Richtungsweisend: Die Bedburger Synode 1571

Vor 450 Jahren trat in Bedburg eine Kirchenversammlung zusammen, die als Meilenstein auf dem Weg zur presbyterialsynodalen Ordnung der evangelischen Kirche gilt. Die Entwicklung dieses kirchlichen Verfassungsprinzips ist keineswegs geradlinig verlaufen, sondern hat sich in einem langen, bis heute andauernden Prozess herausgebildet.

Die Bedburger Synode vom 3. und 4. Juli 1571 steht in einer Reihe verschiedener Zusammenkünfte, in denen über die angemessene äußere Verfassung der Kirche beraten wurde. Die wenigen evangelisch gesinnten Gemeinden am Niederrhein waren bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts eher lose miteinander verbunden. Von einer festen Kirchenstruktur konnte noch keine Rede sein.

Polizei löste Gottesdienste auf

Anders als vor allem in Nord- und Ostdeutschland waren die Landesherren bei der alten Religion verblieben und setzten ihre Macht ein, um eine weitere Ausbreitung der reformatorischen Bewegung in ihren Territorien zu verhindern, indem sie mit polizeilichen Mitteln Gottesdienste oder Zusammenkünfte sogar in Privathäusern auflösten und Prediger aus ihren Ländern auswiesen.

Im besten Falle duldeten sie stillschweigend die Entstehung evangelischer Gemeinden. Erst mit dem Zuzug von ungefähr 60.000 Niederländern, die sich vor den massiven Verfolgungen in ihrer Heimat durch Flucht an den Niederrhein und in die Pfalz in Sicherheit brachten, kam Bewegung auch in die versprengten evangelischen Gemeinden vor Ort. Nach einem Bildersturm, der sich im Sommer 1566 rasch von Flandern bis nach Friesland ausbreitete, sah sich die spanische Krone genötigt, in ihren niederländischen Besitzungen den katholischen Glauben und den Schutz der Kirchengebäude vor Plünderung und Zerstörung gegen alle reformatorischen und täuferischen Umtriebe mit äußerster Härte und Gewalt durchsetzen.

Organisation von vernetzten Strukturen

Das Schreckensregiment des Herzogs von Alba, dem Statthalter der Niederlande (1567-1573) hat sich tief ins kollektive Gedächtnis der Niederlande eingegraben. Die Flüchtlinge jedenfalls traten mit großem konfessionellen Selbstbewusstsein auf und organisierten schnell eigene Gemeinden mit vernetzten Strukturen, da sie bereits „in ihrer Heimat einen besonderen Sinn für die politische Durchsetzung religiöser Ziele entwickelt hatten“, so Heinz Schilling.

Die Exilanten verfolgten neben religiösen sehr wohl auch politische Ziele, wie die überlieferten Protokolle der Bedburger Synode veranschaulichen. In der deutschen Fassung finden sich keine Hinweise auf diese politischen Bestrebungen, dafür aber um so mehr in der niederländischen. Die Synode verpflichtete sich ausdrücklich, den Aufstand in den Niederlanden unter Führung Wilhelms von Oranien gegen die spanische Herrschaft zu unterstützen und bestätigte die Rechtmäßigkeit von Wehr und Waffen, um dieses Ziel zu erreichen. „Kirchliches und politisches Denken floss damals für die Religionsflüchtlinge zu einem untrennbaren Ganzen zusammen.“ (Herbert Frost)

Fragen des kirchlichen Lebens

Diese enge Verzahnung von Politik und Religion spiegelt sich auch in der Anwesenheit des Philips van Marnix (1540-1598) auf der Bedburger Synode wider, dem engsten Berater Wilhelms von Oranien. Die Synode verhandelte darüber hinaus Fragen des kirchlichen Lebens und der Pfarrstellenbesetzungen. Die Frage einer Gemeinde, ob gegen ein Gemeindeglied, das sich trotz mehrmaliger Ermahnungen „unordentlich hält“, die Exkommunikation, also der Ausschluss vom Abendmahl, verhängt werden könne, bejahte die Synode mit dem Hinweis, dass allerdings nichts unternommen werden sollte, was im ungünstigsten Falle die Aufmerksamkeit der Behörden auf die Gemeinde lenken und ihre Existenz gefährden könnte.

Die Bedburger Synode diskutierte aber keine Fragen der kirchlichen Verfassung. Stattdessen verwies sie alle „Belange der Leitung der niederländischen christlichen Gemeinden“ an eine zeitnah, möglichst noch im selben Sommer durchzuführende allgemeine Synode, zu der alle interessierten Gemeinden aufgerufen waren, Delegierte zu schicken. Ein Vorbereitungskreis wurde beauftragt, Ort und Zeit für diese Generalsynode festzulegen, die schließlich vom 4. bis 13. Oktober 1571 in Emden tagte und den presbyterial-synodalen Aufbau der Kirche in den Niederlanden und am Rhein beschloss. „Die Bedburger Synode des Jahres 1571 hat dagegen ihre Bedeutung im Weiterreichen der jungen Synodaltradtition und in deren Verknüpfung mit dem Gesamtablauf der reformierten Synodalgeschichte“, so Herbert Frost.

Sie hat keine eigenständigen, verfassungsrechtlichen Entscheidungen getroffen, aber den Weg für die entsprechende Kirchenversammlung vorbereitet.

Text: Martin Trautner/APK
Foto(s): Sammy Wintersohl/APK

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Tagespflege Sonnenschein im CJD Frechen: Ein Sinnesgarten entsteht

Im CJD Berufsbildungswerk Frechen, wo 250 junge Menschen eine Berufsausbildung in 30 anerkannten Berufen machen und dort auch in verschiedenen Wohnhäusern wohnen können, wurde vor fast zehn Jahren in einem der Wohnhäuser eine Tagespflege für pflegebedürftige Angehörige etabliert. Dort entsteht nun ein sogenannter Sinnesgarten, angelegt im Rahmen der Sendung „Duell der Gartenprofis“, die sonntags im ZDF ausgestrahlt wird.

„Ein Sinnesgarten ist, wie der Name schon sagt, ein Garten, der alle Sinne anregt, hören, schmecken, fühlen, sehen – und ja, da kommt alles Mögliche rein, was die Sinne anregt“, sagt Ute Repp. Sie ist Pflegedienstleiterin in der Tagespflege „Sonnenschein“ in Frechen, die im CJD Berufsbildungswerk Frechen zur Entlastung für pflegende Angehörige, die ihre Angehörigen selbst pflegen wollen, eingerichtet wurde. Für die Tagespflege mit täglich zehn überwiegend dementen Gästen war die Anlage eines gesicherten Außenbereiches sehr wichtig, damit die Gäste sich sicher fühlen, auch mal alleine und ohne Betreuung in den Garten gehen zu können.

Die Idee

Wie es zur Idee der Anlage eines Sinnesgartens kam, erklärt Ute Repp: „Ich glaube der ausschlaggebende Punkt war, dass einer unserer Gäste vor Jahren aus der Tagespflege raus ist und mit der Polizei gesucht worden ist. Wir haben natürlich immer wieder Menschen mit einer Weglauftendenz, die halt dann nach Hause gehen möchten und bei ihm war das auch so. Seine Frau hatte uns dann so ein bisschen die Initialzündung gegeben, sagte sie, das wär doch schön, wenn ihr einen großen Außenbereich hättet, wo mein Mann laufen könnte, ohne dass wir Angst haben müssten, dass jemand verloren geht.“

Somit ist Jahr für Jahr die Idee gewachsen, einen großen Garten anzulegen, zumal es angrenzend an die Tagespflege ein großes, brachliegendes Gelände gab, was früher einmal zum Ausbildungsbereich Zierpflanzenbau des CJD Berufsbildungswerkes Frechen gehörte und nicht mehr gebraucht wurde. Zahlreiche Spenden und eine weitere Idee ließen den Plan zum Bau schließlich konkret werden.

Für Menschen mit Demenz

„Ein Kollege hat dann noch die Idee gehabt, uns beim Duell der Gartenprofis anzumelden und wir haben uns eigentlich keine sehr großen Chancen ausgerechnet, aber die Menschen beim ZDF waren so davon angetan, weil es ja auch eine Sache ist für Menschen mit Demenz“, sagt Ute Repp.

Geplant ist ein gesicherter Garten, in dem die Gäste alleine gehen können mit Ruheplätzen, Sträuchern, Apfelbäumen, Rollrasen und einer Blumenwiese. Dazu soll es ein Hochbeet geben,  sodass sich auch Menschen in Rollstühlen gut dort aufhalten können und eine neue Terrasse, von der ein sehr schön gestalteter, geschwungener Rundweg ausgeht, der gut mit Rollstühlen befahrbar ist. Es soll auch ein Mehrzweckbereich entstehen mit Bowl und Kegeln und es werden verschiedene Bodenarten angelegt, wie Margit Albrecht, stellvertretende Pflegedienstleiterin erklärt: „Es wird verschiedene Bodenbeschaffenheit sein, mit Sand, mit Rindenmulch. So eine Abtrennung, da kann man halt fühlen und mit den Füßen drüber gehen, barfuß, wer das möchte.“ Sie erklärt: „Das wird für unsere dement erkrankten Gäste ganz spannend.“

Hollywood-Schaukel und Insektenhotel

Dann gibt es auch eine Hollywood-Schaukel und Bänke, angeschafft von Spenden von Angehörigen verstorbener Gäste, wo man verweilen kann, auch in Gedenken der Gäste, die über die Jahre hinweg den Mitarbeitenden der Tagespflege ans Herz gewachsen sind. Margit Albrecht und Ute Repp haben sich zudem ein eigenes Projekt für den Sinnesgarten  ausgedacht. Ute Repp sagt: „Wir sind gerade dabei ein Insektenhotel zu bauen. Da haben wir auch ansatzweise unsere verschiedenen Gewerke mit ins Boot geholt.“ Die Tischlerei habe beispielsweise die Hölzer zugeschnitten. Das Insektenhotel sei so konzipiert, dass man es auch mal woanders hinstellen könne, wenn man merke, dass der Platz vielleicht nicht gut ist.

Die Gäste der CJD Tagespflege werden sich sehr über den Garten freuen und es genießen, dort Obst zu naschen, Lavendel zu riechen oder auch bei der Pflege des Gartens mithelfen zu können, wie beim Unkraut zupfen oder Blumen gießen, da ist sich Margit Albrecht sehr sicher: „Der Sinnesgarten ist wirklich eine super tolle Sache, also da sind wir riesig glücklich, dass das geklappt hat, vor allen Dingen, jetzt so schnell mit dem Duell der Gartenprofis. Es ist wirklich schon enorm, wie schnell die arbeiten können. Es ist schon toll, alleine schon das Zuschauen ist schon super.“

Der Sinnesgarten wird im Rahmen der Sendung Duell der Gartenprofis, die immer sonntags im ZDF läuft, entstehen. Der Bau des Gartens und das Ergebnis werden dann zu sehen sein im ZDF an einem Sonntag im August/ September. Der Garten ist durch Spenden finanziert worden.

Homepage:

www.studioeck.de

www.tagespflege-frechen.de

Der Link zum Podcast:

https://www.studioeck.de/modules/file/icons/audio-x-generic.png

 

Text: Birgit Niclas/APK
Foto(s): Birgit Niclas/APK

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Kirche2go fragt: „Was sind glückliche Familien?“

Was sind glückliche Familien? Bzw. wie sehen sie aus? Janneke Botta spricht in Video darüber, welche Formen von Familie sie kennt. Ihrer Erfahrung nach, sind glückliche Familien nicht nur diese, in denen alles glatt läuft. Auch findet die junge Pfarrerin Beispiele aus der Bibel, die zeigen, wie divers und bunt Menschen glücklich zusammenleben können. „Solange sie einander in der Liebe begegnen, ist Gott mit ihnen.“

Janneke Botta ist Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein. Dort ist sie insbesondere auch ein Mitglied der beymeister.

Das Video sehen Sie hier:

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Der Text zum Nachlesen:

„Ach ihr seid Patchwork?! Das dachte ich gar nicht. Ihr seht immer so glücklich aus!“ Das hat erst letztens jemand zu meiner Freundin von mir gesagt. Offenbar gibt es immer noch so ein klares Bild davon, dass das Glück nur denen gehört, bei denen alles glatt läuft: Kennenlernen, Hochzeit, Kinderkriegen und dann für immer und ewig zusammenbleiben. Dabei glaube ich, sind unsere Familien viel diverser, viel unterschiedlicher und das auch schon seit langer Zeit.

In der Bibel gibt es die Geschichte von Lea und Jakob. Die beiden sind verheiratet, aber sehr unglücklich miteinander, denn Jakob, der liebt eigentlich Rahel und mit der ist später auch zusammen. Und geht seinem Glück, folgt seinem Glück und findet mit Lea einen Weg, wie sie es trotzdem gut miteinander machen können. Da gibt es die Geschichte von Jonathan und David. Zwei Männer von denen die Bibel sagt, sie lieben einander mehr als sie jemals eine Frau lieben könnten. Sie kommen aus unterschiedlichen Häusern, ihre Eltern sind gegen die Beziehung, aber die beiden lieben sich und stehen das miteinander durch, sind füreinander da, sind Lebensbegleiter. Da gibt es die Geschichte von Jochefet, einer jungen Mutter, die schon während der Schwangerschaft weiß, dass sie ihr Kind nicht behalten können wird, denn wenn es bei ihr bleibt, wird es getötet werden und so entscheidet sie, nicht aus Hass, sondern aus Liebe, dass sie ihren Sohn Mose weggibt. Sie gibt in zur Adoption frei und Mose wird von einer anderen Frau, von einer Mutter großgezogen. Sie liebt ihn so, wie es eine leibliche Mutter tun würde, ist für ihn da, geht mit ihm gemeinsam durchs Leben.

So sind die diversen Geschichten in der Bibel gezeichnet von Liebe. Da geht es nicht darum, dass immer alles glatt läuft, dass immer alles rosarot ist, sondern da geht es darum, dass Menschen in Liebe beieinander, miteinander leben. Im ersten Johannes-Brief heißt es, Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der und die bleibt in Gott und Gott in ihm und ihr. Das ist das, was unsere Familien stark macht, auch wenn sie divers sind, wenn es Entscheidungen und Abbrüche gibt, für homosexuelle Paare, für Menschen, die nicht mit ihren Kindern gemeinsam groß werden können. Solange sie einander in der Liebe begegnen, ist Gott mit ihnen.

Text: Janneke Botta/APK
Foto(s): APK

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Mehr als 11,8 Millionen Euro Soforthilfe von Kirche und Diakonie

Die Diakonie RWL übergab erste Soforthilfe an betroffene Kirchengemeinden. Zahlreiche Menschen, auch aus Köln und Region beteiligten sich bereits am Spendenaufruf. Diakoniepräsident Ulrich Lilie, der Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, Martin Keßler, und Diakonie RWL-Vorstand Thomas Oelkers hatten Trockengeräte für die Aufräumarbeiten an die Kirchengemeinde im Schleidener Tal bei Aachen im Gepäck.

Die Straßen sind zum Teil komplett weggespült, zwischen den Häusern liegen Bruchstücke von Möbeln und privater Habseligkeiten. „Wir haben hier Bilder gesehen, die man sonst nur von anderen Ländern der Welt kennt“, sagte Diakonie-Präsident Ulrich Lilie. „Die Menschen haben ihr alles verloren, was ihre Identität ausmacht.“ Martin Keßler von der Diakonie Katastrophenhilfe versprach eine „schnelle, materielle Soforthilfe – und zwar so unbürokratisch wie möglich“. Die Diakonie stehe jetzt an der Seite der Menschen, wolle „Verbündete sein“, ergänzte Lilie.

Die Diakonie-Vorstände besuchten ein Seniorenheim der Kirchengemeinde, in dem 15 Appartements des betreuten Wohnens im Erdgeschoss vollständig zerstört wurden, sprachen mit dem Einrichtungsleiter, Pfarrer und Gemeindemitgliedern, deren Häuser überflutet wurden. Und sie brachten vier Trocknungsgeräte für die Aufräumarbeiten mit. Weitere sollen in den nächsten Tagen folgen.

„Das Wasser stieg auf 1,8 Meter“

In Kall wie auch im Nachbarort Gemünd ist ein großer Teil der Infrastruktur zusammengebrochen. Wohnhäuser, Geschäfte und Bankautomaten seien teilweise komplett zerstört, berichtete Pfarrer Erik Schumacher von der Evangelischen Trinitatis Kirchengemeinde Schleidener Tal. Es gebe keinen öffentlichen Nahverkehr mehr. Die Busse seien größtenteils einfach weggeschwemmt worden. In den Orten im Schleidener Tal war der Wasserpegel des Kallbach durch den Starkregen auf eine Höhe von 1,8 Metern angestiegen.

„Viele Menschen haben hier ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Bislang wissen wir von elf Menschen, die gestorben sind. Insbesondere ältere Menschen sind traumatisiert, weil sie die Evakuierungen an die Kriegszeiten erinnern“, berichtete der Pfarrer. Die Seniorinnen und Senioren, die aus ihren Appartements des betreuten Wohnens evakuiert werden mussten, wurden in einem anderen Altenheim der Kirchengemeinde untergebracht. Viele hätten einen Schock erlitten.

„Nicht nur für sie brauchen wir seelsorgerliche Begleitung. Auch andere Menschen aus unserer Nachbarschaft werden noch eine psychologische Nachbetreuung benötigen.“ Für Schumacher ist klar: Die materiellen, aber auch psychischen Folgen der Flutkatastrophe werden die Menschen im Schleidener Tal noch Jahre beschäftigen. Deshalb sei eine  langfristig angelegte strukturelle Hilfe nötig, betont der Pfarrer. Der Diakoniepräsident versprach, auch Fachleute vor Ort zu bringen, die den Aufbau und die Hilfen mit den Menschen vor Ort koordinieren.

Spendengelder von mehreren Millionen Euro

Gemeinsam stellen die evangelische Kirche und die Diakonie in einem ersten Schritt vier Millionen Euro für Betroffene der Flutkatastrophe als Soforthilfe bereit. Insgesamt stehen über die verschiedenen Spendenkonten von Kirche und Diakonie nun 11,8 Millionen Euro (Stand 22.7.2021) zur Verfügung. „Knapp 30 diakonische Einrichtungen und Kirchengemeinden haben bereits Anträge für die Sofortgelder eingereicht, bisher wurden mehr als 200.000 Euro an Betroffene ausgezahlt – und das wird stündlich mehr“, sagte Diakonie RWL-Vorstand Thomas Oelkers.

Aktuell kommen die Anträge aus Städten, die noch eine gewisse Infrastruktur besitzen, in denen es zum Beispiel wieder Strom gibt. Doch auch für besonders betroffenen Regionen gebe es pragmatische Lösungen: „Einige Bonner Einrichtungen beantragen Soforthilfe-Gelder für die Büros im zerstörten Ahrtal und fahren das Geld dort hin, damit es an die Menschen ausgezahlt werden kann“, berichtet Oelkers.

Die bereitgestellten Gelder werden für ganz unterschiedliche Bedarfe eingesetzt, zum Beispiel für Fahrzeuge, die Einrichtungen benötigen, um Bewohner zu transportieren. Und: „Wir bieten an, auch Bestattungskosten zu übernehmen. Eine würdevolle Beerdigung ist Diakonie und Kirche in dieser dramatischen Zeit ein Anliegen“, betonte RWL-Vorstand Thomas Oelkers.


So können Sie helfen:

Empfänger: Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
IBAN: DE79 3506 0190 1014 1550 20
Stichwort: Hochwasser-Hilfe

Zur Onlinespende der KD-Bank

Gemeinsam mit den regionalen Diakonischen Werken wird das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe in den nächsten Tagen Hilfen organisieren. Dazu hat die Diakonie RWL einen Krisenstab eingerichtet und steht im Kontakt zur Zentrale der Diakonie Katastrophenhilfe in Berlin.

Text: Diakonie RWL/Sabine Damaschke
Foto(s): Hermann Bredehorst/Diakonie Katastrophenhilfe

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Die „Ansprechbar“ ist immer donnerstags geöffnet Präses Thorsten Latzel auf der „Sommertour der Hoffnung“ – Station in der Brückenschlag-Gemeinde in Stammheim

Fast einen Tag lang nahm sich der Präses am 11. Juli 2021 Zeit für Köln auf seiner „Sommertour der Hoffnung“. Nach Stationen auf dem Pilgerpfad der Gemeinde Sürth, auf dem evangelischen Friedhof und bei den beymeistern in Mülheim ging es auf dem Uferweg stromab nach Stammheim zur Brückenschlag-Gemeinde.

Präses Latzel mit Wolfgang Thielmann auf der Sommertour der Hoffnung

Thorsten Latzel ist von Saarbrücken quer durch das Gebiet der Evangelischen Kirche im Rheinland bis nach Wesel geradelt. 600 Streckenkilometer und drei Bundesländer standen auf dem Programm. Unterwegs besuchte der Präses Gemeinden, Projekte und Orte, die Hoffnung machen. Insbesondere in der Zeit nach Corona. „Acht Tage, 40 Gemeinden, eine Botschaft: Wir brechen gemeinsam auf nach Corona“, brachte der Präses die Idee auf den Punkt. Nun also Stammheim.

Stationenweg in der Ev. Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim

Latzel schilderte erste Eindrücke: „Wir sind hier bei einer Gemeinde, in der man auf Anhieb richtig viel Leben spürt.“ Die Gemeinde hatte einen „Stationenweg“ aufgebaut, um die Angebote der Evangelischen in Stammheim und Flittard zu präsentieren. Pfarrerin Anja Fresia, die sich mit ihrem Mann Thomas die Pfarrstelle teilt, schenkte dem Präses gleich zu Beginn einen auf Papier gefalteten Kranich der Hoffnung. Davon haben die Stammheimerinnen und Stammheimer in den vergangenen Monaten Tausende gebastelt. „Kranich passt als erstes Zeichen“, kommentierte Latzel. „Wenn die Menschen nicht zu uns kommen, dann fliegen wir zu ihnen auf den Schwingen des Evangeliums.“ An der ersten Station auf dem Weg durch die Gemeinde bekamen der Präses und seine Begleiter unter bewölktem Himmel die „Sonne im Glas“.

Während der Fastenzeit handelte es sich dabei um eine „gesunde Suppe aus Möhren, Kartoffeln und Orangen“. Jetzt mixten die Stammheimerinnen und Stammheimer jahreszeitgemäß eine Limonade aus Orangen, Zitronen, Limetten aufgekocht in Orangensaft und Rohrzucker mit Mineralwasser und zur Abrundung mit ein wenig Minze. Wenn ein bisschen mehr Grenadine enthalten ist, ist es die Abendsonne. Mit weniger, trinkt man die Morgensonne. Die Suppe wurde während der Fastenzeit kostenlos an die Mitarbeitenden eines Supermarktes verteilt. Als Hoffnungszeichen für die, die während der Pandemie besonders gefordert sind und waren.

Café Lichtblick und mehr

Antje Gensichen, Leiterin des „Lichtblick Cafés und mehr“, erzählte dem Präses von ihrer Arbeit. Mit dem Café, in dem zum Beispiel regelmäßig Lesungen veranstaltet werden, sei man ganz bewusst aus der Kirche herausgegangen, „um Gemeinde in anderen Räumen zu entdecken“.  Um aber „noch weiter heraus- und zu den Menschen zu gehen“, habe man ein Lastenrad als mobiles Café in Betrieb genommen.

Während Corona habe man die kleine Schwester des mobilen Cafés erfunden: Die „Ansprechbar“. In der habe es nur Kontakt zwischen zwei Menschen gegeben. „Ich war erschrocken, wieviele Menschen mir gesagt haben, dass sie schon längere Zeit mit niemandem mehr gesprochen haben und dass sie sehr einsam seien“, berichtete Antje Gensichen von ihren Begegnungen in der „Ansprechbar“. Das Angebot habe sich verstetigt. „Wir stehen mittlerweile jeden Donnerstag auf dem Stammheimer Markt und reden mit den Leuten.“ Eine Frau aus der Gemeinde erzählte, dass sie in der „Ansprechbar“ strickt und mit den Leuten spricht.

Der Präses kannte sich aus: „Es gibt drei gute Anlässe für Gespräche: Hunde, Kinder, Stricken.“ Weiter ging es zum Wikinger-Schach-König. „Ich liebe dieses Spiel, um mit Menschen in Kontakt zu kommen“, sagte Pfarrerin Anja Fresia, gestand aber gleichzeitig ihre Talentlosigkeit beim Werfen mit Holzstäben auf Holzklötze. Das mindert ihren Eifer mitnichten. Regelmäßig lädt sie über WhatsApp Menschen zum Spiel auf der großen Wiese vor der Stammheimer Immanuelkirche ein.

Mit diesem Segensrad als Impuls für seine morgendliche Andacht startete der Präses seinen 6. Tourtag am 11. Juli 2021 durch Köln

Die Gemeinde als Ort der Hoffnung

Beim Betreten der Kirche würdigte der Präses als erstes die warme Atmosphäre von deren Holzausstattung schon im Foyer. Die Kirche wurde 2013 nach ihrem Neubau in Dienst gestellt. Erster Eindruck des Präses im Kirchraum: „Die farbenfrohe Wand zieht einen sofort in den Bann. Sieht fast wie ein Kirchenfenster aus. Buntheit. Reichtum der Schöpfung. Sehr konzentriert. Toller Klang der eigenen Stimme. Licht von oben. Sehr hell. Wunderschöne Kirche. Ich verstehe, dass Sie die lieben“, sagte Latzel an Thomas Fresia gewandt, der die Kirchenführung übernommen hatte. „Große schöne Kirchen ziehen uns nach oben und lehren uns den aufrechten Gang“, bilanzierte der Präses seinen Besuch in der Immanuelkirche.

„Was ich so schätze, ist das Miteinander von Ehrfurcht und Geborgenheit in dieser Kirche“, ergänzte Thomas Fresia. Weiter ging es in die Kapelle, die immer geöffnet ist. „Kleine Anlaufstelle für das Gebet“, nannte Latzel den Raum mit dem geschwungenen Kreuz an der Wand. Bevor die Radtour weiterging Richtung Leverkusen und Solingen fasste Latzel seine Eindrücke von Stammheim zusammen: „Diese Gemeinde ist ein Ort der Hoffnung. Eine Kombination von drinnen und draußen. Die Gemeinschaft einer Gemeinde, die nach außen geht, bewusst im Veedel agiert, die Menschen aufsucht, neue Sprachformen entwickelt, die kulinarisch arbeitet, Menschen etwas anbietet und zugleich von ihnen lernt und so wunderschöne Orte hier vorhält.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann, APK, Haseleu

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Kirche2go fragt: Warum lässt Gott das zu?

Die Hochwasserkatastrophe hat ihre Spuren hinterlassen. Kirche2go geht diesmal dieser Frage nach: Warum Gott, lässt Du das zu? Gerade bei Krankheiten, Tod, Unfällen oder Katastrophen kommt es oft genau zu diesem Punkt, zu dieser Glaubensfrage. Was soll das alles? Das kann doch nicht gottgewollt sein? Pfarrer Sebastian Baer Henney stellt sich dieser Frage. Denn er bekommt diese oft von Gemeindegliedern, Freunden und Mitmenschen gestellt. „Ich weiß es nicht,“ sagt Baer Henney,“warum Gott Dinge zulässt, die schmerzhaft sind.“ Trotzdem findet er Antworten auf diese schwierige Frage.

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Den gesamten Beitrag zum Nachlesen:

Warum lässt Gott das zu? Werde ich oft gefragt. Warum passiert dann eigentlich der Scheiß hier, das mit Krebs, das ist mit Auschwitz? Was ist mit…? Ja, die ganz großen Nummern kommen da und ich kann das total nachvollziehen und ich habe keine Antwort…

Ich weiß nicht, warum Gott Dinge zulässt, die schmerzhaft sind.

Manche Dinge sind vielleicht hausgemacht, dass die Menschen Dinge einfach so machen, dass sie katastrophal daneben gehen.

Aber auch dann ist ja die Frage, warum Gott das zulässt?

Es gibt zwei Punkte, die ich dabei wichtig finde. Das eine ist, dass Gott sich ganz am Anfang schon entschieden hat, uns Freiheiten zu lassen. Wir können uns für Gott entscheiden und gegen Gott und da wo wir Dinge machen die offensichtlich dem widersprechen, was mir als Christ eigentlich aufgegeben ist, da, wo wir nicht aus Liebe handeln, wo wir uns der Liebe verschließen, da passieren Dinge, die schlecht sind. Manchmal übrigens auch gar nicht aktiv, dass ich mich dagegen entscheide oder so. Manchmal passieren einfach Dinge, weil es Verkettungen gibt, weil es Vorgänge gibt, die schlecht sind, aber Gott da nicht interveniert. Wahrscheinlich, weil er uns zum gewissen Grad diese Freiheit lässt. Das andere ist, dass ich darauf vertrauen muss, dass Gott trotzdem irgendwie da ist. Wenn ich daran glaube, dass Gott überall in dieser Welt wirkt, dann glaube ich, wirkt er sogar da, wo das Schlechte passiert, dann wirkt er sogar im Mittelmeer, vielleicht wenn Schiffe kommen und Leute da raus fischen.

Das heißt also, wenn ich mir diese Frage stelle, warum Gott Böses zulässt, komme ich nicht weiter, weil Gott ist Gott und ich muss ihn nicht verteidigen und ich muss ihn nicht in Schutz nehmen, denn, wer bin ich, dass ich Gott in Schutz nehmen will?  Aber ich glaube, ich kann die Frage sicher sinnvoller stellen, wenn ich frage, wo wirkt Gott eigentlich im Schlechten?

Das heißt, wenn ich darauf vertraue, dass da, wo schlechtes passiert, trotzdem auch Gott ist, dann komme ich, glaube ich, weiter und da kann ich seine Spuren auch in dem schlimmsten Übel irgendwo sehen, so ein bisschen weniger Sintflut. Die ganze Welt geht unter, aber ein paar werden eben doch gerettet.

Ein schönes Bild finde ich: Gott wirkt da und es gibt so einen alten Psalm, Psalm 23, das ist der bekannteste Psalm:

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich doch kein Unglück, denn dein Stecken und Stab trösten mich.

Also Gott als Hirte beschützt mich mit seinem Hirtenstab auch da, wo es wirklich finster ist. Und wenn ich mit Menschen zu tun habe, die wirklich Schlimmes erlebt haben, dann habe ich das manchmal, dass die sagen: …“und dann hat Gott mich da raus geholt“; „dennoch war Gott da“; „trotzdem habe ich hinterher gemerkt: Gott war sogar da in diesem Keller, wo ich verschüttet war nach dem Bombenangriff…“ Und das finde ich total berührend.

Für mich ist das der Punkt, wo ich merke, Gott ist nicht weg. Schlimmes passiert, ohne Frage, und Gott muss sich das anhören von mir.  Aber Gott ist dabei. Und Gott lässt mich nicht allein. Gott segnet mich, Gott segnet mich immer wieder.  Das heißt, die Frage ist nicht so sehr: Warum lässt Gott Schlechtes zu? Sondern: Wo ist Gott im Schlechten und wie kann ich ihn da trotzdem noch finden?

Text: APK
Foto(s): APK

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Hochwasserkatastrophe: Digitaler Klageraum #unwetterklage

Die Hochwasserkatastrophe hat auch Gebiete im Rhein-Erft-Kreis, in Köln, im weiteren Umland und anderen Teilen Deutschlands getroffen. Auf der EKIR-Seite im digitalen Klagetraum #unwetterklage können Betroffene, Nachbarn, Helfende schreiben, was ihnen durch den Kopf geht – ein Platz für das, was sie vor Gott bringen möchten. Es ist ein Ort für Klagen, Bitten, Trauern. Man kann Beiträge über Instagram, Facebook Messenger, Twitter oder per Formular auf die Wall schreiben:
  • Post auf Instagram mit dem Hastag #unwetterklage. Auf der Wall erscheint dann der Text und das Bild. Der Name wird von Instagram nicht übertragen. Will man mit Namen erscheinen, muss man ihn am Ende des Posts schreiben.
  • Tweet auf Twitter mit dem Hastag #unwetterklage. Der Inhalt des Tweets wird auf die Wall übertragen.
  • Nachricht über den Facebook-Messenger über den Link https://m.me/TalkToWalter – im Dialog den Hashtag #unwetterklage verwenden, damit die Nachricht auf die Wall übertragen wird. (Hinweis: Innerhalb der EU funktioniert der Video-Upload nicht.)
  • Nachricht ohne Social Media zu nutzen: Kommentarfunktion auf www.ekir.de/unwetterklage oder direkt über my.walls.io/unwetterklage.  Die E-Mail-Anschrift wird nicht veröffentlicht. Wenn der Name erscheinen soll, muss er ins Formular eingetragen werden, ansonsten kann „anonym“ verwendet werden.

Die Wall wird manuell moderiert, das heißt alle Beiträge müssen freigeschaltet werden.

Spendenkonto

Das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL), die Evangelische Kirche im Rheinland und die Evangelische Kirche von Westfalen haben ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet für Menschen, die besonders schwer von der Katastrophe betroffen sind.

Empfänger: Diakonisches Werk Rheinland-Westfalen-Lippe e.V. – Diakonie RWL
IBAN: DE79 3506 0190 1014 1550 20
Stichwort: Hochwasser-Hilfe

Zur Onlinespende der KD-Bank

Text: EKIR/APK
Foto(s): APK

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„Offenheit und guter Austausch“: Digitale Frauenkonferenz der Evangelischen Frauenhilfe

„Muss nur noch kurz die Welt retten“ – ein generationenübergreifendes Foodsharing-Projekt unter dem Motto des bekannten Liedes zu initiieren, das war nur eine der Ideen auf der ersten digitalen Frauenkonferenz der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland in diesem Sommer. „Gottesbegegnungen finden im Alltag statt. Genau da will Gott sein: in der Begegnung mit anderen, wenn wir uns berühren lassen, wenn wir die anderen wahrnehmen, in Gesprächen, in der Natur, so wie Jesus sich mitten in den Alltag seiner Menschen setzte“, sagt Christine Kucharski, Referentin für Presseund Öffentlichkeitsarbeit bei der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland. Ausgehend von dieser Erfahrung vermittelte Katharina Haubold, Projektreferentin für Fresh X und Lehrbeauftragte an der CVJM Hochschule, ihren Entwurf der „inkarnatorischen“ Gemeindearbeit, das bedeutet „Gott wird Mensch und zieht in die Nachbarschaft“.

Projekte, die Begegnungen ermöglichen

40 Teilnehmerinnen entwickelten Personenprofile von Frauen, denen sie in ihrem Alltag begegnen, quer durch Generationen und Kulturen, mit unterschiedlichen Interessen und Themen. Daran anschließend wurden Projekt-Vorschläge erarbeitet, die Begegnungen ermöglichen. In den Köpfen der Teilnehmerinnen entstanden neue „Räume“ der Kirche, die offen sind für alle Menschen, die zum Alltag gehören.

„Den zentralen Fragen der Gegenwart, wo und wie sich Kirche ereignet bzw. wie wir Kirche leben wollen, wurde auf der Frauenkonferenz ganz konkret nachgegangen“, berichtet Christine Kucharski. „Die erste digitale Konferenz hat ganz wunderbar geklappt. Es haben so viele Frauen aus unterschiedlichen Regionen und unterschiedlichen Altersgruppen teilgenommen. Es gab sehr viel Offenheit und einen guten Austausch. Wir haben sehr positive Rückmeldungen erhalten.“ Es entstanden unter anderem Projektideen für eine Foodsharing-Initiative, einen offenen Pilgertreff, eine generationenübergreifende internationale Kochgruppe und eine Nachbarschaftsgruppe für Mütter mit Kinderbetreuung.

Was aus den Projektenideen wird, soll in einem Relaunch der Konferenz im Frühjahr berichtet werden. „Das ist alles nicht neu, doch scheint es notwendig, sich immer wieder erneut und konkret mit der Frage auseinanderzusetzen, wie das Himmelreich mitten im Alltag stattfindet“, sagt Christine Kurcharski. „Das waren vier dicht gefüllte Stunden, die dazu anregen, die Samenkörner, die das Himmelreich verbreiten, vor Ort auszusäen.“

Frauenkonferenzen: offener Austausch

Mit den Regionalen Frauenkonferenzen will die Evangelische Frauenhilfe im Rheinland eine strukturelle Lücke in der Frauenarbeit der rheinischen Kirche schließen und lädt alle Frauen – unabhängig von einer Mitgliedschaft im Verband – zu einem offenen Austausch ein.

Die Frauenkonferenzen finden alle zwei Jahre an drei Orten in der rheinischen Kirche statt (Region Nord/ Mitte/ Süd) und sollen neue Räume für die Gemeinschaft aller Frauen in der Evangelischen Kirche im Rheinland eröffnen. Frauen aus den verschiedenen Kirchenkreisen können sich kennenlernen, ihre Themen einbringen, sich vernetzen, Veranstaltungen planen und ihre Gemeinschaft fördern.

Eingeladen sind alle Frauen, die Interesse daran haben, andere Frauen zu treffen und sich auszutauschen, z.B. Leiterinnen und Teilnehmerinnen von Frauengruppen, Presbyterinnen, Kindergottesdienstmitarbeiterinnen und Lektorinnen.

Text: APK
Foto(s): APK

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Kirchen in Köln und Region läuten und beten angesichts der Flutkatastrophe

Angesichts von Leid und Not, die die Flutkatastrophe über viele Menschen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gebracht hat, rufen die Kirchen in Köln und Region zusammen mit der Evangelischen Kirche im Rheinland zu einem Zeichen des Zusammenhalts auf: Gemeinden und Einrichtungen werden am Freitag, 23. Juli 2021, um 18 Uhr die Glocken läuten und an vielen Orten auch eine Andacht feiern. „Lassen Sie uns gemeinsam hörbar machen, dass wir uns gegenseitig unterstützen, füreinander beten und uns in der Nachfolge Christi gegen die zerstörerischen Mächte des Chaos stemmen“, schreibt Präses Dr. Thorsten Latzel in einem Brief an Mitchristinnen und Mitchristen.

Wie Kirche hilft und wo sie präsent ist
„Die Aufräumarbeiten haben erst begonnen. Menschen sind gestorben oder werden noch vermisst. Häuser wurden weggeschwemmt, Existenzen zerstört. Viele Mitmenschen benötigen jetzt konkrete, unmittelbare Hilfe und tröstende Zeichen der Solidarität“, betont Präses Latzel. Die Evangelische Kirche im Rheinland sammelt gemeinsam mit der Evangelischen Kirche von Westfalen und der Diakonie RWL Spenden. Die rheinische Kirche hat digital einen Klageraum (#unwetterklage) und eine Hilfe-Börse (#kirchehilft) eingerichtet. Notfall-Seelsorgerinnen und Notfallseelsorger sowie Engagierte sind in den betroffenen Gemeinden vor Ort. Es wird zu Gottesdiensten und zu Gebeten eingeladen.

 

Text: APK/EKiR
Foto(s): APK

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Beach & Heaven – Erleben Sie den Wochenausklang für Körper und Seele per Video: Thema Nieren

„Der menschliche Körper – ein Wunderwerk. Und mittendrin die Nieren“, sagt Christiane Neufang von der Evangelischen Hochschulgemeinde Köln. Sie sitzt gemeinsam mit Bernd Franzen, Yogalehrer und Prädikant, sowie Christoph Rollbühler von der Christuskirche in der Sandkapelle der Evangelischen Studierendengemeinde. Knapp 40 Menschen hören gebannt per Zoom zu. „Der äußere Schein mag trügen, auf die inneren Werte kommt es an, auf meine Haltung und auf meine Einstellung“, sagt Christiane Neufang. Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte hat eingeladen, die Woche mit ihm ausklingen zu lassen: „Beach & Heaven – Body meets Soul“ verbindet spirituelle Impulse mit körperlichen Elementen aus dem Yoga und Livemusik. Ende Mai ging es um die Nieren.

„Wir atmen tief ein und feste aus und spüren vielleicht das Kribbeln unter der Fußsohle“, sagt Christoph Rollbühler. „Wir laden ein, einige Atemzüge zu schweigen.“ Die Teilnehmer lauschen den langsamen Klavierklängen – auf der Couch sitzend, auf dem Boden, manche an die Wand angelehnt, manche im Meditationssitz. „Hier bin ich, mit meinem Atem, den nun ruhig werden lassen kann“, sagt Christoph Rollbühler. Bernd Franzen hebt die Hände zum Himmel und legt sie auf den Rücken auf Höhe der Nieren. Die Teilnehmer machen mit, intuitiv, spüren nach innen. „Unsere innersten Gefühlsregungen haben ihren Sitz an den Nieren“, sagt Christiane Neufang.

Welches Wort den Teilnehmer nach dem Wochenausklang im Kopf haben? Die Worte „Erfüllt“, „Freiheit“, „Angekommen“, „Wärme“, „Loslossen“ und „Ruhe“ erscheinen im Chat.

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