Evangelisches Gemeindezentrum in Friesheim entwidmet – Energetische Sanierung bis zur Treibhausgasneutralität finanziell nicht zu stemmen

Das evangelische Gemeindezentrum in Friesheim ist nun Geschichte. In einem bewegenden Abendmahlsgottesdienst nahmen die Gläubigen Abschied von ihrer Kirche, die 1983 eingeweiht wurde. Pfarrerin Friederike Schädlich leitete den Entwidmungsakt.

Abschied von der Kirche

Als erste trug ein Gemeindeglied die Osterkerze ins Freie. „Sie ist für uns das Licht und das Symbol dafür, dass Jesus Christus den Tod besiegt hat. Bleib bei uns, Gott, und begleite unseren Weg“, wiederholte Schädlich während der Zeremonie, in der viele liturgische Gegenstände aus der Kirche getragen wurden.

Anschließend wurde das Taufbecken, in dem viele Gemeindeglieder auf den Namen Gottes getauft wurden, aus der Kirche gebracht. Darauf folgte das Kreuz, „das Zeichen Jesu Christi, der uns Orientierung gegeben hat“. Am Lesepult wurde das Wort Gottes verkündet und das Abendmahl gefeiert. Alle liturgischen Gegenstände wurden in einen kleinen Kleintransporter geladen.

Im Anschluss traf sich die Gemeinde zum Kirchenkaffee, bevor das Zentrum offiziell geschlossen wurde. Ab sofort wird es nicht mehr für religiöse Zwecke genutzt und hat somit seine Funktion als Ort für Gottesdienste verloren.

Predigt und Rückblick

In ihrer Predigt hatte Pfarrerin Schädlich zuvor Abschied vom Gemeindezentrum genommen. Das Thema war die Begegnung Jakobs mit Gott: „Ich bin mit dir, ich behüte dich, wohin du auch gehst, und bringe dich zurück in dieses Land. Denn ich verlasse dich nicht, bis ich vollbringe, was ich dir versprochen habe.“

Schädlich erinnerte an die Gottesdienste, Musikabende und Bibelabende sowie an die vielfältige Nutzung des Zentrums in den vergangenen 41 Jahren.

Entscheidung zur Schließung

Am 31. August 2021 beschloss das Presbyterium die Schließung des Gemeindezentrums in Friesheim. Der Hauptgrund für diesen Schritt war die vorhandene Ölheizung. Nach dem Beschluss der Landessynode, bis 2035 alle evangelischen Gebäude treibhausgasneutral zu betreiben, war klar, dass eine solch umfassende Sanierung im Gemeindezentrum Friesheim mit untragbaren finanziellen Aufwendungen verbunden gewesen wäre. Hinzu kamen rückläufige Gottesdienstbesucherzahlen.

Die zentralen Aktivitäten der Gemeinde finden nun in der Kirche der Versöhnung in Lechenich statt.

Verkaufsangebot für das Gemeindezentrum

Das ehemalige Gemeindezentrum wird über ein Immobilienportal zum Verkauf angeboten. Der Preis beträgt knapp 600.000 Euro. Man darf gespannt sein, ob es Investorenangebote für die 235 Quadratmeter große Fläche im Erdgeschoss und die 135 Quadratmeter im Untergeschoss geben wird. Das Zentrum umfasst drei Säle, ein Büro, eine Küche, einen Abstellraum, eine Garderobe sowie Herren-, Damen- und Behindertentoiletten. Das Grundstück inmitten von Friesheim hat eine Fläche von 2.500 Quadratmetern.

Historischer Hintergrund

Ursprünglich gehörten die evangelischen Christinnen und Christen in Erftstadt zur Liblarer Gemeinde. Das dortige Presbyterium sorgte dafür, dass bereits ab 1949 Gottesdienste in Friesheim stattfinden konnten, vor allem durch den Zuzug vieler evangelischer Geflüchteter. Zunächst fanden die Gottesdienste im Jugendheim der katholischen Pfarrgemeinde St. Martin statt, später in deren Pfarrkirche und ab 1960 in der örtlichen Sonderschule.

Am 1. Januar 1969 wurde die Gemeinde Lechenich eigenständig und wuchs stetig. Als das evangelische Gemeindezentrum 1983 eröffnet wurde, lebten in Friesheim unter rund 2.500 Bürgerinnen und Bürgern etwa 500 Evangelische.

Ein Architekt wurde mit dem Entwurf des Gemeindezentrums beauftragt, das am 4. Dezember 1983 seiner Bestimmung übergeben wurde. „Besonders in Erinnerung geblieben ist den Gemeindegliedern die Unterbringung der Familie Zeric aus Bosnien im Kirchenasyl, die unter anderem durch die Ausstattung des Zentrums mit Duschen und tatkräftiger Unterstützung ehrenamtlicher Kräfte vor Ort möglich war. Ebenso wurde in den letzten Jahren das gemeinsame Mittagessen am Mittwoch zu einem bedeutenden Anlaufpunkt für die Menschen“, heißt es in einer Chronik über das Gemeindezentrum.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Engel in Blau – 125 Jahre Kölner Bahnhofsmission – eine ökumenische Erfolgsgeschichte

Manche Engel haben keine Flügel. Stattdessen tragen sie eine blaue Weste. Darauf steht: „Nächste Hilfe – Bahnhofsmission“. Analog zur Nächstenliebe könnte es auch Nächstenhilfe heißen. Denn um beides geht es in der ökumenisch getragenen Bahnhofsmission an Gleis 1 des Kölner Hauptbahnhofs. Und das seit 125 Jahren. Jetzt wurde das Jubiläum, das schon das ganze Jahr mit einer Vielzahl von Veranstaltungen im Fokus steht, mit einem Gottesdienst in der AntoniterCityKirche und einem Festakt im AntoniterQuartier gefeiert.

„Wir sind Rentner und Studenten, manche laut und manche leise. Blaue Westen, bunte Herzen, su sin mer und mer sin eins“ – so sind wir und wir sind eins. Das eigens umgedichtete Lied der kölschen Band Kasalla „Mer sin eins“ bildete die Klammer von Gottesdienst und Festakt. Und es gab nicht nur – mit „Ruhestandshuhn“ Janus Fröhlich an der Drum-Box – den musikalischen Takt vor, sondern machte deutlich, was die Bahnhofsmission Köln auszeichnet: Hier engagieren sich zahlreiche Menschen ehrenamtlich. Gemeinsam mit dem hauptamtlichen Team sind sie „einfach da“, wie es der Slogan verspricht. Insgesamt arbeiten 70 Menschen in der Bahnhofsmission.

Mancher sucht hier nur eine Atempause vom Alltagsleben auf der Straße, mancher braucht Hilfe, weil er sich in dem modernen Bahnsystem nicht mehr zurechtfindet. Hierher kommen Obdachlose und Banker, Reisende und Menschen, die Hilfe brauchen, um eine Lebenskrise zu überstehen – und die nicht wissen, wohin sie sonst gehen können. Und seit einiger Zeit wird die Bahnhofsmission Köln an jedem ersten Samstag im Monat zum reinen „FrauenZimmer“ – einem Schutzraum, in dem Frauen ohne Stress, Druck oder Hektik miteinander ins Gespräch kommen und auftanken können.

Ein Stück Zuhause

„Am Bahnhof kulminieren die Herausforderungen des Lebens“, sagte Pfarrer Dr. Joachim Windolph im Gottesdienst. „Und dafür sind Sie da“, wandte er sich an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In fast jedem Leben komme einmal der Punkt, wo der Mensch nicht mehr weiterwisse, wo alles zusammenzubrechen drohe oder es zumindest den Anschein habe. Dann, so Pfarrerin Marina von Ameln, könne es „ein wahrer Segen sein, plötzlich jemanden an der Seite zu haben, der einem Hilfe anbietet“. Das könne eine stützende Hand sein, eine verständliche „Wegbeschreibung“ oder ein offenes Ohr.

Für den Wohnungslosen, der jeden Morgen „meine vier Tassen Kaffee“ in der Bahnhofsmission trinkt, dort die Zeitung liest oder mit Menschen ins Gespräch kommt, ist der Ort ein Stück Zuhause, auch wenn er es so nicht formuliert hat. Was er aber klar macht: Das „Lebenselixier“, von dem er spricht, ist nicht nur der Kaffee mit etwas Milch und Zucker.

„Geben Sie nie auf, das Leben genießen zu wollen“

Oft gehen die Hilfen weit über den Moment hinaus und auch weit über die tägliche oder regelmäßige Begegnung: Einer jungen Frau konnten die Mitarbeitenden helfen, sich aus der Zwangsprostitution zu befreien, indem sie die Migrantin an Stellen verwiesen, die in so einem Fall konkret beistehen und weiterhelfen können. Dass die junge Frau eines Tages bei ihnen über die Schwelle trat, verdankte sie einer anderen Frau. „Ich habe gesehen, dass sie Hilfe braucht“, sagte diese – und brachte die andere zur Bahnhofsmission.

Manchmal sei sicher nicht mehr klar, wer der Beschenkte sei in dieser Beziehung auf Zeit zwischen den Mitarbeitenden der Bahnhofsmission und den Gästen, so Windolph. Das bestätigte eine junge Mitarbeiterin, die von einer älteren Dame berichtete, die trotz einer halbseitigen Lähmung und anderer Erkrankungen viel Stärke ausgestrahlt habe. Sie benötigte Hilfe beim Umsteigen und weil sich die Bahn verspätete, kamen die beiden Frauen ins Gespräch. Die Ältere erzählte von Herausforderungen in ihrem Leben. Und dann gab sie der Jüngeren eine Lebenslehre mit auf den Weg: „Selbst wenn das Leben durch äußere oder andere Umstände anders verläuft als geplant, geben Sie nie auf, das Leben genießen zu wollen!“

Ein sozialer Knotenpunkt

Pfarrerin Susanne Beuth, Superintendentin des Kirchenkreises Köln-Mitte, erinnerte sich mit einem Schmunzeln an eine andere Art von „Lernen fürs Leben“: Vor 40 Jahren hatte die damalige Theologiestudentin ein Praktikum in der Bahnhofsmission absolviert – und musste erst einmal lernen, eine Schürze zu stärken. „Das war nicht wirklich wichtig fürs Leben“, sagte sie lachend. Aber die Verbindung zur Bahnhofsmission blieb – Beuth übernahm nach dem Praktikum die damals noch existierenden Nachtdienste.

Dr. Frank Hensel, Direktor des Diözesan-Caritasverbandes, zeigte sich stolz auf die Einrichtung, die – katholischerseits vom Sozialverband InVia getragen – zur „Verbandsfamilie“ gehöre: „Für uns ist es ein Aushängeschild und ein wahnsinnig guter Knotenpunkt“, sagte er. „Nicht nur ein Verkehrsknotenpunkt, sondern ein sozialer Knotenpunkt.“ In Nordrhein-Westfalen gebe es 24 Bahnhofsmissionen mit 500 ehrenamtlichen Mitarbeitenden und nur 30 Hauptamtlichen. „Ich bin da bollestolz drauf!“, so Hensel.

Wie ein Seismograf für die Stadt

Andrea Redding, Vorständin von InVia, erinnerte daran, dass die Stadt Köln beziehungsweise Oberbürgermeisterin Henriette Reker vor einigen Monaten die Leitungen und eine Abordnung der Bahnhofsmission ins Rathaus eingeladen hatten, wo sie sich ins Goldene Buch der Stadt eintragen durften. Sie hätte sich gewünscht, dass Reker auch beim Festakt dabei gewesen wäre.

Martina Schönhals, als Geschäftsführerin der Diakonie Köln und Region die zweite Trägervertreterin neben Redding, bekräftigte dies: „Die Stadt Köln kann der Bahnhofsmission wirklich dankbar sein! Die ist wie ein Seismograf. Die Themen, die in der Stadt Köln Brisanz bekommen, schlagen zuerst in der Bahnhofsmission auf.“

Mit den vielen Einrichtungen „drumherum“, von der Polizei über die Bahnhofsmanager bis zu den anderen sozialen Einrichtungen wie der Überlebensstation GULLIVER für Obdachlose ergänze sich die Bahnhofsmission „zu einem ganz großen Hilfe-Netzwerk“, so Schönhals.

Mit Blick auf die künftige Arbeit betonte Hensel, dass es landesweit für die Bahnhofsmissionen bessere und gesicherte Rahmenbedingungen bräuchte. Die Stadt Köln unterstütze die Bahnhofsmission auch finanziell, das sei jedoch nicht für alle 24 in NRW gegeben. „Es braucht etwas, dass man sich nicht finanziell immer von Jahr zu Jahr hangeln muss“, sagte der Diözesan-Caritasdirektor. Hier seien alle in der Verantwortung. „Wir brauchen mehr Sicherheit, auch eine finanzielle Absicherung und eine klare strukturelle Zusage. Und für die werden wir kämpfen und eintreten.“

„Mit Herz am Dom“

„Die Bahnhofsmission ist darauf angewiesen, dass Menschen sich engagieren, sich einbringen und sich verantwortlich fühlen“, bekräftigte Ann-Christin Frauenkron, die evangelische Leiterin der Bahnhofsmission Köln. Die Herausforderungen in der Stadt und am Bahnhof würden in Zukunft nicht kleiner, „sondern eher größer“. Aber wenn sie in all die Gesichter der engagierten Mitarbeitenden blicke, sei sie zuversichtlich, denn: „Mit Herz am Dom“, wie es im neugetexteten Lied hieß, „das füllen Sie mit Leben!“

Ursula Lennartz, die katholische Leiterin, ergänzte: „Wir brauchen wirklich Menschen, die sich interessieren, auch für gesellschaftspolitische Vorgänge. Menschen, denen nicht egal ist: Wie leben wir miteinander? Wollen wir aufeinander achtgeben oder wie soll unser gemeinsames Leben aussehen?“ Die Bahnhofsmission habe auf der einen Seite immer große Ideen und sei auf der anderen Seite eine so konkrete Unterstützung von Menschen. Und darum hatte Lennartz auch einen ganz konkreten Wunsch: „Eine Klimaanlage. Denn die Menschen, die mit ihren Problemen zu uns kommen, die haben diese Probleme ja nicht nur im Winter, sondern auch jetzt im Sommer.“

Die Bahnhofsmission sei ein Schutzraum für die Menschen – und das gilt unabhängig davon, woher jemand kommt, welche Konfession oder Religion er hat oder ob überhaupt eine und gleich in welcher Lebenssituation er oder sie sich gerade befindet. Mit Blick auf die Zukunft zeigte sich auch Lennartz zuversichtlich. Auch künftig werde es Menschen geben, „die dafür ein Herz haben“.


Die Bahnhofsmission an Gleis 1 des Kölner Hauptbahnhofs ist täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet.
www.bahnhofsmission-koeln.de

Text: Hildegard Mathies
Foto(s): Hildegard Mathies

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„Viele bunte Medien“ – Workshop der fbs für Eltern mit Kindern von 0-6 Jahren

In der heutigen digitalen Welt ist der Umgang mit Medien oft schon für die Kleinsten eine Selbstverständlichkeit. Um Eltern mit Kindern im Alter von 0 bis 6 Jahren bei diesem Thema zu unterstützen, bietet das Seminar der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln (fbs) „Viele bunte Medien“ informative und praxisnahe Einblicke in die Mediennutzung für den Familienalltag. Der Workshop findet am Dienstag, 1. Oktober 2024, online von 19.30 bis 21.45 Uhr statt und dauert insgesamt drei Stunden.

In diesem kostenfreien Vortrag erwarten die Teilnehmenden alltägliche Anwendertipps zur Mediennutzung. Eine erfahrene Medienpädagogin vermittelt, wie Eltern ihre Kinder sicher in die Welt der digitalen Medien einführen können. Zugleich werden wichtige Fragen behandelt: Was ist eine sinnvolle Mediennutzungsdauer? Ab wann sind Medien möglicherweise schädlich? Welche Medienformate sind für Kleinkinder geeignet, und welche potenziellen Gefahren lauern bei der Nutzung von Smartphones und Tablets?

Um an dem Workshop teilnehmen zu können, benötigen die Teilnehmenden einen Computer (PC, Laptop oder Tablet) sowie einen stabilen Internetzugang.

Veranstalter:

Ev. Familienbildungsstätte Köln (fbs)
Sachsenring 2-4, 50677 Köln
Telefon: 0221 / 47 44 55-0
E-Mail: info@fbs-koeln.org

Für weitere Infos hier klicken: www.fbs-koeln.org

Text: APK
Foto(s): APK

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Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Köln-Junkersdorf: Pfarrerin Regina Doffing entpflichtet

Zahlreiche Mitglieder der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf haben Ende August Pfarrerin Regina Doffing in einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet. Dicht besetzt waren selbst die „Stehplätze“ und einige Treppenstufen zur Empore der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche. Zudem verfolgten zahlreiche Besucher bei wunderbarem Spätsommerwetter im Außenbereich die Übertragung per Lautsprecher. Dort lief parallel die Vorbereitung der anschließenden Feier mit Grußworten, Musik, Spielen und einem Eiswagen.

Würdigung

Die wenig überraschend hohe Zahl an Menschen aus allen Generationen lässt sich durch die Dauer, den Umfang und die Inhalte von Doffings engagiertem Wirken erklären, ebenso wie durch die große Wertschätzung gegenüber ihrer Seelsorgerin. Über drei Jahrzehnte versah sie ihren Dienst im Kölner Westen. In ihrer Predigt ging sie auf Besonderheiten in Kirche und Gemeinde sowie auf Fügungen durch den Heiligen Geist ein. Sie verdeutlichte, wie sehr sie die Beschäftigung mit Dietrich Bonhoeffer gleichzeitig als Aufgabe und Herausforderung verstanden hat und führte aus, wie ungemein wichtig ihr der christlich-jüdische Dialog ist.

Bevor Superintendent Markus Zimmermann seine Kollegin offiziell von ihrem Gemeindedienst entpflichtete, würdigte er ihr vielfältiges Tun und charakterisierte sie als Ermöglicherin. „Du hast diese Gemeinde geliebt, so hast du es zum Ausdruck gebracht. Und so wird es auch heute deutlich. An den vielen, die hier sitzen, und den vielen, die noch draußen stehen und dir zeigen wollen, wie sehr du ihnen am Herzen liegst.“

Ein besonderer Gottesdienst

Sie habe diese Verabschiedung „ganz klein“ halten wollen, so Doffing. „Aber es ist mir nicht ganz gelungen. Das ist ja mehr als an Weihnachten“, begrüßte sie zu einem besonderen Gottesdienst „für mich und für die Gemeinde“. In diesem gesellten sich zum angemessenen Ernst und zur verständlichen Emotionalität auch Humor, Fröhlichkeit und Zuversicht, ganz nach dem Motto „Ich bin vergnügt, erlöst, befreit“ – so der Titel eines Psalmgedichts von Hanns Dieter Hüsch. Ihre Lieblingsbibelverse, stellte Doffing voran, sollten durch den Gottesdienst führen.

„Aber Jesus sprach: Lasset die Kindlein zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes“, zitierte sie Matthäus 19,14 – und bat Mädchen und Jungen der Evangelischen Kita Junkersdorf nach vorne. Diese dankten ihr mit einer umgedichteten Version der „Vogelhochzeit“. In zwölf Strophen zeichneten sie das Bild einer zugewandten, sich kümmernden Pfarrerin: „Frau Doffing feiert Abschied heut, darum sind hier so viele Leut…“, sangen sie mit den Kita-Mitarbeiterinnen. Und: „Sie ist die Chefin hier im Haus, das weiß die kleinste Kirchenmaus…“ – „Die Kitakinder kennen sie als Pfarrerin mit viel Esprit“ – „Die Gemeinde ist ihr Herzensstück, das ist für uns ein großes Glück!“ – „Ob privat oder im Talar, sie ist für alle Schäfchen da.“ Als sichtbares Geschenk überreichte die Kita eine mit guten Wünschen behangene Lagerstroemia. „Sie blüht jedes Jahr zu deinem Geburtstag, damit du an uns denkst.“ Doffing zeigte sich beeindruckt: „Zwölf Strophen, das haut einen ja um.“

Musikalische Beiträge und ökumenische Verbundenheit

Musik steuerten auch der Gospelchor der Gemeinde und die Indonesische PERKI Gemeinde Köln bei. Letztere feiert einmal im Monat Gottesdienst in der evangelischen Kirche. Ihre Vertreter wünschten Doffing alles Gute und Gottes Segen für ihren weiteren Lebensweg und sangen „Ditengah ombak“ (Mitten in den Wellen), ein gefühlvolles Lied über das eigentliche Lebensziel Jesus Christus, der „dein Herz kennt“. Es sei schön, hier „in der ökumenischen Weite und Verbundenheit feiern zu können“, reagierte Doffing. „Das war mir immer ein Anliegen.“

„Wie viele wunderbare und lustige Momente hat es hier gegeben“, stellte sie eingangs ihrer Predigt fest, auch bei der immer wiederkehrenden Frage von Post- oder Paketboten, ob „hier“ auch Dietrich Bonhoeffer wohne. Anfangs habe sie gelacht. „Warum sollte neben den vielen Namen, die auf unserem Türschild standen, nicht auch noch Dietrich Bonhoeffer hier wohnen?“ Bei dem hohen Zustellungstempo habe sie auf lange Erklärungen verzichtet. „Ich habe einfach immer öfter geantwortet: Ja, hier wohnt Dietrich Bonhoeffer, und das Päckchen angenommen.“

Namensgebung der Kirche

Zur Einweihung dieser Kirche 1965 sei es keine Selbstverständlichkeit gewesen, sie nach ihm zu benennen. Ursprünglich habe das Presbyterium der damals zuständigen Gemeinde Weiden den Namen Heilig-Geist-Kirche vorgesehen. Dann habe der junge Pfarrer den Theologen und Widerstandskämpfer vorgeschlagen. „Es waren ja noch nicht viele, denen wir nach dem Krieg folgen konnten.“ Nach der ersten und weiteren Ablehnungen des Presbyteriums hätten die Junkersdorfer ihren Antrag immer wieder auf die Tagesordnung gestellt. Schließlich habe die Gemeindeleitung entschieden: „Sollen sie doch machen, was sie wollen, die Junkersdorfer. Liebe Gemeinde“, betonte Doffing: „Hier wohnt Dietrich Bonhoeffer.“

Das sei für sie als Pfarrerin von Anfang an eine Aufgabe und Herausforderung gewesen. „Dieser habe ich mich verpflichtet gefühlt in all den Jahren. Sein Denken und Handeln war mir aber nicht nur Verpflichtung, sondern auch Freude. Ich habe viel von Dietrich Bonhoeffer lernen können, schöne Dinge erfahren und erlebt.“ Ebenso hätten viele Generationen von Konfirmandinnen und Konfirmanden sich mit Bonhoeffer beschäftigt. „Sie mussten von ihm lernen, dass es auch möglich ist, Widerstand zu leisten, wenn nötig. Sie mussten lernen, dass es manchmal sein muss, sich nicht der Mehrheit anzuschließen, sondern dagegenzuhalten, sich nicht einfach wegzuducken. Sich auch heute wieder, leider, gegen Antisemitismus zu stellen und mutig für andere einzutreten.“

Theologische Einsichten und Kritik

Bonhoeffers Mahnungen und Aufrufe hätten aber auch einen ganz besonderen theologischen Hintergrund und etwas mit unserem eigenen Glauben zu tun. Auch jeder Nicht-Christ könne sich gegen Antisemitismus wenden. „Aber Bonhoeffer schreibt man den Satz zu: ´Nur wer für die Juden schreit, darf gregorianisch singen.´ Oder mit meinen Worten: Wie kann ich sonntags hier Kirchenlieder singen und mich im Alltag dem Mob anschließen und Synagogen verbrennen.“ Nach den Novemberpogromen 1938 sei ein öffentlicher Protest ausgeblieben. „Die Kirche blieb bis auf einzelne Stimmen stumm. Der gregorianische Gesang, also unser christlicher Gesang, wurde einfach fortgesetzt. Der Schrei für die Juden war kaum zu hören.“

„Ich weiß, dass Dietrich Bonhoeffer vielleicht eher eine Ausnahmepersönlichkeit war. Aber er hat ganz klar gemacht, wenn ich diesem Jesus von Nazareth, der selbst Jude war, nachfolge (…), dann kann ich mich nicht als Christ dem Judenhass, der Verfolgung, anschließen. Mehr noch: Wenn ich Jesus von Nazareth als den Sohn Gottes anerkenne, dann kann ich Antijudaismus und Antisemitismus nicht dulden. Dieser wendet sich direkt gegen unseren eigenen Herrn.“

„Ich bin erlöst, liebe Gemeinde“, leitete Doffing zu ihrem einst ausgesuchten Konfirmationsspruch über: „Jesus Christus spricht, ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Dieser Vers aus dem Johannesevangelium habe sie ihr ganzes Leben begleitet. Damals sei es ihr als junges Mädchen vor allem wichtig gewesen, durch die biblischen Erzählungen von Gott erfahren zu haben, dazugehören zu dürfen. „Ich durfte mich geborgen und angenommen fühlen im Glauben an Gott.“ Dann hätten ihr dieser Vers und seine Auslegung aber auch eine Anfechtung gegeben. „Wieso sollte der Weg nur über Jesus gehen? Waren die Jüdinnen und Juden nicht schon längst bei Gott, als wir im hessischen Bergland noch Eichen anbeteten?“, fragte die gebürtige Gießenerin.

„Immer wieder wurde mein Konfirmationsspruch ja auch gegen Jüdinnen und Juden ausgelegt: Wenn ihr den Weg nicht geht, gehört ihr nicht dazu. Der richtige und ausschließliche Weg sei der über Jesus Christus und somit nicht der des jüdischen Volkes“, kritisierte sie die noch heute praktizierte christliche Missionierung unter Juden. „Mein Studium, besonders meine Zeit in Jerusalem, haben mir viel Einblick in das Judentum und seine Glaubenspraxis gegeben“, erklärte die Pfarrerin. „Ich brauche mich nicht negativ abzugrenzen, wenn ich zu diesem Gott dazugehören will. Ich kann mich freuen, dass ich an diesem reichen Schatz an Erzählungen und Erfahrungen, die Menschen mit Gott gemacht haben, teilhaben darf.“

Besonderheiten der Kirche und persönliche Erinnerung

Neben der Namensgebung der Kirche wies Doffing mit dem künstlerisch umgesetzten wandernden Gottesvolk an der Altarwand auf eine zweite Besonderheit hin. In den drei Jahrzehnten sei ihr immer wieder deutlich geworden, welch ein Wunder es sei, dass dieses Wandbild hier hänge. „Wir werden immer wieder erinnert: Gott ist treu. Auf ihn können wir uns verlassen, wie schwer es auch sein mag.

Gegen allen Anschein, Gott lässt sein Volk, lässt uns nicht im Stich.“ Welch eine wunderbare Wirkung des Heiligen Geistes, stellte Doffing fest. Denn geplant gewesen sei das alles ganz anders. „Jetzt haben wir eine Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, und wo ein Abendmahlsbild habe hängen sollen, das wandernde Gottesvolk.“

„Im Lauf der Jahrzehnte waren in dieser Kirche auch immer wieder Jüdinnen und Juden zu Gast“, so Doffing. Besonders gelernt habe sie von Erwin Schild. Geboren im rechtsrheinischen Mülheim, habe er „gerade noch so den Holocaust überlebt und dann viele Jahre als Rabbiner in Toronto gewirkt“. Doffing bezeichnete ihn als Brückenbauer zwischen damals und heute, zwischen dem jüdischen Volk und den Christen. Bei seinen häufigen Besuchen in Köln und in unserer Kirche „hat er vielen Menschen die Hand gegeben, damit Versöhnung möglich ist. Damit wir miteinander und voneinander lernen.“

Schild habe versucht, Jugendliche zu sensibilisieren. Anhand seiner Geschichte habe er sie darauf aufmerksam gemacht, welche Gefahren um uns herum lauerten. „In seiner liebevollen Weise hat er viele Menschen hier begeistert und Versöhnung möglich gemacht“, so Doffing. „Oder, um mit Josef aus dem ersten Buch Mose zu sagen: ´Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.´“ Das sei wirklich einer ihrer Lieblingsverse, „weil ich das oft in meinem Leben erfahren durfte“. Oder, verwies die Pfarrerin auf das zuvor gesprochene Glaubensbekenntnis von Dietrich Bonhoeffer, „ein Gott, der aus dem Bösesten auch Gutes entstehen lassen kann.“

Abschied und Ausblick auf die Zukunft

„So, ich bin befreit“, stellte Doffing fest. Befreit, weil sie zuversichtlich sei, dass dieser Geist Gottes auch weiterhin in unserer Kirche wirken werde. Befreit, „weil ich weiß: Gerade in den vielen Herausforderungen, denen wir uns ausgesetzt sehen, die wir irgendwie bewältigen müssen, da wirkt Gottes Geist“. Angesichts wachsender gesellschaftspolitischer Probleme in unserer Welt wisse man gar nicht, wo man anpacken solle. „Ohne Hilfe schaffen wir das gar nicht“, erinnerte die Predigerin an ein von Konfirmandinnen formuliertes Glaubensbekenntnis. Darin heiße es: „Der Heilige Geist gibt mir Kraft, jeden Morgen aufzustehen.“ Ja, diese Kraft bräuchten wir jeden Tag neu, so die Pfarrerin. „Gott lässt mich nicht allein. Auch wenn es manchmal lange dauert, bis man etwas spürt.“ Er begleite uns. „Mit dieser Kraft werden wir dann auch die Reformen schaffen, die noch vor uns liegen hier in der Kirche, in der Gemeinde.“

„Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“, zitierte sie einen weiteren ihrer Lieblingsverse. „Ich bin frei, habe ich gesagt. Aber Freiheit gehört zur DNA unserer Kirche.“ Wir müssten uns immer wieder neu reformieren oder, mit Luther, neu dem Volk aufs Maul schauen. „Damit wir wissen, was die Menschen brauchen, was wichtig ist jetzt und hier.“ Sie sei aber auch befreit, weil sie wisse, dass sie sich auf Gottes Wirken verlassen könne.

„Hier ist jetzt Zeit für Veränderung. Bei mir und in der Gemeinde“, konstatierte die Pfarrerin. Sie freut sich, dass ab Oktober mit Judith Schaefer eine junge Kollegin den Dienst hier offiziell übernehmen wird. „Sie wird einfach weitermachen“, wünscht sich Doffing, dass die Gemeinde Schaefer die Chance eröffne, „viel Neues auszuprobieren und Ideen umzusetzen“. Und Doffing selbst? „Für mich heißt es jetzt: Ich bin vergnügt, erlöst, befreit. Und ich bin gespannt, was das Leben für neue Aufgaben bereithält.“

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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Wochentipps für Vielfalt und Jubiläen: Kirchliche Veranstaltungen in Köln und Umgebung

An diesem Wochenende finden in Köln und der Region mehrere kirchliche Veranstaltungen statt. Die Palette reicht von Jubiläumsfeiern über Workshops bis hin zu Konzerten. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Termine und Veranstaltungen.

06.09.2024, 14:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Café Bickolo, Clemens-Hastrich-Straße 11, 50827 Köln
Jubiläumsfeier: 30 Jahre Café Bickolo
Ökumenische Begegnungsstätte bringt Menschen im Westend zusammen
Am Freitag, 6. September, feiert das Café Bickolo sein 30-jähriges Bestehen. Von 16 bis 19 Uhr findet am Café Bickolo und auf dem Platz an der Clemens-Hastrich-Straße 11, ein Festakt mit musikalischem Begleitprogramm, Essen und Trinken sowie der Eröffnung der Wanderausstellung „Kleines Café – mit großer Wirkung“ statt. Ziel der Einrichtung ist es, Menschen im Stadtgebiet Bickendorf/Westend unabhängig von ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft mit präventiven und fördernden Angeboten zu unterstützen. Dazu gehören ein Stadtteil-Café mit Kleiderkammer genauso wie Feste und Aktionen im Stadtteil. Das wöchentliche Angebot einer Sozialberatung wird von den Besuchenden genauso in Anspruch genommen wie etwa die Angebote für Kinder und Jugendliche. Vor 30 Jahren wurde das ökumenische Café Bickolo von der evangelischen Kirchengemeinde Bickendorf im Zuge der Neubebauung im Westend gegründet. Seit 17 Jahren wird die Einrichtung von einem ökumenischen Trägerverein, bestehend aus Mitgliedern der katholischen und evangelischen Kirchengemeinden, geführt.
www.bickolo.de

06.09.2024, 17:30
Melanchthon-Akademie
Nathanael Kirche Bilderstöckchen, Escher Weg 160, 50739 Köln
+++ ABGESAGT+++ „Vielfältig und evangelisch? Kirche divers – wir packen es an!“
Neue Workshop-Reihe der Melanchthon-Akademie
Die Melanchthon-Akademie bietet eine neue Workshop-Reihe mit dem Titel „Vielfältig und evangelisch? Kirche divers – wir packen es an!“ in der Nathanael Kirche Bilderstöckchen, Escher Weg 160, an. Gemeinsam mit den Teilnehmenden soll darin eine Kirche weiterentwickelt werden, die menschliche Vielfalt in allen ihren Ausprägungen willkommen heißt. Gemeinsam, soll in den Workshops überlegt werden, was in der Kirche anders gemacht werden kann und welche Strukturen dafür verändert werden müssten. Das einführende Workshop-Wochenende mit dem Schwerpunkt „Rassismuskritik“ am Freitag, 6. September, 17.30 Uhr bis 19 Uhr, und Samstag, 7. September, 10 bis 13 Uhr, richtet sich an alle Menschen in Kirche und Diakonie. Am Freitag, findet außerdem von 19 bis 21 Uhr ein öffentlicher Vortrag statt. Das erste Wochenende findet in Zusammenarbeit mit dem Pamoja Afrika e.V. statt. Es ist möglich, sich für einzelne Veranstaltungsblöcke per E-Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de anzumelden. Die Teilnahme kostet 20 Euro. Ein weiteres Wochenende mit dem Schwerpunkt „Sexismus- und Machtkritik“ wird am Freitag und Samstag, 29. Und 30. November angeboten.
www.melanchthon-akademie.de

07.09.2024, 09:30
Evangelisch Leben in Köln und Region
Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstraße 19, 50259 Pulheim
Landesposaunentag der Evangelischen Kirche im Rheinland
75 Jahre Posaunenwerk und 1000 Jahre Abtei Brauweiler
Das Posaunenwerk der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) feiert seinen alle fünf Jahre stattfindenden Landesposaunentag am Samstag, 7. September, 9.30 Uhr bis 21 Uhr, in der Abtei Brauweiler, Ehrenfriedstraße 19. Das Motto „1000 Jahre wie ein Tag“ knüpft an das Abteijubiläum an. 450 Bläserinnen und Bläser aus allen Regionen der Rheinischen Landeskirche werden an Workshops und Konzerten rund um die Abtei teilnehmen. Besonderer Höhepunkt des Tages wird eine Bläserserenade (18.30 Uhr) im Wirtschaftshof der Abtei sein. Dort werden zwei Stücke zur Uraufführung kommen, die unmittelbar für diesen Tag geschrieben worden sind. Matthias Kiefer, ehemals Solotrompeter im Gürzenich Orchester, der zudem in Brauweiler lebt, hat ein Stück mit dem Titel „1000 Jahre Abtei“ komponiert. Traugott Fünfgeld nimmt in seiner Komposition „500 Jahre Gesangbuch“ ebenfalls ein großes Jubiläum in den Blick. Darüber hinaus gibt es unter anderem Wandelkonzerte auf dem Abteigelände, den Jungbläsertag mit 50 Kindern und Jugendlichen sowie ein Festkonzert mit TromboneUnit, einer renommierten Blechbläserformation. Mit dem Landesposaunentag verknüpft das Posaunenwerk der EKiR als Dachverband für knapp 200 Posaunenchöre sein 75-jähriges Bestehen. Das Programmheft gibt es unter www.posaunenwerk-rheinland.de
www.posaunenwerk-rheinland.de

07.09.2024, 10:00
Diakonisches Werk Köln und Region
Verschiedene Orte im Rheinisch-Bergischen Kreis
„Woche der Diakonie im Rheinisch-Bergischen Kreis“
„100 Jahre Diakonie Köln und Region“: #einefüralle
Die Diakonie im Rheinisch-Bergischen Kreis lädt in diesem Jahr erstmals zu einer „Woche der Diakonie“ ein. Während der Aktionswoche von Samstag bis Sonntag, 7. bis 15. September, laden verschiedene Veranstaltungen in den acht bergischen Kommunen und den ansässigen Kirchengemeinden zum Kennenlernen diakonischer Angebote und zum Gespräch ein. Anlass ist das Jubiläum „100 Jahre Diakonie Köln und Region“ unter dem Motto „#einefüralle“. Eröffnet wird die Woche am Samstag, 7. September, 10 bis 18 Uhr, mit einem Aktionsstand zum Thema „Würde unantastbar“ auf dem Stadtfest Bergisch Gladbach. Die Ausstellung „100 Jahre Diakonie in Köln und Region“ am Sonntag, 8. September, 10 Uhr bis 14.30 Uhr, im Martin-Luther-Haus Altenberg, Uferweg 1, gibt Einblicke in die Diakonie- und Zeitgeschichte aus 100 Jahren. Die diakonischen Einrichtungen Rösraths stellen sich am Sonntag, 8. September, 12 bis 17 Uhr, in der Diakonie-Sozialstation, Hauptstraße 204, vor. Eine Kaffeerunde zum informellen Austausch für Betroffene der Hochwasserkatastrophe findet am Dienstag, 10. September, 16 bis 18 Uhr, statt. An Jugendliche im Alter von 12 bis 27 Jahren richtet sich das Event „Q1 meets friends – 100 Jahre für die Menschen“ mit Konzert, Tanz, Snacks, Getränken und Chillen am Freitag, 13. September, 16.30 Uhr bis 22 Uhr im Q1 Jugend- und Kulturzentrum Bergisch Gladbach, Quirlsberg 1. Den Abschluss der Woche gestaltet die Evangelische Kirchengemeinde Bensberg mit zwei Angeboten: Am Samstag, 14. September, 15 bis 18 Uhr, findet im Evangelischen Gemeindezentrum Bensberg, Im Bungert 3, ein Diakonie-Nachmittag statt. Gruppen und Vereine stellen sich vor. Am Sonntag, 15. September, 11 Uhr, sind alle zu einem Diakonie-Gottesdienst unter dem Motto „Wir für Euch“ in die Evangelische Kirche Bensberg, Friedhofsweg 9, eingeladen. Das ganze Programm findet sich unter www.diakonie-imrbk.de.
www.diakonie-imrbk.de

07.09.2024, 19:00
Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath
Versöhnungskirche, Hauptstraße 16, 51503 Rösrath
Konzert: Abba meets Gospel und vieles mehr
Revue in der Versöhnungskirche Rösrath
Zu einer Revue mit dem Jugend- und Gospelchor unter der Leitung von Katharina Wulzinger lädt die Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath am Samstag, 7. September, 19 Uhr, in die Versöhnungskirche, Hauptstraße 16, ein. Unter dem Motto „Abba meets Gospel und mehr“ sind außer dem Chor auch Sonja Merz (Tanzcoach) und Andreas Orwat (Klavier) an der Revue beteiligt.
www.evkirche-roesrath.de

08.09.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Johanneskirche Klettenberg, Nonnenwerthstraße 78, 50937 Köln
Ökumenische Beatmesse: Nepal
Thema: „KindGerecht“
Zu einem Tag mit Kirchentagesatmosphäre lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg am Sonntag, 8. September, 11 Uhr, in die Johanneskirche Klettenberg, Nonnenwerthstraße 78, ein. Dort findet wieder eine Beatmesse statt. Es geht um Kinderrechte in Nepal. Die liturgische Leitung haben Dominikanerpater Diethard Zils, Pfarrer Ivo Masanek und das Beatmessenteam. Für sowohl mitreißende als auch besinnliche Musik sorgt die Band Ruhama. In der Predigt berichtet Pfarrerin Katrin Weidemann, Vorstandsvorsitzende der Kindernothilfe, von ihrer Reise nach Nepal. Der Gottesdienst wird im Livestream gezeigt unter www.beatmesse.de
www.kirche-klettenberg.de

08.09.2024, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Benefizkonzert – „Kölner Künstler:innen für Kinder“
Auftaktveranstaltung zugunsten der Kindernothilfe
Zum Auftakt der Benefizkonzert-Reihe „Kölner Künstler:innen für Kinder“ treten am Sonntag, 8. September, 18 Uhr, in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, ALOLA, Agnes Lipka und Martin Zingsheim auf. Mit ihrem Programm „Von der Klassik zum Jazz und zurück“ sammeln sie Spenden für die Kindernothilfe. „Bildung denen zu ermöglichen, die in ihrem bisherigen Leben keine Chance erhalten haben, ist die beste Investition für eine bessere Welt.“ In diesem Sinne engagiert sich die Kindernothilfe für Kinder auf der ganzen Welt. Ab September bekommt sie dabei tatkräftige Unterstützung von Kölner Künstlerinnen und Künstlern. In Zusammenarbeit mit der Kartäuserkirche entstand die Idee, eine regelmäßige Benefizkonzert-Reihe zugunsten ausgewählter Hilfsprojekte der Kindernothilfe in Leben zu rufen. Auftakt ist ein Konzert der neuen Formation mit ALOLA zusammen mit der international bekannten Sopranistin Agnes Lipka und dem Musiker und Kabarettisten Martin Zingsheim. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Kindernothilfe erwünscht.
www.kartaeuserkirche-koeln.de

08.09.2024, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln
Orgelkonzert in der Melanchthonkirche
60 Jahre Peter-Orgel
Eine musikalische Zeitreise verspricht das Orgelkonzert am Sonntag, 8. September, 18 Uhr, in der Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, zu werden. Barbara Bannasch präsentiert Werke aus dem Jahr 1930 (Bau der Kirche) und 1964 (Baujahr der Orgel) sowie zeitgenössische Orgelwerke. An diesem Abend ist auch eine Fotoausstellung zur Geschichte der Orgel zu sehen. Der Eintritt ist frei.
www.melanchthonkirche.de

09.09.2024, 10:00
Evangelisches Jugendreferat Köln und Region
Segeltörn in Holland
Zeit fürs Segel setzen
Klimaneutral übers Ijsselmeer
Das Evangelische Jugendreferat Köln und Region bietet für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter ab 16 Jahren von Montag bis Freitag, 14. bis 18. Oktober, eine klimaneutrale Segeltour in Holland an. Gemeinsam fährt die Gruppe von Köln aus mit dem Zug nach Harlingen, um von dort mit der Besatzung der „Mermaid“ in See zu stechen. Die Gruppe segelt mit einem umweltfreundlichen Segelboot und versucht ihre CO2-Emissionen zu kompensieren, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die Teilnahme kostet 200 Euro. Darin enthalten sind die Hin- und Rückfahrt, Übernachtung, Vollverpflegung und ein begleitetes Programm. Wer mitreisen möchte, kann sich unter www.evangelische-jugend.koeln/online-anmeldungen anmelden.
www.evangelische-jugend.koeln

Text: APK
Foto(s): AI

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Iona-Andacht in der Kartäuserkirche: Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit im Einklang mit der Natur

Die Arbeitsgemeinschaft Kommunität lädt am Freitag, 6. September, 19 Uhr, zu einer Andacht nach der Liturgie von Iona in die Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, ein. Anschließend sind alle zu Brot, Wein und Käse in das Refektorium des Hauses der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11, eingeladen. Dabei kommen die Teilnehmenden über die schottische Insel und das internationale ökumenische Leben der Iona-Gemeinschaft ins Gespräch.

Die Iona-Kommunität ist eine christliche Gemeinschaft von Menschen, die für eine gewisse Zeit in einer alten Benediktinischen Abtei mit dazugehöriger Klosteranlage auf der schottischen Insel Iona lebt. Sie ist überkonfessionell und international. Ziel der Arbeit ist es, das Bekenntnis der Religion in der Mitverantwortung für Umwelt und Gesellschaft zu leben. Die Gemeinschaft tut das unter anderem durch Jugendarbeit, neue Gottesdienstformen und Lieder sowie den Einsatz für Gerechtigkeit und Frieden. Die Arbeitsgemeinschaft Kommunität plant eine Wohn- und Lebensgemeinschaft auf dem Campus Kartause in der Kölner Südstadt.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der (englischsprachigen) Internetseite der Community:

https://iona.org.uk/

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Text: APK
Foto(s): Bernhard Seiger/APK

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Große Freude: „Lokal Vielfalt“ startet dank Diakoniespende 2023/2024 im DiakoniePunkt Nippes durch – mit Lastenfahrrad

Das „Lokal Vielfalt“ des Diakonischen Werkes Köln und Region ist im Herbst vor zwei Jahren als Modellprojekt gestartet, um Menschen unabhängig von Herkunft, Sprache und Nationalität, die Möglichkeit zu geben, sich mit ihren Anliegen und Ideen auf Augenhöhe zu begegnen. Diese Möglichkeit gab es bislang im Turmcafé in Köln-Bilderstöckchen, wo aber schnell klar war, dass der Platz nicht reichen würde. Die Diakoniespende 2023/2024 in Höhe von 24.920,33 Euro sollte helfen, einen neuen Standort zu finden. Außerdem wünschte sich das Team rund um Projektleiterin Fenja Petersen ein Lastenfahrrad, um das Angebot „Lokal Vielfalt“ in die Veedel hineintragen zu können. Beide Wünsche konnten durch die finanzielle Hilfe der Diakoniespende zur großen Freude von Fenja Petersen realisiert werden. Das Lastenrad war schon beim Sommerfest Veedel4All, beim Internationalen Tag gegen Rassismus und in Bilderstöckchen im Einsatz.

Planung für die Gestaltung der Räumlichkeiten

Die neuen Räume fanden sich letztlich im DiakoniePunkt Nippes in der Yorckstraße 10. „Für das Lokal Vielfalt werden hauptsächlich die Küche, der große Saal, ein Lagerraum und ein Beratungsraum genutzt. Außerdem gibt es einen sehr großen Garten“, berichtet die Projektleiterin begeistert und fügt hinzu: „Wir stecken aktuell im Umbau und in der Planung für die Gestaltung der Räumlichkeiten. „Lokal Vielfalt“ steht vor allem der Saal zur Verfügung, der durch eine Wand in zwei kleinere Räume geteilt werden kann. Dies bietet sich für die offene Sprechstunde für Menschen ohne sicheren Aufenthaltstitel und Bleiberecht sowie Bastel- und Kreativ-Angebote an. Wir sind außerdem mit Hochdruck dabei, die neuen Angebote zu koordinieren und eine Eröffnungsfeier zu planen.“ Im Garten soll zudem ein Radunterstand entstehen.

Einzelne Angebote, so verrät Fenja Petersen, verbleiben im Turmcafé in der Escherstraße. Die Diakoniespende wird auch für den Umzug eingesetzt und  soll zudem einen Teil der Miete sichern.

Die aktuellen Kooperationspartnerschaften des Lokals Vielfalt bestehen mit der Gemeinde Nippes, der Gemeinde Bilderstöckchen, der Melanchthon-Akademie sowie den Willkommensinitiativen Nippes und Selbstorganisationen für Menschen mit Migrationshintergrund.

Alles zur Diakoniespende auf www.diakoniespende-koeln.de.

Text: Katja Pohl
Foto(s): APK

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Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe für das „Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche“

Große Anerkennung und Würdigung der Arbeit erfuhr das „Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche“: Superintendentin Susanne Beuth verlieh in der Christuskirche Vertretenden des Netzwerks die Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe. Der mit 10.000 Euro dotierte Preis wird alle zwei Jahre vom Kirchenkreis Köln-Mitte vergeben und ist nach dem Pfarrer Georg Fritze benannt, der sich den Nazis widersetzte und deshalb aus seinem Amt an der Kartäuserkirche entfernt wurde.

Jahrzehntelange Tradition des Kirchenasyls

Synodalassessorin Miriam Haseleu, Pfarrerin in Nippes, und Christoph Rollbühler, Pfarrer an der Christuskirche, begrüßen die Gäste. Rollbühler erinnerte daran, dass das Kirchenasyl in seiner Gemeinde eine jahrzehntelange Tradition hat. Auf die Historie des Kirchenasyls ging Bürgermeister Andreas Wolter ein. Schon im Tempel in Jerusalem habe man Menschen aufgenommen, die Schutz suchten. „Diese Jahrhunderte alte Tradition gibt dem Kirchenasyl viel Kraft.“

Das Netzwerk gibt es seit 31 Jahren. Und die Zahl der Härtefälle werde nicht geringer. Das liege auch daran, „dass das Ausländeramt am absoluten Limit arbeitet“. Die allermeisten Geflüchteten wollten arbeiten und Teil der Gesellschaft sein, betonte der Bürgermeister. Gerade nach dem Attentat von Solingen müsse man sagen: „Opfer sind auch die Geflüchteten, die Integration wollen. Ich schäme mich für die Ministerien, die sich von Xenophoben vor sich hertreiben lassen. Ich wünsche mir in der Debatte weniger Hysterie und mehr gesunden Menschenverstand.“

Zahl der Kirchenasyle hat zugenommen

Rafael Nikodemus sprach ein zweites Grußwort. Er ist Kirchenrat im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR). Als theologischer Dezernent in der Abteilung III (Ökumene, Mission, Religionen) ist er zuständig für die Arbeitsbereiche Christen und Muslime, Innereuropäische Ökumene und Catholica. Er nannte die Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe eine wichtige Anerkennung der Arbeit. Das Kirchenasyl sei eine Basisbewegung und immer eine Basisentscheidung in den Gemeinden. „Das Netzwerk und die Landeskirche haben in den vergangenen Jahren gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet.“ Und weiter: „Politisch weht uns der Wind ins Gesicht. Es herrscht ein hoher Abschiebedruck. Das Asylrecht soll verschärft werden. Die Zahl der Kirchenasyle hat zugenommen. Gründe sind Menschenrechtsverletzungen an den europäischen Grenzen. Dort wird das Recht an die Praxis angepasst und nicht wie sonst üblich die Praxis an das Recht.“

Die Anfragen wegen Kirchenasyl übersteige bei weitem, was die Gemeinden zu leisten in der Lage seien. Das Kirchenasyl sei eine Zone am Rande des Rechtsstaats. „Dessen große Stärke ist, dass er solche Korrekturen aushält. Die Kirchenleitung unterstützt Kirchenasyle vorbehaltlos. Das ist eine ganz wichtige humanitäre Arbeit.“

Homeira Ayobi: „Ich hatte große Angst, dass ich zurückmusste. Es galt: Bleiben oder Tod“

Homeira Ayobi ist vor sechs Jahren von Afghanistan nach Deutschland geflohen. Sie fand Unterschlupf im Kirchenasyl in der Thomaskirche im Agnesviertel. Sie hat mittlerweile den Führerschein gemacht, eine eigene Wohnung gefunden und eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen. „Ohne dieses Netzwerk wäre ich nicht hier. Ich hatte große Angst, dass ich zurückmusste. Es galt: Bleiben oder Tod. Ich bedanke mich, ist ein viel zu kleines Wort.“

„Kirchenasyl ist kein rechtsfreier Raum“

Thomas Kutschaty, Mitglied der SPD-Fraktion im Landtag und Staatsminister a.D., hielt die Laudatio. Er erinnerte daran, dass Georg Fritze Mitglied der SPD war: „Ich bin stolz, dass wir Menschen wie Georg Fritze als Mitglieder in der SPD hatten. Sie geben der Sozialdemokratie ihre Identität, sind Vorbild und verpflichten nachfolgende Generationen.“ Als Jurist und ehemaliger NRW-Justizminister nahm Kutschaty zunächst eine rechtliche Einordnung vor: „Das Kirchenasyl ist nicht explizit rechtlich normiert. Es ist jedoch ein Gewohnheitsrecht mit christlich-humanitärer Tradition. Bei diesem geht es übrigens nicht darum, jemandem endgültig Asyl in Deutschland zu gewähren. Sondern darum, diesen Menschen den Zugang zum deutschen Asylverfahren zu eröffnen. Ein großer Unterschied. Kirchenasyl ist kein rechtsfreier Raum.“

„Kirchenasyl gibt den Menschen Hoffnung“

Der Minister a.D. erklärte, er sei ein kritischer römisch-katholischer Christ. „Das Thema „Flucht“ ist schon früh im Alten Testament durch die Flucht des Stammes Israel aus der Sklaverei in Ägypten verwurzelt. Im Buch Levitikus werden dann auch die christlichen Lehren aus dieser Vergangenheit gezogen: „Und wenn ein Fremdling bei dir weilt in eurem Lande, so sollt ihr ihn nicht bedrücken. Wie ein Eingeborener unter euch soll euch der Fremdling sein, der bei euch weilt, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn Fremdlinge seid ihr gewesen im Lande Ägypten.“

Entscheidend sei die Menschenwürde, die laut Kant jeder Mensch aufgrund seines Menschseins besitze. Man könne sie nicht verlieren. „Kirchenasyl gibt den Menschen Hoffnung. Wie oben geschrieben: Es geht hier aber nicht um rechtsfreie Räume. Es geht darum, Zeit zu gewinnen, bevor unwiderrufbare Fakten durch eine Abschiebung geschaffen werden. Zeit für eine eingehende Prüfung der Fälle und weitere Verhandlungen mit den Behörden. Und zwar für Menschen, denen durch eine Abschiebung Gefahren für Leib, Leben oder Freiheit drohen, oder für die mit einer Abschiebung nicht hinnehmbare humanitäre Härten verbunden sind.“

Migration: Gegen Fluchtursachen vorgehen

Der Druck auf das Kirchenasyl wachse in dem Maße, in dem die gesellschaftliche Stimmung, das Miteinander vergiftet würden. „Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Natürlich müssen wir auch über Migration reden. Wir müssen auch darüber reden, wie wir sie regeln. Wir müssten auch mal wieder darüber reden, wie wir sie vermeiden, indem wir gegen Fluchtursachen vorgehen. Hier müssen wir uns aber auch fragen, inwieweit unser Wohlstand auf der Armut in anderen Ländern gebaut ist.“ Und an die Preisträger gewandt: „Die Flüchtlinge sind keine Zahlen, sie sind Personen: Sie sind Gesichter, Namen, Geschichten – und als solche müssen sie behandelt werden. Ich bin mir sicher, dass Ihre Arbeit, insbesondere der letzte Punkt, selten so schwer war wie heute. Deshalb nehmen Sie den heutigen Tag, diesen Preis und auch die vielen Menschen, die sich hier mit Ihnen solidarisch machen, auch einmal als Selbstvergewisserung, dass Sie nicht alleine sind und etwas Richtiges und Wichtiges tun.“

Jan Henkel und Jan Niklas Collet sprachen für das Netzwerk. Henkel berichtete, dass es in Deutschland im vergangenen Jahr 2000 Kirchenasyle in Deutschland gegeben habe, davon 600 in Nordrhein-Westfalen. Wer nach dem Dublin-Verfahren in andere europäische Länder verwiesen werde, erlebe dort meistens katastrophale Bedingungen. Wer sich allerdings sechs Monate in Deutschland aufhalte, habe ein Recht darauf, dass sein Asylantrag dort bearbeitet werden. Die Kirchenasyle seien für die Überbrückung der sechs Monate sehr wichtig.

„Mit dem Kirchenasyl werden wir die Welt nicht retten. Aber wir können sie ein Stück gerechter machen“

„Angesichts des Relevanzverlustes der Kirchen wird das mit dem Kirchenasyl nicht besser“, befürchtet Henkel. Collet berichtete von sieben Räumungen von Kirchenasylen in diesem Jahr. „Das sind mehr als im vergangenen Jahrzehnt zusammen.“ Er berichtete auch, dass man ein sogenanntes Dossierverfahren eingeführt habe, um pragmatische Lösungen für Härtefälle zu finden. Das Netzwerk erläutere in Dossiers, warum Geflüchtete dringend Schutz in Deutschland bekommen müssten. 2016 habe man viele positive Entscheidungen von Behörden erlebt. „Seit 2018 wurde kein Dossierverfahren mehr positiv entschieden.“ Henkel nannte das Dublin-Verfahren ein „menschenverachtendes System der Verantwortungslosigkeit, das einen regelrechten Abschiebezirkus inszeniert“. Abschiebung dürfe niemals eine Strafe sein. „Mit dem Kirchenasyl werden wir die Welt nicht retten. Aber wir können sie ein Stück gerechter machen.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Tag des offenen Denkmals lädt am 7. und 8. September in evangelische Kirchen ein

Viele Kölner Denkmäler sind normalerweise nur eingeschränkt oder gar nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Doch jedes Jahr am Tag des offenen Denkmals® öffnen sich diese besonderen Orte für Besucher. Am 7. und 8. September finden in Köln an mehr als 160 Standorten, auch in mehreren evangelischen Kirchen, spannende Veranstaltungen rund um die Denkmäler der Stadt statt. Die zahlreichen ikonischen Bauwerke dienen als Zeitzeugen der reichen Geschichte Kölns und laden dazu ein, ihre Geschichten und Bedeutungen näher kennenzulernen:

07.09.2024, 11:00
Evangelische Gemeinde Köln
Geusenfriedhof, Kerpener Straße, 50931 Köln
Der Geusenfriedhof – Das unbekannte Juwel Kölner Friedhöfe
Friedhofsführung am Tag des offenen Denkmals
Dagny Lohff
Am Tag des offenen Denkmals, Samstag, 7. September, 11 Uhr und 12.30 Uhr, laden die AntoniterCityTours bei freiem Eintritt zu zwei Führungen über den Geusenfriedhof mit Referentin Dagny Lohff ein. Im Jahr 1576 angelegt, war der Geusenfriedhof bis 1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestanten in Köln. Eine katholische Adelige hatte ein Grundstück vor dem Weyertor gestiftet, auf dem Protestanten nach damaliger Vorschrift außerhalb der Stadtmauern beerdigt werden konnten. 1875 fand auf dem Geusenfriedhof die letzte Beerdigung statt. Festes Schuhwerk und Bein-bedeckende Kleidung werden empfohlen. Die Teilnehmenden treffen sich am Eingang zum Friedhof, Kerpener Straße.
www.antonitercitytours.de

07.09.2024, 15:00
Evangelische Gemeinde Köln
Dreifaltigkeitskirche Ossendorf, Rochusstraße 216, 50827 Köln
Raum und Stille – Ein Gang durch die ehemalige Dreifaltigkeitskirche
Pfarrerin i.R. Uta Walger und Aikidolehrer Dirk Kropp geben Einblicke
Ute Walger, Dirk Kropp
Dirk Kropp, Leiter des Dojos, und Uta Walger, viele Jahre Pfarrerin der ehemaligen Gemeinde Bickendorf, leiten am Samstag, 7. September, 15 Uhr, eine Führung durch die Dreifaltigkeitskirche Ossendorf, Rochusstraße 216. Sie laden dazu ein, gemeinsam die ehemalige Kirche zu erkunden, Stille zu genießen und auch ins Gespräch zu kommen über Raum und Spiritualität. Heute wird die Kirche als Dojo genutzt, in dem Aikido geübt wird. 1963 wurde die Dreifaltigkeitskirche erbaut, 2019 entwidmet und nach den Plänen des Architekten Paul Böhm umgebaut. Die zwei großen Kirchenfenster tauchen den Übungsraum in ein besonderes Licht. Betreten des Dojos nur ohne Schuhe, zum Sitzen auf dem Mattenboden gibt es Sitzkissen. Die Teilnehmenden treffen sich auf dem Vorplatz, Rochusstraße 218. Am Tag des offenen Denkmals ist der Eintritt frei.
www.antonitercitytours.de

07.09.2024, 19:00
Evangelische Gemeinde Köln
Vor St. Agnes, Neusser Platz 18, 50670 Köln
Tag des offenen Denkmals: Die Agneskirche und das Agnesviertel
Veedel-Führung mit Günter Leitner
Günter Leitner
Günter Leitner führt am Samstag, 7. September, 19 Uhr, durch das Agnesviertel – mit Rosengarten, Geschichten über das Viertel nördlich der Innenstadt und der Agneskirche im Zentrum. Im Agnesviertel ist die Kölner Schriftstellerin Hilde Domin geboren und Heinrich Böll hat hier gelebt. Auch von diesen bekannten Kölner Persönlichkeiten soll auf der Runde durch das Viertel mit seinen schönen Gründerzeitbauten berichtet werden. Der Treffpunkt ist vor der Kirche St. Agnes, Neusser Platz 18. Am Tag des offenen Denkmals ist der Eintritt frei.
www.antonitercitytours.de

08.09.2024, 09:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal-Altenberg
Expedition Heimat 2.0 „Altenberger Dom und Klosterlandschaft“
Besonderes Programm am Tag des offenen Denkmals
„Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ ist in diesem Jahr das Thema des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, und damit auch das Motto von „Expedition Heimat 2.0!“, koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Rund um den Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, gibt es den ganzen Tag über verschiedene Angebote, die zu Entdeckungen einladen. Die Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen beteiligt sich mit vier Veranstaltungen. Pfarrerin Claudia Posche, Pfarrerin Marina von Ameln, Diakonisches Werk Köln und Region, sowie die Domkantorei Altenberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner gestalten den evangelischen Gottesdienst, der um 9 Uhr im Dom beginnt. Von 10 Uhr bis 14.30 Uhr kann die Ausstellung „Liebe geht durch den Magen“ zum Jubiläum „100 Jahre Diakonie“ im Martin-Luther-Haus, Uferweg 1, bei einem Milchkaffee besucht werden. Die Führung für Kinder und Begleitpersonen „Auf Samtpfoten – Kirchenkatze Elsalotte zeigt uns die Tiere im Altenberger Dom“ mit Pfarrerin Claudia Posche beginnt um 13.30 Uhr und dauert etwa 30 Minuten. Den Altenberger Dom zur Zeit des Barock stellen Katrin Riebel, Liturgin der Evangelischen Domgemeinde, und Susanne Heydasch-Lehmann (beide Altenberger Domführungsgesellschaft) in einer Kirchenführung vor. Eine Anmeldung für beide Führungen ist erforderlich per E-Mail an kultur@rbk-online.de oder per Telefon 02202/13-2770. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist an diesem Tag frei. Das ganze Programm kann unter www.rbk-direkt.de/expedition-heimat.aspx heruntergeladen werden.

08.09.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Gottesdienst und Vortrag von Nies
Pfarrer Dr. Rolf Theobold
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 8. September, 11 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Porz zu einem Gottesdienst mit anschließendem Vortrag ein. Die Liturgie in der Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, gestaltet Pfarrer Dr. Rolf Theobold. Den anschließenden Vortrag über die Kirche hält Dr. Thomas van Nies, Kunsthistoriker und Referent der AntoniterCityTours. Der Eintritt ist frei.
www.kirche-porz.de

08.09.2024, 11:00
Evangelische Gemeinde Köln
Geusenfriedhof, Eingang an der Kerpener Straße, Kerpener Straße, 50931 Köln
Der Geusenfriedhof – Das unbekannte Juwel Kölner Friedhöfe – Tag des offenen Denkmals
Friedhofsführung mit Dagmar Lutz
Dagmar Lutz
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 8. September, 11 und 12 Uhr, laden die AntoniterCityTours bei freiem Eintritt zu zwei Führungen über den Geusenfriedhof mit Referentin Dagny Lohff ein. Im Jahr 1576 angelegt, war der Geusenfriedhof bis 1829 die ausschließliche Begräbnisstätte der Protestanten in Köln. Eine katholische Adelige hatte ein Grundstück vor dem Weyertor gestiftet, auf dem Protestanten nach damaliger Vorschrift außerhalb der Stadtmauern beerdigt werden konnten. 1875 fand auf dem Geusenfriedhof die letzte Beerdigung statt. Festes Schuhwerk und Bein-bedeckende Kleidung werden empfohlen. Die Teilnehmenden treffen sich am Eingang zum Friedhof, Kerpener Straße.
www.antonitercitytours.de

08.09.2024, 12:00
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln
Tag des offenen Denkmals: Die Trinitatiskirche öffnet Ihre Türen
Kirchen- und Orgelführung mit Wolf-Rüdiger Spieler
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region gemeinsam mit dem Förderverein Kultur an der Trinitatiskirche
Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, lädt am Sonntag, 8. September, 12 Uhr, zu einer einstündigen Führung mit Orgelmusik in die Trinitatiskirche, Filzengraben 4, ein. Danach ist die Kirche noch bis 14 Uhr zu freien Besichtigung geöffnet. Die Trinitatiskirche wurde im Jahr 1860 als erster Neubau einer evangelischen Kirche in Köln eingeweiht. Die Führung findet im Rahmen von „Tag des offenen Denkmals“ statt. Der Eintritt ist frei, Spenden für den Förderverein Kultur an der Trinitatiskirche sind erwünscht.
www.trinitatiskirche-koeln.de

08.09.2024, 13:00
AntoniterCityTours
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Die Kartäuserkirche – Von Mönchen, Engeln und Protestanten – Tag des offenen Denkmals
Kirchenführung mit Pfarrer Mathias Bonhoeffer
Mathias Bonhoeffer
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 8. September, werden zwei Führungen durch die Kartäuserkirche und ihre Umgebung (Kartause) angeboten. Sie geben jeweils Einblick in deren wechselvolle Geschichte, von der Zeit und dem Wirken der Kartäusermönche, der Fremdnutzung als Lazarett und Lagerhaus zur Zeit der französischen Besatzung bis zur heutigen Nutzung als evangelische Predigtstätte und Sitz des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Die Rundgänge mit Pfarrer Mathias Bonhoeffer beginnen um 13 und um 15 Uhr. Die Teilnehmenden treffen sich am Eingang der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7. Die Teilnahme ist kostenlos.
www.antonitercitytours.de

08.09.2024, 16:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln
Tag des offenen Denkmals
Führung durch die Melanchthonkirche
Die Melanchthonkirche wurde von 1929 bis 1930 nach Plänen des Kölner Architekten Theodor Merrill errichtet. Sie ist eines der wenigen Beispiele in Köln für einen Kirchbau im Stil des Neuen Bauens und besitzt ein ungewöhnliches und interessantes Raumkonzept. Im Rahmen des „Tages des offenen Denkmals“ lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock zu einer Kirchenführung am Sonntag, 8. September, 16.30 Uhr, mit Jakob Scheffel, wissenschaftlicher Referent im Amt für Denkmalpflege im Landschaftsverband Rheinland. Die Teilnehmenden treffen sich vor dem Hauptportal auf dem Kirchenvorplatz, Breniger Straße 18. Die Teilnahme ist kostenlos.
www.melanchthonkirche.de

08.09.2024, 09:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal-Altenberg
Expedition Heimat 2.0 „Altenberger Dom und Klosterlandschaft“
Besonderes Programm am Tag des offenen Denkmals
„Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ ist in diesem Jahr das Thema des Tags des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, und damit auch das Motto von „Expedition Heimat 2.0!“, koordiniert von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Rund um den Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, gibt es den ganzen Tag über verschiedene Angebote, die zu Entdeckungen einladen. Die Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen beteiligt sich mit vier Veranstaltungen. Pfarrerin Claudia Posche, Pfarrerin Marina von Ameln, Diakonisches Werk Köln und Region, sowie die Domkantorei Altenberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner gestalten den evangelischen Gottesdienst, der um 9 Uhr im Dom beginnt. Von 10 Uhr bis 14.30 Uhr kann die Ausstellung „Liebe geht durch den Magen“ zum Jubiläum „100 Jahre Diakonie“ im Martin-Luther-Haus, Uferweg 1, bei einem Milchkaffee besucht werden. Die Führung für Kinder und Begleitpersonen „Auf Samtpfoten – Kirchenkatze Elsalotte zeigt uns die Tiere im Altenberger Dom“ mit Pfarrerin Claudia Posche beginnt um 13.30 Uhr und dauert etwa 30 Minuten. Den Altenberger Dom zur Zeit des Barock stellen Katrin Riebel, Liturgin der Evangelischen Domgemeinde, und Susanne Heydasch-Lehmann (beide Altenberger Domführungsgesellschaft) in einer Kirchenführung vor. Eine Anmeldung für beide Führungen ist erforderlich per E-Mail an kultur@rbk-online.de oder per Telefon 02202/13-2770. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist an diesem Tag frei. Das ganze Programm kann unter www.rbk-direkt.de/expedition-heimat.aspx heruntergeladen werden.

08.09.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Tag des offenen Denkmals
Vorträge und Führungen in der Lukaskirche Porz
Zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 8. September, wird auch die Türe der Evangelischen Lukaskirche Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein. Das Motto in diesem Jahr lautet: „Wahr-Teichen. Zeitzeugen der Geschichte“. Das Programm in der Lutherkirche: Vortrag „Die Lukaskirche in Porz im Spiegel der Zeit“ (11 Uhr) – Dr. Thomas van Nies gibt Einblick in den zeitgenössischen protestantischen Sakralbau vor 1945. Vortrag „Was Judentum und Christentum heute bedeuten“ (12.30 Uhr) von Pfarrer i.R. Harald Klimek. Ab 13.30 Uhr bieten Stefan Schuh und Mitglieder des Fördervereins Lukaskirche Köln Porz e.V. Führungen durch die Kirche und Turmbesteigungen an. Die Teilnahme ist jeweils kostenlos.
www.kirche-porz.de

08.09.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Gottesdienst und Vortrag von Dr. Thomas van Nies
Veranstaltung am Tag des offenen Denkmals
Pfarrer Dr. Rolf Theobold
Am Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 8. September, 11 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Porz zu einem Gottesdienst mit anschließendem Vortrag ein. Die Liturgie in der Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, gestaltet Pfarrer Dr. Rolf Theobold. Den anschließenden Vortrag über die Kirche hält Dr. Thomas van Nies, Kunsthistoriker und Referent der AntoniterCityTours. Der Eintritt ist frei.
www.kirche-porz.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Orgelimprovisation verbindet: Internationaler Wettbewerb in der Kölner Trinitatiskirche

Junge Talente im Rampenlicht: Vom 24. bis 26. September findet in der Kölner Trinitatiskirche der Internationale Wettbewerb für Orgelimprovisation statt. Er ist bereits der fünfte, den der Evangelische Kirchenverband Köln und Region ausrichtet. Dass diese gute Tradition fortgesetzt wird, freut Wolf-Rüdiger Spieler, der als Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche und Fachmann für Orgelimprovisation den Wettbewerb seit 2019 organisiert und leitet: „Ich bin sehr dankbar, dass der Evangelische Kirchenverband erneut die Finanzierung sichergestellt hat, damit die improvisierte Orgelmusik ein prominentes Forum hat und wir hier in der Trinitatiskirche Begegnungen für junge Künstlerinnen und Künstler schaffen können.“

Teilnehmende und internationales Interesse

In diesem Jahr wurden von der Wettbewerbsjury nach einem aufwändigen Auswahlverfahren zehn Teilnehmende – acht Männer und zwei Frauen – zur Teilnahme zugelassen. „Auch 2024 haben wir wieder großes internationales Interesse gefunden“, sagt Wolf-Rüdiger Spieler. „Die Kandidatinnen und Kandidaten kommen aus Dänemark, verschiedenen Teilen Deutschlands, aus England, den Niederlanden und aus Polen. Sogar zwei Anfragen aus den USA und eine aus Frankreich haben uns erreicht.“

Förderung junger Künstlerinnen und Künstler

Die Evangelische Kirche setzt mit diesem Wettbewerb ein deutliches Zeichen für die Förderung junger Künstlerinnen und Künstler und zugleich der konzertanten und liturgischen Orgelmusik. „Die Preisgelder von 2.000, 1.500 und 1.000 Euro sowie ein zusätzlicher Publikumspreis in Höhe von 500 Euro bewegen sich zwar international gesehen eher im unteren Bereich für Wettbewerbe, allerdings zeigt uns das fortwährende Interesse aus dem In- und Ausland, dass wir mit diesem Wettbewerb richtig liegen und die Preisgelder von den jungen Organistinnen und Organisten als wirksame Unterstützung Ihres Studiums oder des Karrierestarts empfunden werden“, erläutert Wolf-Rüdiger Spieler.

Die große Klais-Orgel

Auch das Instrument, an dem die Wettbewerbsvorspiele vorgetragen werden, ist für Organistinnen und Organisten sehr attraktiv: Die große Klais-Orgel passt mit ihren drei Manualen und dem Pedal perfekt in die große Akustik des „protestantischen Doms“ und bietet für die Musiker und das Publikum eine Fülle von inspirierenden Klangfarben vom zarten Pianissimo bis hin zum großen Forte.

Die Jury und die Wettbewerbsatmosphäre

„Ich bin sehr froh, dass ich die bewährte Jury des letzten Jahres erneut gewinnen konnte: Die Überlinger Kantorin Melanie Jäger-Waldau, die beiden Kölner Orgelprofessoren Mareile Krumbholz und Thierry Mechler, der vom Niederrhein kommende Otto Maria Krämer und ich freuen uns schon wieder sehr auf die Zusammenarbeit“, sagt Spieler. „Wir kennen uns gut von der gemeinsamen Arbeit an der Hochschule. Ein solches Team, das untereinander gut harmoniert, das professionell arbeitet und objektiv bewertet und stets voller Wertschätzung den Teilnehmerinnen und Teilenehmern gegenüber agiert, ist ein großer Glücksfall. Es ist die Voraussetzung für eine gute Atmosphäre, in der spontane Kunst entstehen kann und für viele positive Begegnungen beim Wettbewerb.“

Themen sind aus dem Moment heraus zu vertonen

Die Aufgaben, die den jungen Improvisatorinnen und Improvisatoren ohne große Vorbereitungszeit gestellt werden, bleiben bis zum Schluss geheim. Die Jury hat verschiedene musikalische Themen, Texte und sogar einen Stummfilmausschnitt vorbereitet. Diese Themen sind dann aus dem Moment heraus zu vertonen. „Das macht es natürlich auch für das Publikum ungemein spannend, dass man – anders als bei einem Literaturprogramm – vorher überhaupt nicht weiß, was musikalisch passieren wird“, sagt Wolf-Rüdiger Spieler.

Spontane Improvisation und Publikumseinbindung

Schließlich ist auch das Publikum wieder zur aktiven Mitwirkung eingeladen. Alle Zuhörende können im Finaldurchgang mit abstimmen, wer den Publikumspreis erhalten soll. Wolf-Rüdiger Spieler dazu: „Damit auch die Möglichkeit des Austausches zwischen Musikern und Publikum entsteht, gibt es für alle in der Beratungspause der Jury und nach der Preisverleihung Getränke.“

Die öffentlichen Vorspielrunden beginnen den beiden ersten Wettbewerbstagen am 24. und 25. September jeweils um 10 Uhr und enden am Nachmittag. Das Finale am 26. September startet um 18 Uhr und die Preisverleihung ist gegen 20.30 Uhr vorgesehen.

Für weitere Infos hier klicken: www.trinitatiskirche-koeln.de

Text: APK
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

Der Beitrag Orgelimprovisation verbindet: Internationaler Wettbewerb in der Kölner Trinitatiskirche erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.