„Ehrenamt ist eine Herzensangelegenheit“ – 22. Ehrenamtspreis „KölnEngagiert“ verliehen

Zum 22. Mal wurde jetzt der Ehrenamtspreis der Stadt Köln „KölnEngagiert“ verliehen. Oberbürgermeisterin Henriette Reker und die diesjährige Ehrenamtspatin, die Moderatorin Laura Wontorra, zeichneten die Preisträgerinnen und Preisträger im Historischen Rathaus aus. Eingebettet war die Preisverleihung in den Ehrenamtstag 2022, der mit einem bunten Fest auf dem Kölner Heumarkt und auf dem benachbarten Alter Markt gefeiert wurde.

Zu den Preisträgern zählt der Kölner Künstler Cornel Wachter. Er gehört – neben weiterem Engagement – seit langem zu den Unterstützern des Vringstreff, Begegnungs- und Beratungsstelle sowie Restaurant für Wohnungslose, das sich direkt hinter der Kirche St. Severin befindet und von Hans Mörtter, bis vor kurzem Pfarrer an der Lutherkirche, mitinitiiert wurde. Mörtter und Pfarrer Mathias Bonhoeffer von der Kartäuserkirche sind auch im Vorstand des Vringstreff e.V. Wachter ist zudem Gründungsmitglied im „Club der offenen Herzen“, der sich seit 20 Jahren für Obdachlose in Köln engagiert.

Cornel Wachter sorgt immer wieder mit besonderen Aktionen für Aufmerksamkeit, die dem Vringstreff öffentliche Wahrnehmung und in der Folge oft neue Unterstützung bescheren. So lud er einmal den früheren Gitarristen der Band Genesis, Steve Hackett, zu einem Besuch ein. Er organisiert zudem immer wieder Lesungen mit prominenten Autoren wie Frank Schätzing und hat auch dafür gesorgt, dass seit 15 Jahren jedes Kölner Dreigestirn den Vringstreff während seiner Amtszeit besucht.

Motiviert zu seinem Engagement hat den 1961 Geborenen das Vorbild seines Vaters, der wie schon der Großvater Arzt am „Klösterchen“, dem Krankenhaus der Augustinerinnen in der Kölner Südstadt war. Der Vater habe immer einen „Heiermann“, ein Fünf-Mark-Stück, „für einen Burschen oder ein Mädel in der Tasche“ gehabt, „die diesen ganz, ganz nötig brauchten und dann aber am nächsten Tag dem Doktor zurückgaben und das Saufen dann auch aufgeben wollten“, erzählte Wachter einmal in einem Interview.

Miteinander-Preis für muslimische Notfallseelsorge

Ausgezeichnet wurde zudem die Christlich-Islamische Gesellschaft e.V. Sie erhielt den zum Dritten Mal verliehenen „Miteinander-Preis für Demokratie“ für die Muslimische Notfallbegleitung. Die Ehrenamtlichen stehen rund um die Uhr für muslimische Betroffene von Krisensituationen oder Notfällen bereit. Ein Grundkurs zur Qualifizierung muslimischer ehrenamtlicher Notfallseelsorgerinnen und -seelsorger war vor mehr als zehn Jahren in Zusammenarbeit mit dem Landespfarramt für Notfallseelsorge der Evangelischen Kirche im Rheinland sowie weiteren Organisationen entwickelt worden.

Die ehrenamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorger haben eine 27/7-Rufbereitschaft und leisten „Erste Hilfe für die Seele“, wo Musliminnen und Muslime von Unfällen, Todesfällen und Bränden oder auch von großen Schadensereignissen und Katastrophen betroffen sind.

OB Reker: Ehrenamt zentral für eine solidarische Gesellschaft

„Das Ehrenamt ist für eine solidarische, mitfühlende Gesellschaft wie ich sie mir vorstelle, ein ganz zentrales Element – und zwar zu jeder Zeit“, betonte Oberbürgermeisterin Henriette Reker in ihrer Ansprache. Es gebe aber Situationen, in denen die Bedeutung von Engagement nochmals zunehme. „Wir alle wissen allzu gut, in welcher schwierigen Lage Europa, Deutschland, unser Land und unsere Stadt derzeit sind“, so Reker. Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine sei zu beobachten, dass vermeintliche Gewissheiten infrage stehen: „Steigender Wohlstand, günstige Energie, planbare Ausgaben für den Lebensunterhalt“, nannte die Oberbürgermeisterin Beispiele. „Oder um es auf den Punkt zu bringen: Unser sozialer Zusammenhalt wird auf die Probe gestellt. Dass ich dennoch zuversichtlich bin, dass Köln zusammensteht – das liegt auch und besonders an Ihnen – an den über 220.000 ehrenamtlich Tätigen in Köln. Es liegt an Ihnen, die Sie sich entschieden haben, Verantwortung für andere zu übernehmen, Mitmenschlichkeit walten zu lassen und Solidarität in konkretes Handeln umzusetzen.“ Bei Treffen wie dem Ehrenamtstag spüre sie „die ungeheure positive Stärke, die das Ehrenamt entfaltet“. Reker weiter: „Das Ehrenamt ist eine Herzensangelegenheit, es ist der Wille zur Selbstwirksamkeit, es ist die Überzeugung, Missstände nicht nur zu beklagen, sondern sie aus eigener Kraft zu mildern oder gar zu beseitigen.“

Weitere Preisträgerinnen und Preisträger

Aus mehr als 120 Einsendungen wählte die Jury die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger. Mit dazu gehören auch das Blau-Gelbe Kreuz e.V., das sich seit 2014 für eine freie und unabhängige Ukraine engagiert und sich seit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine für Kriegsopfer und Geflüchtete einsetzt. Das Blaue Kreuz gehört nach Angaben der Stadt Köln zu den ersten Hilfsorganisationen, die vor Ort Unterstützung leisten und mit verschiedenen Maßnahmen den Ukrainerinnen und Ukrainern, insbesondere Kindern und Binnengeflüchteten, Verletzten und anderen stark bedürftigen Menschen aus den vom Krieg betroffenen Regionen Hilfe leisten.

Weitere Auszeichnungen gingen an Martina Böhmer, die 2010 den Verein Paula e.V. als Träger der 2012 eröffneten Beratungsstelle Paula e.V. gründete, eine Beratungsstelle für Frauen ab 60 Jahren, die in der Vergangenheit belastende Ereignisse bis hin zu traumatischer Gewalt erlebt haben, sowie EssensRetter e.V., die Bezirksschüler*innenvertretung Köln, Canan Durma und die BNP Paribas Leasing Solution.

Alle Informationen zu KölnEngagiert gibt es auf www.stadt-koeln.de

Text: Hildegard Mathies
Foto(s): Stadt Köln

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Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen: „Spektrum der Christenheit spürbar“

„Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ – das war das Leitwort der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen, die vom 31. August bis zum 8. September in Karlsruhe stattgefunden hat. Die Delegierten vertreten rund 580 Millionen Christinnen und Christen aus orthodoxen, anglikanischen, baptistischen, lutherischen, methodistischen und reformierten Kirchen weltweit. Es waren rund 4000 internationale Gäste aus den 352 Mitgliedskirchen des ÖRK zu Gast. Die Vollversammlung tritt in der Regel ungefähr alle acht Jahre zusammen. Pfarrerin Ulrike Graupner von der Evangelischen Clarenbach-Kirchengemeinde Köln-Braunsfeld war dabei:

Inhaltlich dominierten laut EKD Themen wie der weltweite Klimawandel und der russische Angriffskrieg in der Ukraine die Vollversammlung. Zudem wurde die Forderung nach Frauen in geistlichen Führungspositionen laut. Wo gab es für Sie besondere Schwerpunkte?

Ulrike Graupner: Beim Dokument „Streben nach Gerechtigkeit und Frieden für alle im Nahen Osten“ gab es ein zähes Ringen um die Bewertung der israelischen Politik. Vor allem am Begriff der Apartheid schieden sich die Geister. Das Schlussdokument hat schließlich genau diesen Dissens auch zum Ausdruck gebracht – ein ermutigendes Zeichen, dass solche sensiblen Punkte nicht in Kampfabstimmungen gelöst werden können..

Woran haben Sie den ökumenischen Charakter und die Vielfalt der Veranstaltung vor Ort gemerkt?

Ulrike Graupner: Die ökumenische und globale Weite ist mir besonders in den Gebetszeiten bewusst geworden. Jeder Tag wurde von einer ausführlichen Morgen- und Abendandacht gerahmt, die von den verschiedenen Konfessionsfamilien gestaltet wurden. Von den uralten orthodoxen Liturgien bis zu den spontanen Gebeten der Pfingstkirchen wurde so das ganze Spektrum der Christenheit spürbar. Fünf Chorleiter aus fünf Kontinenten brachten uns auch manche fremde Zunge näher.

„Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ – wo haben Sie das Leitbild während der Veranstaltung besonders gespürt?

Ulrike Graupner: Die Kontexte und die Schwerpunkte der 352 versammelten Mitgliedskirchen sind natürlich unterschiedlich. Und doch war die gemeinsame Grundlage der Liebe Christi spürbar. Dass man zusammen beten und singen und die Bibel lesen kann, war eine gute Basis um einander wahrzunehmen und zu hören. Und das ist der erste Schritt zu Bewegung und Versöhnung und Einigung.

Wie ist Ihr Fazit der Vollversammlung?

Ulrike Graupner: Es ist ein ermutigendes Zeichen, dass christliche Kirchen aus aller Welt so offen und ernsthaft miteinander tagen können. Zur Vollversammlung gehört aber auch ebenso die Umsetzung: Wie kommt der ökumenische Geist an der Basis an und wie wird er dort gelebt?

Was wünschen Sie sich für die nächste ÖRK Vollversammlung?

Ulrike Graupner: Dass Fortschritte sichtbar werden auf dem Pilgerweg der Gerechtigkeit und des Friedens und der Einheit. Dass man in acht Jahren sagen kann: das haben wir alles geschafft seit Karlsruhe.

www.oikoumene.org

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Stefanie Kunde

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„Innovativ und mutig“: Markus Zimmermann über den Kirchbautag

„Mut baut Zukunft“: Mehr als 500 Teilnehmende sind vom 8. bis 11. September dem Motto des 30. Evangelischen Kirchbautags gefolgt und haben sich in und um Köln über Möglichkeiten informiert, um die notwendige Reduktion kirchlicher Gebäude zukunftsweisend zu gestalten. Bauexperten und -expertinnen aus Architektur, Theologie, bildender Kunst und Kirchen haben sich in Vorträgen, auf 21 Stadterkundungen, 17 Exkursionen und in 22 Workshops mit einer Kirche befasst, die daran wächst, dass sie kleiner wird. Ein Gespräch mit Markus Zimmermann, stellvertretender Stadtsuperintendent in Köln, der den Kirchbautag in den vergangenen zwei Jahren mit vorbereitet hat:

Wie sieht Ihr Resümee des Kirchbautags aus?

Markus Zimmermann: Die evangelischen Kirchengemeinden hier in Köln und Region haben gezeigt, wie innovativ und mutig sie sind, sei es bei der Umgestaltung von Kirchräumen oder sogar bei Neubauten. Das hat Eindruck gemacht und hoffentlich auch dazu ermutigt, beides zu tun: Gebäude aufzugeben, die nicht mehr gebraucht werden und die übrigen Gebäude entweder zu verschönern und neu zu gestalten oder aber sogar neu und zukunftsfähig zu bauen.

Was fanden Sie persönlich besonders spannend?

Markus Zimmermann: Ich habe leider, da ich krank geworden bin, nicht alles miterleben können. Aber ich habe den Vortrag meiner Frau Susanne Zimmermann und des Architekten Joel Harris gehört, und als „Gastgeber“ die Exkursion nach Weidenpesch miterlebt. Ich fand auch die Rückfragen aus dem Publikum gut. Sie machten deutlich, dass es zwar ein großer Schritt ist, etwa neu zu bauen, aber dann die Arbeit der Gemeinde weitergeht: Wie schaffen wir es, dass Menschen unser einladendes Zentrum besuchen? Wie bauen wir Schwellenängste gegenüber Kirche ab? Wie sehen wir unsere Rolle im Quartier? Für uns als Kirchengemeinde Mauenheim-Weidenpesch wird jetzt diese spannende neue Zeit beginnen. Wir werden aktiv einladen, zu uns zu kommen, zum Beispiel auch durch Einladung der Nachbarschaft und durch intensivierte Kontaktpflege zu anderen gesellschaftlichen Gruppen und Vereinen in den Stadtteilen.

Welche Impulse für gemeindliche Arbeit und kirchliche Perspektiven nehmen Sie mit?

Markus Zimmermann: Dass wir als Kirche allen – und zwar biblischen – Grund haben, mutig und zuversichtlich zu sein! Wir müssen aus der Klageecke herauskommen. Klage und Jammern macht uns nicht attraktiver und glaubwürdiger. Außerdem ist es wichtig – und damit haben wir in unserer Kirchengemeinde ja intensive und gute Erfahrungen, denn wir haben zwei Zentren abgerissen und eins neu gebaut -, die Gemeinde von Anfang an mitzunehmen und intensiv im Dialog zu bleiben. Wir müssen auch neue Informationsquellen wie zum Beispiel Social Media nutzen. Gemeindearbeit wird ohnehin zweigleisig sein müssen: analog und digital.

Wo haben Sie das Motto „Mut baut Zukunft“ des Kirchbautags besonders gespürt?

Markus Zimmermann: Bei den Gemeinden, die sich neu erfunden haben: nicht nur mit einem Neubau, sondern dem Konzept, das dahinter steht. Am Beispiel Antoniterquartier: Gastgeberschaft und Präsenz mitten in der Stadt. Am Beispiel Immanuelkirche Stammheim und Erlöserkirche Weidenpesch: Beide Gemeinden waren so mutig, jeweils zwei Kirchen abzureißen, um eine neue, die Gemeinde verbindende Kirche zu bauen. Mutig finde ich es aber auch, einen in die Jahre gekommenen Kirchraum neu und modern zu gestalten, zum Beispiel in der Lutherkirche in Elsdorf oder auch aus einem äußerlich wenig attraktiven Gebäude ein Kleinod zu machen, zum Beispiel die Epiphaniaskirche in Bickendorf.

Bei dem Kongress geht es auch um das Bild einer Kirche, die daran wachse, dass sie kleiner werde, hieß es. Was wünschen Sie sich, wie der Kirchbautag nachwirken soll?

Markus Zimmermann: Die Erkenntnis, dass kleiner werden nicht heißt, aus dem Leben zu verschwinden und weniger relevant zu werden. Umso wichtiger ist es für uns als Kirche, mit unseren Gebäuden Marken zu setzen, Leuchttürme zu errichten.

Sie haben mit Ihrer Frau auch am Kirchbautag in Erfurt 2019 teilgenommen. Was haben Sie daraus gezogen?

Markus Zimmermann: Dort waren wir sehr beeindruckt von den ländlichen Gemeinden, die ihre Dorfkirchen verschönert und umgestaltet haben mit dem Erfolg, dass sich viel mehr Menschen mit „ihrer“ Kirche identifizieren als die Kirche überhaupt Mitglieder hat. Auch das war für mich ein Beweis dafür, dass es an uns liegt: nämlich, dass wir uns öffnen und noch viel einladender werden. Wir müssen auch eine Sprache erlernen, die die Menschen verstehen und die dennoch alles andere als banal ist. Nicht die anderen müssen sich ändern, sondern wir müssen es dringend auch tun. Abgesehen vom Kirchbautag war das Tauffest im August für mich ein hervorragend gelungenes und mutiges Beispiel dafür. Wir brauchen nicht einzelne „Erprobungsräume“, sondern sollten den Mut haben, zu einem ständigen Erprobungsraum für Menschen zu werden, in dem sie spüren können, von Gott geliebt und angenommen zu sein.

Text: Frauke Komander
Foto(s): APK/ Monika Nonnenmacher/Kirchbautag Köln

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Kirche2go fragt: Was ist Diakonie?

Das sogenannte „Kronenkreuz“ ist das Logo der Diakonie. Wir sehen es und assoziieren es nahezu selbstverständlich mit Einrichtungen, die für die Menschen da sind. Doch was steckt eigentlich hinter dem Namen „Diakonie“ und welches Selbstverständnis transportiert es? Kirche2go fragte nach: Das Wort „Diakonia“ hat seinen Ursprung im Altgriechischen und beschreibt die vielen Möglichkeiten, Menschen zu helfen. Aber das ist nicht die einzige Rolle, die Diakonie hat. Im heutigen Video erfahren Sie mehr.

Haben Sie Interesse an weiteren Videos? Abonnieren Sie unseren Videokanal auf YouTube: www.youtube.com/kirchekoeln

Der Text zum Nachlesen:

Kirche2go fragt: „Was ist die Diakonie?“ Für die einen sieht es aus wie ein Geschenk in blau auf weiß, für die anderen ist es das sogenannte Kronenkreuz. Mit diesem Logo ist die Diakonie in Deutschland an vielen Orten sichtbar und gut erkennbar. Hilfe für Menschen in Not und in sozial ungerechten Verhältnissen ist für Christinnen und Christen eine ständige Verpflichtung. Für sie gehören der Glaube an Jesus Christus und die praktizierte Nächstenliebe zusammen. Das kommt auch im Wort „Diakonie“ zum Ausdruck. Der Begriff „Diakonia“ kommt aus dem altgriechischen. Er beschreibt die vielen Möglichkeiten, einem anderen Menschen zu helfen, um zu dienen.
„Jede Arbeit soll zuerst mit dem Herzen, dann mit den Händen oder mit der Zunge geschehen.“ Dieser Leitspruch stammt von Johann Hinrich Wichern. Er gilt als der Vater der organisierten Diakonie im Jahr 1848. Die Diakonie ist heute der soziale Dienst der Evangelischen Kirche. Die Diakonie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Zehn Millionen Menschen erhalten zum Beispiel Betreuung, Beratung und Pflege von der Diakonie. Mehr als eine Million Menschen arbeiten hauptamtlich oder ehrenamtlich in der Diakonie. Außerdem versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft.
Die Diakonie in Deutschland arbeitet gemeinnützig. Das heißt, wenn diakonische Einrichtungen Überschüsse erwirtschaften, werden diese wieder in die Arbeit für die Menschen investiert. Die Finanzierung der einzelnen Aufgaben ist sehr unterschiedlich. So werden zum Beispiel Aufgaben der Kranken- oder Altenversorgung in der Regel von Kranken- oder Pflegekassen bezahlt. Die diakonischen Einrichtungen übernehmen dabei gesellschaftliche Aufgaben, die allen zugutekommen. Allerdings werden selten die gesamten Kosten übernommen, daher braucht die Diakonie immer wieder Zuschüsse aus Kirchensteuern, Spenden oder auch Kollekten in den Kirchengemeinden.

Text: APK
Foto(s): APK

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Unsere Wochentipps: Orgelkonzert, Lesung und Begegnungsfest – Plus: Kursangebote der Ev. Familienbildungsstätte

Unsere Wochentipps laden Sie ein: Es gibt ein Orgelkonzert mit Kirchenmusikdirektor Johannes Quack, eine Autorenlesung mit Brigitte Glaser aus ihrem Roman „Kaiserstuhl“, das Eröffnungskonzert „Orgel-Festwochen Junkersdorf“ und das Kabarett „Mensch bleiben“ mit Christoph Sieber. Der Oratorienchor Köln lädt in die Trinitatiskirche ein und die Kirchenmusiktage Rhein-Erft 2022 beginnen mit der „Nacht der offenen Kirchen ‒ Klangfarben“. Ein Begegnungsfest der Kirchengemeinde Kalk-Humboldt mit Workshops, Musik und einem Gottesdienst und das Gebet der Religionen finden statt, Pfarrer Frank Drensler wird verabschiedet und das ökumenisches Gespräch mit Pfarrer Dr. Georg Kalinna „Wahrheit, Lüge, Fake, News, Propaganda“ wird angeboten.

Die Termine in der Übersicht:

16.09.2022, 18:15
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Orgelkonzert mit Kirchenmusikdirektor Johannes Quack
Reihe „KirchenTöne“ lädt in die Antoniterkirche ein

Werke von Franz Liszt, César Franck, Augustin Barié und anderen bringt Kirchenmusikdirektor Johannes Quack am Freitag, 16. September, 18.15 Uhr, an der Orgel in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, zu Gehör. Der Eintritt zum Konzert in der Reihe „KirchenTöne“ ist frei, um Spenden wird gebeten.

www.antonitercitykirche.de

16.09.2022, 19:30
Evangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim
Lichtblick – Café + mehr, Gisbertstraße 98, 51061 Köln
Roman: „Kaiserstuhl“
Autorenlesung mit Brigitte Glaser

Deutschland 1962. Der französische Präsident Charles de Gaulle besucht zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg Bonn. Damit soll der Grundstein für die europäische Einigung gelegt werden. Der Elsässer Paul Duringer wird von höchster Stelle beauftragt, nach einer legendären Flasche Champagner zu suchen, die an Symbolkraft kaum zu überbieten ist. Sein Weg führt zu Henny Köpfer, einer gestandenen Freiburger Weinhändlerin. Brigitte Glaser ist am Freitag, 16. September, 19.30 Uhr, zu Gast im Lichtblick-Café + mehr, Gisbertstraße 98, um aus ihrem Roman „Kaiserstuhl“ zu lesen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.

www.brueckenschlag-gemeinde.de

17.09.2022, 18:00
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Ein deutsches Requiem Opus 45 von Johannes Brahms
Oratorienchor Köln lädt in die Trinitatiskirche ein

Ein deutsches Requiem Opus 45 von Johannes Brahms in einer Fassung für Kammerorchester von Ingo Schulz bringt der Oratorienchor Köln zusammen mit dem Neuen Rheinischen Kammerorchester am Samstag, 17. September, 18 Uhr, in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, zu Gehör. Die Solostimmen werden von Nicole Lena de Terry (Sopran) und Konstantin Paganetti (Bariton) gesungen. Die musikalische Leitung des Konzerts hat Joachim Geibel. Eintrittskarten gibt es für 24, 18 oder 9 Euro an der Abendkasse oder können per E-Mail an karten@oratorienchor.de reserviert werden. Der Oratorienchor Köln gehört zu den großen Konzertchören der Stadt Köln. Vor 65 Jahren als Chor des evangelischen Stadtkirchenverbandes entstanden, gestaltet er seither das chormusikalische Leben der Stadt mit. Der Chor besteht zurzeit aus etwa 80 aktiven Sängerinnen und Sängern. Seit Beginn des Jahres 2022 ist Joachim Geibel der künstlerische Leiter des Chors. Die Aufführung des Deutschen Requiems von Johannes Brahms ist sein Antrittskonzert.

www.trinitatiskirche-koeln.de

17.09.2022, 18:30
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
„Nacht der offenen Kirchen ‒ Klangfarben“
Kirchenmusiktage Rhein-Erft 2022

Zur „Nacht der offenen Kirchen“ unter dem Motto „Klangfarben“ laden die Kirchenmusiktage Rhein-Erft 2022 am Samstag, 17. September, 18.30 Uhr, in die Christuskirche Brühl, Mayersweg 10, ein. Die Kirchenmusikerin Marion Köhler und der Kirchenmusiker Peter J. Klasen und andere bieten an verschiedenen Orten musikalische Impulse, Orgelwerke und Gesang an. Von der Christuskirche aus geht es weiter zur Schlosskirche Brühl, Schlossstraße 2 (Ankunft 19.30 Uhr), und anschließend zur Kirche Sankt Margareta, Pastoratstraße 20 (Ankunft 20 Uhr). Die Teilnahme ist kostenlos und kann auch an ausgewählten Stationen erfolgen.

www.kirche-bruehl.de und www.kirchenmusik-rhein-erft.de

17.09.2022, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Ev. Gemeindezentrum, Montessoristraße 15, 50767 Köln
„Mensch bleiben“ – Kabarett mit Christoph Sieber
Gnadenlose Sicht auf die heutige Zeit

Christoph Sieber ist mit seinem Solo-Kabarett-Programm „Mensch bleiben“ am Samstag, 17. September, 20 Uhr, zu Gast im Evangelischen Gemeindezentrum Köln-Pesch, Montessoristraße 15. Der Träger des Deutschen Kleinkunstpreises wirft mit seinen bitterbösen Texten eine gnadenlose Sicht auf die heutige Zeit. Dazwischen zeigt er immer wieder auch seine schelmische und komödiantische Seite. Der Eintritt kostet 20 Euro im Vorverkauf unter E-Mail karten@dem-himmel-so-nah.de.

www.dem-himmel-so-nah.de

18.09.2022, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Kalk-Humboldt
Jesus Christus-Kirche, Buchforststraße 2, 51103 Köln
Begegnungsfest mit Workshops, Musik und einem Gottesdienst
Die Evangelische Kirchengemeinde Kalk-Humboldt lädt ein

Am Sonntag, 18. September, findet in der Evangelischen Kirchengemeinde Kalk-Humboldt ein Begegnungsfest an der Jesus-Christus-Kirche, Steinmetzstraße 57, statt. Es beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst in dem der Chor Mosaik auftritt. Ab 11.30 Uhr gibt es verschiedene Workshops für Kinder und Erwachsene sowie eine Hüpfburg und einen Schminktisch, die von der evangelischen Kindertagesstätte betreut werden. Außerdem gibt es Musik von einem ukrainischen Chor, einer afrikanischen Trommlerin und dem Kunstorchester Quaggerwerk. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.

www.ekir.de/kalk

18.09.2022, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Sindorf
Christus-Kirche, Carl-Schurz-Str. 2 / Ecke Kerpener Straße, 50170 Kerpen-Sindorf
Pfarrer Frank Drensler wird verabschiedet

Nach 29 Jahren Dienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Sindorf verlässt Pfarrer Frank Drensler die Gemeinde. In einem Gottesdienst mit dem Frauenchor Sindorf am Sonntag, 18. September, 15 Uhr, in der Christus-Kirche, Carl-Schurz-Straße 2, wird er verabschiedet. Im Anschluss gibt es für die Gemeinde Gelegenheit, sich auch persönlich von ihrem langjährigen Pfarrer zu verabschieden.

www.evangelisch-in-sindorf.de

18.09.2022, 17:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln
Eröffnungskonzert „Orgel-Festwochen Junkersdorf“
Orgelkonzert an der neuen Muhleisen-Orgel

Werke von Dietrich Buxtehude, Virág Sima, Johann Sebastian Bach sowie Felix Mendelssohn Bartholdy lässt Frank Stanzl, Organist in der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf, am Sonntag, 18. September, 17 Uhr, an der neuen Muhleisen-Orgel in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Birkenallee 20, erklingen. Das Eröffnungskonzert zu den „Orgel-Festwochen Junkersdorf“ findet aus Anlass der neuen Muhleisen-Orgel statt. Die neue Orgel wurde Anfang September in der Kirche eingeweiht. Der Eintritt kostet 15 Euro, ermäßigt 10 Euro, Kinder und Jugendliche haben freien Eintritt. Weitere Konzerte finden an den Sonntagen 2. und 16. Oktober, jeweils 17 Uhr, am Montag, 31. Oktober, 19 Uhr, sowie am Sonntag, 6. November, 17 Uhr, statt.

www.ekir.de/junkersdorf.de

20.09.2022, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Petruskirche Merheim, Kieskauler Weg 53, 51109 Köln
„Wahrheit, Lüge, Fake, News, Propaganda“
Ökumenisches Gespräch mit Pfarrer Dr. Georg Kalinna

Wahrheit, Irrtum und Lüge sind wichtige Themen der heutigen Zeit, insbesondere wenn es um politische Diskussionen und begründete Standpunkte geht. Der Frage „Wie gehen wir mit Wahrheit um?“ und „Wie steht der christliche Anspruch auf Wahrhaftigkeit zu unseren gegenwärtigen Krisen und Herausforderungen“ geht Pfarrer Dr. Georg Kalinna am Dienstag, 20. September, 19 Uhr, bei einem ökumenischen Gespräch in der Petruskirche, Kieskaulerweg 53. Der Eintritt ist frei.

www.ekir.de/brueck-merheim/kulturelle-veranstaltungen-572.php

21.09.2022, 18:00
Evangelisch Leben in Köln und Region
Neuapostolischen Kirche, Lenaustraße 18, 50825 Köln
Der Rat der Religionen lädt ein: „zuhören und beten“
Gebet der Religionen am Weltfriedenstag der Vereinten Nationen

Der Kölner Rat der Religionen lädt am Mittwoch, 21. September, 18 Uhr, zu einem Gebet der Religionen am Weltfriedenstag der Vereinten Nationen ein. Das Gebet unter dem Motto „zuhören und beten“ findet in der Neuapostolischen Kirche Ehrenfeld, Lenaustraße 18, statt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker wird anwesend sein und Isabel Shayani und andere werden vor dem Gebet aus Krisengebieten berichten.

Aktuelle Angebote der Ev. Familienbildungsstätte Köln im Eltern-Kind-Bereich

Hinweisen möchten wir auch auf aktuelle Angebote der Ev. Familienbildungsstätte Köln (fbs). Sie bietet regelmäßig verschiedene Kurse an, die sich an Eltern mit Babys oder Kleinkindern richten sowie an Interessierte, die sich für eine Kursleitung in diesem Bereich qualifizieren wollen.

„Elternstart NRW“

Andere Mütter, Väter und Babys treffen: das steht im Mittelpunkt der „Elternstart NRW“-Kurse für Eltern mit Babys, die zwei bis drei Monate alt sind. Die qualifizierten Kursleitenden erklären alles über die Entwicklung der Babys im ersten Lebensjahr und was Babys brauchen. Die Eltern bekommen zudem viele Anregungen, um mit dem Baby zu spielen oder es zu beschäftigen.

Katrin Bönsch, pädagogische Mitarbeiterin der Ev. Familienbildungsstätte, erklärt: „Bei den Treffen können die Eltern Themen einbringen, die sie beschäftigen. Oft geht es zum Beispiel um Schlaf, Stillen oder den Übergang zur Beikost und vieles mehr.“ Auch die Entwicklungsschritte und -schübe der Babys werden in der Gruppe besprochen. „Die Eltern sollen vor allem spüren, dass sie mit ihren Fragen und Sorgen oder auch mit ihren Erfahrungen nicht allein sind“, so Bönsch.

„Elternstart NRW“ ist ein Angebot, das über das Land Nordrhein-Westfalen finanziert wird. Für jedes geborene Kind kann dieses einmalig im ersten Lebensjahr in Anspruch genommen werden. Nach Möglichkeit wird im Anschluss ein „Babyzeit-Folgekurs“ angeboten, sodass die Gruppen, die auch zum Netzwerk für die Eltern werden können, bestehen bleiben können.

Der nächste feste Kurs beginnt am Mittwoch, 14. September, weitere Kurse am 21. und 22. Oktober. Wer es nicht schafft, zu festen Kurszeiten zu kommen, kann die fünf kostenfreien Termine auch im Rahmen eines wöchentlich stattfindenden offenen Treffs wahrnehmen. Nächster Termin ist Dienstag, 20. September, von 15.30 Uhr bis 17 Uhr in der Südstadt Familienbildungsstätte, Kartäuserwall 24b.

DELFI-Kurs: Qualifizierung zur Kursleitung

Beim DELFI-Konzept handelt es sich um einen eigenen Ansatz auf Basis von „Denken – Entwickeln – Lieben – Fühlen – Individuell“. Die Ev. Familienbildungsstätte Köln bietet nach diesem Konzept Fortbildungen an, die als Kursleiterin und Kursleiter für Eltern-Kind-Kurse qualifizieren.

Die Kursleiterinnen und -leiter begleiten junge Familien durch das erste Lebensjahr des Kindes. In einem babygerecht wohlig warmen Raum werden Eltern etwa zu leichten Streichelmassagen angeleitet. Die motorische Entwicklung des Babys wird mit Bewegungsspielen unterstützt, auch die Sprachentwicklung der Kleinen steht im Fokus.

„Wichtig ist uns, dass die Stunden feste Elemente enthalten“, erläutert Janna Schillinger, pädagogische Mitarbeiterin, das Konzept. Lieder, Fingerspiele und eine altersgerecht gestaltete Mitte, auf der die Babys herumrollen, krabbeln oder toben können, stehen immer auf dem Programm. Darüber hinaus werden die Eltern ermutigt, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Wer sich für eine Ausbildung zur Kursleitung interessiert, muss mindestens 23 Jahre alt sein. Ältere sollten sich noch gut auf dem Boden bewegen können, da vieles auf dem Boden stattfindet. Grundsätzlich setzt die Teilnahme ein hohes Maß an Interesse und Engagement voraus, um sich die fachlichen Inhalte zu erarbeiten und bereits während der Fortbildung Probestunden zu geben. Der Kursleiter-Kurs steht natürlich auch Männern offen, erklärt Schillinger. „Wir wären außerdem froh, wenn wir in vielen Veedeln jemanden hätten, der die Kurse geben kann und dort dann auch Netzwerke von Familien aufbauen kann“, sagt Janna Schillinger.

Ein Einstieg in den aktuellen Kurs ist bis zum 22. September möglich. Informationen gibt es bei digitalen Infoveranstaltungen sowie auf www.fbs-koeln.org

„Kochen, Spielen, Reden“

„Kochen, Spielen, Reden“ ist ein kostenfreier fünfteiliger Kurs für Eltern mit Kindern im Alter von zehn Monaten bis zwei Jahren. In diesem Kurs werden Kinder unter fachkundiger Leitung von Ökotrophologen spielerisch an das Thema Essen herangeführt. Die Eltern erhalten Tipps und Hilfestellungen für den Familienalltag, etwa zum Thema Portionsgrößen, gesundes Kochen und Fragen wie „Was kann ein Kind wann?“. Gemeinschaftlich wird an den fünf Kursvormittagen (10 bis 13 Uhr) ein schmackhaftes, leicht umzusetzendes Mittagessen zubereitet und verzehrt. Bei all dem stehen Spaß und Austausch miteinander im Mittelpunkt.

Der Kurs „Kochen, Spielen, Reden“ findet neu statt in Kalk und Holweide. „Wir holen die Familien in ihrer aktuellen Lebenswirklichkeit ab und gehen mit dem Angebot deshalb in die Gemeinden, wo die Familien ihren Alltag haben“, sagt Katrin Przybilla, pädagogische Mitarbeiterin für Kochen, Ernährung und Alltagserleben in der fbs.

In Holweide beginnt der Kurs am 4. November. Er findet in der Versöhnungskirche, Buschfeldweg 30, statt. Anmeldung bei Pfarrerin Sybille Noack-Mündemann unter 0221 851028 oder sybille.noack-muendemann@ekir.de

Im Ev. Gemeindehaus in Kalk, Steinmetzstraße 57, startet der Kurs am 8. November. Anmeldung unter 0221 851028 oder ga-kalk@ekir.de

Eine Förderung durch das Projekt „Aufholen nach Corona“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ermöglicht eine kostenfreie Teilnahme am Kurs. „Kochen, Spielen, Reden“.

Informationen zu allen Angeboten unter www.fbs-koeln.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Eine Stoffinstallation für die Erlöserkirche: Kreativ werden beim Kirchbautag-Workshop

Kunst wahrnehmen und selbst, gemeinsam mit anderen, kreativ werden, Information und Austausch, Theorie und Praxis – all das erlebten Teilnehmende des Workshops „Textile Utopien – Paramente für Weidenpesch: Experimentelle Arbeit der Werkstatt Darmstadt“. Durchgeführt wurde er im Rahmen des 30. Evangelischen Kirchbautags im neuen Erlöserkirchen-Zentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch. Offiziell eingeweiht wird die Erlöserkirche am 26. November 2022, am Samstag vor dem 1. Advent, mit einem Gottesdienst unter anderem mit Präses Thorsten Latzel.

Baukirchmeister Johannes Feyrer zeigte sich froh, dass man schon zum Besuch einer Kirchbautag-Gruppe am Vortag den Kirchplatz und Kirchraum in einem guten Zustand habe präsentieren können. Zwei Tage zuvor hätten noch 32 Handwerkerinnen und Handwerker aus sechs Gewerken hier intensiv gearbeitet. Um die Fassadenverklinkerung abzuschließen, sei sogar eine Nachtschicht eingelegt worden.

Beziehung von Textilien zum Raum

Im Kirchraum der vom Büro Harris + Kurrle Architekten in Stuttgart entworfenen „Hauskirche 3.0“ informierten die drei Workshop-Leiterinnen Claudia Breinl, langjährige Mitarbeiterin am Institut für Kirchenbau in Marburg, Künstlerin Gabriele Wilpers und Paramentikerin Marie-Luise Frey zunächst in einem historischen Teil über den Gebrauch von Tapisserien in Geschichte und Gegenwart. Sie sprachen über textile Kunst auch im Kirchenraum. Und erläutern beispielhaft die Beziehung von Textilien zum Raum, deren erzählerische und partizipativen Möglichkeiten.

Vorgestellt und diskutiert wurde das von Wilpers für die Erlöserkirche entworfene Parament mit dem Namen „Aurora“ (Morgenröte). Dieses „Kleid Gottes“ wird die Kanzel im Advent schmücken. Das im Grundton Violett erscheinende und mit Rosa- und Gold-Tönen ergänzte „Aurora“-Parament hat Frey gestaltet. Sie ist seit 2004 Leiterin der Textilwerkstatt am Elisabethenstift gGmbH in Darmstadt. Wilpers hat nicht nur dieses und ein weiteres Parament für die neue Kirche entworfen. Zudem ist sie verantwortlich für die künstlerische Gestaltung der Prinzipalstücke sowie des sehr besonderen Fensters zur Derfflinger Straße. Darin hat sie unter anderem die von Herbert Schuffenhauer zum Schöpfungs-Thema entworfenen sieben Medaillon-Fenster des Vorgängerbaus integriert.

„Es sieht aus wie fließendes Metall“

Zum Kirchbautag, also temporär, hatte Frey eine silberne Stoffinstallation inszeniert, die aus dem Glockenturm in den Kirchraum führte. Ihre Idee dazu sei mit dem Raum gewachsen, so die Künstlerin. „Es sieht aus wie fließendes Metall“, beschrieb ein Teilnehmer und nahm sogleich einen Zwischenruf auf. „Ja, wie fließendes Quecksilber.“ Man nehme jedes Ding farblich, materiell und in Beziehung zum Raum her wahr, erläuterte Frey. Durch entsprechende Eingriffe und deren Wirkungen könne man auch Räume besser beurteilen. Und diese Arbeit mache deutlich, wie schön der Kirchraum der Erlöserkirche sei.

Im zweiten Workshop-Teil widmeten sich die Teilnehmenden der Praxis. „Wir entwerfen ein Parament für Pfingsten“, schickte Wilpers voraus. Und verdeutlichte anhand von Dias, welche Bedeutung die mit dem Kirchenfest verbundene Farbe Rot besitzt. „Warum finden wir Rot so spannend?“, beantwortete sie ihre Frage: „Unsere frühen Vorfahren kannten Feuer, Blut, Fleisch, auf- und untergehende Sonne. Diese vier Teile haben den Menschen befähigt zu überleben.“

Viele Künstler hätten sich angezogen gefühlt von Schlachthäusern, zeigte sie ein Werk des Malers Lovis Corinth. Der im April verstorbene Maler und Aktionskünstler Hermann Nitsch habe ursprünglich sogar mit Blut von Schlachtungen gearbeitet. Man tauschte sich darüber aus, dass Rot unter anderem mit Vitalität und Sünde assoziiert werde; dass Rot in allen Kulturen „die eigentliche Farbe“ bilde, mittelalterliche Henker rot gekleidet waren ebenso wie die Mitglieder des heutigen Bundesverfassungsgerichts. Eine Teilnehmerin informierte, dass Rot die ursprüngliche Bezeichnung für Farbe gewesen sei. „Die Zäpfchen im Auge konnten zunächst nur Rot wahrnehmen und im Laufe der Evolution kam die Wahrnehmung anderer Farben hinzu.“

Herzen, Farben, Papiere, Folien

Dass es bei der kreativen Umsetzung des ausgerufenen Themas Pfingsten nicht bei textilen Ergebnissen bleiben musste, war an den zahlreichen, rot dominierten Arbeitsmaterialien zu erkennen, die neben diversen roten Stoffen auf den Tischen bereitlagen: Herzen, Farben, Papiere, Folien, Geschenkbändern, Netzstrukturen und anderes mehr. Verwendet werden konnten ebenso Ziegel, weitere Steine und Bauelemente der niederlegten Erlöserkirche. In entspannter Atmosphäre entwickelten sich so einige Gemeinschaftsprojekte. Ein rechteckiger Rahmen wurde mit einer Vielzahl an Stoffen drapiert – mit einem kleinen Herz im Zentrum, das die Elemente mit Energie „versorgt“.

Für die Kanzel wurde ein alternatives, humorvolles Werk gefertigt. Es rief mit seinen mit weißen Kreuzen beklebten rote Herzballons und in den Raum „fließenden“ langen Geschenkbändern karnevalistische Assoziationen hervor. Gebrochen wurde diese geistige Verbindung durch originale Abbruchsteine der ersten Erlöserkirche. „Ohne Steine wäre das viel zu süß“, erklärte Wilpers. Ein Teilnehmer sprach angesichts der Anordnung, die auch am Boden Kreuze beinhaltete, die Handwerker gemeinhin zum Trennen von Fliesen verwenden, von Wärme, Leidenschaft und Vitalität, die in Gemeinde hinunter flössen, um sie zu erwärmen.

„Das ist ja eine echt kreative Gruppe“

Schließlich präsentierte sich sogar der Flügel im Kirchraum in „pfingstlicher“ Verfassung. Bearbeitet hatte ihn Thomas Erne. Der Professor für Praktische Theologie an der Uni Marburg war bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am Ende des letzten Wintersemesters auch langjähriger Direktor des dortigen Instituts für Kirchenbau und kirchliche Kunst der Gegenwart. Unter der geschlossenen Klavierabdeckung ließ er rote Stoffe feurigen Zungen gleich hervorlugen. Auf ihr war die Leichtigkeit roter Herzballons zu empfinden – die Schwere des Instruments kontrastierend. Breinl, die mit dem Verlauf der Veranstaltung sehr glücklich war, kommentierte: Man müsse ja nicht alles erklären. Weil nicht alles aufzulösen sei, könne die Spannung bewahrt bleiben.

„Das ist ja eine echt kreative Gruppe“, würdigte Susanne Zimmermann, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch, die unterschiedlichen Resultate des „Paramente“-Workshops. Zimmermann hatte mit der Ärztin, Psychotherapeutin und Presbyterin Doris Ritter in anderen Räumen des Erlöserkirchen-Zentrums zeitgleich den Kirchbautag-Workshop „Kirche neu denken – Wandel mutig im Team gestalten“ durchgeführt. Darin wurden „Ansätze partizipatorischen Bauens und Umbauens“ vorgestellt. Und anhand exemplarischer Techniken und Übungen vermittelt, wie ein Ziel mit verschiedenen Methoden angegangen werden und wie Veränderung in verschiedenen Bereichen beginnen kann.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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Archivale September: Die Diakonissen erforschen die Bedürfnisse der Armen und Kranken

Die Sorge um Arme und die Pflege der Kranken gehören seit jeher zum Christentum und Gemeindeleben dazu. Traditionell werden diese Aufgaben durch Diakone in den Gemeinden übernommen. Die zu bewältigenden Aufgaben sind äußert vielseitig und bedürfen eines gewissen Know-Hows.

Im 19. Jahrhundert, als die Gemeindegliederzahl stieg und auch die Anzahl der Bedürftigen, wurden den Diakonen der evangelischen Gemeinde Köln zunächst Gemeindehelfer und ab 1894 Diakonissen, die eine Ausbildung in einem diakonischen Mutterhaus wie der Diakonieanstalt Kaiserswerth absolviert hatten, zur Seite gestellt. Damit sich die Einsatzbereiche der Akteure in der Armenpflege nicht überschnitten, war es notwendig Reglungen aufzustellen.

Erforschung der Bedürfnisse der Armen und Kranken

Die evangelische Gemeinde Köln schloss daher einen zwölf Paragraphen umfassenden Vertrag mit dem Kaiserswerther Mutterhaus. Darin wurden Rechte und Pflichten beider Vertragspartner aufgeführt.

Das Aufgabenfeld der Schwestern wurde darin wie folgt beschrieben:

„Die Diakonissen suchen die Armen und armen Kranken der Gemeinde oder konfessionell gemischter Ehen in ihren Bezirken auf mit besonderer Berücksichtigung derjenigen Fälle, wo weibliche Hilfeleistungen notwendig sind, erforschen die Bedürfnisse der Armen und Kranken, geben den Angehörigen Anleitung zur Pflege, nehmen die Gesuche um Unterstützung an und sorgen nach Kräften für die Befriedigung der ermittelten Bedürfnisse durch eigene Bemühung, Fürsprache und Verwendung bei den Gliedern der Gemeinde und so weiter.“

Für diese Dienste verpflichtete sich die evangelische Gemeinde, im Gegenzug ein Stationsgeld an das Mutterhaus zu zahlen sowie für das Wohlergehen der Schwestern Sorge zu tragen. Dazu gehörte die Zurverfügungstellung einer Wohnung mit Mobiliar, Zahlung eines Gehalts sowie die Gewährung von Urlaub.

Dass die genannten Aufgabengebiete variieren konnten, macht der Einsatz von Schwestern nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich. In manchen Gemeinden beispielsweise in Brühl kümmerte sich die Gemeindeschwester zusätzlich um die Verteilung und Abrechnung der Spenden des Hilfswerks und trat auch für die evangelischen Belange in den kommunalen Hilfsausschüssen ein. Wiederum in anderen Gemeinden half sie bei der Abhaltung von Kindergottesdiensten. Teilweise erteilten Diakonissen auch Religionsunterricht.

Mit der Entwicklung vielfältiger sozial-diakonischer Angebote und Einrichtungen verschiedener Trägerschaften im Laufe der Zeit ging die Anzahl der diensttuenden Diakonissen in der evangelischen Gemeinde Köln immer stärker zurück.

Text: Stefanie Sternemann
Foto(s): Stefanie Sternemann

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30. Kirchbautag 2022: Mut-Räume finden, in denen der Glaube laufen lernen kann

„Mut baut Zukunft“ – unter diesem Motto ist die Evangelische Kirche im Rheinland von gestern bis Sonntag, 11. September, Gastgeberin für den 30. Evangelischen Kirchbautag. Der Fachkongress hat eine bundesweit zentrale Bedeutung als Kommunikationsplattform für kreativen Um- und Neubau kirchlicher Gebäude. „Kirchen sind Orte institutionalisierter Innerlichkeit. Einkehrorte. Und sie sind eine öffentliche geistliche Infrastruktur, gerade in Krisen-Zeiten. Gerade, wenn wir wieder einmal nicht wissen, wie aus noch ein, sind Kirchen, Gotteshäuser unersetzlich“, sagte Präses Dr. Thorsten Latzel in seiner Predigt beim gestrigen Eröffnungsgottesdienst in der Trinitatiskirche. „Gott braucht kein Haus. Weder um darin zu wohnen, noch um zu uns zu reden. Aber wir brauchen Gotteshäuser, Kirchen. Um uns daran zu erinnern, dass Gott da ist und hört und uns hilft. Um allein oder gemeinsam bei Gott einzukehren und umzukehren.“

Er fragte die zahlreichen Teilnehmenden: „Mut baut Zukunft. Was heißt das für den Kirchenbau in unseren Tagen?“ Wir könnten uns die Zeit nicht aussuchen, in der wir in der 2000-jährigen Baugeschichte unserer Kirche leben. „So wenig wie die Mütter und Väter unseres Glaubens. Wir stehen vor der Herausforderung, den Schatz an Kirchen mit weniger Mitteln zu erhalten, anderen Nutzungen anzupassen, ökologisch zu ertüchtigen. Doch wir tun dies, damit Menschen auch in 50, 100, 500 Jahren ,Mut-Räume‘ finden, in denen ihr Glaube laufen lernen kann.“

Mit viel Mut, Ausdauer und Kreativität gehen die Gemeinden ihre Baumaßnahmen an und stellen sich somit ihren anstehenden Aufgaben – trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen. Zahlreiche Gemeinden konsolidieren ihren Gebäudebestand, setzen sich kleiner und bringen die Konzepte ihrer inhaltlichen Arbeit mit der dazu passenden Gebäudehülle in Einklang. Gerade durch die notwendigen Strukturveränderungen entsteht viel Neues. Es zeigt sich, dass Bauen auch Gemeindeaufbau sein und zur Quartiersentwicklung beitragen kann, in dem Begegnungsräume erhalten und neu geschaffen werden.

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger hatte zuvor die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Namen des Evangelischen Kirchenverbandes in Köln begrüßt. Pfarrerin Miriam Haseleu schloss mit einem Grußwort im Namen der Kirchenleitung an.  Der Kirchbautag soll Drehscheibe des Gesprächs zwischen Theologen und Theologinnen und Architekten und Architektinnen sein – Zusammenhänge zwischen inhaltlichen Gemeindekonzepten und baulicher Ausprägung sollen dargestellt und besprochen werden. Für die pfarramtliche Praxis ist es in hohem Maße relevant, wie Kirche auf Veränderungsdruck reagiert und den Wandel selbst mit initiiert und gestaltet. Der Kirchbautag zeigt, wie notwendiger Rückbau eine Chance für die neue Gestaltung des Verbleibenden bietet und die dazu gehörenden Zukunftsvisionen der Klage des Bedeutungsverlustes bis in die räumliche Präsenz hinein Wesentliches entgegensetzen und bezieht dabei auch die katholische Schwesterkirche mit ein.

Bereits im Gottesdienst wurden drei Kölner Bauprojekte als MUTtaten kurz vorgestellt. Pfarrer Christoph Rollbühler berichtete vom Bau an der Christuskirche, die so zu einem neuen evangelischen Zentrum in der Kölner Innenstadt geworden ist. Zur Gemeinde Köln gehört auch das Antoniterquartier, das von Citypfarrer Markus Herzberg vorgestellt wurde. Hier ist ein neues Zentrum in der Fußgängerzone entstanden, das mit Gastronomie und Gemeinderäumen zum Verweilen einlädt. Eine neue Kirche wurde in Köln-Weidenpesch gebaut. Pfarrerin Susanne Zimmermann erklärte das neue Konzept eines Kirchengebäudes, das neben dem Gottesdienstraum auch eine Kindertagesstätte und Wohnungen beherbergt.

Stadterkundungen, Exkursionen und 24 Workshops

Der Auftakt des Evangelischen Kirchbautags bot nach der Begrüßung in der Antoniterkirche an der Schildergasse rund zwei Dutzend thematisch unterschiedliche Stadterkundungen zur Auswahl an. Nach dem Eröffnungsgottesdienst in der Trinitatiskirche gab es anschließend einen Abend der Begegnung im Kölner Haus der Kirche. Am Freitag waren vormittags zwei einführende Vorträge vorgesehen, am Nachmittag dann knapp 20 Exkursionen zu ausgewählten Bauprojekten in Köln und Umgebung. Der Samstagvormittag steht im Zeichen von 24 Workshops, ehe die Veranstaltung am Nachmittag mit einer Diskussion unter Moderation des EKD-Kulturbeauftragten Johann Hinrich Claussen und der Preisverleihung der Stiftung KiBa inhaltlich beendet wird. Der Abschlussgottesdienst am Sonntag um 10 Uhr in der Kartäuserkirche ist öffentlich.

Markus Zimmermann, stellvertretender Stadtsuperintendent in Köln, zur Bedeutung des Kirchbautags:

Was bedeutet der Kirchbautag für die Menschen und Gemeinden in Köln und Region?

Markus Zimmermann: Evangelische Kirche wird sichtbar und erlebbar als eine veränderungsbereite und veränderungsfähige Institution. Mut baut Zukunft! Es gibt beeindruckende Beispiele dafür, wie Kirchengemeinden sich nicht nur konzeptionell, sondern auch räumlich neu aufstellen: Moderne Kirchräume werden einladende Anziehungspunkte in den Stadtvierteln und Quartieren. Auch die engere Verknüpfung von Gemeindeleben und Wohnmöglichkeiten spielt zunehmend eine wichtige Rolle. Die Gemeinde ist mitten im Lebensraum präsent. Beispiele sind die Christuskirche, die neue Erlöserkirche in Weidenpesch oder auch die Epiphaniaskirche in Bickendorf.

Was sind aus Ihrer Sicht die Höhepunkte des Kirchbautags?

Markus Zimmermann: Inzwischen ist es selten geworden, dass Kirchengemeinden ganz neu bauen. Dafür gibt es beeindruckende Beispiele in Köln und der Region, die gezeigt werden. Aber auch die Um- und Neugestaltung von Kirchräumen macht deutlich, dass die Kirche mit der Zeit geht und nicht stehen bleibt.

Welche Impulse versprechen Sie sich vom Kirchbautag für die Kirche in Köln und Region?

Markus Zimmermann: Ich erhoffe mir, dass noch mehr Kirchengemeinden in Köln und der Region, aber auch über Köln hinaus Ideen bekommen, wie sie ihre Immobilien ertüchtigen und modernisieren können. Dazu gehört es allerdings auch, vorher zu analysieren und mutig zu entscheiden, welche Gebäude überhaupt noch langfristig benötigt werden. Weniger ist auch hier mehr. Der Kirchbautag zeigt an konkreten Beispielen und Erfahrungen auf, wie Gemeinden sich auf weniger Gebäude konzentrieren und nicht mehr benötigte Grundstücke so verwenden können, dass sie langfristige Einnahmen für die Gemeindearbeit als ihren Kernauftrag erzielen.

Kirchbautag zuletzt 2019 in Erfurt zu Gast

Der Evangelische Kirchbautag wurde 1949 gegründet und findet bei wechselnden Gastgeberkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) statt, zuletzt 2014 in München und 2019 in Erfurt. Leitendes Gremium ist das Präsidium, das durch den Rat der EKD berufen wird, derzeitiger Präsident ist Prof. Andreas Barner. Der Kirchbautag ist ein freier Zusammenschluss von Expertinnen und Experten aus Architektur, Theologie, bildender Kunst und Kirchen, die sich für den evangelischen Kirchenbau engagieren und für die Entwicklung des kirchlichen Bauens mitverantwortlich sind

www.kirchbautag.de

Text: APK/ekir.de/kirchbautag.de
Foto(s): Sammy Wintersohl

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Kirche2go fragt: Was ist ein Heiligenschein?

Kirche2go fragt: Was ist ein Heiligenschein? Früher gab es nicht nur den heute typischen Heiligenschein über dem Kopf, sondern teilweise wurde der ganze Körper erleuchtet. Wer in Kunstwerken mit einem Heiligenschein erleuchtet wurde – und warum -, das erzählt Pfarrerin Laura Kadur. Alles über die Geschichte des Heiligenscheins erfahren Sie in dieser Kirche2go-Folge.

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Hier der Text zum Nachlesen:

Der Heiligenschein, was ist das überhaupt? Schon immer wurden mächtige Könige, Götter, mit so einer Art Leuchten dargestellt. Das konnte zum Beispiel nur hinter dem Kopf sein oder den ganzen Körper betreffen. Das liegt daran, dass man besonders mächtigen oder göttlichen Menschen eine andere Aura zugesprochen hat. Immer sind sie quasi beleuchtet von etwas Göttlichem. Durch die Jahre hinweg hat sich dieser Heiligenschein, so wie wir ihn nennen, quasi immer weiter reduziert. Was früher den ganzen Menschen oder den ganzen Gott umgeben hat, ist zusammengeschrumpft auf eine kleine runde Scheibe, die über dem Kopf schwebt. Früher war nur für Christus dieser Heiligenschein vorgesehen. Dann ist über die Jahre hinweg die Trinität dazu gekommen, also auch Gott-Vater und der heilige Geist haben so eine Corona, so eine Krone bekommen, aus Licht. Kaiser im römischen Reich aber auch im Buddhismus und im Islam haben solche Heiligenscheine. Mittlerweile kennen wir das auch zum Beispiel von Engeln, dass sie auch Heiligenscheine haben. Das zeigt eigentlich nur, dass jemand besonders begabt ist – mit göttlicher Macht. Mehr eigentlich auch nicht. Die Ikonen, die wir kennen aus der orthodoxen Kirche, aber auch aus der römisch-katholischen Kirche, zeigen besonders Gott in dieser angeleuchteten Herrlichkeit – und das ist der Heiligenschein.

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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25 Jahre „Kölsch Hätz“: Ökumenisches Vorzeigeprojekt feiert Geburtstag im Gürzenich

„Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Dinge tun, können das Antlitz der Welt verändern.“ Dieses afrikanische Sprichwort fasst sehr gut die Grundüberzeugung zusammen, die hinter „Kölsch Hätz“ steckt. Was vor 25 Jahren recht bescheiden als Besuchsdienst begann, ist heute zu einer ökumenischen Einrichtung mit 13 Standorten im Kölner Stadtgebiet angewachsen.

Mittlerweile engagieren sich 640 Ehrenamtliche in 29 Stadtteilen für ihre Nachbarn und Nachbarinnen, begleitet von einem hauptamtlichen Team und getragen von der breiten Unterstützung durch Spenden und Stiftungen sowie der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden. Grund genug, den Geburtstag ein ganzes Jahr lang gebührend zu feiern.  Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein Festakt in „Kölns guter Stube“, dem Gürzenich.

„Ehrenamt braucht Struktur, braucht Koordination“

Martina Schönhals, die die Geschäftsleitung des Diakonischen Werkes Köln und Region vertrat, ermutigte in ihren Begrüßungsworten zum Engagement. Sich zu engagieren schütze vor Vereinsamung, schaffe eine sichere Struktur und vermittele das Gefühl von Selbstwirksamkeit. Peter Krücker (Vorstand Caritas Köln) betonte: „Ehrenamt braucht Struktur, braucht Koordination.“

Bürgermeister Dr. Ralf Heinen, der Oberbürgermeisterin Henriette Reker vertrat, wies darauf hin, dass „Nachbarschaftshilfe“ ein recht neuer Begriff ist, der erst 1986 zum ersten Mal im Duden auftaucht. Früher sei es selbstverständlich gewesen, dass man sich gegenseitig aushalf oder sich auf eine Tasse Kaffee oder ein Kölsch traf. Heute hätten viele Menschen keinen oder kaum Kontakt zu den Menschen, mit denen sie „Tür an Tür“ leben. „Kölsch Hätz“ sei „ein Erfolgsmodell, das optimal auf die gesellschaftlichen Veränderungen in den Stadtteilen und Kirchengemeinden reagiert und sich seit 25 Jahren immer wieder neu verortet, um Einsamkeit und Isolation im Veedel zu begegnen.“

„Licht in schweren Zeiten“

Stadtdechant Msgr. Robert Kleine bescheinigte „Kölsch Hätz“, die Welt ein Stückchen solidarischer zu machen. Schon die Bläck Fööss hätten in ihrem Hit „Unser Veedel“ von 1977 eine Vision des Zusammenlebens beschrieben, wie „Kölsch Hätz“ heute, trotz aller Herausforderungen unserer Zeit, zu verwirklichen helfe. Damit leiste „Kölsch Hätz“ einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Stadtgesellschaft. Das sei „gelebte Ökumene“ und ein „Licht in schweren Zeiten“.

Auch Superintendent Bernhard Seiger lobte die dezidiert ökumenische Ausrichtung von „Kölsch Hätz“ und gab zu bedenken, dass es sich bei Nachbarschaftshilfe nicht um eine Dienstleistung nach dem Vorbild von Amazon handele. Stattdessen sei Kontakt das Stichwort für das Kölsch Hätz: „Kontaktstelle von Diakonie und Caritas von evangelischen und katholischen Gemeinden. Kontakt zwischen Nachbarinnen und Nachbarn, ganz nah, miteinander unterwegs sein“.

Als Geburtstagsgeschenk gab es dann einen Scheck der Beatrix Lichtken Stiftung über 5.000 Euro.

Das kabarettistische Urgestein Wilfried Schmickler, für den „Gutmensch“ bekanntlich ein Ehrentitel und kein Schimpfwort ist, ließ es sich nicht nehmen, persönlich zu gratulieren. Und auch Björn Heuser brachte ein Geburtstagsständchen, bevor dann bei einem Imbiss im Foyer Erinnerungen aus Vierteljahrhundert „Kölsch Hätz“ ausgetauscht werden konnten.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Robert Schlappal

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