Ein frohes und gesegnetes neues Jahr mit der Jahreslosung 2023: „Du bist ein Gott, der mich sieht“

Willkommen 2023! Wir wünschen Ihnen Gottes Segen und von Herzen alles Gute für das neue Jahr! Ihnen und all Ihren Lieben möge das neue Jahr Gesundheit und Glück bringen und unserer Welt Frieden und Gerechtigkeit.

Wir freuen uns, wenn wir Sie auch durch dieses Jahr begleiten können und danken Ihnen für Ihr Vertrauen und Ihre Treue. Begleiten Sie uns weiterhin auf unserer Website und unseren Social-Media-Kanälen Instagram, Facebook, Twitter, YouTube und LinkedIn sowie Pinterest und TikTok. Dort finden Sie täglich Interessantes und Impulse aus dem Evangelischen Kirchenverband Köln und Region mit all seinen Institutionen und engagierten Mitarbeitenden.

Die Jahreslosung 2023:

Du bist ein Gott, der mich sieht. (Genesis 16,13)

Das Lied zur Losung von Wolfgang Schulz-Pagel

Gesehen werden, wahrgenommen werden, als der Mensch, der man ist. Vorbehaltlos und bedingungslos geliebt. Was für ein wundervolles, wohltuendes Gefühl. Jeder Mensch sehnt sich danach und Gott hat es uns allen zugesagt. Dessen dürfen wir gewiss sein, ganz egal, welche Brüche oder Dunkelheiten es in unserem Leben oder in der Welt gibt.

Der Pulheimer Komponist und Kirchenmusiker Wolfgang Schulz-Pagel musste daher nicht lange überlegen, als er die Jahreslosung für das Jahr 2023 sah. Tatsächlich hatte er sein Lied zur Losung sogar schon im Wesentlichen fertig, denn die Losung zum 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag im Lutherjahr 2017 klang ganz ähnlich: „Du siehst mich“ (1 Mose 16,13) Bereits 2015 schrieb Schulz-Pagel für den Berliner Kirchentag das Lied „Du siehst mich“. Nun hat er es als Lied für die Losung 2023 neu aufgenommen und mit einem aktuellen Lyrics-Video veröffentlicht.

„Es ist ein Lied, das mir sehr viel bedeutet“, erzählt Wolfgang Schulz-Pagel. In dem Wort „Du bist ein Gott, der mich sieht“ beziehungsweise in „Du siehst mich“ fließt alles zusammen, was den Glauben an einen liebenden Gott und an die Beziehung zwischen Gott und Mensch ausmacht. „Darin steckt so viel Weite!“, schwärmt er. Wo wir auch sind, was wir auch tun – Gott ist bei uns, sieht uns, hört uns, geht mit uns. Und lässt uns jederzeit die Freiheit, unseren eigenen Weg zu gehen.

All das drückt sich in dem Lied aus, das die Sopranistin Carla Hussong, die unter anderem an der Oper Köln singt, eingesungen hat. Alles andere, bis hin zur orchestral klingenden Streicherbegleitung hat Wolfgang Schulz-Pagel selbst eingespielt, im gleichen Studio, in dem sonst die Bläck Föös ihre Lieder aufnehmen. Das Arrangement stammt vom Komponisten und Kirchenmusiker Ralf Grössler.

Wolfgang Schulz-Pagel.

„Du siehst mich“ sei innerhalb von 20 Minuten entstanden, erzählt Wolfgang Schulz-Pagel. Weil einfach alles gestimmt hat. Es war einer jener Momente, die Künstler und Kreative hin und wieder erleben dürfen. Die dankbar und auch ein Stück weit demütig machen. Wenn es nur so aus einem herausfließt und der sonst oft nagende Zweifel, das Hinterfragen, Überdenken und Überarbeiten einer absoluten inneren Sicherheit weichen.

Häufig wird das Lied nun auch bei Hochzeiten verwendet oder als Liedruf im Gottesdienst. „Kinder lieben es“, freut sich der Komponist, dem es wichtig war, dass das Lied leicht mitzusingen ist und sich in einfacher Sprache unmittelbar erschließt. Wenn es die ganze Gemeinde im Gottesdienst singt, dann ist alles genau so, wie Wolfgang Schulz-Pagel, der als Kirchenmusiker an der Evangelischen Kirchengemeinde Pulheim arbeitet, gewünscht hat für sein Lied.

Die Botschaft von „Du siehst mich“ ist auch eine, die ihn selbst oft gehalten und gestärkt und durch dunkle Zeiten in seinem Leben begleitet hat. „Ich hatte einen schwierigen Lebensweg“, erzählt Wolfgang Schulz-Pagel. Viele Verluste und Krankheit hat er erlebt. „Doch wenn ich jetzt auf meine 60 Jahre blicke, sehe ich den roten Faden“, sagt Schulz-Pagel. „Und ich bin unglaublich dankbar für das Talent, das ich mitbekommen habe. Ich mache einfach sehr gerne Musik für Menschen.“ Und da wird noch einiges kommen, ist er sicher: „Mein bestes Lied habe ich noch nicht geschrieben. Davon bin ich überzeugt.“

Für Wolfgang Schulz-Pagel haben das Wort zur Losung 2023 und sein Lied durch die Corona-Zeit noch eine neue Bedeutung bekommen. „Es beschäftigt mich sehr, dass wir uns nicht mehr sehen“, sagt er. Doch nicht nur Lockdowns und soziale Distanz sind ein Grund dafür. „Wir nehmen uns gar nicht mehr richtig wahr“, bedauert er. „Wir sagen ,Wir sehen uns‘, aber wir tun es dann nicht.“ Aus der Floskel Realität zu machen, wäre doch ein guter Neujahrsvorsatz für unsere persönlichen und sonstigen Begegnungen und Beziehungen, nicht wahr?

Das Lyrics-Video von Farah F. und Johannes Pungs mit Wolfgang Schulz-Pagels Lied zur Jahreslosung 2023 finden Sie auf unserem YouTube-Kanal.

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Text: Hildegard Mathies
Foto(s): Isabelle Albrecht (Grafik); Claudia Keller

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Ökumenisches Seminar „FriedensMut“ – Ausbildung zum Friedenstheologen

An sechs Wochenenden, verteilt auf das Jahr 2023, können sich interessierte Frauen und Männer in einem ökumenischen Seminar zu gemeindlichen Friedenstheologinnen und -theologen ausbilden lassen. Die Teilnehmenden nehmen biblische Perspektiven ein, wenn es gilt, aktuelle Fragen und Herausforderungen in den Blick zu nehmen und reflektieren dies im Gespräch. Kirchengeschichtliche Entwicklungen des Friedensdenkens und der Friedenspraxis werden in ihren Hauptlinien erfasst. Gemeinsam üben sie sich darin ein, in den eigenen Gemeinden Zeichen des Friedens zu setzen. Am Ende der Reihe erhalten alle ein Zertifikat. Die Termine sind jeweils am Freitag, von 18 bis 22 Uhr und am Samstag, von 9.30 Uhr bis 13.00 Uhr, in den Räumen der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b und im Domforum, Köln.

Die Themen der ersten drei Wochenenden sind: „Quellen der Friedenssehnsucht“ (24. und 25. Februar), „FriedensStärken“ (21. und 22. April) sowie „Frieden üben“ (16. und 17. Juni). Die Themen für die folgenden Wochenenden 25. und 26. August, 20. und 21. Oktober und 1. und 2. Dezember werden gemeinsam im Prozess erarbeitet und festgelegt. Referentinnen und Referenten sind Pfarrer Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, Beate Engelke und Pfarrer Dr. Matthias Engelke, Ökumenisches Institut für Friedenstheologie, Pfarrerin Sabine Petzke sowie Dr. Rainer Will, Katholisches Bildungswerk Köln. Wer vorab mehr erfahren möchte, ist zu einem Informationsabend am Mittwoch, 11. Januar, 18 Uhr, in die Melanchthon-Akademie, eingeladen. Um Anmeldung zur Ausbildung per E-Mail an anmeldung@melanchthon-akademie.de bis Mittwoch, 1. Februar, wird gebeten. Die Teilnahme kostet 60 Euro pro Halbjahr.

Ein Interview mit Dr. Martin Bock:

Beim Seminar werden die Teilnehmenden biblische Perspektiven einnehmen, wenn es gilt, aktuelle Fragen und Herausforderungen in den Blick zu nehmen. Haben Sie für biblische Perspektiven in Bezug auf aktuelle Thematiken Beispiele?

Martin Bock: Das Neue Testament, aber letztlich die ganze Bibel, ist von der Erfahrung bestimmt, dass es andere sind, die politisch das Sagen haben. Gewalt und Unterdrückung sind an der Tagesordnung. Am ehesten trifft diese Realität die kleinen Leute. Aus ihrem Mund ertönen Psalmen mit ihrer flehentlichen Bitte, dass die Gewalt endet, dass Gott eingreife, dass er die „Mächtigen vom Thron stürzt“, wie es im Magnifikat heißt, dass er Kraft zum Widerstehen schenkt. Mit dieser Sehnsucht nach einem gerechten Frieden sind wir ganz nah an den Krisen und Situationen in Osteuropa, im Iran. Man könnte auch sagen: Die Bibel erzählt von Menschen, die ihren Mut nicht verlieren. Das alles aber hart an der Grenze zur Realität, wie in einer Suchbewegung, was jetzt in dieser Situation „am Abgrund“ noch gesagt werden kann. Übrigens scheuen sich zum Beispiel die Evangelien nicht, auch das Scheitern zuzulassen. Von Jesus von Nazareth wird zeitweise so erzählt, dass er eher wie ein „gescheiterter Messias“ wirkt. So wie von vielen Königen und Königinnen und Propheten und Prophetinnen des Alten Testamentes.

Worin zeigen sich Friedensdenken und Friedenspraxis in der Geschichte der Kirche? Auch in Bezug auf die Gegenwart?

Martin Bock: Natürlich wird in unserem ökumenischen Seminar davon die Rede sein, dass die Kirche mit dem „konstantinischen Zeitalter“, in dem sie seit dem 4. Jahrhundert zur Staatskirche wurde, aus der Rolle der Anwältin der kleinen Leute zu einem Herrschaftsinstrument geworden ist. Dieser Rollenwechsel ist eine ständige Gefahr, in der Neuzeit vor allem in der verhängnisvollen Wendung zum politischen und religiösen Nationalismus. Der russisch-orthodoxe Patriarch Kyrill macht sich seit Monaten zum Sprecher einer solchen Haltung, die man eigentlich nur pseudo-christlich nennen kann. Aber auch die anderen europäischen Kirchen haben noch vor 100 Jahren, im Umkreis des 1. Weltkrieges, einem ähnlichen Nationalismus zugestimmt und eine Art „Weltkriegstheologie“ vertreten, welche Gräueltaten religiös verbrämt hat. Umso deutlicher werden wir in unserem Seminar aber nach anderen Spuren suchen: nach einer christlichen Spiritualität des (gewaltfreien) Widerstands zum Beispiel. Wir werden uns mit dem „Mythos der erlösenden Gewalt“ beschäftigen, der sich auch in biblischen Texten sowie in der Religionsgeschichte findet. Und wir schauen über das Christentum hinaus, wo Gewaltüberwindung Menschen auf den Weg gebracht hat.

Wie zeigt sich „Frieden üben“, ein Thema eines Wochenendes, in der Praxis im Alltag?

Martin Bock: An diesem Wochenende im Juni werden wir uns an den verschiedenen menschlichen Lebensphasen orientieren, in denen Menschen ganz konkret „Frieden üben“ können. Es beginnt schon ganz früh mit der Pädagogik der Achtsamkeit von Emmy Pickler, die viele Eltern und Kinder in frühkindlichen Kursen kennenlernen. Wir werden Streitschlichter und Streitschlichterinnen aus der Schule kennenlernen und uns mit der Methode der Gewaltfreien Kommunikation beschäftigen. Aber auch auf die Lebensphase des „Alt werdens“ schauen wir. Auch hier gibt es Phänomene der Gewalt, zum Beispiel in der Pflege. Übrigens hat uns für den ganzen Kurs und besonders für dieses Wochenende das tolle Lied von Udo Lindenberg „Komm, wir ziehen in den Frieden“ inspiriert, das ja auch ein Viel-Generationen-Lied ist: „Wir sind mehr als du glaubst. Wir sind schlafende Riesen. Aber jetzt stehen wir auf. Lass sie ruhig sagen, dass wir Träumer sind. Am Ende werden wir gewinnen. Wir lassen diese Welt nicht untergehen. Komm wir ziehen in den Frieden…“

Weitere Informationen:

www.melanchthon-akademie.de

https://friedenstheologie-institut.jimdofree.com

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK/Flyerausschnitt

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Botschaft heiliger Orte wahrnehmen: Förderverein Romanische Kirchen feiert in St. Kunibert 40-jähriges Bestehen

Mit einem ökumenischen Dankgottesdienst und einer Ausstellungseröffnung hat der Förderverein Romanische Kirchen gerade in St. Kunibert sein 40+1-jähriges Bestehen gefeiert, denn 1981 wurde der Förderverein Romanische Kirchen Köln im Hansesaal des Kölner Rathauses gegründet. Das Jubiläum zum 40-jährigen Bestehen konnte allerdings, wie so vieles, im letzten Jahr coronabedingt nicht pünktlich gefeiert werden. Und so fand nun der Dankgottesdienst, in dieser, mit rund 800 Jahren Geschichte „jüngsten“ romanischen Kirche in Köln, statt. Geleitet wurde der von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger sowie Monsignore Robert Kleine. Beide sind auch Vorstandsmitglieder des Fördervereins.

Helmut Haumann, seit 2002 Vereinsvorsitzender, begrüßte im Anschluss an den Gottesdienst den Künstler Alexander Dettmar, dessen Bilder der romanischen Kirchen Kölns derzeit in St. Kunibert zu sehen sind. Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Ehrenvorsitzende im Förderverein sprach ein sehr persönliches Grußwort und Prälat Josef Sauerborn, Vorsitzender des Vereins für Christliche Kunst im Erzbistum Köln und im Bistum Aachen, führte in die Ausstellung ein. Musikalisch begleiteten die Sänger des Kammerchors des Kölner Männergesangvereins unter der Leitung von Professor Christopher Brauckmann sowie Hoonbyeong Chae an der Orgel den Nachmittag.

Kirche „ein Ort des Gebets und der Kultur“

Im Gottesdienst erinnerte der Kölner Stadtdechant, Monsignore Robert Kleine, daran, dass St. Kunibert im Zweiten Weltkrieg massive Zerstörungen erleiden musste. Dennoch blieb die Kirche „ein Ort des Gebets und der Kultur, sie war weiterhin ein Platz an dem sich Menschen als lebendige Steine des Hauses fühlen konnten“. Weiter führte er aus: „Und seit 1981 engagieren sich tatkräftig und segensreich die Vereinsmitglieder, um den nach 1945 begonnenen kirchlichen, kulturellen und politischen Aufbau weiter zu unterstützen.“ Mit Blick auf die Ukraine mahnte der Stadtdechant: „Wir müssen schon im kleinen Frieden schaffen. Tod und Krieg dürfen nicht das letzte Wort haben.“

Die Predigt hielt Stadtsuperintendent Seiger. „Wir sind hier an einem heiligen Ort in Köln. In St. Kunibert, in einer unserer geschätzten romanischen Kirchen, die wir heute ehren“, begann er, um dann zu fragen: „Erkennen wir Menschen eigentlich heilige Orte?“ Der Predigttext aus 2. Mose 3 erzählte vom brennenden Dornbusch, davon, dass Mose sich bewusst war, auf heiligem Boden zu stehen. Ganz so einfach sei es für uns Menschen nicht, räumte der Theologe ein. Aber: „Wir müssen uns nicht klein und unsensibel fühlen, wenn wir einen heiligen Ort nicht erkennen. Es muss einem gesagt werden. Das Entscheidende im Leben muss einem gesagt werden, man kann es sich nicht selbst sagen.“ Dafür brauche es Weggefährten, ist der Theologe überzeugt.

Weggefährten, die sich schließlich auch für heilige Orte, wie die zwölf großen romanischen Kirchen in Köln stark machen. „Was war das für eine Leistung, die zerstörten Kirchen nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen! Die, die damals mit aufgebaut haben, wussten: Wir brauchen heilige Orte für unsere Seele. Als Kraftorte in Wüstenzeiten.“ Orte, die wir achtsam und mit Respekt behandeln, in denen wir ihre Botschaften hören dürfen: „Die erste Botschaft dieser Kirchen ist: Entschleunigung! Die zweite ist: Suche! Die dritte: Hör und sieh! Dann kann es sein, dass wir etwas vom Heiligen spüren, dass Gott menschlich und spürbar wird.“

Brückenschlag zur Weihnachtsgeschichte

Als Brückenschlag zur Weihnachtsgeschichte erinnerte Stadtsuperintendent Seiger daran, wie auch Bethlehem zu einem heiligen Ort wurde, ein schlichter Stall, wo im Alltäglichen der Glanz Gottes erfahrbar wurde. „Bethlehem lehrt uns: Es gibt keinen Ort, der nicht zur Begegnung mit Gott werden kann. Natürlich auch der Hauptbahnhof und die Obdachlosenunterkunft und die Herberge für Geflüchtete.“

Weihnachtliche Musik, umrahmt von Kunst und schließlich der Segen, erteilt im Sinne der Ökumene von Stadtsuperintendent und Stadtdechant leiteten über zu einer anschließenden kurzen Feierstunde, in der Helmut Haumann das Engagement des Vereins umriss. „Der Förderverein Romanische Kirchen Köln hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Erhaltung und Ausgestaltung der romanischen Kirchen zu fördern.“ Das beinhaltet finanzielle Unterstützung der Kirchengemeinden bei substanzerhaltenden Maßnahmen an den Bauten sowie bei Restaurierungen an Gegenständen der historischen Ausstattungen. Außerdem widmen sich die Mitglieder des Vereins der wissenschaftlichen Erforschung der Kölner Kirchen. Der Förderverein lädt zu öffentlichen Besichtigungen und Führungen ein und bemüht sich, durch Vortragsreihen die Kirchen stärker ins allgemeine Bewusstsein zu rücken.

Sehr persönliche Worte fand Oberbürgermeisterin Henriette Reker, seit 2016 Ehrenvorsitzende des Fördervereins in ihrem Grußwort. Sie beschrieb, wie sie schon zu Schulzeiten die Namen der großen romanischen Kirchen in Köln auswendig lernen musste. „Diese Gotteshäuser erzählen die Geschichte der Stadt. Schon Heinrich Böll liebte die romanischen Kirchen, denn er empfand sie als typisch kölsch.“ Diese Kirchen seien zu Konstanten im Kölner Leben, zu Mittelpunkten der Veedel geworden. „Gegenwart und Geschichte vereinen sich hier.“ Typisch für Köln sei es auch, dass sich vor 40 Jahren Menschen aus der Bürgerschaft zusammenfanden, um sich für die Kirchen einzusetzen. „Dieser Einsatz ist nicht selbstverständlich.“

Künstlerseelsorger Prälat Josef Sauerborn führte zum Schluss der Festveranstaltung in das Werk Alexander Dettmars ein. „Die hier gezeigten Bilder sind sehr persönliche Portraits unserer Kirchen, keine schlichte Architekturmalerei.“ Die fließenden Formen ohne scharfe Konturen, die irdene Farbwahl seien Zeugnisse dafür, dass der Künstler der seelischen Tiefe der romanischen Kirchen in Köln auf die Spur gekommen ist.

Der Pleinairkünstler und Themenmaler Alexander Dettmar hat in den Jahren 2019 und 2020 die zwölf großen romanischen Kirchen auf Leinwand gebannt. Realisiert wurde die 30 Bilder umfassende Ausstellung in St. Kunibert gemeinsam mit der Künstlerseelsorge Köln.

Die Ausstellung ist bis zum 22. Februar 2023 zu sehen.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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„Danke, dass du bei uns warst“: Gottesdienst für Sternenkinder

„Für einen Augenblick bleibt die Erde stehen und ein zarter Sonnenstrahl tastet sich durch die Wolkendecke. Er war klein und er leuchtete hell in das Leben derer, die ihn trafen. Wir ahnten nicht, dass seine Zeit so kurz sein würde“, sagte Pfarrerin Dorit Felsch im Gedenkgottesdienst für Sternenkinder in der Christuskirche. Am Weltgedenktag für verstorbene Kinder, der immer am zweiten Sonntag im Dezember stattfindet, wurde besonders der Sternenkinder gedacht: „Wir können nicht begreifen, dass du nicht mehr bei uns bist und vermutlich werden wir es nie verstehen. Wir haben so viele Fragen, auf die es keine Antworten gibt. Eines möchten wir dir sagen: Danke, dass du bei uns warst. Es war ein wunderschöner Augenblick, als du in unser Leben tratst. Deine Zeit auf dieser Welt und dein Licht wird immer weiter leuchten.“

„Gott heilt die, die zerbrochenen Herzens sind. Gott verbindet ihre Wunden. Gott zählt die Sterne und nennt sie mit Namen“, sagte Pfarrer Christoph Rollbühler. Der Gottesdienst war eine Initiative von #himmelaufkoeln, einem Projekt junger Pfarrer und Pfarrerinnen, Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie Ehrenamtlichen aus evangelischen Gemeinden in Köln. Pfarrerin Dorit Felsch, Pfarrerin Miriam Haseleu und Pfarrer Christoph Rollbühler haben den Gottesdienst gestaltet.

www.christuskirche-mitten-im-leben.de

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Text: Frauke Komander
Foto(s): APK

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Unsere Wochentipps: Neujahrskonzerte und Stationenspaziergang

Mit unseren Wochentipps frisch ins neugebackene Jahr 2023 starten – mit den ökumenischen Neujahrskonzerten im Altenberger Dom, dem Konzert mit Frank Stanzl „Mit der Orgel ins neue Jahr“ und dem Silvesterkonzert in der Christuskirche. Außerdem gibt es einen Neujahrs-Vesperabend in der Zeltkirche, einen Stationenspaziergang für junge Erwachsene und den Proklamationsgottesdienst.

Die Termine in der Übersicht:

31.12.2022, 15:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg
Ökumenische Neujahrskonzerte im Altenberger Dom
Geistliche Musik mit Segensgebet mit Andreas Meisner und Rolf Müller

Zu zwei ökumenischen Neujahrskonzerten aus der Reihe „Geistliche Musik mit Segensgebet“ laden Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner und sein katholischer Kollege Rolf Müller am Samstag, 31. Dezember und Sonntag, 1. Januar, jeweils 15.30 Uhr, in den Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, ein. Die Organisten spielen zu vier Händen und Füßen gemeinsam Werke verschiedener Komponisten.

www.dommusik-aktuell.de

31.12.2022, 17:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Köln-Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln
„Mit der Orgel ins neue Jahr“
Konzert mit Frank Stanzl

„Mit der Orgel ins neue Jahr“ – unter diesem Motto lädt Kirchenmusiker Frank Stanzl am Samstag, 31. Dezember, 17 Uhr, zu einem Konzert an der neuen Muhleisen-Orgel in die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf, Birkenallee 20. Der Organist, Cembalist und Komponist trägt Werke von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, Johann Gottfried Müthel, Louis Lefébure-Wély, Vincenzo Petrali sowie Pierre Bandini vor. Der Eintritt ist frei, Spenden für die neue Orgel sind willkommen.

31.12.2022, 21:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Silvesterkonzert in der Christuskirche
„Ein Blechblas-Menü“

Die Evangelische Kirchengemeinde Brühl lädt dazu ein, am Samstag, 31. Dezember, 21 Uhr, in der Christuskirche, Mayersweg 21, das Jahr mit bekannten Melodien ausklingen zu lassen. Es musizieren: Claudia Gaßler und Leif Solle (beide Trompete), Eberhard Finkbeiner (Horn), Tobias Jäger (Posaune), Ulrich Finkbeiner (Tuba) sowie Marion Köhler (Orgel). Der Eintritt ist frei.

01.01.2023, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Ev. Kirche Kippekausen, Am Rittersteg 1, 51427 Bergisch Gladbach
Neujahrs-Vesperabend in der Zeltkirche

Auf das neue Jahr stimmt ein Vesperabend in der Evangelischen Kirche Kippekausen, Am Rittersteg 1, am Sonntag, 1. Januar, 18 Uhr, ein. Ulla Pillman, Barbara Engelbert und Xaver Hetzenegger sorgen für die musikalische Gestaltung. Pfarrer Robert Dwornicki liest Texte für einen frohen und gesegneten Jahresbeginn.

04.01.2023, 18:30
Evangelisch Leben in Köln und Region
Kölner Dom, Domkloster 4, 50667 Köln
Jecken starten mit ökumenischem Gottesdienst in die Session
Kölner Dreigestirn kommt in den Kölner Dom

Am Mittwoch, 4. Januar, 18.30 Uhr, findet im Kölner Dom, Domkloster 4, wieder ein Gottesdienst für Kölner Karnevalsjecke mit dem Kölner Dreigestirn statt. Der Domgottesdienst wird bereits seit 2007 veranstaltet und seit einigen Jahren als ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Er wird von Stadtdechant Msgr. Robert Kleine sowie Pfarrer Dr. Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region geleitet.

04.01.2023, 19:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Weisshauskino, Luxemburger Straße 253, 50939 Köln
Stationenspaziergang für junge Erwachsene
Gemeinsam das Veedel besser kennenlernen

An junge Erwachsene im Alter zwischen 22 und 36 Jahren richtet sich ein Angebot der Evangelischen Kirchengemeinde Klettenberg am Mittwoch, 4. Januar, 19 Uhr. Vikarin Judith Schaefer und ein Projektteam haben einen Spaziergang durchs Veedel in Sülz mit dem angrenzenden Universitätsviertel organisiert. Treffpunkt ist der Eingang zum Weisshauskino, Luxemburger Straße 253. Gezeigt werden auch die weniger bekannten Orte. Der Spaziergang dauert etwa eine Stunde. Eine Wiederholung des Spaziergangs findet am Mittwoch, 18. Januar, 19 Uhr, statt.

www.kirche-klettenberg.de und www.violoncello-a-deux.com

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): APK

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Radio für Bürger von Bürgern – 30 Jahre „Studio ECK“

Seit 1992 gibt es den Förderverein Studio ECK e.V., das Studio Evangelischer Christen Kölns. Aufgabe ist es, evangelischen Gemeinden und Initiativen, gleichwie anderen interessierten Gruppen bei Planung und Fertigstellung von Radiosendungen für den Bürgerfunk mit Fachkräften und guter technischer Ausstattung tatkräftig auf den Sender zu helfen. 25 evangelische Gemeinden und Einrichtungen in und um Köln sind Mitglied beim Studio ECK e.V., das seinen Sitz mit eigenem Hörfunkstudio in der Melanchthon-Akademie in der Kölner Südstadt hat. Ein Stamm von 20 freien Radiojournalisten und -journalistinnen unterstützt interessierte Gruppen und Personen bei der Produktion. Ein Interview mit Armin Beuscher, Pfarrer Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal, der von Anfang an dabei ist:

30 Jahre „Studio ECK“ – wie waren die Anfänge?

Armin Beuscher: Dem Lokalfunk in NRW wurde keine große Zukunft zugedacht und den Bürgerfunk hielten auch viele Medienleute für eine mutige, aber kaum langfristig umsetzbare Idee: Wie soll das gehen: Jede Bürgerin darf mit Ton und Stimme ins Radio? Zugegeben eine geniale Idee, wenn das Ziel ist Demokratie wirklich bis zu den Menschen hin durchzubuchstabieren. Alle können selbst Mitgestaltende werden. Doch wer bezahlt das Ganze? Das Zwei-Säulenmodell – so nur umgesetzt in NRW – war der Versuch: ein breit getragenes Radioprogramm und private Geldgeber unter einen Hut zu bekommen und dazu als Päckchen noch die Aufgabe, den Bürgerfunk zu integrieren. Aber wer bezahlt, will auch bestellen? Doch die gesellschaftlich relevanten Gruppen sind immer ein starkes Gegenüber gewesen, das hießt es ging und geht um eine gute Balance von Wirtschaftlichkeit und Qualität der Sender und wir als Bürgerfunker gehören mit dazu. Es war klar: das geht nur mit professioneller Begleitung. Wenn wir als Kirche mit auf Sendung gehen wollen, muss das Hand und Fuß haben. So wurde 1988 der „Ausschuss für Lokalfunk“ unter der Leitung des damaligen Stadtsuperintendenten Pfarrer Aubel gegründet. Seitdem bin ich dabei.

Armin Beuscher.

Was bedeutet das, 30 Jahre „Studio ECK“?

Armin Beuscher: Hörbarkeit, Nähe zu den Menschen und dezidiert Themen, die uns als Evangelische Christen und Christen beschäftigen, waren unsere Anliegen. Seit 1992 sind wir ein Förderverein mit Mitgliedern aus Gemeinden, Kirchenkreisen, dem Verband und Einzelmitgliedern und sind wir auf Sendung. Nach sieben Jahren haben wir eine CD produziert „7 Jahre unter Prokös“, ein Überblick über die ersten Jahre humorvoll moderiert vom Kirchenkabarett Klüngelbeutel. Es galt und gilt immer wieder die Gemeinde vor allem auf uns aufmerksam zu machen. Nach dem Motto: Hier könnt ihr von eurer tollen Arbeit und Projekten erzählen, hier gibt es professionelle Unterstützung und ihr kommt ins Radio, das heißt euer Anliegen wird hörbar und eure Mitarbeitenden und eure Arbeit gewürdigt.

Von wo aus haben Sie gesendet?

Armin Beuscher: Für viele Jahre hatte Studio ECK auch einen genialen Standort gefunden. Gemeinsam mit anderen Medienschaffenden wie Viva und Eins Live waren wir Mieter im MediaPark in den Räumen des KOMED. Kometenhaft waren auch die Anfänge, doch Medienwelten ändern sich schnell und Mietpreise auch, so dass wir nach Jahren wieder mit Studio und Büroraum dankbar zur Kartause zurückgekehrt sind. Mit dem Jugendprojekt „unerhört“ haben wir zusammen mit dem Jugendpfarramt und mit dem Schulreferat junge Menschen ans Radio gebracht. Es war Radioarbeit und pädagogische Arbeit, die uns bei der Gestaltung der Sendungen wichtig waren. Einige Jahre gab es den „Schwarzen Rohling“, den Oskar des Evangelischen Jugendradios. Mit immer neuen Ideen haben wir junge Menschen für das Radio und die Kirche interessiert und auch geschult. Auch in der Konfirmanden- und Konfirmandinnen-Arbeit waren über Zeiten hinweg Radioprojekte angesagt. Auf dem Kirchentag 2007 in Köln waren wir mit einem „gläsernen“ Studio im Messegelände präsent. Seit 2013 ist unser Büro in den Räumen der Melanchthonakademie, das Studio kam 2017 nach. Das erspart Wege und hohe Mietkosten.

Was hat sich im Laufe der Jahre verändert?

Armin Beuscher: Flexibel mussten wir sein – durch ständig neue oder wieder gestrichene Fördermaßnahmen. Auch der Lokalfunk an sich und mit ihm der Bürgerfunk waren immer wieder Spielball politischer Interessen. Es bedurfte immer größerer Anstrengungen auch auf Ebene der Veranstaltergemeinschaften – hier waren wir als Kirchen gut vertreten in die Politik hinein, um die Möglichkeiten des Lokalfunks zu kämpfen und dazu beizutragen, dass der Lokalfunk nicht abgesägt wird. Über einige Jahre haben wir auch geistliche Impulse-Kurzandachten mit Lokalbezug produziert und damit im Sendebereich von Radio Köln und Erft einen besonderen Akzent gesetzt. Leider hat sich aufgrund der Verschiebung von Sendeplätzen und fehlender Mittragender diese Sendeform nach Jahren nicht mehr gehalten. Umso mehr haben wir uns gefreut, dass wir ab Mitte 2012 abwechselnd mit der katholischen Kirche Beiträge für „Himmel und Erde“ mit lokalen Beiträgen aus dem Verband senden können. Hier sind die Kirchengemeinden und die Verbandspfarrstellen und ihre wunderbaren Angebote besonders im Fokus.

Wer ist im Team mit dabei?

Armin Beuscher: Über die Jahre waren es vor allem Leonore Kampe, Joachim Ziefle als Hauptamtliche und Hartmut Leyendecker als Ehrenamtlicher, die die Alltagsarbeit neben den engagierten Damen im Büro wie Frau Solbach, die sowohl von den Ideen her als auch mit dem Einsatz für die Technik uns immer wieder Impulse gegeben haben und Herz der Arbeit waren. Der ehrenamtlich immer qualifiziert besetzte Vorstand gibt den Rahmen und ein großes Team von freien Journalisten und Journalistinnen sorgen dafür, dass Sendezeiten und gute Inhalte umgesetzt werden. Und die Melanchthonakademie und der Verband vertreten durch Superintendent Markus Zimmermann geben den haltenden Rahmen.

Seit 1998 werden bei Studio ECK regelmäßig Projekte durchgeführt. Sie sind neben den laufenden Bürgerfunksendungen ein wesentlicher Bestandteil der pädagogischen und redaktionellen Arbeit. Welche Projekte sind Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?

Armin Beuscher: Was uns lange sehr erfreut und die Arbeit geprägt hat, sind die Projekte mit jungen Menschen. Diese pädagogische Arbeit wurde über Jahre über Fördermittel der Landesrundfunkanstalt und über EU-Mittel ermöglicht. Unsere Radiowerkstatt hat bei vielen landesweiten Wettbewerben gerade mit den Jugendprojekten Preise gewonnen. In guten Jahren kamen jedes Jahr Anfragen von 40 neuen Jugendgruppen. Die jungen Menschen mit Medienkompetenz und ersten Erfahrungen im Bereich Journalismus auszustatten, war sehr erfolgreich. Berichte über das evangelische Köln und soziale Themen plus die pädagogische Arbeit, das waren goldene Jahre unserer Arbeit. Leider wurden die Fördermittel radikal gestrichen und es sind nur noch begrenzt Projekte mit Jugendgruppen und Schulklassen möglich, die sehr zeitintensiv sind und neben journalistischen Gaben auch pädagogische Kompetenzen erfordert.

Was hat sich in den 30 Jahren technisch verändert?

Armin Beuscher: Die Technik wurde immer in mehreren Wellen modernisiert. Gestartet sind wir mit einem gebrauchten Mischpult einer Rundfunkanstalt im Keller des alten Verbandsgebäudes und bekamen dann ein neues Mischpult nach Umzug in den Media Park. Der Einzug der Digitaltechnik war 1996 mit einem ersten Schnittsystem. Insbesondere die Reportage-Geräte haben sich von semiprofessionellen Kassettenrecordern über MD Recorder zu voll digitalen und leicht transportablen Geräten weiterentwickelt. Früher wurden diese Geräte von Studio ECK an die Autoren und Autorinnen und Gruppen verliehen. Heute haben fast alle Autoren und Autorinnen ein eigenes Gerät. 2012 wurde das stark beanspruchte Mischpult durch ein neues, immer noch analoges und einfacher zu bedienendes Gerät ersetzt. Gleichzeitig wurden Bandmaschine und Plattenspieler pensioniert. Alle Produktionen wurden nun auf CD statt auf Band an die Sender geliefert. Heute erfolgt die Übermittlung per Download. Im Jahr 2017 – mit dem Umzug in die Melanchthon-Akademie – wurde eine geeignete Akustik-Kabine aufgebaut, dadurch gab es keine Trennung von Sprecherraum und Technik. Während der Corona-Einschränkungen wurden Beiträge, Moderation und teilweise die Technik in die Wohnungen verlagert, um sich nicht zu begegnen.

Und die Hörgewohnheiten?

Armin Beuscher: Die Freude am Radio und am kreativen Gestalten ist auch bei der jungen Generation noch da. Die Hörgewohnheiten haben sich sicher verändert. Wir haben seit langer Zeit schon das Angebot, über Podcast die Sendungen sendeunabhängig zu hören. Die Einschaltquoten unserer Sendungen werden von den großen Umfragen zum Radioverhalten (z.B. die EMA-Elektronische Medien Analyse) nur bedingt erfasst. Verändert haben sich die Fördertöpfe mehr als die Vorhersagen, das Radio werde bald ein Ladenhüter werden.

Sie haben Podcasts u.a. zu den Themen Ehrenamt, Kölner Veedel, Dialog der Generationen, Corona, Nachhaltigkeit und Umwelt, Ruhestand, Barrierefreiheit und Geflüchtete. Ein Schwerpunkt bei Ihren Podcasts war „Kirchbau im Wandel der Zeit“. Was macht gerade dieses Thema so aktuell?

Armin Beuscher: Auf unserer Homepage sind eine Vielzahl von Podcasts zu finden und zu hören. Dass in diesem Jahr das Thema Kirchbau in den Vordergrund gerückt ist, ist dem Kirchbautag im September in Köln geschuldet. Für einige Tage war Köln das Zentrum für alle, die sich mit den Themen Kirchen und Bauen, Architektur und Kunst, Nutzungen und Veränderungen beschäftigen. Hier sind dann die Kirchen in unserem Kirchenverband in den Fokus gekommen, die neue Wege gegangen sind und gar den Mut zu Neubauten hatten. So kamen die Stephanuskirche in Riehl oder die Christuskirche im Belgischen Viertel und nicht zuletzt der Neubau eines Gemeindezentrums in Köln-Weidenpesch in den Blick. Auch der Kirchneubau in Overath oder das Antoniterquartier sind hier zu nennen. All diesen Projekten ist gemeinsam, dass sie einen Schritt in die Zukunft wagen und ein Zeichen setzen für die sich verändernde zugleich bleibende Präsenz von Kirche unter den Menschen. Daneben gibt es weiterhin die Notwendigkeit Kirchen umzuwandeln oder aufzugeben oder gemeinsam mit anderen zu nutzen. Mit den Beispielen machen wir deutlich: Kirche verändert sich und setzt Akzente für einen Weg in die Zukunft.

Bürgerfunk

Seit es den Lokalen Rundfunk in NRW gibt (1990) bietet sich auch Bürgerinnen und Bürgern ein Forum für die Verbreitung von Neuigkeiten und die Diskussion von Ideen: der „Bürgerfunk“. Hier haben, so will es das Gesetz, die „gesellschaftlich relevanten Gruppen“ das Wort – Radio als unterhaltendes und informatives Medium, um Erfahrungen mit anderen Menschen zu teilen.

45 lokale Radiostationen strahlen derzeit in Nordrhein-Westfalen ihre Programme aus. Jede dieser Stationen ist laut Landesmediengesetz dazu verpflichtet, Sendezeit als freie Sendefläche für selbstproduzierte Programmbeiträge von Bürgergruppen bereitzustellen. Die Gruppen sind für Form und Inhalt ihrer Sendungen selbst verantwortlich. Mit der Integration eines offenen und zugangsfreien Programms in ein professionelles Medium wie dem Lokalradio ist der Bürgerfunk ein einzigartiges Modell für die Bürgerbeteiligung an Medien in der Bundesrepublik.

Da Einzelpersonen und kleine Gruppen nur eine geringe Chance haben, selbst eine Sendung zu produzieren und auf den Sender zu bringen, gibt es Fördervereine bzw. Radiowerkstätten, die dabei helfen. Zu ihnen gehört Studio ECK e. V.

Studio ECK ist seit 2017 Mitglied im Landesverband Bürgermedien (damals noch Landesverband Bürgerfunk) NRW.

www.studioeck.de

Direkter Link zu den Podcasts mit u.a. „Kirchbau im Wandel der Zeit“

www.studioeck.de/index.php/podcast

Text: Frauke Komander/APK
Foto(s): Daniel Storck/Studio Eck

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Diakonie am Salierring: Bescherung unterm Weihnachtsbaum für Obdachlose

Zu einer besinnlichen Weihnachtsfeier mit geschmücktem Weihnachtsbaum im Tagestreff des Diakoniehauses Salierring sind wohnungslose Menschen und Mitarbeitende am Vormittag des Heiligen Abends zusammen gekommen. „Es sind die Menschen, die auch sonst im Jahr das Diakoniehaus Salierring aufsuchen“, sagt Michael Lampa, Leiter des Fachdienstes „Wohnungslosenhilfe“ im Diakonischen Werk Köln und Region. Dazu zählen Stammgäste des Tagestreff, wo es an jedem Werktag ein Frühstück gibt, und Ratsuchende, die die Fachberatung im Haus aufsuchen, sowie Frauen und Männer aus dem Betreuten Wohnen am Salierring und aus den Wohngruppen in Köln-Rath und Köln-Dünnwald.

„Nachdem zwei Jahre lang keine Feier möglich war, wollten wir in diesem Jahr in kleineren Runden mit denen feiern, die uns aus unseren Hilfsangeboten vertraut sind“, so Lampa. Etwa 70 Menschen, die auf der Straße oder im Betreuten Wohnen leben, hatten sich für die Feier im Tagestreff angemeldet.

Schoko-Nikolaus, Weihnachtsgebäck und Lebensmittelgutschein

Da der Raum nicht so groß ist, wurde in zwei Schichten an festlich gedeckten Tischen gegessen: Es gab ein besonders leckeres Frühstück mit Lachs und Mett und heißem Früchtepunsch. Mittags wurden ganz traditionell Bockwürstchen mit Kartoffel- und Nudelsalat serviert. Und die Bescherung unterm Weihnachtsbaum durfte auch nicht fehlen: Jeder Gast bekam eine Tüte überreicht mit Schoko-Nikolaus, Weihnachtsgebäck und einem Lebensmittelgutschein in Höhe von 20 Euro. Das Essen und die Geschenke konnten dank zahlreicher Spenden finanziert werden.

Wer die Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werkes unterstützen will, findet weitere Informationen hier:  https://www.diakonie-koeln.de/die-diakonie/spenden

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Babette Georgopoulos/Michael Lampa

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#wärmewinter: Kostenlose CoWorkingplätze in der Melanchthon-Akademie in der Kölner Südstadt

Der #wärmewinter zieht weitere Kreise – mit kostenlosen CoWorkingplätzen in der Melanchthon-Akademie in der Kölner Südstadt: „Ab Januar stellen wir drei Räume im zweiten Obergeschoss als CoWorking-Spaces zur Verfügung“, sagt der Leiter der Melanchthon-Akademie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, Dr. Martin Bock. Die Aktion ist ein diakonisches Projekt im Rahmen der Aktion #wärmewinter, verbunden mit der „Akademie-Atmosphäre“. Es ist ein Angebot für alle, die nicht allein zu Hause arbeiten und es im #wärmewinter warm haben wollen.

Vom 2. Januar bis einschließlich 31. März werden drei Räume mit jeweils drei bis vier Arbeitsplätzen zur kostenlosen Nutzung von 9 bis 13 Uhr zur Verfügung gestellt. Dazu gibt es Kaffee und Tee – und nicht zuletzt eine inspirierende Umgebung.

Mit der bundesweiten Aktion #wärmewinter setzen Kirche und Diakonie ein Zeichen, dass sie Menschen, die aufgrund der Energiekrise in Not geraten, nicht alleine lassen.

Anmeldung per Mail

coworking@melanchthon-akademie.de

Kontakt

Melanchthon-Akademie Köln
Kartäuserwall 24b
50678 Köln
0221.931803-0

Text: APK
Foto(s): APK/Flyerausschnitt

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„Ist die Kraft der Liebe nicht die einzige Kraft, die dieses Leben auf Dauer wirklich voranbringt?“ – Weihnachtspredigt von Stadtsuperintendent Bernhard Seiger

„Die Herren dieser Welt kommen und gehen, unser Herr bleibt! Der Herr, der nicht mit Gewalt und Pracht und Kriegsgerät daherkommt, sondern mit den wehrlosen Kräften des Kindes.  Der, der als Mann allein mit den Waffen des Wortes und einem Leben in Liebe gewirkt hat. Diesen Herrn ehren wir mit Musik und Kunst und unseren Kirchen und einem Leben in Verantwortung“, sagte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger in der Predigt am Heiligabend in der Reformationskirche in Köln-Bayenthal. Er sprach über den Predigttext Lukas 2, 1-14 (15-20). Lesen Sie hier die Predigt:

Liebe Gemeinde!

Der Predigttext für den Heiligen Abend ist die Weihnachtsgeschichte nach Lukas, die wir eben gehört haben. „Es begab sich aber zu der Zeit…“

Wir hören sie dieses Jahr die Weihnachtsgeschichte mit der Erfahrung des Jahres 2022, die im Februar als „Zeitenwende“ bezeichnet wurde. Wir hören die Worte und sind nahe bei denen, die sich jetzt in der Ukraine in U-Bahnhöfen bergen oder nur mit Kerzen und Gaskocher in ihren Wohnungen sitzen. Und auch bei denen, die in unserer Stadt nach ihrer Flucht aus den Kriegsgebieten Zuflucht gefunden haben.

Wie hören wir dann die Geschichte von Maria und Joseph und der Geburt im Stall von Bethlehem? Es kann sein, dass uns der süße Glanz des Festes, das Jubeln der Engel auf dem Hintergrund ein wenig suspekt ist.

Ja. Lassen wir uns mal darauf ein, die Weihnachtsgeschichte nach Lukas pur zu hören. Wirklich auf das zu schauen, was da steht, jenseits aller kulturellen und musikalischen Weiterentwicklung.

Am Anfang steht eine historische Angabe, die Datierung des Geschehens.

Der Name des Herrschers ist genannt – wir befinden uns in einer Provinz am Rande der Weltgeschichte, die immer schon weltliche Herren hatte, in Rom wie in Jerusalem und überall. In dem Fall Kaiser Augustus.

Es war zu Zeiten von Biden und Putin und Xi Jinping. Es war zu Zeiten, als Macht ausgeübt wurde und um menschliche Herrschaft gerungen wurde. Es war damals wie heute: politisches Geschehen bestimmt den Rahmen, in dem menschliches Leben stattfindet. Es gibt Kriegszeiten und es gibt Friedenszeiten: „Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.“

Die Datierung der Weihnachtsgeschichte ist nicht nur dahingesagt. Sie verortet die Gottesgeschichte in der Weltgeschichte und umgekehrt.

Gottes Wahrheit ist nicht nur jenseitig und geistig, sondern sie ist untrennbar mit der irdischen Geschichte verbunden, mit dem, was Menschen tun und gestalten, erleben und erleiden.

Und zum anderen ist die Nennung des Herrschers und seine Zuordnung zur Person Jesu Christi eine theologische Aussage höchster Güte.

Der römische Kaiser wurde immerhin „Kyrios“ genannt, nicht nur Herrscher, sondern „Herr“.

Der Engel spricht: Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird. Denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Kyrios in der Stadt Davids.“

Das ist die Ansage: Trotz des allseits bekannten Herrschers in Rom wird hier gesagt: Hier ist der Herr.

Der bewohnten Welt wird angesagt, wer wirklich der Herr der Welt ist. Wer immer damals oder heute das Geschehen bestimmt – es ist alles nur vorläufig, wer und welche Macht uns beherrscht:

Der Herr über das Leben ist ein anderer, lasst euch nicht täuschen, das lasst euch gesagt sein.

Hier steht die Ansage:

„Der Kyrios ist ein anderer. Und ihr findet ihn anders als ihr zumeist denkt.“

Gott kommt in bescheidene Verhältnisse.

Gott ist erhaben, aber er bleibt nicht dabei, er ist dort in Bethlehem in einer einfachen Unterkunft und später bei allen in Dorf und Stadt zu finden, aber vor allem bei denen, die nicht im Rampenlicht stehen. Gottes Weg geht vom göttlichen Glanz in das Elementare des menschlichen Lebens. Gott ist da, wo Menschen ihren Alltag leben. Er ist da, wo Menschen sich einsetzen mit ihren begrenzten Kräften und wo sie auch an Grenzen kommen, z.B. in der Pflege und in der Behandlung von Kranken. Er ist da, wo einer am Telefon da ist, wenn seelische Not und Einsamkeit einen Menschen traurig werden lassen.

Was wird konkret von der Geburt Jesu erzählt? Es wird erzählt von einer Geburt in denkbar ungünstigen Umständen: „Sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.“

Maria und Joseph sind unterwegs, um eine staatliche Anordnung zu erfüllen. Sie ist schwanger, steht kurz vor der Niederkunft. Das ist die Beschreibung von gefährlichen Umständen für eine Geburt. In dieser Situation fehlt das normale Umfeld für eine gebärende Mutter. Es braucht Hilfe, es braucht Wasser und möglichst hygienische Verhältnisse. All das gibt es nicht. Maria wird zum ersten Mal Mutter, hat keine Erfahrung. Sie hatte außer dem ebenso unerfahrenen Joseph keinerlei Unterstützung. Es gab keine Hebamme, die das Kind „holt“, die Nabelschnur durchtrennt und das Kind wäscht, wickelt und bettet.

Vor ein paar Tagen erzählte ein ukrainischer Soldat an der Front davon, dass seine Frau in diesen Tagen ein Kind bekomme, irgendwo in halbwegs sicherer Umgebung weit weg, und er sei hier, fernab.

Eine Geschichte von vielen, wie hart es zugehen kann.

Die Unterkunft von Maria und Joseph war menschenleer. Das Wort „Herberge“, mit dem Luther übersetzt, ist etwas irreführend. Da steht im Griechischen „katalyma“ „Nachtlager“, oder „Schlafplatz“, nicht mehr. Wir haben hier kein ausgebuchtes Hotel, in dem Räume zu mieten sind. Es handelt sich um eine unbewohnte Kalksteinhöhle, wie es sie in der Gegend um Bethlehem auch heute noch gibt.

Unsere wunderschönen Krippen, die wir in diesen Wochen aufsuchen und bewundern, bilden also nicht den historischen Geburtsort Jesu ab. Sie sind von der Kunst, von der Malerei ab dem 12. Jahrhundert gezeichnet. Dass Jesus, der Retter der Welt, in einem Stall mit Balken und Stroh geboren ist, geht auf eine Vision von Bernhard von Clairvaux zurück, den Gründer der Zisterzienserklöster. Die Krippendarstellungen nördlich der Alpen sind geprägt dieser Sichtweise.

Sie passt mit den Gebäuden der Landwirtschaft zusammen, die unser Kulturkreis kennt. Das ist alles stimmig und hilft unserer Vorstellung auf, uns in das Weihnachtsgeschehen einzufühlen, so es ist nur nicht historisch.

„Maria gebar ihren ersten Sohn.“ Die Botschaft neuen Lebens. Jede Geburt ist ein Wunder. Und hier beginnt Gott neu, auch diese Nacht. Das gibt uns Zuversicht: Dann, wenn es am dunkelsten ist, fängt Gott neu an und schafft damit den Grund der Hoffnung.

Im nächsten Schritt wird berichtet vom Engel, der zu den Hirten kommt. Der „Engel des Herrn“. Kein niedlicher Holz- oder Porzellanengel, sondern einer mit einem mächtigen Wort. Er schwebt nicht ein, sondern er tritt auf: „trat zu ihnen“ steht da.

Eine Begegnung, die man erst mal wirken lassen muss. Eine Begegnung, die Furcht erzeugt, weil sie unerwartet ist und das Gewohnte unterbricht. Die Begegnung mit dem Engel ist „faszinosum et tremendum“, „anziehend und zugleich beunruhigend“, denn Gott selbst tritt auf.

Und jetzt sagt der Engel den Satz, den wir immer wieder gebrauchen können, der hier seinen Ursprung hat:

Fürchtet euch nicht!

Fürchten Sie sich nicht! Fürchte Dich nicht!“

Es ist gut, diese Zusage wirken zu lassen. In wie vielen Situationen brauchen wir sie!

 Und sie bereitet den Boden für zwei weitere kurze Sätze, die an Bedeutung gewinnen:

„Ich verkündige euch Freude.“

Dann kommt die Begründung für die Botschaft:

„Euch ist heute der Heiland geboren.“

Das ist der Kern der Geschichte. Das ist die Botschaft von Weihnachten: „Der Heiland ist geboren.“

Die Freude ist wichtig. Aber sie ist die Folge des Großen, das geschieht: Der Geburt neuen Lebens.

Und die Musik ist wichtig, aber sie ist die Folge des Ereignisses zwischen Himmel und Erde, das in seiner Spannung nie zur Gewohnheit werden kann.

Gott wird Mensch – Der Herrscher der Welt, der vor aller Zeit war und nach allem sein wird, macht sich greifbar und sichtbar. Die Übersetzung „Heiland“, die Martin Luther geprägt hat, soll zeigen: Hier ist der „Retter der Menschen“. Er ist der Gegenkaiser zu allen Herrschern, die sich zu Herren der römischen Welt oder Diktatoren anderer Reiche aufschwingen. Damals war das eine Ansage an die Machtverhältnisse im römischen Reich. Kaiser Augustus wird gehen – und all die anderen, die sich für heldenhaft und unersetzbar halten.

Die Herren dieser Welt kommen und gehen, unser Herr bleibt! Der Herr, der nicht mit Gewalt und Pracht und Kriegsgerät daherkommt, sondern mit den wehrlosen Kräften des Kindes.  Der, der als Mann allein mit den Waffen des Wortes und einem Leben in Liebe gewirkt hat. Diesen Herrn ehren wir mit Musik und Kunst und unseren Kirchen und einem Leben in Verantwortung.

In der Botschaft des Engels: „Euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids“ steckt das alles drin!

Hier wird die Machtfrage benannt und die Antwort verkündet. Das ist eine Ansage für Rom, für Washington und Moskau und Peking und Kiew und natürlich auch uns hier.

 Wie wird diese Machtansage gehört, da, wo Raketen abgeschossen werden und da, wo Raketen eingehen?

Ich weiß es nicht.

Aber die Frage können wir stellen: Haben die Raketen die Macht – oder das Wort und die Zartheit dieses Kindes?

Was glauben wir?

Was passiert, wenn wir glauben: Die Raketen und der beste Stand der Rüstung haben das letzte Wort?

Und was passiert, wenn wir dafür eintreten: Die Macht ist bei dem Kind, das für Würde, für die Geltung der Gebote Gottes steht und dessen Wesen und ganzes Werk Versöhnung und nichts als Versöhnung ist?

Entscheidet sich das nicht im Herzen jedes Menschen?

Was ist, wenn sich alle anstecken lassen vom Friedensruf, der von Bethlehem ausgeht? Überall auf der Welt?

Können Menschen zulassen, dass sie Mensch sind und nicht Gott? Und dass darin ihre Würde besteht, Kind Gottes zu sein, und die aller anderer auch?

Weihnachten übt uns darin ein, uns diese Güte Gottes zusagen zu lassen und so Kinder des Friedens zu werden.

Diese Botschaft ist in den Augen vieler schwach. Aber ist sie das wirklich, oder ist die Kraft der Liebe nicht die einzige Kraft, die dieses Leben auf Dauer wirklich voranbringt?

Das Kind in der Krippe wird später von sich sagen:

„Ich bin der gute Hirte, der für seine Schafe da ist.“

Er kann uns aufrichten und getrost machen.

Denn nicht wir tragen unser Leben mit all seinen Widersprüchen, sondern ein anderer, auch wenn wir es nicht sehen.

Dieses Vertrauen lässt uns singen und loben! Amen.

Text: APK
Foto(s): Ebels

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„AntoniterStärktGemeindeleben“ – Weihnachten, das Fest der Nächstenliebe und des Gebens

„Wer Gutes tun will, muss es verschwenderisch tun.“ 

Martin Luther (deutscher Mönch und Kirchenreformator, 1483-1546) 

Weihnachten, das Fest der Liebe. Eine Zeit der Nächstenliebe und des Gebens, ohne etwas dafür zu erwarten. Weihnachten steht auch dafür, an die Mitmenschen zu denken, denen es vielleicht schlechter geht als einem selbst. Ein gelungenes Beispiel dafür ist die Aktion „AntoniterStärktGemeindeleben“. In diesem Jahr wurden 12.000 Euro für zehn Projekte von Kirchengemeinden und diakonischen Einrichtungen gespendet:

Zum zehnten Mal bot die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region Gemeinden und kirchlichen Einrichtungen die Chance, mithilfe einer Spende neue Projekte anzustoßen. „Mit der Aktion AntoniterStärktGemeindeleben wollen wir ‚Danke‘ sagen für eine gute Zusammenarbeit“, sagt Guido Stephan, Geschäftsführer der ASG. Mindestens ein Prozent des Umsatzes, den die Wohnungsbaugesellschaft im Vorjahr durch technische und kaufmännische Aufträge sowie durch Umsätze aus Aufträgen ihres Tochterunternehmens Grube & Räther GmbH erwirtschaftet hat, gibt sie traditionell in Form einer Spende für ein besonderes Projekt zurück.

83.500 Euro für soziale und ökologische Projekte in den vergangenen zehn Jahren

„Es werden von Jahr zu Jahr mehr Anträge auf eine Spende gestellt“, so Stephan. „Diesmal waren es 18. Es freut uns sehr, dass wir mit unserer Aktion so viele motivieren, etwas Neues zu wagen. Insgesamt konnten wir in den vergangenen zehn Jahren 83.500 Euro für soziale und ökologische Projekte spenden und damit viel Gutes bewirken.“ Ein Gremium aus Mitarbeitenden der ASG unter Leitung des früheren Stadtsuperintendenten Ernst Fey berät, welche Projekte in welcher Höhe gefördert werden. „Dem Gremium gehöre ich bewusst nicht an, denn ich möchte, dass hier Menschen ganz unvoreingenommen die Entscheidung treffen“, betont er.

Wie in jedem Jahr ließ es sich Guido Stephan nicht nehmen, drei Spendenempfängern persönlich einen symbolischen Scheck zu überreichen:

Neuer Jugendraum mit Namen „Fred“

2.270 Euro für die Gemeinde Köln-Deutz-Poll  und das Jugendteam.

In der Gemeinde Köln-Deutz-Poll hat das Jugendteam in den Herbstferien einen flexiblen Multifunktionsraum der Gemeinde im Standort Poll entrümpelt. „Das war bisher eine ca. 30 qm große ‚Rumpelkammer‘, die uns die Gemeinde jetzt zur Verfügung gestellt hat, damit die Jugendlichen den Raum nach ihren Vorstellungen gestalten können“, erklärte Jugendleiter Harald Riedel bei der Scheckübergabe. Zukünftig wollen die Jugendlichen ihn für Chill-, Medien-, Musik-, Kreativ- und Teamangebote, bzw. als Werkstatt nutzen. Dank der ASG-Spende in Höhe von 2.270 Euro sei es nun möglich, Möbel anzuschaffen und den neuen Jugendbereich einzurichten. „Wir haben den Raum ‚Fred‘ genannt“, erzählte eine Jugendteamerin, als Guido Stephan den frisch gestrichenen Raum besichtigte. „Das Streichen war viel Arbeit“, berichtete eine andere. „Überall waren Löcher in den Wänden, die wir erst mal verputzen mussten. Aber es hat Spaß gemacht!“

Nach einer sehr harten Coronazeit, in der präsente Jugendangebote fast gänzlich zum Erliegen kamen, habe sich über die Sommerferienfreizeit, Gruppentreffs und Teamschulung ein sehr engagiertes Jugendteam etabliert, das zunehmend Aktionen und Angebote gestalten möchte. „Diese Aktion ist eine große Wertschätzung und eine Ermutigung zu weiterem Engagement“, weiß Riedel. Insgesamt 15 bis 30 Jugendliche nutzen die Angebote im „Jugendkeller“ – manche sehe man nur gelegentlich, aber viele kämen regelmäßig. Während des Corona-Lockdowns habe man das, was möglich war, auf das Internet verlagert. „Das war wichtig für die Leute, die da waren. Denn die sind auch geblieben. Das merken wir heute an deren Engagement und ihrer Motivation“, so der Jugendleiter.

Er lobte das unkomplizierte Antragsverfahren der ASG-Spendenaktion. „Wir haben nun schon zum dritten Mal davon profitiert: Ein Beamer für den Jugendkeller konnte vor sechs Jahren mit Hilfe der ASG angeschafft werden. Außerdem unterstützte das Unternehmen 2017 mit einer Spende den Kauf von vier Ukulelen für eine Ukulele-Gruppe, die immer noch existiert.“

Tersteegengärtchen als Ort des Verweilens

Dank der ASG-Spende konnten Gartengeräte für die Kitakinder der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg und Pflanzen gekauft werden.

Seit dem Sommer gestalten Kitakinder der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Klettenberg, betreut von pädagogischen Fachkräften und Eltern, eine Freifläche vor dem Tersteegenhaus in der Emmastraße. Ein von Eltern und Vorschulkindern geschenktes Hochbeet, eine Hecke und eine Bienenwiese sind hier bereits entstanden. „Dank der ASG-Spende konnten wir Gartengeräte für die Kinder und die ersten Bepflanzungen kaufen. Im Frühling wird hier hoffentlich alles bunt blühen“, freute sich Pfarrerin Mareike Maeggi, als sie vom ASG-Geschäftsführer einen symbolischen Scheck von 2.000 Euro entgegennahm.

Die mit Rindenmulch ausgelegte Fläche sei von den Besucherinnen und Besuchern des Gemeindebasars im Herbst bereits gut genutzt worden, erzählte sie. Für die Zukunft wünscht sich die Pfarrerin, dass hier ein Ort für „Gespräche nach dem Abholen der Kitakinder oder im Vorbeigehen, zum Pause machen, für‘s Kirchcafé, für die Konfis, für die Menschen im Veedel, für Pflanzen, Insekten und Menschen, für Dialog und Kaffee“ entsteht. So werde die Kirche von außen sichtbarer, offener und bunter. Die katholische Nachbargemeinde habe für das Projekt aus ihrem Bestand alter Kirchenbänke eine Bank gespendet. Diese soll nun hergerichtet werden und als Zeichen der ökumenischen Freundschaft bald eine Sitzgelegenheit im Tersteegengärtchen bieten. „Im Frühjahr geht es in die zweite Phase, dann wird hier weiter gegärtnert und gestaltet“, berichtete die Kitaleiterin Ulrike Kivernagel.

„Wir freuen uns, dass wir mit unserer Spendenaktion solche tollen Projekte anstoßen können“, sagte Guido Stephan. Das sei genau der Sinn des ASG-Projektes: Etwas auf den Weg bringen, das ohne die Spende vielleicht nicht möglich gewesen wäre.

Unterstützung und Begegnung für ukrainische Jugendliche im TREFFER

Eine ASG-Spende in Höhe von 2.000 Euro für das Jugendhaus TREFFER in Köln-Buchheim.

Das Jugendhaus TREFFER in Köln-Buchheim ist seit 15 Jahren ein Haus für Jugendliche, die hier im offenen Freizeitbereich ihre Freundinnen und Freunde treffen und gemeinsam Spaß und Freude erleben können. Ein pädagogisches Team gestaltet den Tag und begleitet die Jugendlichen im Alter von 10 bis 17 Jahren. Gesundes Essen, Jobcoaching, kreative Freizeitaktivitäten und Bildungsangebote aus den Bereichen Politik, Demokratie und Medien bieten ihnen eine Hilfe beim Start ins Leben.

Die Diakoniespendenaktion des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region (EKV) kam im vergangenen Jahr dem TREFFER zugute. Das bedeutet, dass die gesamte Spendensumme vom EKV verdoppelt wurde – so auch die ASG-Spende in Höhe von 2.000 Euro, die für ein Projekt mit ukrainischen geflüchteten Jugendlichen verwendet wird. Seit Sommer 2022 finden sie im TREFFER kostenlose Angebote wie Zoo-, Theater- oder Schwimmbadbesuche oder Ausflüge ins Fußballstadion. Das Jugendhaus bietet ihnen außerdem in Gesprächen Antworten auf Fragen zur Integration sowie Einzelfallunterstützung.

Die Umsetzung der Projektidee stelle sich allerdings nicht so einfach dar, berichtete die Leiterin des Jugendhauses Kristina Kilders. Man habe verschiedentlich Gruppen eingeladen, z.B. die spezielle Vorbereitungsklasse der benachbarten Realschule Lassallestraße, mit der der TREFFER in regelmäßigem Kontakt stehe. „Die Gruppe ist nicht homogen im Alter und den Interessen. Auch ist der TREFFER für viele nicht wohnortnah und die Teilnehmenden ändern sich durch Zu- und Wegzüge. Bewährt hat sich aber zum Beispiel ein Kleidermarkt, den wir hier aufgebaut haben und bei dem die Jugendlichen sich und ihre Familien mit schicken Klamotten versorgen konnten und können. Auch andere individuelle Hilfen konnten wir leisten. Bei Ausflügen und Fahrten und anderen Aktionen konnten einige ukrainische Jugendliche eingebunden werden“, erzählte sie. Einige Jugendliche habe man an das pädagogische Angebot des TREFFERs und auf der TREFFArena, dem Buchheimer Spiel- und Bolzplatz, anbinden können. „Und jetzt haben wir auch endlich eine Tanzlehrerin finden können und wollen hier im neuen Jahr gezielt ukrainische Jugendliche einladen“, freute sich Kilders.

Guido Stephan zeigte sich beeindruckt von der Arbeit des TREFFER: „Sie bewirken hier viel Gutes für junge Menschen, und ich bin froh, dass ich durch das ASG-Spendenprojekt ihre Arbeit kennenlernen kann! Das ist ein guter Nebeneffekt unserer Aktion, dass wir erfahren, was für tolle Projekte Kirchengemeinden und Diakonie in Köln und Region umsetzen. Dazu tragen wir gerne bei!“

Das Team des APK wünscht Ihnen von Herzen gesegnte Weihnachten mit viel Ruhe, Frieden und Besinnlichkeit!

Text: Susanne Hermanns /Frauke Komander
Foto(s): Susanne Hermanns /APK

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