Haushaltskürzungen – Kölner Jugendring gibt Ehrenamtspreis 2024 zurück – Großdemo am 11.12.
Als Zeichen des Protests gegen die Sparpläne Kölns hat der Kölner Jugendring e.V. symbolisch den „Kölner Ehrenamtspreis 2024“, den sie von der Oberbürgermeisterin erhalten haben, zurückgegeben. Der aktuelle Entwurf für den Doppelhaushalt 2025/26 sieht gravierende Kürzungen im Bereich der Jugendverbandsarbeit vor – eine Reduzierung um 32 Prozent im Jahr 2026. Diese Kürzungen bedrohen die Substanz der Jugendarbeit in Köln, mit Folgen, die weit über die Jugendverbände hinausgehen.
Im Sommer 2024 hatte der Kölner Jugendring e.V. den Ehrenamtspreis der Stadt Köln erhalten. Der Jugendring ist ein freiwilliger Zusammenschluss von insgesamt 22, meist ehrenamtlich geführten, Jugendverbänden und -organisationen aus Köln, unter anderem dem Evangelischen Jugendreferat Köln und Region. Sie setzen sich dafür ein, dass Köln eine kinder- und jugendfreundliche Stadt wird.
Der aktuelle Haushaltsentwurf trifft nicht nur den Kölner Jugendring ganz konkret hart, sondern jeden Bereich, in dem sich hunderttausende Ehrenamtliche in Köln einsetzen. Mehrere tausend ehrenamtliche Jugendleitende aus den Verbänden arbeiten jeden Tag für ein soziales, diverses, queeres und ökologisches Köln.
Der Kölner Jugendring schreibt: „Eine Stadt, die sich kinder- und jugendfreundliche Kommune nennt, darf ihre Jugendverbände nicht im Stich lassen.“ Die Folgen der Kürzungen seien Schließungen und Angebotsverluste: „Ohne ausreichende Mittel müssen wir Standorte schließen und Angebote streichen. Strukturen, die einmal verloren gehen, lassen sich nicht wiederherstellen.“ Teilhabe werde unerschwinglich: „Drastisch steigende Teilnahmebeiträge würden Familien mit niedrigem Einkommen ausschließen.“ Und ehrenamtliche Strukturen werden zu stark belastet: „Die Krise der letzten Jahre hat das Ehrenamt bereits geschwächt. Weitere Einsparungen würden dessen Wiederaufbau nahezu unmöglich machen.“
„Köln lebt doch vom Ehrenamt. Das kann man nicht so kaputtsparen“
Der Jugendring fordert: „Wir appellieren an die Verantwortlichen im Kölner Stadtrat: Sichern Sie die Finanzierung der Jugendverbandsarbeit! Statt Kürzungen brauchen wir breite Investitionen in die Kinder- und Jugendarbeit!“
„Der Haushaltsentwurf kürzt alle Ferienangebote in Köln drastisch zusammen. Ferienfreizeiten und Stadtranderholung können sich dann nur noch reiche Familien leisten. Nach Corona sind viele Ehrenamtliche in Köln an der Belastungsgrenze. Viele Strukturen werden die flächendeckenden Kürzungen nicht überstehen. Es fühlt sich nicht richtig an, den Preis zu behalten, wenn wir sehen, dass Arbeit wie unsere in Köln gleichzeitig massiv unter Druck gerät. Köln lebt doch vom Ehrenamt. Das kann man nicht so kaputtsparen“, sagt Konrad Schmitz, Vorsitzender des Kölner Jugendrings.
Mittwoch, 11. Dezember 2024, 10.30 Uhr, Ottoplatz in Deutz: Großdemonstration gegen die Kürzungen
Am Mittwoch, 11. Dezember 2024, organisiert die LIGA (Zusammenschluss der Kölner Wohlfahrtsverbände) eine Großdemonstration, die mit einer Schließung aller Einrichtungen an diesem Tag einhergeht. Los geht es um 10.30 Uhr am Ottoplatz in Deutz, wo die 4,80 Meter hohe Beachflag des Kölner Jugendrings steht. Es werden etwa 10.000 Teilnehmende erwartet. Sie ziehen gemeinsam durch die Kölner Innenstadt, um ein starkes Zeichen gegen die geplanten Kürzungen zu setzen.
Die Evangelische Jugend Köln und Region schließt sich den anderen Jugendverbänden und Organisationen unter der Leitung des Kölner Jugendrings e.V. an. Auch diejenigen, die von den Kürzungen nicht direkt betroffen sind, sind herzlich eingeladen, an der Seite der betroffenen Bereiche (Kinder, Jugend, Familie, Frauen, Migration, Behinderung u.v.m.) zu demonstrieren.
Ein Appell der Vertreter*innen der Kölner Jugendverbände finden Sie hier zum Download.
Text: APK/Jugendring
Foto(s): APK/Jugendring
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