Kirche2go mit Pfarrer Sebastian Baer-Henney zum Thema: „Du sollst nicht lügen“

Darf ich Lügen? Dieser Frage geht diesmal Pfarrer Sebastian Baer-Henney bei Kirche2go auf den Grund. In Zeiten von Fakenews und Sensationsberichten, von gefälschten Bildern und bewusst falsch gestreuten Nachrichten fällt es schwer, nicht auf Lügen und Unwahrheiten hereinzufallen. Doch warum lügen wir? Wieso halten wir uns so ungern an das Gebot: „Du sollst nicht lügen?“ Wieso sagen lieber oft die Unwahrheit als uns mit der einfachen Wahrheit zu begnügen? ,,Denn“, so Baer-Henney ,,wo ich es nötig habe zu lügen, da habe ich entweder ein Problem mit den Menschen mir gegenüber oder mit mir selbst. Das heißt, Lügen sind Ausdruck von einer Beziehung die gestört ist. Letztlich geht es für mich um die Frage, wie komme ich eigentlich ehrlich durchs Leben?“ Diese Frage versucht Baer-Henney auf seine ganz besondere Art und Weise zu beantworten und bringt, wie so oft, schlüssige und plausible Antworten, die in ihrer Klarheit verblüffen und erstaunen!

Weitere Videos? Dann abonnieren Sie unseren Youtubekanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Der ganze Inhalt des Beitrages zum Nachlesen:

Es gibt so eine Spannung, einerseits dieses Gebot: „Du sollst nicht lügen“ und andererseits dieses Bild von dem lauernden Gott, der mit Zornesblitzen im Himmel hockt und darauf wartet, dass man irgendwelche Fehltritte begeht. Das passt überhaupt nicht zu dem Gott, der an Weihnachten Kind geworden ist und der für unsere Schuld gestorben ist. Dazu später mehr. Aber Gott ist keiner der darauf lauert ob ich Fehler mache. Das heißt: Gott sitzt nicht da mit einem Block und notiert sich, wann ich gegen seine Gebote verstoßen. Ich würde anders herum vorgehen: Gott möchte mit den Geboten die er uns gibt in Beziehungen zu uns treten und er hat genau wie wir, ein Interesse daran, dass das Leben hier auf der Erde und die Beziehung mit Gott, gelingen kann. Das heißt, wenn ich nicht lügen soll hat das ja schon auch den Hintergrund, dass es vielleicht ganz gut ist nicht zu lügen. Gott wirkt hier auf der Erde und ich mache mit, in diesem Wirken Gottes, das heißt als Christ, als Anhänger von Jesus ist es meine Aufgabe an seinem Reich hier auf der Erde mit zu bauen. Und da baut man einfach schlecht auf Lügen. Eine Beziehung, die mit einer Lüge beginnt hat es oft schwer durchzukommen. Wo ich es nötig habe zu lügen, da habe ich entweder ein Problem mit den Menschen mir gegenüber oder mit mir selbst. Das heißt, Lügen sind Ausdruck von einer Beziehung die gestört ist. Letztlich geht es für mich um die Frage, wie komme ich eigentlich ehrlich durchs Leben? Und ist es nicht so, dass Ehrlichkeit mich in der Beziehung weiter bringt als Unehrlichkeit. Es gibt natürlich Momente, wo Ehrlichkeit schwierig ist, z.B wenn mein Sohn fragt, was ist eigentlich in dem großen Päckchen da auf dem Kühlschrank, ist das für meinen Geburtstag nächste Woche? Und was ist da drin? Dann kann ich sagen: ja, da ist ein neues Playmobil-Piratenschiff drin. Oder ich kann sagen: ach das brauche ich für die Arbeit. Das ist, wenn man streng sein will, eine Unwahrheit und doch würde ich sagen , dass das keine Lüge ist, weil es kein Ausdruck einer fehlgeleiteten Beziehungen ist. Gute Beziehung? Gott will dass es gut läuft zwischen uns und zwischen uns Menschen hier auf der Erde und da ist einfacher mit der Wahrheit, nämlich „Du sollst nicht lügen“ weil Dir das einfach nicht gut tut. Es tut uns nicht gut. Nicht der lauernde Gott sondern der Gott der gelingende Beziehungen steckt dahinter und diesen Gott den habe ich gerne, weil ich glaube, dass er mir Gutes tut!

Text: APK
Foto(s): APK/Thorsten Levin

Der Beitrag Kirche2go mit Pfarrer Sebastian Baer-Henney zum Thema: „Du sollst nicht lügen“ erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Wir haben viele schöne Stücke, die die wissenschaftliche Aufbereitung wert sind“ – Archivarin Stefanie Schensar

Stefanie Schensar stammt aus dem Ruhrgebiet. Sie hat Geschichte an der Universität Duisburg-Essen studiert. Dort war sie als studentische Hilfskraft im Universitätsarchiv tätig. Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium arbeitete sie als Archivarin im Stadtarchiv Würzburg sowie im Stadt- und Kreisarchiv Paderborn. Seit dem 1. Oktober 2019 ist sie Leiterin des Archivs des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Berufsbegleitend studiert sie den Master für Archivwissenschaften an der Fachhochschule Potsdam.

Frau Schensar vom Ruhrgebiet über Würzburg und Paderborn nach Köln: Ein echter Kulturschock?

Jedes Mal. Ich war in Franken, in Westfalen und jetzt bin ich im Rheinland. Ich habe das aber jedes Mal als Bereicherung empfunden.

Welche Archivalien lagern hier in den Kellern im Haus der Evangelischen Kirche?

Unsere Aufgabe ist die Übernahme, Sicherung, Bewertung und Verzeichnung des Schriftgutes des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region sowie seiner Ämter und Einrichtungen. Ergänzt wird die Überlieferung durch Nachlässe, Sammlungen und Deposita der Evangelischen Kirchengemeinde Frechen, der Evangelischen Gemeinde Köln, der Kirchenkreise Köln-Nord, Köln-Mitte sowie der Emil und Laura Oelbermann-Stiftung. Wir sprechen dabei von 1500 laufenden Metern Akten, die sich auf drei Magazinräume aufteilen.

Nach welchen Kriterien bewerten Sie die „Archivwürdigkeit“ eines Schriftstücks?

Es gibt verschiedene Parameter, mit deren Hilfe man die Archivwürdigkeit einer Akte feststellen kann. Zum Beispiel gibt es gesetzliche Vorschriften, in denen festgehalten ist, welche Schriftstücke dauerhaft aufzubewahren sind. Die Sicherung von Rechten ist dabei maßgebend.

Ein anderer Aspekt betrifft die inhaltliche Aussagekraft beispielweise zu historischen Ereignissen. Manchmal spielt auch das Alter eines Dokuments eine Rolle. So archiviert das Archiv alle Schriftstücke unabhängig ihres Aussagewerts, die vor 1950 entstanden sind, da es im II. Weltkrieg durch Bombardierungen zu starken Verlusten gekommen ist.

Zur Erschließung der Archivalien verwenden wir eine Software, die es uns ermöglicht die Archivalien zu erfassen, nach einer festgelegten Struktur zu erschließen und dadurch für die Wissenschaft und Öffentlichkeit nutzbar zu machen.

Archivieren Sie analog oder digital?

Die Überlieferung des Archivs besteht vorwiegend aus Papier. Bisher werden von den Sachbearbeitern alle relevanten Schriftstücke ausgedruckt und abgeheftet. Perspektivisch wird sich dies in der Zukunft mit der Einführung der E-Akte sicherlich ändern. Dann wird auch das Archiv neue Wege der Bewertung, Übernahme und Archivierung gehen.

Unabhängig von dieser Entwicklung strebt das Archiv in der nächsten Zeit an einige Bestände, die besonders oft nachgefragt werden oder sehr alt sind, zu digitalisieren, um sie vor Schäden, die durch zu häufiges Ausheben und Umblättern entstehen können, zu bewahren. Mit diesen Beständen kann dann an einem PC im Leseraum des Archivs gearbeitet werden.

Häufig nachgefragt werden übrigens Beiträge aus „Der Weg“, einer ehemaligen Wochenzeitung der Evangelischen Kirche im Rheinland. Und wir bekommen häufig Anfragen zu Personen, die im Bereich der evangelischen Kirche gewirkt haben oder ganz allgemein von Menschen, die über die protestantische Geschichte Kölns forschen.

Wie archivieren Sie in Zeiten von E-Mail und WhatsApp?

Relevante Mails werden weiterhin ausgedruckt.

Die Digitalisierung lässt also noch auf sich warten?

Na ja, die Digitalisierung stellt Verwaltungen sowie Archive gleichermaßen vor neue Herausforderungen. Es müssen Formate gefunden werden, die eine langfristige Speicherung und Lesbarkeit garantieren. Zudem liegen in den Magazinen des Archivs bereits ältere Speichermedien wie bspw. Disketten. Die Lesbarkeit dieser Speichermedien wird dadurch erschwert, dass es kaum noch funktionierende Lesegeräte gibt. Die Anschaffung neuer Lesegeräte muss in Relation zur inhaltlichen Relevanz betrachtet und abgewogen werden.

Die unvermeidliche Frage an eine Archivarin. Welches ist Ihre älteste Archivalie?

Das sind Dokumente der Evangelischen Kirchengemeinde Frechen und der Evangelischen Gemeinde Köln aus der Reformationszeit. Diese Bestände liegen als Depositum im Archiv. Die älteste Archivale aus der Verbandsgeschichte stammt aus dem Jahr 1934, dem Gründungsjahr des Verbandes.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Wir möchten unseren Internetauftritt verbessern, damit wir die Bedürfnisse von modernen Archivnutzern befriedigen und damit neue Nutzerkreise erschließen können. Jede Archivale, die ungenutzt bleibt, kann einen ungesehenen Schatz in sich tragen. Und wir haben viele schöne Stücke, die die wissenschaftliche Aufbereitung wert sind. Die Benutzung des Archivs ist übrigens gebührenfrei. Archivalien, Bücher und Festschriften können eingesehen werden. Wir bitten nur um eine vorherige Anmeldung.

https://www.kirche-koeln.de/verbandsarchiv/

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag „Wir haben viele schöne Stücke, die die wissenschaftliche Aufbereitung wert sind“ – Archivarin Stefanie Schensar erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Wir hoffen, dass wir wenigstens ein Stückchen ihre Lieblingsnachbarinnen und Nachbarn werden“ – Der Neubau der Erlöserkirche beginnt!

Es ist so weit – Heute, am Montag, den 27. April 2020, beginnen die Arbeiten an der Erlöserkirche. Superintendent Markus Zimmermann, Pfarrerin Susanne Zimmermann und Pfarrerin Christina Schlarp wenden sich mit einer Videobotschaft an ihre Gemeinde und ihr Veedel.

„Eigentlich hatten wir vor, Sie herzlichen einzuladen, zu einem Frühstück hier auf unseren Vorplatz der Kirche”, erzählt Pfarrerin Zimmermann. So hätte es Gelegenheit gegeben, sich persönlich über die bevorstehenden Veränderungen zu unterhalten und auch einen letzten Blick in die bisherige Erlöserkirche zu werfen.

Das Erlöserkirchenzentrum entsteht

Das neue Kirchenzentrum wird die Gemeinde aus den Standorten Erlöserkirche und Philipp-Nicolai-Kirche beheimaten und eine „Traumkirche” sein. Das sagte Susanne Zimmermann bereits bei der Feier des 50-jährigen Bestehens der Philipp-Nicolai-Kirche im Herbst 2015.

Superintendent Markus Zimmermann erinnert sich, dass die Entscheidung in Jahr 2012 nicht leicht gefallen ist. „Nach immerhin acht Jahren intensiver Planung des neuen Erlöserkirchenzentrums, haben wir viele Aufs und Abs erlebt”, sagt der Superintendent. „Jetzt sitzen wir hier voller Erwartung. Am am Montag, 27. April, wird die Baustelle eingerichtet und dann geht’s los.”

Für die entstehende Geräuschkulisse, insbesondere in den letzten Monaten der Bauarbeiten, entschuldigt sich die Gemeinde bereits jetzt bei den Nachbarinnen und Nachbarn. Zugleich freuen sich die Pfarrerinnen und Pfarrer auch darauf, der Gemeinde und den Nachbarinnen und Nachbarn nach der Fertigstellung des Neubaus auch hier wieder viele Veranstaltungen, Gottesdienste und Konzerte anzubieten und insbesondere gemeinsam mit ihnen zu feiern.

Im neuen Erlöserkirchenzentrum entstehen neben dem attraktiven und neuen Kirchraum auch acht Wohnungen und eine Kindertageseinrichtung, über die sich auch das Veedel freuen darf.

Abschied von der Erlöserkirche

Dank der Videobotschaft der drei Pfarrer ist es möglich, einen letzten Blick in die Erlöserkirche zu werfen. Christina Schlarp zeigt im Videorundgang den gegenwärtigen Zustand der alten Kirche.

Die Fenster sind inzwischen ausgebaut und werden später wieder in das neue Gebäude integriert. Das Taufbecken wird bis zur Wiedereröffnung in der Philipp-Nicolai-Kirche aufbewahrt und auch der alte Grundstein wurde bereits ausgebaut und wird einen Platz im Neubau finden. Einzig die Orgel ist mittlerweile in Berlin und erfreut nun dort die Menschen.

Im neuen Erlöserkirchenzentrum kommt dann die Orgel der Philipp-Nicolai-Kirche zum Einsatz. Das neue Gemeindezentrum wird so, mit wesentlichen Bestandteilen aus beiden Kirchen bestückt, die künftigen Besucherinnen und Besucher begrüßen.

Hier erfahren Sie mehr über die Evangelische Kirchengemeinde Köln Mauenheim/Weidenpesch.

 

 

Text: APK
Foto(s): Celia Körber-Leupold/Evangelische Kirchengemeinde Köln – Mauenheim – Weidenpesch

Der Beitrag „Wir hoffen, dass wir wenigstens ein Stückchen ihre Lieblingsnachbarinnen und Nachbarn werden“ – Der Neubau der Erlöserkirche beginnt! erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung fordert Konzept für Kinder- und Jugendfreizeiten in den Sommerferien

Nach den ersten Lockerungen im Bereich der Kontakteinschränkungen in der Corona-Krise wünscht sich die Evangelische Jugend in Köln und Umgebung, dass die Wiederaufnahme der Kinder- und Jugendarbeit, auch zur Entlastung der Familien, in den Überlegungen der Politikerinnen und Politiker dringend mitgedacht wird. Kinder- und Jugendarbeit kann aus ihrer Sicht langfristig nicht nur digital passieren, sondern muss auch im persönlichen Kontakt ermöglicht werden. Durch gute Jugendarbeit werde Wertebindung, Solidarität und Demokratie gefördert. Nur in analoger Jugendarbeit könne ein Schutzauftrag wahrgenommen werden. Eine funktionsfähige Kinder- und Jugendarbeit sei in der derzeitigen Lage von ganz erheblicher Bedeutung. Gerade für Kinder und Jugendliche in Not sind unsere Angebote – auch im persönlichen Kontakt – Gesundheits- und Lebensschutz.

Jugendarbeit in höchstem Maße systemrelevant

Vor dem Hintergrund, dass die Schulen und Kitas in Köln und weiten Teilen von NRW bereits seit dem 16. März geschlossen sind, standen und stehen viele Eltern und Erziehungsberechtigte aus Sicht der Evangelische Jugend in Köln und Umgebung in den letzten Wochen vor der enormen Herausforderung, Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen. Der Unterricht in Schulen findet weder wie gewohnt, noch für alle schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen statt. Für viele Erwerbstätige hieß und heißt das, Urlaub nehmen, auf die Kulanz des Arbeitgebers hoffen oder angefallene Arbeit abends oder in der Nacht zu erledigen. Mit Blick auf die kommenden Sommerferien, die erneut sechs Wochen fehlende Betreuung bedeuten, ist die Kinder- und Jugendarbeit in höchstem Maße systemrelevant und unverzichtbar. „Die geplanten Sommerfreizeiten vor allem im Aus- aber auch im Inland stehen auf wackeligen Beinen und müssen vielleicht abgesagt werden. Die Belastungsgrenze ist erreicht. Die Politik muss sich gemeinsam mit den Jugendverbänden – in vielen Kommunen stark vertreten durch den jeweiligen Jugendring – Gedanken über alternative Angebote machen“, fordert Nadja Agreiter, Vorsitzende der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung.

#Maskeauf

Der Schutz von Gesundheit und Leben, inklusive der seelischen Gesundheit ist auch der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung wichtig und sie ruft dazu auf, weiterhin solidarisch zu sein und die erforderlichen Maßnahmen zu unterstützen. Daher unterstützt sie auch die Aktion #maskeauf. Exemplarisch haben Mitarbeitende verschiedene Modelle als Upcycling-Produkt zum Selbernähen angefertigt. Dazu bietet die Evangelische Jugend in Köln und Umgebung auch das entsprechende Material aus T-Shirt Beständen und Nähanleitung für zwei unterschiedliche Modelle an.

Text: Nadja Agreiter, Evangelische Jugend in Köln und Umgebung
Foto(s): Jupf

Der Beitrag Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung fordert Konzept für Kinder- und Jugendfreizeiten in den Sommerferien erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Gesundheitsschutz hat Priorität – Online-Gottesdienste und Livestreams am Sonntag, 26. April 2020

Die Landesregierung hat die Wiederaufnahme von Versammlungen zur Religionsausübung in Nordrhein-Westfalen ab dem 1. Mai 2020 wieder zugelassen. Kirchen und Religionsgemeinschaften sollen Vorkehrungen zur Einhaltung des Abstands und zum Schutz vornehmen.

„Wir nehmen wahr, dass die Situation bezüglich der Corona-Bedrohung sehr ernst zu nehmen ist und wollen sehr behutsam mit der möglichen Öffnung von Kontaktbeschränkungen umgehen, die jetzt möglich werden. Es bleibt dabei, dass der Gesundheitsschutz für die Evangelische Kirche auch in den nächsten Wochen höchste Priorität hat“, sagte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger. „Wir freuen uns aber, dass unter strengen Hygieneregeln Gottesdienste in Präsenzform wieder möglich werden. In den Gemeinden wird in diesen Tagen schon konkret der Wiedereinstieg in solche Gottesdienste durchdacht und geplant. Dabei stellt sich die Lage für jeden Kirchraum anders dar. Die Presbyterien entscheiden eigenständig, zu welchem Zeitpunkt sie Gottesdienste in den Kirchen wieder aufnehmen. Es werden einige am 3. Mai, andere Gemeinden am 10. Mai beginnen. Die digitalen Angebote werden aber in bewährter Weise fortgeführt, damit Menschen die Wahl haben, ob sie einen Kirchraum aufsuchen oder lieber von zu Hause aus teilnehmen.“

Die evangelischen Kirchengemeinden in Köln und Region bieten an diesem Wochenende zahlreiche Gottesdienste online an. Eine Übersicht aller Online-Gottesdienste und Livestreams am kommenden Sonntag, 26. April 2020, finden Sie in dieser Übersicht.

Wir wünschen Ihnen Gesundheit sowie ein schönes Wochenende und freuen uns – wenn die Zeit dafür gekommen ist – Sie im Gottesdienst wiederzusehen.

Alle Angebote in Ihrer Umgebung finden Sie hier:


Köln

19.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
„SONNTAG : ANDERS“-Video mit Pfarrer Roger Schwind und Prädikant Bernd Franzen
www.evangelisch-deutzpoll.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Online-Gottesdienst
www.kirche-klettenberg.de/videos

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg
Video-Andacht mit Pfarrer Jörg Wolke aus der Erlöserkirche
www.vingstneubrueckhoehenberg.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich
Lesung und „Angedacht“ als Audiobotschaft
www.ev-kirche-weiden.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
Kinderkirchenmorgen : ANDERS mit Beate Commer
www.evangelisch-deutzpoll.de

26.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
„SONNTAG : ANDERS“-Video mit Pfarrer Roger Schwind, Prädikant Bernd Franzen und Daniel Konrad
www.evangelisch-deutzpoll.de

26.04.2020, 08:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Online-Kurz-Gottesdienst mit Pfarrerin Sylvia Wacker und Pfarrerin Siegrid Geiger
www.dem-himmel-so-nah.de

26.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Online-Gottesdienst aus der Friedenskirche mit Pfarrer Siegfried Kuttner
www.evangelisch-ehrenfeld.de

26.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Online-Gottesdienst mit Pfarrer Ulrich Kock-Blunk aus der Christuskirche
www.eikdh.de

26.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Rondorf
Audio-Gottesdienst
Wer keinen Internetzugang hat kann auf Anfrage im Pfarrbüro, Telefon 02233/23294 den Gottesdienst als CD erhalten. Die Predigten der jeweiligen Gottesdienste werden auf der Webseite veröffentlicht.
www.rondorf.de

26.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Video „Kirche Kunterbunt“ für`s Wohnzimmer aus der Matthäuskirche
Mit Dr.Heike Henneken und Pfarrer Armin Beuscher sowie zwei Freunden aus biblischer Zeit: ein Schaf und ein Esel(bekannt als weiche Locke und graues Fell).
www.evangelisch-in-lindenthal.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
„Kribbelgottesdienst : ANDERS“- mit Diakonin Kerstin Schneider
Zum analogen Abholen und digitalen Bestellen
www.evangelisch-deutzpoll.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Gottesdienst LIVE per Internet aus der Tersteegenkirche mit Pfarrer Torsten Krall
www.evangelisch-in-duennwald.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Online-Gottesdienst zum Lesen oder Hören
www.erloeserkirche-rodenkirchen.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Höhenhaus
Online-Andacht live aus der Pauluskirche
www.kirche-hoehenhaus.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Online-Gottesdienst auf YouTube aus der Melanchthonkirche
Gottesdienst kann auch telefonisch unter 0221/936 436 – 17, abgerufen werden.
www.melanchthonkirche.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Digitaler Gottesdienst aus der Philippuskirche
www.kirche-raderthal.de

26.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
„Zeitgleich-Gottesdienst“ als Audio-Podcast aus der Reformationskirche
Der Gottesdienst kann auch über die Telefonnumer 0221/999 812 82 angehört werden.
www.kirche-bayenthal.de

26.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Online-Gottesdienst mit Pfarrerin MacDonald aus der Petruskirche
www.ekir.de/brueck-merheim/

26.04.2020, 10:30
Evangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim
Gottesdienst-Stream auf YouTube
www.brueckenschlag-gemeinde.de

26.04.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch
Online-Gottesdienst
www.kirche-mauwei.de

26.04.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Livestream-Jugendgottesdienst aus der Epiphaniaskirche mit Pfarrer Thorsten Sommerfeld
www.gemeinde-bickendorf.de

26.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
„Statt Gottesdienst“ – Onlinevideo
www.lutherkirche-nippes.de

26.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Online-Gottesdienst aus der Pauluskirche mit Pfarrer Rolf Theobold
www.kirche-porz.de

26.04.2020, 18:45
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
„Achtmal!7 : Zuhause : zeitgleich“ – mit Pfarrerin Susanne Koschmider und Team
Zum analogen Abholen und digitalen Bestellen
www.evangelisch-deutzpoll.de


Rhein-Erft-Kreis

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
„Angedacht“ – Video-Andacht mit Pfarrer Gebhard Müller
www.kirche-bedburg.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Online-Gottesdienst mit Pfarrerin Almut Koch-Torjuul für Frechen und Kerpen
www.kirche-frechen.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Online-Gottesdienst mit Pfarrerin Almut Koch-Torjuul für Frechen und Kerpen
www.evangelisch-in-kerpen.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Sindorf
Digitale Andacht
www.evangelisch-in-sindorf.de

26.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Online-Gottesdienst aus der Kreuzkirche mit Pfarrer Volker Meiling
www.kirchepulheim.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Friedenskirchengemeinde in Erftstadt
Audio- und Videogottesdienst aus der Friedenskirche Liblar mit Pfarrerin Andrea Döhrer und Pfarrer Hartmut Müggenberg
www.efkgie.de

26.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Wesseling
Livestream-Gottesdienst aus der Apostelkirche
www.evangelisch-wesseling.de

26.04.2020, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Video-Andacht mit geistlichem Impuls aus der Christuskirche
www.kirche-bruehl.de

26.04.2020, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Ichthys
Online-Gottesdienst aus dem Kirchenladen Pulheim-Sinthern
www.evkirche-ichthys.de


Rheinisch-Bergischer Kreis

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Virtuelle Sonntagsbotschaft aus der Heilig-Geist-Kirche
www.heilig-geist-kirche.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Hörpredigt aus der Gnadenkirche
www.gnadenkirche-gl.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Online-Gottesdienst aus der Kirche zum Heilsbrunnen
www.heilsbrunnen.de

26.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
„Soulfood“ von „Conrads Couch“ in Bensberg mit Diakon Rainer Beerhenke und Jugendseelsorger Marcus Konrad
http://www.kirche-bensberg.de/bensberg/aktuell

26.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Video-Gottesdienst aus der Andreaskirche mit Pfarrer Jürgen Manderla
www.andreaskirche-schildgen.de

26.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Online-Gottesdienst mit Pfarrer Ralph Knapp
www.kirche-delling.de

26.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Lindlar
Podcast-Gottesdienst
www.ev-kirche-lindlar.de

Text: APK
Foto(s): Thorsten Levin

Der Beitrag Gesundheitsschutz hat Priorität – Online-Gottesdienste und Livestreams am Sonntag, 26. April 2020 erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Unser Glaube in der Corona-Krise

Pfarrer Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, blickt zurück auf die Ostertage und die Zeit der Corona-Krise:

Seit Anfang März breitet sich das Corona-Virus in Europa, in Deutschland und in Köln rasant aus. Zum 15. März wurde die Versammlungsfreiheit so umfassend eingeschränkt, so dass seitdem keine öffentlichen Präsenz-Gottesdienste in den Gemeinden aller Konfessionen mehr stattfinden könnten, auch Synagogengottesdienste und öffentliche Gebete in Moscheen sind untersagt. Die massive Gesundheitsgefahr und die drohende Überlastung des Gesundheitssystems haben zu den gut begründeten Freiheitsbeschränkungen, die in Deutschland bisher ohne Vergleich sind, geführt. Das Arbeitsleben und das soziale Leben haben sich durch die Kontaktbeschränkungen tiefgreifend geändert. Vor allem schmerzt das Kontaktverbot aus Fürsorgegründen gegenüber Angehörigen von Risikogruppen, insbesondere Senioren. Hier werden die emotionalen Widersprüche besonders augenfällig: Nähe verweigern um der Liebe willen. Auch die christliche Gemeinschaft und die Kraft ihrer Feiern werden gegenwärtig auf eine harte Probe gestellt. Wir hoffen, dass Gottesdienste und gemeindliche Zusammenkünfte unter Beachtung von Schutzvorschriften und mit Einschränkungen in Bälde wieder möglich sind.

Manche fragen, manche zunehmend drängend: Wie lange noch? Wie lange noch die Beschränkungen? Wie sollen wir einerseits verantwortlich umgehen mit den Kurven von Infizierten und Todesfällen, bei uns und in Nachbarländern und in den ärmsten Ländern, z.B. in Afrika? Was machen andererseits die Isolation, die Ungewissheit über die weiteren Maßnahmen und die massiven wirtschaftlichen Folgen mit uns und dem sozialen Zusammenhalt? Welche Folgen hat die Krise für uns als Individuen, als Gesellschaft und als Kirche? Es sind verschiedene Kämpfe, die gleichzeitig geführt werden: gegen das Virus und seine unkontrollierte Ausbreitung, gegen die Angst und gegen die ökonomischen und sozialen Folgen.

Wenn unsere Welt aus den Fugen gerät

Wir alle leben mit einem Maß an Gewohnheit und Ritualen, die uns Halt geben. Wie ein Trauerfall im nahen Umfeld dazu führt, dass unsere innere Ordnung aus den Fugen gerät, so führt die Tiefe Veränderung des Alltags, der erzwungene Abstand von vertrauten Menschen und das Aufgeben oder Unterbrechen vertrauter Kulturtechniken zu einem deutlichen Krisenempfinden. Der Lebensrhythmus ungezählter Menschen gerät aus den Fugen. Das Osterfest 2020 ist mit viel Kreativität in den Gemeinden und Familien gefeiert worden. Es gab eindrückliche Onlinegottesdienste und Fernsehgottesdienste, die unter die Haut gingen. Aber die leeren Kirchen und eine durchaus skurrile Stimmung über die Ostertage sind ein beredtes Zeugnis dieser Krise. Die Situation lässt sich nicht so einfach einordnen.

Wie gelingt das Verstehen bei anderen Katastrophen? Bei einem Amoklauf oder einem Terroranschlag gibt es einen oder mehrere Täter. Es ist schrecklich, welche Gewalt möglich ist, aber Menschen sehen, was passiert, sie nehmen meist medial vermittelt wahr, wo es geschieht und können Ursache und Wirkung zusammendenken. Bei Naturkatastrophen wie Erdbeben, Vulkanausbrüchen oder Waldbränden erschrecken wir über die Dimensionen und das Gefühl der Ohnmacht und des Ausgeliefertseins. Aber wir verstehen die Zusammenhänge, weil es vergleichbare Ereignisse, Vorsichts- und konkrete Hilfsmaßnahmen gibt. Epidemien sind anders. Sie lösen Urängste aus. Sie sind unsichtbar, unheimlich, unrein. Nicht umsonst werden Parallelen zu Pestzeiten im Mittelalter und zu Infektionsepidemien des 19. und 20. Jahrhunderts hergestellt. Wir wissen durch virologische Forschung und transparente Berichterstattung heute weltweit mehr als zu jeder anderen Epoche über die Gefahren und Verbreitungswege des aktuellen Virus, von Covid 19, und wir sind eine aufgeklärte, gut informierte Gesellschaft, die verantwortungsvoll und flexibel agieren kann. Und trotzdem bleibt die Angst, weil die Gefahr nicht so greifbar ist und die Lösungen zur medizinischen Beherrschbarkeit der Pandemie in weiter Ferne liegen. Sichtbare Zeichen der Krise sind leere Straßen, geschlossene Restaurants, Cafés, Spielplätze und Geschäfte und immer mehr Mundschutzträger.

Wir spüren anders als zu anderen Zeiten, wie verwundbar wir sind. Soziale Kontakte helfen uns in der Regel, mit Unbekanntem umzugehen, aber gerade diese unterliegen gegenwärtig tiefgreifenden  Wandlungen. Mit wem treffe ich mich noch, was ist verantwortbar, wen bringe ich in Gefahr? Das Spektrum reicht von Beklommenheit und Schamgefühl mit und ohne Maske bis zur erfreulichen Intensität bei Telefongesprächen und der Renaissance des Briefeschreibens.

 Und unser Glaube?

Die Kirchen haben sich Mitte März sofort und plausibel den behördlichen Anweisungen zum Verbot von Präsenz-Gottesdiensten unterworfen, weil sie die politischen Entscheidungen nachvollziehen konnten und ihre Vorbildrolle sehen. In der Tat geht es darum, dass nicht religiöse Treffen zum Herd weiterer Virusausbreitung werden. Die Botschaft der Kirchen war: Absagen von Gottesdiensten und Konzerten und soziale Distanz sind ein Ausdruck der Nächstenliebe und der Rücksichtnahme. Dem Gesundheitswesen sollte Zeit gegeben werden, um Kapazitäten auszubauen, um genug Corona-Behandlungen zu ermöglichen und Schwache zu schützen. So war der Tenor aller kirchlichen Stellungnahmen.

Aber es gilt nun im Bereich der Kirchen auch darauf zu sehen – wie in allen wirtschaftlich und sozial tätigen Branchen -, welcher immenser Schaden, auch dauerhafter Schaden, durch das Runterfahren des öffentlichen Lebens geschehen kann. Es gibt seit über zwei Monaten viel kirchliche Kreativität und Experimentierfreude, wie Gottesdienste „anders“ gefeiert werden können. Es gibt auch Ideenreichtum, wie Angebote für Kinder, Jugendliche und Senioren angemessen neu entwickelt und kommuniziert werden können. Aber all diese neuen Wege haben Grenzen.

Glauben ohne Gemeinschaftserlebnisse?

Es fällt auf, dass der Erlebnischarakter von Gottesdiensten, Gesprächen und Seelsorge von den Beschränkungen zutiefst betroffen ist. Es drängt sich die Frage auf: Was ist die Kirche ohne Gemeinschaft? Eine durchaus spannende Frage! Nach unseren Glaubensgewohnheiten sind ein behütetes Leben, das das Wort Segen verdient, sind die Beziehung zu Gott, die Suche nach Gott ohne Gottesdienst und das Gespräch mit anderen nur schwer möglich. Wir vertreten mit guten Gründen: Alleine glauben – das geht kaum. Wir gehen davon aus, dass die Gemeinschaft für den christlichen Glauben konstitutiv ist. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.“(Matthäusevangelium 18, Vers 20) Korrekt, man mag einwenden: Das gilt auch bei einer Videoandacht und einem Fernsehgottesdienst. Das gilt solange die Videoandacht anknüpft an verbindliche analoge Erlebnisse in der Vergangenheit. Doch diese würden bald erkalten, wenn es bei online-Formaten als einzigen Formaten bliebe. Biblisch gilt: Die Jünger sind immer als Gruppe gedacht, und Jesus schickt sie zumindest zu zweit los, also nie alleine. Das hat Gründe. Die Präsenz Gottes wird eben mit allen Sinnen erfahren und oft vermittelt über Weggefährten und als Erlebnis in einer suchenden und feiernden Gruppe. Musik, Lied, Gebet, Hören, Abendmahl und selbst die Stille sind in Gemeinschaft anders als beim Alleinsein. Jeder spürt das. Die Rückmeldungen zahlreicher Menschen nach der Online-Karwoche und dem Online-Ostern zeigen das.

Im Gottesdienst sitzen Menschen in ganz verschiedenen Lebenslagen beieinander, einzeln und gemeinsam vor Gott. Gemeinsam hören, singen und beten füllt den Raum und befördert die Entwicklung des Einzelnen, der Gemeinschaft des Lebens. Das gibt es nicht online. Ebenso wenig wie es einen Online-Kindergarten gibt, der ein gesundes Hineinwachsen in das Leben als Mensch ermöglichen könnte. Also warten wir sehnlichst auf das Öffnen der Beschränkungen, darauf, dass wir wieder feiern können, sparsame oder festliche Gottesdienste, Taufen, Konfirmationen und Trauungen feiern können! Und darauf, dass wir wieder gemeinsam in der Kirche und auf dem Friedhof trauern können. Wir treten dafür in ökumenischer und interreligiöser Gemeinschaft ein! Es geht jetzt im politischen und ethischen Abwägen der Risiken auch verstärkt wieder um Selbstbestimmung, Eigenverantwortung und Freiheit der Religionsausübung. In unseren Gotteshäusern sind physische Abstandsregeln leichter einzuhalten als an vielen anderen Orten.

Weisheit klösterlichen Lebens

Die Krise stellt auch die Frage an uns: Wie findet die Begegnung mit Gott statt, wenn wir allein sind? Nicht umsonst werden in etlichen Magazinen und Zeitschriften nun Nonnen und Mönche zu ihrem Leben befragt, das ja zum großen Teil aus Selbstisolation besteht. Ihre Lebenserfahrungen werden zitiert, weil sie im Alleinsein und regulierter Gemeinschaft und Disziplin leben und damit gut zurecht kommen. Sie erzählen von ihrem reichen inneren Leben im Alleinsein. Das ist ein Stück Lebenskunst, wie jeder Mensch aufgrund der Rahmenbedingungen seines Lebens Lebenskunst lernt, oft im Lauf des Lebens in seinen Wandlungen mehrfach, auf je andere Weise. Martin Luther hat als junger Mann im Augustiner-Eremitenkloster gelebt und dabei für sich nach dem richtigen Weg gerungen und schließlich Klarheit gewonnen. Er hat nach Klarheit in seiner Beziehung zu Gott gesucht, ohne den er nicht sein will und kann. Sein Weg ist im Einzelfall eine Chance in der Krise gewesen, aber für die meisten Menschen natürlich keine gangbare Option.

Mit Bonhoeffer Wege bereiten und finden

Wie intensiv sprechen in diesen Tagen Worte Dietrich Bonhoeffers (1906 -1945) zu uns, an dessen 75. Todestag wir uns am 9. April erinnert haben! Seine reifsten Texte hat er nach seinen dichten theologischen Studien zu Nachfolge, Ethik, Kirche, christlicher Gemeinschaft in der Haft und im Alleinsein gefunden und niedergeschrieben: „Widerstand und Ergebung, Briefe und Aufzeichnungen aus der Haft 1943-1945“. Dort sind die prägnanten Gedichte „Von guten Mächten“, „Christen und Heiden“, „Wer bin ich?“, Gebete und intensive Briefe an Freunde und an seine Braut entstanden. In der Unmittelbarkeit der Eindrücke und Gefühle, im Konfrontiert-Sein mit uns selbst fängt die Begegnung mit Gott neu an. Glauben ist kein Besitz, sondern ein Empfangen. Der Glaube ist ein Vertrauen darauf, dass mit unseren ethisch motivierten Schutzmaßnahmen und unseren mentalen Bewältigungsstrategien nicht alles getan ist. Wir nehmen Ohnmacht wahr und ahnen, dass es Dimensionen gibt, mit denen wir nicht allein klar kommen, sondern mit denen nur Gott fertig werden kann. Die Verbindung zu Gott ist nicht verfügbar, sondern eine Beziehung, die täglich neu werden kann und muss, damit sie lebendig ist.

Können wir das: In der Krise, im Verzicht auf gewohnte Gottesdienste geistlich leben? Nichts ist selbstverständlich. Glaube kann auch in Gefahr geraten zu diffundieren oder zu zerbröseln, wenn er keine Nahrung bekommt oder die Gemeinschaft verloren geht. Nichts ist selbstverständlich: die tragende Gemeinschaft nicht, der Glaube der Christengemeinschaft nicht, sondern wir sind geworfen auf den, der vor allem war und nach uns sein wird. Das macht uns zu solchen Menschen, die verwundbar, berührbar, bedürftig, hörend, liebenswert sind: Kinder Gottes. Der Gottesdienst erinnert daran und macht erfahrbar: Die Wirklichkeit, die wir erleben, ist immer der Raum des Vorletzten, so schreibt Bonhoeffer in seinem Fragment der Ethik. Das Letzte, was bleiben wird, sind die Gnade Gottes und die Wirklichkeit im Lichte Christi. Der gemeinsam gefeierte Gottesdienst erinnert genau daran und rückt die Zukunft der Menschen in das Licht der Hoffnung.

Dietrich Bonhoeffer schrieb 1942 in der Zeit des Widerstandes folgende Worte für sich selbst zur Ermutigung – eine Geschenk zur Stärkung auch für uns in unsicherer Zeit:

„Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandkraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind,
und dass es Gott nicht schwerer ist mit ihnen fertig zu werden
als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.“

Text: Bernhard Seiger
Foto(s): Seiger

Der Beitrag Unser Glaube in der Corona-Krise erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Gottesdienste bis Anfang Mai weiterhin nicht gestattet – viele Gemeinden bieten Sonntagsgottesdienste im Internet an

Gottesdienste sind bis zunächst zum 4. Mai weiterhin nicht gestattet. Das geht aus den Gesprächen von Vertreterinnen und Vertretern der christlichen Kirchen, der jüdischen Gemeinden und der Muslime in Deutschland mit Innenstaatssekretär Markus Kerber hervor.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte hierzu: „Der Schutz des Lebens steht für die Kirchen auch in der Corona-Krise an erster Stelle. Deshalb hatten die Kirchen schon frühzeitig Gottesdienste abgesagt und in das zeitlich beschränkte Verbot von Versammlungen religiöser Gruppen in Gotteshäusern eingewilligt. Gerade in der Kar- und Osterzeit haben viele Gläubige diese notwendige Maßnahme als sehr schmerzlich empfunden, auch wenn die Gemeinden mit großer Kreativität und Engagement andere Wege gefunden haben, die Osterbotschaft zu verbreiten.“

Bundesweit gibt es noch keinen genauen Zeitplan für die Wiederzulassung von religiösen Zusammenkünften und Gottesdiensten. Ende April soll es nach Angaben des Bundesinnenministeriums weitere Gespräche zwischen den Vertreterinnen und Vertreter der Kirchen und der Religionsgemeinschaften mit dem Innenministerium geben. Dann wollen Bund und Länder erneut über den weiteren Umgang mit den Einschränkungen in der Corona-Krise beraten.

„Umso mehr begrüße ich, dass nunmehr einmütig verantwortbare Wege vereinbart wurden, das Feiern von Gottesdiensten stufenweise wieder zu ermöglichen. Der gefundene Konsens, dass Gottesdienste unter Einhaltung hygienischer Regelungen und Mindestabstände, zu denen die EKD bereits konkrete Vorschläge gemacht hat, möglichst bald nach dem 30. April erlaubt sein sollen, ist Ausdruck eines allenthalben besonnenen Umgangs mit dem Grundrecht auf freie Religionsausübung“, sagte Bedford-Strohm.

Regional abgestimmte Schutzkonzepte und Regelungen werden von den Kirchen und Religionsgemeinschaften bis zu den neuerlichen Beratungen der Bundesregierung mit den Ministerpräsidenten am 30. April weiterentwickelt und finden bei der stufenweisen Wiederaufnahme von Gottesdiensten entsprechend Anwendung. „Auch bei der Wiederaufnahme der Gottesdienste steht für die evangelische Kirche der verantwortungsvolle Umgang mit Risiken und der Schutz von Gesundheit und Leben im Vordergrund“, so der EKD-Ratsvorsitzende.

Ein weiteres zentrales Anliegen der Kirchen in dem Gespräch war die Gewährleistung der Seelsorge an Kranken und Sterbenden. Auch hier bestand zwischen allen Gesprächsteilnehmern Einigkeit, dass die Kirchen bei der Wahrnehmung dieser wichtigen Aufgabe unter Auflagen zur größtmöglichen Vermeidung von Risiken stärker unterstützt werden. „Die Seelsorgesituation in den Altenheimen und Pflegestationen wird unter Wahrung notwendiger Schutzmaßnahmen nunmehr deutlich verbessert werden“, bekräftigte Bedford-Strohm.

Viele evangelische Kirchengemeinden in Köln und Region bieten auch weiter Online-Gottesdienste und weitere Formate an. Hier finden Sie eine Übersicht:

 

Online-Gottesdienste, Livestreams und andere digitale Angebote bis Mittwoch, 22. April 2020

Köln

19.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
„SONNTAG : ANDERS“-Video mit Pfarrer Roger Schwind und Prädikant Bernd Franzen
www.evangelisch-deutzpoll.de

19.04.2020, 09:45
Evangelische Gemeinde Köln
Online-Andacht aus der Kartäuserkirche
www.kartaeuserkirche-koeln.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Online-Gottesdienst
www.melanchthonkirche.de

15.04.2020, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Online-Mittwochsandacht mit Pfarrer Andreas Daniels
www.kirche-porz.de

19.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Online-Gottesdienst
www.kirche-porz.de

19.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Online-Gottesdienst
www.kirche-klettenberg.de

19.04.2020, 00:00
Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich
Kurzandacht „Angedacht“ als Audiobotschaft mit Pfarrerin Monika Crohn und anderen
www.ev-kirche-weiden.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Digitaler Gottesdienst
www.kirche-raderthal.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Online-Gottesdienst
www.evangelisch-in-duennwald.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Höhenhaus
Livestream-Gottesdienst aus der Pauluskirche
www.kirche-hoehenhaus.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Gottesdienst für zu Hause zum Lesen oder Hören
www.erloeserkirche-rodenkirchen.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Gottesdienst LIVE per Internet aus der Tersteegenkirche mit Vikarin Katharina Bous
Das Text- und Liederblatt dazu gibt es auf der Homepage.
www.evangelisch-in-duennwald.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Gemeinde Köln
Österlicher Singe-Gottesdienst mit Liedpredigt aus der Christuskirche mit Diakon Dr. Andreas Mittmann
Online-Gottesdienst für beide Kirchen des Bezirks ThomasChristusKirche www.christuskirche-mitten-im-leben.de
www.thomaskirche-koeln.de

19.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Online-Gottesdienst
www.ekir.de/brueck-merheim/

19.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
„Zeitgleich-Gottesdienst“ als Audio-Podcast
www.kirche-bayenthal.de

19.04.2020, 10:30
Evangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim
Gottesdienst-Stream auf YouTube
www.brueckenschlag-gemeinde.de

19.04.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch
Online-Kurzandacht aus der Philipp-Nicolai-Kirche mit Pfarrerin Christina Schlarp
www.kirche-mauwei.de

19.04.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Livestream-Gottesdienst aus der Epiphaniaskirche mit Pfarrer Nico Ballmann
Gottesdienst in der österlichen Freudenzeit. Fürbitten werden aktuell und online aus der Gemeinde aufgenommen. Anschließend Treffen zum Kirchencafé bei Zoom.
www.gemeinde-bickendorf.de

19.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Online-Gottesdienst
www.eikdh.de

19.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Onlinevideo „Statt Gottesdienst“
www.lutherkirche-nippes.de

19.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Ichthys
Online-Gottesdienst aus dem Evangelischen Gemeindehaus „Unter Gottes Gnaden“
www.evkirche-ichthys.de

19.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg
Online-Gottesdienst aus der Erlöserkirche Höhenberg-Vingst
www.vingstneubrueckhoehenberg.de

 

Rhein-Erft-Kreis

15.04.2020, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Lebenszeichen-Andacht online
www.kirche-lechenich.de

19.04.2020, 00:00
Evangelische Friedenskirchengemeinde in Erftstadt
Online-Gottesdienst mit Videos und Audiodateien
www.efkgie.de

19.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Online-Gottesdienst aus der Friedenskirche mit Pfarrerin Maike Pungs
www.kirchepulheim.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Gedanken zum Sonntag
www.evangelisch-in-kerpen.de

19.04.2020, 10:15
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Online-Andacht mit Orgelmusik
www.kirche-bruehl.de

19.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Wesseling
Livestream-Gottesdienst aus der Apostelkirche mit Pfarrer Rüdiger Penczek
#Müdigkeit – Mattigkeit – Marathon / Was lässt mich laufen?
www.evangelisch-wesseling.de

22.04.2020, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Lebenszeichen-Andacht online
www.kirche-lechenich.de

 

Rheinisch-Bergischer Kreis

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Video-Andacht
www.altenberg-dom.de
 

19.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Video-Gottesdienst
www.andreaskirche-schildgen.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Online-Gottesdienst und Kinder-Kirchen-Impulse (www.heilsbrunnen.de/heilsbrunnen-fuer-kinder/)
www.heilsbrunnen.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Online-Gottesdienst
www.kirche-delling.de

19.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
„HGK virtuell“ – Sonntagsbotschaft
https://www.heilig-geist-kirche.de/gottesdienste/

19.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Lindlar
Podcast-Gottesdienst
www.ev-kirche-lindlar.de

 

Impulse, Andachten und weitere Angebote

Köln

Evangelische Gemeinde Köln/Christuskirche
Videobotschaften
https://www.christuskirche-mitten-im-leben.de

Evangelische Gemeinde Köln/Lutherkirche
Videobotschaften: „Wort zum Sonntag“
www.facebook.com/lutherkirche.suedstadt

Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Andachten und Videos
www.kirche-koeln-muelheim.de

Evangelische Gemeinde Köln/Kartäuserkirche
Video-Andacht
www.kartaeuserkirche-koeln.de

Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Videobotschaft, ausgewählte Predigttexte für sonntags mit Ablauf für Hausgottesdienste
„JUKEBOXEV“ – Podcast aus dem Jugendkeller mit Christopher und Noel
Malaktion für Kinder: Bilder in Briefkasten werfen, sie werden im Gemeindehaus von außen sichtbar aufgehängt
www.evangelisch-ehrenfeld.de

Evangelische Kirchengemeinde Mauenheim-Weidenpesch
Videobotschaft, Andacht für Erwachsene und Kinder, Video „MittWORT“
www.kirche-mauwei.de

Evangelische Kirchengemeinde Zollstock
Jeden Sonntag, Mittwoch und Feiertag, 15 Uhr: musikalische Verkündigung
www.melanchthonkirche.de

Evangelische Kirchengemeinde Klettenberg
Wochentags Impulse und Andachten, „Kirche To Go“ und Kindergottesdienst online
www.kirche-klettenberg.de

Evangelische Kirchengemeinde Porz
Immer mittwochs Online-Andachten aus der Markuskirche; Online-Angebot auf YouTube für Kinder
Jeden Abend, 19.30 Uhr, ökumenisches Glockenläuten

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Kinderkirche im Wohnzimmer: Video-Dateien mit kurzen biblischen Geschichten, Gebeten und Liedern zum Mitsingen sowie Bastelbögen zum Ausdrucken
www.kirche-bayenthal.de

Evangelische Kirchengemeinde Rondorf
Predigten für die Sonn- und Feiertage zum Herunterladen auf der Homepage und im Gemeindebüro
www.rondorf.de

Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Auslegung der Tageslosung per Telefon 0221/93549502
„Ladestation für die Seele“ vor dem Gemeindehaus mit einem Gottesdienst zum Mitnehmen
www.erloeserkirche-rodenkirchen.de

Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Impuls zum Sonntag
www.evangelisch-in-lindenthal.de

Evangelische Gemeinde Weiden
„Angedacht“ – Kurzandachten per Audiobotschaft mit Pfarrerin Monika Crohn und anderen
Audio-Blog „Oasen-Worte in Wüstentagen“; jeden Sonntag Lesung liturgischer Texte mit Laura Kadur
Kirchenmusik an Orgel oder Klavier mit Frederik Stark sowie das aktuelle Wochenlied auf YouTube
www.ev-kirche-weiden.de

 

Rhein-Erft-Kreis

Evangelische Kirchengemeinde Hürth
Videobotschaften und Andachten
www.evangelisch-in-huerth.de

Evangelische Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf
„Hausgebet für den Sonntag“
www.ev-christusgemeinde.de

Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Audio-Andachten und für Kinder Videos und Malvorlagen
www.kirche-frechen.de

Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
Hausgottesdienst zum Herunterladen; Audiodateien mit „Angedacht“ und Musik zu den Sonntagen
www.kirche-bedburg.de

Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Video- und Audioandachten sowie Gedanken zum Sonntag
www.evangelisch-in-kerpen.de

Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Andachtstelefon: 02235/9949158; immer mittwochs Videoandacht „Lebenszeichen“
www.kirche-lechenich.de

Evangelische Kirchengemeinde Horrem
Predigten/Andachten zum Sonntag in schriftlicher Form für häusliche Andachten
Audiodateien mit Musik und für Kinder
www.kirche-horrem.de

 

Rheinisch-Bergischer Kreis

Evangelische Domgemeinde Altenberg
Andachten auf YouTube, jeden Mittwoch, 19.30 Uhr, ökumenisches Kerzengebet
www.youtube.com/channel/UCT4PjABROCKRd-r4hmJmNtQ 
www.altenberg-dom.de

Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Wochentags täglicher „Andreas-Podcast“
www.andreaskirche-schildgen.de

Evangelische Kirchengemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath
tägliche Andacht in schriftlicher Form und „Gottesdienst to go“
www.evkirche-roesrath.de

Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Impulse und Videos für Kinder und Lesungen mit tröstlichen Bibeltexten
Online-Jugendgottesdienst
www.heilsbrunnen.de

Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Täglich 19.30 Uhr ökumenisches Glockenläuten mit Einladung zum häuslichen Gebet
Gebetstexte an den vier Eingängen der Kirche und an der bank am See laden zu besinnlichem Rundgang um die Kirche ein
www.kirche-bensberg.de

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Gottesdienste bis Anfang Mai weiterhin nicht gestattet – viele Gemeinden bieten Sonntagsgottesdienste im Internet an erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Jugendarbeit trotz(t) Corona

Jugendarbeit in Zeiten von Corona und Kontaktverbot, das ist unter anderem das Thema des neuen „Jupf-Info“, das vor wenigen Tagen erschienen ist. Aufgrund der aktuellen Coronavirus-Pandemie ergeben sich auch für die Jugendarbeit im Bereich der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung vielfältige Herausforderungen und Fragestellungen. In dieser unübersichtlichen Zeit versucht das Evangelische Jugendpfarramt einige Antworten auf Fragen zu geben. Diese reichen von „Ausfall und Absage von Maßnahmen“ und den Folgen daraus, dem Umgang mit Honoraren, über das Thema Sommerfreizeiten bis hin zu einer „CORONA-RÜCKWÄRTS-PROGNOSE“. Darin zitiert das „Jupf-Info“ den Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx. Dieser sagt: „Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn ‚vorbei sein wird‘, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals.“ Hierzu erklärt Horx weiter, dass es historische Momente gebe, in denen die Zukunft ihre Richtung ändere.

Demnach kann es sein, dass auch Kinder und Jugendliche ihre Sichtweise von Kirche verändern. Genau die hat Professor Dr. Tobias Künkler, Leiter des Forschungs-Institutes empirica für Jugendkultur und Religion an der CVJM-Hochschule in Kassel und Professor für Interdisziplinäre Grundlagen der Sozialen Arbeit, untersucht. „Welches Bild von Kirche haben Jugendliche? Welche Rolle spielt der Glaube noch? Wie prägt der christliche Glaube ihr Alltagsleben? Warum und wofür engagiert sich diese Generation? Woran glaubt sie genau?“ Diesen Fragen ist er gemeinsam mit seinem Team nachgegangen.

Vier Jahre lang haben Künkler und seine Kolleginnen und Kollegen sich mit der so genannten „Generation Lobpreis“ im kirchlichen Bereich auseinandergesetzt und in der gleichnamigen Studie gefragt: „Welche Rolle spielt der Glaube heute noch für evangelische Jugendliche? Wie prägt der christliche Glaube ihr Alltagsleben?“. „Das Verhältnis von Jugend und Kirche ist kompliziert“, berichtet Künkler hierzu von seinen Beobachtungen. So hat er einen Traditionsabbruch und einen weit reichenden Verlust der Gemeindebindung bei jungen Menschen festgestellt und eine Pluralisierung aller Lebenslagen. Aber weltweit könne man auch sehen, dass „die Säkularisierungsthese an ihr Ende kommt“. Der Glaube der Jugendlichen hat sich nach der Studie privatisiert. „33 Prozent der Jugendlichen finden den Glauben für ihr Leben wichtig, 29 Prozent glauben an Gott als Person, 27 Prozent an eine überirdische Macht, 26 Prozent glauben nicht“, lautet das Ergebnis einer der zahlreichen Umfragen aus der Studie.

Dr. Tobias Künkler ist Professor für Interdisziplinäre Grundlagen der Sozialen Arbeit an der CVJM-Hochschule in Kassel

Innerhalb der evangelischen Kirche, und damit meint Künkler „alle Kirchen der Reformation“, beträgt der Anteil der Hochreligiösen unter den Jugendlichen rund 20 Prozent. Glaube sei natürlich schwer messbar, so der Professor. Hochreligiös seien die, bei denen das Wissen über die Religion sehr groß sei und bei denen dieses dann Konsequenzen für den Alltag habe, im Zentrum ihrer Persönlichkeit stehe und in alle Lebensbereiche ausstrahle. Hochreligiöse versuchten auch, „politische und religiöse Überzeugungen irgendwie miteinander in Verbindung zu bringen“, so Künkler weiter. Allerdings sei diese Gruppe nicht homogen. Auch die Frage, wo Hochreligiöse sozial verortet sind, wurde gestellt. „Sie stammen aus sehr vielfältigen Milieus. Der Bildungsgrad der Familien ist sehr hoch. Sie stammen eher aus Aufsteigerhaushalten“, erklärt Künkler weiter. In ihnen spiegele sich viel von dem, was die Generation der 13- bis 29-Jährigen generell ausmache. Sie neigen zum Pragmatismus, weil die Gesellschaft sich immer schneller verändert. Da sei die Religion geeignet als Versuch, sich an irgendetwas Verlässlichem festzuhalten.

Diese Generation könne sich eher Apokalypsen als Utopien vorstellen, stellten die Wissenschaftler fest. Als Engagierte bei „Fridays for Future“ seien die Jugendlichen aber auch sehr gegenwartsorientiert. Die Familie werde als Sinn des Lebens gesehen, trotz der Hyperindividualsierung des Einzelnen. In der Shell-Studie 2019 zur Jugendkultur haben Künkler und sein Team drei Dimensionen festgestellt: Soziale Herkunft, Werte und die Ästhetik des Alltags. Die Studie zeige, dass innerhalb der jungen Generation die so genannten „aufstrebend Macher“ die größte Gruppe bilden. Bei Shell machen die „Macher“ rund 32 Prozent aus, bei den Hochreligiösen, die Künkler befragt hat, sind das 40 Prozent. Letztere sind in der Wertedimension „Tugend und Sicherheit“ sehr stark vertreten, aber auch bei den idealistischen Werten wie „Hilfe für den Nächsten“ und bei den hedonistischen Werten wie „Lebensgenuss und Macht und Einfluss“.

Die klassischen Jugendkulturen seien an ihr Ende gekommen, lautet die These des Professors. Es gebe eine „postkulturelle kulturelle Erschöpfung“. Punk, Gothic und so weiter spielten kaum noch eine Rolle. Hochreligiöse hätten eine hohe Gemeindebindung und fühlen sich von Gott bedingungslos geliebt. Sie seien überzeugt davon, dass vor Gott ihre Sünden nicht verborgen bleiben und dass Gott einen Plan für sie hat. Aber es gebe auch Durchmischungen. Janine, 14 Jahre alt, habe beispielsweise gesagt: „Ich bin gerne evangelisch, wie hier Yin und Yang perfekt zueinander passen.“ Hochreligiöse Jugendliche hätten auch hohe Erwartungen an Gottesdienste. Jesus Christus sollte nach ihrer Ansicht im Mittelpunkt des Geschehens stehen. Sie hätten eine hohe Motivation für das Ehrenamt, wüssten aber auch: „Das ist gut für meinen Lebenslauf.“ 50 Prozent der Hochreligiösen von ihnen können sich gut vorstellen, später im kirchlichen Dienst zu arbeiten. „Von daher ist das eine wichtige Gruppe, die die Kirche auf jeden Fall im Blick halten sollte“, empfiehlt Künkler den Kirchen.

Wenn die Thesen von Trend- und Zukunftsforscher Matthias Horx ernstgenommen werden sollten, müsste dies auch Einfluss auf die kirchliche Bindung von Kindern und Jugendlichen haben. Das aktuelle „Jupf-Info“ verweist auch auf viele Interaktionsmöglichkeiten im digitalen Bereich mit jungen Menschen. Hier könnte eine Chance für neue Erfahrungen liegen, die Kinder und Jugendliche mit Kirche machen können. Das aktuelle „Jupf-Info“ und weitere Informationen zur aktuellen Situation der Jugendarbeit in der Zeit der Corona-Krise finden Sie unter www.jupf.de.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag Jugendarbeit trotz(t) Corona erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Bleibt im Vertrauen“ – Osterpredigt von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger

Die Predigt der Osternacht in der Reformationskirche in Bayenthal hat Stadtsuperintendent Bernhard Seiger im „Zeitgleich“-Audio-Gottesdienst gehalten. Auf Grund der staatlichen Maßnahmen, die die Ausbreitung des Corona-Virus eindämmen sollen, mussten bundesweit alle Veranstaltungen und Gottesdienste – auch in der Karwoche und an Ostern – abgesagt werden. Mit den Zeitgleich-Gottesdiensten der Evangelischen Kirchengemeinde in Köln-Bayenthal konnten Menschen auch in ihren Häusern zu den gewohnten Zeiten Gottesdienst mitfeiern.

„Wir sind nicht in unserer vertrauten, nächtlich dunklen Kirche versammelt, sondern sitzen zuhause“, begrüßte Pfarrer Seiger zu Beginn des Gottesdienstes die Zuhörerinnen und Zuhörer. „Auch sonst habe ich Sie am Anfang der Osternacht nicht gesehen, aber im Dunklen gespürt, dass Sie gekommen sind. Das Licht unserer Kerzen kommt ja immer erst später dazu.“

Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal hatte Gemeindeglieder und Interessierte in den vergangenen Tagen eingeladen, kleine Osterkerze in der Kirche abzuholen und während der Osternacht beim Zeitgleich-Gottesdienst zuhause anzuzünden. „Zünden Sie sie gerne an“, lud Bernhard Seiger die Zuhörerinnen und Zuhörer ein. „Wir spüren hinein in diese Nacht, hören vertraute Texte und singen ein wenig. Gehen wir eine kleine Wegstrecke zusammen!“

 

Hier können Sie die Osterpredigt von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger anhören:

 

Hier können Sie die Osterpredigt von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger nachlesen:

 

„Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür?“ (Markus 16, 3)

Liebe Gemeinde,

in dieser besonderen Nacht sind wir vor allem nachdenklich. Im Markusevangelium steht: „Maria Magdalena, die andere Maria und Salome kamen in der Osternacht zum Grab Jesu, sehr früh, als die Sonne aufging. Sie sprachen untereinander: „Wer wälzt uns den Stein von des Grabes Tür.“ (Markus 16, 1-3)

Wir fragen wie die Jüngerinnen und Jünger: Wer wälzt uns den Stein vom Grab? Unsere Sorge ist die Last des Steines, den wir spüren. Die Enge, die Einschnitte. Die Trauer über das, was uns alles an Nähe und Gemeinschaft verschlossen ist.

Wir sind durch die Erlebnisse der letzten Wochen verstört. Wir erleben, dass etwas geschehen ist, das sich niemand hat vorstellen können. Dass unser Leben in zahlreichen Bezügen unterbrochen ist, dass Kontakte beschränkt werden in einem Ausmaß, das beispiellos ist. Wir kennen die Gründe und können sie nachvollziehen, weil es um die Gesundheit von hunderttausenden Menschen, um die Beherrschung einer weltweiten Epidemie geht. Die Verstörung ist da über das Ereignis, das vor keiner Grenze und keiner Regierung und keinem Menschen Halt macht.

Wie ein Stein verschließt das Virus und seine Ausbreitung die Lebensperspektiven. Wer wälzt diesen Stein weg? Wir erleben die Beklommenheit an diesem Karsamstag – und wollen doch so gerne hoffen und zuversichtlich sein und Fröhlichkeit finden.

In der Karwoche gibt es mehrere Stationen, die ein äußeres Geschehen beschreiben und zugleich den inneren Weg der Seele in verdichteter Weise abbilden.

Gründonnerstag:

Die Chance, die Kraft der Gemeinschaft zu finden. Die Aufgabe, Vertrautes loszulassen und sich auf Veränderungen einzulassen.

Karfreitag:

Der Tag der Entscheidung. Urteile über Leben und Tod werden gefällt. Die dunkle Kraft des Todes ist zu spüren. Der Karfreitag ist der Tiefpunkt, Symbol für andere Tiefpunkte des Lebens.

An diesem Punkt wird etwas endgültig. Alle Dinge, die im Leben vorkommen, werden in ihren Proportionen zurechtgerückt. Gott ist in dieses Ringen einbezogen. Er geht in Christus den Weg in die Täler mit. Es gibt keine Tiefe, in die er nicht mitginge.

Karsamstag:

Aushalten der Entscheidung, Aushalten des Schmerzes, Leben hat sich verändert. Es ist etwas zu Ende. Man muss das nicht gut finden. Es ist ein Trauern und Spüren eines Verlustes. Warten auf etwas Unbestimmtes, das kommt.

Osternacht:

Tasten im Dunkeln. Spüren der eigenen Verletzlichkeit. Ohnmacht wahrnehmen. Eine tastende Seele, die so gerne Licht hätte. Und Wärme und Nähe und neues Leben. Osternacht. Wir sind in dem Dazwischen. – Das Entscheidende können wir uns nicht selber sagen. Was haben wir, was wir nicht empfangen haben? Wer wälzt uns den Stein vom Grab? Wir können es halt nicht selber, wenn Dinge und Ereignisse größer sind als wir.

Können das die Optimisten? Optimisten, die sagen: „Es wird schon wieder alles gut werden. Bald ist die Krise vorbei. Es werden zwar jetzt mehr Menschen sterben als gewöhnlich, aber für die anderen wird es weitergehen. Die Börse wird sich erholen. Und danach werden wir wieder leben wie vorher.“ Stimmt das? Ist das nicht zynisch?

Zynisch mit Blick auf die Ärztinnen und Ärzte und die Pflegerinnen und Pfleger, die alle ihre Energie für ihren Dienst einsetzen? Das Leid vieler Kranker und Angehöriger von an Corona Verstorbenen steht uns vor Augen und es berührt uns. Wir haben das Elend in der Lombardei und in Spanien vor Augen. Und auch das Elend in machen Krankenhäusern und Pflegeheimen in Köln. Und wissen wir wirklich schon sicher, dass alles bald vorbei sein wird? Wer wälzt uns den Stein, die Last von der Seele?

Können wir uns das nicht nur schenken lassen? Das haben wir doch nicht in der Hand. So wie die Frauen am Grab. Sie kamen mit ihrem Öl, um ihrem geliebten Meister noch einen letzten Liebesdienst zu tun. Sie wollten das tun, was sie konnten, auch wenn sie nicht wussten, wie es genau gehen würde.

Wir tun alle auch ganz viel. Kümmern uns im Rahmen der Bedingungen um anvertraute Menschen. Erfinden uns und unsere Möglichkeiten neu. Lernen in rasantem Tempo dazu, telefonieren wieder viel, denken uns aus, wie die alte Nachbarin unseren Einkauf sicher vor die Wohnungstür bekommt. Es gibt für so vieles Wege und Lösungen, wenn man sich anstecken lässt. Wir entdecken die Nächstenliebe im Kleinen neu. Rücksichtnahme auf die Schwachen. Wir fragen nicht mehr wie gewohnt: Was brauche ich, ich, ich, sondern wir fragen: Was brauchen der oder die, die schwächer sind?

Die beiden Marias und Salome am Grab. „Sie wurden gewahr, dass der Stein weggewälzt war, denn er war sehr groß.“ (Vers 4) Sie verstehen es nicht. Warum das jetzt so ist. Sie sind da, mit all ihrer Unsicherheit und ihrem Tasten. Aber was sollen sie auch machen? Sie leben in dem, was ist, von Moment zu Moment und überlassen sich dem, was mit ihnen geschieht. Sie sehen einen Fremden. Das, was sie vorhatten zu tun, den Leichnam Jesu salben, geht jedenfalls jetzt nicht. Etwas anderes steht an. Hören. Neu sehen lernen.

Und sie hören eine Stimme die sagt: „Fürchtet euch nicht. Ihr sucht Jesus von Nazareth. Er ist nicht hier. Er ist auferstanden.“ (Vers 6) Das ist ihnen wohl zu viel. Das überfordert sie gedanklich und emotional. Das gab es noch nicht. Und deshalb gehen sie auch zuerst verwirrt fort von diesem Ort.

Mit etwas Abstand wird diese Nacht zu einer unvergleichlichen Nacht. Sie merken: Da hat etwas angefangen. Wir haben unseren vertrauten Jesus anders erlebt als vorher.

Einer hat gesagt: Habt keine Furcht, sondern lebt. Geht weiter auf eurem Weg. Ich bin bei euch alle Tage. Ich bin an eurer Seite. Und ihr seid weiter behütet. Es gibt keine greifbare Sicherheit, aber es gibt ein Vertrauen in die Lebenskraft Gottes. Auf die könnt ihr setzen im Neuen. Bleibt im Vertrauen.

Ja. Es ist die Zeit, in der sich Beziehungen bewähren und in der Beziehungen neu werden – bei den Jüngerinnen und Jüngern und bei uns. Das sind Beziehungen zu den Menschen, die zu uns gehören. Und zu dem, der das Leben schuf. Der Glaube an Gott wird verwandelt am Grab Jesu, und er fängt irgendwie neu an. Auch bei uns, wo auch immer wir zuhören oder lesen.

Der Glaube ist nie ein Besitz. Wie die Liebe und die Zuneigung von Menschen nie ein Besitz sind oder etwas sind, auf das wir einen Anspruch haben. Aber sie können sich neu ereignen. Die Liebe und der Glaube. Das können wir aus dieser Osternacht mitnehmen. Es fängt etwas neu an, das uns nur geschenkt werden kann. Amen.

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag „Bleibt im Vertrauen“ – Osterpredigt von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Kirche zu Hause – Online-Gottesdienste und mehr an den Ostertagen in Köln und Region

Angesichts der Corona-Pandemie können in diesem Jahr keine Gottesdienste in den Kirchen in Köln und Region gefeiert werden. Daher werden viele Gottesdienste und Angebote der Gemeinden im Internet übertragen. Aber es gibt auch „analoge“ Angebote. Die Evangelisch Kirche im Rheinland hat in den Tageszeitungen an Gründonnerstag eine Beilage mit einer Liturgie veröffentlicht. Ostern@Home lädt zu Kirche zu Hause ein. Die Liturgie können Sie auch hier downloaden. „Wir haben und wir finden Formen der Gemeinschaft. Wir sind und bleiben Gemeinde“, sagt Dr. Johann Weusmann, Vizepräsident der Evangelischen Kirche im Rheinland. Trotz aller Restriktionen „tragen wir also die gute Botschaft in die Welt, dass Gott, der Vater Jesu Christi, uns Menschen liebt und alle Tage bei uns ist“.

An Ostersonntag laden die evangelischen und die katholischen Kirchen in Köln und Region mit einem gemeinsamen Glockenläuten von 9:30 bis 9:45 Uhr ein, an Ostern und die Auferstehung von Jesus Christus zu denken. Dieses Läuten wird im Gebiet der Evangelischen Kirchen im Rheinland stattfinden.

In der Anleitung der Landeskirche für einen Gottesdienst zu Hause heißt es: „Sie können nach dem Glockenläuten beginnen oder zu einem anderen Zeitpunkt. Wenn Sie haben, nehmen Sie eine Bibel zur Hand. Dann können Sie den Text aus dem Markusevangelium für Ostern in voller Länge lesen.“ In dem Gottesdienstvorschlag sind alle Gebete, Bibeltexte und eine kleine Predigt enthalten.

Wer jedoch einen Gottesdienst aus seiner oder einer Nachbargemeinde an Ostern im Internet verfolgen möchte, der kann ebenfalls auf ein vielfältiges Angebot zurückgreifen. Nachfolgend finden Sie Online-Gottesdienste vieler Kirchengemeinden aus dem Gebiet des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region für die Ostertage, sortiert nach Datum und Uhrzeit.

 

11.04.2020, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Online-Andacht mit Anzünden der Osterkerze mit Pfarrerin Maike Pungs
www.kirchepulheim.de

11.04.2020, 21:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Osternacht Onlinevideo „Statt Gottesdienst“
www.lutherkirche-nippes.de

11.04.2020, 21:00
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Online-Kurzandacht in der Osternacht mit Pfarrer Klaus Eberhard
www.kirche-raderthal.de

11.04.2020, 21:00
Evangelische Gemeinde Köln
Osternacht im Video aus der Lutherkriche mit Pfarrer Hans Mörtter
https://www.lutherkirche-koeln.de

11.04.2020, 22:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Osterfeuer über Videokonferenz (https://zoom.us/.j/394564306  – Meeting-ID:394 564 306)
www.evangelisch-in-duennwald.de

11.04.2020, 23:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Osternacht – Online-Gottesdienst
www.melanchthonkirche.de

11.04.2020, 23:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Osternachtfeier: Digitaler „Zeitgleich-Gottesdienst“ (Audio-Podcast) mit Pfarrer Bernhard Seiger
www.kirche-bayenthal.de

12.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Online-Kindergottesdienst mit Kigo-Team am Ostersonntag
www.kirche-klettenberg.de/videos

12.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Online-Gottesdienst am Ostersonntag mit Pfarrerin Mareike Maeggi, Orgel- und Flötenmusik
www.kirche-klettenberg.de/videos

12.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Gottesdienstvideo zu Ostersonntag mit Pfarrer Siegfried Kuttner
www.evangelisch-ehrenfeld.de

12.04.2020, 00:00
Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich
Videobotschaft mit Ostergruß der Pfarrerinnen und Pfarrer
www.ev-kirche-weiden.de

12.04.2020, 06:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Meditative Online-Lichter-Andacht am Ostermorgen
www.heilsbrunnen.de

12.04.2020, 06:00
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Livestream-Gottesdienst der Osternacht
www.gemeinde-bickendorf.de

12.04.2020, 08:00
Evangelische Gemeinde Köln
Online-Andacht am Ostersonntag vom Geusenfriedhof
www.kartaeuserkirche-koeln.de

12.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Online-Andacht mit Orgelmusik am Ostersonntag
www.kirche-frechen.de

12.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
„Sonntag:Anders“ – Videobeitrag am Ostersonntag
www.evangelisch-deutzpoll.de

12.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim
Videogottesdienst am Ostersonntag „Christus lebt – und wir leben“
www.kirchengemeinde-rath-ostheim.de

12.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Online-Gottesdienst am Ostersonntag mit Pfarrerin Sabine Petzke
www.kirchepulheim.de

12.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Video mit Texten und Musik zu Ostersonntag
www.evangelisch-in-lindenthal.de

12.04.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg
Online-Familiengottesdienst am Ostersonntag aus der Trinitatiskirche Neubrück.
www.vingstneubrueckhoehenberg.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Online-Gottesdienst für zu Hause zum Lesen oder Hören
www.erloeserkirche-rodenkirchen.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Friedenskirchengemeinde in Erftstadt
Videoandacht am Ostersonntag
www.kirche-erftstadt.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Online-Gottesdienst am Ostersonntag
www.melanchthonkirche.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Online-Gottesdienst am Ostersonntag mit Abendmahl und Kinder-Kirchen-Impulsen
www.heilsbrunnen.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Gottesdienst am Ostersonntag im Live-Stream
www.evangelisch-in-duennwald.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Online-Gottesdienst am Ostersonntag mit Pfarrer Dr. Rolf Theobold
www.kirche-porz.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Online-Gottesdienst am Ostersonntag mit Pfarrer Klaus Eberhard
www.kirche-raderthal.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Online-Gottesdienst am Ostersonntag
www.kirche-delling.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Riehl
Videoandacht zu Ostersonntag mit Pfarrer Uwe Rescheleit und Pfarrerin Friederike Fischer
www.ev-kirche-riehl.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Immanuelgemeinde Köln-Longerich
Österlicher Video-Gruß mit Musik und Kurzpredigt mit Pfarrer Jürgen Mocka
https://immanuel-longerich.de/

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Video-Andacht zu Ostersonntag mit Pfarrerin Dr. Yvonne Brunk
www.evangelisch-in-kerpen.de

12.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Online-Gottesdienst zum Ostersonntag
https://www.heilig-geist-kirche.de

12.04.2020, 10:15
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Video-Andacht mit Orgelmusik am Ostersonntag
www.kirche-bruehl.de

12.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Lindlar
Podcast-Gottesdienst zu Ostern
www.ev-kirche-lindlar.de

12.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Online-Gottesdienst am Ostersonntag
www.andreaskirche-schildgen.de

12.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Online-Gottesdienst am Ostersonntag
www.ekir.de/brueck-merheim/

12.04.2020, 10:30
Evangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim
Online-Gottesdienst am Ostersonntag als Stream auf YouTube
www.brueckenschlag-gemeinde.de

12.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Digitaler „Zeitgleich-Gottesdienst“ (Audio-Podcast) am Ostersonntag mit Pfarrer André Kielbik und Vikarin Leonie Stein
www.kirche-bayenthal.de

12.04.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Online-Gottesdienst am Ostersonntag aus der Zeltkirche mit Pfarrerin Birgit Dwornicki und Pfarrer Robert Dwornicki
www.kirche-bensberg.de

12.04.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Online-Familiengottesdienst am Ostersonntag
www.gemeinde-bickendorf.de

12.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Ostersonntag Onlinevideo „Statt Gottesdienst“
www.lutherkirche-nippes.de

12.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Wesseling
#Rollende Steine…rolling stones – Livestream-Familiengottesdienst am Ostersonntag
www.evangelisch-wesseling.de

12.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Online-Gottesdienst am Ostersonntag aus der Versöhnungskirche
www.eikdh.de

12.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Hörpredigt mit Gebet, Vaterunser und Segen am Ostersonntag
www.gnadenkirche-gl.de

12.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Ichthys
Online-Gottesdienst am Ostersonntag aus dem Evangelischen Gemeindehaus „Unter Gottes Gnaden“
www.evkirche-ichthys.de

13.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Video für Kinder mit der Emmaus-Erzählung
www.evangelisch-in-lindenthal.de

13.04.2020, 00:00
Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg
Online-Andacht am Ostermontag
www.vingstneubrueckhoehenberg.de

13.04.2020, 09:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Online-Besinnung am Ostermontag
www.heilsbrunnen.de

13.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Online-Gottesdienst am Ostermontag auf Youtube
www.melanchthonkirche.de

13.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Online-Familienandacht am Ostermontag mit Pfarrer Andreas Daniels
www.kirche-porz.de

13.04.2020, 10:00
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Online-Kurzandacht am Ostermontag
www.kirche-raderthal.de

13.04.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Online-Gottesdienst am Ostermontag
www.kirche-delling.de

13.04.2020, 10:15
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Online-Andacht mit Orgelmusik am Ostermontag
www.kirche-bruehl.de

13.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Online-Andacht mit Orgelmusik am Ostermontag
www.kirche-frechen.de

13.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Online-Gottesdienst am Ostermontag
www.ekir.de/brueck-merheim/

13.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Lindlar
Podcast-Gottesdienst am Ostermontag
www.ev-kirche-lindlar.de

13.04.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Digitaler „Zeitgleich-Gottesdienst“ (Audio-Podcast) am Ostermontag mit Prädikantenanwärterin Alexandra Wisotzki
www.kirche-bayenthal.de

13.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Ostermontag Onlinevideo „Statt Gottesdienst“
www.lutherkirche-nippes.de

13.04.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Hörpredigt mit Gebet, Vaterunser und Segen am Ostermontag
www.gnadenkirche-gl.de

(Stand: 10.4.2020)

Text: APK
Foto(s): Annika Bocks

Der Beitrag Kirche zu Hause – Online-Gottesdienste und mehr an den Ostertagen in Köln und Region erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.