Kirche2go fragt: Ist die Bibel wahr?

Für viele Menschen ist die Bibel ein Buch mit sieben Siegeln. Immer wieder wirft sie die eine große Frage auf: Ist das, was in der Bibel steht wirklich wahr? Pfarrer Nico Buschmann hat dazu eine klare Meinung: „Wenn wir die Bibel historisch kritisch betrachten müssen wir feststellen: einige dieser Dinge sind wahrscheinlich so tatsächlich nicht passiert.“ Was das im einzelnen für ihn bedeutet erklärt er diesmal bei Kirche2go.

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Hier der Text zum Nachlesen

Ist die Bibel wahr? Das ist eine gute Frage, die ich mit Ja und mit Nein beantworten würde. Vielleicht hat der Eine oder die Andere schon mal die Bibel aufgeschlagen und sofort am Anfang gelesen: Gott schuf die Welt in sieben Tagen. Oder hat von Noah gelesen und seine Arche und den ganzen Tieren von der Sinflut oder von dem Turmbau zu Babel oder von so manch anderen doch eher wunderlichen Geschichten in der Bibel. Wenn wir die Bibel historisch kritisch betrachten müssen wir feststellen: einige dieser Dinge sind wahrscheinlich so tatsächlich nicht passiert. Das macht sie aber nicht weniger wahr. Denn die Bibel transportiert in all ihren Geschichten, in all ihrer Fülle und vielleicht auch in ihren ein oder anderen Übertreibung Wahrheiten die Menschen in ihrer Beziehung mit Gott gemacht haben. Da sind Sprüche von Vertrauen drin, da sind Sprüche von Mut von Zutrauen von Versicherungen drin. Und all das, davon bin ich fest überzeugt ist wahr. Und ich glaube, dass wir in der Bibel in diesen Geschichten weniger darauf schauen sollten, ob das es historisch tatsächlich so passiert ist sondern eher eine Ebene tiefer schauen sollen. Nämlich: was wollen uns die Menschen eigentlich damit sagen wenn Sie uns diese Geschichten erzählen. Und dann bin ich mir sicher ist die Bibel ein unglaublich spannendes Buch, voller Fülle und Weisheit. Lohnt sich auf jeden Fall zu lesen!

Text: Nico Buschmann
Foto(s): APK

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Das Gottesteilchen in uns – Theologin Johanna Haberer über die Seele in posthumanistischer Zeit

„Mit der Seele ist es wie mit dem kleinohrigen afrikanischen Waldelefanten. Der trägt lauter Samen mit sich herum, die er auf seinen Wegen durch den Urwald überall verteilt. So sät er den Dschungel – ein überlebenswichtiges Ökosystem für den Menschen und alles, was ist – immer neu aus. Wenn er ausstirbt, stirbt mit ihm der Wald und die ganze Landschaft. Der kleine Elefant ist in seiner Existenz bedroht – wie das Wort Seele in unserem Sprachgebrauch“, erklärte Professorin Dr. Johanna Haberer in ihrem Vortrag „Die Seele ­– eine Reanimation“. Über das Thema sprach sie vor kurzem in der Karl-Rahner-Akademie; die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie statt.

„Stirbt dieses Wort aus, vertrocknen auch alle verwandten Worte, die in die Gedankenwelt der Seele gehören: Empfindsamkeit, Mitleid, Barmherzigkeit, Vergebung, Gewissen, Glaube, Liebe und Hoffnung“, so die evangelische Theologin und Publizistin, die bis 2022 Inhaberin des ersten deutschen Lehrstuhls für christliche Publizistik an der Universität Erlangen-Nürnberg war. Für das Zusammenleben der Menschen und für das Individuum hätte dieser Verlust dramatische Folgen. Denn ohne Seele und Seelenbegriff kein Mensch-Sein, keine Menschlichkeit und keine Mitmenschlichkeit.

Vertreibung aus der Wissenschaft

Seit tausenden von Jahren kennt die Menschheit das Wort Seele. In allen Sprachen. In allen Kulturen. „Wenn man versucht hat zu beschreiben, was den Menschen ausmacht, ist man um dieses Wort nicht herumgekommen“, so Haberer. Und nun soll das alles auf einmal vorbei sein? Nicht mehr zeitgemäß? Unwichtig, unwissend, altmodisch und out? Schon mit der Aufklärung im 18. Jahrhundert begann das Austreiben des Seelenbegriffes aus der Wissenschaft und aus der wissenschaftlichen Debatte, verdeutlicht die Wissenschaftlerin und Kommunikationsexpertin.

Der Diskurs wurde in diesem Sinne „seelen-los“ in den 1980er-Jahren, erläutert Haberer: „Wer das Wort Seele gesagt hat, der gehörte schon eigentlich nicht mehr dazu oder ganz tief in den Bereich der Theologie.“ Aber nicht mehr zu den sonst noch ernst zu nehmenden Wissenschaften. Derzeit entwickele sich aber „so etwas wie ein Revival, darüber nachzudenken, was die Seele denn ist, was sie kann und was sie eigentlich meint“, gibt die evangelische Theologin gleich zu Beginn einen Ausblick und etwas Hoffnung.

Seele meint Lebendigkeit

Was ist denn nun die Seele? Darauf gibt es vermutlich so viele Antworten wie es Menschen gab und gibt durch alle Zeiten. Fest steht nur, dass es nicht das „Menschlein“ im großen Menschen ist, als dass sich der mittelalterliche Mensch die Seele ganz bild- und körperhaft vorstellte. „Der Begriff hatte zu unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedliche Bedeutungen, aber im Kern ist mit der Seele immer die Lebendigkeit gemeint. Das, was uns atmen lässt, was uns hoffen lässt, was uns weitergehen lässt, was uns in Bewegung hält“, sagt Johanna Haberer.

Die moderne Neuro-Biologie und die Kognitionswissenschaft „braucht die religiöse Vorstellung einer Seele nicht, um das Verhalten von Menschen und anderen Lebewesen zu erklären“, fasst die Professorin die aktuelle Debatte zusammen. Fühlen, Denken, Handeln – alles lässt sich nach dieser Überzeugung auf neuro-chemische Dynamiken und Prozesse zurückführen. „Man erinnert sich daran, wie Napoleon, als Pierre-Simon Laplace ihm das Sonnensystem erklärt hatte, fragte: ,Und wo kommt Gott in all das hinein?’ Worauf Laplace antworte: ,Sire, ich brauche diese Hypothese nicht.’ “

Einzigartig über den Tod hinaus

Professorin Dr. Johanna Haberer.

Aber kann der Mensch ohne die Seele existieren? Ohne die Idee einer Seele? Wenn wir von der Seele sprechen, „meinen wir unglaublich viel“, so Haberer. Sie nennt eine Fülle von Beispielen: lebendig sein, atmen, leben, Geist, Empfinden, Begehren, etwas wollen. „Wir meinen unseren inneren Menschen damit, unser Ich, die unverwechselbare Persönlichkeit, die Identität. Aber auch das Denken, das Wesen eines Einzelnen, das Subjektsein eines Einzelnen, seinen Verstand, seine Emotionen, auch seine Erinnerungen.“ Kurz: alles, was den Menschen und das Menschsein ausmacht.

Im Alten Testament werden die Menschen in den Psalmen immer wieder aufgefordert „dass die Seele sich erinnern möge, was Gott ihr Gutes getan hat“, beschreibt Haberer. „Also auch die Geschichte eines Menschen. Aber auch die Würde des Menschen, die Einzigartigkeit eines jeden Einzelnen.“ Die sehr religiös konnotierte Vorstellung davon sei, dass die Seele, dass diese Einzigartigkeit des Menschen etwas ist, was den Tod überdauert.

Geschichte der Seele in der Christenheit

Wie hartnäckig der Glaube an die Seele ist, zeige nicht nur der bis heute lebendige Brauch, ein Fenster zu öffnen, wenn ein Mensch gestorben ist, damit die Seele entweichen kann. Haberer nennt Beispiele aus dem alltäglichen Sprachgebrauch: „Wir schreien uns die Seele aus dem Leib. Wir stimmen aus tiefster Seele zu. Wir sind mit anderen Menschen ein Herz und eine Seele. Wir fühlen uns seelenverwandt. Ein Mensch spricht mir aus der Seele. Wir halten Leib und Seele zusammen. Oder was Sie auch aus Märchen gut kennen: das Motiv, dass einer seine Seele verkauft.“ Und wer das tut, für Besitz und Materielles, dem tut es am Ende nicht gut.

In der Geschichte der Christenheit sei „Seele“ auch ein kontaminierter, ein vergifteter Begriff, betont die Theologin und Publizistin, die lange Zeit auch Sprecherin beim „Wort zum Sonntag“ war und Mitherausgeberin des Magazins „Publik Forum“ ist. Jahrhundertelang habe man(n) diskutiert, wer denn überhaupt eine Seele habe und daher auch zum Abendmahl gehen dürfe. Ob Frauen eine Seele haben, sei etwa im 9. Jahrhundert von den Kirchenmännern debattiert worden. Dass Indigenas keine hätten – damit hat die katholische Kirche lange Zeit ihre Kolonialverbrechen und die Auslöschung anderer Religionen gerechtfertigt. Dabei, das hatte Haberer gleich zu Beginn des Abends deutlich gemacht, gebe schon das Alte Testament im Schöpfungsbericht der Genesis klar vor, dass alle Lebewesen, Mensch und Tier, eine Seele haben – und dass sie vom Schöpfer mit seinem Atem, Ruach, beseelt wurden.

Hirnforschung verändert Blick auf den Menschen

Die Hirnforschung verändere auf dramatische Weise „unser ganzes Menschenbild und damit die Grundlagen unserer Kultur, die Basis unserer ethischen und politischen Entscheidungen“, nimmt Haberer auf den Hirnforscher Wolf Singer Bezug. „Wir müssen etwas vermitteln, was einem Frontalangriff auf unser Selbstbild und unsere Menschenwürde gleichkommt.“ Singer habe versucht, den Menschen nicht als eine Art Programm, sondern als ein chemisch-physisches Zusammenwirken zu beschreiben.

Wenn der Begriff der Seele aufgegeben werde und man sage „der Mensch ist ja nur“ eine Ansammlung chemischer Prozesse, „dann ist der Mensch dessen beraubt, was wir seine Würde nennen und seine Einzigartigkeit“, so Haberer. „Er ist verwechselbar geworden und er verliert seine Einzigartigkeit.“ Das habe Konsequenzen für das zwischenmenschliche und gesellschaftliche Miteinander, für ethische und politische Entscheidungen.

Zwischen Schamanismus und Maschinenmensch

Derzeit erleben die Menschen einen kaum lösbaren Dualismus: auf der einen Seite eine Hinwendung oder Rückbesinnung auf Schamanismus, Anthroposophie und andere religiös-philosophische Konzepte sowie einen großen spirituellen Hunger und eine tiefe Sehnsucht nach Sinn. Auf der anderen Seite jene Trans- und Posthumanisten, die den Menschen erst zu einem Teil einer Maschine oder zum Maschinenmenschen machen wollen. In all dem zeigen sich auch Hybris, Selbstüberhöhung, und die Gefahr, dass der Mensch sich zum Gott aufschwingen will, zum Herrn oder zur Herrin über Leben und Tod und alles Sein. Andererseits beinhaltet es den nach christlicher Überzeugung wahren Kern, dass der Mensch seinem Wesen nach göttlich ist. Nicht nur gottesebenbildlich, sondern von der Schöpfung her gottähnlich – es sei denn, er missbraucht seine Freiheit und wird schuldig an dem, was Gottes Schöpfung oder das Leben eines anderen Wesens ist.

Der israelische Historiker Yuval Noh Harari, Autor von „Homo Deus“, der mit seinen Thesen „die ganze Welt aufgerührt hat“, beschreibe, dass mit dem Verabschieden des jüdisch-christlichen Menschenbildes „der Mensch selbst zum Gott wird und sich selbst entwirft und in die Datenreligion, wie er das nennt, weiterentwickelt“, erläutert die Professorin. Es werde so etwas wie ein posthumanistisches Wesen gedacht. „Das heißt, ich gehe dann auf, ich begreife mich selbst als Programm und die Vorstellung. Dass man sich dann hochladen kann, dass man sein Gehirn hochladen kann. Die Vorstellung, dass man den Körper nicht mehr braucht – all diese Vorstellungen sind in den geisteswissenschaftlichen Strömungen des sogenannten Posthumanismus zu Hause.“ In seinem letzten Buch allerdings klinge Harari anders. Da beschreibe er, wie er meditiert und dass er seine ganze Kraft nur aus der Meditation beziehe. „Da verstehe ich dann nicht mehr, warum er die Bücher vorher geschrieben hat“, so Haberer.

Gott das Schlusswort überlassen

„Wir wissen nicht, wo sie ist. Wir wissen nicht, was sie ist. Wir wissen nur, dass wir davon reden müssen!“ Daran lässt Johanna Haberer an diesem Abend in der Karl-Rahner-Akademie keine Zweifel in ihrem Vortrag über die Seele. Sie warnt eindringlich davor, den Begriff aufzugeben und plädiert für einen Dialog und ein Miteinander der Wissenschaften. In den USA seien erste Ansätze dazu erkennbar.

Die Seele, so sagt Johanna Haberer auch, ist „das Gottesteilchen in uns“. Sie selbst, sagt sie später im Gespräch mit dem Publikum, „hänge denen an, die sagen, es ist ein Irrtum der Geistesgeschichte im Christentum gewesen, die Seele als Entität zu denken und zu denken, dass sie irgendwie rausgeht aus dem Menschen und dann weiterlebt“. Dies wäre auch eine Herabwürdigung des Körpers und des Lebendigen, meint die Theologin. „Wenn wir von der Seele reden, reden wir immer vom ganzen Lebendigsein. Was dann ist, wenn wir tot sind, mit uns als Individuen – das überlassen wir gerne Gott.“

Mehr über Prof. Dr. Johanna Haberer hier.

Text: Hildegard Mathies
Foto(s): © Albani Psalter. Dombibliothek Hildesheim, HS St.God. 1 (Eigentum der Basilika St. Godehard, Hildesheim), S. 115. / Professorin Haberer: Vera Tammen

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„Ich kann was – Ich will was“: Gabenentdecker-Kurs für Ehrenamtliche

Ohne Ehrenamtliche sind das Gemeindeleben und viele Dienste nicht denkbar. Dabei soll jede und jeder mit Freude bei der Sache sein und seine Begabungen und Fähigkeiten einbringen können. Ein zweitägiger Gabenentdecker-Kurs will dabei helfen, die eigenen Talente und Fähigkeiten zu entdecken und herauszufinden, in welchen Bereichen man sie erfolgreich einbringen kann und möchte. Die Synodalbeauftragte für das Ehrenamt im Kirchenkreis Köln-Nord, Pfarrerin Susanne Zimmermann, erzählt im Interview mit kirche-koeln.de mehr über das neue Angebot, das am Freitag, 20. Januar, und am 10. Februar in der Erlöserkirche in Weidenpesch stattfindet.

Der Gabenentdecker-Kurs richtet sich an ehrenamtlich arbeitende Menschen und die, die sich zukünftig in die evangelische Gemeindearbeit einbringen möchten. Möchten Sie durch den Kurs die Ehrenamtler und auch allgemein das Ehrenamt stärken?

Susanne Zimmermann: Mit dem Gabenentdecker-Kurs können erfahrene und ganz neue Ehrenamtliche herausfinden, was in ihnen steckt und in der Gruppe erfahren, wie diese Begabungen erfolgreich in die Tat umgesetzt werden können. Wir möchten Menschen aller Altersgruppen dabei unterstützen, den richtigen Ort für ihre Mitarbeit in ihrer Gemeinde oder einer kirchlichen Einrichtung zu finden. Denn zufriedene Ehrenamtliche sind motivierter und fühlen sich selbst wirksamer.

Unter anderem werden die Gaben und Leidenschaften der Teilnehmenden im Fokus des Kurses stehen – auf welche Art und Weise möchten Sie diese herausfinden?

Susanne Zimmermann: Dieser Blickwinkel ist neu: die Gaben und Leidenschaften stehen im Vordergrund. Die Aufgaben werden erst in einem zweiten Schritt den Gaben und Leidenschaften zugeordnet. An ersten Abend gehen wir, unterstützt von biblischen Geschichten, auf Entdeckungsreise zu unseren ganz persönlichen Begabungen, und zwar mit Hilfe von Fragebögen, Einzelarbeit und Austausch in Kleingruppen- unter dem Motto „Ich kann was!“. In der Zeit zwischen den beiden Kursteilen holen die Teilnehmenden Rückmeldung bei Außenstehenden ein, die ihr Gabenprofil schärfen. Am zweiten Abend können die Teilnehmenden (wieder-)entdecken, wofür oder für wen sie brennen und wo sie etwas bewirken möchten – unter dem Motto „Ich will was!“. Am Ende des Kurses stehen ganz konkrete Schritte, die sich aus dem entstandenen Profil von Gaben, persönlichen Wünschen und Neigungen ergeben. Dabei unterstützen und beraten wir uns gegenseitig in der Gruppe.

Um welche Bereiche von Ehrenamt wird es gehen?

Susanne Zimmermann: Da sind den eigenen Ideen und den Einsatzbereichen keine Grenzen gesetzt. Wir geben Tipps oder stellen Kontakte her, wo sich Ehrenamtliche ausprobieren und einsetzen könnten. Es kann aber auch sein, dass Teilnehmende herausfinden, dass ihr Betätigungsfeld in ihrem familiären Umfeld oder Freundeskreis liegt oder dass es erstmal um Selbstfürsorge gehen muss.

Kann jede und jeder ehrenamtlich arbeiten?

Susanne Zimmermann: Grundsätzlich kann jeder Mensch in allen Lebensphasen ehrenamtlich arbeiten, denn wir sind ja alle Ebenbilder Gottes und mit unterschiedlichsten Gaben ausgestattet. Aber ein bisschen Zeit, Lust, Tatkraft und Teamfähigkeit sind schon hilfreich, ebenso eine gute Begleitung durch andere Ehren- oder Hauptamtliche. Um Frust vorzubeugen, ist es auch sinnvoll, vorher die Bedingungen zu klären, unter denen mitgearbeitet wird.

Wie wichtig ist das Ehrenamt für unsere Gesellschaft und Kirche?

Susanne Zimmermann: Gerade in orientierungslosen und sorgenvollen Zeiten trägt ehrenamtliches Engagement in der Kirche zur Stärkung des Zusammenhaltes der Gesellschaft bei. Es hilft in Nach-Coronazeiten der Vereinzelung vorzubeugen und Verantwortung für andere oder für die Verbesserung von Missständen zu übernehmen. Außerdem macht es glücklich und zufrieden, wenn die Arbeitsbedingungen gut und wertschätzend sind.

Info

Der zweitteilige Kurs findet an den Freitagen, 20. Januar, und 10. Februar, jeweils von 18 Uhr bis 21.30 Uhr, statt in der Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflingerstraße 9. Unter dem Motto „Ich kann was – Ich will was“ stehen zunächst die Gaben und Leidenschaften der Teilnehmenden im Vordergrund. Der Kurs ist für Menschen aller Altersgruppen geeignet. Diplom-Pädagogin Dorothee Agena und Pfarrerin Susanne Zimmermann, Synodalbeauftragte für das Ehrenamt im Kirchenkreis Köln-Nord, leiten die Teilnehmenden an.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail an susanne.zimmermann@ekir.de ist erforderlich.

www.immanuel-longerich.de und www.kirche-mauwei.de

Text: Frauke Komander
Foto(s): Thorsten Levin

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Unsere Wochentipps: Gebetswoche für die Einheit der Christen, Improvisationskonzert und Kölle Alaaf

Mit unseren Wochentipps laden wir Sie unter anderem in den Einführungsgottesdienst von Pfarrer Andreas Daniels in sein Amt als 1. Stellvertretenden Skriba und in den Einführungsgottesdienst von Pfarrerin Ronja Voldrich in das Amt der stellvertretenden Skriba ein.  Zudem gibt es ein Improvisationskonzert in der Trinitatiskirche, eine theologische Reihe zum Erkenntnisgewinn: „Wie soll man die Bibel lesen?“ Und der Kölsche Karneval darf natürlich auch nicht zu kurz kommen! Kölle Alaaf…

 

Melanchthon-Akademie
Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, 50678 Köln
Stadtrundgang und Vorstellung der Broschüre „Wegbereiterinnen“
Veranstaltung am Gedenktag „Frauenwahlrecht“

Am Gedenktag für das erstrittene Wahlrecht für Frauen in Deutschland, Donnerstag, 19. Januar, 17 Uhr, lädt die Frauenbeauftragte des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Pfarrerin Dorothee Schaper, zu einem „Go for Genderjustice“-Stadtgang zu Kölnerinnen, die an Themen der (Geschlechter)gerechtigkeit Stadtgeschichte mitgeschrieben haben, ein. Anschließend wird die neue Dokumentation zu den Kölner „Wegbereiterinnen“ in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, vorgestellt. Die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich. Der Stadtrundgang und die Vorstellung der Broschüre können getrennt voneinander gebucht werden. Die Teilnahme am Stadtrundgang kostet 5 Euro.

Anmeldung erforderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

20.01.2023, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch
Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, 50737 Köln
Gabenentdecker-Kurs für Ehrenamtliche
„Ich kann was – Ich will was“

An ehrenamtlich arbeitende Menschen und die, die sich zukünftig in die evangelische Gemeindearbeit einbringen möchten, richtet sich ein zweitägiger Kurs an den Freitagen, 20. Januar und 10. Februar, jeweils 18 Uhr bis 21.30 Uhr. Der Gabenentdecker-Kurs in der Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflingerstraße 9, möchte dabei helfen, herauszufinden, was in den Freiwilligen steckt und in welchen Bereichen sie ihre Begabungen erfolgreich einbringen können. Unter dem Motto „Ich kann was – Ich will was“ stehen zunächst die Gaben und Leidenschaften der Teilnehmenden im Vordergrund. Der Kurs ist für Menschen aller Altersgruppen geeignet. Diplom-Pädagogin Dorothee Agena und Pfarrerin Susanne Zimmermann, Synodalbeauftragte für das Ehrenamt im Kirchenkreis Köln-Nord, leiten die Teilnehmenden an. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail an susanne.zimmermann@ekir.de ist erforderlich.


www.immanuel-longerich.de und www.kirche-mauwei.de

21.01.2023, 17:00
Evangelischer Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch
Markuskirche Porz-Eil, Martin-Luther-Straße 38, 51145 Köln
Einführung Kreissynodalvorstand Köln-Rechtsrheinisch
Pfarrer Andreas Daniels aus Porz ist 1. Stellvertretender Skriba

In einem Gottesdienst am Samstag, 21. Januar, 17 Uhr, in der Markuskirche Porz, Martin-Luther-Straße 38, wird Pfarrer Andreas Daniels in sein Amt als 1. Stellvertretender Skriba des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch eingeführt. Pfarrer Torsten Krall, Superintendent des Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, und seine Stellvertreterin Pfarrerin Kerstin Herrenbrück leiten den Einführungsgottesdienst. Um Anmeldung per E-Mail an kirchenkreis.koeln-rechtsrheinisch@ekir.de wird gebeten.


www.kirche-rechtsrheinisch.de

21.01.2023, 18:30
Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
Friedenskirche Bedburg, Langemarckstraße 26, 50181 Bedburg
Pfarrerin Ronja Voldrich ist neues Mitglied im Kreissynodalvorstand
Einführungsgottesdienst in der Friedenskirche Bedburg

Pfarrerin Ronja Voldrich aus der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde an der Erft wurde auf der letzten Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln Nord zur stellvertretenden Skriba in den Kreissynodalvorstand gewählt. In einem Gottesdienst am Samstag, 21. Januar, 18.30 Uhr, in der Friedenskirche Bedburg, Langemarckstraße, wird sie in ihr Amt eingeführt.


www.kirchenkreis-koeln-nord.de

21.01.2023, 19:30
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Improvisationskonzert in der Trinitatiskirche
Organist nahm 2021 erfolgreich am Wettbewerb für Orgelimprovisation teil

Am Samstag, 21. Januar, 19.30 Uhr, gibt der 2000 geborene Organist Alexander Grün an der Orgel in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, ein Improvisationskonzert. Zu Gehör kommen drei Improvisationen im deutschen Barockstil (Präludium, Trio und Gigue), Dorisches Triptychon (Boogie Woogie, Madrigal und Fuge) sowie Kölner Fantasiestücke (Allegro maestoso – Prozession zum Dom, Andantino espressivo – Sonnenaufgang am Rhein, Scherzando – Karneval am Heumarkt, Pesante e Furioso – Das Martyrium des Hl. Petrus von Mailand, Lüpertz Fenster in St. Andreas, Vivace – Verträumter Flug des Halsbandsittich und Allegro risoluto – Die fünf Glocken der Trinitatiskirche). Alexander Grün begann mit elf Jahren mit dem Orgelspiel und absolvierte im Jahr 2017 an der Bischöflichen Kirchenmusikschule Essen das C- Examen für nebenberufliche Kirchenmusiker. Im selben Jahr hat er beim Landeswettbewerb „Jugend komponiert“ einen ersten Preis in der Kategorie „Improvisation“ gewonnen und gründete eine Choralschola in Oberhausen. 2021 hat er beim Internationalen Wettbewerb für Orgelimprovisation in Köln den zweiten Preis gewonnen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erbeten.


www.trinitatiskirche-koeln.de

22.01.2023, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
Ehrenfelder Abendmusik in der Friedenskirche
„Another such Innocence“

Lieder englischer Komponisten wie etwa Ralph Vaughan-Williams, William Butterworth, Ivor Gurney und anderen präsentieren Benjamin Hewat-Craw (Bariton) und Yuhao Guo (Klavier) am Sonntag, 22. Januar, 18 Uhr, in der Friedenskirche Ehrenfeld, Rothehausstraße 54a. Der in Köln lebende, junge englische Bariton Benjamin Hewat-Craw stellt Lieder des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert vor. Eine poetische Exkursion in ein hierzulande kaum bekanntes Repertoire. Dazu liest Joachim Diessner Texte, die auf den Ersten Weltkrieg Bezug nehmen. Der Eintritt kostet 10 Euro.


www.evangelisch-ehrenfeld.de

22.01.2023, 14:00
AntoniterCityTours
Gürzenich, Günter-Wand-Platz (am Aufzug), 50667 Köln
Kölle Alaaf! – Eine Spurenlese des Kölner Karnevals
Ein karnevalistischer Rundgang mit Günter Leitner

Bei diesem karnevalistischen Rundgang am Sonntag, 22. Januar, 16 Uhr, wird die Chronologie des Kölner Karnevals anhand ausgewählter Stationen wie etwa dem Dionysos-Mosaik, dem Rote-Funken-Platz, dem Ostermann-Brunnen und vielen mehr vorgestellt. Der Treffpunkt für diesae Stadtführung der AntoniterCityTours ist der Aufzug am Gürzenich, Günter-Wand-Platz. Die Teilnahme kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro.


www.antonitercitytours.de

25.01.2023, 18:30
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterQuartier, Antoniterstraße 14 – 16, 50667 Köln
„TheoLogisch“
Eine theologische Reihe zum Erkenntnisgewinn

„Wie soll man die Bibel lesen?“, „Was meint eigentlich Trinität?“ und „Was versteht die Bibel unter Sünde?“ – Alleine sind die Texte der Bibel und Glaubensfragen oft mühsam und schwer zu ergründen. In der Reihe „TheoLogisch“ nehmen sich die Teilnehmenden gemeinsam mit jeweils einem Gast aus dem universitären Kontext Zeit, in ein Thema einzusteigen und dieses zu vertiefen. Am Mittwoch, 25. Januar, 18.30 Uhr, ist Markus Saur, Professor an der Universität Bonn, mit dem Thema „Gelassenheit. Im Gespräch mit dem Prediger Salomon (Kohelet)“ zu Gast. Pfarrer Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, und Pfarrer Markus Herzberg, AntoniterCityKirche, moderieren die Reihe, die am Mittwoch, 26. April, und Donnerstag, 15. Juni, im Citykirchenzentrum AntoniterQuartier, Antoniterstraße 14-16, fortgesetzt wird. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, lediglich Neugier auf die biblischen Texte und theologischen Themen. Der Eintritt ist frei.


www.antonitercitykirche.de

 

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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Diakoniespende 2022/2023 – Journalist Dr. Frank Überall über das GULLIVER: „Die wertschätzende Haltung imponiert mir“

Professor Dr. Frank Überall ist einer der Unterstützer der diesjährigen Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region. Das bis Ende September 2023 gesammelte Geld geht an die Überlebensstation GULLIVER im Trankbogen am Kölner Hauptbahnhof. Dort werden jeden Tag bis zu 200 Gäste begrüßt, die von Obdachlosigkeit betroffen sind. Unterstützt werden diese Menschen durch eine Kleiderkammer, durch Mahlzeiten, Beratung oder Möglichkeiten, zu duschen, sich die Haare schneiden zu lassen. Das Besondere an der Diakoniespende: der Evangelische Kirchenverband verdoppelt bis zu einem Spendenaufkommen von 100.000 Euro jeden Cent.

Überlegen musste Dr. Frank Überall nicht, ob er die Diakoniespende zugunsten des GULLIVER in seiner Heimatstadt unterstützt. „Ich mag das, wofür die evangelische Kirche steht“, sagt der Journalist und Autor. Außerdem: Sein Herz schlägt schon seit vielen Jahren für Menschen am Rand der Gesellschaft. So berichtet er im Gespräch, er sei im Vorstand des Kölner Vereins OASE Benedikt Labre tätig gewesen, der seit mehr als 30 Jahren Beratung und Unterstützung bei drohender Wohnungslosigkeit bietet. „Als Journalist habe ich ehrenamtlich für das Kölner Straßenmagazin ,Draußenseiter‘ geschrieben. Trägerin des Magazins ist der Verein OASE. Auch für den Kölner Wochenspiegel habe ich über diese Themen berichtet.“ Im Verein OASE, so erinnert sich der Journalist, habe er Erfolgsgeschichten gesehen, „bei denen mir das Herz aufging.“

„Die Überlebensstation ist ein geschützter Raum für Menschen“

Die Zusammenarbeit des Hilfsnetzwerks in Köln funktioniere gut, hat der Autor und heutige Bundesvorsitzende des Deutschen Journalisten Verbandes beobachtet. Er sagt: „Die Überlebensstation ist ein geschützter Raum für Menschen, die mit großen Problemen zu kämpfen haben.“ Die wertschätzende Haltung gegenüber den Besucherinnen und Besuchern, die an 365 Tagen im Jahr im GULLIVER willkommen sind, habe ihm imponiert. „Die Würde der Menschen wird respektiert. Niemand wird übergriffig behandelt. Selbst dann nicht, wenn jemand sagt, er möchte bewusst weiter auf der Straße leben. Stattdessen suchen die Mitarbeitenden das Gespräch mit den Gästen, um zu sehen, wo der Bedarf an Unterstützung ist, suchen gemeinsam Lösungsmöglichkeiten bei Problemen.“

Mit einem Freund, dem 2015 verstorbenen taz-Autoren Wolfgang Jorzik, hat Dr. Frank Überall vor einigen Jahren ein Buch zum Thema Verbote mit dem Titel „Es ist untersagt – Wie Verbote verwirren und warum wir sie trotzdem brauchen“ zusammengestellt. Das Buch erschien schließlich Anfang 2018, das Thema beschäftigt Frank Überall heute wieder – mit Bezug zum GULLIVER. „Ich könnte mir vorstellen, aus den gesammelten Fotos eine Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Überlebensstation zu machen. Denn natürlich sind auch wohnungslose Menschen allerorts von Verboten betroffen.“ Mit Bernd Mombauer, Geschäftsführer des Kölner Arbeitslosenzentrums (KALZ) das als Träger der Überlebensstation fungiert, hat er schon darüber gesprochen. Und Bernd Mombauer reagierte positiv: „Das passt gut zu uns.“ Dr. Frank Überall ergänzt: „Aufgabe eines Journalisten ist es unter anderem, Öffentlichkeit zu schaffen. Das könnte mit einer solchen Ausstellung gelingen.“

Und wenn er einen Wunsch für das GULLIVER frei hätte, was wäre das dann? „Ein möglichst hohes Spendenaufkommen, damit diese so wichtige Arbeit im Bahnbogen 1 noch lange weitergeführt werden kann.“

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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Aus fünf mach eins – Das neue Jugendreferat Köln und Region feiert seinen Start

Herausforderungen begegnet man besser gemeinsam als im Einzelkämpfer-Modus – das gilt auch für die kirchliche Jugendarbeit. Wo bisher vier Jugendreferate, in den evangelischen Kirchenkreisen Köln-Mitte, -Nord, -Rechtsrheinisch und -Süd, und das Jugendpfarramt im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region zuständig waren, ist seit Jahresbeginn das neu gegründete „Jugendreferat Köln und Region“, angesiedelt am Kartäuserwall 24b, die richtige Anlaufstelle.

Gefeiert wurde mit einem Empfang in den Räumen der Melanchthon-Akademie. Der offizielle Teil begann mit einer Andacht, für die sich der theologische Referent Daniel Phan die Bibelverse aus Matthäus 5, 14 und 16 ausgesucht hatte: „Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Das neue Jugendreferat solle ein Licht für Köln und Region sein. Ein Streichholz alleine sei rasch abgebrannt. Mehrere Feuerzeuge hingegen könnten sich zu einer größeren und stärkeren Flamme vereinen und sich immer wieder gegenseitig entzünden.

Freude über Neustart

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger äußerte in seinem Grußwort zunächst seine große Freude über den Neustart. Das sei auch eine Chance „Kräfte zu bündeln“. Keine einzige Stelle werde abgebaut, betonte Seiger und forderte in Hinblick auf die Arbeit der evangelischen Kirche: „Kinder- und Jugendarbeit muss ein Schwerpunkt sein!“ Bernhard Seiger erinnerte daran, wie schnell die „AG Neustart“ in nur fünf Sitzungen ein tragfähiges Konzept entwickelt habe, dem die Kreissynoden dann zugestimmt haben. „Veränderung bringt Energie“, fasste er die aktuelle Aufbruchsstimmung zusammen und rief dazu auf, in „Zeiten des Schrumpfens“, die „Schätze zusammenzulegen“. Vier Fragen gab der Stadtsuperintendent dem Team des neuen Jugendreferates mit auf den Weg: Wie können alle Regionen Impulse bekommen? Wie geht die lebensbegleitende Arbeit der Kirche weiter, auch auf dem Campus Kartause? Was passiert mit dem, was wir im Jugendpfarramt transportiert haben? Was passiert, wenn Frau van Lengerich in den Ruhestand geht?

Stärkung der gemeindlichen und übergemeindlichen Jugendarbeit

Ulrike van Lengerich, Leiterin des Jugendreferates Köln und Region, sprach im Anschluss von einem „besonderen Moment“ nach einer „längeren Reise“ und fügte hinzu: „Für mich ist das immer schon eine Überlegung gewesen.“ Sie erinnerte daran, dass es bereits ein Fusionskonzept aus dem Jahr 1995 gegeben habe. „Die Zeit war damals noch nicht reif dafür“, vermutete van Lengerich. Sie stellte angesichts des Neustarts auch die Frage „Wofür stehen wir?“ und lieferte die Antwort gleich mit: „Wir stärken die gemeindliche und übergemeindliche Jugendarbeit. Wir stärken junge Menschen und ehrenamtliches Engagement und übernehmen damit eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe.“

Nach dem offiziellen Teil war am Buffet Zeit für Gespräche, bevor sich Teams für das beliebte Kneipenquiz zusammenfanden – ein Stück Kontinuität an einem Abend, der sonst im Zeichen der Erneuerung stand.

 

Evangelisches Jugendreferat Köln und Region – Beratung, Unterstützung und viele Aktionen und Projekte

Das evangelische Jugendreferat Köln und Region ist die Facheinrichtung des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region zur Förderung und Unterstützung der Kinder- und Jugendarbeit in den zugehörigen 54 Gemeinden und vier Kirchenkreisen sowie die Geschäftsstelle der Evangelischen Jugend Köln und Umgebung. Das Jugendreferat akquiriert öffentliche Finanzmittel und gibt diese nach Prüfung entsprechend der jeweiligen Zuschussrichtlinien an die Kirchengemeinden und angeschlossenen Vereine weiter.

Das Jugendreferat unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort in den Gemeinden und Jugendhäusern und organisiert gemeinsame Veranstaltungen für alle Gemeinden in den Kirchenkreisen. Das Jugendreferat führt übersynodale und übergemeindliche Angebote, Aktionen, Projekte und Fachtagungen durch und fördert durch die Vertretung der evangelischen Kinder- und Jugendarbeit in den relevanten kirchlichen und öffentlichen Gremien die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort. Ein weiterer Service ist der Verleih von Großspielgeräten für Kinder- und Gemeindefeste und eines Kleinbusses für Freizeiten. Weitere Informationen über das Evangelische Jugendreferat und die Angebote des Jugendverbandes bietet die neue Internetseite: www.juref.evangelische-jugend.koeln

Kontakt:
Evangelisches Jugendreferat Köln und Region
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Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke

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Workbook zur Zukunft der Pflege: Projekte zur Unterstützung von Senioren

Mit Blick auf die wachsende Zahl älterer und hochaltriger Menschen in Köln hat die Liga der Wohlfahrtsverbände gemeinsam mit der Sozial-Betriebe-Köln GmbH (SBK) ein 60 Seiten starkes Workbook zur „Zukunft der Pflege“ entwickelt. Dieser „Instrumentenkoffer“ umfasst bereits bewährte Angebote der Seniorenarbeit, aber auch neue Modelle, die so bisher noch nicht in Köln umgesetzt werden. Die diversen Beispiele münden in die Empfehlung an die Stadt Köln, möglichst schnell mit allen Akteuren ein Maßnahmenkonzept zu entwickeln. Die Vorschläge mit Quartiersbezug entsprechen den heutigen sozialpolitischen Standards.

Mit dem Instrumentenkoffer wollen alle Beteiligten dazu beitragen, älteren Menschen möglichst lange ein Leben zu Hause zu ermöglichen und gleichzeitig eine ausreichende Zahl an Tages-, Kurzzeit- und stationären Pflegeplätzen vorzuhalten. Um die stark ansteigende Nachfrage befriedigen und den notwendigen Ausbau bewältigen zu können, werden verschiedene politische Handlungsoptionen für eine schnelle Umsetzung vorgeschlagen. Hierbei ist sowohl den Verbänden als auch der SBK an einem gemeinsamen und konstruktiven Prozess mit der Stadt Köln gelegen.

Niedrigschwellige und ambulante Unterstützungsstrukturen

„In Köln gibt es seit rund 20 Jahren eine stadtweite Versorgung mit leicht zugänglichen Angeboten für Senioren und Seniorinnen, die zu Hause wohnen. Die Angebote wie SeniorenNetzwerke, Seniorenberatung oder Präventive Hausbesuche haben sich bewährt, müssen aber hinsichtlich der wachsenden Nachfrage ausgebaut werden“, sagt Martina Schönhals, Mitglied der Geschäftsleitung Diakonisches Werk Köln und Region.

Das Workbook verweise außerdem auf Modellprojekte, die teils schon in Köln – das Bickendorfer Büdchen – oder in anderen Städten – das Bielefelder Modell – umgesetzt werden, aber auch auf Projekte für andere Zielgruppen wie ‚Die Kümmerei‘. „Wichtig ist bei allen Angeboten, dass sie gleichmäßig in jedem Stadtteil verfügbar sind, damit Senioren und Seniorinnen kurze Wege haben und möglichst lange in ihrer vertrauten Umgebung wohnen bleiben können.“

Teilstationäre und stationäre Pflegeeinrichtungen

Gabriele Patzke, Geschäftsführerin, SBK Sozial-Betriebe-Köln gemeinnützige GmbH, mahnt an: „Wenn wir keine Flächen finden und in Stadtentwicklungsmaßnahmen Pflege nicht mitdenken und -planen und nicht jetzt ganz konkret in die Realisierung neuer Einrichtungen gehen, werden viele pflegebedürftige Menschen in Köln zukünftig nicht mehr versorgt werden können. Der zweite kommunale Pflegebericht, der 2021 veröffentlicht wurde, bestätigt, was die Träger von Angeboten ambulanter, teilstationärer und stationärer Pflege schon lange wissen: Bei einer immer älter werdenden Bevölkerung fehlen bei vorsichtigen Berechnungen bis 2030 in Köln alleine ca. 1000 stationäre Pflegeplätze – umgerechnet also etwa zwölf neue Pflegeheime. Bis 2040 fehlen weitere 3.500 stationäre Plätze.“ Schon jetzt müssten die Anbieter stationärer Pflege Menschen abweisen, die dringend einen Pflegeplatz benötigen.

„Neue Pflegeheime müssen sogenannte ‚Quartiershäuser‘ werden – mit allen Angeboten von Beratung, niedrigschwelligen und ambulanten Angeboten über Tages- und Kurzzeitpflege bis zur stationären Pflege“, sagt Gabriele Patzke. „Wir erhoffen uns von unserem Workbook viele konkrete Maßnahmen und Entscheidungen in der Stadtspitze, jetzt und sofort zu handeln unter Beteiligung der Träger und Verbände, die die Pflegepraxis mit allen Problemen täglich erleben.“

Politik und Strategie

„Eine gelingende soziale Stadt- und Quartiersentwicklung, in der für alle Generationen gute Lebensbedingungen herrschen, ist in Köln möglich, wenn alle relevanten Akteure von der Oberbürgermeisterin, über Mitglieder des Stadtvorstands, der Wohnungswirtschaft, der Wissenschaft sowie der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege und der SBK in einer Steuerungsrunde bewährte und neue Handlungsoptionen entwickeln und diese im Zusammenspiel mit der Politik konsequent umsetzen“, erläutert Ulli Volland-Dörmann, Geschäftsführerin, AWO Kreisverband Köln e.V. „Denn Sozialpolitik, die bisher überwiegend als defizitorientierte, extrem teure Reparaturwerkstatt für wirtschaftliche und soziale Notlagen einzelner Bürgerinnen und Bürger verstanden wird, verkennt die Potentiale, die durch eine partizipative, präventive, ressourcenschöpfende und kompetenzfördernde Politik im Gemeinwesen gehoben werden könnten. Deshalb freuen wir uns, dass die Oberbürgermeisterin unserer Einladung gefolgt ist, denn das lässt uns optimistisch in die Zukunft blicken.“

Die demografischen und fiskalischen Entwicklungen in Köln verlangten schnelles vorausschauendes Handeln für Jung und Alt, „deshalb müssen neue Konzepte her und insbesondere zügig realisiert werden. Dazu gibt’s im Workbook ‚Zukunft der Pflege‘ viele konkrete Beispiele, aber auch Hinweise zu Politik und Strategie, die ein funktionierendes und an den Menschen ausgerichtetes Gemeinwesen zum Ziel hat.“

Oberbürgermeisterin Henriette Reker dankte den Wohlfahrtsverbänden und der SBK dafür, „dass sie dieses wichtige Thema eigeninitiativ aufgegriffen haben. Die Herausforderungen in der Pflege können wir nur gemeinsam bewältigen. Im kommenden Jahr werden wir Akteure der Wohnungswirtschaft und Investoren einladen, damit der Bau von Pflegeheimen in Köln wieder stärker in den Blick rückt.“

Anstieg der Zahl älterer Menschen

Die Zahl älterer und hochaltriger Menschen steigt in Köln deutlich an. Der stärkste Anstieg wird in der Altersgruppe zwischen 70 und 79 Jahren erwartet: von aktuell rund 80.000 Personen auf 110.000 Personen im Jahr 2040. Auch für die Gruppe der Hochaltrigen ab 80 Jahren wird ein deutlicher Zuwachs erwartet: von aktuell rund 60.000 Personen auf voraussichtlich 75.000 Personen im Jahr 2040.

Die eigentlich erfreuliche Nachricht von einem längeren Leben stellt die Stadtgesellschaft zugleich vor enorme Herausforderungen. Der zweite Bericht zur Kommunalen Pflegeplanung der Stadt Köln, aus dem die Zahlen stammen, beschreibt eindringlich die Situation älterer und hochaltriger Menschen und bescheinigt einen enormen Handlungsdruck insbesondere in der Pflege. Alle dortigen Angebote werden der steigenden Nachfrage schon jetzt nicht mehr gerecht.

Das Workbook

Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege als maßgebliche Träger von Pflegeeinrichtungen, ambulanten Pflegediensten und Tagespflegen sowie von niedrigschwelligen Unterstützungsangeboten für ältere und alte Menschen in Köln haben gemeinsam mit dem kommunalen Träger SBK den „Instrumentenkoffer“ entwickelt als einen Beitrag zur schnellen Umsetzung möglicher Lösungsansätze, um den drohenden Pflegenotstand in Köln zumindest abmildern zu können. Das 60 Seiten starke Workbook ist gegliedert in drei Kapitel:

  1. Niedrigschwellige und ambulante Unterstützungsstrukturen für Senioren und Seniorinnen in Stadtteilen
  2. Teilstationäre und stationäre Pflegeeinrichtungen
  3. Politik und Strategie

Text: APK
Foto(s): SBK/Großhans

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Bildung als Schwerpunktthema auf der Landessynode ab Sonntag in Düsseldorf

„Sensibel für Vielfalt, offen für Gott – Bildung. Evangelisch. Frei“, so lautet das Schwerpunktthema der 76. Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Die Mitglieder des obersten Leitungsgremiums der Kirche treffen sich erstmals seit 2020 wieder in Präsenz: von morgen, 15. Januar, bis 20. Januar 2023 in Düsseldorf. Für Präses Dr. Thorsten Latzel, der während der coronabedingt digital abgehaltenen Synode 2021 gewählt wurde, ist das die erste unmittelbare Begegnung mit den 199 stimmberechtigten Abgeordneten aus den 37 Kirchenkreisen zwischen Niederrhein und Saarland. Darunter sind auch die Vertreterinnen und Vertreter der vier Kölner Kirchenkreise.

Warum „Bildung“ Schwerpunktthema der Landessynode ist, erläutert Oberkirchenrätin Henrike Tetz „Ganz elementar gesagt: Weil Bildung unser Menschsein stärkt. Bildung hilft, Mensch zu werden und menschlich zu bleiben“, so die Leiterin der Abteilung Erziehung und Bildung. „Das ist eine Lebensaufgabe – manche sprechen hier auch von lebenslangem Lernen. Zum Menschsein gehören gute, von Freiheit geprägte, lebensdienliche Beziehungen. Beziehungen zu mir, zu anderen und – aus christlicher Perspektive – zu Gott.“

Mehr Unterstützung für Familien bei der religiösen Bildung

Ein Impulspapier blickt auf die vielfältige Bildungslandschaft der Evangelischen Kirche im Rheinland. Es schaut aber auch auf die Veränderungen im persönlichen Leben von Menschen, die sich durch erhöhte Mobilität, mehrfach veränderte familiäre Situationen, gesellschaftliche Veränderungen und die fortschreitende Digitalisierung ergeben. Zu dem, was daraus folgt, zählt nach Einschätzung von Oberkirchenrätin Tetz zum Beispiel die intensivere Begleitung von jungen Erwachsenen, die Religionslehrerinnen und -lehrer werden. „Wir unterstützen sie dabei, sich in der kirchlichen Bildungslandschaft Unterstützung zu erschließen und sich zu vernetzen.“ In Köln und Region übernimmt diese Aufgabe unter anderem das Schulreferat des evangelischen Kirchenverbandes. Für Henrike Tetz sind aber auch Familien Orte für „informelle Bildung“. „Wir fragen, in welcher Weise religiöse Bildung hier ihren Ort hat und wie Familien dabei unterstützt werden können“, sagte die Oberkirchenrätin im Vorfeld der Synode. „Mit einem Podcast entwickeln wir ein niederschwelliges digitales Format, um Familien bei diesem Thema zu erreichen. In den Kindertagesstätten, den Angeboten der Gemeinden und der Familienbildung entstehen Resonanzräume, in denen das Gespräch weitergeht und vertieft werden kann.“

Allein 2,7 Millionen Euro mehr für Energie eingeplant

Wie in jedem Jahr befasst sich die Landessynode auch mit Finanzen. „Im laufenden Jahr betragen die Mehreinnahmen bei den Kirchensteuern 5,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, stellte Oberkirchenrat Henning Boecker fest. Das entspricht 32 Millionen Euro. Im Jahr 2023 rechnet die Evangelischen Kirche im Rheinland mit Mehreinnahmen von knapp drei Prozent. „Diesen Einnahmen stehen höhere Ausgaben aufgrund der Inflation gegenüber. Insbesondere im Bereich der Energiekosten rechnen wir im nächsten Jahr mit erheblichen zusätzlichen Kosten. Allein für die Energieversorgung haben wir für das nächste Jahr 2,7 Millionen Euro an Mehrkosten gegenüber dem laufenden Jahr eingeplant“, so Boecker. Im Vorfeld der Synode hat der Ständige Finanzausschuss unter dem Vorsitz von Markus Zimmermann, Superintendent des Ev. Kirchenkreises Köln-Nord, den landeskirchlichen Haushalt beraten, die Finanzen sollen auf  der Synode beschlossen werden.

Haushalt: In Bildung fließt das meiste Geld

Die Summe der Ausgaben für das Jahr 2023 beträgt nach dem Haushaltsplan der Landeskirche rund 584 Millionen Euro. Das sind rund 40 Millionen mehr als 2022. 15 Prozent (87 Millionen Euro) werden im Rahmen des Finanzausgleichs zwischen den Kirchenkreisen verteilt. Insgesamt werden rund 284 Millionen Euro von den Gemeinden, die die Kirchensteuern einnehmen, erhoben und anschließend verteilt. Der landeskirchliche Haushalt, aus dem die Aufgaben der Landeskirche finanziert werden, beträgt rund 300 Millionen Euro. Knapp 30 Prozent dieser Summe werden nach Angaben Boeckers für die Besoldung der Pfarrerinnen und Pfarrer verwendet, die von der Landeskirche besoldet werden. Weitere knapp 30 Prozent werden für unterschiedliche Aufgaben der Bildung verwendet, insbesondere für die Finanzierung der zehn landeskirchlichen Schulen. Von allen Tätigkeitsfeldern der Landeskirche ist das der Bildung mit Abstand das größte.

Kirchenordnung wird verschlankt

Bei der Tagung der Landessynode im Januar entscheiden die Delegierten aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und dem Saarland auch über die Verschlankung der Kirchenordnung. Sie beschreibt die Funktionen und Aufgaben der drei Ebenen in der Evangelischen Kirche im Rheinland: der Gemeinden, der Kirchenkreise und der Landeskirche. „Bisher waren dazu 170 Artikel notwendig, künftig sind es nur noch 80“, stellte Vizepräsident Dr. Johann Weusmann fest. „Das ist möglich geworden, weil wir die Kirchenordnung auf ihre Grundsätze reduziert haben. Zahlreiche Vorschriften konnten gebündelt werden, andere wurden ausgelagert, wiederum andere erwiesen sich als überholt.“ Eine der Änderungen des sogenannten Kirchenorganisationsgesetzes betrifft zum Beispiel die Zahl der Delegierten eines Kirchenkreises für die Landessynode. Hier soll eine Obergrenze aufgehoben werden. Dies ist für die drei linksrheinischen Kirchenkreise in Köln wichtig, denn sie wollen nach der geplanten Fusion in den nächsten Jahren entsprechend der Zahl ihrer Mitglieder auch Delegierte in das oberste Entscheidungsgremium der Landeskirche entsenden.

Weitere Themen auf der Landessynode

Außerdem beschäftigt sich die Landessynode auch mit den Themen Energiekrise und Armut, Klimagerechtigkeit, Flüchtlingsschutz an den EU-Außengrenzen, Arbeitszeiten im Pfarrdienst und einem Friedensethischer Beschluss. Auf der Internetseite landessynode.ekir.de finden sich alle Informationen zur 76. ordentlichen Tagung der Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland. Außerdem ist über diese Internetseite der Livestream von der Synode zugänglich. Beginn ist morgen um 16 Uhr mit einem Gottesdienst aus der Mutterhauskirche in Düsseldorf-Kaiserswerth. Die Synode dauert bis zum 20. Januar und tagt in einem großen Hotel in Düsseldorf.

Text: Jens Peter Iven / APK
Foto(s): APK

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Unsere Wochentipps: Frauentag „Lebensträume – Lebensräume“ und „GREGORIAN“ in der Trinitatiskirche

Mit unseren Wochentipps ins neue Jahr: Der 28. Frauentag des Kirchenkreises Köln-Süd hat das Motto „Lebensträume – Lebensräume“ und „GREGORIAN“ ist zu Gast in der Trinitatiskirche. Musik von Grieg, Schubert und Duparc erklingt in der Auferstehungskirche und es gibt „Changes – Jazz trifft Liturgie“ im Antoniterquartier.

Die Termine in der Übersicht:

12.01.2023, 09:30
Evangelischer Kirchenkreis Köln-Süd
Berufsförderungswerk Michaelshoven, Martinsweg 11, 50999 Köln
Mit Anmeldung bis 12.01.: „Lebensträume – Lebensräume“
28. Frauentag des Kirchenkreises Köln-Süd

Nach zwei pandemiebedingten Absagen in den letzten zwei Jahren freut sich der Evangelische Kirchenkreis Köln-Süd am Samstag, 28. Januar, 9.30 Uhr bis 17.30 Uhr, wieder zu einem Frauentag in das Berufsförderungswerk Michaelshoven, Martinsweg 11, einladen zu können. In seiner 28. Auflage treffen sich Frauen aus Köln und dem Rhein-Erft-Kreis, dem Gebiet des Kirchenkreises Köln-Süd, zum Entspannen und zum Austausch. Unter dem Motto „Lebensträume – Lebensräume“ werden ein Bühnenprogramm, ein offenes Singen sowie acht Workshops mit Themen zu Musik und Stimme, Sprechen und Meditation, Tanz, Achtsamkeit sowie Bibelarbeiten. Die Besucherinnen können an zwei Workshops teilnehmen. Der Frauentag endet mit einem Gottesdienst (16.45 Uhr bis 17.30 Uhr) in dem Spenden für die Bekämpfung von Prostitution an der tschechisch-deutschen Grenze gesammelt werden. Die Teilnahmegebühr beträgt 15 Euro. Darin enthalten sind der Besuch der Workshops, ein Mittagessen und Kaffee. Um Anmeldung per E-Mail an frauentag.kkk-sued@ekir.de oder postalisch an den Kirchenkreis-Köln-Süd, Andreaskirchplatz 1, 50321 Brühl, bis Donnerstag, 12. Januar, wird gebeten.

www.kkk-sued.de

14.01.2023, 19:00
Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
„GREGORIAN“ in der Trinitatiskirche
Altertümliche Musik gemischt mit modernem Rock und Pop

Am Samstag, 14. Januar, 19 Uhr, ist „GREGORIAN“ zu Gast in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4. Die stimmgewaltigen Sänger präsentieren eine Mischung aus gregorianischem Gesang mit moderner Rock- und Popmusik gepaart mit einer spektakulären Bühnenshow. Die Musik stammt vom Hamburger Musikproduzenten Frank Peterson. Bis heute konnte „GREGORIAN“ weltweit über 10 Millionen Tonträger verkaufen und Gold- und Platin-Status in 24 verschiedenen Ländern erzielen. Rund 3 Millionen Besucherinnen und Besucher haben das Ensemble bei ihren Konzerten in 31 Ländern live gesehen und ließen sich von den Live-Auftritten der Männer in Mönchskutten begeistern. Nach 20 Jahren opulenter Shows in Arenen und Konzerthallen mit Pyro-, Laser und Flammengewitter kommt „GREGORIAN“ nun zurück zum Ursprung. Dieses Mal geht es vorrangig um die Authentizität und pure Musik – untermalt von traumhaften Lichtbildern. Eintrittskarten gibt es zum Preis ab 50 Euro unter www.LB-EVENTS.de, unter Telefon 0234/9471940 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen.

www.trinitatiskirche-koeln.de

15.01.2023, 16:00
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, 50829 Köln
Konzert mit Liedervortrag in der Auferstehungskirche
Musik von Grieg, Schubert, Duparc und anderen erklingt

Am Sonntag, 15. Januar, 16 Uhr, werden Lieder und Klavierstücke von Edvard Grieg, Franz Schubert, Henri Duparc und Gustav Mahler geboten. In der Evangelischen Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger-Zentrum 39, sind Henning Jendritza (Tenor) und Axel Tillmann (Klavier) zu hören. Bereits eine Stunde früher (15 Uhr) öffnet das Foyer-Café. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Künstler wird gebeten.

www.gemeinde-bickendorf.de

15.01.2023, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Antoniterquartier, Antoniterstraße 14 – 16, 50667 Köln
Reihe „Changes – Jazz trifft Liturgie“
Jazz-Gottesdienst im Antoniterquartier

Die Musiker Felix Bork (Trompete) und Jan Portisch (Kontrabass) gestalten den Jazz-Gottesdienst aus der Reihe „Changes – Jazz trifft Liturgie“ am Sonntag, 15. Januar, 18 Uhr, im Antonius Saal im Antoniterquartier, Antoniterstraße 14-16. Pfarrer Wolfgang Jacobs gestaltet die Liturgie.

www.antonitercitykirche.de

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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Segen für Karnevalisten – ökumenischer Gottesdienst im Dom mit Stadtdechant Kleine und Stadtsuperintendent Seiger

Kirche und Karneval – das gehört in Köln untrennbar zusammen. Deshalb gibt es die von Kardinal Meisner vor Jahren begründete Tradition, dass sich das Kölner Dreigestirn in jedem Jahr den Segen von ganz oben im Kölner Dom abholt. Nach der Pandemie war der Dom endlich wieder für jedermann geöffnet, der dieses Spektakel miterleben wollte. So kamen dann auch mehrere tausend Jecken sowie viele Karnevalsvereine mit ihren Standarten. Stadtdechant Robert Kleine und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger führten gemeinsam durch den Gottesdienst und gaben den Segen für die neue Session.

Dombesuch in Ornat und mit Standarte

Beeindruckend sah es aus, als sich die Karnevalisten  langsam sammelten, um rechtzeitig in den Dom zu kommen. Bunte Kostüme, Uniformen und Standartenträger prägten das bunte Bild rund um die mächtige Kirche, die fröhliche Atmosphäre wurde beim feierlichen Einzug mit in das Gotteshaus genommen.  Der Wortgottesdienst, zu dem evangelische und katholische Kirche gemeinsam eingeladen hatten, war geprägt von karnevalistischen, aber auch ernsten Momenten. Es wurde gesungen, sogar geschunkelt und applaudiert, in ernsten Momenten auch nachdenklich geschwiegen.

Karnevalskerze vom Kinderdreigestirn gestaltet

Zu Beginn des Gottesdienstes hat Robert Kleine eine Karnevalskerze gesegnet, die vom designierten Kinderdreigestirn gestaltet wurde. Mit der Kerze bitten die Kölner Karnevalisten um Schutz für die Session. Symbolhaft soll diese Kerze die bunte Kölner Gesellschaft und ihren Karneval darstellen. Sie wird bis Aschermittwoch im Dom am Dreikönigsschrein brennen und kann dort besichtigt werden. Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn stellte bei dieser Gelegenheit auch die neue Standarte zum 200. Jubiläum vor, die ebenfalls den Segen von Dechant Kleine bekam.

Robert Kleine: Lebensfroh und zuversichtlich trotz Krisen

Mit einer Erinnerung den verstorbenen Papst Benedikt begann Robert Kleine sein Grußwort und erinnerte daran, dass das damalige Dreigestirn einer Audienz beiwohnte und dem Papst Blutwurst, Schwarzbrot und eine Prinzenspange mitgebracht hatte. Dann kam auch Robert Kleine in seiner Predigt um die ziemlich komplizierte Gegenwart nicht herum. Er erinnerte an ein Lied von Emil Jülich, der vor 100 Jahren verstorben ist. „Wir lassen nicht vom Fasteleer“, sang einst der kölsche Sänger und das legte Robert Kleine den Karnevalisten ans Herz. „Was für eine Lobeshymne auf die Stadt und den Karneval.“ Der Karneval habe viel erleben müssen in den 200 Jahren seiner Geschichte, habe dunkle Zeiten überstanden und selbst in bittersten Stunden habe er den Menschen Fröhlichkeit gebracht. „Die DNA der Kölschen ist Lachen, auch wenn einem nicht danach zumute ist.“ Robert Kleine brachte die heiligen drei Könige ins Spiel, die sich erst falsch orientierten, dann aber wieder dem Stern zum Stall nach Bethlehem gefolgt sind. Auch in der Kirche gehe einiges kreuz und quer, das passe zum diesjährigen Sessionsmotto. Zum Schluss gab es noch einen Aufruf an alle Karnevalisten: „Versuchen wir im Kleinen, Frieden zu bringen, dann wird die Welt heller. Bleiben wir solidarisch, empathisch und sozial, aber auch lebensfroh und zuversichtlich.“

Bernhard Seiger: Nur die Liebe gewinnt

Auch die Predigt von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger war von den aktuellen Ereignissen geprägt. Dabei nahm er Bezug auf den Song „Liebe gewinnt“ der Kölner Band Brings. „Wer will schon einem Bruder, einer Schwester Schaden zufügen? Was für ein Irrsinn“, singen die kölschen Rocker in dem Song. Man könne meinen, sie hätten das Lied zum Kriegsbeginn im vergangenen Jahr geschrieben. „Das ist doch genau das, was Jesus den Menschen seiner Zeit und uns im Jahr 2023 in der Bergpredigt auf den Weg gibt“, so Bernhard Seiger.  „Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“ So sei es toll, „dass wir in diesem Jahr ,ov krüzz oder quer‘ 200 Jahre Kölner Karneval feiern!“ Auch das Brings-Video habe einen krassen Bezug zur Realität: „Da sind im Video die Bilder von einem Schützengraben zu sehen, von Soldaten, die einen Kameraden retten, von Menschen mit Angst im Gesicht.“

Und dann als Kontrast: spielende Kinder, Lachen, Freude, Hineinspringen in einen Teich an einem sonnigen Tag. So stellt er als Fazit fest: „Wir müssen endlich kapieren, dass wir alle gleich sind, dass die Liebe gewinnt, dass Freude und Musik Grenzen überwinden!“ Man solle seinem Gegenüber in die Augen schauen, das helfe, Hass und Gewalt zu überwinden. Auch Jesus sei mit seinem Leben und Handeln dafür eingetreten, dass die Liebe gewinne. „Am Ende wird sich die Liebe durchsetzen, weil Gott uns die Liebe aufgegeben hat und weil alleine sie auf die Dauer uns Menschen voranbringt.“ Der Stadtsuperintendent sieht den Rosenmontagszug gemeinsam mit dem Festkomitee als „eine riesige Friedensdemo, deren Botschaft für unsere Stadt Köln steht und die weit in der Republik wahrgenommen wird“. Besonders in der braunen Vergangenheit sei sowohl im Karneval als auch auf Seiten der evangelischen Kirche nicht alles optimal gelaufen, darum appellierte Bernhard Seiger umso mehr aus der Gegenwart heraus: „Karneval und die Botschaft Jesu von Liebe, Respekt für Vielfalt und von der Sehnsucht nach Verständigung über alle Grenzen und Frieden gehen zusammen.“ Man müsse nur beim Ursprung der Botschaft Jesu bleiben.

Kollekte: Spendenprojekte des Dreigestirns

Die Kollekte kommt in diesem Jahr den Vereinen Ein Herz für Rentner e.V.  sowie wünschdirwas e.V.  zugute. Viele Rentner beziehen eine Rente von unter 900 Euro, sie benötigen dringend Unterstützung. Wünschdirwas e.V. erfüllt Herzenswünsche von schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen. Beides sind die diesjährigen Spendenprojekte des Dreigestirns.

Kölsches Finale

Auch die Musik bei diesem Gottesdienst war dem Karneval angepasst. Gemeinsam sangen alle das Lied vom Veedel sowie die Hymne vom Stammbaum. Alle intonierten mit Inbrunst die kölschen Lieder, schnell sang die ganze Gemeinde lauthals mit. Mit einem Vaterunser sowie dem Segen für alle Karnevalisten und einem beeindruckenden Ausmarsch wurde der Gottesdienst beendet.

Text: Dr. Klemens Surmann
Foto(s): Dr. Klemens Surmann

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