79. Todestag Dietrich Bonhoeffers: Andacht und Reflexion über Aktualität seines Vermächtnisses – Bonhoeffer liest Bonhoeffer
Heute, am 9. April 2024, jährt sich der Todestag Dietrich Bonhoeffers, der 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet wurde, zum 79. Mal. Im Gedenken an den evangelischen Pfarrer und Widerstandskämpfer gegen das Nazi-Regime hat sein Großneffe Mathias Bonhoeffer vor vier Jahren Texte seines berühmten Großonkels im Kreuzgang der Kölner Kartäuserkirche gelesen. Mathias Bonhoeffer ist selbst auch Pfarrer und wirkt in der Evangelischen Gemeinde Köln an der Kartäuserkirche.
Heute sind die Texte Dietrich Bonhoeffers noch genauso aktuell wie damals:
Bonhoeffers Text „Nach zehn Jahren“ ist für Mathias Bonhoeffer ein wichtiger Bericht aus dem Jahr 1942, der heute noch von großer Relevanz ist. In seinem Rechenschaftsbericht „Nach zehn Jahren“ macht sich Dietrich Bonhoeffer Gedanken über das Walten Gottes in der Geschichte. Mathias Bonhoeffer hebt hervor, dass dieser Text „immer auf das Menschsein anwendbar“ geblieben sei: „Ich kenne diesen Text, den ich hier in Auszügen lese, schon sehr lange. Er ist stets auf das Menschsein anwendbar gewesen. Er bleibt in seinen Betrachtungen immer relevant.“
Immer neue Bedeutung gewinnt der Abschnitt „Ohne Boden unter den Füßen“, in dem Dietrich Bonhoeffer vom Verlust des sicheren Grundes spricht und die Herausforderungen der Gegenwart thematisiert, jedoch gleichzeitig die Frage aufwirft, ob Menschen jemals mit größerer Zuversicht an den Erfolg ihres Handelns glauben konnten. Bonhoeffer reflektiert über das Durchhalten in der Bindung an Gott, über die Überwindung der Angst für die Zukunft durch Glauben und das Vertrauen als eines der erfreulichsten Gaben im menschlichen Miteinander.
Diese Gedanken Bonhoeffers sind besonders im Kontext der heutigen politischen Lage bedenkenswert: „Uns bleibt der schmale Weg, jeden Tag zu nehmen, als sei er unser letzter, und dennoch in Glauben und Verantwortung so zu leben, als läge noch eine große Zukunft vor uns.“
Pfarrer Mathias Bonhoeffer möchte aber keine umfassende Interpretation der Texte seines Großonkels vorgeben. Er sagt im Video: „Das überlasse ich den Menschen, die zuhören. Jeder soll seinen eigenen Weg finden, das Gehörte zu verarbeiten.“ Er ist überzeugt, dass „die Bilder und Texte für sich selbst sprechen.“
Die Aufzeichnung mit Mathias Bonhoeffer war im Jahr 2020 zum 75. Todestag von Dietrich Bonhoeffer in Köln entstanden. Kantor Thomas Frerichs und Bettina Scheibler untermalten die Zeilen des Theologen musikalisch:
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Text: APK
Foto(s): APK
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