„Komm, wir stricken uns zusammen“: Tipi-Strickaktion ist erfolgreich

„Komm, wir stricken uns zusammen“ – nach diesem Motto ist in der Evangelischen Christusgemeinde Brauweiler Königsdorf ein riesiges Tipi aus gestrickten und gehäkelten Quadraten entstanden. Mehr als 100 Menschen haben sich im vergangenen Jahr beteiligt. Das „Zelt der Begegnung“ besteht aus 1200 gestrickten und gehäkelten Quadraten aus Wollmaterial, die jeweils 15 mal 15 Zentimeter groß sind. Dadurch ist das Zelt auf insgesamt fünf mal fünf mal fünf Meter angewachsen.  „Während die Corona-Pandemie Menschen voneinander und von der Gemeinde trennt, wollen wir mit dem Tipi-Projekt ein Zeichen dagegen setzen: Individuell gestaltete Elemente fügen sich in einer großen Gemeinschaftsaktion zusammen zu etwas Neuem, Ganzen“, sagt Pfarrer Christoph Nötzel.

Die Kosten belaufen sich auf etwa 1500 Euro insgesamt, wenn man alles zusammen rechnet. „Individualität und Gemeinschaft, Engagement und Kreativität – das setzt die evangelische Gemeinde gegen Vereinzelung und Vereinsamung. Das Projekt bringt Menschen wieder zusammen. So wird das Tipi zu einem farbenfrohen und mobilen Hoffnungsraum für die Menschen in Brauweiler und Königsdorf – über die Kirchengemeinde hinaus“, erklärt Pfarrer Christoph Nötzel.

Entwicklung des Projekts

Die Tipi-Strickaktion hat die Christusgemeinde Brauweiler Königsdorf lange begleitet. Ende 2020 hat Pfarrer Christoph Nötzel die Idee eingebracht, als gemeinsames und verbindendes Projekt für die Gemeinde und darüber hinaus ein Tipi-Zelt zu erstellen. Die Ursprungsidee: Die Remscheider Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck ruft ein Projekt als Teil der „Urban Knitting“-Bewegung ins Leben, die Künstlerin hat das Projekt auch begleitet. Im Winter 2020 und Frühjahr 2021 haben Menschen aus Brauweiler und Königsdorf insgesamt ca. 1500 Quadrate produziert.

Im Sommer 2021 wurden die Wolle und die Quadrate in den Kirchen gesammelt, sortiert, farblich geordnet und in Bahnen verbunden. Im Herbst 2021 wurden die Bahnen zusammengefügt und Material für die Aufstellung in Form von Bambusstangen organisiert. Ab Weihnachten 2021 stand das von innen beleuchtete Zelt als mobiles „Wahrzeichen“ der Gemeinde im Außenbereich der Christuskirche an der Pfeilstraße 40 in Frechen-Königsdorf. Die Eröffnungsaktion war an Heilig Abend mit drei Fackelgottesdiensten zum von innen beleuchteten Tipi – mit weihnachtlichen Liedern vom Posaunenchor der Ev. Christusgemeinde Brauweiler/Königsdorf.

Symbolik des Tipi-Projekts

Hinter dem Tipi-Projekt gibt es noch eine Symbolik: Im Alten Testament ist das Zelt die „mobile Heimat“ Gottes auf dem Weg des Volkes Israel durch die Wüste. Das Gottesvolk ist und bleibt auf dem Weg – in der Welt hat es keine „feste Heimat“. Die Gnadenkirche Brauweiler hat das Zelt-Motiv mit dem Dach architektonisch aufgegriffen. Und: Apostel Paulus war hauptberuflich Zeltmacher.

www.ev-christusgemeinde.de

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Ute Lennartz-Lembeck

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