Uniklinik Köln übernimmt Evangelisches Klinikum Weyertal

Die Uniklinik Köln hat rückwirkend zum 1. Januar 2024 das benachbarte Evangelische Klinikum Köln Weyertal, welches bereits seit 2017 als Minderheitsbeteiligung ein enger Kooperationspartner des Universitätsklinikums ist, übernommen. Durch die Aufstockung der Geschäftsanteile an der Evangelische Klinikum Köln Weyertal (EVK) GmbH von 49 auf 100 Prozent übernimmt die Uniklinik Köln nunmehr die Führung des Klinikums und erwirbt zudem die zum EVK zugehörigen Grundstücke.

„Ich bin dankbar, dass unsere Krankenhausholding ,Evangelische Kliniken Rheinland gGmbH‘ eine gute Lösung für das Evangelische Krankenhaus Weyertal gefunden hat“, sagt Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, zu dem Verkauf des EVK. „Uns ist bewusst, dass die Krankenhauslandschaft in Köln enorm unter Druck steht. Alle Krankenhausträger der Region müssen zukunftsweisende Konzepte entwickeln, um ihre Häuser in eine sichere Zukunft zu führen. Mit dem Verkauf des EVK Weyertal an die Kölner Uniklinik wird der bewährte Gesundheitsstandort Weyertal erhalten. Die Uniklinik, mit der wir seit 2018 im medizinischen Bereich kooperieren, ist ein starker und verlässlicher Partner.  Für die Mitarbeitenden des Hauses ist damit ihre berufliche Zukunft vor Ort gesichert.“

Synergieeffekte nutzen

„Die Versorgung unserer Patientinnen und Patienten wird zukünftig unter Berücksichtigung der Leistungsschwerpunkte der Uniklinik und des EVK noch effektiver gesteuert und auf diese Weise weiter verbessert. So kann in beiden Kliniken die beste Versorgung entsprechend der Spezialisierung erfolgen und Synergieeffekte sowohl im Sinne der Patientensicherheit als auch der Wirtschaftlichkeit genutzt werden“, so Univ.-Prof. Dr. Edgar Schömig, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor der Uniklinik Köln.

„Der Erwerb der Grundstücke in unmittelbarer Nähe zum Hauptcampus bietet der Uniklinik zudem die medizinstrategisch wichtige Chance, zukünftig weiter flexibel wachsen zu können“, so Prof. Schömig weiter. „Für die zukünftige Nutzung des Standortes planen wir zudem den Betrieb eines Hospizes in Kooperation mit der Evangelischen Kirche“, so der Vorstandsvorsitzende der Uniklinik Köln abschließend. Bernhard Seiger sagt hierzu: „Wir wollen uns als evangelische Kirche nicht vollständig vom Standort Weyertal zurückziehen. Es ist geplant, dass wir uns an der Entwicklung eines Hospiz- und Palliativangebotes im Haus Weyertal in der Trägerschaft der Uniklinik beteiligen. Damit bleibt erkennbar, dass wir das seit 1898 bestehende evangelische Engagement im Krankenhausbereich (1902 wurde das Evangelische Klinikum Weyertal eingeweiht) mit einem heute passenden Beitrag in die Zukunft fortführen.“

„Die vollständige Übernahme des Evangelischen Klinikums Köln Weyertal durch die Kölner Uniklinik ist der logische nächste Schritt einer bereits seit vielen Jahren gut funktionierenden Zusammenarbeit“, sagt Norbert Lenke, Aufsichtsratsvorsitzender der Evangelischen Kliniken Rheinland. „In enger Abstimmung und Verzahnung der medizinischen Versorgung der Uniklinik als Maximalversorger und dem EVK als Haus der Grund- und Regelversorgung ist hier in den vergangenen Jahren ein vorbildliches gestuftes Versorgungskonzept entwickelt worden. Vor dem Hintergrund der Krankenhausplanungen in NRW sehen wir eine große Chance, dieses Erfolgsmodell weiter zu professionalisieren und im Sinne der Kölner Bürgerinnen und Bürger auszubauen.“

Neuer Kaufmännischer Geschäftsführer des EVK ist Niels Ruppenthal. Gemeinsam mit dem Ärztlichen Geschäftsführer Dr. Jan-Peter Gloßmann trägt er im EVK damit die Verantwortung für die über 500 Beschäftigten des Grund- und Regelversorgers: „Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung und insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleginnen und Kollegen. Zusammen mit unserem starken Partner Uniklinik Köln schaffen wir so für unsere Patientinnen und Patienten das Beste aus zwei Welten: exzellente Patientenversorgung mit Herz kombiniert mit universitärer Spitzenmedizin.“

www.evk-koeln.de

Text: APK/Uniklinik Köln
Foto(s): APK

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Kein Wahlkampf auf Kosten von Geflüchteten: Kölner Kirchen überwachen Fairness-Vereinbarung im Vorfeld der Europawahl

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, werden als Schiedsleute den Europa-Wahlkampf der demokratischen Parteien überwachen, die das Fairnessabkommen des Kölner Runden Tisches für Integration unterzeichnet haben.

Die Formulierung darin könnte eindeutiger nicht sein: „Die unterzeichnende Partei verpflichtet sich ausdrücklich im Wahlkampf zur Wahl des Europäischen Parlaments am 9. Juni 2024 die Vielfalt in unserer Gesellschaft zu achten und sich für gute Lebensbedingungen, Toleranz und ein friedliches Miteinander der Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kulturen und Religionen einzusetzen.“ Verpflichtet dazu haben sich im Vorfeld der Europawahl die demokratischen Parteien, die auch im Kölner Stadtrat vertreten sind. Dies sind die CDU, die SPD, Die Linke, Die Grünen, FDP und Volt. Dr. Wolfgang Uellenberg-van Dawen, Sprecher des Kölner Runden Tisches für Integration, stellte das Papier gemeinsam mit Bernhard Seiger und Gregor Stiels im Haus der Evangelischen Kirche vor.

Die beiden Vertreter der Kirchen werden im Wahlkampf als Schiedsleute agieren und bei Verstößen gegen das Abkommen intervenieren. Das wird zunächst in einem vertraulichen Gespräch stattfinden. „Wir werden aber, wenn in diesem Gespräch ein Konsens nicht möglich ist, an die Öffentlichkeit gehen“, erklärte Gregor Stiels. Er betrachtet die Fairness-Vereinbarung „als präventives und nicht als drohendes Papier“. Es gehe in erster Linie darum, wie die Parteien mit dem Thema Migration umgingen, betonte Wolfgang Uellenberg-van Dawen.

„Die Parteien haben sich mit dem Fairnessabkommen eine Selbstverpflichtung gegeben, sich an diese Grundsätze zu halten. Sie sind das Commitment eingegangen, Herrn Stiels und mich als Ombudsleute zu akzeptieren, an die man sich in kritischen Fällen wenden kann“, erklärte Bernhard Seiger die Rolle der beiden Schiedsleute. Bei einer Meldung würden sich die beiden mit dem Runden Tisch für Integration und untereinander absprechen und sich dann an die zuständigen Parteivorsitzenden wenden. Diese seien in der Verantwortung, dass sich alle Repräsentantinnen und Repräsentanten ihrer Partei im Wahlkampf an die Vereinbarung halten. „Ich finde, das ist eine Form hoher politischer Kultur. Sie trägt zur Glaubwürdigkeit der Parteien bei, denn sie ist die Grundlage dafür, dass gewählte Vertreterinnen und Vertreter, hier konkret Abgeordnete im Europaparlament, das Vertrauen der Wählerinnen und Wähler haben,“ sagte Bernhard Seiger weiter.

Gregor Stiels dankte, dass man den beiden kirchlichen Vertreten das Vertrauen entgegenbringe, die Aufgabe als Schiedsleute zu erledigen. Er erinnerte an eine einstimmige Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz, dass rassistische Parteien nicht wählbar seien. „Ich habe das Gefühl, dass der gesellschaftliche Konsens, den auch die Kirchen mitgetragen haben, bröckelt.“ Es gebe Kreise, in denen würde Migrantinnen und Migranten verantwortlich gemacht für Probleme wie fehlende Schulplätze und fehlende Infrastruktur. Es gelte, sich an dem moralischen Kompass klar auszurichten und um einen gesellschaftlichen Konsens zu bemühen. Basis sei die unantastbare, unverfügbare Würde des Menschen.

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger zeigte sich dankbar gegenüber den Menschen, die sich für das Gemeinwesen, für die Politik im Land und Europa engagieren. Und natürlich gehörten dazu auch unterschiedliche Meinungen: „Es ist eine Frage der Kultur, einen offenen und wertschätzenden politischen Diskurs pflegen zu können. Die Fairness-Vereinbarung leistet dazu einen Beitrag.“ Der Stadtsuperintendent erinnerte auch an einen Besuch in der Kölner Synagoge vor wenigen Tagen: „Ich konnte spüren, wie sehr die letzten Monate die Angst der jüdischen Gemeindeglieder vor Antisemitismus geschürt haben. Man freut sich über alle, die die Lage jüdischer Menschen in Köln verstehen. Zugleich ist klar, man ist auch gegen Antiislamismus und Rassismus in jeder Form.“ Das Fairnessabkommen positioniere sich da mehr als deutlich. „Ich denke, die Weimarer Republik ist vor allem daran zugrunde gegangen, dass die extremen Positionen links und rechts zusammen gegen die demokratische Mitte vorgegangen sind und die demokratische Mitte nicht stark genug war. Das darf und wird sich nicht wiederholen, aber deshalb müssen wir eben bei den politischen Positionen, die Menschengruppen ausgrenzen, aber auch schon bei der Sprache aufmerksam sein.“

Meldung bei den Schiedsleuten

Jeder, der einen Verstoß der unterzeichnenden Parteien gegen das Abkommen feststelle, sollte sich bei den Schiedsleuten melden. Das ist unter der E-Mail-Adresse info@rundertischkoeln.de jederzeit möglich.

Hier der Link zum Fairnessabkommen.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Unsere Wochentipps: Konzert „Frühlingsgefühle“ und Wander-Foto-Ausstellung „Herzensdinge“

Auch in dieser Woche gibt es spannende Veranstaltungen in den evangelischen Gemeinden Kölns: unsere Wochentipps. Dazu zählen die Eröffnung der Wander-Foto-Ausstellung „HerzensDinge“ der Evangelischen Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden, ein Konzert der A-Cappella-Gruppe „Himmelstöchter“ in der Pauluskirche Zündorf, ein Weingarten auf dem Klostergelände der Kartäuserkirche organisiert von der Evangelischen Gemeinde Köln, ein Konzert unter dem Motto „Pop meets Gospel“ in der Evangelischen Kirche Weiden, der Festgottesdienst zum 50-jährigen Jubiläum des Chores der Thomaskirche und ein Eichendorff-Liederabend in der Erlöserkirche Rodenkirchen.

26.04.2024, 18:00
Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden
Bürgercafé im Bürgerzentrum Chorweiler, Pariser Platz 1, 50767 Köln
Eröffnung der Wander-Foto-Ausstellung „Herzensdinge“
Ausstellung zeigt Biografie-Arbeit
„HerzensDinge“ ist der Titel einer Wander-Fotoausstellung der Evangelischen Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden, der Evangelischen Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl sowie der Evangelischen Begegnungsgemeinde Köln, die am Freitag, 26. April, 18 Uhr, im Bürgercafé im Bürgerzentrum Chorweiler, Pariser Platz 1, eröffnet wird. Mit dabei ist Bezirksbürgermeister Reinhard Zöllner. Doris Werner sorgt mit Keltischer Harfe für die musikalische Untermalung. Die Ausstellung ist aus der Dokumentation eines Projekts der Herzenssprechstunde der Nachbarschaftshilfe „Kölsch Hätz“ entstanden. Dabei haben Pfarrerin Susanne Zimmermann und Diplom-Pädagogin Dorothee Agena während der Corona-Pandemie mit Seniorinnen und Senioren am Telefon Biografie-Arbeit angeregt, indem sie über einen Gegenstand gesprochen haben, der in ihrem Leben eine besondere Bedeutung hat oder hatte. Die Ausstellung zeigt in Collagen 42 Biografien und Geschichten zu einem jeweiligen Herzensgegenstand. Anhand des Herzensgegenstandes wurde Vergangenes erinnert, gegenwärtiges entdeckt und künftiges entworfen. Die Ausstellung kann bis Mittwoch, 29. Mai, montags bis donnerstags von 9 bis 16 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr besichtigt werden.
www.hoffnungsgemeinde-koeln.de

26.04.2024, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Pauluskirche Zündorf, Houdainer Straße 32, 51143 Porz
Konzert „Frühlingsgefühle“
„Himmelstöchter“ treten in der Pauluskirche auf
Ein Konzert des A-Capella-Ensembles „Himmelstöchter“ mit Gesängen über das Erwachen der Natur und der menschlichen Regungen im Frühling findet am Freitag, 26. April, 19 Uhr, in der Pauluskirche Zündorf, Houdainer Straße 32, statt. Die „Himmelstöchter“ – das sind Anne Knäpper, Daniela Bär, Angéla Rupprecht sowie Eva Sauerland. Am Klavier werden sie von Annemarie Gaede begleitet. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
www.kirche-porz.de

27.04.2024, 17:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse, 50678 Köln
Weingarten für den guten Zweck
Einladung auf das Klostergeländer der Kartäuserkirche
Zum vierten Mal lädt der KG Ponyhof e.V. von Samstag, 27. April, bis Samstag, 11. Mai, in den Weingarten auf das malerische Klostergelände an der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, ein. Täglich ab 17 Uhr schenken die Mitglieder der KG Ponyhof ehrenamtlich eine kleine Auswahl an Weinen sowie Kölsch oder Wiess aus der Flasche aus. Auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz. Alle Einnahmen werden nach Abzug der Kosten an verschiedene karitative Projekte gespendet.
www.kartaeuserkirche-koeln.de

27.04.2024, 18:00
Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich
Evangelische Kirche Weiden / Gemeindezentrum Jochen-Klepper-Haus, Aachener Straße 1208, 50858 Köln-Weiden
„Pop meets Gospel“ in Weiden
Erstes Gemeinschaftsprojekt von Spontanchor und Gitarren-Ukulele-Ensemble
Unter dem Motto „Pop meets Gospel“ teilen sich der „Spontanchor Brauweiler“ und das Gitarren-Ukulele-Ensemble aus Frechen am Samstag, 27. April, 18 Uhr, ein Konzert. In der Evangelischen Kirche Weiden, Aachener Straße 1208, treten beide Gruppen mit Band auf. Gesungen und gespielt wird aktuelle Pop-Musik aus den Charts wie etwa Lieder von Taylor Swift, Nico Santos, Udo Lindenberg sowie Gospelsongs und Balladen. Der Eintritt ist frei.
www.ev-kirche-weiden.de

28.04.2024, 10:00
Evangelische Gemeinde Köln
Thomaskirche, Neusser Wall 61, 50670 Köln
Festgottesdienst zum 50-jährigen Jubiläum des Chores der Thomaskirche
„Cantate Domino canticum novum! – Singet Gott ein neues Lied!“
„Cantate Domino canticum novum! – Singet Gott ein neues Lied!“ – Dieser Vers aus Psalm 98 gibt dem Sonntag „Kantate“, 28. April, seinen Namen und ist zugleich dem Chor der Thomaskirche seit 50 Jahren Leitwort und Ansporn. In Zusammenarbeit mit dem Chor der Evangelischen Gemeinde Deutz/Poll unter der Leitung von Daniel Konrad feiert der Chor der Thomaskirche unter der Leitung von Andreas Mittmann im Gottesdienst in der Thomaskirche, Neusser Wall 61, sein Jubiläum. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr. Die Chöre lassen gemeinsam Chorwerke vieler Epochen und Stilrichtungen erklingen und laden zum Mitsingen und Mitfeiern ein. Pfarrerin Nicola Thomas-Landgrebe und Pfarrer Christoph Rollbühler gestalten die Liturgie. Julian Schambortski ist an der Orgel zu hören.

28.04.2024, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Erlöserkirche, Sürther Straße 34, 50996 Köln
Eichendorff-Liederabend in der Erlöserkirche
„… leise, doch im Herzensgrund bleibt das linde Wellenschlagen.“
Im Rahmen der Reihe „Musik in der Erlöserkirche“ findet am Sonntag, 28. April, 17 Uhr, im Saal neben der Erlöserkirche Rodenkirchen, Sürther Straße 34, ein Eichendorff-Liederabend statt. Unter dem Motto „… leise, doch im Herzensgrund bleibt das linde Wellenschlagen.“ erklingen Vertonungen von Gedichten des berühmten Dichters der Romantik Joseph von Eichendorff. Johannes Brahms, Robert Franz, Felix Mendelssohn-Bartholdy, Hans Pfitzner, Robert Schumann und Hugo Wolf, allesamt bedeutende Komponisten von Kunstliedern, haben sich von Joseph von Eichendorffs Poesie inspirieren lassen. Andreas Cantow, Bariton und Nadja Bulatovic, Klavier sind die Interpreten dieses Liederabends. Der Eintritt ist frei. Spenden für die „Musik in der Erlöserkirche“ sind erbeten.
www.erloeserkirche-rodenkirchen.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Diakoniespende 2023/2024: „Lokal Vielfalt“ setzt sich gegen Rassismus ein – und wie man sich selbst engagieren kann

Kulturelle Vielfalt ist Bereicherung: Das will das „Lokal Vielfalt“ zeigen. Und nicht nur das „Lokal Vielfalt“: In der Domstadt haben sich hunderte Menschen, viele Vereine, Schulen, Organisationen, Gewerkschaften und Kirche anlässlich der Aktion #15 vor 12 des Bündnisses „Köln stellt sich quer“ gegen Rassismus eingesetzt. Sie trafen sich u.a. nach einem Sternmarsch aus vier unterschiedlichen Richtungen – zu einer 3000 Menschen umfassenden Kundgebung am Rheinufer.

Unter ihnen waren auch Fenja Petersen, Projektleiterin des „Lokal Vielfalt“ und vier weitere Mitarbeitende, die in der Schildergasse bei einer Plakat-Malaktion mit jungen und alten Menschen ins Gespräch kamen. Schon vorher hatten die Mitarbeitenden der Diakonie in der Kartäusergasse mit Schildern an der Straße auf die abendliche Kundgebung hingewiesen. „Wir vom Fachdienst Migration im Diakonischen Werk Köln gehören dem Kölner Forum gegen Rassismus an. Damit ist automatisch auch das Projekt ,Lokal Vielfalt‘ in die Arbeit des Forums eingebunden“, betont Fenja Petersen.

Infos einholen, sich ehrenamtlich engagieren und auf Familie und Freunde aktiv zugehen

Das Projekt „Lokal Vielfalt“ ist Empfänger der Diakoniespende 2023/2024 des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Das Besondere daran ist auch in diesem Jahr: Der Kirchenverband verdoppelt jede Summe bis zu einem Spendenaufkommen von 100.000 Euro. Die Diakoniespende soll dafür verwendet werden, das Angebot des „Lokal Vielfalt“ um einen festen, zentraler gelegenen Standort sowie ein Lastenfahrrad zu erweitern, das ab Sommer als „Lokal Mobil“ nicht nur im Kölner Norden sichtbar sein soll, um das Angebot an noch mehr Orten im Stadtgebiet, insbesondere an Unterkünften für geflüchtete Menschen, bekannt zu machen.

Projektleiterin Petersen erzählt von der Aktion: „Viele junge Menschen kamen auf uns zu, um darüber zu sprechen, wie sie Rassismus etwas entgegensetzen könnten.“ Das Thema Ausgrenzung und Fremdenfeindlichkeit sei gerade sehr aktuell in den Schulen, berichteten die Jugendlichen. Sie erhielten unter anderem den Tipp mit Freunden und Familien zu sprechen, sich dort ehrenamtlich zu engagieren, wo Menschen sich für eine bunte Gesellschaft einsetzen und Veranstaltungen zu besuchen, um informiert zu bleiben.

Beobachtet hat sie allerdings auch, dass Menschen sich Sorgen machen, sich fragen, wie viel Vielfalt eine Stadt aushalten kann. „Darauf haben wir geantwortet, dass unsere Gesellschaft von Vielfalt lebt, dass es wichtig ist, einander kennenzulernen und es gut ist, aktiv mitzugestalten, neue Wege zu gehen.“ Dass einige dieser Menschen sich vorstellen können, sich ehrenamtlich einzusetzen, Flyer mitgenommen und Kontakte ausgetauscht wurden, freute die Projektleiterin besonders.

Das „Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung“

Das „Kölner Forum gegen Rassismus und Diskriminierung“ ist ein Bündnis von Organisationen, die sich gegen Rassismus und Diskriminierung und für Chancengleichheit aller Menschen in der Domstadt engagieren. Gegründet wurde es im Jahr 2009 von Nichtregierungsorganisationen, städtischen Dienststellen und weiteren Organisationen.

Das „Lokal Vielfalt“: Die Stadt noch ein bisschen bunter machen

Zur Steuerungsgruppe des „Lokal Vielfalt“ um Projektleiterin Fenja Petersen gehören neben dem Diakonischen Werk Köln und Region auch die Melanchthon-Akademie und mehrere evangelische Kirchengemeinden des Kirchenverbandes Köln und Region. Das im Herbst 2022 gestartete Modellprojekt gestartete „Lokal Vielfalt“ ist schnell zum Renner im Turmcafé der Evangelischen Nathanael-Gemeinde in der Escher Straße in Köln-Bilderstöckchen geworden. Schon jetzt wird das noch junge Projekt gut angenommen, werden Workshops ebenso wie Beratungsangebote für Geflüchtete und Räume für ehrenamtlich engagierte Gruppen nachgefragt. Jede Spende hilft, lebendige Vielfalt als Teil unserer demokratischen Gesellschaft sichtbar werden zu lassen und Haltung gegen Rassismus und Rechtspopulismus zu zeigen.

www.diakoniespende-koeln.de

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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„Den Menschen nah sein“: Pfarrerin Ute Alberts-Kirschbauer tritt in den Ruhestand

Markus Zimmermann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord, hat nun in einem Gottesdienst in der Kartäuserkirche die Pfarrerin Ute Alberts-Kirschbauer vom Dienst in ihrer Pfarrstelle an einem Berufskolleg entpflichtet – sie ist in den Ruhestand getreten.

Der Superintendent würdigte den engagierten Einsatz der Kollegin an den verschiedenen beruflichen Stationen. Nach dem Dienst in der Gemeinde Köln-Nippes unterrichtete Ute Alberts-Kirschbauer zuletzt für viele Jahre am Nell-Breunig-Berufskolleg in Frechen-Habbelrath „Evangelische Religionslehre“ und brachte dort ihre Kompetenzen zudem in die Beratung und Begleitung von Schüler und Schülerinnen der Schule ein.

„Den Menschen nah zu sein, sie zu begleiten und zu stärken und dabei ihr Leben von Gott gehalten und gestärkt zu wissen“ – das sei Ute Alberts-Kirschbauer stets ein grundlegendes Anliegen gewesen, sagte Markus Zimmermann und konnte darin ein Lebensthema wiederentdecken, das schon im Taufspruch aus dem Jesaja-Buch der nun in den Ruhestand tretenden Kollegin zu finden ist.

Im Anschluss an den Gottesdienst versammelten sich die Weggefährtinnen von Ute Alberts-Kirschbauer zum Austausch bei Kaffee und Kuchen im Kapitelsaal an der Kartäuserkirche.

Entpflichtung

Wird eine Pfarrerperson „entpflichtet“, verliert sie wegen des Eintritts in den Ruhestand ihre Pfarrstelle, nicht aber ihre Ordinationsrechte – darf also weiterhin Gottesdienste halten, taufen, trauen, beerdigen

Text: Jost Klausmeier-Saß
Foto(s): Jost Klausmeier-Saß

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Neugestaltung in der Epiphaniaskirche Köln-Bickendorf: Eine Kerzenwand erstrahlt

Pfarrerin Kristina Tsoleridis und Pfarrer Nico Buschmann haben gemeinsam mit der Künstlerin Madeleine Dietz, die auch die Prinzipalstücke der Kirche entwarf, die Backsteinwand im Kirchenraum der Epiphaniaskirche Bickendorf, Erlenweg 39, neu gestaltet. Seit Kurzem lädt dort eine Kerzenwand zum Entzünden von Lichtern ein. Verschiedene Paneele erstrecken sich bis in eine Höhe von etwa fünf Metern. Sie tragen Sprüche zum Thema Epiphanie und bieten Raum und Gelegenheit, für geliebte Menschen, Sorgen und Nöte ein Licht zu entzünden. Die offizielle Einweihung findet im morgigen Gottesdienst, 21. April, 10.45 Uhr, statt. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein gemeinsames Beisammensein. Pfarrer Nico Buschmann berichtet von der Entstehungsgeschichte der Kerzenwand, ihrer Bedeutung und ihrer Rolle im kirchlichen Alltag.

Wie kam es zu der Idee, die Backsteinwand in der Epiphaniaskirche Bickendorf mit einer Kerzenwand neu zu gestalten?

Nico Buschmann: Die Epiphaniaskirche besticht durch ihre schlichte Eleganz und modulare Gestaltung. Alle zentralen Elemente wie der Altar, der Ambo und das Taufbecken sind beweglich und können frei im Raum positioniert werden. Diese wurden von der Künstlerin Madeleine Dietz sorgfältig gestaltet. Zusätzlich gab es einen Kerzenblock mit Sand, der bislang etwas isoliert im Raum stand und oft entweder zu weit entfernt oder unpassend positioniert war. Um diesen Bereich sinnvoller zu integrieren und einen Ort der Andacht zu schaffen, entwickelten wir die Idee, die bisher ungenutzte Backsteinwand zu transformieren. Es entstand nicht nur ein kleiner Raum zum Anzünden von Kerzen, sondern ein spiritueller Ort, der durch ausgewählte Bibelstellen inspiriert wird.

Welche Bedeutung hat das Thema Epiphanie für die Gestaltung der Wand und die ausgewählten Sprüche?

Nico Buschmann: Der Name „Epiphaniaskirche“ leitet sich vom griechischen „Epiphania“ ab, was „Erscheinung“ bedeutet und sich auf die Erscheinung Gottes bezieht. Dieser Name ist eng mit dem Fest der Heiligen Drei Könige verbunden. Es war uns wichtig, biblische Sprüche auszuwählen, die sowohl unsere theologische Sicht als auch unsere Gotteserfahrung widerspiegeln. Der resultierende Sechsklang besteht aus vier Versen auf Deutsch sowie zwei in den Originalsprachen des Alten Testaments – Hebräisch – und des Neuen Testaments – Altgriechisch –, um unsere Verwurzelung im Judentum und das christliche Erbe zu betonen.

Welche Sprüche gibt es?

Nico Buschmann: Die Bibelverse lauten wie folgt: auf Hebräisch „Ich werde sein, der ich sein werde“, auf Altgriechisch „Fürchte dich nicht!“, „Gott segne dich“, „An dir habe ich Freude“ und „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Über den Kerzen und Sprüchen prangt das Fundament unseres Glaubens: „Gott ist Liebe.“ Diese Worte interpretieren Gott als eine sich uns nähernde Bewegung, als eine Quelle der Kraft und als Versicherung Seiner beständigen Gegenwart und des niemals brechenden Bundes.

Was erhoffen Sie sich von der Möglichkeit für Gemeindemitglieder und Besucher, an dieser Wand Kerzen zu entzünden?

Nico Buschmann: Wir hoffen, dass die neue Kerzenwand der Epiphaniaskirche einen weiteren spirituellen Raum bietet, in dem die Gemeindemitglieder ihren Glauben vertiefen und erleben können.

Inwieweit kann Kunst Ihrer Meinung nach in kirchlichen Räumen als Medium für Glaubensthemen dienen?

Nico Buschmann: Kunst ist subjektiv. Sie wird erst durch die persönliche Interaktion vervollständigt. Dies ähnelt der Art und Weise, wie wir die Bibel und ihre Geschichten verstehen – ein Teil ist fest vorgegeben und verankert in der Geschichte und im Gedächtnis der Menschen sowie ihrer Beziehung zu Gott. Den anderen Teil tragen wir bei, geprägt durch unsere eigenen Erfahrungen und Begegnungen mit dem Göttlichen.

Gab es besondere Herausforderungen bei der Umsetzung der Gestaltung?

Nico Buschmann: Ungewöhnlich für kirchliche Projekte verlief der Prozess von der Planung bis zur Fertigstellung der Kerzenwand außergewöhnlich reibungslos und schnell – in nur vier Monaten. Dabei nahmen wir uns besonders viel Zeit für die sorgfältige Auswahl und Anordnung der biblischen Sprüche.

Zum Projekt

Die Idee zur Kerzenwand entstand in Zusammenarbeit von Pfarrerin Kristina Tsoleridis und Pfarrer Nico Buschmann. Die künstlerische Umsetzung erfolgte durch Madeleine Dietz, die bereits 2014 die Prinzipalstücke für die Gemeinde entworfen und gefertigt hatte.

www.evangelisch-ehrenfeld.de

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld

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„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“: Jahrestreffen der Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben im Altenberger Dom

„Du stellst meine Füße auf weiten Raum“ – unter diesem Motto, Psalm 31, steht des Jahrestreffens 2024.  Vom 21. bis 24. April findet in Altenberg das 30. Jahrestreffen der Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland statt. Zum Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 21. April, 19.30 Uhr, im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, predigt Pfarrer Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Im Gottesdienst singt die Domkantorei Altenberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner.  Zu Gehör kommt englische Kathedralmusik von Jonathan Rathbone, Alan Wilson und John Rutter.

Das Programm kann man hier herunterladen.

Am Montagabend wird im Dom der Stummfilm „Der Galiläer“ gezeigt, dazu improvisiert Domorganist Rolf Müller an der Klais-Orgel (offene Veranstaltung, Spende erbeten). “Der Galiläer“ ist einer der großen deutschen Passionsfilme der Stummfilmära. Der „Raum“ und seine Bedeutung für Architektur, Liturgie und Ökumene wird das Thema der Vorträge am Montag und Dienstag sein. Interessierte können sich zu einzelnen Vorträgen über das Gemeindebüro anmelden (ga-altenberg@ekir.de, 021744282, Spende )

„Auf weitem Raum haben die Zisterzienser 1133 in Altenberg einen Klosterbau begonnen, dessen Abteikirche bis heute weit über das Rheinland hinaus bekannt ist und auf Gäste aus dem In- und Ausland fast magisch wirkt“, so Julia-Rebecca Riedel aus dem Leitungsteam. „1803 wurde das Kloster aufgelöst und 1815 durch einen Brand schwer beschädigt. Dass heute jedes Grundschulkind in der Region den Altenberger Dom kennt und vom heiligen Engelbert, Raubrittern und Burgbesitzern, von einem kleinen Esel, der Mönche ins Tal der Dhünn führte, erzählen kann, hat man in Altenberg dem preußischen König Friedrich Wilhelm III. zu verdanken. Mit seinem Geld konnte die Ruine des Doms instand gesetzt werden. Und mit seinem Willen wurde aus dem Dom ein Simultaneum.“ 1857 wurden im Dom die ersten evangelischen Gottesdienste gefeiert. Was damals besonders war, sei heute selbstverständlich: evangelische und katholische Christinnen und Christen teilen sich eine Kirche.

„Der ,Raum der Ökumene‘ ist der Tatsache geschuldet, dass katholische und evangelische Christen die Kirche als ihre Gemeindekirche nutzen und oft auch zu ökumenischen Gottesdiensten, zum Beispiel Heiligabend, und Andachten einladen. Im Raum der Ökumene gestalten wir unser geschwisterliches Miteinander vor Ort“, erklärt auch Claudia Posche, Pfarrerin Altenberger Dom. „In unserem Kirchenraum schwebt die Strahlenkranzmadonna vor dem Triumphkreuz im Chorraum, aber an der Seite findet man das ,Altenberger Ökumene-Altärchen‘, mit einem Christus, der den Zisterzienserabt Bernhard von Clairvaux und Martin Luther liebevoll umarmt. Das ist die starke Botschaft des Altenberger Domes: Wir gehören zusammen in Christus.“

www.altenberger-dom.de

Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben

Zur Gemeinschaft Evangelischer Zisterzienser-Erben in Deutschland (Gründung am 25. April 1994) gehören evangelische Kirchengemeinden, Klöster und Stifte sowie Einrichtungen. Die Gemeinschaft ist hervorgegangen aus der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde am Münster zu Heilsbronn in Franken, einem ehemaligen Zisterzienserkloster. Die Gemeinschaft sieht ihre Aufgabe darin, das reiche spirituelle Erbe der mittelalterlichen Zisterzienser-Bewegung im Geist der lutherischen Reformation neu zu entdecken und für das Leben der Gemeinden und der Christinnen und Christen nutzbar zu machen. 120 Evangelische Kirchengemeinden, darunter 14 Klöster, Stifte, Konvente und Kommunitäten treffen sich jährlich an einer anderen ehemaligen Klosterstätte.

Im Internet ist die Gemeinschaft unter www.evangelische-zisterzienser-erben.de zu finden.

Text: APK
Foto(s): Heidemarie Wolf

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„Evangelisch leben hält Kirche agil: 1904 – 1934 – 1964 – 2024“: Ausstellung zum Evangelischen Kirchenverband Köln und Region

„Evangelisch leben hält Kirche agil: 1904 – 1934 – 1964 – 2024“: Die Geschichte des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region nimmt eine Ausstellung in der Trinitatiskirche in den Fokus. Mit Displays, Vitrinen und Rollups zeigt die Ausstellung wichtige Stationen der Entwicklung der Evangelischen Kirche in Köln und Region.

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger begrüßte die Gäste bei der Ausstellungseröffnung: „Die Kirche Jesu Christi lebt immer vom Wort Gottes und von den Menschen, die sich dafür begeistern lassen.“ Es stünden gewaltige Veränderungen vor der Tür: „Wir geben Standorte auf, wir werden weniger Pfarrstellen haben und auch viel weniger Geld.“ 2026 werden die drei linksrheinischen Kirchenkreise fusionieren. „Das ist ein richtig großer Schritt“, sagte Seiger. „Wir werden dann der größte Kirchenkreis in der Evangelischen Kirche im Rheinland sein. Wir wollen schlanker und effektiver werden.“

„Wo kommen wir her?“, fragte der Stadtsuperintendent und gab selbst die Antwort: „Wir kommen von den beiden biblischen Testamenten und von der Reformation her.“ Er nannte 1964 das Scharnierjahr in dieser Zeit, in dem der Kirchenverband, so wie er grundsätzlich heute besteht, gegründet wurde. „Damals hatten wir 480.000 Mitglieder, heute sind es noch die Hälfte.“

Das Credo habe gelautet „Gemeinsam sind wir stärker“

Es gebe Aussagen, der Verband von 1934 sei eine „Nazi-Gründung“ gewesen. Das stimme nicht, so Seiger. Vorplanungen hätte es schon Jahrzehnte vorher gegeben. Das Credo habe gelautet „Gemeinsam sind wir stärker“. Im Januar 1934 wurde auf Antrag der Provinzialsynode vom Mai 1933 der „Gesamtverband der Evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Köln“ gegründet. Der Verband änderte sich seitdem nach den jeweiligen Anforderungen immer wieder. Parallel zur Aufteilung des Kirchenkreises Köln wurde 1964 der Gesamtverband in den Evangelischen Kirchenverband übergeleitet. Der damalige Kirchenkreis war zu groß und unübersichtlich geworden. Man habe in jenen Jahren viel über die Teilungsmöglichkeiten diskutiert. Es gab Varianten von drei bis fünf Kirchenkreisen. Der Stadtsuperintendent sagte dazu: „Die Wandlungen zeigen, dass die Formen der Organisation unserer Kirche dem sich ändernden Leben dienen müssen, nach dem Motto `form follows function´“.

Der Stadtsuperintendent freute sich, drei seiner Vorgänger in der Trinitatiskirche begrüßen zu dürfen. Manfred Kock, Ernst Fey und Rolf Domning hatten es sich nicht nehmen lassen, die Ausstellung zu besuchen. Wie auch Stadtdechant Robert Kleine, den Seiger mit den Worten begrüßte: „Wir erleben den Wandel der Kirche in ökumenischer Vereintheit.“ Seiger dankte den Mitgliedern der Arbeitsgruppe „Ausstellung 2024“: Alexander El Salib, Professor Siegfried Hermle, Claudia Klein-Adorf, Stephan Neugebauer, Stefanie Sternenmann und Sammy Wintersohl.

Präses Thorsten Latzel war ebenfalls in die Trinitatiskirche gekommen. In seinem Grußwort erinnerte er an den Roman „Acht Berge“. Darin heiße es, das nicht das Meer die Zukunft des Flusses sei, sondern die Quelle. „Ohne Herkunft keine Zukunft.“ Man müsse den „Altvorderen“ dankbar sein für das, was man heute als selbstverständlich erachte. „Wie reich die kirchliche Arbeit heute in Köln ist.“ Aber auch Demut sei geboten. Die Geschichte lehre, dass Gott die Kirche baue. „Wir sollten es dem Heiligen Geist im Übrigen nicht unnötig schwer machen.“

„Wir verleihen den Menschen in unserer Zeit Hoffnung“

Es seien damals andere Herausforderungen gewesen, nach dem Zweiten Weltkrieg. Latzel verwies auf die hohen Mitgliederzahlen. „Wir müssen den Mut haben, Entscheidungen zu treffen in unserer Zeit. Wir sind keine Volkskirche mehr. Aber wir sind eine Großkirche, die auf andere Weise wirken kann. Suchet der Stadt Bestes. Manche Gemeinden tun sich schwer damit, Pfründe abzugeben.“ Der Präses riet zu Gelassenheit. „Die Kirche Jesu Christi wird bestehen bis ans Ende unserer Zeit. Wir richten uns aus am Evangelium Jesu Christi. Und wir verleihen den Menschen in unserer Zeit Hoffnung. Auferstehungshoffnung.“

Professor Dr. Siegfried Hermle, emeritierter Professor für Kirchengeschichte und maßgeblich an der Recherche für „Evangelisch leben hält Kirche agil: 1904 – 1934 – 1964 -2024“ beteiligt, führte in die Ausstellung ein. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts habe es auf Kölner Stadtgebiet sechs evangelische Kirchengemeinden gegeben: Reiche Gemeinden wie Lindenthal, Nippes und Bayenthal hätten ärmeren wie Ehrenfeld und Deutz gegenüber gestanden. Ein Vorstoß zur Bildung eines Verbandes der Gemeinden, auch um die finanziellen Unterschiede auszugleichen, blieb ohne Resonanz. Mit der Eingemeindung von Kalk, Mülheim und Dellbrück stellte sich erneut die Frage nach einer engeren Zusammenarbeit.

Gegründet wurde schließlich vor 120 Jahren ein „Vertretrer-Ausschuß der evangelischen Gemeinden Groß-Cöln’s“. Der hatte aber keine rechtlichen Kompetenzen. Es war schließlich die Landeskirche, die auf Antrag der Kreissynode Köln am 18. Januar 1934 die Bildung eines „Gesamtverbandes der Evangelischen Kirchengemeinden der Stadt Köln“ anordnete. Dem waren Jahre der Vorbereitungen vorausgegangen. In der Nachkriegszeit ging es vor allem darum, die zerstörten Gebäude wieder aufzubauen. Gleichzeitig gab es einen großen Mangel an Pfarrpersonen.

Im September 1945 wählte die Kreissynode Hans Encke zum Superintendenten. Unter seiner Führung verschmolz der Kirchenkreis mit dem Gesamtverband. Die Selbstständigkeit der Gemeinden wurde aufrechterhalten, Arbeitsfelder wie Diakonie und Erwachsenenbildung wurden auf gemeinsame Einrichtungen übertragen. Die Gemeinden wuchsen und 1963 entschied man sich, den Kirchenkreis Köln in vier Kirchenkreise aufzuteilen und als Klammer einen Verband einzurichten. Hans Encke wurde erster Stadtsuperintendent.

Diese Struktur wurde bis heute beibehalten. Aber „ecclesia semper reformanda“: 2026 wird aus den drei linksrheinischen Kirchenkreisen einer.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Unsere Wochentipps: Kerzenwand in der Epiphaniaskirche und Konzert mit dem Jerusalem Duo

Unsere Wochentipps: Bei dem Symposium „Einsamkeit in der Stadtgesellschaft – alles nur Privatsache?“, veranstaltet vom Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, werden gesundheitliche und psychische Folgen von Einsamkeit betrachtet. Wer es musikalisch mag, kann bei der 13. Mülheimer Nacht in der Friedenskirche die Werke von Mozart und Jazz-Klänge genießen. Die Epiphaniaskirche Bickendorf lädt zur Einweihung einer neuen, künstlerisch gestalteten Kerzenwand ein, während am selben Tag in der Paul-Gerhardt-Kirche das Jerusalem Duo seine musikalischen Wurzeln präsentiert. Ein Festgottesdienst im Altenberger Dom leitet die Zisterziensererbentage ein. Last but not least bietet die Evangelische Kirchengemeinde Frechen allen Musikfreunden die Möglichkeit, gemeinsam aus dem 500 Jahre alten Evangelischen Gesangbuch zu singen.

18.04.2024, 15:00
Evangelischer Kirchenverband Köln und Region
Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11, 50678 Köln
Symposium: „Einsamkeit in der Stadtgesellschaft – alles nur Privatsache?“
Telefonseelsorge und Melanchthon-Akademie laden ein
Der Förderverein der Evangelischen Telefonseelsorge Köln e.V. lädt von Donnerstag bis Samstag, 18. bis 20. April, zum Symposium „Einsamkeit in der Stadtgesellschaft – alles nur Privatsache?“ in das Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11, ein. Vorträge und Diskussionen gibt es zu folgenden Themen: „Gesundheitliche und psychische Folgen von Einsamkeit“, „Einsamkeit, Sozialstaat und Demokratie: Probleme und politische Lösungen“, „Raumbezogene Fakten von Einsamkeit und Isolation“, „Einsamkeit, Postwachstumsgesellschaft und Wohlfahrtsstaat“ sowie „Es ist an uns: Konzepte gegen Einsamkeit im internationalen Vergleich“. Der Lichtbildervortrag „Die sieben Werke der Barmherzigkeit, soziales Miteinander im Mittelalter“ sowie eine humorvolle Führung über den Melatenfriedhof und eine Führung „über den Dächern des Doms“ runden das Programm ab. Grußworte und zur Einführung sprechen ein Vertreter der Staatskanzlei NRW, Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, sowie Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region. Das Symposium findet in Kooperation mit der Melanchthon-Akademie statt. Die Teilnahme kostet 150 Euro, für ehrenamtlich Mitarbeitende der Telefonseelsorge Köln 30 Euro. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Es entscheidet die Reihenfolge der Anmeldungen über die Teilnahme. Das Anmeldeformular findet sich unter www.foerderverein-ev-telefonseelsorge-koeln.de. Die Teilnahme kostet 150 Euro, für ehrenamtlich Mitarbeitende der Telefonseelsorge Köln 30 Euro.
www.foerderverein-ev-telefonseelsorge.de

20.04.2024, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Friedenskirche, Wallstraße 70, 51063 Köln
13. Mülheimer Nacht
Friedenskirche präsentiert sich mit Programm
Wie in den vergangenen Jahren öffnet auch am Samstag, 20. April, die Friedenskirche, Wallstraße 70, für die 13. Mülheimer Nacht ihre Pforten. Festlich dekoriert schillert dann die Fassade und im Inneren erleuchten viele Kerzen den Altar für das vielseitige Programm. Los geht es um 19 Uhr mit „Ein Abend zu Ehren von Wolfgang Amadeus Mozart“ mit Klaus dem Geiger und Marius Peters. Das Duo Sari/Rastani und Gästen aus aller Welt treten ab 21 Uhr auf. Die Friday Night Club Jazz Band und ein Überraschungsgast sorgen dann ab 22 Uhr mit ihrem Programm „We’re gonna have a groovy good time“ für Stimmung in der Kirche.
www.kirche-koeln-muelheim.de

21.04.2024, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Epiphaniaskirche Bickendorf, Erlenweg 39, 50827 Köln
In der Epiphaniaskirche erstrahlt eine neue Kerzenwand
Einweihung im Gottesdienst am 21. April
Pfarrerin Kristina Tsoleridis und Pfarrer Nico Buschmann haben gemeinsam mit der Künstlerin Madleine Dietz, die auch die Prinzipalstücke der Kirche entwarf, die Backsteinwand im Kirchenraum der Epiphaniaskirche Bickendorf, Erlenweg 39, neu gestaltet. Seit Kurzem lädt dort eine Kerzenwand zum Entzünden von Lichtern ein. Verschiedene Paneele erstrecken sich bis in eine Höhe von etwa fünf Metern. Sie tragen Sprüche zum Thema Epiphanie und bieten Raum und Gelegenheit, für geliebte Menschen, Sorgen und Nöte ein Licht zu entzünden. Die offizielle Einweihung findet im Gottesdienst am Sonntag, 21. April, 10.45 Uhr, statt. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein gemeinsames Beisammensein.
www.evangelisch-ehrenfeld.de

21.04.2024, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße 106, 50935 Köln
Konzert mit dem Jerusalem Duo
„Roots and Routes“
Die Jüdische Liberale Gemeinde Köln Gescher LaMassoret e. V. lädt zu einem Konzert mit dem Jerusalem Duo am Sonntag, 21. April, 17 Uhr, in die Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße 106, ein. „Roots and Routes“ ist der Titel des Konzerts mit Hila Ofek (Harfe) und Andre Tsirlin (Saxophone). Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal und der Zentralrat der Juden in Deutschland fördern das Konzert. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
www.kirche-lindenthal.de

21.04.2024, 19:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal
Eröffnung der Zisterziensererbentage mit Präses Latzel und Domkantorei Altenberg
Festgottesdienst im Altenberger Dom
Vom 21. bis 24. April findet in Altenberg das 30. Jahrestreffen der Gemeinschaft Evangelischer Zisterziensererben in Deutschland statt. Zum Eröffnungsgottesdienst am Sonntag, 21. April, 19.30 Uhr, im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, predigt Pfarrer Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Im Gottesdienst singt die Domkantorei Altenberg unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner.  Zu Gehör kommt englische Kathedralmusik von Jonathan Rathbone, Alan Wilson und John Rutter.

24.04.2024, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Evangelische Kirche, Hauptstraße 209, 50226 Frechen
„500 Jahre Evangelisches Gesangbuch“
Offenes Singen in der Evangelischen Kirche Frechen
Lieder aus dem Evangelischen Gesangbuch, das in diesem Jahr seinen 500. Geburtstag feiert, können am Mittwoch, 24. April, 19 bis 20 Uhr, gemeinsam im Gemeindesaal der Evangelischen Kirche Frechen, Hauptstraße 209, gesungen werden. Alle sind herzlich zum Mitsingen eingeladen.
www.kirche-frechen.de

Text: APK
Foto(s): APK

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Architektur als „Lebensmittel“: Zwei „evangelische“ Projekte waren erfolgreich beim Kölner Architekturpreis 2024

„Gute Architektur ist lebenswichtig!“, erklärte Thomas Waldschmidt, Vorstandsmitglied des Kölnischen Kunstvereins, in seinem kurzen Begrüßungsstatement und der „Hausherr“ stieß dabei vermutlich auf wenig Widerspruch bei den zahlreichen Gästen, die sich im Riphahn-Saal zur Verleihung des Kölner Architekturpreises 2024 eingefunden hatten. Und als die Preisverleihung auf dem Programm stand, durften sich gleich zwei Mitgliedsgemeinden des Kirchenverbandes Köln und Region freuen.

Seniorenwohnanlage „Horionstraße“ in Sinnersdorf mit „individuellen Lösungen“

Zunächst wurde die Seniorenwohnanlage „Horionstraße“ in Sinnersdorf (Zeller Kölmel Architekten, Bauherrin: Evangelische Kirchengemeinde Pulheim) mit einer Anerkennung bedacht. Die Jury lobte die „individuellen Lösungen“ für Senior*innen. Zudem passe sich der Neubau gut in die Umgebung ein. „Wir wünschen uns noch mehr solcher Ideen!“, lautete das begeisterte Fazit.

Erlöserkirchenzentrum sei „imposant“ und ein „lebendiges Zentrum“

Über eine Auszeichnung freuten sich, stellvertretend für die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch, Pfarrerin Susanne Zimmermann und Superintendent Markus Zimmermann. Das Erlöserkirchenzentrum (Harris + Kurrle Architekten), so die Jury, sei „imposant“, weise aber dennoch eine „klare Gliederung“ auf. Es sei ein „lebendiges Zentrum“ entstanden.

Auszeichnung wird seit 1967 alle drei bis vier Jahre vergeben

Ebenfalls ausgezeichnet wurden die Erweiterung der Kaiserin-Augusta-Schule (ZILA Architekt*innen), das Historische Archiv der Stadt Köln und das Rheinische Bildarchiv (Waechter + Waechter Architekten BDA), der Umbau einer 82 m² großen Wohnung in einer Großstruktur der 70er Jahre mittels Schiebeelementen (Demo Working Group) sowie die Offene Schule Köln (Hausmann Architektur GmbH) in Rodenkirchen.

Die Auszeichnung wird seit 1967 alle drei bis vier Jahre „für herausragende baukünstlerische Leistungen“ vergeben – und zwar nicht nur an die Planenden, sondern auch an die Auftraggebenden. Berücksichtigt werden nur realisierte Projekte aus dem Bereich der Kölner Sektion des BDA (Bund Deutscher Architektinnen und Architekten). Die Gewinner sind automatisch für den Landespreis qualifiziert.

63 Arbeiten von 49 Teilnehmenden

In diesem Jahr wurden bis zum 25. Januar 63 Arbeiten von 49 Teilnehmenden eingereicht, gab Björn Severin (Vorstand BDA Köln) zu Protokoll. Dann hatte die fünfköpfige Jury die schwierige Aufgabe, zunächst eine Vorauswahl zu treffen und sich während eines zweitägigen Treffens mit „Ortsterminen“ Ende Februar auf die preiswürdigen Bauwerke zu einigen. Mit der Journalistin und Architekturkritikerin Jeannette Kunsmann und Isabel Apiarius-Hanstein (Kunsthaus Lempertz) gehörten der Jury auch je eine Person aus dem publizistischen Bereich und eine Person aus dem „öffentlichen Leben“ in Köln an.

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach betonte in ihrem Grußwort die vielfältigen Aufgabenstellungen, vor denen Architekten sich heute gestellt sähen. Von ihnen würde stets so etwas wie die „eierlegende Wollmilchsau“ erwartet: Die Gebäude sollten modern, nachhaltig, energieeffizient, barrierefrei, bezahlbar – und natürlich auch noch schön sein. Scharrenbach lobte die Investitionsbereitschaft der Bauherren in nicht ganz einfachen Zeiten. Architektur beschränke sich momentan „auf das Wesentliche“ konstatierte die Ministerin und ließ die Hoffnung erkennen, dass sich der vernunftdiktierte Trend zu Reduktion und gestalterischer Askese wieder umkehren könnte.

„So sollte Kirche heute funktionieren“

In seinem auf Englisch gehaltenen Abschlussstatement zeigte sich Leo van Broeck, Mitglied des Gestaltungsbeirats der Stadt Köln, beeindruckt von den ausgezeichneten Projekten und den Leistungen der beteiligten Architekt*innen. Zum Erlöserkirchenzentrum bemerkte er: „This is like church should work today!“ (So sollte Kirche heute funktionieren.) Auch Broeck ging auf die aktuellen Herausforderungen für Architekten ein, die allerdings immer auch von den präzisen, intelligenten Fragestellungen der Auftraggebenden abhängig seien: „A good architect can never give a good answer if the question is not good.“ (Ein guter Architekt kann niemals eine gute Antwort geben, wenn die Frage nicht gut ist.)

Der Landverbrauch sei für 50 Prozent des Artenverlustes verantwortlich und sei somit schädlicher als CO2-Emissionen. Am Beispiel seiner Heimat Flandern erklärte Broeck, dass bei der Beurteilung der Energiebilanz eines Hauses auch dessen Lage eine Rolle spiele: Ein „Energiesparhaus“ verbrauche, wenn es im „Niemandsland“ liege, durch die Transportkosten so viel Energie wie ein „normales“ Haus. Broeck plädierte für eine Zentralisierung der Besiedlung und die Schaffung „neuer urbaner Landschaften“ (new urban landscapes). Recycling solle auch im Bauwesen zur Gewohnheit werden: „We should not be afraid to recycle our heritage!“ (Wir sollten keine Angst davor haben, unser Erbe wiederzuverwerten.)

„Don´t fight change!“ (Bekämpft den Wandel nicht!) rief er den versammelten Bauherr*innen und Architekt*innen zu und formulierte eine (in Architekt*innen-Ohren) wohl eher unbequeme Wahrheit: „Nothing is stable.“ (Nichts ist beständig.) Mit Blick auf die ökologische Verantwortung der Bauwirtschaft forderte Broeck „less publications and more actions“ (weniger Publikationen und mehr Taten).

Während des anschließenden Empfangs konnten die Gäste in einer Fotoausstellung bis gestern die ausgezeichneten Projekte noch einmal in Augenschein nehmen. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen. Außerdem sind alle Preisträger unter https://www.koelnerarchitekturpreis.de/archiv/koelner-architekturpreis-2024/ zu finden.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke, Roland Halbe, Jens Willebrand

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