Eindrucksvolle Stille mit Musik im Raum 23 Gotteshäuser standen offen bei der Langen Nacht der Kirchen

„Die Nacht, der Raum, die Stille“: 23 Gotteshäuser in der Kölner Innenstadt waren von 20 Uhr bis 24 Uhr geöffnet bei der „Langen Nacht der Kirchen“.

Und anders als beispielsweise in Hamburg ganz und gar analog und nicht virtuell. Und tatsächlich war an diesem ungemütlichen Freitagabend der eine oder andere unterwegs, um sich von den mit besonderen Lichtern erleuchteten Kirchen verzaubern zu lassen, die Stille auf sich wirken zu lassen.

AntoniterCityKirche

AntoniterCityKirche bei der langen Nacht der Kirchen 2021

So auch Helmut Becker, der aus dem rechtsrheinischen Poll auf die Schildergasse kam, um die sphärische Musik in der AntoniterCityKirche zu erleben.

CityKirchen-Pfarrer Markus Herzberg stand im Foyer und begrüßte die Besucherinnen und Besucher. Der Altarraum war in beinahe mysthisches Licht getaucht, und den Schwebenden von Barlach konnte man in einem ganz neuen Licht sehen.

Farbenfroh und deshalb eindrucksvoll präsentierte sich die AntoniterCityKirche mit dieser gelungenen Mischung aus Beleuchtung und Musik.

Trinitatiskirche

In der Trinitatiskirche waren Pfarrer Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, und der Organist Wolf-Rüdiger Spieler für die geistlichen Impulse mit Orgelbegleitung verantwortlich. Auch dort beeindruckte das Lichterspiel. In einem zarten Lila erstrahlte der Kirchraum, in dem die Stühle auf coronagerechte Abstände gestellt waren. Dr. Bock meditierte zum Thema „Trost“. Den kann in diesen Zeiten wohl jeder gebrauchen.

Kartäuserkirche

Kartäuserkirche, Lange Nacht der Kirchen 2021

In der Kartäuserkirche in der Kölner Südstadt war Pfarrerin Dr. Anna Quaas aus Koblenz per Video zugeschaltet. Sie ist zurzeit im Mutterschutz und hielt ihre geistlichen Impulse digital.

Vor Ort waren Pfarrer Matthias Bonhoeffer und Organist Thomas Frerichs. In der Kartäuserkirche waren die Besucherströme überschaubar. „Vielleicht haben viele gedacht, die Lange Nacht der Kirchen fiele aus“, mutmaßte Bonhoeffer. Sie haben was verpasst.

 

Bahnhofsmission Köln

Leuchtende Mitte in der Bahnhofsmission in Köln
Auch die Bahnhofsmission nahm an der diesjährigen langen Nacht der Kirchen statt. Ein Team von Ehren-und Hauptamtlichen hatten den Abend vorbereitet.
Die Kolleginnen und Kollegen hatten als Impulse Geschichten aus dem Alltag der Bahnhofsmission und Musik mit Gitarre und Cello vorbereitet und den Gastraum der Bahnhofsmission mit Lichtern und Blumen dekoriert.
Insgesamt haben sich 20 Menschen die Geschichten und Musikstücke angehört und für einen stimmungsvollen Abend gesorgt. Aufgrund der begrenzten Platzmöglichkeiten mussten sogar einige wenige Menschen abgewiesen werden, da bereits alle Plätze belegt waren. „Allen Beteiligten hat der Abend viel Freude bereitet“, resümiert Ann Christin Frauenkron, stv. Leiterin der Bahnhofsmission Köln.

Text: Stefan Rahmann/Ann Christin Frauenkron
Foto(s): Stefan Rahmann/Bahnhofsmission Köln

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Ambulanter Hospizdienst der Evangelischen Gemeinde Köln

„In der Kölner Innenstadt sind wir sehr bunt unterwegs. Entsprechend vielfältig sind auch unsere Begleitungen Sterbender und Trauernder“, sagt Beate Meurer, seit 2006 Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes für die Kölner Innenstadt. Natürlich sei die spirituelle Haltung zunächst eine christliche, so die Koordinatorin, jedoch werde die ehrenamtliche Hilfe unabhängig von Konfession, Nationalität oder Lebenssituation geleistet: „Uns ist es wichtig, offen, verlässlich, sensibel und menschlich zu handeln. Wir werten und verändern die Menschen nicht, sondern begleiten sie.“

Unterstützung für Sterbende und Trauernede – Diakoniespende 2020/2021

Der Ambulante Hospizdienst der Evangelischen Gemeinde Köln ist wie viele andere Hospizdienste in seiner Arbeit und der Ausbildung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf Spenden angewiesen. Er ist daher einer von sechs Hospizdiensten, die in diesem Jahr mit der Diakoniespende des Evangelischen Kirchenkreises unterstützt werden. Damit die Spenden verstärkt werden, verdoppelt der Evangelische Kirchenverband Köln und Region jeden gespendeten Cent bis zu einem Gesamtspendenaufkommen von 100.000 Euro. Hier können Sie direkt spenden.

Die ehrenamtlich Engagierten sind ebenso bunt wie die Kölner Innenstadt, aber: „Der Kern passt. Wir lassen uns stehen, wie wir sind. Wir gehen respektvoll miteinander um und tauschen uns aus.“ Dass die Arbeit in der Hospizbewegung den Blick nicht nur über diesen Austausch weitet, spüren viele Ehrenamtlerinnen und Ehrenamtler sehr schnell. In den Vorbereitungskursen erfahren die Teilnehmer eine Menge über sich selbst, überdenken die eigene Spiritualität oft ganz neu. Eine Frage stellen sich fast alle: Was hat dieser Dienst mit mir, Gott und der Welt zu tun? Beate Meurer zum Beispiel hat für sich erkannt: „Das Bewusstsein, sterblich zu sein, hilft mir, mich lebendig zu fühlen.“ Im Oktober vergangenen Jahres konnte einer dieser Kurse abgeschlossen werden, neu seit diesen Wochen ist die Möglichkeit, sich impfen zu lassen, um eine Begleitung mit etwas mehr Sicherheit durchführen zu können.

Angefangen hat die Arbeit der heute rund 50 Ehrenamtlichen mit dem Gedanken von Eva Esche, Pfarrerin an der Kölner Thomaskirche: „Da haben wir als Kirche einen Auftrag. Da müssen wir etwas tun.“ 2002, zur Zeit der Gründung des Dienstes für die Kölner Innenstadt, war Eva Esche im Vikariat, die Hospizbewegung gerade im Werden, auch in der Region Köln. In dieser Zeit wurde vielen Menschen an vielen Orten bewusst, dass Unterstützung für Sterbende und Trauernde wichtig ist, die Hospizarbeit entwickelte sich zu etwas, das wahrgenommen wurde.

Herzenswunsch von Professor Dr. Ingo Froböse

Dieses Wahrnehmen ist auch Professor Dr. Ingo Froböse, einer der diesjährigen Unterstützer der Diakoniespende, wichtig. Der Dozent für Prävention und Rehabilitation im Sport an der Kölner Sporthochschule sagt: „Gerade die schwierigen letzten Jahre und Monate werden in unserer Gesellschaft immer noch zu stark verdrängt. Es gibt immer nur leuchtende Farben und positive Momente des Lebens, die primär in den Mittelpunkt rücken. Um Menschen in ihrer letzten Lebensphase die Aufmerksamkeit zu geben, die ich meist jenen Menschen gebe, die in der Blüte ihres Lebens stehen, unterstütze ich sehr gerne sämtliche Aktivitäten rund um das Hospiz und die Hospizdienste.“ Die dort geleistete Arbeit sei unendlich wichtig, ist Dr. Ingo Froböse überzeugt, weil sie Menschen in einer der schwierigsten Lebensphasen viel Zuwendung, Mut und Liebe gibt: „Und wenn ich hier eine kleine Unterstützung und einen kleinen Beitrag leisten kann, dann ist mir dies ein Herzenswunsch.“

Der Sportexperte blickt dabei auch auf persönliche Erfahrungen zurück. So berichtet er: „Ich habe meine Eltern in den letzten Monaten ihres Lebens jeweils individuell begleitet und weiß, was diese Nähe für alle Seiten bedeutet und wie wertvoll sie ist. Und im vorigen Jahr habe ich eine Veranstaltung im Hospiz in der Uniklinik gemach. Es war eine riesige Freude zu sehen, mit welch offenen Armen und glücklichen Augen mich die Menschen dort empfangen und begleitet haben. Das sind Momente, die nicht zu vergessen sind.“

Menschen aus der Trauer heraus wieder zurück zum Leben begleiten

Beate Meurer, die seit vielen Jahren als Hospizhelferin und Trauerbegleiterin Erfahrungen gesammelt hat, beschreibt Hospizarbeit so: „Wir begleiten vom Leben zum Sterben und dann aus der Trauer heraus wieder zurück zum Leben.“ Dazu gehört für sie ein Hinsehen, was der Begleitete braucht, aber auch das Finden einer gemeinsamen Sprache. Ein behutsamer Umgang mit den Menschen, die ja gerade in einer Notsituation sind, sei unerlässlich, um das gegebene Vorschussvertrauen nicht zu enttäuschen. Ihre Arbeit als Koordinatorin wird ab Ende März 2021 von Pfarrer David Borgardts, der eine halbe Stelle als Koordinator im Ambulanten Hospizdienst hat, unterstützt.

Für sein Engagement wurde der Ambulante Hospizdienst 2018 mit dem Ehrenamtspreis der Evangelischen Kirche im Rheinland ausgezeichnet und 2019 für den Deutschen Engagementpreis nominiert. In der Laudatio zum Ehrenamtspreis hieß es: „Sie sind da, wenn andere nicht mehr da sind. Sie weichen nicht aus.“ Beate Meurer erinnert sich deutlich an diese Worte aus der Festrede, denn noch immer hört sie oft von Menschen, denen sie von ihrer Arbeit erzählt: „Das könnte ich nicht.“ Dabei ist sie überzeugt, dass jeder die Befähigung hat, in schwierigen Situationen eben nicht auszuweichen, sondern da zu sein.

Hilfe durch Musik

Eine Besonderheit im Ambulanten Hospizdienst ist das Angebot einer Musiktherapeutin. „Da, wo Worte nicht angebracht sind oder nicht mehr funktionieren, kann Musik helfen“, hat die Koordinatorin beobachtet. Sie hat außerdem immer wieder festgestellt, dass es für Angehörige und Freunde wichtig ist, sich gut von den Sterbenden zu verabschieden. „Wenn das gelingt, trägt es ein Stück weit auch durch die Trauerphase. In den Zeiten der Corona-Pandemie wurde das bedauerlicherweise immer schwieriger bis unmöglich.“

Selbstverständlich findet sie es, zur Beerdigung zu gehen, um den verstorbenen Menschen ein letztes Mal wertzuschätzen. Einzelbegleitungen und ein Trauercafé helfen den Menschen, die zurückbleiben, sich verstanden zu fühlen. In den vergangenen Monaten kam es immer öfter vor, dass Beate Meurer nach einer Sterbebegleitung auch um eine Trauerbegleitung der Hinterbliebenen gebeten wurde. Möglich ist das in Einzelbegleitungen, aber dann setzt sie andere Ehrenamtliche ein. „Eine solche Geschichte muss neu geschrieben werden. Dabei ergeben sich ganz andere Gespräche und Ansätze der Hilfestellung.“

www.hospizdienst-koeln.de

Text: Katja Pohl
Foto(s): Mathias Pohl

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ThomasMesse-Online: „Maria Magdalena – Eine Frau tut ihren Mund auf!“

„Maria Magdalena – eine Frau tut ihren Mund auf“ – zu dieser besonderen Online-ThomasMesse für alle Menschen, die auf der Suche sind, lädt das ökumenische Kölner Team ein. Viele Menschen haben sich vielleicht schon einmal Gedanken zu Maria Magdalena, einer außergewöhnlichen Frau aus der Bibel, gemacht. In kurzen Texten, einem Dialog und vielen Gebeten geht der Gottesdienst auf diese Frau aus dem Umfeld von Jesus Christus ein. Die Fürbitten stammen von Menschen, die das Team der ThomasMesse vor der Aufzeichnung gesammelt hatte. In der Premiere der Online-Messe am 7. März 2021 aus der Trinitatiskirche zeigt das Team auch, wie man sich selbst salben kann. Zuschauerinnen und Zuschauer sind eingeladen, sich zum Video etwas Öl zurecht zu stellen.

Die ThomasMesse ist eine Gottesdienstform, die aus Finnland stammt und sich in den letzten Jahrzehnten im deutschsprachigen Raum verbreitet hat. In Köln wird die ThomasMesse von einem ökumenischen Team vorbereitet und durchgeführt. Zum Arbeitskreis der Thomasmesse Köln gehören neben Pfarrerin Ulrike Graupner auch Manfred Berger, Sabine Berger, Anne Geburtig, Mathilde Kriebs, Ulrike Plath, Martin Stamm und Reinhard Voigt. Die musikalische Leitung hat Thomas Frerichs.

Haben Sie Interesse an weiteren Videos? Abonnieren Sie unseren Videokanal auf YouTube: www.youtube.com/kirchekoeln

Das Video sehen Sie am 7. März 2021 ab 18 Uhr

Text: APK
Foto(s): APK

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Rekowski zieht Bilanz der ökumenischen Haftungs- und Hoffnungsgemeinschaft am 10. März 2021

Ein Gespräch mit Manfred Rekowski, dem scheidenden Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und ökumenischen Weggefährtinnen und Weggefährten

Ende März 2021 tritt Manfred Rekowski, nach acht Amtsjahren als Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, der zweitgrößten evangelischen Landeskirche, in den Ruhestand. Die Ökumene ist für Manfred Rekowski eine Herzensangelegenheit und prägte seine Amtszeit sehr.

Vor allem die Stationen des Reformationsjubiläums mit zukunftsweisenden Vereinbarungen, aber auch Enttäuschungen und Sackgassen in der ökumenischen Zusammenarbeit zählen zu seinen Erfahrungen. Die beiden großen Kirchen sind für ihn eine ökumenische „Haftungs- und Hoffnungsgemeinschaft“. Das merkt er vor allem in diesen Monaten, wie er in der gemeinsamen Passionsandacht mit Kardinal Woelki in Düsseldorf gesagt hat.

Bilanz in der Kölner Melanchthon-Akademie am 10. März 2021

Die Kölner Melanchthon-Akademie und die Karl Rahner-Akademie haben Präses Rekowski und weitere Gäste zu einem Gespräch eingeladen, in dem wir über seine ökumenische Bilanz sprechen. Frank Heidkamp, jetzt Stadtdechant in Düsseldorf, prägte die gemeinsame Zeit mit Manfred Rekowski in Wuppertal. Mit Claudia Lücking-Michel, stellvertretende Vorsitzende des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, verbindet ihn nicht nur ein Gottesdienst auf einem Parkplatz.

Moderation: Dr. Martin Bock (Leiter der Melanchthon-Akademie) Norbert Bauer (Leiter der Karl Rahner-Akademie)


Teilnehmen

Mittwoch, 10. März 2021, 19 Uhr (digital)

Gebühr: 5 €

Anmeldung: anmeldung@melanchthon-akademie.de oder 0221 931803-0

Weitere Angebote der Melanchthon-Akademie finden Sie hier.

Text: EKiR/APK
Foto(s): EKiR/APK

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Das Spiel mit dem Nein – Torsten Krall zur Passionszeit 2021

Mindestens 25 Soldaten ließen 1945 ihr Leben am heutigen Dünnwalder Wildpark. Sie standen zu ihrer Überzeugung, verweigerten sich dem Krieg und dem Töten und wurden infolgedessen standrechtlich erschossen.
 
Torsten Krall ist Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Dünnwald und stellvertretender Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch. Er möchte die Namen derjenigen nicht vergessen, die an diesem Ort ein mutiges „Nein“ aussprachen.
 
Diese Soldaten ließen ihre Entscheidungen selbst im Angesicht des sicheren Todes nicht „blockieren“ und besaßen dabei nichts außer der Hoffnung, dass es am Ende gut und richtig gewesen sein würde. „7 Wochen ohne Blockaden“ –  Motto der diesjährigen Fastenaktion.

 

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Der Text des Videos zum Nachlesen:

Idyllisch ist das hier im Dünnwalder Wildpark. Hier kann man zur Naherholung gut rausfahren. Man steigt nur in die Linie 4, drei Stationen mit dem Bus und dann steht man hier und ist mitten in der schönsten Natur. Aber nicht immer war das hier so idyllisch. Die Stele, die hinter uns zu sehen ist, zeigt, dass es auch andere Zeiten gegeben hat und dass dieser Ort ein anderer Ort gewesen ist.

Als am 21. März 1945 Kurt Eidmann hier herauskam, war das seine letzte Reise. Er wurde nur 18 Jahre alt und wurde hier standrechtlich erschossen. Weil er „Nein“ gesagt hat zum Krieg und zum Töten. Er wollte nicht mehr mitmachen, er hat sich verweigert. Er war nicht der einzige, der hier den Tod fand. Mindestens 25 Soldaten sind hier hingerichtet worden, weil sie „Nein“ gesagt haben, sich verweigert haben.

In der Bibel wird uns etwas Ähnliches erzählt. Da begegnen wir dem Schicksal von den beiden Hebammen Pua und Schifra. Sie bekamen den Auftrag, alle männlichen jüdischen Neugeborenen direkt nach der Geburt zu töten. Auch sie weigerten sich, sie sagten „Nein“, auch als sie von dem damaligen Machthaber unter Druck gesetzt wurden. Heute stehen wir hier an einer Gedenkstätte, heute gucken wir zurück auf dieses Schicksal – aber als diese Menschen damals gerade in dieser Situation waren, da war das für sie eine schwierige, eine sehr schwierige Entscheidung.

Es gab keine Freiheit, mehr zu tun als „Nein“ zu sagen. Und sie hatten wenig Hoffnung, dass ihre Taten etwas ausrichten könnten. Sie wussten nicht: „Bringt das eigentlich wirklich etwas, was ich da tue?“ Heute stehen wir hier und gucken zurück und wissen, die Geschichte hat ihr Urteil über diese Menschen gesprochen. Es ist gut, dass sie so etwas getan haben, sagen wir heute.

Und wir wissen, Gott hat damals schon in dieser Situation auch sein Urteil über diese Menschen gesprochen. Er ist ihnen damals schon zur Seite gestanden. Ich weiß nicht, ob sie es gespürt haben. Ich hoffe es. Gott ist denen gegenüber gerecht, die sich dem Töten und dem Morden verweigern. Wenn ich heute hier entlang gehe, dann freue ich mich und bin auch ein bisschen beschämt, weil ich heute so viele Freiheiten habe, weil ich nicht vor dieser einen Entscheidung stehe und weil ich diesen Ort einfach genießen kann.

Ich spüre den Auftrag und die Verantwortung: Ich möchte die Namen festhalten, auch bei mir sollen sie nicht vergessen sein, weil sie so ein unheimlich mutiges „Nein“ gesagt haben. Und ich möchte mich anstecken lassen von der Hoffnung, die darin liegt. Die Hoffnung, die auch bei Gott ist. Am Ende wird es gut sein. Am Ende wird es gut und richtig gewesen sein, sich so entschieden zu haben. Und am Ende wird das Leben siegen und nicht der Tod und der Krieg. „Dafür werde ich, Dein Gott, sorgen.“

Text: Torsten Krall/APK
Foto(s): APK

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Mit Wolle und Nadel in die Zeit nach dem Lockdown

Evangelische Christusgemeinde startet Strick-Projekt

Langsam zeichnet er sich ab, der Weg aus dem Lockdown. Doch wie können Menschen das eingeübte „Social Distancing“ überwinden? „Komm, wir stricken uns zusammen“ lautet die Antwort der Evangelischen Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf.

Basierend auf einem Projekt der Remscheider Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck soll in den kommenden Wochen ein „Zelt der Begegnung“ entstehen. „Jeder kann mitmachen“, erläutert Pfarrer Christoph Nötzel, der das Projekt angestoßen hat. Aus 1.200 gestrickten oder gehäkelten Quadraten von je 15 mal 15 Zentimetern Größe entsteht ein Tipi.

Das Tipi, ein Zelt der Begegnung

Das Zelt der Begegnung spiegelt Vielfalt und Verbundenheit der Menschen wider.

Das luftige Zelt spiegelt so die Vielfalt und gleichzeitig die Verbundenheit der Menschen wider – nicht nur aus der Gemeinde. „Das Zelt zeigt nicht nur, wie jeder Einzelne gestrickt ist, es verbindet auch Menschen aus den Orts- und Kirchengemeinden, Vereinen und Gruppen“, so Nötzel.

Das Projekt ist Teil der „Urban Knitting“-Bewegung, seit Montag, 1. März 2021, gestartet und wurde bereits an über 40 Orten weltweit umgesetzt.

Mehr erfahren

Weitere Informationen gibt es auf der Homepage der Christusgemeinde, www.ev-christusgemeinde.de, den Schaukästen sowie im aktuellen Gemeindebrief sowie u. a. in der Christuskirche Königsdorf, Pfeilstr. 40 und der Gnadenkirche Brauweiler, Friedhofsweg 4. Die Kirchen sind täglich von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Das Projekt wird auch im „Social Media“ der Gemeinde begleitet.

Text: Dr. Benjamin Härte/APK
Foto(s): Mandy Thielemann

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Wochenendtipps: Lange Nacht der Kirchen, Passionsandacht, Bachkantate und Thomasmesse

An diesem Wochenende warten ein paar außergewöhnliche Highlights auf Sie. Am Freitagabend startet die „Lange Nacht der offenen Kirchen“. Gleich fünf unserer evangelischen Kirchen sind mit dabei. Ab 20 Uhr öffnen sie ihre Tore und lassen die Kirche in einem ganz anderem – ebenfalls sehenswerten – Licht erstrahlen. Ein Anblick, der einlädt zu Einkehr und Besinnung. Lassen Sie sich verzaubern und schauen Sie rein! Am Sonntagabend, jeweils um 18 Uhr, haben Sie die Qual der Wahl zwischen der Passionsandacht in der Reformationskirche in Bayenthal, einem Bachkantaten-Gottesdienst in der AntoniterCityKirche und der Premiere, der ersten digitalen Thomasmesse aus der Trinitatiskirche.

Eine Übersicht über alle evangelischen Veranstaltungen in Köln und Region finden Sie hier.

Wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende!


05.03.2021, 20:00
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
„Lange Nacht der offenen Kirchen“ lädt zu Einkehr und Besinnung ein
Evangelische und katholische Kirchen in der Kölner Innenstadt öffnen ihre Türen

Fünf evangelische Kirchen beteiligen sich am Freitag, 5. März, an der ökumenischen Aktion „Lange Nacht der Kirchen“ unter dem Motto „NachtRaumStille“ und öffnen von 20 bis 24 Uhr für Besucherinnen und Besucher ihre Türen. Mit dabei sind die Trinitatiskirche, Filzengraben 4, die AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, die Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, die Thomaskirche, Neusser Wall/Ecke Lentstraße, sowie die Christuskirche am Stadtgarten, Dorothee-Sölle-Platz 1. In dieser Nacht können die Gebäude durch die einzigartige Atmosphäre der Stille und der Dunkelheit zu Orten der Begegnung mit den Räumen, mit den Kunstwerken und mit sich selbst werden. Pandemiebedingt sind kurzfristige Änderungen und Absagen möglich. Aktuelle Informationen gibt es unter www.nachtraumstille.de. www.nachtraumstille.de

07.03.2021, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, 50968 Köln
Passionsandacht mit Musik in Bayenthal
In der Reformationskirche erklingen Werke von Pergolesi, Bach und Dowland

In der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Bayenthal findet am Sonntag, 7. März, 18 Uhr, in der Reformationskirche, Mehlemer Straße 29, eine musikalische Passionsandacht mit der Altistin Ingeborg Danz und dem Violinisten Peter Stein sowie Kantor Samuel Dobernecker statt. Es erklingen Arien aus Giovanni Battista Pergolesis „Stabat Mater“ und Johann Sebastian Bachs „Matthäuspassion“ sowie Lieder von John Dowland. Die Liturgie wird gehalten von Pfarrer André Kielbik. www.kirche-bayenthal.de

07.03.2021, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Gottesdienst mit Bachkantate
Präsent und online

Im Gottesdienst in der AntoniterCityKirche erklingt die Kantate „Widerstehe doch der Sünde“ (BWV 54) von Johann Sebastian Bach. Ausführende sind Arnon Zlotnik (Altus) und ein Instrumentalensemble unter der Leitung von Mechthild Brand. www.antonitercitykirche.de

07.03.2021, 18:00
Evangelisch Leben in Köln und Region
Zum ersten Mal: Thomasmesse digital als Video auf YouTube ONLINE
Thema: „Maria Magdalena – eine Frau tut ihren Mund auf“

Die nächste Thomasmesse, ursprünglich für den 22. Februar in der Trinitatiskirche geplant, wird nun erstmals nur digital als Video auf YouTube angeboten. Das Thema am Sonntag, 7. März, 18 Uhr, lautet „Maria Magdalena – eine Frau tut ihren Mund auf“. In der Online-Thomasmesse wird es eine kleine Anleitung geben, wie man sich selbst salben kann. Wer das möchte, kann sich zum Video schauen etwas Öl und eventuell eine Kerze zurechtstellen. Während das Video läuft, besteht die Möglichkeit, im Chat mit dem Team Kontakt aufzunehmen. Die Zugangsdaten sind auf www.thomasmesse.org zu finden. www.thomasmesse.org

Text: APK
Foto(s): Stefan Rahmann

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