Aktionstag gegen Waldverlust – Die junge Theologin und Freiwillige Cicilia Jambuani aus Papua berichtet in der Christuskirche aus ihrer Heimat

In vielen Kulturen und Gesellschaften wird der Wandel maßgeblich von den Frauen ausgehen (müssen). Das ist – trotz allen Fokusses auf Partnerschaftlichkeit und Geschlechtergerechtigkeit – in der Eine-Welt-Arbeit eine seit langem gehegte Überzeugung. Beim Aktionstag „All the birds are gone“ („Alle Vögel sind verschwunden“) am Sonntag, 26. Februar, in der Christuskirche werden die Stimmen indigener Frauen aus Westpapua gegen die Ausbeutung der Umwelt und vor allem der Wälder hörbar gemacht. Mit dabei: die junge Theologin Cicilia Jambuani, die seit dem vergangenen September im Freiwilligendienst an der Matthäuskirche der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Lindenthal tätig ist.

Cicilia Jambuani hat in Papua ihr Theologiestudium abgeschlossen, aber sie ist noch keine Pastorin. Das allerdings ist ihr Ziel, wenn sie im Frühjahr nach rund neun Monaten in Deutschland im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes nach Papua zurückkehren wird. Dort wie hier wird sie mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Sie liebt diese kreative und persönliche Arbeit, sagt aber auch: „In Papua ist das normal, dass man mit der Jugend arbeitet, wenn man eine junge Theologin ist.“

Cicilia Jambuani ist eine bescheidene, zurückhaltende junge Frau, aber ihre Gesprächspartnerinnen spüren bei diesen Worten, dass sie mehr will, höhere Ziele hat. Sie ist die Erste in der Familie und die Erste aus ihrem Dorf, die Theologie studiert hat. Sie hofft, künftig dabei zu helfen, dass die Anliegen der indigenen Bevölkerung, die wie fast überall auf der Welt auch in Papua die Hüterinnen und Hüter der Schöpfung, der Erde sind, gehört werden.

Raubbau für Palmöl und Gold

Das ist deshalb so wichtig, weil seit Jahren und trotz gegenteiliger Versprechungen und Abkommen Raubbau betrieben wird an den Regenwäldern und dem Land der Menschen von Papua. Sie verlieren das Recht auf ihr Land und dessen Schutz. Westpapua und Papua gehören als Provinz zu Indonesien. Aktuell sorgt ein Konflikt zwischen der Unabhängigkeitsbewegung und der Regierung immer wieder für zum Teil blutige Unruhen im Land. Die Regierung verkauft Konzessionen für das Land an große Palmöl-Konzerne oder toleriert den Raubbau der Konzerne und legalisiert ihn so. Dass die Abholzung des Regenwaldes – auch für die Herstellung von Papier und anderen Gütern – sowie die Errichtung von Monokulturen für die immense Palmöl-Wirtschaft oder den Reis-Anbau kurzsichtig und langfristig zukunftsgefährdend sind: dafür fehlt das Bewusstsein im Angesicht von lukrativen Verträgen und verlockenden Erträgen. Indonesien ist der weltweit größte Exporteur von Palmöl, das in vielen Lebensmitteln und Alltagsprodukten enthalten ist.

Zu Weihnachten, erzählt Cecilia Jambuani, nutzte ein Konzern die Chance, „dass alle mit Weihnachtsvorbereitungen beschäftigt waren“ und holzte entgegen seiner Versprechungen, nur Buschwerk zu roden, die Bäume ab. „Unsere Vorfahren haben dieses Gebiet zu heiligem Grund erklärt“, erzählt Cicila Jambuani. „Es ist bei uns allgemeines Wissen, dass man dieses Land nicht verletzen darf.“ Der Konzern wird langfristig also kein Glück haben mit diesem Raubbau, hoffen die Menschen.

Papua ist ein rohstoffreiches Land. Auch die Ausschlachtung der Goldvorkommen trägt zu den Problemen im Land bei und gefährdet die Umwelt. Pastorin Bettina Kurbjeweit sagt: „Davon erfährt man hier nichts, dass die Berge zusammenstürzen, weil das Gold abgebaut wird.“ Es sei wichtig gewesen, dies durch die Begegnung mit Cicilia Jambuani zu erfahren.

Kirchen setzen sich für die Rechte der Indigenen ein

Die Kirchen versuchen, mit Landkäufen und der Stärkung der indigenen Bevölkerung, zum Schutz des Landes beizutragen. Oder sie lassen sich Land überschreiben, um es dem Zugriff der Konzerne zu entziehen. Besonders Frauen sollen ermutigt werden, für ihre Anliegen und Rechte einzutreten und ihre Stimme zu erheben. In den Dörfern helfen Frauen, Menschen zu vernetzen und halten Trainings, damit die Menschen dazu befähigt werden. „Es geht darum, dass sie die Wälder schützen“, erklärt Cicila Jambuani. „Normalerweise ist es Männersache, wenn die Konzerne kommen, um über den Wald zu sprechen. Die Frauen können nicht an den Meetings teilnehmen, aber sie können zu Hause mit ihren Männern sprechen – und die können vielleicht eine andere Perspektive einnehmen in den Gesprächen mit den Konzernen.“

Viele Menschen werden aus ihrer Heimat vertrieben, etwa um die Goldvorkommen in den Bergen auszuschlachten. „Wir haben viele Migranten“, sagt Cecilia Jambuani. „Die meisten sind zu ängstlich, um auch nur zu sagen, wo sie herkommen und dass sie ihre Heimat verloren haben.“ Hinzu kommen negative Erfahrungen durch Militärgewalt und soziale Ausschreitungen. So engagiere sich die Kirche auch in der Trauma-Therapie.

Die Mehrheit der Menschen in Papua bekennt sich zum Christentum. Pastorin Bettina Kurbjeweit sagt: „Was wir durch die Zeit mit Cicilia gelernt haben, ist dass die Menschen in Papua Christen sind – und sehr stolz darauf. Es ist Teil ihrer nationalen Identität.“ Das sei eine neue Erkenntnis, umso mehr, als man hier denke, die Kirche sei (ausschließlich) ein Teil der problematischen Kolonialgeschichte. „Es war ein neuer Gesichtspunkt für uns, dass die missionarische Arbeit in Papua sehr wertgeschätzt wird“, so die Pastorin. „Und nun haben wir hier eine junge Frau aus den Indigenen Völkern West-Papuas als Theologin“, freut sie sich. „Das ist eine großartige Erfahrung für uns.“ Die Gemeinde hat seit langem eine Partnerschaft mit der Kirche in Hongkong. Durch die politischen Umstände war es nicht möglich, dass jemand der Partner von dort nach Deutschland kommt – und so hat es sich glücklich gefügt, dass Cicila Jambuani als Freiwillige kommen konnte.

„Wir können die Erde nur gemeinsam retten“

Cilias Gastmutter Martina Hille-Peters, Cilia Jambuani und Pastorin Bettina Kurbjeweit.

Es sei auch wichtig gewesen, mehr darüber zu erfahren, wie verflochten auch Deutschland mit Indonesien und den Vorgängen in Papua sei., so Kurbjeweit „Wenn man West-Papua googelt, findet man nichts darüber, wie die Berge zusammenstürzen, weil all das Gold aus ihnen herausgeholt wird. Es war wichtig zu sehen, dass wir mit sehr vielem zu tun haben, was dort geschieht, ob es um das Gold oder Holz geht. Wir sind Eine Welt. West-Papua ist auf der anderen Seite der Welt, aber wir können die Erde nur gemeinsam retten“, betont sie.

Cicilia Jambuani nimmt nicht nur ihre Erfahrungen aus der Arbeit hier in Deutschland mit nach Hause, sondern auch Eindrücke, dass Kirche auch anders funktionieren kann, als sie es aus ihrer Heimat kennt. „In meiner Kirche in Papua könnten manche Menschen von der Kirche in Deutschland lernen, das eigene Ego hintenan zu stellen und nicht tagelang über etwas zu debattieren.“ Sondern zusammenzuarbeiten und eine Lösung oder einen Konsens zu finden. Und noch etwas schätzt sie an den Erfahrungen aus der Zeit in Deutschland: „Hier in Deutschland ist es egal, wie alt du bist, wenn du einen guten Standpunkt vertrittst.“ Junge Theologinnen und Theologen werden gehört. Wer Cicilia Jambuani erlebt, ist aber sicher, dass sie sanft, aber nachdrücklich einen Weg finden wird, sich Gehör zu verschaffen.

Infotag in der Christuskirche

Am Sonntag, 26. Februar, findet ab 17 Uhr ein Info-Nachmittag im Gemeindesaal der Christuskirche statt (Dorothee-Sölle-Platz 1). Er steht unter dem Thema „All the birds are gone. Indigene Frauen erheben ihre Stimme gegen den Waldverlust in Westpapua“. Gezeigt wird der gleichnamige Film, anschließend findet ein Austausch über das Thema statt. Um 18.30 Uhr wird zum gemeinsamen Gottesdienst geladen, der von Cicila Jambuani und Vikarin Judith Schaefer gestaltet wird.

www.evangelisch-in-lindenthal.de

Text: Hildegard Mathies
Foto(s): Hildegard Mathies

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Mit Gottes Segen auf dem Rosenmontagszug

In ökumenischer Verbundenheit haben Otmar Baumberger, Pfarrer i.R., und Stadtdechant Msgr. Robert Kleine die Teilnehmenden des Kölner Rosenmontagszuges in der Wagenhalle in der Kölner Messe gesegnet. Zusammen mit dem Dreigestirn und dem Kinderdreigestirn feierten sie eine kurze Andacht. In ihren Gebeten bedachten sie die Teilnehmenden und die vielen Jeckinnen und Jecken an der Wegstrecke des Zochs und die vielen Helferinnen und Helfer.

„Wir beten für ein unfallfreies Gelingen des Rosenmontagszuges“, fassten die beiden Geistlichen ihre Bitten zusammen. Im Anschluss besprenkelte der Stadtdechant das Dreigestirn und den Zugleiter des Rosenmontagszugs, Holger Kirsch, stellvertretend für die vielen Jeckinnen und Jecken mit Weihwasser. Er hoffe, dass es am Montag nicht so nass werde, merkte der katholische Geistliche an. Im Anschluss an den Segen durften alle Besucherinnen und Besucher die frisch gestalteten Karnevalswagen in der Messehalle bestaunen.

Text: APK
Foto(s): APK

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„Karneval ist ein Botschafter für ein Leben in Respekt und Frieden“ – Karnevalsgottesdienst mit Stadtsuperintendent Bernhard Seiger

Was wir im Karneval leben und feiern ist doch genau das: Dass wir endlich kapiern, dass wir alle gleich sind. Dass die Liebe gewinnt. Dass Freude und Musik Grenzen überwinden. Dass die Gewalt von Krieg und Zerstörung, von einem sinnlosen Angriffskrieg mit Humor und Umarmen und einem echten Ansehen des Gegenübers und eben leider auch mit Waffen überwunden werden“, sagte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger beim Karnevalsgottesdienst im Kölner Dom im Januar.

Lesen Sie hier den Wortlaut:

„Leev Karnevalsjecke,

liebes Dreigestirn, liebes Kinderdreigestirn,

liebe Schwestern und Brüder,

schön, dass wir wieder da sind!

An vertrautem Ort und mit vertrauten Menschen. Und mit vielen. Wie wir uns fühlen in dieser besonderen Zeit, kann wohl am besten Musik erfassen.

Brings hat 2017 den Song „Liebe gewinnt“ herausgebracht. Kennt Ihr dat Lied? Wer kennt et? Die Hände zum Himmel, wer´s kennt.

Die Worte gehen unter die Haut. Das Video dazu erst recht. Es ist, als ob das Lied im Frühjahr 2022 mit Kriegsbeginn geschrieben worden wäre.

„Komm mach den Fernseher aus
Und rutsch ′was näher zu mir
Der ganze Wahnsinn bleibt heut‘
Vor uns′rer Tür
Auch wenn es hoffnungslos scheint
Und die ganze Welt weint
Du hältst zu mir
Und wir beten dafür

Dass ’n Wunder passiert
Und wir endlich kapier’n
Dass wir alle gleich sind
Und nur die Liebe gewinnt

Wir – werden – frei – sein
Wenn – wir – uns – lieben
Es – wird – vorbei – sein
Mit all den Kriegen
Wir sind Brüder
Wir sind Schwestern
Ganz egal wo wir sind
Glaub mir
Die Liebe gewinnt.“

Da sind im Video die Bilder von einem Schützengraben zu sehen, von Soldaten, die einen Kameraden retten.

Von Menschen mit Angst im Gesicht.

Und dann als Kontrast:

Spielende Kinder, Lachen, Freude, Hineinspringen in einen Teich an einem sonnigen Tag.

Lebensfreude pur!

Das ist das Gegenbild, von dem Brings singen. Leben soll anders sein und es kann anders sein.

Was wir im Karneval leben und feiern ist doch genau das:

Dass wir endlich kapiern, dass wir alle gleich sind.

Dass die Liebe gewinnt.

Dass Freude und Musik Grenzen überwinden!

Dass die Gewalt von Krieg und Zerstörung, von einem sinnlosen Angriffskrieg mit Humor und Umarmen und einem echten Ansehen des Gegenübers (und eben leider auch mit Waffen) überwunden werden.

Wer will schon einem Bruder, einer Schwester Schaden zufügen? Was für ein Irrsinn.

Wir – werden – frei – sein
Wenn wir uns lieben
Es wird vorbei sein
Mit all den Kriegen
Wir sind Brüder
Wir sind Schwestern
Ganz egal wo wir sind
Glaub mir
Die Liebe gewinnt.

Das ist doch genau das, was Jesus den Menschen seiner Zeit und uns im Jahr 2023 in der Bergpredigt auf den Weg gibt.

„Selig sind die, die Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden. Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen. Selig sind, die da hungert und dürstet nach der  Gerechtigkeit, denn sie sollen satt werden. Selig sind die Friedfertigen, denn sie werden Gottes Kinder heißen.“

Es wird vorbei sein mit den Kriegen.

Manche sagen, das ist eine Utopie. Utopie heißt, das wird nie so sein.

Nein, Christenmenschen glauben, das ist die Verheißung Gottes für unser Leben.

Und der Mann aus Nazareth ist mit seinem Leben und mit seinem Sterben dafür eingetreten, dass die Liebe gewinnt!

So wird es sein. Die, die auf Gewalt, Hass und verachtende Worte setzen, werden am Ende nicht Recht behalten,

Am Ende wird sich die Liebe durchsetzen, weil Gott uns die Liebe aufgegeben hat und weil alleine sie auf die Dauer uns Menschen voran bringt.

Wir sind frei geschaffen und es liegt an uns Menschen, ob wir das Böse einhegen und die Liebe mehr Raum bekommt oder nicht.

Jeder von uns ist an seinem und ihrem Ort ein Teil davon.

Der Karneval übt diese Zukunft ein: das Spielerische, die Freiheit, das weite Herz.

Und so war es das Beste, was vor einem Jahr ganz kurzfristig das Festkomitee entschieden hat: Wir machen aus dem Rosenmontagszug eine riesige Friedensdemo, deren Botschaft für unsere Stadt Köln steht und die weit in der Republik wahrgenommen wird. Ich habe das bunte Bild – mit Brings und Friedenstauben – auf dem Chlodwigplatz noch vor Augen.

So kann der Karneval ein Botschafter für ein Leben in Respekt und Frieden in Freiheit sein. Das üben wir ein, jeden Tag!

Peter Brings singt in weiteren Strophen:

„All der Hass und die Lügen im Netz
Die interessieren mich nicht
Wir zwei, wir sind echt
Wir sind wirklich und hier
Komm, fass mich mal an
Und dann schwöre ich dir
dass ein Wunder passiert.

Lass sie alle reden
Die Hoffnung macht uns stark!
Doch es kommt der Tag
An dem die Kriege aufhör′n
Das macht doch alles keinen Sinn
Weil wir alle Kinder
Derselben Mutter sind

Wir werden frei sein
Wenn wir uns lieben
Es wird vorbei sein
Mit all den Kriegen
Wir sind Brüder
Wir sind Schwestern
Ganz egal wo wir sind
Glaub mir
Die Liebe gewinnt“

So ist es toll, dass wir in diesem Jahr „ov krüzz oder quer“ 200 Jahre Kölner Karneval feiern! Dass wir uns die Bilder und Geschichten aus dieser langen Zeit anschauen. Heute wissen wir auch, wo der Kompass der Karnevalisten nicht gestimmt hat:

In den Kriegszeiten, in der Nazizeit, gegenüber den jüdischen Mitbürgern. Das können wir heute nüchtern ansehen und darstellen.

Ja, auch Karnevalisten sind Kinder ihrer Zeit und können irren.

Wichtig ist, ehrlich und kritisch darauf zu sehen.

Auch die Protestanten haben sich lange mit dem Karneval schwer getan. Da waren sie eher Preußen, als dass sie Kölsche waren. Auch wir können dazulernen und heute mit Überzeugung sagen:

Ja, Karneval und die Botschaft Jesu von Liebe, Respekt für Vielfalt und von der Sehnsucht nach Verständigung über alle Grenzen und Frieden gehen zusammen.

So wir unsere Kirchen, alle Kirchen, auch für Respekt und Liebe, für Treue zum Evangelium, also zur frohen Botschaft und für den Zuspruch von Freiheit stehen können: Wir tun das immer, wenn wir bei unserem Ursprung und der Botschaft Jesu bleiben.

Ich wünsche Euch eine gesegnete Zeit, wache Augen für den Nächsten und viel Freude am Leben, an der Gemeinschaft und am Karneval.“

Hier finden Sie den Artikel zum Karnevalsgottesdienst:

Text: APK
Foto(s): Henning Schoon

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„Loss mer singe“: Schunkeln, feiern, singen

Loss mer singe #denäxtjeneräeschen hat mehr als 250 Jugendliche in die Alteburg in der Kölner Südstadt gelockt. Zusammen mit der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung, dem BDKJ und der Ev-angel-isch gGmbH fand Anfang Februar erneut eine Veranstaltung für U30 statt. Und auch wenn einige Besucher das U mit einem Ü vertauscht hatten, wurde geschunkelt und gesungen, was das Zeug hält.

Kasalla mit „Sing mich noh Hus“

Planschemalöör machten Stimmung.

Dass der Abend besonders ist, daran erinnerte Moderator Leo immer wieder. Nicht nur, weil es Liedhefte für die Besucher zum Mitsingen gab, sondern auch weil die Auswahl der TOP 20 gegenüber der normalen Tour minimal an die Zielgruppe angepasst war. Gleich drei Bands standen auf der Bühne und rockten die Show. Planschemalöör, Chanterella und Kempes Feinest gaben sich live die Ehre und feierten noch einmal ausgiebig mit dem Publikum. Bei den Kneipenhits der Session 2023 wurde auch über den „Hit der Session“ abgestimmt: Sieger des Abends wurde Kasalla mit „Sing mich noh Hus“. Noch lange nachdem der Sieger gekürt wurde, hörte man „Kölsche Tön“ aus der Alteburg klingen.

Karneval mit der Evangelischen Jugend und dem BDKJ gibt es allerdings nicht nur bei „Loss mer singe“. Denn der ökumenische Gedanke geht weiter. Gemeinsam geht es morgen, am Karnevalssonntag, mit dem „Schull- un Veedelszoch“ durch die Kölner Innenstadt.

Text: APK
Foto(s): Julia Körfgen

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Das Strumpfband blieb am Ende ein Geheimnis: Jecke Party im Haus der Evangelischen Kirche beim Besuch des Kölner Dreigestirns

Selbstredend treten alle Dreigestirne an, um den Jecken alle Wünsche zu erfüllen. Aber es gibt Grenzen. Das erfuhren die evangelischen Jecken beim Besuch der Tollitäten im Haus der Evangelischen Kirche. Dem mehrfach und lautstark geäußerten Wunsch „Wir wollen dein Strumpfband sehen“, gerichtet an Jungfrau Agrippina (André Fahnenbruck), mochte dieser nicht nachkommen. Die Entschuldigung „Wir sind doch hier bei einer seriösen Veranstaltung“ konnte man angesichts des ausgelassen feiernden Publikums nicht wirklich gelten lassen. Schließlich zog sich Agrippina elegant aus der Affäre: „Das Strumpfband zeige ich nur samstags.“ Damit war die Angelegenheit für diesen Mittwoch geklärt.

Zuvor hatte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger neben der Jungfrau auch Prinz Boris I. (Müller) und Bauer Marco (Schneefeld) begrüßt. Der Prinz bedankte sich beim „Stadtsuperintendanten“ für die Einladung und erzählte, dass er als „Roter Funk“ fast schon Heimatgefühle im Haus der Evangelisch Kirche empfinde. „Unser Hauptquartier, die Ülepooz (Ulrepforte), wurde ja in den vergangenen Jahren saniert und erweitert. Da haben wir uns öfter mal in diesen Räumen als Ausweichquartier getroffen.“

Auch das Dreigestirn der Session 2023 hält sich bei seinen Auftritten nicht mit langen Reden auf. „Sollen wir zusammen mal was singen?“, fragte der Prinz das jecke Schmölzje. Dessen Antwort fiel seiner Tollität wohl ein wenig zu leise aus. „Möglicherweise haben das einige nicht richtig verstanden. Oder sie waren in Zwiegespräche vertieft“, rief Boris in den Saal. Also nochmal: „Sollen wir zusammen mal was singen?!“ Ein stimmgewaltiges „Ja“ gab es als Antwort.

Kurzweilige Reise durch das kölsche Liedgut

Und dann ging die kurzweilige Reise durch das kölsche Liedgut auch schon los. Natürlich durfte der „Stammbaum“ nicht fehlen. „Du bis die Stadt, und Mer bruche keiner, keiner, dä uns sät, wie mer Fastelovend fiere deit“, traf an diesem Nachmittag auf keine jecke Party besser zu als auf die im Haus der Evangelischen Kirche.  „Schon so früh so gut drauf. Beachtliche Frühform“, konstatierte Boris I. und hoffte, „dass wir uns alle am Rosenmontag oder schon früher irgendwo in den Sälen wiedersehen.“

Der Stadtsuperintendent wies darauf hin, dass er auch Superintendent des Kirchenkreises Köln-Süd ist. „Und der Kirchenkreis ist im Dreigestirn gleich zweimal vertreten. Der Prinz wohnt in Rodenkirchen, die Jungfrau im Hahnwald. Der Süden ist stark.“ Und mit Verweis auf seinen Zimmermannshut, der zu seiner Kostümierung gehörte, wandte sich der Stadtsuperintendent an Bauer Marco, der gelernter Dachdecker ist: „Wir bauen hier ja bald den Campus Kartause. Da braucht es gute Handwerker.“

Dann stand noch der ultimative Höhepunkt einer jeden Tollitäten, Stippvisite im Haus der Evangelischen Kirche an: Unter dem lautstarken Jubel der Jecken überreichte Seiger dem Prinzen die legendäre Beffchen-Torte. Danach: Abmarsch, Klatschmarsch, frohes Fest.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Das Team aus Altenberg/Schildgen gewinnt den KonfiCup der vier Kirchenkreise

Mitreißende Stimmung im Soccercenter in Köln-Sülz – auf und neben den Kleinspielfeldern. Fußballbegeisterte Mädchen und Jungen, die in diesem Jahr konfirmiert werden, plus anfeuernde Eltern, Jugend-Mitarbeitende, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Fangesänge und Torjubel haben beim KonfiCup der vier Kirchenkreise Köln-Mitte, -Nord, -Rechtsrheinisch und -Süd des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region für einen entsprechenden Lärmpegel gesorgt.

Vor der coronabedingten zweijährigen Pause des deutschlandweiten Sportprojekts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und allen evangelischen Landeskirchen wurden im Kirchenverband Köln und Region noch zwei separate Turniere ausgerichtet. So spielte der Kirchenkreis Köln-Süd lange einen eigenen Sieger aus. Aufgrund der zum Jahresbeginn erfolgten Zusammenlegung der Jugendreferate und des Jugendpfarramtes zum neuen Evangelischen Jugendreferat Köln und Region fand die Veranstaltung nun erstmals in der Vierer-Gemeinschaft statt. „Das macht großen Sinn“, betonte Arno Kühne, Mitarbeiter des Jugendreferates.

Eine Besonderheit des KonfiCups ist die Zusammensetzung der Teams: Von den sechs Spielenden müssen mindestens zwei dem jeweils anderen Geschlecht angehören. In Sülz kickten nun neun Mannschaften um den Wanderpokal. Darunter Vertretungen der Evangelischen Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden, der Evangelischen Gemeinde Köln und der Evangelischen Kirchengemeinde Bergisch Gladbach. Über die Gruppenspiele der Vorrunde erreichten Höhenhaus und Altenberg/Schildgen sowie die PollDeutzkids 1 und Bayenthal das Halbfinale. Im Finale ließen die Jugendlichen aus Altenberg/Schildgen ihren Bayenthaler Kontrahenten keine Chance. Am Ende hieß es 4:1 für das rechtsrheinische Team. Zuvor behielt im Spiel um den dritten Platz PollDeutzkids 1 gegen Höhenhaus mit 4:3 die Oberhand.

„Ich bin immer wieder fasziniert von der besonderen Stimmung“

„Vielen Dank, dass ihr teilgenommen habt. Ganz toll, dass ihr da wart“, wandte sich Jugendreferent Kühne, der das Turnier maßgeblich vorbereitet und organisiert hat, vor der Siegerehrung an die Aktiven, Betreuenden und Unterstützenden, an das vielköpfige Orga-Team, die Sanitäter und Schiedsrichter. Vergeben wurde nicht nur die Siegestrophäe. Die vier Erstplatzierten konnten sich zudem über Gutscheine für Gruppen-Events freuen.

„Ich bin immer wieder fasziniert von der besonderen Stimmung“, erklärte Kühne. „Mit welcher Motivation die Teilnehmenden jeweils auftreten. Als ich das damals gespürt habe, wusste ich, dass ist ein toller Cup. Und das war heute nicht anders.“ Circa 2005/06 feierte der KonfiCup Premiere. So lange etwa ist Kühne schon dabei. Anfangs sei das Turnier alle zwei Jahre ausgerichtet worden, erinnert der Jugendreferent. Aber aufgrund der großen Resonanz sei bald ein jährlicher Rhythmus eingeführt worden. Der KonfiCup als ein zusätzliches sportliches Angebot sei eine Bereicherung innerhalb der Konfiarbeit. Er finde es „ganz klasse“, dass sich in diesem Wettbewerb grundsätzliche Werte der evangelischen Kirche widerspiegelten, nennt Kühne etwa Fair Play, Respekt und Gleichberechtigung.

Auf der Ebene der rheinischen Landeskirche werde es diesmal keinen KonfiCup geben, stellte Kühne fest. Für die Qualifizierung für den Entscheid auf EKD-Ebene, der am Himmelfahrtstag im Mai in Köln geplant ist, müssen die jeweils besten Teams der vier Kirchenkreise in Köln und Region auf Losglück hoffen. Im Blick hat Kühne auch schon die Fußball-Europameisterschaft der Männer 2024 in Deutschland mit Spielen ebenso in Köln. Im Hinblick auf dieses Event solle auch der KonfiCup innerhalb des Kirchenverbandes noch mal eine besondere Würdigung erfahren, möglicherweise in einem größeren Rahmen. „Es ist doch schön, wenn wir als Kirche sagen können, wir haben eine Antwort auf diese Großveranstaltung.“

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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„200 Jahre Kölner Karneval: Ov krüzz oder quer“: Gottesdienste und Veranstaltungen in Evangelischen Kirchengemeinden

„200 Jahre Kölner Karneval: Ov krüzz oder quer“ – Es darf wieder gemeinsam gelacht und geschunkelt werden. Darüber freuen sich mit den Karnevalsjecken auch viele Evangelische Kirchengemeinden in Köln und der Region. Sie laden ein zu karnevalistischen Gottesdiensten, Karnevals-Stadtführungen, einer Karnevalssitzung in Zollstock, Karnevalspartys für Jung und Alt und zur gemeinsamen Teilnahme an den Veedelszügen.

Alle Veranstaltungen und Gottesdienste im Überblick:

15.02.2023, 15:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Karnevalsnachmittag der Seniorinnen und Senioren
Mathias Bonhoeffer und Thomas Frerichs laden in die Kartause ein

Mit kölschen Liedern und kabarettistischen Einlagen gestalten Kantor Thomas Frerichs und Pfarrer Mathias Bonhoeffer, einen karnevalistischen Nachmittag für Seniorinnen und Senioren am Mittwoch, 15. Februar, 15 Uhr, in der Kartause, Kartäusergasse 7. Kaffee, Berliner, Mutzen, Krapfen und ein Glas Sekt versüßen den Nachmittag.

16.02.2023, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Christuskirche Dellbrück, Dellbrücker Mauspfad /Ecke Bergisch Gladbacher Straße, 51069 Köln
Weiberfastnachtsparty im Gemeindehaus
Ein Fest für Jung und Alt

Von 15 Uhr bis tief in die Nacht feiern die Karnevalsjecken der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide an Weiberfastnacht, Donnerstag, 16. Februar, eine Party im Gemeindehaus der Christuskirche, Dellbrücker Mauspfad /Ecke Bergisch Gladbacher Straße. Eingeladen sind Jung und Alt.

www.evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de

18.02.2023, 14:00
AntoniterCityTours
Melatenfriedhof, Eingang Piusstraße, 50931 Köln
„Melaten Alaaf!“
Friedhofs-Führung zu den Grabstätten Kölner Karnevalisten

Mit Blick auf die „fünfte Jahreszeit“ hat der Rundgang über den Melatenfriedhof am Samstag, 18. Februar, 14 Uhr, seinen Schwerpunkt beim Thema Karneval. Günter Leitner, Stadtführer der AntoniterCityTours, führt die Teilnehmenden zu den Grabstätten Kölner Karnevalisten. Dabei werden auch Leben und Werk von Persönlichkeiten wie Willi Ostermann, Toni Steingass, Jupp Schmitz und vielen anderen vorgestellt. Wer mehr erfahren möchte, kommt zum Treffpunkt am Melatenfriedhof, Eingang Piusstraße. Die Teilnahme kostet 10 Euro, ermäßigt 8 Euro.

www.antonitercitytours.de

18.02.2023, 17:00
Evangelische Gemeinde Köln
Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 4, 50677 Köln
Kölscher „Fastelovend-Joddesdeens“
Gottesdienst zu Karneval mit viel Musik, Sketchen und viel Spass an der Freud

Zu einem Gottesdienst zu Karneval in der Lutherkirche Südstadt, Martin-Luther-Platz 2-4, sind alle Karnevalsbegeisterten eingeladen. Die Gestaltung des Kölschen „Fastelovend-Joddesdeens“ am Samstag, 18. Februar, 17 Uhr, übernehmen Pfarrer i.R. Hans Mörtter und Team. Viel Musik, auch zum Mitsingen, Sketche und viel Spaß an der Freud stehen auf dem Programm. Anschließend, ab 20.30 Uhr, steigt die große Karnevalsparty in der Kirche.

www.lutherkirche-suedstadt.de

19.02.2023, 10:00 [ONLINE]
Evangelische Gemeinde Köln
Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Karnevalssonntag: Mess op Kölsch
Gottesdienst auf Kölsch mit Karnevalsmusik

Die Evangelische Gemeinde Köln feiert ihren traditionellen Karnevals-Gottesdienst als „Mess op Kölsch“ am Sonntag, 19. Februar, 10 Uhr, in der Antoniterkirche, Schildergasse 57. Dieses Jahr unter dem Sessionsmotto „Ov krüzz oder quer“. Mit dabei sind „Pastur“ Markus Herzberg (Predigt) sowie Katharina Reissdorf und Andreas Opitz, die für kölsche Musik sorgen. Kostümierte Besucherinnen und Besucher sind gerne gesehen. Der Gottesdienst wird auch als Livestream übertragen.

www.antonitercitykirche.de

19.02.2023, 10:11
Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
Friedenskirche, Langemarckstraße, 50181 Bedburg
„Joddesdeens op Kölsch“
Joddesdeens op Kölsch Karnevalssundaachs öm 10.11 Uhr

Um 10.11 Uhr beginnt in der Friedenskirche Bedburg, Langemarckstraße 26, am Sonntag, 19. Februar, ein karnevalistischer Gottesdienst. Der „Joddesdeens op Kölsch“ wird von Pfarrer Gebhard Müller gestaltet.

www.kirche-niederaussemglessen.de

19.02.2023, 10:15
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Gottesdienst am Karnevalssonntag
Kölsche Tön‘ zum Zuhören und Mitsingen

In einem etwas anderen Gottesdienst am Sonntag, 19. Februar, 10.15 Uhr, erklingen in der Christuskirche Brühl, Mayersweg 10, Lieder zum Karneval von den Bläck Fööss, Willi Ostermann und anderen. Auch Wunschlieder kommen zu Gehör.

www.kirche-bruehl.de

19.02.2023, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Kalk-Humboldt
Gustav-Adolf-Haus, Hachenburger Straße, 51105 Köln
Karnevalsgottesdienst im Gustav-Adolf-Haus

Pfarrerin Selma Thiesbonenkamp lädt ein
Die Evangelische Kirchengemeinde Kalk-Humboldt feiert den Karneval mit einem Gottesdienst am Sonntag, 19. Februar, 10.30 Uhr, im Gustav-Adolf-Haus, Hachenburger Straße. Pfarrerin Selma Thiesbonenkamp heißt alle Interessierten herzlich willkommen.

19.02.2023, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Tersteegenkirche, Amselstraße 22, 51069 Köln
Ökumenischer Karnevalsgottesdienst „op Kölsch“
Für Stimmung sorgt die Band „Büggele“

Die Karnevalsband „Büggele“ sorgt musikalisch für Stimmung im ökumenischen Gottesdienst am Sonntag, 19. Februar, 11 Uhr, in der Tersteegenkirche, Amselstraße 22. Die Predigt wird auf Kölsch gehalten. Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald heißt alle willkommen – mit und ohne Kostüm.

Tersteegenkirche, 51069 Köln-Dünnwald, Amselstraße 22

www.evangelisch-in-duennwald.de

19.02.2023, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Ichthys
Gemeindehaus Unter Gottes Gnaden, Zum Dammfelde 37, 50859 Köln-Widdersdorf
„Joddesdeens op Kölsch“
Alle sind willkommen – egal ob mit oder ohne Kostüm

Mit einem Gottesdienst op Kölsch möchte die Evangelische Kirchengemeinde Ichthys am Sonntag, 19. Februar, 11 Uhr, im Gemeindehaus Widdersdorf „Unter Gottes Gnaden“, Zum Dammfelde 37, Karneval feiern und die Gemeinde zu etwas Spaß an der Freud zu verleiten. Alle sind willkommen – egal ob mit oder ohne Kostüm.

www.evkirche-ichthys.de

19.02.2023, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl
Stephanuskirche, Brehmstraße 6, 50735 Köln
„Joddesdeens met Fastelovend“
Besonderer Gottesdienst am Karnevalssonntag

Pfarrerin Grit de Boer lädt zu einem „Joddesdeens met Fastelovend“ am Sonntag, 19. Februar, 11 Uhr, in die Stephanuskirche, Brehmstraße 6, ein.

www.ev-kirche-niehl-riehl.de

19.02.2023, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Ev. Gemeindezentrum, Montessoristraße 15, 50767 Köln
Karnevalsgottesdienst
„Alaaf und Amen!“ im Gemeindezentrum Pesch

Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch freut sich, in diesem Jahr wieder zu einem Karnevalsgottesdienst in das Gemeindezentrum Pesch, Montessoristraße 15, einladen zu können. Unter dem Motto „Alaaf und Amen!“ geht es am Sonntag, 19. Februar, um 11 Uhr los mit einer gereimten Predigt von Pfarrerin Sylvia Wacker und kölschen Liedern. Anschließend sind alle zum Beisammensein bei leckerem Essen und Getränken eingeladen. Wer möchte, geht dann noch gemeinsam zum Karnevalsumzug in Esch.

www.dem-himmel-so-nah.de

19.02.2023, 11:11
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
11:11 Uhr: Gottesdienst zu Karneval
Pfarrer Stefan Dross zu „Bleibe Protest*Tante!“

Nicht nur zu Karneval! Aber auch. Dass das Feiern und der Protest zusammengehören, hat Pfarrer Stefan Dross schon früh in Köln gelernt. Dass in der protestantischen Kirche der Protest schon im Namen steckt, ist ihm erst viel später aufgegangen. Am Karnevalssonntag, 19. Februar, 11.11 Uhr, lädt er zu einem Protest(antischen) Gottesdienst in die Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, ein. Alle sind eingeladen – verkleidet oder unverkleidet.

www.evangelisch-ehrenfeld.de/content/termine-auf-einen-blick

19.02.2023, 11:11
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105, 51069 Köln
Goddesdeens op Kölsch mit Abendmahl
Im Anschluss Umtrunk im Gemeindehaus

Um 11.11 Uhr startet der karnevalistische Gottesdienst „Ov krüzz oder quer“ in der Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105, am Sonntag, 19. Februar. Im Anschluss an den „Joddesdeens op Kölsch“ sind alle zu einem Umtrunk in das Gemeindehaus der Pauluskirche eingeladen.

www.evangelisch-in-koeln-dellbrueck-holweide.de

19.02.2023, 11:11
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Karnevalsgottesdienst in der Lukaskirche
Mit Humor den Krisen trotzen

Humor ist, wenn man trotzdem lacht, und lebendiger Glaube ist zutiefst mit Humor verbunden. Er ist ein Ausdruck der Hoffnung, dass Gott selbst am Ende lachen wird, gemeinsam mit den Menschen und sicher auch mal über sie. Das ist die Überzeugung der Evangelischen Kirchengemeinde Porz und entsprechend feiert sie am Sonntag, 19. Februar, 11.11 Uhr, in der Lukaskirche Porz, Mühlenstraße 2, einen gesamtgemeindlichen Karnevalsgottesdienst. Alle sind eingeladen mitzufeiern, egal ob mit oder ohne Kostüm.

www.kirche-porz.de

19.02.2023, 11:15
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Matthäuskirche, Dürener Straße 83/ Herbert-Lewin-Straße, 50931 Köln
Karnevalsgottesdienst in der Matthäuskirche
„Mit Humor, Gelassenheit und Abstand“

Unter dem Motto „Mit Humor, Gelassenheit und Abstand“ laden Pfarrer Armin Beuscher und ein Team am Sonntag, 19. Februar, 11.15 Uhr, zu einem Karnevalsgottesdienst in der Matthäuskirche, Dürener Straße/Ecke Herbert-Lewin-Straße ein. Der Gottesdienst findet in der Reihe „Kirche Kunterbunt“ statt. Kölsche Töne erklingen und ein Kind wird getauft.

www.evangelisch-in-lindenthal.de

19.02.2023, 11:30
Evangelische Gemeinde Köln
Christuskirche – Evangelische Gemeinde Köln, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln
„Himmelblau Alaaf!“ in der Christuskirche am Stadtgarten
Karneval-Familiengottessdienst

Jeden 3. Sonntag im Monat wird in der Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, ein Gottesdienst für Familien, vor allem für die mit noch kleineren Kindern gefeiert. Bei „Himmelblau“ ist das Motto: „Stillsitzen können doch die anderen!“. Am Sonntag, 19. Februar, 11.30 Uhr, heißt es „Himmelblau Alaaf!“. Der Kinderkarnevalsgottesdienst, mit Kostüm, toller Musik und „Berlinern“ zum Essen wird von Pfarrer Christoph Rollbühler und Jugendleiterin Edda Roederer gestaltet. Wer möchte, geht anschließend gemeinsam mit zum Karnevalszug am Friesenplatz.

21.02.2023, 13:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Karnevals-Zugweg durch Junkersdorf
Junkersdorfer Veedelszug
Kirchengemeinde beteiligt sich mit Fußgruppe

Die Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde beteiligt sich am Dienstag, 21. Februar, mit einer Fußgruppe am Junkersdorfer Veedelszug. Der Karnevalszug startet um 13 Uhr. Wer mitgehen möchte, kann sich über das Gemeindebüro bei Susanne Beckmann unter Telefon 0221/486794 oder per E-Mail junkersdorf@ekir.de informieren und anmelden.

www.ev-in-junkersdorf.de

21.02.2023, 14:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Lutherkirche Nippes (vor dem Kirchtor), Merheimer Straße 112, 50733 Köln
Nippeser Dienstagszug
Karneval an der Lutherkirche Nippes

Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes begrüßt in diesem Jahr mit allen gemeinsam wieder den Nippeser Dienstagszug am Dienstag, 21. Februar, 14 Uhr, vor der Kirchentür der Lutherkirche, Merheimer Straße 112. Vor der Kirche gibt es Getränke, der Kirchgarten und die sanitären Anlagen können während des Zuges von Besucherinnen und Besuchern genutzt werden. Das Motto der Gemeinde: „Wir freuen uns auf Nippes – bunt und vielfältig!“

www.lutherkirche-nippes.de

21.02.2023, 16:00
Evangelische Gemeinde Köln
Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln
Kinderkarnevalsfeier in der Christuskirche

Mit Preisverleihung für das originellste Kostüm
Zu einer bunten Kinderkarnevalsfeier mit Musik, Tanz und einer Preisverleihung für das originellste Kostüm lädt Jugendmitarbeiterin Edda Roederer, Mitarbeiterin im Kinder- und Jugendbüro der Evangelischen Gemeinde Köln, am Dienstag, 21. Februar, 16 Uhr, in die Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, ein. Um Anmeldung per E-Mail an edda.roederer@ekir.de wird gebeten.

www.christuskirche-mitten-im-leben.de

21.02.2023, 20:10
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Brauhaus am Kloster, Brühler Straße 108, 50968 Köln
Feierliche Sündenverbrennung
Ritual mit anschließender Feier
Im Karneval sammelt der oder die ein oder andere so manchen „Eintrag ins Sündenregister“. Mit der feierlichen Sündenverbrennung am Dienstag, 21. Februar, 20.11 Uhr, vor dem Brauhaus am Kloster, Brühler Straße 108, sollen diese ungeschehen gemacht werden. Sie lösen sich mit Unterstützung von Pfarrer Klaus Eberhard und Pastoralreferent Peter Otten auf dem Vorplatz des Benediktinerinnen Klosters in Rauch auf. Der Bürgerverein „RADERBERG und -THAL e.V.“ lädt zu diesem Ereignis und der anschließenden Party im Café Baumhaus, Brühler Str. 26, ein.

 

22.02.2023, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
St. Peter, Leonhard-Tietz-Str. 6
Ökumenischer Gottesdienst am Aschermittwoch
Erteilung des Aschenkreuzes

Zum Ende der Karnevalszeit lädt die Evangelische Gemeinde Köln am Aschermittwoch, 22. Februar, 18 Uhr, zu einem ökumenischen Gottesdienst mit Erteilung des Aschenkreuzes in die Jesuitenkirche Sankt Peter, Leonhard-Tietz-Straße 6, ein. Pfarrer Markus Herzberg und Pater Stephan Kessler SJ gestalten und leiten den Gottesdienst.

 

22.02.2023, 22:00
Evangelische Gemeinde Köln
Resaturant Filos, Merowingerstraße 42, 50677 Köln
Nubbelverbrennung in der Südstadt
Pfarrer i.R. Hans Mörtter leitet das symbolische Geschehen
Vor dem Restaurant Filos in der Kölner Südstadt, Merowinger Straße 42, findet am Dienstag, 21. Februar, 22 Uhr, zum Ende des Karnevals wieder die Nubbelverbrennung mit Pfarrer i.R. Hans Mörtter statt. Der Nubbel ist eine Strohpuppe, die die Sünden der Jecken zur Karnevalszeit auf sich nehmen muss. Musikalisch begleitet wird das Ereignis von Kantor Thomas Frerichs.

Text: APK
Foto(s): APK

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Valentinstag: Nacht der Liebenden in der Friedenskirche und ökumenische Gottesdienste zum Thema „Liebe“

„Dieses Jahr hat sich unsere Kirchengemeinde zum Valentinstag etwas ausgedacht, was es in Mülheim so noch nicht gab“, freut sich Pfarrer Sebastian Baer-Henney. „Ein Abend für Paare und die Liebe.“ Denn am Dienstag, 14. Februar, 19 Uhr, hat die Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein eine „Nacht der Liebenden“ geplant. In der mit Kerzen erleuchteten Friedenskirche, Wallstraße 70, wird es an Zweiertischen ein Candlelight-Dinner mit einem Dreigängemenü aus einem lokalen Restaurant, Getränken und Livemusik geben. Für die, die mögen, gibt es im Anschluss einen Segen, der, wie auch der gesamte Abend selbst, der Beziehung Kraft geben kann. Bevor die Menschen an die Tische geführt werden, gibt es zur Begrüßung ein Glas Sekt.

„Liebe zu stärken ist eine Kernaufgabe der Kirche“

„Es gibt solche Nächte auch in anderen Städten, in Berlin, in Düsseldorf. Sie sehen zwar anders aus, aber das Thema Liebe ist ein Urthema der Kirche“, erläutert Sebastian Baer-Henney. „Wenn Gott die Liebe ist, wie das die Bibel schreibt, dann ist Liebe in jeder Form ein Gottesdienst. Und Liebe zu stärken ist eine Kernaufgabe der Kirche. Das wollen wir tun. Durch das Essen, durch den Abend, durch den Segen für die Paare. Und wann wäre das passender als am Valentinstag?“

Der Eintritt kostet 15 Euro pro Person inklusive Essen und Getränken. „Das Ganze ist nicht nur wunderbar, sondern auch erschwinglich, denn ein Galadinner soll nicht an Galapreisen scheitern“, sagt Sebastian Baer-Henney.

Zehn Paare können teilnehmen, wenn es mehr Anmeldungen gibt, entscheidet das Los.

www.kirche-koeln-muelheim.de

Weitere Veranstaltungen:

14.02.2023, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim

Johanneskirche Brück, Am Schildchen 15, 51109 Köln
Gottesdienst zum Valentinstag
Pfarrer Daniel Rösler lädt am Dienstag, 14. Februar, 19 Uhr, zu einem Gottesdienst zum Thema „Liebe“ in die Johanneskirche Brück, Am Schildchen 15, ein. Anlass ist der Valentinstag, der ganz im Zeichen aller Liebenden steht.

14.02.2023, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Pauluskirche Zündorf, Houdainer Straße 32, 51143 Porz
Ökumenischer Gottesdienst für Verliebte
In der Pauluskirche dreht sich alles um die Liebe
Zu einem fast schon traditionellen, ökumenischen Gottesdienst am Valentinstag, Dienstag, 14. Februar, 19 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Porz in die Verliebte in die Pauluskirche Zündorf, Houdainer Straße 32, ein. Die Teilnehmenden erwartet ein Überraschungsthema, das – natürlich – mit Liebe zu tun haben wird. Anschließend gibt es noch einen kleinen Umtrunk.

www.kirche-porz.de

14.02.2023, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
St. Rochus, Rochusstraße 100, 50827 Köln
Ökumenischer Gottesdienst am Valentinstag
Pfarrer Nico Buschmann und Diakon Tobias Wiegelmann
Gottesdienst für Liebende
In einem ökumenischen Gottesdienst am Valentinstag, Dienstag, 14. Februar, 20 Uhr, wird darüber nachgedacht und gesprochen, was Partnerschaft so schön und manchmal auch so schwer macht. Es wird besondere Musik und Kölsche Psalmen geben und Paare können sich segnen lassen. Die Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf und die katholische Nachbargemeinde laden in die Kirche St. Rochus, Rochusstraße 100, ein. Im sind alle zu einem geselligen Beisammensein mit einem kleinen Imbiss eingeladen. Diakon Tobias Wiegelmann und Pfarrer Nico Buschmann freuen sich, diesen Gottesdienst mit jung verliebten und lange erprobten Paaren zu feiern.

www.gemeinde-bickendorf.de

15.02.2023, 19:15
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Tersteegenhaus, Emmastraße 6, 50937 Köln
FeierAbendZeit im Tersteegenhaus
Abendgottesdienst rund um das Thema „Liebe“
Zu einem kurzem Abendgottesdienst mit Gedanken, Musik, Gebet und Begegnung am Mittwoch, 15. Februar, 19.15 Uhr, dem Tag nach dem Valentinstag, unter dem Titel „All You need is Love“ lädt Pfarrerin Mareike Maeggi in das Tersteegenhaus, Emmastraße 6, ein. An diesem Abend dreht sich alles um die Liebe und es gibt die Möglichkeit, einen persönlichen Segen zugesprochen zu bekommen.

www.kirche-klettenberg.de

Text: APK
Foto(s): Symbolfoto/APK

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„Buch und Brot“ in der Melanchthon-Akademie: Studienleiter empfehlen inspirierende Literatur

Es ist eine liebgewonnene Tradition, dass die Studienleiterinnen und -leiter zur Semester-Eröffnung in der Melanchthon-Akademie zu Jahresbeginn Bücher vorstellen, die sie zu Seminaren und Projekten des neuen Akademie-Programms inspiriert haben. Akademieleiter Dr. Martin Bock eröffnete den Abend unter dem Motto „Buch & Brot“ mit einem Zitat von Pablo Picasso: „Kunst schaffen bedeutet, den Staub aus den Seelen des Alltags zu schütteln.“ Das Bild passe zu Büchern. Die seien ja auch häufig staubig, wenn man sie aus dem Regal ziehe. Mit dem Lesen werde dieser Staub Teil des Lebens. Bock verriet dann kein Geheimnis: „Wir wollen Sie mit den Büchern, die wir heute Abend vorstellen, in unsere Veranstaltungen locken. Lassen Sie sich überraschen.“

Die Bücher stellten die Studienleiterinnen und -leiter in Zwiegesprächen vor. Als erste trafen sich Lena Felde und Lea Braun auf der kleinen Bühne. Lea Braun ist eine neue Kollegin in der Melanchthon-Akademie. Sie verantwortet in der Akademie die Bereiche Persönlichkeitsentwicklung, Kommunikation und Gesundheit und vertritt für zweieinhalb Jahre Daniela Krause-Wack, die ein Kind bekommen hat. Braun hatte das Buch „Anleitung ein anderer zu werden“ von Edouard Louis ausgesucht. Der sei in prekären Verhältnissen aufgewachsen und schlage in diesem Buch einen eindrucksvollen Bogen zwischen seiner eigenen Biographie und gesamtgesellschaftlichen Problemen. Bei dem autobiographischen Roman handele es sich um eine „reflektierte Aufstiegsgeschichte“, eine „gesellschaftsrelevante Fiktion“. Louis beschreibe, wie er seine Persönlichkeit anpasst, um seine Herkunft zu verbergen. Nicht nur die Sprache verändere er mit allergrößter Selbstdisziplin. Sogar seine Art zu lachen modifiziere er konsequent. „Das alles geschieht natürlich nicht ohne Wachstumsschmerzen und Brüche in der Biographie“, sagte Braun. Derlei Brüche interessieren sie besonders, wobei sie in der Melanchthon-Akademie keine neoliberale Selbstoptimierung betreiben, sondern die ganze Persönlichkeit in den Blick nehmen möchte.

Edouard Louis: Anleitung ein anderer zu werden. 272 Seiten. Aufbau-Verlag, 24 Euro.

Joachim Ziefle empfahl das Buch von Norbert Wohlfahrt „Revolution von rechts? Der Antikapitalismus der Neuen Rechten und seine radikalpatriotische Moral – eine Streitschrift“. Das sei ein „schräger Titel, den ich auf den ersten Blick eher der Linken zugeordnet hätte“, erklärte Ziefle. Norbert Wohlfahrt ist Professor für Sozialmanagement an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe. Seine Themenfelder sind moderne Gerechtigkeitstheorien, die Folgen kapitalistischer Entwicklung für die soziale Arbeit und Kritik an sozialen Inklusionspolitiken. Nun hat er sich auf 160 Seiten mit der neuen Rechten beschäftigt, die sich von der alten Rechten wie der NPD distanziere. „Die neue Rechte wirft dem historischen Faschismus ein gewisses Desinteresse an Volk, Heimat und den Tugenden vor“, sagte Ziefle. Mit Rechten jüngeren Datums, wie sie mit den Republikanern hoffähig geworden sei, könnten die neuen Rechten auch nichts anfangen. Ihnen gehe es vor allem um eine Abgrenzung zu den wirtschaftlichen Eliten und das „Wir zuerst“ im Sinne von Donald Trump. „Das Denken gründet sich auf den Volksbegriff. Alles Globale wird abgelehnt. Auch die allgemeinen Menschenrechte haben sie nicht im Programm. Die sind nämlich nicht national, sondern universal“, so Ziefle. Kritik werde auch geübt am Sozialstaat. Der werde als Betreuungsmaschinerie betrachte, die den Einzelnen in Lethargie und zu Egoismus führe. Und der Sozialstaat sei aus Sicht der Rechten grundsätzlich nur für die da, die „hier in homogenen Gefügen aufgewachsen sind“. Jedem werde ein Recht auf sein Volk zugestanden. Die Völker sollten aber gleichgültig nebeneinander leben. Arbeiter und Kapitalisten würden gleichsam als Opfer des Systems verstanden, das zu Einsamkeit und brutalem Wettbewerb führe und das dem sittlichen Wert des Menschen keine Beachtung schenke.

Revolution von rechts? Der Antikapitalismus der Neuen Rechten und seine radikalpatriotische Moral – eine Streitschrift. 160 Seiten. VSA-Verlag. 14,80 Euro.

Dorothee Schaper hat das Buch „Den Schmerz der anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis“ mit großem Erkenntnisgewinn gelesen. „Die Autorin und Journalistin Charlotte Wiedemann hat die große Gabe, komplizierte Dinge unkompliziert auszudrücken“, sagte die Studienleiterin und Pfarrerin. Wiedemann sei in den 50er Jahren geboren worden und habe erlebt, dass im Prinzip alles totgeschwiegen worden sei und es keine Erinnerungskultur gegeben habe. Es gebe „zwei große Schmerzen“, was die Erinnerung angehe. Den Holocaust und das postkolonialistische Erbe. Wiedemann denke die Stränge zusammen und suche Antworten auf die Fragen „An was wollen wir uns in Deutschland erinnern und an was wollen sich die Menschen woanders erinnern?“ Menschen von „woanders“ leben in Deutschland. Wiedmann, so Schaper, fordere „transnationale Erinnerungsräume“. Es dürfe keine Aufmerksamkeitskonkurrenzen geben und keine Hierarchien von Leiderfahrungen. Man müsse den Schmerz zusammen denken und begreifen. „Wir brauchen Beistand und ein warmes geschwisterliches Sprechen.“

Charlotte Wiedemann:  Den Schmerz der anderen begreifen. Holocaust und Weltgedächtnis. 288 Seiten. Propyläen Verlag. 22 Euro.

Ein ganz anderes Thema treibt Dr. Martin Horstmann um. Er hat sich mit dem australischen Philosophen auf den Weg gemacht, um „New Words for a New World“ zu finden. So heißt das Buch, das der Studienleiter vorstellte: „Ausgehend von dem Satz von Wittgenstein ,Die Grenze meiner Sprache ist die Grenze meiner Welt‘ möchte Albrecht Gefühle ausdrücken, die man nicht in Wort fassen kann.“ Eines dieser Worte, die Albrecht erfunden hat, ist Solastalgia. Dabei handelt es sich um einen Schmerz oder ein Leiden, die hervorgerufen werden durch die Unmöglichkeit, Trost durch den derzeitigen Zustand der die Menschen jeweils umgebenden Umwelt zu erlangen. Als weitere Beispiele nannte Horstmann „Erdzorn“ und „Wetterangst“. Und Endomophilia, womit die Liebe für das, „was er nur hier gibt“, gemeint sei. Bezeichnenderweise findet man auf Google kein Suchergebnis für das Wort. Dem Anthropozän, dem Zeitalter, in dem die Erdsysteme durch Menschen verändert wurden, stellt Albrecht das neue Symbiozän gegenüber, ein Zeitalter, in dem das Zusammenleben aller Arten für alle vorteilhaft ist.

Glenn Albrecht:  New Words for a New World, 256 Seiten, Cornell University Press, 19,95 Dollar.

Auf einem ganz anderen Feld hat sich Akademieleiter Dr. Martin Bock umgetan. Er empfiehlt die Lektüre der „Lebenslehre“ von Klaas Huizing. Der ist Professor für systematische Theologie und theologische Gegenwartsfragen an der Universität Würzburg und einer der produktivsten Theologen der Gegenwart. Als „Körpertheologie“ beschreibt Bock das, was Huizing, ganz und gar reformierter Theologe, betreibt. Es gebe viel Körperfeindliches in der Theologie. Die habe bei der Gottesbeziehung des Menschen meist auf die „Sünde“ gesetzt und darauf, dass das Heil des Menschen in der Erlösung von dieser Sünde bestünde. Französische Philosophen verträten die Meinung, dass man das Denken viel zu lange nur im Kopf verortet habe. Sie interpretierten jeden Gedanken als körperliches Begehren, das von einem Begehren zum nächsten führe. „So entdecke ich die Welt“, erklärte Bock. Alles andere als körperfeindlich sei die jüdische Theologie. Da bedanke man sich regelmäßig bei den Körperöffnungen. Gefühle könne man auch als überpersönliche Mächte und Atmosphären interpretieren, „die mich überfallen. Gefühle erschließen sich auch das Göttliche. Der Protestantismus hat da noch viel zu lernen.“ Und da sei man nah bei Hannah Arendt, die die Menschen als „geborene Menschen“ betrachte im Gegensatz zu Martin Heidegger, nach dessen Denken das Leben nur auf den Tod hinauslaufe. „Wir wollen wild denken“, wies Bock auf ein Seminar hin, das er gemeinsam mit dem Kölner Studierendenpfarrer Jörg Heimbach vorbereitet.

Klaas Huizing: Lebenslehre. Eine Theologie für das 21. Jahrhundert, 776 Seiten, Gütersloher Verlagshaus, 38 Euro.

Studienleiterin Lena Felde stellte kein Buch vor. Der Grund war denkbar schlicht und deshalb schnell erzählt: „Ich habe zu meinem Thema keins gefunden.“ Felde möchte sich in diesem Jahr in Zusammenarbeit mit der Karl-Rahner-Akademie dem Thema Graffitis widmen. Nachdem man im vergangenen Jahr unter dem Motto „Die Stadt der Zukunft“ eine Sommerakademie in Ehrenfeld veranstaltet habe, geht es nun nach Chorweiler. „Wir werden die Menschen aus dem Veedel bitten, uns ihren Stadtteil vorzustellen.“ Erste Kontakte auch zu migrantischen Milieus sind geknüpft. Im Juni ist eine Podiumsdiskussion in der Melanchthon-Akademie geplant. Dort wird über die Frage diskutiert: Ist Graffiti Kunst? Kunst sei zu lange kunstwissenschaftlich wahrgenommen worden. „Es fehlt der Leibaspekt“, sagte Lena Felde Martin Bock zugewandt. Graffitis könnten als Gegenbewegung zur Kunstwissenschaft und dem Zusammenführen von Kunst in Museen verstanden werden.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Unsere Archivale Februar: Das Haus der evangelischen Kirche

Seit mehr als 60 Jahren befindet sich das Haus der evangelischen Kirche nun in der Kartäusergasse. Zeit, einen Blick zurück zu werfen: Wie in der Archivale Oktober 2021 berichtet (s.u.) unterlag dieses Gelände seit dem 18. Jahrhundert einer wechselvollen Benutzung. Ursprünglich diente das Gelände Kartäusermönchen als Lebensort. Unter Napoleon wurden die Klöster enteignet und anderen Bestimmungen zugeführt. So auch das Kartäuserkloster in der Südstadt. Es wurde für militärische Zwecke, zum Lazarett und Pferdestall, umgestaltet. Auch die preußische Regierung nutzte das Gelände weiterhin als militärische Einrichtung. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurden Teile des Gebäudes vom städtischen Finanzamt genutzt.

Während des Zweiten Weltkriegs erlitt Köln mehrere schwere Luftangriffe, die die Stadt großteilig zerstörten. Auch das Kartäusergelände sowie der Verwaltungssitz des Gesamtverbandes der evangelischen Kirchengemeinden im Kirchenkreis Köln, Vorgängerinstitution des evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, in der Antonsgasse 10 wurde zerstört. Es wurde daher dringend nach Ersatz gesucht.

Wiederaufbau der Gebäude

Nach mehrfachen Umzügen der Verbandsverwaltung und langjährigen Verhandlungen mit der Stadt konnte der Gesamtverband das Gelände erwerben und die Gebäude wiederaufbauen. 1960 hielt Hans Encke, Superintendent des Kirchenkreises Köln, einen feierlichen Gottesdienst zur Einweihung des Hauses der evangelischen Kirche in der Kartäuserkirche. Bis heute hat der evangelische Kirchenverband im Haus der evangelischen Kirche in der Kartäusergasse seinen Sitz. Sie finden hier nicht nur die Verwaltung, sondern auch verschiedene Ämter wie das Amt für Presse und Kommunikation, das Schulreferat und das Pfarramt für Berufskollegs.

Bei Interesse an der Geschichte des Hauses, des Verbandes, seiner Ämter und Einrichtungen sowie wichtigen evangelischen Persönlichkeiten besuchen Sie gerne das Archiv des Verbandes, das sich auch im Haus der evangelischen Kirche befindet.

Eine Übersicht der vergangenen Artikel finden Sie hier:

Text: Stefanie Sternemann
Foto(s): Quelle: Rheinische Bildstelle Nr. L1122/22, Aufnahme:1956

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