„Der Begriff Gott ist immer rätselhaft und verwirrend. Denn es sind stets menschliche Erfahrungen und Begriffe, mit denen wir uns dem Geheimnis Gottes nähern. Das müssen wir lernen – unsere Aussagen sind nicht Gott selbst“, sagt Manfred Kock, ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands und Präses i.R. der Evangelischen Kirche im Rheinland.
Im Rahmen der Gespräche unter dem Titel „Kölner Kirchenbank“ sprach der 82-Jährige mit Sammy Wintersohl vom Evangelischen Kirchenverband Köln darüber, was gemeint sein könnte, wenn Christen über Gott sprechen und formuliert seine Antwort in einem Satz, der die ganze Essenz des Christseins in wenigen Worten umfasst: „Gott ist die Macht und die Wirklichkeit, die sich meiner angenommen hat, indem er Mensch wurde.“ Dieser Gedanke bilde die Brücke, um in die Welt Gottes hineinzukommen. Es sei eine Botschaft, die verkündet werden müsse, damit die Menschen die Möglichkeit hätten, den Umgang damit individuell für sich zu klären.
Jesus habe durch seine Menschwerdung etwas in die Welt hineingetragen, das bis heute wichtig sei, ist der Theologe überzeugt und ermutigt dazu, selbst aktiv zu werden in der Nachfolge Christi. Er mahnt aber auch, sich nicht einem Irrglauben hinzugeben, dazu alleine die Kraft finden zu können: „Gott ist zwar einer, der Schwäche lehrt, aber auch Stärke schenken kann.“
„Beten und Handeln“ sieht der Pfarrer als zentrale Punkte an. „Gerade im Gebet, dem Gespräch im Angesicht Gottes, kann ich Kraft schöpfen, dankbar sein für das, was ich in der Welt sehe.“ Sicherlich sei das ein Selbstgespräch, räumt Manfred Kock ein: „Jedoch hilft es in der Hinwendung zu Jesus.“ Diese Hinwendung ist für den Kölner keine ausschließlich spirituelle Erfahrung – sie bedarf auch der Übung, der regelmäßigen Auseinandersetzung und der Gemeinschaft. „Wenn jemand sich Gott nähern möchte, sollte er beten lernen, um daraus Kraft zu schöpfen. Er sollte sich eine Gemeinde suchen, damit sein Glaube nicht verhungert – selbst wenn er nicht jedes Mal etwas aus der Predigt für sich nutzen kann – und sich beim Lesen der Bibel bewusst dem Wort Gottes aussetzen.“ Ein Wort, das durch das Hinterfragen, durch immer wieder neue Interpretationen lebendig bleibe. „So entsteht Vielfalt und das ist etwas Wunderschönes. Andere Formen und Möglichkeiten des Glaubens können mich so sehr bereichern.“
Das Lesen der Bibel, verhelfe im Übrigen auch zu Hoffnung, betont Kock. Allerdings könne eine solche Hoffnung durchaus auch enttäuscht werden, denn: „Gott lässt sich von uns nicht festlegen.“
Daran anknüpfend stellt sich unwillkürlich die Frage: Wie kann Gott all das Leid und die Kriege in der Welt zulassen? Manfred Kock sieht hier ein unlösbares Rätsel, sagt, die Frage nach dem „Warum“ stelle er nicht mehr. „Wir leben mit dieser Dunkelheit. Doch wir sind auch dort in der Gegenwart Gottes. Das ist ein Trost, denn letztlich weiß ich, dass er die Welt zu Gutem bestimmt hat.“ Eine Zuversicht, die er unter anderem aus der Offenbarung des Johannes schöpft, die dem Menschen zusichert, dass das Leid ein Ende haben wird und der Mensch auf Gott zugehen wird.
Einen Vorgeschmack auf diese Ewigkeit schenke ihm die Gemeinschaft am Tisch des Herrn beim Abendmahl, sagt der Theologe. Dort werde die Gegenwart Christi in Brot und Wein spürbar und „das tut sehr gut“.
https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2023/07/Screenshot_Kock.png9531696https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2023-07-15 22:00:132023-07-29 23:10:04Der Begriff Gott ist immer rätselhaft und verwirrend – Manfred Kock auf der Kölner Kirchenbank
Im Dezember 2023 geht Joachim Ziefle als Studienleiter für politische und Medienbildung an der Melanchthon-Akademie in den Ruhestand. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, hat ein Interview mit ihm geführt:
Joachim, ein Fokus deiner politischen Bildungsarbeit an der Melanchthon-Akademie war die Auseinandersetzung mit Filmen. Weshalb hat dich gerade dieses Medium gereizt?
Joachim Ziefle: Das Medium Film – und damit meine ich den Dokumentar- und den Spielfilm, der auch in den Kinos gezeigt werden kann, weist ein breit gefächertes Spektrum auf: ästhetisch, sinnlich, ausdrucksstark und lehrreich. Ein guter Film regt nahezu alle Sinne an, er ist identitätsstiftend und besitzt die Fähigkeit verlorene Erinnerungen wachzurufen. In bewegten Bildern spiegeln sich die jeweiligen Rahmenbedingungen einer Gesellschaft wider und der Film ist ein Instrument der Geschichtsvermittlung. Also Gründe genug, damit in der politischen Bildungsarbeit Akzente zu setzen. Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass Filme immer subjektiv sind. Sie können die Gesellschaft nicht objektiv abbilden, weil bereits jede Kameraeinstellung, jeder Dialog und jeder Blickwinkel die Realität filtert. Die filmische Wirklichkeit ist immer inszeniert, auch beim Dokumentarfilm. Mit Filmen in der Bildung zu arbeiten, heißt für mich, sie auch gleichzeitig kritisch zu reflektieren.
Die Filme, die du mit anderen in den Mittelpunkt gestellt hast, spiegeln gesellschaftliche Bewegungen, Aufbrüche, Verletzungen und Brüche in der jeweiligen Region. In welcher Weise kommen Zuschauende in der Arbeit mit Filmen mit diesen Bewegungen in Berührung?
Joachim Ziefle: Ich möchte hierzu kurz ein Beispiel anführen: Wir haben vor über zehn Jahren den Dokumentarfilm „Kinder der Steine, Kinder der Mauer“ von Robert Krieg und Monika Nolte im Kölner Filmhaus gezeigt. Die beiden Filmemacher:innen zeichneten auf nachdenklich stimmender wie höchst emotionaler Weise die Entwicklung von sechs palästinensischen Kindern nach, deren persönliches Schicksal eng mit dem politischen ihres Volkes und Landes verbunden ist. Der Film bewertet nicht, führt aber, nach meinem Verständnis, sehr gelungen in den politischen Konflikt zwischen Israel und Palästina ein. Die anschließende Diskussion mit den Kinobesuchern und dem Regisseur zeigten mir, dass die Teilnehmenden ganz eng bei den Kindern waren, dass sie die Zusammenhänge, die im Film dargestellt werden, verstanden hatten, und sie das Gesehene und Gefühlte mit ihren eigenen Bildern zum Nahostkonflikt in neue Zusammenhänge setzten.
Filmarbeit in Köln ist häufig auch Zusammenarbeit. Kannst du von dieser Zusammenarbeit auf der Ebene der Stadt erzählen? Und: Weshalb hatten andere Partner eigentlich Interesse, mit „uns“, mit der Melanchthon-Akademie, zusammenzuwirken?
Joachim Ziefle: Wir, die Melanchthon-Akademie, sind für Bildungsarbeit verantwortlich, Kooperationspartner wie etwa Nichtregierungsorganisationen oder freiberufliche Kulturmaneger:innen und Künster:innen stehen für andere inhaltliche Kompetenzen, Kölner Programmkinos für technische Kompetenz. Da kommt eine Menge zusammen und das ergänzt sich bestens. Bildungsarbeit braucht aus meiner Sicht auch vielflächige Zusammenarbeit und erfolgreiche Kommunikation. Darüber hinaus bin ich der Ansicht, dass sich die klassische Rolle des Erwachsenenbildners überholt hat. Ich fühle mich aktuell mehr als Akteur und Impulsgeber, Manager und Vernetzer und in hohem Maße auch als Moderator in politischen Belangen. Und mit unserer Bildungseinrichtung, der Melanchthon-Akademie, bieten wir eine hauptamtliche Struktur mit Knowhow und Serviceleistungen, die z. B. für Freischaffende eine wertvolle Unterstützung sein können.
Ein großes Projekt auch über Köln hinaus war der „Fernsehworkshop Entwicklungspolitik“ mit dem „Eine Welt-Filmpreis NRW“, den du viele Jahre begleitet hast. Kannst du uns darüber berichten?
Joachim Ziefle: Ich war 15 Jahre lang im Geschäftsführenden Ausschuss des Fernsehworkshops Entwicklungspolitik, ein bundesweiter Zusammenschluss von Filmschaffenden, Bildungsträgern, Vertreter:innen von Organisationen wie Adveniat oder Brot für die Welt. Dabei habe ich sehr viel über den Dokumentarfilm und über die Planung und Vermarktung von Filmen gelernt. Ziel des Verbunds ist es, Filme, die einen anderen Blick auf die Länder des Südens werfen für die Bildungsarbeit in Deutschland zu begeistern. Alle zwei Jahre hat der Fernsehworkshop Entwicklungspolitik im deutschsprachigen Raum dazu einen Wettbewerb ausgelotet, der mit dem „Eine-Welt-Filmpreis NRW“ seinen Höhepunkt gefunden hat. Der Wettbewerb wurde schließlich seit Anfang der 2000 Jahre in Verantwortung von Aktion Weißes Friedensband und der Melanchhton-Akademie in Köln ausgerichtet. Alles in allem eine hochspannende Arbeit. Ich habe so viel interessante Menschen kennengelernt und absolut tolle Filme gesehen. Einer meiner Lieblingsfilme ist der Preisträgerfilm 2013 „Fremde Kinder: Der Vorführer“. Der zehnjährige Rakib aus Chandpur in Indien lebt in zwei Welten, tagsüber geht er zur Schule, abends arbeitet er als Filmvorführer und lebt in der Welt des indischen Bollywoods. – Faszinierend dargestellt.
Welche Chancen kommen – in Zeiten von Digitalisierung und Streaming – der gesellschaftlichen Bildungsarbeit mit dem Medium Film zu?
Joachim Ziefle: Film ist Kunst und Kunst hat seine Strahlkraft nicht verloren. Es geht nicht so sehr darum, über welches Medium – Kino, Fernsehen oder Streaming auf dem Laptop – der Film gespielt wird, es geht darum, wie ein Film produziert wird. Es wird auch unsere Verantwortung sein, dem Film in der Bildungsarbeit einen Platz zu bieten.
Text: Martin Bock Foto(s): Der Vorführer, Deutschland 2012, Shaheen Dill-Riaz
https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2023/07/Ein-guter-Film-regt-nahezu-alle-Sinne-an-er-ist-identitaetsstiftend-und-besitzt-die-Faehigkeit-verlorene-Erinnerungen-wachzurufen.-scaled-1.jpg14402560https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2023-07-14 22:00:002023-07-28 23:10:03Joachim Ziefle geht in den Ruhestand: Ein Interview über politische Bildungsarbeit mit Filmen
Bevor am Christopher-Street-Day (CSD) in Köln die bislang längste Demonstration ihrer Art stattfand, boten Gottesdienste in der Christuskirche am Stadtgarten und Antoniterkirche in der Schildergasse Gelegenheit, Kraft zu tanken. Hunderte Menschen kamen an den beiden evangelischen Adressen zusammen. Dort wurde deutlich Stellung bezogen gegen Ausgrenzung und Diskriminierung und für Vielfalt, Gerechtigkeit und Akzeptanz. Für die Gleichberechtigung aller Menschen, so wie sie in der Liebe Gottes geschaffen wurden. Für alle – unabhängig auch und gerade von ihrer sexuellen Orientierung, geschlechtlichen Identität oder ihres Geschlechtsausdrucks. Zum Abschluss der beiden Feiern fanden sich etliche der Besuchenden zum Beisammensein auf den Plätzen vor den Kirchentüren zusammen.
Queere Kirche Köln feierte Gottesdienst in der Christuskirche
„Pride & Prejudice“ (Stolz und Vorurteil) lautete das Motto der einladenden Queeren Kirche Köln in der Christuskirche. Pfarrer Tim Lahr erfüllte mit Stolz, „dass so viele Menschen gekommen sind“. Stolz sei er auch darauf, dass sich vor 1,5 Monaten der Queere Chor gegründet habe. Und „dass wir zum ersten Mal als große Landeskirche bei der CSD-Parade mitgehen werden“. Die dafür vorbereiteten Plakate mit biblischen, politischen und queeren Botschaften sowie Forderungen nach Gleichberechtigung waren bereits in der Kirche präsent. Auf ihnen steht etwa zu lesen „I met God, she is queer“, „Queer blessings for you“, „Von fromm zu fabulous, Reformation in der Evangelischen Kirche“, „Thank God, I´m queer“. Lahr betonte: „Wir feiern Vielfalt unter uns Menschen, aber auch in ihrer Gesamtheit.“
Sängerin (Ludi)
Eröffnet hatte den Gottesdienst Sängerin und Influencerin Ludi mit dem ermutigenden, kräftigenden Lied „Dein Herz ist ein Pendel … Dein Herz ist im Wandel“. Ludi, die mit charismatischer Stimme und individuellem Ausdruck weitere, internationale Songs interpretierte, beschloss nach einem Glitzer-Regen von der Empore auch die Veranstaltung. Musik sei nie nur Beiwerk, hatte Pfarrerin Janneke Botta gegen Ende in ihrem Dank betont. Und Ludi gehöre ja zum „Inventar“. „Geflashed“ zeigte sich Botta auch vom Queeren Kirchenchor unter Leitung von Michael Burt. „Bombastisch schön“ habe sie dessen Auftritt nach so kurzer Probezeit empfunden. Sie warb charmant dafür, doch mal eine Probe des Chors zu besuchen und ihn bestenfalls wachsen zu lassen.
Der Gottesdienst solle ermöglichen, vor dem Trubel nochmal durchatmen und Kraft tanken zu können, erläuterte Felix Barsch. „Wir brauchen Kraft, dass wir uns immer wieder erklären müssen. Kraft, zu uns zu stehen. Kraft, durch das Coming-Out zu gehen. Kraft, uns nicht mehr verstecken zu müssen, für das, was wir sind.“ Er bat Gott, Kraft zu schenken, um seine Vielfalt immer wieder gemeinsam feiern zu können. Pfarrerin Dr. Dorothea Ugi stellte heraus, dass der ColognePride nicht nur feiern bedeute, sondern auch „zu benennen, was scheiße läuft“. In der „Wir“-Form klagte sie an diejenigen, die ohne Liebe handelten. „Die, die unseren Stolz klein und unsere Scham groß halten wollen.“ Zugleich ging sie auf notwendige Selbstkritik ein. „Wir gestehen, dass wir selbst unbedacht handeln. Dass wir unsere Privilegien nicht nutzen, dass wir selbst viele Vorurteile mit uns tragen.“
Pfarrerin Janneke Botta
Die Liturginnen Botta und Ugi sowie Liturg Lahr wandten sich im Predigtabschnitt mit sehr persönlichen Erfahrungen und Worten an die Gemeinde. Lahr erzählte von Sätzen wie „ich liebe Dich“ oder „ich brauche Hilfe“, die schwer über die Lippen gingen. „Ich bin stolz auf Dich“ gehöre auch dazu. Ja, man möchte auch seine Eltern stolz machen, ließ der Pfarrer an seinen Gedanken teilhaben. Er wisse, dass seine Eltern stolz auf ihn seien. Er habe schließlich gemerkt: „Sei stolz auf Dich, wie Gott Dich gemacht hat.“ Dann leuchte das Göttliche in uns allen.
Nach ihrem Outing gegenüber der Familie, erinnerte Botta, sei sie nicht mehr das zuvor stolze (Enkel)Kind gewesen. „Dann war ich nicht mehr die, auf die man stolz sein kann.“ Manchmal habe sie geglaubt, dass man nicht stolz auf sich sein dürfe. „Dann lese ich: Ihr seid das Salz der Erde. Und ich spüre, dass Gott mir genau das sagt. Das in die Welt zu tragen.“ Das Queer-sein, genau so sei es richtig.
Ugi blickte auf ihre Kindheit und Jugend, die vom Bild eines „strafenden Gottes“ begleitet worden seien. Dann, an einem Tag vor 15 Jahren, sei alles anders gewesen. Eine „Geistkraft“ sei in ihr Leben gerauscht, und sie habe verstanden, dass mit einem „strafenden Gott“ alles falsch sei. Dieser Strafende habe sterben müssen, „damit ich wieder leben kann“. „15 Jahre später darf eine göttliche Kraft in mir aufstehen, die mich so annimmt, wie ich bin. Ich lehre und lebe queer. Ich habe mich befreit.“
„Wir drei sind sehr stolz, dass wir es geschafft haben, unsere sehr persönlichen Geschichten mit Euch zu teilen“, sagte anschließend Botta und leitete zu einer Aktion über. In dieser waren alle eingeladen, den eigenen Stolz auszudrücken. Es wurden Sticker mit der Aufschrift „Proud“ verteilt, die sich Besuchende nach dem Erzählen einer persönlichen Stolz-Geschichte gegenseitig anhefteten.
„Schenke uns die Kraft, zu leuchten. Bei Dir sind wir so angenommen, wie wir sind“, sprach Botta in den Fürbitten. Dank sagte sie auch dem Team der Queeren Kirche : „Queer powert.“ „Es ist großartig, dass ihr da seid, dass wir gemeinsam unterwegs sind. Es ist ein Ort von Kirche, der sich wie zuhause anfühlt.“ Mit Blick auf die Parade ermutigte sie alle, sich der Fußgruppe 203 anzuschließen, „Heiligenscheine“ gebe es noch genug.
Ökumenische Messe zum CSD in der AntoniterCityKirche
In seiner Begrüßung zur ökumenischen Messe in der AntoniterCityKirche am Vorabend der Parade tat auch Citykirchenpfarrer Markus Herzberg seine Begeisterung über die immense Zahl der gemeinsam Feiernden kund, die beteten und sangen, erinnerten und lachten. „Wir tun das in einer selbstverständlichen Vielfalt und Freude“, stellte Herzberg fest. Es gebe einen Grund für den CSD, blickte er in das Jahr 1969. Damals seien queere Menschen zunächst in New York aufgestanden und hätten protestiert gegen polizeiliche und politische Willkür: „Wir lassen uns das nicht mehr gefallen.“
Wie das Kölner CSD-Wochenende insgesamt stand der Gottesdienst unter dem Motto „Für Menschenrechte – Viele. Gemeinsam. Stark!“ Und er stand im Zeichen von Musik, von berührendem Gesang, wie er in dieser Inbrunst und Geschlossenheit eher selten noch in Gottesdiensten begegnet. Für die instrumentale Begleitung sorgten Organistin Ann-Christin Bloch und die von Simon Flottmann geleitete Bordkapelle der StattGarde Colonia Ahoj e. V. Mit ihren Blas- und Schlaginstrumenten trug die Kapelle zum Auszug zudem ein laut honoriertes Medley etwa mit lokalem Liedgut vor. Und sie überzeugte vor der Kirche auch zuströmende Passanten von ihrem Können.
Heutzutage gebe es in Köln einen der größten CSD-Paraden unseres Landes. „Ich freue mich, dass wir miteinander unsere Stimme erheben gegen Unrecht“, so Herzberg. Und man tue es vereint, in lebendiger Ökumene. Mit dem Kölner alt-katholischen Pfarrer Jürgen Wenge und dem römisch-katholischen Pfarrer Bernd Mönkebüscher aus Hamm. Herzberg betitelte Mönkebüscher, Mitbegründer der Initiative #OutinChurch, als Superbeispiel. Er erhebe in seiner Kirche die Stimme für queere Rechte. „Ich bin guter Hoffnung, dass wir das irgendwann hinkriegen“, ermutigte Herzberg „Gott, du bist mitten unter uns, mit allem, was uns ausmacht.“ Im Tagesgebet sprach Mönkebüscher von der „bedingungslosen Annahme durch Gott“. Im Evangelium nach Lukas wurde an das Wort „Wie mich der Vater geliebt hat, so habe ich euch geliebt“ erinnert.
In seiner Predigt erzählte Herzberg, dass er während einer Erkrankung nochmals die gesamte Staffel der Netflix-Serie „Pose“ geschaut habe. Gags und traurige Momente im Transgender-Drama hätten ihn hin- und hergerissen. Es erzähle so viel darüber, wie damals schwule Söhne aus ihrem Elternhaus geschmissen, Trans-Personen geächtet und in Schmuddelecken gestellt worden seien. Ächtung gebe es auch heute noch, ging Herzberg auf ein persönliches Erlebnis ein. Zuletzt seien er und ein Kollege vor der Kirche von einer Gruppe junger Männer umzingelt worden. Vom Islam zum Christentum übergetretene Männer, die regelmäßig mehrere Stunden in relativer Nähe zur Kirche demonstrierten. Sie eröffneten den beiden Pfarrern, dass die am Mast angebrachte Regenbogenfahne dort nichts zu suchen habe und die Gemeinde von Christus abgefallen sei. Herzberg berichtete, dass in den Vorjahren häufig eine kleinere Regenbogenfahne abgerissen, aber von der Gemeinde immer wieder ersetzt worden sei. Dabei ginge es bei einer Fahne nur um ein Stück Stoff, erinnerte Herzberg an den 25-jährigen Malte, der beim CSD 2022 in Münster nach einer Prügelattacke gestorben sei.
2021 seien 1400 Straftaten gegen queere Menschen registriert worden. „Wohin entwickelt sich unsere Gesellschaft?“, fragte Herzberg mit Blick auch auf wachsende Umfrageergebnisse für die rechtspopulistische Partei AfD. Diese äußere sich antisemitisch, rechte Gewalt verharmlosend, volksverhetzend und homophob. Das mache ihm große Angst. Wir könnten uns also nicht zurücklehnen. Vielmehr müssten wir unsere Stimme erheben für die Gerechtigkeit und Wahrheit, verwies Herzberg auf zuvor gehörte Worte aus den Abschiedsreden Jesu: „Bleibt in meiner Liebe. Das ist mein Gebot. Dass ihr das untereinander lebt.“ Zum Licht der Völker. „Mich rühren diese Worte an“, so Herzberg.
Verschiedene Menschen hätten damals auf diese Worte vertraut. „Dass uns dieser Gott die Kraft gibt, aufzustehen für Frieden und Gerechtigkeit.“ Aus einer kleinen Gruppe sei eine große Gemeinschaft der Diversität geworden. Um nichts anderes handele es sich beim Christentum. Trude Herr habe einst gesungen: „Ich sage, was ich meine, und geh´ ich auch daran kaputt.“ Diese Devise sei christlicher, als manch andere Aussage. Sagen, was man meine, das sei auch 1969 geschehen, trotz Furcht. Herzberg erinnerte ein Kinderlied, in dem es heißt, „so wie du bist, bist du gut“. In eigenen Worten setzte der Pfarrer fort: „Egal, wer du bist, wie du bist, so bist du wunderbar geschaffen“. Kein Mensch in der Welt benötige eine Konversionstherapie, außer die, die sie forderten. „Angst ist Sünde“, habe sein Vorgänger immer gesagt, meinte Herzberg. Gott mache mutig und gemeinsam stark. Sein Volk könne siegen.
https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2023/07/30081eb1-ed70-4ec1-9b62-06877107b812-e1689233687423.jpg9361660https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2023-07-13 10:00:002023-07-26 23:10:03Queere und ökumenische Gottesdienste zum Christopher Street Day in der Christuskirche und AntoniterCityKirche
Entdecken Sie spannende Veranstaltungen in Köln und Region! Am 13. Juli um 15:00 Uhr laden wir Sie herzlich zu einer Kirchenführung durch die Christuskirche in Brühl ein, bei der Pfarrerin Renate Gerhard Ihre Fragen beantworten wird. Am 15. Juli um 16:00 Uhr findet ein ökumenischer Gedenkgottesdienst in der katholischen Kirche St. Michael in Erftstadt-Blessem statt, um an die Flutkatastrophe vor zwei Jahren zu erinnern.
Genießen Sie am 16. Juli um 14:30 Uhr geistliche Orgelmusik im Altenberger Dom in Odenthal, präsentiert von Dariusz Bakowski-Kois aus Krakau. Freuen Sie sich außerdem auf ein mitreißendes Jazzkonzert um 16:00 Uhr in der Auferstehungskirche Bocklemünd in Köln. Und für ein besonderes Sommererlebnis empfehlen wir Ihnen den Gottesdienst im Freien am 16. Juli um 11:00 Uhr im Park hinter der Johanneskirche in Köln-Klettenberg. Kommen Sie vorbei und erleben Sie unvergessliche Momente!
13.07.2023, 15:00 Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl Kirchenführung durch die Christuskirche
Rundgang mit Pfarrerin Renate Gerhard
Eine Antwort auf die meistgestellte Frage in der Christuskirche Brühl, Mayersweg, „Und wer sind noch mal die drei Figuren über dem Altar?“ wird Pfarrerin Renate Gerhard am Donnerstag, 13. Juli, 15 Uhr, bei einem Rundgang durch die Kirche geben. Die Christuskirche wurde 1888 erbaut und nach der Zerstörung am 4. März 1945 wieder neu errichtet. Ende der 1960er Jahre wurde sie durch den Künstler Helmuth Uhrig neugestaltet. Es gibt viel zu entdecken und zu erfahren. Alle sind eingeladen. Der Eintritt ist frei.
www.kirche-bruehl.de
15.07.2023, 16:00 Evangelische Friedenskirchengemeinde in Erftstadt
St. Michael, Klaus-Schäfer-Straße 8, 50374 Erftstadt Zwei Jahre nach der Flutkatastrophe in Erftstadt
Ökumenischer Gedenkgottesdienst
Am Samstag, 15. Juli 2023, jährt sich zum zweiten Mal die Flut- und Hochwasserkatastrophe in Erftstadt. Wie im vergangen Jahr möchten die Kirchen dieser Tragödie gedenken. In einem ökumenischen Gottesdienst, der um 16 Uhr beginnt, kommen die Christinnen und Christen der Evangelischen Friedenskirchengemeinde in Erftstadt und der katholischen Nachbargemeinde in der katholischen Kirche St. Michael in Erftstadt-Blessem, Klaus-Schäfer-Straße 8, zusammen. Anschließend besteht die Gelegenheit miteinander ins Gespräch zu kommen und Sorgen und Nöte, aber auch Hoffnung und Zukunftspläne zu teilen.
16.07.2023, 14:30 Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal „Da pacem“ – Geistliche Musik im Altenberger Dom
Dariusz Bakowski-Kois aus Krakau spielt Orgelwerke zum Thema Frieden
In der Reihe „Geistliche Musik“ gelangen am Sonntag, 16. Juli, 14.30 Uhr, im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, Werke von Franz Liszt, Alexandre Guilmant, Josef Gabriel Rheinberger, Max Reger und anderen zur Aufführung. Dariusz Bakowski-Kois aus Krakau spielt Orgelwerke zum Thema Frieden. Der Eintritt ist frei.
16.07.2023, 16:00 Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, 50829 Köln Jazzkonzert
Night and Day, Autumn leaves, All of me und Satin Doll
Bernhard Schmitz, Tenorsaxofon, Andreas Lehmköster, Gitarre und Axel Tillmann, Klavier bieten ein Repertoire von Jazzstücken an: Night and Day, Autumn leaves, All of me, Satin Doll u.a.
Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Künstler wird gebeten.
Am 16. Juli 2023 um 16 Uhr findet in der Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, 50829 Köln, ein Jazzkonzert statt. Bernhard Schmitz, Tenorsaxofon, Andreas Lehmköster, Gitarre, und Axel Tillmann, Klavier, bieten ein Repertoire von Jazzstücken an: Night and Day, Autumn leaves, All of me und Satin Doll. Der Eintritt ist frei, um eine Spende für die Künstler wird gebeten.
16.07.2023, 17:00 Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl „Summertime“ mit dem Brühler Blechbläser Quintett
Sommerkirche 2023 in Brühl
Sommerkirche in der Evangelischen Kirchengemeinde Brühl: In den Sommermonaten finden regelmäßig verschiedene Konzerte und Lesungen in der Christuskirche in Brühl, Mayersweg 10, statt – immer wieder sonntags, 17 Uhr. Geschichten, Lesungen, Orgelkonzerte, Vokalensembles, Blechbläser und viele andere musikalische Highlights – die Kantorinnen Marion Köhler und Ruth Dobernecker haben gemeinsam mit Pfarrerin Renate Gerhard ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Am Sonntag, 16. Juli, gibt es „Summertime“ mit dem Brühler Blechbläser Quintett. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.
16.07.2023, 11:00 Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Im Park hinter der Johanneskirche Sommer Open Air
Gottesdienst im Freien
Mitten in den Ferien lädt die Evangelische Gemeinde Klettenberg zu einem Gottesdienst im Freien zum Auftanken ein. Im Park hinter der Johanneskirche, Nonnenwerthstraße 78, 50937 Köln, kann man Platz auf den Bänken nehmen und mitfeiern – unter Gottes freiem Himmel, wie immer er sich auch an diesem Tag zeigt. Erwärmt von der Sonne, erfrischt vom Wind oder Schutz suchend im Schatten. Den Gottesdienst gestaltet Pfarrerin Susanne Beuth.
„´Getauft!´ und ´vielfältig!´“ — unter diesem Motto lud die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Köln am Fest des hl. Johannes des Täufers zu einem ökumenischen Gottesdienst an einen besonderen Ort: In den vor Jahren modern gestalteten Raum des frühchristlichen Baptisteriums unterhalb des Domchores. „Im Zentrum des Gottesdienstes steht die Taufe, die wir empfangen haben. Im Zentrum steht Christus. Er ist das Fundament unseres Lebens, Quelle und Ziel unserer Gemeinschaft. In diesem Gottesdienst wollen wir uns darauf besinnen und uns neu segnen und senden lassen“, begrüßte Stadtdechant und Domdechant Monsignore Robert Kleine im Namen aller der ACK angehörenden Gemeinden. „Wir freuen uns, in versöhnter Vielfalt Gottesdienst zu feiern.“ In diesem nutzten etliche Teilnehmende das Angebot zur Tauferinnerung mittels einer Symbolhandlung.
Auf das Taufgedächtnis führte Diakon Tobias Knöller, Leiter der Evangelischen Kircheneintritts- und Informationsstelle (EKI) hin: „Komm, Heiliger Geist, ströme uns zu. Erfülle uns und dieses Wasser, damit es uns zum Zeichen werde, für das neue Leben in Christus.“ Das Wasser der Taufe verbinde uns. „Wir sind eingetaucht in Gottes Liebe. Das sichtbare Zeichen dafür ist das Kreuz.“ Deshalb dürften wir uns mit diesem Wasser ein Kreuz auf den Handrücken, in die Handfläche oder auf die Stirn zeichnen lassen. „Alle, die es wünschen, sind eingeladen, sich so segnen zu lassen.“
Das Kölner Ökumenekreuz
Wenige Meter entfernt vom Segnung stand das Kölner Ökumenekreuz. ACK-Vorstandsmitglied Pfarrer Martin Bock wies darauf hin, dass das „Erkennungszeichen für die Ökumene in Köln“ in diesem Jahr ein kleines Jubiläum feiert. Geschaffen hat es der Künstler Raphael Seitz im Auftrag der Mitgliedskirchen der ACK Köln. Anlass war das Kölner Domjubiläum 1998.
Im mehrteiligen Kyrie-Ruf bekannte man, dass wir in einer Welt lebten und doch unwillig seien, sie miteinander in Gerechtigkeit und Frieden zu teilen. Auch würden „wir den Reichtum und die Fülle des Lebens, die du für uns bereithältst, immer wieder missachten“. Und „wir haben Zeiten, in denen wir vor allem nach dem fragen, was uns unmittelbar nützt, oder gedankenlos handeln und die Folgen nicht bedenken.“
Biblische Lesung und Predigt: Pastor Eli Abeke
In seiner lebendigen Predigt führte Pastor Eli Abeke zu den Grundlagen des christlichen Glaubens aus, zur Taufe und zum Kreuz. Er sprach über bereichernde Verschiedenheit und Vielfalt als Hinweis darauf, dass wir unseren Weg zum Herrn gemeinsam beschreiten sollten. Abeke gehört der Gemeinde Solution Center Köln an. „Wir behausen Menschen aus unterschiedlichen Ländern Afrikas, aber auch andere Freunde im Christentum.“ Und er schickte voraus: „Bei uns klingt Gottesdienst immer ein bisschen anders.“ Zwei Sängerinnen und ein Pianospieler der Gemeinde belegten dies mit eindrucksvollen Liedbeiträgen.
Abeke nannte Galater 3,28, Korinther 1,12-30, Epheser 4,2-5 und Römer 14,1-4 als die Bibelstellen, „die wir mit diesem Thema in Einklang bringen wollen“. Der aus Nigeria stammende Pastor und Architekt ist vielfältig aktiv in der hiesigen Stadtgesellschaft. Unter anderem als Sprecher im Internationalen Konvent Christlicher Gemeinden in Köln. „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. Diese Worte habe Jesus Christus gezielt gewählt, so Abeke. Denn gemeint sei, „nur durch mich erreichst du meinen Vater“.
In der Folge fasste Abeke Begegnungen und Gespräche mit Menschen seiner eigenen und anderen christlichen Konfessionen zusammen. Mit Menschen aus verschiedenen Teilen der Erde. Dabei arbeitete er heraus, dass es zwar kulturell bedingt verschiedene Traditionen und Prinzipien, unterschiedliche Rituale bei der Taufe und Gottesdienstfeier gebe. Gleichwohl gebe es grundsätzlich Verbindendes. Ob in Afrika, Asien oder Europa, ob im Katholizismus oder Protestantismus. Ob in bestimmten Kulturen Menschen bei ihrer Taufe mit Wasser besprenkelt, in Wasser eingetaucht oder das Zeichen des Kreuzes mit Öl ausgeführt werde, sei nicht ausschlaggebend. Jegliche Variante bedeute „genau das gleiche“. „Vielfalt ist ein Mittel, um den Weg zu zeigen, dass wir alle gleich sind. Vielfalt ist ein Motto, dass wir alle zusammen kennen“, so Abeke. Egal, ob Öl oder Wasser, am Ende heiße es Taufe. Auch die anschließende Feier mit der Familie sei hier wie dort obligatorisch.
In der Bibel stehe, Gott habe uns alle gleich gemacht. Gott habe uns geschaffen nach seinem Bild. „Seine Gnade tragen wir mit uns.“ Daher müssten wir im Grunde fröhliche Menschen und in der Lage sein, den Nächsten zu lieben, wie es Jesus gelehrt habe. Denn wir begegneten den Gleichen. Schließlich sei der Glaube, von dem wir redeten, überall in der Welt bekannt. „Christentum ist Vielfalt. Vielfalt ist christlich“, stellte Abeke fest. Und die Taufe sei unsere Basis, das Kreuz das Fundament.
“Gebet um Einheit und Vielfalt, Vorstellung der Einrichtung ‘Fides’”
Im Tagesgebet sprach Knöller, dass uns verschiedene Traditionen trennten, „du (Gott) aber verbindest uns zu einer Kirche und machst uns zu Schwestern und Brüdern. Hilf uns, auf die Taufe zu antworten, mit unserem Leben. Lass uns warten auf dein Reich des Friedens und wachsen im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.“ Auch in den Fürbitten ging man auf das Motto „´getauft!´ und ´vielfältig!´“ ein. So wurde gebetet „für die Verantwortlichen in den Kirchen und Gemeinden, dass sie auf dem Fundament der einen Taufe an der Einheit der Kirchen weiterbauen“. Ebenso „für die widerstreitenden Gruppen innerhalb einzelner Konfessionen, dass Achtung und Verständnis füreinander wachsen und dass Vielfalt nicht als Gefahr, sondern als Reichtum erkannt wird“.
Zum Ausklang stellte Irmgard Conin die Einrichtung „Fides“ vor. Die Katholische Glaubensinformations- und Beratungsstelle hat ihren Sitz im Domforum. Dort leitet die Diplomtheologin und Pastoralreferentin ein kleines Team. „Wir begleiten den Wiedereintritt, den Übertritt, auch die Vorbereitung auf die Taufe für Erwachsene.“ „Fides“ sei Herberge auf Zeit, Anlaufstelle „für religiös interessierte und suchende Menschen“ und biete niederschwellige interaktive Gottesdienste. „Zu uns kommen Menschen, die nicht mehr der Gemeindelogik folgen.“ Fragende, irritierte, belastete Menschen. Diese kämen nicht zufällig, sondern stets aus einem bestimmten Anlass. „Wir fragen, welche Geschichte Gott mit ihnen geschrieben hat.“
Evangelische Kircheineintritts- und Informationsstelle (EKI)
„Ich mache das gleiche wie du, nur auf evangelischer Seite“, setzte Diakon Tobias Knöller fort. Er leitet die Evangelische Kircheneintritts- und Informationsstelle. Die EKI mit ihrem Team ist beheimatet an der Antoniterkirche in der Schildergasse. Conin und ihn verbinde ganz viel. Etwa „die Berufung, Menschen mit offenen Armen wieder in die Kirche aufzunehmen“. Dazu würden in der EKI (Wieder)Eintrittsgespräche geführt, Erwachsenentaufen vorbereitet, über kirchliche Themen, Angebote und Einrichtungen informiert. Schließlich sprach Knöller eine herzliche Einladung aus zur Teilnahme an den werktäglichen 10-Minuten-Andachten, Beginn ist jeweils 18 Uhr.
ACK-Vorstandsmitglied Bock, Ökumenebeauftragter des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, dankte abschließend herzlich dem ACK-Vorbereitungsteam des Gottesdienstes und lud zu einem Beisammensein bei Getränken und Laugengebäck. Sein Fazit lautete: Auch heute habe das Wasser der Taufe uns in einer weiten christlichen Partnerschaft verbunden.
https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2023/07/IMG_0078-scaled-1.jpeg14402560https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2023-07-10 22:00:002023-07-22 23:00:05Ökumenischer Gottesdienst der ACK mit Tauferinnerung im Baptisterium am Dom
Im März 2020 kam Nico Buschmann als Elternvertretung nach Bickendorf, um das Pfarrteam zu unterstützen. Doch die Gemeinde bekam viel mehr als eine „Aushilfe“: Mit seinen frischen Ideen und seiner Affinität zu den sozialen Medien war der junge Pfarrer ein „Geschenk des Himmels“, als der erste Corona-Lockdown Präsenzveranstaltungen unmöglich machte. Am 19. April wurde Nico Buschmann einstimmig auf die erste Pfarrstelle gewählt und nun in der Epiphaniaskirche in sein Amt eingeführt.
Superintendent Markus Zimmermann ging in seiner Ansprache auf jenen Vers auf dem Buch Jesaja ein, das in Nico Buschmanns Talar eingestickt ist: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“ (Jesaja 43,1)
Dieser Vers sei die gute Botschaft „auf den Punkt gebracht“. „Du verstehst es, Dinge auf den Punkt zu bringen“, wandte er sich an Buschmann.
„Brauchen wir das noch, oder kann das weg?“ – Diese Frage stelle Nico Buschmann seiner Predigt über 1. Thess. 5, 12 – 21 voran. In Vers 21 heißt es: „Prüft aber alles und das Gute behaltet!“ Was beinahe klingt wie eine der beliebten Entrümpelungstechniken à la Marie Kondo, sei „eine demütige Handlungsanweisung für christliche Gemeinden“. Als ältestes Dokument des Neuen Testaments (entstanden 50/51 n. Chr.) sei der Brief an die Thessalonicher so etwas wie das „Gesellenstück des Paulus“. In einer Welt, die sich wandelt, sei es wichtig, offen für Veränderungen zu sein. Veränderungen, die, so Buschmann, hauptsächlich und zunächst theologisch vollzogen werden müssen. Konkreter heiße dies: „dass wir uns an Dogmen begeben müssen und noch einmal neu Theologie betreiben müssen.“ Buschmann fragt: „Wie können wir die frohe Botschaft heute lesen und von welchen festgeschriebenen Dogmen müssen wir uns verabschieden?“. In seiner Predigt erinnert der Pfarrer an Karl Barths berühmten Ausspruch „Ecclesia semper reformanda est“ („Die Kirche muss beständig reformiert werden“) und stellte fest: „Wir sind wieder in so einer Zeit!“ Veränderung sei „ein Prozess, der Energie freisetzt“ und nichts, vor dem man Angst haben müsse. „Gutes ist schon da und Gutes wird bleiben“.
„Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen“
Doch woher wissen wir überhaupt, was gut ist? Ein Kriterium: Gut ist, was mir Freude macht. Da fielen Nico Buschmann in der Gemeinde Bickendorf gleich sechs Punkte ein: die Jugendarbeit, die Mitarbeitenden, das Pfarrteam und die Begegnungen. „Das alles würde ich mir am liebsten auf den Kaminsims stellen“, meinte er, kam aber auch noch auf eine negative Entwicklung zu sprechen, nämlich die zahlreichen Kirchenaustritte, die vielen Sorgen bereiten: „Die Zahlen an sich beunruhigen mich nicht. Es gab Zeiten, da waren wir nur zu zwölft – und was ist daraus geworden?“ Die Anpassung an die sinkenden Mitgliederzahlen sei „ein transformativer Prozess“, der anstrengend sei und wehtun werde. Buschmanns Vision sind „Kirchen als Orte, wo sich jeder und jede sicher fühlt.“ Für sich persönlich hat Nico Buschmann diesen „Wohlfühlort“ offenbar in Bickendorf gefunden: „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen. Ich bin richtig gerne hier in dieser Gemeinde!“
Bevor es von der mittlerweile hochsommerlich temperierten Epiphaniaskirche zum Empfang draußen vor der Kirche ging, gab es noch einige persönliche Grußworte. Zunächst überbrachte Markus Zimmermann Grüße des Kreissynodalvorstands und lud Nico Buschmann zum Pfarrkonvent ein. Dazu überreichte er einen Büchergutschein, der ausdrücklich „nicht nur für Theologisches“ bestimmt sei. Kollege Torsten Sommerfeld lobte: „In der Corona-Zeit hast du schon eine deutliche Marke gesetzt!“
Auf der Kölner Kirchenbank erzählt der griechisch-orthodoxe Erzpriester des Ökumenischen Patriarchats in Köln-Deutz, Radu Constantin Miron, über die orthodoxe Kirche und ihre Bedeutung. Was ist die orthodoxe Kirche in Deutschland? Was sind die zentralen Gedanken und wie sehen die Mitglieder sich im Hinblick auf ihren Gottesglauben? Fragen, über die Sammy Wintersohl mit Constantin Miron im Rahmen der Reihe Kölner Kirchenbank gesprochen hat.
Als „Kirche der ersten Jahrhunderte“ bezeichnet Constantin Miron seine Glaubensgemeinschaft, als eine Kirche, die sich ihrer Wurzeln und Traditionen sehr bewusst ist, sich aber nicht von den anderen christlichen Kirchen abgrenzt. Gott auf „rechte Weise“ zu lobpreisen – diese Bedeutung steckt im altgriechischen Wort „orthodox“, das als „rechtgläubig“ übersetzt wird, in dem eben aber auch immer das „rechte Lobpreisen“ Gottes mitschwingt. „Das Wort ,rechtgläubig‘ ist ein Etikett, das uns angehängt wurde. Im Grunde sind wir alle katholisch, da wir ein allgemeingültiges Christentum vertreten und evangelisch, wenn wir aus dem Evangelium heraus leben,“ sagt Miron. Die Konfessionsbezeichnungen seien weder eine Abwertung, noch eine Abgrenzung, sondern eine geschichtliche Entwicklung, ist der Theologe überzeugt.
Dies ist eine geschichtliche Entwicklung, die auch die orthodoxe Kirche im Blick hat, die aber nicht, wie Constantin Miron betont, das im sonntäglichen Gottesdienst gesprochene, apostolische Glaubensbekenntnis außer Kraft setzt. „Das, was Petrus und Paulus vor 2.000 Jahren geglaubt haben, glauben auch wir. Unsere Gottesdienste sind voller Lobpreis. Sie können mit dem Morgengottesdienst, der in die Abendmahlfeier übergeht, durchaus auch drei Stunden dauern. Man kommt, wann man kann und bleibt dann hoffentlich bis zum Schluss“, erklärt er weiter.
Alles sei auf seine Weise „Heilige Schrift“ in diesen Gottesdiensten, so der Pfarrer und erläutert, dass es natürlich eine Predigt gibt, diese aber einen anderen Stellenwert als in evangelischen Gottesdiensten habe. Da der Gottesdienst in seiner griechisch-orthodoxen Gemeinde ein Stück Heimat sei, werde im Wesentlichen griechisch gesprochen, berichtet der Erzpriester. Doch die Entwicklung hin zu Gottesdiensten auf Deutsch sei im Gange.
Die Sakramente ähneln denen der römisch-katholischen Kirche. Die Taufe gehört dazu, die Krankensalbung, die Trauung und die Beichte. Bei der Trauung stehe nicht so sehr das Ja-Wort im Mittelpunkt als vielmehr der Segen, den das Paar empfange. Jedes Paar sollte allerdings als Voraussetzung das Sakrament der Taufe, egal in welcher Kirche, empfangen haben. „Kann einer der Partner nichts mit dem Glauben anfangen und ist nicht getauft, ist das theologisch schwierig. Hier suchen wir gerade nach einem Weg, damit umzugehen.“
Für ihn ist die orthodoxe Kirche ein „Wir“, das neben den Gläubigen aus einem dreigliedrigen Amt besteht, denn getragen werde die orthodoxe Kirche von Bischöfen, Priestern und Diakonen. In der Regel kommen die Bischöfe aus dem Mönchsstand, und sind unverheiratet. Ein Priester darf zwar nicht heiraten, doch ein verheirateter Mann kann zum Priester oder Diakon geweiht werden. „Diese Regelung bewährt sich seit Jahrhunderten. Diskutiert wird gerade, ob das Zölibat der Bischöfe sinnvoll ist und, ob eine Ordination von Frauen möglich werden kann. Diakoninnen in Alexandrien gibt es schon, doch die Ordination wird vermutlich noch auf sich warten lassen.“ Bei dieser Thematik habe die orthodoxe Kirche weder Denk- noch Sprechverbote. Ein ähnliches Amt, wie das des Papstes, gebe es in der orthodoxen Kirche nicht, führt der Erzpriester aus. Jedoch sei der Patriarch von Konstantinopel derjenige, der als „Gleicher unter Gleichen“ den Bischöfen des gesamten orthodoxen Christentums vorsteht.
Finanziert wird die Orthodoxe Kirche durch Spenden sehr engagierter Kirchenmitglieder, die sich mit ihrer Kirche identifizieren, da ihre Kirche zu ihrem Selbstverständnis des Lebens gehört. „Das Geheimnis dieser Identifikation kann ich gar nicht wirklich definieren“, gibt der Theologe zu und spricht davon, dass er den Konfirmations- und Kommunionsunterricht, den es in seiner Kirche nicht gibt, mit einem kleinen Hauch von Neid als gute Chance sieht, Kinder und Jugendliche für den Glauben zu begeistern – einen Glauben, den der Kölner Erzpriester, wie er zum Abschluss des Gesprächs noch einmal bestätigt, gar nicht mal so sehr mit der jeweiligen Konfession verbindet, sondern mit dem Dienst für Gott und für die Menschen.
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https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2021/01/kk_miron_orthodox.jpg7201280https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2023-07-08 22:00:002023-07-18 23:00:07Was ist eigentlich die Orthodoxe Kirche? Kölner Kirchenbank mit Constantin Miron
Vor einer Hochzeit gibt es viele Fragen, die geklärt werden sollten – die Checkliste für eine klassische Hochzeit könnte so aussehen:
Wo soll die Hochzeit stattfinden?
Wer übernimmt die Organisation der Hochzeit, z. B. Blumenschmuck, Catering, Musik?
Wie hoch ist das Budget für die Hochzeit?
Wann soll die Hochzeit stattfinden und wie lange soll sie dauern?
Sollen Vorkehrungen für spezielle Ritual oder Zeremonien getroffen werden?
Wer soll die Zeremonie durchführen?
Wer sich entscheidet, sich beim Popup-Hochzeitfest trauen zu lassen, muss sich diesen Fragen nicht stellen! Denn Köln erlebt am 26. August 2023 von 12 bis 20 Uhr ein außergewöhnliches Ereignis – ein Popup-Hochzeitsfest, das den traditionellen Rahmen von Hochzeitsfeierlichkeiten sprengt. Anstatt sich an einer klassischen Hochzeit zu orientieren, lädt das Team der Evangelischen Kirche in Köln und Region zu einer Feier ein, die Vielfalt und Segen für alle in den Mittelpunkt stellt. „Wir glauben, dass Gottes Schöpfung vielfältig ist, und dass es eine Vielzahl von Beziehungskonstellationen gibt. Daher wollen wir Paare in all ihrer Vielfalt segnen – und dabei selber auch vielfältig auftreten“, erklärt Pfarrer Sebastian Baer-Henney.
Die Vorstellung einer Hochzeit im herkömmlichen Stil mit weißem Kleid und schwarzem Anzug gehört nicht für jeden zur Traumhochzeit. Manche Paare bevorzugen eine kleinere, spontane oder unkonventionelle Zeremonie. „Für die Menschen ist es wichtig, dass sie den Glauben so leben können, wie er ihnen von Gott geschenkt worden ist“, so Baer-Henney. Doch nicht für alle ist der Weg zum Standesamt frei. Einige Menschen haben bürokratische Hürden zu überwinden, sei es aufgrund ihres Aufenthaltsstatus oder anderer rechtlicher Gründe. Baer-Henney erläutert: „Während eine Trauung in unserer Kirche die Segnung einer bestehenden Ehe ist, also von Paaren, die schon beim Standesamt waren, ist es bei dieser Hochzeit anders: Man muss nicht staatlich verheiratet sein. Natürlich kann man das später noch machen.“
Das Team der Evangelischen Kirche in Köln und der Region hat es sich zur Aufgabe gemacht, Segen zu spenden – einen Segen für all jene, die aus verschiedenen Gründen bisher auf eine Hochzeit verzichtet haben. Viele Paare sehnen sich nach Gottes Begleitung und Schutz. In solchen Momenten ist es tröstlich zu wissen, dass Gott über die eigenen Grenzen hinausgeht und die Paare segnet. „Wir glauben, dass Beziehungen zwischen Menschen etwas Geschenktes sind, und wir glauben, dass wir als Menschen zwar vieles, aber doch nicht alles im Griff haben. Entsprechend kann es hilfreich sein, um Gottes Begleitung als Paar zu bitten, um Geistkraft, die den liebenden Blick füreinander stärken und die Beziehung so um eine Dimension erweitern kann“, sagt Baer-Henney.
Individualität der Paare
Das Popup-Hochzeitsfest bietet den Paaren die Möglichkeit, ihre Hochzeit so zu gestalten, wie es ihnen am besten passt. Rund um die Christuskirche am Stadtgarten werden verschiedene Stationen eingerichtet, an denen Hochzeitsfeierlichkeiten stattfinden können – sei es spontan oder nach Anmeldung. Die Individualität der Paare steht dabei im Vordergrund.
Das Motto des Festes lautet „Vielfalt feiern“ und spiegelt sich sowohl in der Vielfalt der Paare hinsichtlich Alter, sexueller Identität und Herkunft wider als auch in den unterschiedlichen Gestaltungsmöglichkeiten des Festes selbst. Ob im Freien, im Grünen, unter dem Colonius oder klassisch am Altar – die Paare können die Hochzeitsfeier nach ihren Wünschen und Vorstellungen gestalten. Auch die Musikwahl liegt in ihren Händen: ob Geige, Chanson oder das Lieblingslied vom ersten Date. All das ist kostenlos – dazu kann man sogar noch kleine Extras buchen: eine Rikschafahrt durchs Veedel, Sekt, belgische Waffeln, Blumen und vieles mehr.
https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2023/07/Dark-Slate-Gray-Lesbian-Wedding-Invitation-Card-Praesentation-1691-scaled-1.jpg14402560https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2023-07-07 22:00:002023-07-17 23:10:04Popup-Hochzeitsfest in Köln: Unkonventionell und vielfältig ohne bürokratische Hürden
„Muss ich sonntags in die Kirche gehen?“ – In der heutigen Kirche2go-Folge stellt sich Nico Buschmann diese Frage und erklärt, dass gute Christen und Christinnen nicht unbedingt in die Kirche gehen müssen, um eine persönliche Gottesbeziehung aufzubauen. „Man kann auch, wenn man unterwegs ist im Wald eine wunderbare Beziehung zu Gott finden“, sagt er. Doch es gibt eine Ausnahme: Denn für das gemeinschaftliche Feiern in der Kirche findet Nico Buschmann einen Vergleich mit einem gemeinschaftlichen Kochabend gut: „Es ist aber noch ein bisschen anders, wenn man plötzlich mit Menschen zusammen kocht. Man lernt plötzlich neue Rezepte kennen, es schmeckt ganz anders und man kocht nicht immer nur sein eigenes Süppchen.“
Ja, das ist eine spannende Frage. Ich glaube lange Zeit war es so, dass das so eine typische Pflicht war… Am Sonntag geht ein „guter“ Christ/ eine „gute“ Christin in die Kirche. Heutzutage oder auch durch die Reformation wissen wir Protestanten allerdings, dass der Gottesdienst jetzt nicht unbedingt das ist, was uns selig oder heil macht oder das ist, was uns in den Himmel bringt, sondern die persönliche Gottesbeziehung. Von daher würde ich sagen: erst mal nicht. Man muss als Christin/ als Christ nicht sonntags in die Kirche gehen. Man kann auch, wenn man unterwegs ist im Wald eine wunderbare Beziehung zu Gott finden, aber und jetzt kommt die Ausnahme:
Ich glaube es macht etwas mit uns, wenn wir gemeinschaftlich feiern und dann nehme ich immer gerne ein Beispiel, und zwar, wenn man für sich zu Hause kocht, dann schmeckt das gut, man hat so seine Rezepte, man weiß, was man tut… Es ist aber noch ein bisschen anders, wenn man plötzlich mit Menschen zusammen kocht, man lernt plötzlich neue Rezepte kennen, es schmeckt ganz anders und man kocht nicht immer nur sein eigenes Süppchen. Und so ähnlich sind eigentlich auch Gottesdienste. Man erweitert seinen Horizont in dem, dass man etwas anderes hört, dass man gemeinschaftlich mit anderen Menschen zusammen betet, lobt, singt, dankt… Das macht etwas mit einem, von daher würde ich sagen, nein, man braucht den Sonntagsgottesdienst nicht, aber es schmeckt einfach besser.
https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2021/05/NicoBallmann-Kirche2go-e1622117517969.png232413https://www.kkk-nord.de/wp-content/uploads/2020/11/logo.png2023-07-06 22:00:452023-07-17 09:10:04Kirche2go fragt: Muss ich sonntags in die Kirche gehen?
Entdecken Sie kommende Woche eine Vielfalt an kulturellen Veranstaltungen in der evangelischen Kirchengemeinde Köln und Umgebung. Vom 6. bis 10. Juli erwartet Sie das Internationale OrgelFestival im Altenberger Dom, ein Semesterabschluss-Konzert der Bonner und Kölner Chöre, zwei evangelische Gottesdienste zum Christopher Street Day, eine kostenlose Führung durch die Trinitatiskirche, eine Lesung mit Musik in der Christuskirche und ein Ferienkurs „Generationenkochen“ in der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln. Genießen Sie diese abwechslungsreiche Woche voller Kultur und Gemeinschaft.
06.07.2023, 20:00 Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg Internationales OrgelFestival im Altenberger Dom
Auftakt mit Werken von Bach, Liszt und Dupré
Am Donnerstag, 6. Juli, 20 Uhr, wird die Sommerkonzertreihe „Das Internationale Orgelfestival“ im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, eröffnet. Mit dem Orgelfestival wird die Domorgel innerhalb des Jahresprogramms der Reihe „Altenberger Dommusik“ in einer eigenen Konzertreihe besonders in den Mittelpunkt gestellt. Zum Auftakt präsentiert Sebastian Freitag, Organist an der Hofkirche in Dresden, Werke von Johann Sebastian Bach, Franz Liszt und Marcel Dupré. Der Eintritt kostet 10 Euro im Vorverkauf und 11 Euro an der Abendkasse. Karten an der Abendkasse gibt es ab 19.30 Uhr und im Vorverkauf im Altenberger-Dom-Laden, Eugen-Heinen-Platz 2. www.dommusik-aktuell.de
07.07.2023, 20:00 Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Johanneskirche Klettenberg, Nonnenwerthstraße 78, 50937 Köln Konzert Bonner und Kölner Chöre der Ev. Studierendengemeinden
Die Bonner und Kölner Chöre der Evangelischen Studierendengemeinden schließen sich zusammen – für ihr Semesterabschluss-Konzert auf hohem Niveau in der Johanneskirche, Nonnenwerthstraße 78, 50937 Köln. Musikalische Leitung: Lucas Förster (Köln) und Jannis Derrix. Eintritt frei, Spenden erbeten. Weitere Infos folgen zeitnah: www.kirche-klettenberg. www.kirche-klettenberg.de
07.07.2023, 18:30
Evangelische Gemeinde Köln
Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln und Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln CSD-Gottesdienst und evangelische Messe zum CSD
Christuskirche und Antoniterkirche laden ein
Aus Anlass des Christopher Street Days (CSD) 2023 lädt die Evangelische Gemeinde Köln zu zwei Gottesdiensten ein. Am Freitag, 7. Juli, 18.30 Uhr, wird es im CSD-Gottesdienst in der Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, bunt. Es wird getanzt und die Teilnehmenden können sich fürs Pride Weekend segnen lassen. Influencer*in und Sänger*in LUDI und der Queere Kirchenchor singen. Im Anschluss gibt es Kölsch und Sekt. Einen Tag später, am Samstag, 8. Juli, 18 bis 19 Uhr, laden die Pfarrer Markus Herzberg und Jürgen Wenge zur traditionellen evangelischen Messe zum CSD in die Antoniterkirche, Schildergasse 57, ein. Für die musikalische Unterhaltung sorgt hier die Bordkapelle der StattGarde Colonia Ahoj. Weitere Informationen gibt es auf den Homepages www.queere-kirche-koeln.de und www.antonitercitykirche.de
09.07.2023, 12:00 Trinitatiskirche
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln Kirchenführung: Die Trinitatiskirche
Der „protestantische Dom“ öffnet seine Türen
Die Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln, wurde im Jahr 1860 als erster Neubau einer evangelischen Kirche in Köln eingeweiht. Die vom Berliner Architekten Friedrich August Stüler im klassizistischen Stil errichtete dreischiffige Emporenbasilika ist nicht nur ein eindrucksvolles Zeugnis des preußisch-berlinerischen Spätklassizismus im Rheinland, sie markiert auch einen Meilenstein in der Geschichte der Kölner Protestanten. Das im Zweiten Weltkrieg zerstörte Gotteshaus wurde bis 1965 wieder aufgebaut, mit dem Einbau der Klais-Orgel im Jahr 2010 konnte die letzte Kriegswunde geheilt werden. 2020 erfolgte eine grundlegende Renovierung der Kirche in Verbindung mit einem Umbau des Garderobenhauses. Interessierte sind am 9. Juli 2023 von 12 bis 13 Uhr zu einer kostenlosen Führung durch die Kirche mit dem Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, Wolf-Rüdiger Spieler, eingeladen, der auch die Orgel demonstriert. Wolf-Rüdiger Spieler ist Kirchenmusiker, Chorleiter, Stimmbildner, Dirigent und Dozent an verschiedenen Kirchen im Großraum Köln. Spenden kommen der Arbeit an der Trinitatiskirche zu Gute. www.trinitatiskirche-koeln.de
09.07.2023, 17:00 Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl „Lauter Leben“: Lesung mit Musik
Sommerkirche in Brühl bietet ein abwechslungsreiches Programm an
Sommerkirche der Evangelischen Kirchengemeinde Brühl: In den Sommermonaten finden regelmäßig verschiedene Konzerte und Lesungen in der Christuskirche in Brühl, Mayersweg 10, statt – immer wieder sonntags um 17 Uhr. Geschichten, Lesungen, Orgelkonzerte, Vokalensembles, Blechbläser und viele andere musikalische Highlights – die Kantorinnen Marion Köhler und Ruth Dobernecker haben gemeinsam mit Pfarrerin Renate Gerhard ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Am Sonntag, 9. Juli, gibt es „Lauter Leben“ – gelesen von Pfarrerin Renate Gerhard mit musikalischer Untermalung durch Marion Köhler (Orgel). Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht. www.kirche-bruehl.de
10.07.2023, 10:00 Ev. Familienbildungsstätte Köln
Evangelische Familienbildungsstätte Köln (fbs), Kartäuserwall 24b, 50678 Köln Mit Anmeldung bis 10.07.: Mit der fbs die Ferien genießen
Ein Ferienkurs für Kurzentschlossene
Den Ferienkurs Generationenkochen bietet die Evangelische Familienbildungsstätte Köln, Kartäuserwall 24b, in der 6. Ferienwoche von Montag bis Freitag, 31. Juli bis 4. August, jeweils 10 Uhr bis 13.45 Uhr an. Der Kurs richtet sich an Kinder im Alter ab 8 Jahren mit jeweils einer erwachsenen Begleitperson. Von einer erfahrenen Kursleiterin wird das Kochen von einfachen, modernen, leckeren und erprobten Rezepten angeleitet. Es ist ein generationsübergreifender Austausch, während dem die Kinder kochen lernen und die kocherfahrenen Erwachsenen Tipps und Tricks an die junge Generation weitergeben können. Die Teilnahme kostet 111 Euro. Eine Anmeldung ist bis Montag, 10. Juli, unter www.fbs-koeln.org möglich. www.fbs-koeln.org