Viele Kölnerinnen und Kölner auf dem 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Dortmund

Mit Pionieren, Bienen, Gemeindearbeit, Vertrauensübungen, Musik und Kabarett waren viele Kölnerinnen und Kölner auf dem 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag (DEKT) in Dortmund vertreten. Viel Beachtung fanden dabei die „beymeister“ aus Köln-Mülheim.

#Bienen, Pioniere und „beymeister“

Werkstatttag Start-up Kirche | Barcamp

Pfarrer Sebastian Baer-Henney über Bienen und Pioniere

„Pioniere wollen sich aufmachen, sind getrieben von einer inneren Unruhe, um Neues auszuprobieren, um zu bauen, um zu gründen. Sie wollen sich aufmachen, können nicht ewig im Gleichen bleiben. Und wenn sie vor Ort nicht mehr gründen können, dann werden sie unglücklich und gehen irgendwann ein.” Mit diesen Worten erklärte Pfarrer Sebastian Baer-Henney aus Köln-Mülheim in seinem Vortrag zu „Entrepreneurship und Kirche“, wie er neue Wege in seiner Gemeinde gegangen ist und das Start-up „beymeister“ gegründet hat. Die Zuhörerinnen und Zuhörer im voll besetzten Reinoldium in der Dortmunder Innenstadt hörten ihm gespannt zu.

Baer-Henney brachte den Zuhörerinnen und Zuhörern die Idee von Pionieren durch ein Bild nahe. Er verglich Pioniere mit Bienen. Die fleißigen Insekten sind aus seiner Sicht von dem Gedanken getrieben, etwas zu schaffen. „Sie wollen bauen”, stelle er fest, doch dafür benötigen sie neben einem Raum und Material auch eine Grundversorgung.

„Wenn sie dies bekommen, werden sie arbeiten, solange sie können. Andernfalls ziehen sie weiter auf der Suche nach einem geeigneteren Raum“, erklärte Baer-Henney weiter. Aus seiner Sicht braucht die Kirche Pioniere, um voranzukommen. Jedoch müssten die Beteiligten die Anforderungen kennen, die an sie herangetragen werden, um diese zu erfüllen. „Was brauchen Pioniere praktisch, damit sie sich wohlfühlen?“, fragte einer der Zuhörer aus dem Publikum. Die Antwort von Baer-Henney war gleichermaßen kurz wie auch deutlich: „Vertrauen!” Nach seinen Erfahrungen ist Vertrauen in Pioniere wichtig, denn sie arbeiten ohne zu wissen, wie das Ergebnis aussehen wird. „Das ist Freiraum und das ist Vertrauensvorschuss. Und das ist das Vertrauen dahinein, dass das kleine Bienchen im Kopf summen wird.“

Miriam Hoffmann und Pfarrer Sebastian Baer-Henney

An der Seite von Pfarrer Baer-Henney arbeitet Gemeindepädagogin Miriam Hofmann. Gemeinsam haben sie das Projekt „beymeister“ in der Evangelischen Kirchengemeinde Mülheim am Rhein gegründet. Hofmann stellte im Anschluss das Projekt vor und berichtete auch von ihren ersten Schwierigkeiten. Im Presbyterium der Gemeinde dachten die Mitglieder zum Beispiel, dass die neu hinzugewonnenen Besucherinnen und Besucher in die bestehende Gemeindearbeit integriert werden könnten. Diese wollten aber nicht einfach nur bestehende Aufgaben übernehmen, wie zum Beispiel ein Gemeindefest mitzugestalten oder den Gemeindebrief auszutragen. „Sie wollten eigene und neue Wege finden, wie Kirche gebaut werden kann”, erklärte Hoffmann. Baer-Henney ergänzte, dass hierzu eine passende Fehlerkultur nötig sei. „Wir brauchen Fehler. Wer nicht probiert, der macht keine Fehler und der probiert auch nicht. Wer probiert, der macht Fehler“, ermutigte er die Zuhörerinnen und Zuhörer.

Kölner Treff – Evangelische Jugend in Köln und Umgebung

Zentrum Jugend | Café

Mit zehn großen Zelten und einem gewaltigen Küchenbereich war der „Kölner Treff“ Teil des Zentrums Jugend. Geboten wurden zahlreiche Aktionen rund um das Kirchentagsmotto „Was für ein Vertrauen“. So standen in diesem Jahr Vertrauensübungen und -spiele im Mittelpunkt. Die 175 Teamerinnen und Teamer kamen aus 18 Kirchengemeinden aus den vier Kölner Kirchenkreisen. In drei Schichten versorgten sie die Besucherinnen und Besucher von 10 bis 18:30 Uhr, nicht nur mit Programm, sondern auch mit Essen und Trinken.

v. l. Katrin Reher, Daniel Drewes, Ulrike Mensching und Arno Kühne

Rund 1.000 Portionen Essen verteilten sie jeden Tag. Besonders beliebt waren die Suppen und die Gemüsedöner, die, nach Angaben von Bildungsreferent Daniel Drewes eine begehrte Alternative zum reichhaltigen Bratwurst- und Pommes-Sortiment darstellten. Als Zutaten gab es vorzugsweise Bio-Produkte, die aus der Region stammten. Organisiert wurde der „Kölner Treff“ von Daniel Drewes vom Evangelischen Jugendpfarramt, Arno Kühne vom Evangelischen Jugendreferat Köln-Mitte und Katrin Reher vom Evangelischen Jugendreferat Köln-Nord. Unterstützt wurden sie von vielen Praktikantinnen und Praktikanten sowie FSJ-lerinnen und FSJ-lern.

 

Ulrike Mensching, Leiterin des Evangelischen Jugendpfarramtes, war sehr zufrieden mit dem Verlauf des Kirchentages. Zum ersten Mal waren alle vier Kirchenkreise zusammen vertreten. Nach dem ersten „Kölner Treff“ im Jahr 1992 hat sich diese Veranstaltungsform etabliert. Die Suche nach Freiwilligen ist aus Menschings Sicht schon fast ein Selbstläufer geworden.

 

Kabarett Hermanns & Putzler

 

Kabarett | Aufführung

Vor elf Jahren haben sich Sabine Putzler und Susanne Hermanns nach eigenen Angaben ineinander „verliebt“ und das Kabarett Hermanns & Putzler gegründet. Für ihre Auftritte schreiben sie immer ein passgenaues Programm. Die Auftraggeber erhalten hierüber im Vorfeld keinerlei Informationen, was die Aufführung zusätzlich spannend macht. Kirchentag machen sie seit 2011.

Sabine Putzler und Susanne Hermanns sind das Kabarett „Hermanns & Putzler“

„Eine besondere Herausforderung stellte der Kirchentag in Stuttgart dar“, verraten die beiden. Hier lautete das Thema „Sterben“. Selbst hier trafen sie den richtigen Ton und ihre Bedenken blieben unbegründet. Und so freuen sie sich, dass ihre Bewerbung auch in diesem Jahr vom Kirchentag berücksichtigt wurde.

Zur eigenen Motivation verrät Hermanns: „Es ist natürlich toll, wenn man da hingeht und dann sieht, dass da eine Schlange von 600 Leuten steht, die gekommen sind, weil sie uns sehen wollen.“ Im Gegensatz zum Kölner Kabarett Klüngelbeutel sehen sie sich weniger sakral und bieten ein Programm, das eher durch eine gesellschaftliche denn eine kirchliche Brille schaut. Je nach Auftrag und Erwartungshaltung dauern die Vorbereitungen unterschiedlich lange. Für den Kirchentag bereiteten sie sich zwei Monate vor.

Das Programm für den Kirchentag 2019 ging zum Beispiel auf die neue Datenschutzverordnung ein. So stellten die beiden einem tobenden Publikum vor, wie Datenschutz in einer Gaststätte funktionierte, die den Datenschutz ernst nimmt. Von der Bestellung bis zur Abrechnung ist einiges komplizierter, wenn das Konsumierte personenbezogene Daten darstellen und man vor dem Erhalt der Rechnung ein Recht darauf hat, vergessen zu werden. Aber auch der obligatorische Anruf bei der Mutter ist nahezu unmöglich, wenn man die Telefonnummer nicht ohne Einverständnis speichern darf.

Auch vor der Ökumene machte das Kabarett keinen Halt. In der Dortmunder Fussballhochburg griffen sie das Thema „ökumenischer Fußball“ auf. „Oh, die Katholen sind nervös”, sagte dann der eine Fan, gespielt von einer der beiden Kabarettistinnen. „Kein Wunder, wenn man seit hunderttausend Jahren nach demselben Muster spielt”, entgegnet der andere Fan.

Text: Ebels/APK
Foto(s): Ebels

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Neues Leben im Lebensbaumweg

Grundsteinlegung in Heimersdorf ein

„Das ist der Lebensbaumweg – und nun wird er wieder ‚belebt‘!“, begrüßte der Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord, Markus Zimmermann, in seiner Rede die rund 80 Gäste, die zur Grundsteinlegung des Neubauprojektes der Antoniter Siedlungsgesellschaft im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (ASG) in Köln-Heimersdorf gekommen waren. Eingeladen hatte die ASG, die auf dem Grundstück des ehemaligen Gemeindezentrums Magnet der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Neue Stadt bis Anfang 2020 die Fertigstellung eines Mehrfamilienhauses mit sieben Wohneinheiten und bis Ende 2019 sieben Einfamilienreihenhäuser plant.

Kirchengemeinde setzte wichtiges Zeichen

„Die Gemeinde Köln-Neue Stadt ist für uns im Kirchenkreis Vorbild mit ihrem Mut und ihrem Umsteuern!“, lobte Zimmermann. Denn im Lebensbaumweg werde weiter Kirche und Gemeinde sein, „anders, als das in den letzten Jahrzehnten im Magnet war“, weiß er. Aber: „Hier werden Menschen aus ganz unterschiedlichen und vielfältigen Zusammenhängen leben. Als Kirche schaffen wir Gemeinschaft, deswegen ist uns auch die Quartiersarbeit ganz wichtig. Die Kirchengemeinde setzt hier ein wichtiges Zeichen, denn Kirche wird weiterleben und Gott wird auch hier in Heimersdorf weiter präsent sein“, so der Superintendent.

ASG hat gemeinsam mit der Kirchengemeinde gute Lösungen gefunden

Dass das Gemeindeleben, dessen Schwerpunkt zurzeit ins nahegelegene Chorweiler auf den Pariser Platz verlagert wurde, in Heimersdorf wieder aufgenommen und fortgeführt werden kann, hat die ASG von Anfang an in ihre Planung aufgenommen. Im Erdgeschoss des Mehrfamilienhauses wird die Kirchengemeinde Räume anmieten. Auch der auf dem Grundstück bereits bestehende Kindergarten wird von der Gemeinde ohne Unterbrechung durch die Bauarbeiten weiter betrieben. „Wir haben hier ein Baukonzept, auf das wir sehr stolz sind! Denn wir bieten insbesondere Familien zu einem Quadratmeterpreis zwischen 6,25 und 7,15 Euro günstigen Wohnraum in 2- bis 6-Zimmerwohnungen und Einfamilienhäusern an einem guten Kölner Standort mit einer guten Infrastruktur“, betonte der Geschäftsführer der ASG Guido Stephan in seiner Ansprache und erläuterte, dass fünf Wohnungen sowie fünf Einfamilienhäuser öffentlich gefördert seien.

„Mein Dank gilt insbesondere der Kirchengemeinde, mit der wir von Anfang an gut zusammengearbeitet und sachgerechte Lösungen für alle Probleme gefunden haben“, sagte er und fügte hinzu: „Wie Sie wissen, wird wegen des angespannten Wohnungsmarktes zurzeit über Enteignungen nachgedacht. Von dieser Diskussion ist auch unser Schwesterunternehmen, die evangelische Hilfswerksiedlung in Berlin, betroffen. Enteignung löst aber keine Probleme. Bauen ist die Lösung! Und wir haben hier sogar gemeinsam eine Lösung gefunden, wie wir der Kirchengemeinde ihren Grund und Boden erhalten, weil wir unseren Neubau auf einem Erbbaugrundstück errichten.“

Bereit zum Aufbruch

„An diesem Ort werden heute Erinnerungen lebendig“, begann der Pfarrer der Kirchengemeinde Wilfried Seeger seine Rede. „Was wir mit diesem Ort verbinden, das geht ans Herz. Nahezu fünfzig Jahre hat hier das Gemeindeleben pulsiert, wurde gesungen und gebetet und Gott in unserer Mitte gefeiert, sein Wort gehört und gelebt.“ Seeger bezog sich auf das gerne in der Gemeinde gesungene Lied: „Ein Schiff das sich Gemeinde nennt“. In diesem Schiff müsse aber eine Mannschaft sein, die bereit ist zum Aufbruch, betonte er und stellte fest: „So ist diese Gemeinde auf Kurs gegangen und ist es noch.“

Bei diesem Bau gehe es nicht darum, einfach einen schönen neuen Gemeinderaum zu haben, der darauf wartet, dass er sich füllt, sagte der Pfarrer. „Damit ist es nicht getan. So wird nicht gebaut. Jedenfalls nicht auf diesem Grund, und auf dieser Baustelle.“ Denn Bauen sei nichts Abgeschlossenes, nichts Statisches, sondern etwas Dynamisches. „Die Steine alleine, die machen es nicht“, sprach er die zahlreich anwesenden Gemeindeglieder direkt an. „Ihr seid die lebendigen Steine, mit denen das Haus gebaut wird.“

Diakonie Michaelshoven nimmt gemeinsam mit der ASG Verantwortung für die Stadt Köln wahr

„Wir führen hier eine langjährige Tradition fort, indem wir bei Neubauprojekten Wohngruppen für Menschen aus schwierigen Verhältnissen realisieren, die von der Diakonie Michaelshoven betreut werden.“, begründete Guido Stephan die Idee, auch in Heimersdorf ein Doppelhaus für eine betreute Wohngemeinschaft einzuplanen.

Der kaufmännische Vorstand der Diakonie Michaelshoven, Uwe Ufer, dankte Stephan: „Dieses Beispiel der Zusammenarbeit mit den Antonitern zeigt, wie fruchtbar eine Arbeit sein kann, wenn Menschen verschiedener Firmen sich einfach zu einem gemeinsamen Projekt zusammen finden. Dafür möchte ich Ihnen meinen Respekt zum Ausdruck bringen.“ Mit der ASG habe man schon viele gute Projekte umgesetzt und damit eine soziale Verantwortung für die gesamte Stadt Köln wahrgenommen. „Immer wenn wir uns aktiv zeigen, geht es um Menschen, denen es gar nicht so gut geht. An die zu denken und ihnen Wohnraum zu geben, ist eine vorzügliche Aufgabe“, sagte er.

Ufer zeigte sich erfreut darüber, dass bald eine Jugendgruppe mit sieben jungen Menschen, die derzeit auf dem Campus in Rodenkirchen lebt, hier untergebracht werden kann. Mit diesem Projekt sei man endgültig im Kölner Norden angekommen. Bisher gebe es lediglich zwei Jugendprojekte der Diakonie Michaelshoven in Chorweiler und Lövenich.

Ufer dankte auch der Kirchengemeinde: „Sie hatten den notwendigen Mut, zur richtigen Zeit, die richtigen Dinge nach vorne zu bringen, das ist immer der Grund für etwas Großartiges, und das werden die Menschen die hier später einziehen, entsprechend würdigen.“ Auch in der christlichen Historie kenne man den Grundstein, wusste er. In der Bibel werde dieser als Eckstein bezeichnet, der die Hoffnung zum Ausdruck bringe, dass das neue Gebäude auf gutem Grund und Boden fuße und immer den Menschen dienen solle.

Die gute Zusammenarbeit der ASG mit allen am Bauprojekt beteiligten brachte Markus Zimmermann treffend mit einer Bibelstelle des Propheten Jesaja auf den Punkt: „Des Herrn Rat ist wunderbar, und er führt es herrlich hinaus.“ – „Hier war nicht nur der Rat des Herrn wunderbar“, sagte der Superintendent, „sondern der von allen beteiligten Verantwortlichen – ASG, Gemeinde, Diakonie Michaelshoven, Architekten und alle, die hier am Bau mitarbeiten“.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns

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30 Jahre Mauerfall, Karl-Barth-Jahr und die „Neue Nachhaltigkeit“ – Programm für das zweite Halbjahr 2019 der Melanchthon-Akademie vorgestellt

Drei Schwerpunkte beinhaltet das vielfältige Programm der Kölner Melanchthon-Akademie im zweiten Halbjahr 2019. „Wir haben einen neuen Fachbereich mit dem Namen ‚Nachhaltig leben‘“, erklärt Akademieleiter und Pfarrer Dr. Martin Bock zum neuen Programm. „Wir setzen das Karl-Barth-Jahr mit einer in Deutschland außergewöhnlichen Tagung zu Karl Barth und dem Judentum fort. Außerdem beschäftigen wir uns mit der Wende 1989, die Deutschland und Europa massiv verändert hat und auch heute noch verändert.“

 

Programmbereich „Nachhaltig leben“

Klimakrise und Nachhaltigkeit sind in der Gesellschaft mittlerweile keine randständigen Themen mehr, sie sind im Mainstream der Gesellschaft angekommen. Dass jede und jeder viel mehr tun muss, wenn Mensch und Tier eine lebenswerte Zukunft haben sollen, ist inzwischen vielen Menschen klar. Was das im Einzelnen bedeuten kann und wie der einzelne Mensch sofort anfangen kann, ist eine große Herausforderung. Die Melanchthon-Akademie hat hierzu den neuen Programmbereich „Nachhaltig leben“ entwickelt. Darin setzte sie drei Akzente. Diese sind: „Was tun – was jede und jeder konkret tun kann“, „Solidarisch wirtschaften – Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit der Art und Weise des Wirtschaftens“ und „Schöpfung bewahren – die Rolle der christlichen Tradition bei der Nachhaltigkeit“.

 

Thema „Transformation“

Ein weiterer Schwerpunkt im zweiten Halbjahr 2019 bildet das Thema „Transformation“. Sechs Veranstaltungen bietet die Melanchthon-Akademie zu „Wende und Wandel“ an. Dies geht von der „Wende“ in Deutschland rund um das Jahr 1989 über Entwicklungen in der europäischen Friedens- und Sicherheitspolitik bis zu ökologischen Fragen, wie zum Beispiel der Kohleausstieg gelingen kann, oder ob die Kirche eine „Grüne Reformation“ braucht.

 

Karl Barth und das Judentum

Mit der Frage Karl Barths nach Israel beschäftigt sich eine Tagung im Rahmen des Karl-Barth-Jahres am 13. September. Mitten im Kirchenkampf 1933 „entdeckte“ Karl Barth das Judentum als den Augapfel Gottes. Der Angriff des Antisemitismus auf Gottes „Augapfel“ richtete sich nach seiner Überzeugung auch auf das Sein oder Nichtsein der Kirche. Was hat Barths Theologie uns heute angesichts neuer – nach seinen Worten – „dämonischer Verrücktheit“ des Antisemitismus zu sagen? Die Tagung „Karl Barths Frage nach Israel“ wird in Zusammenarbeit mit dem Karl-Barth-Beauftragten der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Evangelischen Kirche im Rheinland veranstaltet.

 

Abschied

Im Herbst verabschiedet die Melanchthon-Akademie ihre langjährige Studienleiterin Angelika Kirchhof. Sie geht nach 31 Jahren in der Akademie Ende September in den Ruhestand. Die Pädagogin war von 1988 bis 2008 als Sprachenlehrerin im Bereich Bildung und Migration tätig. Von 2008 an arbeitete Angelika Kirchhof als Studienleiterin für Persönlichkeits- und Gesundheitsbildung.

 

Akademie-Sommerfest

Am Samstag, dem 7. September 2019, lädt die Melanchthon-Akademie alle Interessierten zum Akademie-Sommerfest ein. Von 15 Uhr bis 19 Uhr ist ein buntes Programm geplant. Unter anderem gibt es eine Aufführung des Forum-Theaters, Workshops, und Kaffee & Kuchen, Kölsch & Imbiss. Zum Schluss des Sommerfestes ist ein gemeinsames Singen mit dem persischen Klang-Künstler Saad Thamir geplant. Der Eintritt ist frei.

Das Programm des zweiten Halbjahres 2019 der Melanchthon-Akademie kann kostenfrei bestellt werden unter: 0221/931803-0 oder unter per Mail unter anmeldung@melanchthon-akademie.de, Download unter: www.melanchthon-akademie.de

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Text: APK
Foto(s): APK

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Im Kirchentag steckt jede Menge rheinische und Kölner Kirche

Am kommenden Mittwoch, 19. Juni, beginnt in Dortmund der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag. „Was für ein Vertrauen“ ist das protestantische Großereignis mit einem biblischen Leitwort überschrieben. Und trotz des westfälischen Austragungsortes steckt im Programm jede Menge Evangelische Kirche im Rheinland und auch Kirche in Köln und Region. Hier einige Highlights:

Rundum Gottesdienste

Im Zentrum Gottesdienst bringen Pfarrerin Hanna Jacobs vom raumschiff.ruhr aus Essen und Pfarrer Sebastian Baer-Henney von „beymeister“ in Köln-Mülheim ihre Erfahrungen mit neuen Kirchenprojekten ein: „Besonders normal. Ist Gottesdienst eine Frage des Milieus?“ lautet der Titel des Podiums am Donnerstag, 20. Juni, 15 bis 17 Uhr, in St. Franziskus, Franziskanerstraße 3.  Dort hält Hanna Jacobs am Freitag, 21. Juni, von 19.30 bis 21 Uhr einen Workshop zu Gottesdiensten für junge Erwachsene. Ebenfalls in St. Franziskus geht Professor Dr. Jacob Joussen aus Düsseldorf am Samstag, 22. Juni, um 9.30 Uhr bei der Bibelarbeit dem Bibeltext des Tages auf den Grund. Der Juraprofessor ist Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland. Oberkirchenrat i. R. Klaus Eberl, früherer Leiter der Abteilung Bildung und Erziehung der rheinischen Kirche, hält am Freitag, 21. Juni, 9.30 Uhr, gemeinsam mit dem Berliner Sozial- und Medizinrechtler Dr. Robert Weber, im Kongresszentrum (Bereich Westfalenhallen) eine Bibelarbeit für schwerhörige Menschen.

Chormusical „Martin Luther King“

Die wohl „dickste“ Kirchentagsveranstaltung mit finanzieller und musikalischer Unterstützung aus der Evangelischen Kirche im Rheinland ist das Chormusical „Martin Luther King“: Mehr als 2000 Mitwirkende bringen Kings Traum von Gerechtigkeit am Donnerstag, 20. Juni, um 20 Uhr in der Westfalenhalle auf die Bühne. Einer der musikalischen Leiter ist dabei Kirchenmusikdirektor Christoph Spengler aus Remscheid.

Glaube als Weg zur Integration?

Segnend und diskutierend ist Präses Manfred Rekowski in Dortmund unterwegs. Musikalisch begleitet von Klavierkabarettist Bodo Wartke schenkt er den „Zuspruch zur Nacht“ am Donnerstag, 20. Juni, um 22 Uhr auf der Bühne auf dem Friedensplatz in der Innenstadt. Auch mit seiner eigenen Migrationsgeschichte im Gepäck diskutiert der gebürtige Masure am Freitag, 21. Juni, von 15 bis 18 Uhr, mit, wenn es um „Glaube als Weg zur Integration“ geht (ThyssenKrupp Info-Center, Oesterholzstraße 127, Innenstadt).

„Schaufenster Kirchentag“ mit Anselm Grün und Nikolaus Schneider

„Schaufenster Kirchentag“ sind die drei Tage Programm auf der Open-Air-Bühne auf der Kleppingstraße überschrieben, an denen der Landesausschuss Rheinland des Deutschen Evangelischen Kirchentags für Kirchentagsbesucherinnen und -besucher wie für Laufkundschaft in der Dortmunder Fußgängerzone erlebbar macht, was die Großveranstaltung bietet. Unter den vielen Gästen aus Politik, Gesellschaft, Kirche und Kultur sind auch Pater Anselm Grün und der frühere Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider. Am Samstag, 22. Juni, sprechen die beiden Theologen über „Vertrauen – spüre deine Lebenskraft. Was zum Leben weiterhilft“ und gestalten den liturgischen Abschluss des Bühnenprogramms. Aber auch Kölnerinnen und Kölner können auf der „Rheinischen Bühne“ live erlebt werden. So werden zum Beispiel am Donnerstag, 20. Juni, in der Zeit von 11 – 13 Uhr Dr. Matthias Burchardt, Akademischer Rat der Universität zu Köln, und die Künstlerin, Moderatorin und Filmemacherin Alex Jeanne in der Veranstaltung „Vertrauen bilden – Bildung vertrauen?!“ zu sehen sein. Im Anschluss um 13 Uhr wird unter anderem Thomas vom Scheidt, Pfarrer im Schulreferat des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region, das Mittagsgebet mitgestalten.

Vertraut den Neuen – von wegen!

So ist ein Konzert überschrieben, das „Con Spirito“, das Auswahlensemble im Posaunenwerk der Evangelischen Kirche im Rheinland, gibt. Unter Leitung von Landesposaunenwart Jörg Häusler spielen die Musikerinnen und Musiker am Samstag, 22. Juni, von 11 bis 12.15 Uhr in St. Clara, Am Stift 8, im Stadtteil Hörde. Untertitel: „Wie alt ist das Neue und wie neu ist das Alte?“ Seit mehr als 30 Jahren gibt es „Spell 88“, den Jugendchor der Evangelischen Kirchengemeinde Cronenberg. Und schon seit Jahrzehnten sind die Wuppertaler beim Evangelischen Kirchentag im Programm. So auch in Dortmund.  Dort bringt die musikalische Truppe unter anderem am Donnerstag, 20. Juni, 11 bis 13 Uhr, „Fame – das Tanzmusical“ auf die Bühne. Veranstaltungsort ist das Theater im Depot, Immermannstraße 29.

Ökumene, Jugend, Diakonie

Der Kölner Treff des Evangelischen Jugendpfarramtes wird wieder ein besonderes Highlight auf dem Kirchentag sein. Die Evangelische Jugend im Rheinland und zahlreiche weitere Jugendgruppen aus rheinischen Kirchenkreisen sorgen in Dortmund zusammen für ein attraktives Programm für junge Leute. Diakonische Einrichtungen wie die Theodor-Fliedner-Stiftung aus Mülheim/Ruhr und die Bergische Diakonie Aprath präsentieren sich auf dem Markt der Möglichkeiten. Gemeinden anderer Sprache und Herkunft auch aus der rheinischen Kirche setzen ökumenische Akzente. Sie alle sind im Programm des Kirchentags, der am Sonntag, 23. Juni, endet, zu finden: www.kirchentag.de/programm

Ermäßigte Tickets für den Kirchentag

Unter dem Motto „One day in paradise“ unterstützt der Landesausschuss Rheinland Gruppen, die für einen Tag am Kirchentag 2019 in Dortmund teilnehmen wollen.  Pro Gruppe gibt es für mindestens fünf und maximal 20 Teilnehmende einen Zuschuss von 50 Prozent  zum Preis einer Tageskarte.

Text: ekir.de/APK
Foto(s): DEKT/Silvia Kriens

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„One day in paradise“ – Tagesfahrkarten zum Kirchentag

Ein Angebot für den Kirchentag in Dortmund 2019 vom Landesausschuss Rheinland

Ein Großteil der Kirchenkreise in der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) grenzt unmittelbar an die Evangelische Kirche von Westfalen bzw. kann Dortmund mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen.

Frei nach dem Motto „One day in paradise“ unterstützt der Landesausschuss Rheinland mit Hilfe der Kollektenmittel der Evangelische Kirche im Rheinland Gruppen, die im Rahmen einer Tagesteilnahme am Kirchentag teilnehmen wollen.

Angebote für Gruppen

Pro Gruppe finanziert der Landesausschuss ein „One day in paradise-Paket“ für mindestens 5 und maximal 20 Teilnehmende mit einem Zuschuss von 50 Prozent einer regulären oder reduzierten Tageskarte.

Eine Tagesteilnahme kostet regulär pro Person 35,00 € inkl. Fahrausweis VRR. Die tatsächlichen Kosten für die Tagesteilnehmenden betragen beim „One day in paradise-Paket“ 17,50 € pro Person. Bei einer reduzierten Tageskarte von 19,00 € sind nach Abzug des Zuschusses 9,50 € pro Person zu zahlen.

Regularien und Voraussetzungen

  • Es können nur Gruppen (5 – 20 Personen) in den Genuss des „One day in paradise-Pakets“ kommen.
  • Die Zahl der evangelischen Teilnehmenden sollte überwiegen, da es sich um Mittel der EKiR handelt.
  • Der Gruppenleiter kann den Zuschuss für seine Gruppe beim Landesausschuss unter Nennung der Anzahl und des konkreten Teilnahmetages beantragen.
  • Der Zuschuss wird nach dem Kirchentag ausgezahlt.
  • Der Gruppenleiter bestätigt, dass X-Teilnehmende an einem der drei Veranstaltungstage an dem Kirchentag teilgenommen haben und reicht die Rechnung für die Tagestickets unter Angabe der Bankverbindung ein.

Kontakt

Landesausschuss Rheinland für den Deutschen Ev. Kirchentag
Hauptstr. 200, 41236 Mönchengladbach
Telefon: 02166 615935
E-Mail ute.dornbach-nensel@ekir.de

Text: DEKT
Foto(s): Stephan Schütze

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„Führe uns nicht weiter in Versuchung“: Diskussion im Sindorfer Gemeindezentrum zum Thema Energiewende und wir

Das Einfache ist oft das Schwere. Und noch schwerer ist es oft, es einfach zu machen. Das wurde klar bei einer Podiumsdiskussion im Sindorfer Gemeindezentrum. „Was können die Menschen in unserer Region zur Energiewende beitragen?“ lautete das Thema.

Die Podiumsgäste

V.l.: Sammy Wintersohl, Volker Rotthauwe, Jutta Schnütgen-Weber, Martin Klöti, Dr. Bernhard Seiger

Gäste auf dem Podium waren Jutta Schnütgen-Weber, die 1980 in Bonn die Grünen mitgegründet hat, lange für die Partei politische Mandate wahrgenommen hat und jetzt den Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vertritt, Volker Rotthauwe vom Institut für Kirche und Gesellschaft der Evangelischen Kirche von Westfalen, Martin Klöti von der Organisation „Neustart“ aus der Schweiz und vertraut mit dem Thema Nachhaltigkeit, sowie Dr. Bernhard Seiger, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd. Die Moderation des Abends übernahm Sammy Wintersohl, Leiter des Amtes für Presse und Kommunikation des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region.

Eingangsstatements

Volker Rotthauwe stieg direkt mit einer starken These zum Thema ein: „Wir müssen uns von der Illusion verabschieden, dass wir unseren Lebensstil durch noch mehr Wissen verändern werden.” er fragte weiter, wie die Menschen dahin kommen dass aus diesem Wissen zunächst einmal Wollen und danach Handeln wird. „Wie kommen wir zu einer Ethik des Genug?”, fragte er weiter.  Es brauche Orte, Rituale, es brauche Vergewisserung und es brauche realistische Ziele. Suffizienz sei ein wichtiges Stichwort. Damit wird in der Wissenschaft das Streben nach einem möglichst geringen Rohstoff- und Energieverbrauch bezeichnet.

Jutta Schnütgen-Weber wollte nicht von der Umwelt, sondern von der Mitwelt sprechen. Sie sah sich auf dem Podium als Stellvertreterin für alle Lebewesen, die nicht Menschen sind. Der Mensch müsse den Schritt wagen in die Richtung „Nicht alles ist für mich da“. Man solle sich mal beim Einkaufen fragen: „Was brauche ich wirklich?“

Martin Klöti forderte Solidarität mit der Mitwelt, mit Hühnern, Schweinen, Bäumen und allem anderen. Ernährung, Wohnen und Mobilität seien die drei Felder, auf denen das Streben nach Suffizienz die größten Erfolge verspreche.

Dr. Bernhard Seiger zitierte aus dem Ersten Buch Mose: „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.“ „Uns ist die Welt aufgegeben zum Bewahren“, fuhr der Superintendent fort. „Das sollten wir zur Grundlage machen für alles, was wir tun.“ Seiger verwies auch auf den großen Respekt vor der Schöpfung, der zum Beispiel in den Liedern aus dem Gesangbuch zum Ausdruck komme.

Ausblick

Wer eine andere, nachhaltige Landwirtschaft wolle, müsse bei sich selbst anfangen, erklärte Schnütgen-Weber. „Wir alle haben toleriert, wie unsere Lebensmittel hergestellt werden. Als ich ein Kind war, lag der Anteil der Lebenshaltungskosten für Nahrungsmittel viel höher als heute. Es ist nicht ehrlich zu sagen, wir retten die Arten und der Wohlstand und Konsum bleiben gleich.“

Rotthauwe empfahl Interventionen bei den Politikern. „Das ist wie beim Rauchen. Da wurde so lange über die Gefahren des Tabakkonsums informiert, bis die Politik reagiert hat.“ Klöti stimmt ihm zu: „Wir können Bürgerbewegung sein. Wir können Politik machen.“ Dr. Seiger sah das auch so: „Wir Bürger müssen handeln. Das Verbraucherverhalten hat in der Vergangenheit Sortiment in den Supermärkten verändert.“ Er sprach sich aber gegen straffe gesetzliche Regelungen für das Verhalten der Konsumenten aus.

Kritik

Das Plenum beteiligt sich an der Podiumsdiskussion

Schnütgen-Weber verwies auf die Europawahl. „Die Ergebnisse haben gezeigt, dass es den Bürgern reicht.“ Klöti ging einen Schritt weiter: „Wir sind systematisch unmündig gemacht worden. Schauen Sie nach England. Das Land kann sich nicht mehr selbst regieren nach der Abwendung von Europa. Hören Sie auf Ihre Herzen, Ihre Lust und Ihr Verlangen und handeln Sie danach.“ Klöti plädierte für die Selbstermächtigung der Bürgerinnen und Bürger. „Oft höre ich, dass man bei REWE mit einer Tauschwährung nichts einkaufen kann. Wir in der Schweiz haben an vielen Orten gezeigt, dass Vieles möglich ist. Es gibt bei uns Bezirke, in denen die Menschen weitestgehend autark leben nach Regeln, die sie sich selbst gegeben haben.“

Auch das Publikum beteiligte sich intensiv an der Diskussion. Eine Frau erinnerte an ihr Engagement gegen das Regime in Südafrika unter dem Motto „Kauft keine Früchte der Apartheid“. Später habe man erfahren, dass sich die Opposition sehr wohl durch diese Initiative gestärkt gefühlt habe. Wichtig sei, so die Aktivistin: „Man muss zu mehreren sein.“ Sie regte an, die Kirche möge eine Kampagne gegen Online-Handel starten, um die Händler vor Ort zu stärken. Deren wirtschaftliche Schwierigkeiten seien auch Teil der sozialen Frage, die sich aktuell stelle. „Nur eine Gesellschaft, in der es gerecht zugeht, kann sich gerecht auf den Weg machen.“

Viele Wortmeldungen drehten sich um die Situation der Landwirtschaft vor Ort. „Wir wollen, dass lokale Bauern am Leben bleiben.“ Ein Landwirt aus Kerpen erklärte, dass aus seiner Sicht das Volk immer schon ruhig gestellt worden sei mit „Brot und Spielen“. „Und wenn ich heute die Lebensmittelpreise und das Fernsehprogramm sehe, ist das immer noch so.“

Ein Mann aus dem Publikum monierte die Plastikflasche auf dem Podium. Dr. Seiger nannte die Kritik „völlig gerechtfertigt“. In den Gemeinden müsse man reflektieren, was zur Gewohnheit geworden sei und wo man Gewohnheiten ändern könne. „Muss es in den Gemeindehäusern im Winter wirklich 23 Grad warm sein?“

Ein Zuhörer fragte, ob es nicht möglich sei, dass die Kirche Grundstücke beispielsweise für Tiny-Houses zur Verfügung stelle. Dem erteilte Dr. Seiger eine freundliche Absage. „Meine Gemeinde besitzt genau zwei Grundstücke. Auf einem steht der Kindergarten, auf dem anderen die Kirche.“ Der Superintendent empfahl, sich dafür an staatliche Stellen zu wenden

Hoffnung

Rotthauwe nannte die Bewegung „Friday for Future“ einen Hoffnungsträger. „Die Jugendlichen haben großen Spaß. Die sind nicht so streng und so rigoros wie wir früher.“ Er kritisierte die Kirchen. „Wir waren mal Vorreiter bei der Eine-Welt-Bewegung und bei der Friedensbewegung. In Sachen Klimapolitik sind wir das nicht mehr. Wir müssen aufpassen, dass wir die Initiative der jungen Leute nicht ersticken, indem wir sie zu fest ans Herz drücken.“

Dr. Seiger stimmte ihm zu: „Ich glaube, das Thema ist uns irgendwie weggerutscht. „Wir sollten den Schwung in der politischen Landschaft nutzen, um mit unseren Partnern das Richtige zu tun.“ Er nannte als Beispiel die Verbesserungen, die gerade der Radverkehr in Köln erfährt. Auch die Gemeinden sollten ihr eigenes Mobilitätsverhalten in Frage stellen. „Müssen wir Ausflüge in Bussen machen statt Rad zu fahren.“ Auch jeder Einzelne sei gefragt bei seinem Reise- und Flugverhalten.

Empfehlungen

Schnütgen-Weber empfahl jedem, sich in der Politik zu engagieren. „Wir brauchen mehr Bürgerbeteiligung. Jetzt ist ein Zeitfenster offen, um Haltungen in der Gesellschaft zu verändern.“

Dr. Seiger nannte Bildung wichtig. „Unsere Melanchthon-Akademie hat gerade eine Reihe im Programm, die sich um das nachhaltige Leben dreht. Das ist ein Feld, um das wir uns als Kirche kümmern.“

Klöti brachte das Vaterunser ins Spiel. „Wir haben es geschehen lassen, dass wir uns versündigt haben. Führe uns nicht – weiter – in Versuchung. Sondern erlöse uns von dem Bösen. Und vergib uns unsere Schuld. Das führt zu Amnestie. Und danach zu einem Neuanfang.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Wochenendtipps an Pfingsten: Gemeinden laden zu Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen ein

Ökumenischer Gottesdienst im Waldfreibad, Kölner Festival der Religionen, Kulturfest und viel Musik – an den Pfingstfeiertagen ist in den evangelischen Kirchengemeinden in Köln und Region viel los. Gleich mehrere Kirchengemeinden feiern unter dem Motto „Gottes Geist weht bunt“ im Waldfreibad Dünnwald bis in den Abend hinein. Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim ist mit einer Lesung am Kölner Festival der Religionen beteiligt. Das Zweite bensberger Kulturfest im Gemeindezentrum Bensberg bietet Basar, Theater, Konzerte, Workshops und vieles mehr. In Brühl ordiniert Superintendent Dr. Bernhard Seiger in einem Gottesdienst Vikarin Caroline Schnabel. Zu diesen und noch viel mehr Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen im Gebiet des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region sind Sie an den Pfingstfeiertagen herzlich eingeladen.

 

Stadtgebiet Köln:

 

Zwei Einführungen im Pfingstgottesdienst in Weiden – Gemeinde begrüßt Pfarrerin im Probedienst Laura Kadur und Kirchenmusiker Frederik Stark

Im Pfingstgottesdienst am Sonntag, 9. Juni, 9.30 Uhr, werden in der Evangelischen Kirche Weiden, Aachener Straße 1208, gleich zwei Mitarbeitende in ihren Dienst in der Kirchengemeinde eingeführt: Pfarrerin Laura Kadur in ihren Probedienst und Frederik Stark als neuer Kirchenmusiker. Pfarrerin Laura Kadur wird in der Evangelischen Gemeinde Weiden/Lövenich Pfarrerin Dagmar Müller in deren Elternzeit vertreten und Pfarrerin Monika Crohn, stellvertretende Superintendentin des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord, entlasten.  www.ev-kirche-weiden.de

 

Kölner Festival der Religionen – Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim ist mit einer Lesung beteiligt

Zum ersten Mal feiert Köln in diesem Jahr am Sonntag, 9. Juni, von 14 bis 22 Uhr, ein Festival der Religionen. Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim beteiligt sich mit einer mehrsprachigen Lesung (15 Uhr bis 15.50 Uhr) des Buches Ruth aus der Bibel. Die Schirmherrschaft über das Festival im Bürgerhaus Stollwerck, Dreikönigenstraße 23, hat Oberbürgermeisterin Henriette Reker. Ziel ist es, über Musik als universelles Medium den interreligiösen Dialog zwischen Menschen verschiedener kultureller und religiöser Zugehörigkeit in Köln zu fördern. Der Eintritt ist frei. www.ekir.de/brueck-merheim

 

Ökumenischer Pfingst-Gottesdienst im Waldfreibad- Mehrere Kirchengemeinden feiern unter dem Motto „Gottes Geist weht bunt“

Mehrere Kirchengemeinden aus dem Rechtsrheinischen feiern am Pfingstmontag, 10. Juni, 17 Uhr (Einlass 16.30 Uhr), wieder einen ökumenischen Pfingst-Gottesdienst im Waldfreibad Dünnwald, Peter-Baum-Weg 20. Zur musikalischen Unterstützung des Gottesdienstes unter dem Motto „Gottes Geist weht bunt“ tritt der Posaunenchor Höhenhaus auf der Bühne im Wald auf. Der Eintritt ist frei. Für Essen und Trinken und ein Bad im Anschluss an die Feier wird ein Kostenbeitrag erhoben. www.brueckenschlag-gemeinde.de

 

„Was für ein Vertrauen“ – Open-Air-Gottesdienst – Mottolieder des Kirchentages werden vor der Clarenbachkirche vorgestellt

Unter dem Motto „Was für ein Vertrauen“ findet am Pfingstmontag, 10. Juni, 18 Uhr, der nächste Open-Air-Gottesdienst vor der Clarenbachkirche, Aachener Straße 458, statt. Die Ökumene-AG der Evangelischen Clarenbach-Kirchengemeinde Köln-Braunsfeld lädt zu dem Pfingstgottesdienst mit musikalischer Unterstützung des Posaunenchores ein. „Was für ein Vertrauen“ ist auch das Motto des diesjährigen Evangelischen Kirchentages in Dortmund. Im Gottesdienst werden die Mottolieder und die Themen des Kirchentages vorgestellt. www.clarenbachgemeinde.de

 

Musik im Konfirmationsgottesdienst – „Jazz-Dialoge“ in der Reformationskirche

„Jazz-Dialoge“ lautet die musikalische Überschrift über den Konfirmationsgottesdienst, den die Evangelische Gemeinde Bayenthal am Pfingstsonntag, 9. Juni, 10.30 Uhr, in der Reformationskirche, Mehlemer Straße 29, feiert. Sebastian Scobel (Hammondorgel und Klavier) und Samuel Dobernecker (Saxophon und Orgel) übernehmen die musikalische Gestaltung. www.kirche-bayenthal.de

 

 

Rhein-Erft-Kreis:

 

Spielplatz wird zur Gottesdienststätte – Evangelische Kirchengemeinde Ichthys lädt ein

Die Evangelische Kirchengemeinde Ichthys in Geyen, Sinthern, Manstedten und Widdersdorf lädt zu einem Open-Air-Gottesdienst am Sonntag, 9. Juni, 11 Uhr, auf dem Spielplatz in Pulheim-Manstedten, Sintherner Weg, ein. Der Gottesdienst mit Taufe und Abendmahl wird musikalisch vom Bläserchor Glessen unter der Leitung von Helmut Kopp gestaltet. Da in der näheren Umgebung kaum Parkplätze vorhanden sind, werden die Teilnehmenden gebeten, mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu kommen. www.evkirche-ichthys.de

 

Ordination von Pfarrerin Caroline Schnabel in Brühl – Gottesdienst mit Superintendent Dr. Bernhard Seiger

Am Pfingstmontag, 10. Juni, 10.15 Uhr, feiert die Evangelische Kirchengemeinde Brühl in der  Christuskirche Brühl, Mayersweg 10, die Ordination von Pfarrerin Caroline Schnabel. Nach ihrem zweijährigen Vikariat und dem bestandenen 2. Theologischen Examen verlässt die Pfarrerin die Kirchengemeinde. Für ihren Probedienst wechselt sie mit je einer halben Stelle in die Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen und in die Krankenhausseelsorge der Universitätsklinik Köln. Im Anschluss an den Gottesdienst findet ein Empfang mit Imbiss im Gemeindehaus, Mayersweg 5-7, statt. www.kirche-bruehl.de

 

 

Rheinisch-Bergischer Kreis

 

Zweites Bensberger Kulturfest im Gemeindezentrum Bensberg – Basar, Theater, Konzerte, Workshops und mehr

Die Evangelische Kirchengemeinde Bensberg lädt an Pfingsten, Sonntag und Montag, 9. und 10. Juni, zum 2. Bensberger Kulturfest ein. Programmpunkte im evangelischen Gemeindezentrum Bensberg, Im Bungert 3, sind am Sonntag ein Kinderkonzert mit „Griffelknopf“ (14.30 Uhr bis 15.30 Uhr), ein Orgelkonzert mit Yumi Choi (15.30 Uhr bis 16.15 Uhr), ein Rock-, Soul- und Kölsch-Konzert mit „Charly & The Kids“ sowie die Präsentation der Ergebnisse des Schreib-Workshops „Text in Aktion“ (19.30 Uhr bis 20 Uhr). Zum Abschluss des Tages trifft man sich zum Grillen und Chillen bei Musik  und Cocktails. Der zweite Tag des Kulturfestes beginnt am Montag, 15 Uhr, mit einem Erzählkonzert für Kinder ab vier Jahren. Ein Stummfilm, begleitet von einem Konzert mit Live-Improvisation, schließt sich von 17 bis 18 Uhr an. Eine einstündige Lesung mit Christine Bretz beginnt um 18 Uhr. Für Theaterfans wird die Theaterkomödie „Der eingebildete Kranke“ (19.30 Uhr bis 21 Uhr) aufgeführt. Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei, um Spenden wird gebeten. www.kirche-bensberg.de

 

„Cherubim und Seraphinen stimmen dir ein Loblied an“ – Festliche Musik im Altenberger Dom

Festliche Musik zu Pfingsten mit dem Westwind-Quintett unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner erklingt am Sonntag, 9. Juni, 14.30 Uhr, im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2. Das Holzbläserquintett mit Querflöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott sowie Andreas Meisner an der Orgel spielen Werke von Wolfgang Amadeus Mozart, Edvard Grieg und Denes Agay.  www.altenberg-dom.de

 

Musik aus „Star Wars“ und der „Walkürenritt“ von Wagner – Pfingstmontag im Altenberger Dom

Am Pfingstmontag, 10. Juni, 14.30 Uhr, lässt Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner die Orgel tanzen: „Die Moldau“ von Bedrich Smetana und der „Walkürenritt“ von Richard Wagner sind ebenso zu hören wie Musik aus „Star Wars“ sowie Pop- und Jazzmusik. „Dancing Queen – die tanzende Orgel“ ist der Titel dieser evangelischen Vesper im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz. www.altenberg-dommusik.de

 

Viele Gottesdiensttermine finden Sie auch in der aktuellen Ausgabe der Zeitung „Unsere Kirche“ und in unserer Gottesdienstdatenbank.

Text: APK
Foto(s): APK

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Reise nach Indonesien: „Schauen uns gegenseitig beim Leben zu“

„Eine arrangierte, aber gut funktionierende Ehe“ ist die Partnerschaft des Kirchenkreises Köln-Nord mit der Gemeinde Greja Kristen Jawi Wetan (GKJW) in Indonesien laut Pfarrer Hanser Brandt-von Bülow, dem Vorsitzenden des Partnerschaftskreises. Gemeinsam mit den KiTa-Leiterinnen Kerstin Ley und Andrea Fischer bereitet er deren Reise nach Ostjawa vor. Start ist am 20. Juli.

Eine arrangierte, aber gut funktionierende Ehe

„Wir wollten eine internationale Partnerschaft eingehen und sind gezielt mit der GKJW zusammengebracht worden, einer Gemeinde mit sozial-diakonischem Profil“, erklärt Pfarrer Brandt-von Bülow die Entstehung der Kooperation. In weiten Teilen Indonesiens werden Christen unterdrückt und sehen sich einer zunehmend stärker werdenden Front gegenüber. Die GKJW ist jedoch gut mit den liberalen Strömungen des Landes vernetzt und fokussiert sich auf die Belange der Menschen um sie herum. „Die GKJW ist eine reformierte Kirche, die hellwach die Zeichen der Zeit erkennt und sich aktiv in gesellschaftliche Prozesse einbringt“, weiß Brandt-von Bülow aus den Jahren der Zusammenarbeit. Themen vor Ort sind beispielsweise Aids-Prävention, der Aufbau von Säuglingsstationen und Geburtshäusern sowie aktuell die Vermeidung von Plastikmüll.

Es geht um interreligiösen Austausch, darum, voneinander zu lernen und zu profitieren – auf Augenhöhe. Kindererziehung ist dabei ein wichtiges Thema. Kerstin Ley und Andrea Fischer, beide Leiterinnen von Einrichtungen in Trägerschaft des Kindertagesstättenverbandes Köln-Nord, haben sich für die geplante zweiwöchige Reise nach Ostjawa beworben. „Wie findet Bildung dort statt, welchen Stellenwert hat sie innerhalb der Familien?“ und „Wie ist es vor allem für die Kinder, in einem muslimisch geprägten Land als Christen erzogen zu werden?“ sind die wichtigsten Fragen, die sie antreiben. „Im Prinzip schauen wir uns gegenseitig beim Leben zu“, fasst Hanser Brandt-v.Bülow das Konzept des gemeinsamen Austauschs zusammen. „Wir bringen jedenfalls keine Ratschläge mit!“

Wir bringen keine Ratschläge mit

Für Kerstin Ley aus der Kindertagesstätte Gustav-Nachtigal-Straße Köln-Nippes und Andrea Fischer von der Evangelischen Kindertagesstätte Görlinger-Zentrum in Bocklemünd ist das die erste Reise nach Indonesien. Über Impfungen und Auffrischung der Englisch-Kenntnisse gibt es eine Menge vorzubereiten. Sich im Vorfeld zu viele Informationen anzulesen oder zu erfragen, vermeiden sie aber absichtlich. „Wir möchten ohne vorgefasste Erwartungen ankommen, offen sein und schauen, wie die Dinge vor Ort wirklich liegen“, erklärt Kerstin Ley. Andrea Fischers pädagogischer Schwerpunkt liegt schon lange auf den Herausforderungen, die der Kontakt verschiedener Nationalitäten und Religionen mit sich bringt: „Mehr über das Menschen- und Selbstbild der evangelischen Familien dort zu erfahren reizt mich“, sagt sie.

„Das Paradies liegt auch nicht in Köln“

Am Ende sollen beide Partner von der internationalen Verbindung profitieren und Erkenntnisse für ihre Arbeit mit nach Hause nehmen – im Dialog und ohne Überlegenheitshaltung einer Seite. „Unsere gegenseitigen Besuche sind ergebnisoffen“, ist Pfarrer Brandt-von Bülow wichtig, hervorzuheben. Das bedeutet auch, ein realistischeres und unverklärtes Bild von der jeweils anderen Welt zu bekommen. „Pfarrer Budi Cahyono war 2017 bei uns zu Gast“, erzählt er. „Es war ein erlebnisreicher, sehr positiver Besuch, den Pfarrer Cahyono abschloss mit der Erkenntnis: ,Das Paradies liegt auch nicht in Köln.‘ Genau darum geht es. Das Partnerland wirklich kennenzulernen, nicht zu idealisieren.“

Text: Claudia Keller
Foto(s): Claudia Keller

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Kirche und Diakonie – ein Spannungsverhältnis mit moralischen Untertönen

Vortrag von Prof. Dr. Uwe Becker am Dienstag, 4. Juni 2019, um 19:30 Uhr in der Kölner Melanchthon-Akademie

Das Verhältnis von Kirche und Diakonie ist nicht immer leicht, auch in der Vergangenheit war es nicht immer von einvernehmlicher Stimmung begleitet. Auch die gegenwärtigen Entwicklungen sind für beide herausfordernd. Viele diakonische Arbeitsbereiche wachsen. Dies liegt auch daran, weil die verfasste Kirche angestammte Arbeitsbereiche wie zum Beispiel die Altenhilfe und Kindertagestätten an diakonische Einrichtungen in gemeinnütziger Trägerschaft abgibt. Auf der anderen Seite geht die Zahl der Kirchenmitglieder zurück. Ist hier die Evangelische Kirche noch in der Lage, ihren behaupteten Anspruch als „Volkskirche“ aufrechtzuerhalten? Wird das Verhältnis zwischen Diakonie und Kirche perspektivisch immer spannungsreicher?  Oder gibt es Chancen und Praxismodelle hin zu einer „geschwisterlichen Einheit“?

Diese Fragen wird Dr. Uwe Becker, Professor für Diakoniewissenschaft, Sozialethik und Verbändeforschung an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (Bochum), am Dienstag, dem 4.Juni 2019, um  19:30 Uhr in seinem Vortrag zum Thema in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24 b, 50678 Köln, ansprechen und versuchen diese zu beantworten. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter: www.melanchthon-akademie.de

Text: APK
Foto(s): Melanchthon-Akademie

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Diskussion zum Thema „Bewahrung der Schöpfung und eigener Lebensstil“ am Mittwoch, 5. Juni, in Sindorf

„Was können die Menschen in unserer Region zur Energiewende beitragen?“ Dieser Frage geht die dritte der vier Podiumsdiskussionen im Braunkohlegebiet im Rhein-Erft-Kreis nach.

Die Podiumsdiskussion findet am Mittwoch, 5. Juni 2019, um 19:30 Uhr im Gemeindezentrum Evangelischen Kirchengemeinde Sindorf, Augsburger Str. 23, 50170 Kerpen-Sindorf statt. Gäste auf dem Podium sind Jutta Schnütgen-Weber (BUND), Volker Rotthauwe (Institut für Kirche und Gesellschaft der Ev. Kirche von Westfalen), Guido Steffen (RWE Power), Martin Klöti (Neustart Schweiz) und Dr. Bernhard Seiger (Superintendent Ev. Kirchenkreis Köln-Süd). Fragen nach dem persönlichen Lebensstil in der Zeit der Energiewende werden den Abend bestimmen: Wie kann jede oder jeder einzelne die Erreichung von globalen Klimazielen unterstützen? Was gehört zu einem nachhaltigen Lebensstil? Diese und weitere Fragen stehen bei der Veranstaltung zur Diskussion. Neben den Gästen auf dem Podium werden auch die Besucherinnen und Besucher im Saal zu Wort kommen. So sind alle eingeladen, sich an der Diskussion zu beteiligen.

Von April bis Juli 2019 veranstalten der Evangelische Kirchenverband Köln und Region, der Evangelische Kirchenkreis Köln-Nord und der Evangelische Kirchenkreis Köln-Süd jeden Monat in einer Kirchengemeinde in der Braunkohleregion eine Podiumsdiskussion. „Die Proteste und Diskussionen über die Themen Braunkohle und Energiewende haben viele Menschen verunsichert. Die unterschiedlichen Standpunkte fordern Familien, Gemeinden und ganze Orte heraus. Mit den vier Abenden leistet die Evangelische Kirche einen Beitrag zum Diskurs auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft“, schreiben die Veranstalter über die Reihe. Der Eintritt ist frei.

Text: APK
Foto(s): APK

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