Landessynode 2025: Weichenstellung für die Zukunft der Evangelischen Kirche im Rheinland

Die Evangelische Kirche im Rheinland steht vor wichtigen Entscheidungen für die Zukunft: Vom 2. Februar bis zum 7. Februar tagt die Landessynode in Bonn, um über zentrale Zukunftsfragen der Kirche zu beraten. Auf der Agenda stehen unter anderem die Mitgliederorientierung, die Finanzstrategie angesichts sinkender Kirchensteuereinnahmen, das neue Kirchengesetz zum Schutz vor sexualisierter Gewalt sowie die Neuausrichtung der Theologischen Ausbildung und die Zukunft der Kirchlichen Hochschule in Wuppertal.

Präses Dr. Thorsten Latzel betont im Vorfeld der Synode die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Wandels: „Wir sind Kirche in einem Transformationsprozess von einer kulturgestützten Volkskirche hin zu einer geistlich profilierten, weltoffenen Großkirche.“ Dabei gehe es darum, den Glauben in einer sich wandelnden Gesellschaft erfahrbar zu machen und neue Formen der Gemeindearbeit zu entwickeln. Bei einem Pressetermin nannte der Präses zentrale Anliegen für die Zukunft der Kirche: „Dass wir geistlich vom Glauben reden und den Menschen Hoffnung geben. Dass wir nahe bei den Menschen sind und dabei Mitgliederorientierung und Sozialraumorientierung immer zusammendenken. Und dass wir in den Formen flexibel sind, also auch den Gemeindebegriff flexibilisieren.“ Im Fokus der Synode stehen daher neue Konzepte, um Menschen im Lebensverlauf stärker zu begleiten – wie zum Beispiel durch Tauffeste, Segensaktionen oder Pop-Up-Hochzeiten.

Ein weiterer Schwerpunkt ist die Wahl neuer Leitungspersonen: Zwei hauptamtliche Positionen in der Kirchenleitung werden unter anderem neu besetzt. Außerdem steht die Debatte über gesellschaftspolitische Herausforderungen im Fokus – insbesondere die Auseinandersetzung mit Rassismus, die auf Initiative der evangelischen Jugend diskutiert wird. Zu diesem Tagesordnungspunkt hat die Kirchenleitung 50 junge Menschen eingeladen, darunter auch Vertreterinnen und Vertreter aus Köln. Weiter wird auf der Synode auch der 15. Bericht zum Flüchtlingsschutz an den EU-Außengrenzen vorgelegt. Außerdem wird sich die Landessynode mit dem Thema Vielfalt und Gleichberechtigung befassen. Dazu gehören ein Positionspapier, ein Schuldbekenntnis gegenüber LGBTQIA+ Menschen sowie eine Resolution, die Gewalt gegen diese Gruppen verurteilt.

Die Landesynode, das oberste Leitungsgremium der gut 2,1 Millionen Mitglieder zählenden Evangelischen Kirche im Rheinland, tagt von Sonntag, 2. Februar, bis Freitag, 7. Februar, in Bonn. Unter den 191 stimmberechtigten Mitglieder aus den 37 Kirchenkreisen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und im Saarland sind auch die Delegierten aus den vier Kölner Kirchenkreisen. Die Landessynode beginnt am 2. Februar 2025 um 15 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kreuzkirche in Bonn und wird im Maritim Hotel fortgesetzt. Die öffentlichen Plenarsitzungen werden live im Internet übertragen (www.ekir.de).

Text: Sammy Wintersohl
Foto(s): Sammy Wintersohl

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