darum, achtsam mit sich und den anderen Teilnehmenden umzugehen und sich kennenzulernen. Das Sportfest beginnt um 10.30 Uhr mit einem integrativen Wortgottesdienst in der Kirche St. Georg, Georgsplatz 17. Mitorganisiert wird der sportliche Tag durch die Evangelische Kirche in Köln und Region unter dem Titel „evangelisch.läuft“.

www.stadionlauf-koeln.de

26.06.2022, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, 50829 Köln
Eichendorff im Lieder-Zyklus von Robert Schumann
Konzert in der Auferstehungskirche Bocklemünd

Der Tenor Henning Jendritza überzeugt mit einer großartigen und nobel entwickelten Stimme und tritt am Sonntag, 26. Juni, 16 Uhr, in der Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, auf. Er präsentiert einen Liederzyklus von Robert Schumann mit vertonten Gedichten von Joseph von Eichendorff. Kirchenmusiker Axel Tillmann begleitet die Stücke am Klavier. Der Eintritt ist frei, um eine Spende wird gebeten.

www.gemeinde-bickendorf.de

26.06.2022, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Sommerkonzert- und veranstaltungs-Reihe in der Christuskirche Brühl
Das Programm findet an jedem Sonntag in den Ferien statt

Zu einer ganzen Reihe von Sommerkonzerten in den Schulferien lädt die Evangelische Kirchengemeinde Brühl ein. Immer sonntags vom 26. Juli bis 14. August, jeweils 17 Uhr, findet in der Christuskirche, Mayersweg 11, ein abwechslungsreiches Programm statt. Los geht die Reihe am 26. Juni mit der fröhlich-frechen musikalischen Lesung „Ottos Mops“. Weitere Termine: „Blech-Blumen-Strauß“ mit Blechbläsermusik am 3. Juli; „Kirschgärten am Mittag“ mit Musik und Texten zu Bäumen und anderen Wundern am 10. Juli; „Besinnliches und virtuoses aus verschiedenen Epochen mit dem Tamigu-Trio am 17. Juli; „Sommerabendmärchen“ mit Musik für die Seele und die Lachmuskeln am 24. Juli; „Literatur der Ukraine im Dialog mit Musik“ am 31. Juli; „Auf Reisen“ – Orgelmusik aus Frankreich und Italien am 7. August. Zum Abschluss der Reihe am Sonntag, 14. August, 14 Uhr, findet in der Kirche St. Walburga, Walberberg, das Sitzkissenkonzert „Peter und der Wolf“ statt. Der Eintritt zu allen Konzerten ist frei.

www.kirche-bruehl.de

26.06.2022, 18:00
Evangelisch Leben in Köln und Region
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln und Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Wanderausstellung „Kunst trotzt Ausgrenzung“ in Köln
Eröffnungsgottesdienst in der Kartäuserkirche

Die Wanderausstellung „Kunst trotzt Ausgrenzung“ der Diakonie Deutschland ist ein klares Statement gegen Ausgrenzung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Arbeiten der mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler, mit ganz unterschiedlichen sozialen, ethnischen und kulturellen Hintergründen, zeigen die Kraft von Kunst und Kultur. Von Samstag, 25. Juni, bis Freitag, 19.August, sind die Werke der Ausstellung an mehreren Orten in Köln zu sehen. Die offizielle Eröffnung wird am Sonntag, 26. Juni, 18 Uhr, in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, mit einem Gottesdienst gefeiert. Mit dabei sind Pfarrerin Susanne Beuth, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte, Pfarrer Mathias Bonhoeffer, Martina Schönhals (Diakonie Köln), Mareike Carlitschek (Diakonie Michaelshoven) sowie Cornel Wachter. Für die musikalische Gestaltung sorgen Kantor Thomas Frerichs und Professorin Annette von Alemann (Blockflöten). Im Anschluss sind alle zur Begegnung bei Käse, Brot, Wein und anderen Getränken eingeladen. Kurator Andreas Pitz stellt in einer Führung die Fotoarbeiten von Klaus G. Kohn und Julia Krahn, die in der Kartäuserkirche und der angrenzenden Kapelle gezeigt werden, vor. Die Kartäuserkirche ist im Ausstellungszeitraum immer mittwochs bis montags, 12 bis 18 Uhr, geöffnet. Ausdrucksstarke Köpfe und Büsten, die Menschen mit Behinderung in der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal aus Ton modelliert haben, zeigt die Antonitekirche, Schildergasse 57. Interessierte können die Ausstellung in der Antoniterkirche montags bis freitags, 11 bis 18 Uhr, samstags, 11 bis 17 Uhr und sonntags 11 Uhr bis 17.30 Uhr, besuchen. Im Vringstreff, Im Ferkulum 42, sind Fotografien zu sehen von Göran Gnaudschun („Alexanderplatz 2010-2013“) und Esra Rotthoff („Die Ausgebürgerten“).Ein weiterer Ausstellungsort ist die Diakonie Michaelshoven.

www.kunst-trotzt-ausgrenzung.de und www.diakonie-michaelshoven.de und www.kartaeuserkirche-koeln.de

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Unsere Wochentipps: Qualifizierung zum Bewegungscoach und „Kirche läuft“ erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Präses Thorsten Latzel verabschiedet Andrea Vogel aus ihrem Amt als Superintendentin

Im Theater hätte man wohl von vier Vorhängen gesprochen. Lang anhaltenden Applaus spendeten die Gottesdienstbesucher und -besucherinnen, nachdem Präses Dr. Thorsten Latzel Superintendentin Andrea Vogel entpflichtet hatte. Zahlreiche Weggefährten und -gefährtinnen hatten sich an diesem Sonntag in die Buchheimer Kreuzkirche aufgemacht, um sich von der beliebten Superintendentin zu verabschieden. „Eine Menschenfischerin wie Petrus. Oder besser Petra“, nannte Latzel Andrea Vogel. „Sie sind und waren eine Netzwerkerin. Und Sie sind nicht Superintendentin geworden und haben dann Netzwerke geknüpft. Sie sind Superintendentin geworden, weil sie schon immer Netzwerkerin waren“, fuhr der Präses fort.

1986 wurde Vogel als Pfarrerin in ihr Amt eingeführt, von 2000 bis 2008 engagierte sie sich als Skriba im Kreissynodalvorstand, 2008 und 2016 wurde sie zur Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch gewählt. Sie war Vorsitzende der ökumenischen Vollversammlung im Rheinisch-Bergischen Kreis. „Und Sie haben viele Reformen der Landeskirche überstanden und ich habe heute verstanden, dass die nicht immer nur toll waren“, sagte Latzel. Mit Otmar Baumberger, Ralph Knapp und Torsten Krall habe sie in den 14 Jahren als Superintendentin mit drei Synodalassessoren zusammengearbeitet. Ihr Amt habe sie ehrenamtlich ausgeübt.

Als Ordinationsspruch habe sie aus dem 1. Korintherbrief „Ein anderes Fundament kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ Das habe ihn überrascht, so Latzel. „Ich habe sie als ganz und gar nicht fundamentalistisch erlebt. Eher pragmatisch mit einem guten Schuss Humor und großer Menschenfreundlichkeit.“ Sie sei in der Superintendentenrunde für die Seelsorge zuständig gewesen. „Wir als Kirche sind für andere da. Das ist Ihnen immer wichtig gewesen. Wir legen nicht das Fundament für die Kirche. Das können wir gar nicht. Das gibt es ja schon.“

Mit dem Vertrauen auf diesen Grund und die geknüpften Netze könne die Superintendentin nunmehr in aller Ruhe die Arbeit im Kirchenkreis in andere Hände geben. „Ab jetzt können andere auf dieses Fundament bauen.“ Und Andrea Vogel wünschte er eine gute Zeit „beim Wandern, Lesen und Verreisen im Wohnmobil“.

Die scheidende Superintendentin bedankte sich bei ihren Weggefährten und -gefährtinnen. „Begleitung ist sehr wichtig. Dinge ändern sich oft. Dann sollte man mit anderen die Entscheidungen überdenken.“ Unterwegs sein sei wunderbar, wenn man den Grund kenne, auf dem man stehe. „Die Kirche soll ein Ort sein, an dem wir verbleiben und uns mit anderen austauschen können. Ein Ort der Seelsorge, von denen es außerhalb der Kirche viel mehr geben müsste. Und ein Ort, an dem es anders zugeht, die Suche nach Gott Gestalt annimmt.“

„Lobe den Herrn, meine Seele, und alles in mir seinen heiligen Namen!“

Vogel verwies auf den Psalm 103, der im Gottesdienst eine tragende Rolle spielte. „Lobe den Herrn, meine Seele, und alles in mir seinen heiligen Namen!  Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Mit der Seele sei nichts Ätherisches gemeint. Es gehe um Lebenslust und Sehnsucht. Der Psalm sei nichts Geringeres als ein Aufruf gegen geistige Faulheit und Abstumpfung gegenüber Gott. Die scheidende Superintendentin erinnerte zur Erheiterung des Publikums auch an ihre „geliebten“ gelben Zettel auf ihrem Schreibtisch. Auf einem stehe ein Satz von Dietrich Bonhoeffer: „Im normalen Leben wird einem oft nicht bewusst, dass man unendlich mehr bekommt als man gibt.“

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger war ebenfalls nach Buchheim gekommen und warf in seinem Grußwort einen Blick in die Vergangenheit. „Im August 2008 wurden zwei neue Superintendenten und eine neue Superintendentin in ihre Ämter eingeführt. Du in der Erlöserkirche Höhenberg-Vingst, Markus Zimmermann in Köln-Nord und ich in Köln-Süd. Damit haben 14 Jahre enger Zusammenarbeit begonnen. Wir haben – abgesehen von den Ferien – jede Woche miteinander begonnen, um die Themen und Vorgehensweisen miteinander zu besprechen. Wir haben so viel Lebenszeit miteinander geteilt und vieles gestaltet.“

Ihr sei es immer wichtig gewesen, dass sie nicht nur das rechtsrheinische Köln repräsentiert habe, sondern auch das Bergische Land. Und sie habe einen Blick gehabt für die Belastungen und Grenzen der Menschen: „Es war spürbar, dass du auf den einzelnen Menschen siehst, Grenzen erkennst und auch benennst. Das wird bleiben, dieses wache Mitfühlen. Viele wissen, dass du sie gesehen hast. Mit dieser seelsorgerlichen Art werden dich viele in Erinnerung behalten.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag Präses Thorsten Latzel verabschiedet Andrea Vogel aus ihrem Amt als Superintendentin erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Perfektes Dinner“: Pfarrer Tim Lahr bei der Spezial-Ausgabe zum Pride Month

Himmlische Gerichte aus Teufelsküche: „Ich bin kein begnadeter Koch“, sagt Tim Lahr, Pfarrer an der Thomas- bzw. Christuskirche in Köln. „Und ich habe das perfekte Dinner vorher nie geguckt.“ Trotzdem hat er gerne bei der VOX-Spezial-Ausgabe vom „Perfekten Dinner“ zum Pride Month mitgekocht: Von Montag bis Freitag wird das Format jeden Abend von 19 bis 20 Uhr ausgestrahlt – mit Tim Lahr und weiteren Vertreter*innen und Aktivist*innen der LGBTQI+ Community.

Was gab es denn Leckeres bei Ihnen?

Tim Lahr: Ich habe das Dinner in der Kirche unter dem Titel „Das beste Abendmahl“ ausgerichtet. Die Vorspeise hieß „Unser täglich Brot gib uns heute“ mit Brot von unserem Brotfairteiler, der gerettete Lebensmittel verteilt. Dann gab es ganz kölsch „Himmel und Ähd“, also Apfelkompott und Erdapfelkompott mit veganen „Gottesbescheißerlen“, also Maultaschen. Die Nachspeise hieß „Das letzte Gericht – Eine süße Sünde“, das waren Brownies mit Passionsfruchtsorbet und einer Oblate  statt einer Waffel.

Wie läuft der Dreh ab?

Tim Lahr: Das Kamerateam steht einfach morgens vor der Tür und dreht mich, wie ich koche. Ich habe in meiner Wohnung gekocht und habe dann meine Gäste auch in meiner Wohnung empfangen. Sie haben sich schon gewundert, weil meine Wohnung sehr klein ist. Aber ich habe gesagt: „Wir gehen jetzt in mein zweites Wohnzimmer – in die Christuskirche.“ Da war ein Tisch aufgebaut, am Altar hatte ich eine Regenbogenflagge aufgehangen und Gott* mit Gendersternchen hingeschrieben. Es gab noch andere Vertreter*innen aus der queeren Community, die von ihren Erfahrungen mit Kirche und queeren Themen berichtet haben.

Von welchen Erfahrungen wurde berichtet?

Tim Lahr: Sie haben teilweise sich in den Kirchengemeinden sehr wohlgefühlt, aber auch berichtet, dass es oft keinen Raum für queere Themen gab.

Kirche und queere Themen und das alles beim „Perfekten Dinner“ – wie haben Sie die Kombination wahrgenommen?

Tim Lahr: Ich finde das Format sehr gut, denn ich finde Sichtbarkeit sehr wichtig. Schön ist, dass dadurch eine Gruppe erreicht, die sich sonst nicht vielleicht nicht mit queeren Themen auseinander setzen würde. Die anderen Teilnehmenden sind in anderen Bereichen der queeren Community sehr engagiert. Was ich besonders finde – ich wurde ja von VOX angefragt, als jemand, der sich aus dem religiösen Bereich für die queere Community einsetzt. Denn Kirche und queer sein ist leider oft eine „Schuld“-Geschichte. Vielen denken, dass Kirche feindlich gegenüber queeren Menschen ist. Doch die evangelische Kirche hat Strukturen geschaffen, um queere Menschen zu schützen. Zum Beispiel ist wichtig, dass gleichgeschlechtliche Personen oder Transpersonen in der Kirche natürlich ganz selbstverständlich heiraten dürfen. Wir haben diesen Weg geschafft, obwohl es ein langer Weg war. In der katholischen Kirche hat sich gar nichts getan, außer dass die Menschen an der Basis dafür kämpfen, dass sich etwas tut. Aber in höheren Strukturen hat sich noch nichts geändert. Es war eine schöne Möglichkeit, über das Kochen und an einem Tisch sitzen auf das Thema LGBTQI+ zu kommen. Es war ein lockerer Rahmen und wir sind auf andere Art und Weise ins Gespräch gekommen, als wenn es eine Talkshow oder ähnliches gewesen wäre.

Also eine positive Erfahrung?

Tim Lahr: Es war für mich sehr aufregend, ich habe so etwas ja noch nie gemacht. Ich kann sagen, dass ich als Gewinner aus dieser Woche heraus gehe – weil ich tolle Menschen kennengelernt habe, die sich für die queere Community einsetzen, und weil es mir eine Ehre war, für diese Menschen kochen zu dürfen und sie in meiner Kirche empfangen zu dürfen.

 

Tim Lahr

Tim Lahr wurde am 15. September 1989 in Bonn geboren. Nach dem Abitur machte er einen „Freiwilligen Friedensdienst“ in Matagalpa (Nicaragua). Dort arbeitete er an einer Förder-Grundschule. Im Anschluss studierte er evangelische Theologie in Bonn und in Rom bei den Waldensern. Nach seinem Vikariat an der Kartäuserkirche Köln von Oktober 2017 – April 2020, währenddessen er den Kartäusergarten als Gemeinschaftsgarten gründete, ging Pfarrer Tim Lahr 2020 als ausgebildeter Pfarrer an die Thomas- bzw. Christuskirche in Köln. Tim Lahr ist ein echter Netzwerker. Er sagt: „Nur wenn verschiedene Initiativen in der Stadt-Gesellschaft zusammenkommen und gemeinsam an wichtigen Themen arbeiten, kommt am Ende eine größere Summe als die einzelnen Teile dabei heraus.“ Auf seinem Instagram-Account berichtet er unter dem Namen amen_aber_sexy über den Alltag eines Pfarrers. Themen, die ihn immer wieder bewegen, sind eine moderne Kirche, die nah an den Menschen ist und Teil des Stadtlebens ist. Dabei darf Humor nicht zu kurz kommen. Im Lockdown dreht er das Video „Tag 30 der Quarantäne – Der Pfarrer allein in der Kirche“. Darüber hinaus beschäftigen ihn sehr das Thema „Bewahrung der Schöpfung“ und eine „Queere Kirche“, die offen für alle Menschen ist. Tim Lahr lebt als Pfarrer offen queer.

www.ev-gemeinde-koeln.de

Text: Frauke Komander
Foto(s): Tim Lahr

Der Beitrag „Perfektes Dinner“: Pfarrer Tim Lahr bei der Spezial-Ausgabe zum Pride Month erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

150 Jahre Feuerwehr Köln: Ökumenischer Gottesdienst

Wenn die Feuerwehr mit Blaulicht zum Kölner Dom fährt, dann bekommen die Kölnerinnen und Kölner erst einmal einen Schreck. Doch kurz vor Pfingsten gab es keinen Grund zur Aufregung: Mit einem ökumenischen Gottesdienst feierte die Feuerwehr Köln ihr 150-jähriges Jubiläum – und heute gibt es in Weidenpesch noch einen offenen „Tag der Feuerwehr“ für Interessierte (Infos unten).

Mitglieder von Berufsfeuerwehr, Freiwilliger Feuerwehr, Jugendfeuerwehr, den Kölschen Funkentötern, die traditionell dem Rosenmontagszug vorangehen, sowie aus den Kreisen der Pensionärinnen und Pensionäre haben gemeinsam mit den beiden Feuerwehr- und Notfallseelsorgern Pfarrer Holger Reiprich und Diakon Gregor Hergarten einen stimmungsvollen Gottesdienst im Dom gefeiert. Vor dem Altar sorgten großformatige Fotos von Feuerwehrleuten im Einsatz für Gänsehaut.

Start mit 48 Männern

Am 2. Juni 1872 begründeten 48 Männer die Feuerwehr Köln – „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“. Heute sind in Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr zusammen mehr als 3300 Feuerwehrleute im Einsatz. Unter dem Leitwort „Retten, löschen, bergen, schützen“ rücken sie aus, wann immer Mensch, Natur oder Hab und Gut in Gefahr sind. Auch verletzten oder in Not geratenen Tieren kommen sie zu Hilfe.

Damit, so machten die beiden Seelsorger klar, folgen sie auch Jesu Versprechen an die Menschen „Ich bin bei euch alle Tage, bis zum Ende der Welt“. Denn die Feuerwehr ist immer im Einsatz, jeden Tag, 24 Stunden lang. „Wir sind da, die Feuerwehr ist da“, so Diakon Gregor Hergarten, der katholische Koordinator für Notfallseelsorge in Köln. Der Leitspruch „Retten, löschen, bergen, schützen“ werde eingelöst „durch jede und jeden von Ihnen und von euch“, so der Seelsorger weiter. „Und das kann man erfahren und erleben, wenn man in Not ist oder auch nur durch die Stadt geht und Sie und euch in den Dienst hineinfahren sieht und hört.“ Durch die Feuerwehr bekomme die Zusage Jesu und damit auch die Zusage Gottes an die Menschen „ein ganz klares Gesicht, einen Namen, eine konkrete Hilfeleistung“.

Gottesboten im Einsatz

Pfarrer Holger Reiprich.

Das Motto „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“ gehe zurück auf die biblische Erzählung vom barmherzigen Samaritaner, erinnerte Pfarrer Holger Reiprich. Darin entwerfe Jesus das Bild vom barmherzigen und helfenden Menschen, der keine Grenzen kennt, sondern einzig von dem Willen geleitet werde, Gott zu dienen, indem er seinem Nächsten helfe. „Und genau das tut ihr, das tun wir, wenn es darum geht Feuer zu löschen, wenn es darum geht, Notfallpatienten zu versorgen, seinem Nächsten zu helfen“, sagte der evangelische Beauftragte für die Feuerwehr- und Notfallseelsorge. Der, der Hilfe brauche, sei immer „unser Nächster“, so Reiprich.

„Ihr helft Menschen in akuter Lebensgefahr, oft unter Einsatz des eigenen Lebens, begleitet Betroffene, versorgt Notfallpatienten. Ihr verwirklicht ein Stück vom Reich Gottes“, betonte Pfarrer Holger Reiprich. „Durch eure Arbeit, durch euren Dienst, seid ihr zu Boten der Liebe Gottes geworden.“ Er wünschte den Feuerwehrleuten auch weiterhin den Mut, in der feuerwehrtechnischen Hilfe, der medizinischen Notfallversorgung und im Brandschutz zu arbeiten.

Schutz und Segen für alle im Einsatz

Die Vorfahren der heutigen Feuerwehrleute hätten sich den Geleitspruch „Gott zur Ehr“ nicht umsonst auf die Fahnen geschrieben, erinnerte Reiprich. „Denn sie wussten, dass Gott in allen unseren Lebenstagen, auch wenn sie manchmal bedrückend sind, dabei ist. Er ist bei euch, in den Einsätzen, auch wenn ihr es nicht unbedingt merkt. Aber ihr spürt es. Wenn ihr nach einem erfolgreichen Einsatz spürt, wieder gesund nach Hause gekommen zu sein und auch wenn ihr am Ende der Schicht oder am Ende des Einsatzes spürt, wohlbehalten zu Hause angekommen zu sein.“

Reiprich dankte dafür, dass Gott „in den vergangenen 150 Jahren seine schützende Hand über die Kameradinnen und Kameraden, über die Kolleginnen und Kollegen gehalten hat“, und erbat den weiteren besonderen Schutz und Segen Gottes für die Frauen und Männer, die täglich ihren Dienst bei der Feuerwehr tun.

Erfahrungen ins Gedächtnis eingebrannt

„Manche Einsätze haben sich in unser Gedächtnis eingebrannt“, sagte Gerrit Meenen von der Freiwilligen Feuerwehr Köln in den Fürbitten. „Bilder vom Einsatz verfolgen uns noch lange Zeit, Geschehenes und Gehörtes belastet uns manchmal bis in unsere Träume hinein.“ Seine Bitte an Gott: „Nimm von uns, was unsere Seele belastet, hilf uns zu erkennen, was uns Erleichterung verschafft, gib uns den Mut darüber zu sprechen, zu dir, zu unseren Kameraden oder unseren Partnern und Freunden.“

Dass der Dienst ohne den Rückhalt von Familien und Freunden oder Kolleginnen und Kollegen am Arbeitsplatz nicht möglich wäre, machte Marcus Rausch von der Berufsfeuerwehr Köln in seiner Fürbitte deutlich: „Wir können uns nicht für unsere Nächsten einsetzen, wenn nicht andere zu Hause und am Arbeitsplatz unsere Arbeit übernehmen. Ehepartner und Arbeitskollegen halten uns den Rücken frei. Sie stärken uns, weil wir bei ihnen ein offenes Ohr oder stummes Verstehen finden.“

Um Kraft für den Dienst bat Walter Schenk von der Berufsfeuerwehr Köln stellvertretend für alle Aktiven aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz: „Manchmal ist unserem Tun kein Erfolg beschieden. Es bleibt uns nur noch übrig, tote Angehörige, Kinder, Freunde, Kameraden oder Nachbarn zu bergen und die Hinterbliebenen zu trösten.“ Schenks Bitte an Gott: „Gib uns die Kraft, den Misserfolg, die Ohnmacht und die Hilflosigkeit auszuhalten. Nimm uns die Angst vor dem Tod, damit wir die Toten in Würde aus dieser Welt verabschieden können. Steh uns bei in der Trauer, wenn uns die Stimme versagt und wir nicht mehr weiterwissen.“

Ein freudvoller Höhepunkt des ökumenischen Gottesdienstes im Kölner Dom war die Weihe einer neuen Fahne, deren historisches Original im Stadtarchiv aufbewahrt wird. Sie zeigt den Patron der Feuerwehrleute, den heiligen Florian, dazu den Dom und ein brennendes Haus. Dazu die beiden Marksteine 1872 und 2022, das Gründungs- und das Jubiläumsjahr, um künftig immer an die große Tradition der Feuerwehr Köln zu erinnern, wenn die Fahne mitgetragen wird. „Segne alle, die diesem Zeichen folgen. Schließe sie zusammen zu einer großen Gemeinschaft der Hilfeleistung und zu einer großen Gemeinschaft des Friedens“, sagte Diakon Gregor Hergarten bei der Segnung.

Text: Hildegard Mathies
Foto(s): Sammy Wintersohl

Der Beitrag 150 Jahre Feuerwehr Köln: Ökumenischer Gottesdienst erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Frieden suchen“: Neues Semesterprogramm der Melanchthon-Akademie

Das neue Programm für die zweite Jahreshälfte der Melanchthon-Akademie ist nun erschienen und an mehr als 4400 Haushalte, an öffentliche Kultur-Orte und in alle evangelischen Gemeinden in Köln und Region verschickt worden. Interessierte können es ab sofort online einsehen, sich informieren und anmelden. Im Zentrum des Programms steht das Thema „Frieden suchen“. So haben sich auch in diesem Semester alle Akademie-Fachbereiche, von der Theologie über Gesundheit, von Politik bis hin zur Kultur zusammengetan, um mit verschiedenen, größeren und kleineren Programmeinheiten das Thema Frieden aus ihren Facetten heraus zu beleuchten und in der Sommerakademie nicht zuletzt die Frage zu stellen, wie die Menschen in Zukunft leben wollen:

„Zukunft findet Stadt – so lautet der Titel unserer Sommerakademie 2022. Das ist doch mal eine Ansage für das kommende Halbjahr unserer gemeinsamen lokalen und globalen Lernprozesse in der Akademie und darüber hinaus“, schreibt Studienleiterin Dorothee Schaper im Vorwort des neuen Programms. „Was für Zeiten, in denen wir alle jeden Tag neue verstörende Nachrichten hören, in denen wir jeden Tag neu versuchen, die Welt und ihre Abgründe zu verstehen und herausgefordert sind, die menschliche Zerstörungsfähigkeit und -möglichkeiten zur Kenntnis zu nehmen.“ Strategien seien hier Hinhören, auf sich wirken lassen, an sich herankommen lassen, emotional intelligent versuchen, zu begreifen und dennoch nicht aufzugeben, sondern die Macht der Zerstörung zu verwandeln.

Mut machende Lernangebote

Dorothee Schaper weiter: „Das ist wohl eine der großen Aufgaben dieser Tage, kein kleiner Nebenjob, sondern eine ernsthafte Arbeit, die Kraft und Zeit abverlangt, zu der wir auch mit unseren Lernangeboten im nächsten Halbjahr Mut machen wollen. Wahrscheinlich brauchen dafür die aktuellen Krisen und Katastrophen – die Kriege: derzeit der aggressive Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine und seine brutalen Folgen für die Natur für die Kinder, Frauen und Männer; die Fluten, der schon bestehende und der kommende Hunger, die Klimaveränderung, die Folgen der Pandemie und die Fragen von Glaubwürdigkeit von Religionen und Institutionen – gar nicht wirklich erwähnt zu werden.“

Online und in gedruckter Form

Das Programm mit rund 350 Veranstaltungen ist ab sofort online sowie in gedruckter Version an der Melanchthon-Akademie erhältlich. Für alle präsentischen und digitalen Veranstaltungen ist eine Anmeldung erforderlich. Die Anmeldung ist telefonisch, schriftlich per Mail, Fax, Post oder online möglich.

Konkrete Termine zum Themenfeld „Frieden suchen“

Mut zur Schuld? Im Spannungsfeld von Krieg und Frieden
Samstag, 17.09. 10.00-15.00 Uhr

Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch?!
Mittwoch, 21.09, 28.09., 19.10., 26.10.    18-19.30  Uhr

Der Krieg in der Ukraine- Auswirkungen auf den Nahen Osten, Nordafrika und anderen Weltregionen Sonntag, 30.10.    17-19.15 Uhr

Bilder von Krieg und Gewalt. Ein Workshop zu trauma-sensiblen Umgangsweisen in der Begleitung von Gewaltbetroffenen. Dienstag, 30.08.    16.00-18.30 Uhr

Vier Schritte zu mehr Freiheit und Wertschätzung- Wie Gewaltfreie Kommunikation den Umgang miteinander verändern kann So, 11.09. und 25.09.    10.00-17.00 Uhr

Verwandlung der Mächte. Online-Leseseminar zum „modernen Klassiker“ von Walter Wink
Mi, 07.09., 19.10. und 09.11.    20.00-21.30 Uhr

„Worte auf der Reise“ Buchvorstellung über eine verlorene Heimat
Donnerstag, 10.11.    19-20.30 Uhr

Die Melanchthon-Akademie des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region ist eine anerkannte Einrichtung der Erwachsenenbildung im Sinne des WBG-NRW und hält ein umfangreiches und vielseitiges Programm vor. In der Kölner Südstadt gelegen hat die Melanchthon Akademie im Sinne Ihres Namensgebers den Auftrag Bildungsangebote zwischen Himmel und Erde zu ermöglichen. In der Akademie arbeiten 13 hauptamtliche Mitarbeitende und rund 150 Dozenten und Dozentinnen, in jedem Semester finden rund 350 Angebote statt.

Kontakt

Akademieleiter Dr. Martin Bock, bock@melanchthon-akademie.de, 0221.931803-0

www.melanchthon-akademie.de

Text: Frauke Komander
Foto(s): MAK

Der Beitrag „Frieden suchen“: Neues Semesterprogramm der Melanchthon-Akademie erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Kirche2go fragt: Was ist das Vaterunser?

Kirche2go fragt: Was ist das Vaterunser? Das Vaterunser wird in vielen christlichen Kirchen im Gottesdienst gebetet und ist so auch ein Zeichen für Ökumene. Da sogar der Sprachrhythmus dieses Gebetes in vielen Sprachen ähnlich ist, kann das Vaterunser von Menschen aus unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Sprachen und Akzenten gleichzeitig gesprochen werden. Alles über einen der wichtigsten Texte des christlichen Glaubens erfahren Sie in dieser Kirche2go-Folge.

Weitere Videos? Dann abonnieren Sie unseren Youtubekanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Hier der Text zum Nachlesen:

Kirche2go fragt: Was ist das Vaterunser? Wie können oder sollen Christinnen und Christen eigentlich beten? Auf diese Frage hat Jesus Christus, der Überlieferung des Neuen Testamentes nach, selbst eine Antwort gegeben – das Vaterunser als eine Art Mustergebet. So sind diese Worte zum wichtigsten Gebet für Christinnen und Christen geworden. Das Lukas-Evangelium überliefert das Gebet mit diesen Worten:

Vater!
Dein Name werde geheiligt.
Dein Reich komme.
Gib uns unser täglich Brot Tag für Tag
und vergib uns unsre Sünden;
denn auch wir vergeben jedem, der an uns schuldig wird.
Und führe uns nicht in Versuchung.

Für viele Christinnen und Christen gehört das Vaterunser zu einem festen Bestandteil im Gottesdienst. So wundert es nicht, dass dieses Gebet für viele Reformatoren, darunter auch Martin Luther, zu den wichtigsten Texten des christlichen Glaubens gehörte. Sie alle nahmen das Vaterunser auch in ihre Schriften auf, in denen sie den christlichen Glauben erklären. So ein Buch nannten sie Katechismus. Martin Luther schätzte das Vaterunser sehr, da es die Nöte und Bedürfnisse der Menschen sehr gut zusammenfasst. Das Vaterunser wird in vielen christlichen Kirchen im Gottesdienst gebetet und ist so auch ein Zeichen für Ökumene. Da sogar der Sprachrhythmus dieses Gebetes in vielen Sprachen ähnlich ist, kann das Vaterunser auch von Menschen aus unterschiedlichen Ländern und mit verschiedenen Sprachen und Akzenten gleichzeitig gesprochen werden und verbindet so Christinnen und Christen auf der ganzen Welt.

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Kirche2go fragt: Was ist das Vaterunser? erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Eröffnungsgottesdienst zur Wanderausstellung „Kunst trotzt Ausgrenzung“

Die Wanderausstellung „Kunst trotzt Ausgrenzung“ der Diakonie Deutschland ist ein klares Statement gegen Ausgrenzung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit. Die Arbeiten der mehr als 50 Künstlerinnen und Künstler mit ganz unterschiedlichen sozialen, ethnischen und kulturellen Hintergründen zeigen die Kraft von Kunst und Kultur. Von Samstag, 25. Juni, bis Freitag, 19. August, sind die Werke der Ausstellung an mehreren Orten in Köln zu sehen.

Die offizielle Eröffnung wird am Sonntag, 26. Juni, 18 Uhr, in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, mit einem Gottesdienst gefeiert.

Mit dabei sind Pfarrerin Susanne Beuth, Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte, Pfarrer Mathias Bonhoeffer, Martina Schönhals (Diakonie Köln), Mareike Carlitschek (Diakonie Michaelshoven) sowie Cornel Wachter. Für die musikalische Gestaltung sorgen Kantor Thomas Frerichs und Professorin Annette von Alemann (Blockflöten). Im Anschluss sind alle zur Begegnung bei Käse, Brot, Wein und anderen Getränken eingeladen.

Ausdrucksstarke Köpfe und Büsten

Kurator Andreas Pitz stellt in einer Führung die Fotoarbeiten von Klaus G. Kohn und Julia Krahn, die in der Kartäuserkirche und der angrenzenden Kapelle gezeigt werden, vor. Die Kartäuserkirche ist im Ausstellungszeitraum immer mittwochs bis montags, 12 bis 18 Uhr, geöffnet. Ausdrucksstarke Köpfe und Büsten, die Menschen mit Behinderung in der Hoffnungstaler Stiftung Lobetal aus Ton modelliert haben, zeigt die Antoniterkirche, Schildergasse 57. Interessierte können die Ausstellung in der Antoniterkirche montags bis freitags, 11 bis 18 Uhr, samstags, 11 bis 17 Uhr und sonntags 11 Uhr bis 17.30 Uhr, besuchen. Ein weiterer Ausstellungsort ist die Diakonie Michaelshoven.

„Kunst trotzt Ausgrenzung“ ist eine Wanderausstellung, die bereits in vielen Städten und an unterschiedlichen Standorten deutschlandweit zu Gast war. Mit der Ausstellung wird die öffentliche Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Ausgrenzungsphänomenen gesucht. Künstler und Künstlerinnen, die sich ganz unterschiedlich sozial und kulturell verorten, laden mit ihren Werken ein breites Publikum dazu ein, neue Perspektiven auf eine Gesellschaft der Vielfalt zu gewinnen und einen eigenen Standpunkt in einer zentralen politischen Debatte zu finden.

Die Ausstellung  ist in den Jahren 2018 und 2019 Teil des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gewesen und wurde in diesem Zeitraum vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert. Sie wurde erstmals in der documenta-Halle in Kassel präsentiert und hat bis Ende 2019 bundesweit in sieben weiteren Städten Station gemacht.

Angesichts des Erfolges des Projektes hat sich die Diakonie Deutschland dazu entschlossen die Wanderausstellung um weitere fünf Jahre bis Ende 2024 zu verlängern.

www.kunst-trotzt-ausgrenzung.de 

www.diakonie-michaelshoven.de

www.kartaeuserkirche-koeln.de

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Daniel Penschuck

Der Beitrag Eröffnungsgottesdienst zur Wanderausstellung „Kunst trotzt Ausgrenzung“ erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Neue Chormusik in der Trinitatiskirche: Kreiskantorei Köln-Nord führt „Stabat mater“ von Jenkins auf

Auf dem Programm stehen zwei besondere Chorwerke des 21. Jahrhunderts – das „Stabat mater“ von Sir Karl Jenkins und als Uraufführung die Kantate „Passion Christi“ des in Köln lebenden Komponisten Renato Rozic: Am Sonntag, 19. Juni, um 18 Uhr konzertiert die Kreiskantorei des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4.

„Das Projekt war schon 2020 und 2021 geplant und musste beide Male aus bekannten Gründen abgesagt werden. Nun sind wir das Projekt mit Entschlossenheit angegangen und proben seit Ostern mit etwa 60 Personen im Chor“, sagt Kreiskantor Thomas Pehlken, der die Kreiskantorei seit Jahren organisatorisch und musikalisch betreut. Unter seiner Leitung haben sich engagierte Sängerinnen und Sänger aus dem Kölner Nordwesten zu einem großen Konzertchor zusammengeschlossen, der regelmäßig projektweise in Köln und Umgebung in Konzerten und Gottesdiensten auftritt. Während Thomas Pehlken mit der Kantorei bislang vorwiegend Werke von Bach, Mozart, Beethoven und Mendelssohn zur Aufführung gebracht hat, wendet sich der Chor in seinem Auftritt am 19. Juni bewusst ganz aktueller Musik des 21. Jahrhunderts zu.

Das Stabat mater von Jenkins wurde erst 2008 uraufgeführt und von der Presse begeistert gefeiert. Thomas Pehlken dazu: „Die Komposition schlägt Brücken zwischen dem Traditionellen, hoch emotionalen Text aus dem 13. Jahrhundert, orientalischen Rhythmen und Melodien sowie freien Dichtungen und verbindet in eindrucksvoller Weise Stilrichtungen der Klassik, Neuer Musik und des Jazz“. In der Trinitatiskirche soll es in der großen Fassung mit Streichern, vollen Holz- und Blechbläsern und vier Schlagzeugern erklingen.

Ein besonderes Maß an Authentizität

Die Leitung des Konzertes hat Thomas Pehlken an seinen Ehrenfelder Kollegen Joachim Diessner übertragen. Und dies aus gutem Grund: Diessner hat mit der Ehrenfelder Kantorei vor einigen Jahren an einem Großprojekt in der New Yorker Carnegie-Hall teilgenommen und dort anlässlich des 70. Geburtstages von Sir Jenkins das Werk mit aufgeführt. Damit bekommt die Kölner Aufführung ein besonderes Maß an Authentizität.

Chorleiter Joachim Diessner ist ein vielseitiger Musiker: Er studierte in Den Haag und Köln zunächst Gesang und deckt als Countertenor ein breites Repertoire vom Mittelalter bis zur Moderne ab. Er konzertiert regelmäßig mit dem Pindakaas Saxophon Quartett und dem Ensemble Coryon Köln, leitet seit 2001 die Ehrenfelder Kantorei und verantwortet die bekannte Konzertreihe „Ehrenfelder Abendmusiken“. Neben Chor und Orchester wirken noch drei Solisten mit: Almuth Herbst, Rita William, Adnan Shanan betreuen die Solopartien.

„Die Klänge sind vielfältig“

Veranstalter des Konzertes in der Trinitatiskirche ist der Evangelische Kirchenkreis Köln-Nord, der die aufwändige Aufführung auch finanziert. Dank dieser Unterstützung kann das Konzert in der Trinitatiskirche bei freiem Eintritt stattfinden.

Thomas Pehlken freut sich auf viele Zuhörerinnen und Zuhörer und ist sich sicher: „Das Konzert ist auch für ungeübte Kirchenmusikhörer interessant. Der Zugang ist leicht, die Klänge sind vielfältig und die Tutti-Stellen oft überwältigend“

Weitere Informationen zur Aufführung gibt es auf der Internetseite www.trinitatiskirche-koeln.de.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

Der Beitrag Neue Chormusik in der Trinitatiskirche: Kreiskantorei Köln-Nord führt „Stabat mater“ von Jenkins auf erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Unsere Wochentipps: Sommerlesung und Tango-Nacht

Unsere Wochentipps werden wieder sommerlich – mit der Sommerlesung „Eine literarische Weltreise“, dem Edelweißpiratenfest „Schwester Widerstand“ und der Tango-Nacht mit Live-Musik. Außerdem im Angebot: die Missionale 2022 im Gürzenich Köln, die Ordination von Prädikant Wolfgang Raspe und das Ökologische Abendgebet „Mensch, Erde!“. Es gibt außerdem einen Abschied von der Philipp Nicolai-Kirche und von Pfarrer Hanser Brandt-von Bülow sowie einen Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Andrea Vogel.

Die Termine in der Übersicht:

17.06.2022, 19:30
Evangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim
Immanuel-Kirche, Bonhoefferstr. 10, 51061 Köln
Eine literarische Weltreise
Sommerlesung draußen vor der Immanuel-Kirche

Das „Lichtblick – Café + mehr“ lädt am Freitag, 17. Juni, 19.30 Uhr, zu einer Open-Air-Sommerlesung vor die Immanuel-Kirche, Bonhoefferstraße 10, ein. Auf dem Programm stehen literarische Texte von Reisenden auf verschiedenen Kontinenten. Es geht darin sowohl um tatsächlich gemachte Reisen als auch um erdachte Reisen. Die Teilnahme ist kostenlos, Spenden sind willkommen.

www.brueckenschlag-gemeinde.de

17.06.2022, 20:00
Evangelische Gemeinde Köln
Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 2-4, 50677 Köln-Südstadt
Edelweißpiratenfest „Schwester Widerstand“
Auftaktkonzert in der Lutherkirche

Das diesjährige Edelweißpiraten Festival steht unter dem Motto starke Frauen im Widerstand. Zum Auftakt gibt es am Freitag, 17. Juni, 20 Uhr, in der Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 4, ein Konzert mit unangepassten Musikerinnen: Marina Iris, Krazy & Cynthia Nikschas. Marina Iris gehört in Rio de Janeiro zu den neuen Stars der Samba-Szene und nutzt ihr Talent auch dafür, Schwarzen, Frauen und Favela-Bewohnern mehr Gehör zu verschaffen. Die Kölner Liedermacherin Krazy gehört zu den besten deutschsprachigen Songpoetinnen und -poeten. Cynthia Nikschas kommt im Trio. Ihr erster Bühnenauftritt fand dereinst auf dem Edelweißpiratenfest statt. Eintrittskarten gibt es für 15 Euro im Vorverkauf unter lutherkirche.ticket.io und für 18 Euro an der Abendkasse.

www.lutherkirche-koeln.de

18.06.2022, 14:00
Evangelisch Leben in Köln und Region
Gürzenich Köln, Martinstraße 29-37, 50667 Köln
Missionale 2022 im Gürzenich Köln
Ermutigung zu missionarischer Gemeindearbeit

Drei Jahre pausierte die Missionale coronabedingt. Am Samstag, 18. Juni, ist sie wieder da. Neu ist, dass sie im Kölner Gürzenich, Martinstraße 29-37, und komprimierter als in den vorherigen Jahren stattfindet. Zwischen 14 und 15 Uhr wird es Bibelarbeiten an neun verschiedenen Orten rund um den Gürzenich geben. Anschließend finden die Foren von 15 Uhr bis 17.30 Uhr zu drei Themenfeldern statt. Im Anschluss treffen sich alle gemeinsam von 18 bis 19 Uhr zum Segen im Gürzenich. Christinnen und Christen aus evangelischen und katholischen, baptistischen, methodistischen und freien Gemeinden, aus deutsch- und anderssprachigen Gemeinden haben dieses Fest des Glaubens vorbereitet und laden gemeinsam ein.

www.missionale.ekir.de

18.06.2022, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Evangelische Kirche, Hauptstraße 209, 50226 Frechen
Prädikant Wolfgang Raspe wird ordiniert
Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Frechen

Die Ordination von Prädikant Wolfgang Raspe wird am Samstag, 18. Juni, 15 Uhr, in einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche Frechen, Hauptstraße 209, gefeiert. Der Gottesdienst wird von Pfarrerin Simone Drensler, Synodalassessorin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd, geleitet. Prädikantinnen und Prädikanten arbeiten ehrenamtlich als Laienpredigerinnen und -prediger in Kirchengemeinden. Die Ordination ist der Abschluss ihrer mehrjährigen Ausbildung. Sie sind dann berechtigt, Gottesdienste zu leiten und Amtshandlungen wie Taufen, Trauungen und Beerdigungen vorzunehmen.

www.kirche-frechen.de

18.06.2022, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch
Philipp-Nicolai-Kirche, Mauenheim, Nibelungenstraße 62, 50739 Köln
„Siehe, ich mache alles neu“: Abschied von der Philipp Nicolai-Kirche
Entwidmungswochenende in der Kirchengemeinde Mauenheim-Weidenpesch

Anlässlich der Entwidmung der Philipp Nicolai-Kirche Mauenheim, Nibelungenstraße 62, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch am Samstag und Sonntag, 18. und 19. Juni, zu einem bunten Programm in und um die Kirche herum ein. Bei einer Foto-Station „Meine Kirche und ich“, einem Sektempfang, einem Trödelmarkt zugunsten des Neubaus, gemeinsamen Singen, einem Konzert mit Chor und Kammerorchester unter der Leitung von Michael Burt und Annerose Rademann (Samstag, 17 Uhr), einem Entwidmungsgottesdienst (Sonntag, 14 Uhr) mit anschließender Kaffeetafel und vielem mehr können die Besucherinnen und Besucher im Vertrauen auf Gottes Verheißung gemeinsam Abschied nehmen und sich erinnern. Das gesamte Programm kann auf der Homepage www.kirche-mauwei.de eingesehen werden. Die Kirchengemeinde wird ab dem Sommer im Neubau der Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflingerstraße 9, zusammenkommen. Die neue Erlöserkirche versteht sich als Quartierskirche, die zu einem Treffpunkt für alle im Viertel werden soll.

www.kirche-mauwei.de

18.06.2022, 18:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Martin-Luther-Haus, Mehlemer Straße 7, 50968 Köln
Tango-Nacht mit Live-Musik
Duo „Las Perillas“ spielt zur professionellen Anleitung

Am Samstag, 18. Juni, 20 Uhr, findet im Großen Saal des Martin-Luther-Hauses, Mehlemer Straße 27, eine Tango-Nacht mit Live-Musik, professioneller tänzerischer Anleitung, Snacks und Wein statt. Es spielt das Duo „Las Perillas“ mit Stephan Langenberg (Bandoneon) und Margita Linde (Flügel). Ab 18.30 Uhr gibt es eine Einführung in den Tango Argentino. Durch den Abend führt Frank Saynisch. Der Eintritt beträgt 14 Euro, ermäßigt 10 Euro.

www.kirche-bayenthal.de

19.06.2022, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Kreuzkirche Buchheim, Wuppertaler Straße 21, 51067 Köln
Abschiedsgottesdienst für Pfarrerin Andrea Vogel
Präses Thorsten Latzel entpflichtet die Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Pfarrer Thorsten Latzel, wird am Sonntag, 19. Juni, 16 Uhr, in einem Festgottesdienst in der Kreuzkirche Buchheim, Wuppertaler Straße 21, Superintendentin Pfarrerin Andrea Vogel aus ihrem aktiven Dienst als Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch und als Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein entpflichten. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Empfang an.

www.kirche-koeln-muelheim.de

19.06.2022, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
„Mensch, Erde!“ – Ökologisches Abendgebet
Thema in der Antoniterkirche: Sonne und Wind

Die Klimakrise und die damit verbundenen vielfältigen Fragestellungen sind Thema des ökologischen Abendgebets „Mensch, Erde!“ am Sonntag, 19. Juni, 18 Uhr, in der Antoniterkirche, Schildergasse 57. Die Bedeutung von Sonne und Wind stehen im Mittelpunkt. Im Anschluss an einen Informationsteil folgt eine biblisch-theologische Reflexion. Am Ende des Abendgebets werden positive Beispiele zur Bewältigung der Krise aufgezeigt. Zum Vorbereitungsteam gehören Prädikantin Karin-Bettina Encke, Studierendenpfarrer Jörg Heimbach (ESG Köln), Studienleiter Dr. Martin Horstmann (Melanchthon-Akademie Köln), Pfarrer Wolfgang Jacobs, Presbyter Frank Lehmann, Pfarrer Oliver J. Mahn, Presbyter Dirk Reckeweg und andere.

www.antonitercitykirche.de

20.06.2022, 15:30
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Abschied von Pfarrer Hanser Brandt-von Bülow
Gottesdienst mit Superintendent Markus Zimmermann

Pfarrer Hanser Brandt-von Bülow geht in den Ruhestand und wird am Montag, 20. Juni, 15.30 Uhr, in einem Gottesdienst in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, von Pfarrer Markus Zimmermann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord, von seinem Dienst entpflichtet. Er war als Pfarrer beim Pfarramt für Berufskollegs des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region tätig.

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Unsere Wochentipps: Sommerlesung und Tango-Nacht erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Sommergespräch mit Bernhard Seiger: Ukraine-Krieg das alles beherrschende Thema

Mit dem Ukraine-Krieg stand das derzeit alles beherrschende Thema auch im Mittelpunkt des Sommergesprächs des Stadtsuperintendenten. Ein gutes Dutzend Journalisten aus Print und Funk begrüßte Bernhard Seiger auf der Terrasse des Kasinos im Haus der Evangelischen Kirche. Gemeinsam mit Martina Schönhals, Mitglied der Geschäftsführung des Diakonischen Werks Köln und Region, sowie Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, warf er einen Blick aus protestantischer Sicht auf die brutalen Auseinandersetzungen „nur eine Bustagesreise entfernt“, so Schönhals.

„Es stellen sich die ethischen Fragen nach der Gewaltanwendung“, erklärte Seiger. Die Kirchen müssten aktuell einen Diskurs darüber führen, welche Kriterien sie bei der Urteilsbildung über die Anwendung von Gewalt leiteten. Die evangelische Kirche sei seit Ende des Zweiten Weltkriegs friedensethisch ausgerichtet. Seiger verwies auf die viel beachtete Friedensdenkschrift der EKD von 2007. In der evangelischen Kirche sei eine deutliche Spannung zu spüren zwischen der pazifistischen Ausrichtung und der verantwortungsethischen Argumentation, die Gewalt in Ausnahmesituationen für gerechtfertigt halte. Diese Vielfalt müsse Kirche aushalten. Die Denkschrift greife beide Denkrichtungen auf.

Ziel müsse immer ein gerechter Frieden sein, nicht der Frieden des Stärkeren. Ein Völkerrecht müsse auch durchgesetzt werden können. Sonst sei es kraftlos. Seiger sagte: „Ich positioniere mich klar. Ich halte den Fall der Notwendigkeit rechtserhaltender Gewalt im Ukraine-Krieg für gegeben.“ Denn wenn das Völkerrecht angesichts dieser Aggression nicht wiederhergestellt werde, zerfalle eine ganze Weltordnung. „Insofern halte ich auch deutsche Waffenlieferungen an die Ukraine für gerechtfertigt, um die Ukraine in der Lage zu versetzen, sich zu wirksam zu wehren.“

Allerdings lade Schuld auf sich, wer Gewalt gegen Menschen anwende. Das habe schon Dietrich Bonhoeffer geschrieben. Zwischen „Schuld und Schuld“ müsse man tapfer wählen. „Denn dem Bedrohten nicht beizustehen, macht auch mitverantwortlich für Leid.“ Es gelte bei allem immer im Blick zu haben, wie eine Friedensordnung mit Russland nach dem Krieg aussehen könne. „Der Primat der Gewaltlosigkeit und die Suche nach einer Friedensordnung muss uns leiten.“

Gemeinsame Friedensperspektive

Mit dem genannten Zwiespalt beschäftigte sich auch Dr. Martin Bock in seinem Statement. Gewaltfreiheit sei ein verantwortungsethisch vertretbares humanistisches Konzept mit dem Ziel und mit der Hoffnung, einander in der Zukunft nicht mehr Feinde sein zu müssen. „In der Tat geht es also darum, Sicherheit neu zu denken – so der Name des Konzepts der badischen Landeskirche auf der Weg des Gerechten Friedens. Es schließt aber ein, dass Menschen in einem Staat das Recht zur Verteidigung der Humanität und der demokratischen Werte haben.“ Und weiter: „Zu unserer europäischen Verantwortung nach der Shoa gehört es meines Erachtens nach, Europa in einer gemeinsamen Friedensperspektive zu gestalten.“

Durch deutsche Schuld sei Osteuropa vom heutigen Polen bis nach Belarus zu einem Haus des Todes geworden. Das dürfe sich niemals wiederholen. Gerade Menschen jüdischer Herkunft, die seit 2022 aus der Ukraine nach Deutschland geflüchtet seien, hätten sehr wohl gewusst, dass sie einen Zug bestiegen, der sie in Sicherheit und Frieden gebracht habe. Und dass ihre Vorfahren Züge nach Osteuropa besteigen mussten, die sie in den sicheren Tod geführt hätten. „Gastfreundschaft, Herberge und Empathie sind die konkreten Gesten der Versöhnung, die nicht durch wohlmeinende aber doch besserwisserische ethische Imperative oder eine Täter-Opfer-Umkehrung unterlaufen werden dürfen. Evangelische Friedensethik sollte davon geprägt sein, die gewaltigen Schuld-Verstrickungs-Zusammenhänge, die der Ukraine-Krieg ausgelöst hat, mit zu bedenken.“

Friedensauftrag des biblischen Evangeliums

Die Melanchthon-Akademie etwa biete 2023 einen ökumenischen Multiplikatoren-Kurs an, der zum Friedenstheologen oder zur Friedenstheologin ausbilde. „Ziel ist es, den Friedensauftrag des biblischen Evangeliums in die ökumenische Gemeindearbeit und in den persönlichen Lebenskontext einzubringen und so einen Baustein für den Weg der Kirchen zum gerechten Frieden zu erarbeiten“, sagte der Akademie-Leiter.

Martina Schönhals warf einen Blick auf die Hilfen für Geflüchtete in Köln. Nachdem die Oberbürgermeisterin das Diakonische Werk, die Caritas und das Deutsche Rote Kreuz um Unterstützung gebeten habe, habe man schnell und unbürokratisch geholfen. „Im Diakonischen Werk arbeiten seit April 6,5 Vollzeitkräfte, zunächst eingesetzt in der Messehalle, seit Ostern dann in der sozialarbeiterischen Beratung der Geflüchteten mit besonderen Bedarfen, die in Hotels untergebracht sind, und seit dem 1. Juni in der Zeltstadt am Südstadion.“

Anders als etwa vor Jahren bei den syrischen Geflüchteten seien die traumatischen Kriegserfahrungen der ukrainischen Menschen, die nach Köln kämen, deutlich präsenter. Als kritisch nehme man bei der Diakonie die Zwei-Klassen-Gesellschaft bei der Behandlung der Geflüchteten wahr. „Es müssen allen die gleichen Möglichkeiten geboten werden: Bei Aufnahme- und Hilfsangeboten, Unterbringung, Aufenthaltstitel, Arbeitserlaubnis und Zugang zu Universitäten und Hochschulen.“

Die Ungleichbehandlung zwischen Geflüchteten aus der Ukraine und denen aus anderen Ländern müsse beendet werden. Schönhals hat auch einen deutlich gestiegenen Beratungsbedarf bei Familien festgestellt, die privat Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen haben. Das Amt für Diakonie hat eine halbe Stelle eingerichtet, deren Inhaberin die Beratung anbietet. „Wir nennen diese Stelle die ,evangelische Stelle‘, weil zahlreiche Gemeindeglieder aus evangelischen Gemeinden privat Geflüchtete aufgenommen haben.“

Zwei besondere evangelische Veranstaltungen – Tauffest und Evangelischer Kirchbautag

Stadtsuperintendent Seiger wies noch hin auf zwei besondere evangelische Veranstaltungen, die in diesem Jahr noch anstehen. Er nannte zum einen das große Tauffest am 13. August im Tanzbrunnen. „Wir haben bereits Anmeldungen von 200 Täuflingen und rechnen mit einer Veranstaltung mit rund 4000 Menschen.“ 50 Pfarrer und Pfarrerinnen werden vor Ort sein. Anmelden kann man sich auf der Internetseite www.tauffest2022.de.

Ein weiterer Höhepunkt im evangelischen Veranstaltungskalender ist der 30. Evangelische Kirchbautag vom 8. bis zum 11. September. Der steht unter dem Motto „Mut baut Zukunft“. Da sei Köln der richtige Ort, sagte der Stadtsuperintendent. „Es wurde bundesweit wahrgenommen, dass wir hier innovative Neubau-Konzepte mutig angehen und umsetzen.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag Sommergespräch mit Bernhard Seiger: Ukraine-Krieg das alles beherrschende Thema erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.