Diakoniespende 2022/2023: Überlebensstation GULLIVER weitet schon jetzt dank beeindruckend hoher Spende Öffnungszeiten aus

Wie gut und unmittelbar die Diakoniespende des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region wirkt, hat sich nun gezeigt, als Stadtsuperintendent Bernhard Seiger die Überlebensstation GULLIVER besuchte, um einen Zwischenstand von beeindruckenden 250.000 Euro weiterzugeben.

150.000 Euro waren schon in den ersten Monaten des Spendenzeitraums zusammengekommen, der Kirchenverband legte wie versprochen 100.000 Euro drauf. Damit wird es möglich, ab dem 1. Mai vier neue Mitarbeitende zu finanzieren. Und so kann die durch das Kölner Arbeitslosenzentrum (KALZ) getragene Einrichtung für obdachlose Menschen in der Trankgasse am Kölner Hauptbahnhof ihre Öffnungszeiten wie erhofft um drei Stunden auf 8 bis 18 Uhr an 365 Tagen im Jahr ausweiten. Sehr zur Freude von Karl-Heinz Iffland und Bernd Mombauer von der Geschäftsführung des GULLIVER sowie von Bernhard Seiger. Er sagt: „Wenn wir erste Ziele zügig, schon während des Spendenzeitraums, umsetzen, schafft das zeitnahe Hilfe.“ Wunderbar findet er die große Summe: „Das zeigt, dass das Projekt GULLIVER in der Stadtgesellschaft wahrgenommen wird.“ Das Projekt schenke Wärme und Geborgenheit, kümmere sich aber auch um die alltäglichen Bedürfnisse der obdachlosen Menschen.

Die neuen Mitarbeitenden kommen zur Freude von Karl-Heinz Iffland und Bernd Mombauer aus dem Kreis der Gäste. Sie wissen, was es bedeutet, obdachlos zu sein, erhalten nun durch ihre Arbeit eine Tagesstruktur und ein regelmäßiges Einkommen. Eine Ausweitung der Öffnungszeiten sei von einem Großteil der rund 200 Menschen, die das GULLIVER täglich aufsuchen, sehr gewünscht gewesen, die Vorfreude ist entsprechend groß. So sagt Bernd Mombauer: „Es ist doch wunderbar, dass wir im Winter drei Stunden länger Wärme schenken können und im Sommer Schutz vor der Hitze.“

„Gute Arbeit mit Begegnung, Kultur und Herz“

Zu den aktuellen Unterstützerinnen und Unterstützern der Diakoniespende, die noch bis September weiterläuft, gehören auch die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, die Journalisten Anke Bruns und Dr. Frank Überall sowie die Band Die Höhner. In Vertretung der Oberbürgermeisterin war Dr. Harald Rau, Beigeordneter und Dezernent für Soziales, Gesundheit und Wohnen, zum GULLIVER gekommen. Er erklärte: „Obdachlosigkeit ist ein Thema, das uns in Köln gerade sehr beschäftigt. Im Grunde bräuchten wir ein zweites GULLIVER. Ihr Engagement hier hat Vorbildfunktion, ist eine Blaupause für gute Arbeit mit Begegnung, Kultur und Herz.“ Auch Anke Bruns, Moderatorin und Journalistin sowie gewissermaßen Nachbarin der Überlebensstation, fand lobende Worte. „Ich kenne dieses Projekt von der ersten Stunde an und freue mich wie Bolle, dass so schnell eine solche Summe zusammenkam. Auch ich denke, es müsste mehr solcher Angebote geben.“

Peter Werner, ehemaliges Mitglied der Band Höhner, und Jens Streifling von der aktuellen Besetzung hatten ebenfalls den Weg in die Trankgasse gefunden. Peter Werner erzählte, er habe, ebenso wie Ex-Höhnermitglied Janus Fröhlich, im Freundeskreis einen Spendenaufruf gestartet. Musiker Jens Streifling kündigte außerdem an, dass die Band die Gage ihres kommenden Adventsmitspielkonzertes im Dom der Diakoniespende zukommen lassen wird.

www.diakoniespende-koeln.de

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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14.000 Euro-Spende für die Bahnhofsmission in Köln

Shoppen gehen und gleichzeitig Gutes tun – so konnten Reisende und Pendler und Pendlerinnen in der Vorweihnachtszeit im Einkaufsbahnhof Köln helfen. Zusammen mit über 660 Bahnhofsshops organisierte die Marketinggesellschaft der bundesweiten Einkaufsbahnhöfe (MEKB) eine deutschlandweite Aktion im Rahmen des Adventskalenders, bei der schließlich 100.000 Euro zu Gunsten der Bahnhofsmissionen zusammen kamen, davon allein 14.000 Euro in Köln.

Für alle Menschen haben sie stets ein offenes Ohr: die Bahnhofsmissionen in über 100 Bahnhöfen in ganz Deutschland. Deren Mitarbeitende tragen täglich wesentlich dazu bei, dass Bahnhöfe eine sichere Anlaufstelle für mobilitätseingeschränkte Reisende und Hilfesuchende in besonderen Problemsituationen sind.

Wertschätzung für die wertvolle Arbeit im Hauptbahnhof

„Es ist uns und unseren vielen Einkaufsbahnhof-Shops eine Herzensangelegenheit, den Bahnhofsmissionen, die so wertvolle Dienste leisten, unsere Wertschätzung nun mit dieser Spende ausdrücken zu können. Auch zukünftig werden wir daran mitwirken, dass die Bahnhofsmissionen ihren großartigen Job weiter machen können“, so Sebastian Mensing, Geschäftsführer der MEKB.

Hilfe kommt direkt an

„Wir freuen uns sehr über die großzügige Spende an die Bahnhofsmission Köln, die uns gerade jetzt in Krisenzeiten sehr dabei hilft, in Not geratene Menschen zu unterstützen. Sie ist ein weiteres Zeichen der Wertschätzung und verlässlichen Unterstützung, die wir durch die Handelsmieter im Bahnhof Köln erfahren“, so Corinna Rindle, Leiterin der Bahnhofsmission Köln.

In der Bahnhofsmission an Gleis 1 sind alle Menschen herzlich willkommen. Die Mitarbeitenden unterstützen und begleiten Reisende, Menschen mit Handicap und Senioren und Seniorinnen bei Ein-, Aus- und Umstiegen sowie Fragen rund um den Bahnhof. Kinder in Begleitung können in der Bahnhofsmission während der Wartezeit spielen. Obdachlose, Geflüchtete, Ortsfremde und jeder andere Mensch erhält an Gleis 1 eine Erstberatung, einen Platz zum Ausruhen, ein offenes Ohr, ein wärmendes Getränk und Unterstützung bei vielen Fragen. Besonders wichtig ist den Mitarbeitenden die passgenaue Vermittlung an entsprechende Fachberatungsstellen.

www.bahnhofsmission-koeln.de

Text: Martina Schönhals
Foto(s): Bahnhofsmission

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„MiteinanderFüreinander“ – Nachbarschaftsfest rund um die Erlöserkirche

MiteinanderFüreinander: Willkommen zum Nachbarschaftsfest „25 Jahre Kölsch Hätz“ rund um die Erlöserkirche an der Derfflingerstraße 9 in Weidenpesch! Am 29. April startet das Fest bereits um 14 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, bei dem jeder willkommen ist. Anschließend findet die offizielle Eröffnung des Festes statt, bei der unter anderem auch der Posaunenchor spielt und das Nachbarschaftsbrot angeschnitten wird.

Ab 15 Uhr öffnet der „Marktplatz der guten Nachbarschaft“ seine Pforten. Hier kann man verschiedene Leckereien probieren, die  Kinder schminken lassen oder beim Wäscheleine-Glücksindex mitspielen. Auch Bewohner aus dem Veedel sind herzlich eingeladen und können ihr Wissen im Veedels-Quiz unter Beweis stellen. Wer lieber etwas Aktives machen möchte, kann sich beim Wildkräuter-Tasting austoben oder sich auf eine Rikscha-Fahrt begeben.

Gegen 16 Uhr geht es dann für Jung und Alt weiter mit Line-Dance mit Georg Stallnig. Getanzt wird zu fetzigen Rhythmen und alle Gäste sind herzlich dazu eingeladen, ihren Spaß an diesem Tag gemeinsam zu teilen. Das Nachbarschaftsfest bietet aber nicht nur eine Gelegenheit zum Feiern und Kennenlernen, sondern auch zum Mitmachen und Einbringen eigener Talente.

Ab 17 Uhr hat man bei „Talente aus dem Veedel“ die Chance, sich aktiv am Fest zu beteiligen und seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen – hier ist Platz für jeden. Um 17:30 Uhr gibt es dann noch ein weiteres Highlight: Beim Lagerfeuersingen können die Besucher und Besucherinnen gemeinsam bekannte Lieder anstimmen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Das Programm

14:00 Ökumenischer Gottesdienst mit Kölsch Hätz

14:45 Eröffnung mit Posaunenchor, Einweihung „Mobiler Tisch“, Anschneiden des Nachbarschaftsbrotes

15:00 Marktplatz der guten Nachbarschaft: Essen & Trinken, Kinder-Schminken, Wildkräuterstation mit Tasting, Wäscheleine der guten Wünsche und Glücksindex, Veedels-Quiz, Rikscha-Fahrt und vieles mehr

16:00 Tanz für Jung und Alt / Line-Dance mit Georg Stallnig

17:00 Talente aus dem Veedel: mach mit, bring dich ein

17:30 Lagerfeuersingen

Text: APK
Foto(s): Susanne Zimmermann

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Kirche2go fragt: Wie passen Kirche und Sexualität zusammen?

Kirche2go fragt: Wie passen Kirche und Sexualität zusammen? Kirche und Sexualität – ein Reiz-Thema, das seit jeher diskutiert wird. Doch warum ist das so? Pfarrer Nico Buschmann von Kirche2go beschäftigt sich auf seine unverkrampfte Art mit der Frage, warum die Kirche ein gespaltenes Verhältnis zum Thema Sex hat. Sexualität wird oft als Tabuthema in der Kirche behandelt. Er sucht für sich selbst eine Antwort auf die Frage und findet sie im „Johannesbrief“. Bei Kirche2go teilt Pfarrer Nico Buschmann seine Erkenntnisse und lädt zum Diskurs ein.

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Hier der gesamte Text zum Nachlesen:

Kirche und Sexualität. Das ist ein Thema, das eine ganz schwierige Geschichte hat. Zu mindestens im Christentum. Und ich habe mich immer wieder darüber gewundert, dass wir als Christinnen und Christen oder dass das Christentum als einzige Religion in dieser Welt so ein komisches Verhältnis hat zur Sexualität. Irgendwie unrein, irgendwie sündhaft. Wir haben Stellen in der Bibel, da wird davon geredet, dass das Ehebett unbefleckt sein muss und da haben sich ganz große moralische- und Verhaltensnormen gebildet. Und irgendwie hatte man immer das Gefühl: also Sexualität, das ist sowas, da redet man nicht drüber in Kirche. Und ich finde das schade. Das sagt mir mein Glaube, dass Sexualität etwas wahnsinnig Gutes ist. Gott hat das nicht einfach in die Welt gebracht, ohne sich dabei etwas zu denken und Sexualität ist etwas Schönes. Und ich habe mir überlegt: Vielleicht kann man ja mal anders auf Sexualität schauen. Es gibt diesen einen Spruch in der Bibel, der mir unglaublich viel bedeutet. Der steht im „Johannesbrief“. Da steht: Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. Wenn man diesen Satz als Basis legt, Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott in ihm, dann glaube ich, ist das eine gute Grundlage, um einander sexuell zu begegnen. Wenn ich dann meinen Partner, meine Partnerin, als ein ebenso wertvolles Geschöpft sehe, wie ich es selber bin, wenn man sich mit Respekt begegnet und wenn man darauf achtet, dass es dem oder der anderen gut geht, dann kann man sich, glaube ich auch sexuell vollkommen frei bewegen und all die Dinge machen, auf die man so gemeinsam Lust hat. Dann ist Sexualität auch etwas Schönes. Wenn es eben nicht so behaftet ist mit Sünde, mit Zwang, mit Unreinheit, sondern wenn wir es als etwas Natürliches sehen, das zum Leben dazugehört. Und das auch einfach, wenn wir ehrlich sind, ziemlich viel Spaß macht.

Text: Nico Buschmann
Foto(s): Thorsten Levin

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Zum 20. Todestag von Dorothee Sölle: Warum Dorothee Sölle auch heute noch wichtig ist

Dorothee Sölle war eine bedeutende Theologin und politische Aktivistin, die sich für eine gerechtere Welt einsetzte. Auch heute, 20 Jahre nach ihrem Todestag, ist ihre Bedeutung und ihr Einfluss spürbar. Die große Kölner Dichterin, Aktivistin und Denkerin wurde „Theopoetin“ genannt – sogar ein Platz in Köln ist nach ihr benannt worden: Am 4. Juni 2016 wurde der Platz zwischen Herwarth- und Werderstraße an der Christuskirche umbenannt, so dass die Adresse der Christuskirche Dorothee-Sölle-Platz 1 lautet. Zum heutigen 20. Todestag von Dorothee Sölle gibt es drei Veranstaltungen, die an sie erinnern: das Zeitzeug*innengespräch, den Sölle-Poetry-Walk und den Sölle-Poetry-Change.

Geboren wurde Dorothee Sölle  am 30. September 1929 in Köln, gestorben ist sie am 27. April 2003. Nach ihrer Promotion wurde sie am Genoveva-Mädchen-Gymnasium in Köln-Mülheim Deutsch- und Religionslehrerin. 1971 habilitierte sie über das Verhältnis von Theologie und Dichtung. Sölle forderte dazu auf, das Christentum nicht als reine Lehre zu verstehen, sondern als Handlungsanweisung für eine bessere Welt. Diese Haltung beeinflusste zahlreiche Menschen und Bewegungen, darunter auch die Friedensbewegung. Auch in aktuellen Debatten und Diskussionen ist Dorothee Sölle präsent.

Ihre Kritik an der herrschenden Wirtschaftsordnung und ihre Forderung nach einer solidarischen Gesellschaft sind nach wie vor aktuell. Besonders in Zeiten von Nationalismus und Rassismus ist es wichtig, sich an ihre Worte zu erinnern und für eine offene und gerechte Gesellschaft einzutreten.

Dorothee Sölles Werk hat somit auch heute noch große Bedeutung. Ihre Gedanken und Ideen sind weiterhin inspirierend und wegweisend für alle, die sich für eine bessere Welt einsetzen möchten.

Dorothee Sölle und das Politische Nachtgebet in der Antoniterkirche

Ab Oktober 1968 beherbergte die Antoniterkirche das „Politische Nachtgebet“, durchgeführt von einem ökumenischen Arbeitskreis, dem unter anderem Dorothee Sölle, Fulbert Steffensky, Marie Veit, Heinrich Böll, Klaus Schmidt und Egbert Höflich angehörten. Das Politische Nachtgebet gab Dorothee Sölle die Möglichkeit, ihre Vorstellung von Christentum in einer Kirche umzusetzen. Die Politischen Nachtgebete basierten laut Sölle auf den Grundpfeilern Information, Meditation, Diskussion und Aktion. Am 18. Mai 2002 feierte Dorothee Sölle letztmals ein Politisches Nachtgebet in der Antoniterkirche Köln.

 

Dorothee-Sölle-Tag am heutigen Donnerstag, 27. 4.2023

16.00 Uhr: Zeitzeug*innengespräch
Mit Bärbel Wartenberg-Potter und Martin Sölle, Antoniterkirche/Schildergasse

17.30 Uhr Sölle-Poetry-Walk
Gedichte auf dem Weg von der Antoniterkirche zum Dorothee-Sölle-Platz
Treffpunkt: vor der Antoniterkirche
Ziel: Dorothee-Sölle-Platz an der Christuskirche

19.00 Uhr Sölle-Poetry-Change
Gedichte, Performance, Musik, Gespräche und Nachtgebet in der Christuskirche

Weitere Infos: https://www.antonitercitykirche.de/dorothee-soelle.aspx

Text: APK
Foto(s): APK/Screenshot Flyerausschnitt Sölle-Poetry-Change

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Unsere Wochentipps: Von Geschichte bis zur Kultur – für jeden etwas dabei!

Entdecken Sie jetzt unsere Wochentipps! Die wöchentlichen Highlights stehen wieder an und wir haben für Sie eine bunte Mischung aus Veranstaltungen zusammengestellt, die Ihnen sicherlich gefallen werden. Feiern Sie gemeinsam mit uns den „Dorothee-Sölle-Tag“ und nehmen Sie an einem Zeitzeugengespräch und Gedichten an der Antoniterkirche und an der Christuskirche teil. Oder besuchen Sie das Storyteller-Konzert in Elsdorf und lassen Sie sich von mitreißenden Geschichten und Musik verzaubern.

Wenn Sie sich eher für Geschichte interessieren, dann ist eine historische Stadtführung von der Römerzeit bis in die Neuzeit genau das Richtige für Sie. Hier erfahren Sie spannende Fakten und Anekdoten über die Entwicklung der Stadt und ihre Bewohner. Oder besuchen Sie den Weingarten an der Kartause und genießen Sie eine Auszeit in der kleinen Oase inmitten der Südstadt.

Und wer sich für interreligiöse Themen interessiert, der sollte unbedingt am Dialog über Frauenrechte im Islam teilnehmen. Hier haben Sie die Möglichkeit, sich mit anderen Interessierten auszutauschen und von Experten zu lernen.

Also, worauf warten Sie noch? Entdecken Sie jetzt unsere Wochentipps und erleben Sie unvergessliche Highlights!

Die Tipps in der Übersicht:

27.04.2023, 16:00
Melanchthon-Akademie
Antoniterkirche, Schildergasse und Christuskirche, Dorothee Sölle-Platz
Dorothee-Sölle-Tag
Sölle-Poetry-Change

Das Schulreferat des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region, die Melanchthon-Akademie und die Evangelische Gemeinde Köln laden am Donnerstag, 27. April, zu einem Dorothe-Sölle-Tag ein. An diesem Tag jährt sich der Todestag von Dorothee Sölle zum 20. Mal und es soll mit verschiedenen Veranstaltungen auf vielfältige Weise das Lebenswerk dieser besonderen Kölner Theologin gewürdigt und in die heutige Zeit übersetzt werden. Um 16.00 Uhr gibt es ein Zeitzeug*innengeschpräch mit Bärbel-Wartenberg-Potter und Martin Sölle in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln. Um 17:30 Uhr gibt es einen Sölle-Poetry-Walk mti Gedichten auf dem Weg von der Antoniterkirche zum Dorothee-Sölle-Platz an der Christuskirche. Der Abend endet in der Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, mit „Sölleaktualisierungen“ der verschiedenen Generationen: Um 19.00 Uhr werden dort im Zuge der Sölle-Poetry-Change Gedichte, Performance, Musik, Gespräche und Nachtgebet vorgetragen. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist erforderlich unter Tel: 0221 931 803 0 oder unter anmeldung@melanchthon-akademie.de.

Anmeldung erforderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

28.04.2023, 19:00
Evangelische Trinitatis-Kirchengemeinde an der Erft
Lutherkirche Elsdorf, Aachener Straße 174, 50189 Elsdorf
Country-Musik mit Jolina Carl
Storyteller-Konzert

Am Freitag, den 28. April 2023, um 19:00 Uhr, gibt es in der Lutherkirche Elsdorf, Aachener Str. 172, 50189 Elsdorf, ein ganz besonderes Highlight: Jolina Carl, ein Garant für akustische Livemusik und Gänsehautmomente gibt dort ein Storytellers Konzert. Jolina Carl meint: “Country Music erzählt Geschichten.” Und genau das ist es, was sie an diesem Musikgenre liebt. Damit das Publikum auch versteht, was sie singt, wird sie bei besonderen Songs die Übersetzungen per Beamer gleich mitliefern. Der Eintritt ist frei, und es wird um Spenden gebeten. Im Gottesdienst am 16. April um 11 Uhr, in der Lutherkirche Elsdorf wird Jolina Carl bereits eine kleine musikalische Kostprobe geben, und Pfarrer Martin Trautner wird in seiner Predigt näher auf ein ganz besonderes Lied aus der Country Musik eingehen.

www.trinitatis-kirchengemeinde.de

29.04.2023, 14:00
AntoniterCityTours
Café Reichard, Unter Fettenhennen 11, 50667 Köln
Historisches Köln – Von der Römerzeit bis in die Neuzeit
Stadtführung durch Teile der Kölner Altstadt

Am 29. April, um 16.00 Uhr, führt der Stadtführer Manfred Höffken durch Teile der Kölner Altstadt, die im Mittelalter vom Rhein bis an die heutigen Ringe reichte. Es werden die markanten Stellen aus der Zeit der Römer bis zu der Zeit des Mittelalters und Neuzeit genauer betrachtet. Treffpunkt ist das Café Reichard, Unter Fettenhennen 11, 50667 Köln. Die Führung kostet 10,- Euro, erm. 8,- Euro.

www.antonitercitytours.de

29.04.2023, 14:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch
Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, 50737 Köln
MiteinanderFüreinander
„25 Jahre Kölsch Hätz“ – Nachbarschaftsfest rund um die Erlöserkirche

MiteinanderFüreinander: Willkommen zum Nachbarschaftsfest „25 Jahre Kölsch Hätz“ rund um die Erlöserkirche an der Derfflingerstraße 9 in Weidenpesch! Am 29. April startet das Fest bereits um 14 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst, bei dem jeder willkommen ist. Anschließend findet die offizielle Eröffnung des Festes statt, bei der unter anderem auch der Posaunenchor spielt und das Nachbarschaftsbrot angeschnitten wird. Ab 15 Uhr öffnet der „Marktplatz der guten Nachbarschaft“ seine Pforten. Gegen 16 Uhr geht es dann für Jung und Alt weiter mit Line-Dance mit Georg Stallnig. Um 17:30 Uhr gibt es dann noch ein weiteres Highlight: Beim Lagerfeuersingen können die Besucher und Besucherinnen gemeinsam bekannte Lieder anstimmen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

www.kirche-mauwei.de

29.04.2023, 17:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Weingarten – Wein, Kulinarisches und mehr an der Kartause
Weingarten vom 29. April bis 13. Mai 2023

Vom 29. April bis zum 13. Mai ist in den Innenhöfen des ehemaligen Kartäuserklosters, Kartäusergasse 7, 50678 Köln, in der Kölner Südstadt – eine der schönsten Locations in Köln – im dritten Jahr der malerische „Weingarten“ aufgebaut. An über 300 lauschigen Plätzen wird eine kleine Auswahl an Weinen und auch Kölsch oder Alkoholfreies aus der Flasche angeboten. Auch die Kulinarik kommt nicht zu kurz. An die 250 ehrenamtliche Menschen stemmen dieses Projekt, organisiert von der KG Ponyhof. Die Einnahmen werden nach Abzug der Kosten an verschiedene karitative Projekte gespendet.

03.05.2023, 18:00
Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden
Ev. Friedenskirche Worringen, Hackenbroicher Straße 59-61, 50769 Köln-Worringen
Interreligiöser Dialog
Frauenrechte im Islam: Der Unterschied zwischen Glaube und Politik

Interreligiöser Dialog im Bezirk Chorweiler – mit „Frauenrechten im Islam. Der Unterschied zwischen Glaube und Politik“. Los geht es in der Evangelischen Friedenskirche Worringen, Hackenbroicher Straße 59-61, 50769 Köln-Worringen, am 3. Mai um 18 Uhr. Referent Sharif Abu-Jabir spricht darüber, was der große Unterschied zwischen Glaube und Politik ist. Den Einstieg macht er mit einem Input-Vortrag. Im Anschluss findet eine Austauschrunde statt. Bis 2. Mai anmelden unter cornelia.abels@skf-koeln.de oder 01590 4310 915.

www.hoffnungsgemeinde-koeln.de

Text: APK
Foto(s): APK / Canva

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„Ich weiß mich getragen“: Ordination von Pfarrer Diotim Meyer

„Gott ist unglaublich facettenreich. Ich kann ihn, je nach Situation, immer wieder anders wahrnehmen“, beschreibt Pfarrer Diotim Meyer seine Beziehung zu Gott, von dem er sagt, er sei einerseits der Schöpfer aller Dinge und andererseits „der, der seinen Arm freundschaftlich um mich legt“. Glaube bedeutet für den 32-Jährigen, sich getragen zu wissen, dankbar für diese Sicherheit zu sein. Am Ostermontag wurde der Theologe in der Bickendorfer Epiphaniaskirche von Superintendent Markus Zimmermann ordiniert. Er erhielt Segenswünsche von Pfarrerin und Krankenhausseelsorgerin Antje Hofmann, von Prädikantin Margit Seimel und der Gemeinde, in der er aktuell die Elternzeitvertretung von Pfarrerin Kristina Tsoleridis übernommen hat.

Diotim Meyer, der in Langenfeld als Sohn einer Pfarrerin aufwuchs, erinnert sich lachend, dass er schon als Kind nach den Gottesdiensten die Liedzettel einsammelte, um während der Woche die sonntäglichen Geschehnisse in der Kirche nachzuspielen. Superintendent Markus Zimmermann verriet in seiner Ansprache, dass Pfarrer Meyer bei diesen Spielen auch gerne seine Schwester taufte – mehrfach, wie er zum Vergnügen der Gemeinde berichtete.

Diotim Meyer engagierte sich in seiner Langenfelder Kirchengemeinde in der Jugendarbeit, fuhr als Teamer auf Jugendfreizeiten, leitete eine Kindergruppe für Jungen und hatte ein offenes Ohr für die Jugendlichen. In einem Freiwilligen Sozialen Jahr, organisiert durch die Vereinte Evangelische Mission, ging er nach dem Abitur nach Sumatra. „Dort arbeitete ich in einem Kinderheim und wurde für die Kinder zu einer Art großem Bruder“, blickt er auf die Zeit 2009 zurück. Im Heim lebten Kinder, deren Eltern von der Tsunamikatastrophe 2004 betroffen gewesen waren. Die Eltern hatten ihre Kinder dem Heim anvertraut, weil sie der Meinung waren, nicht mehr angemessen für sie sorgen zu können. „Das war eine unfassbar prägende Zeit für mich. Die Glaubenskraft dieser Kinder hat mich tief beeindruckt.“

„Ich war neugierig auf die Bibel“

Nach den Monaten in Indonesien war klar, dass der Beruf des Pfarrers der richtige Weg sein würde. Das Studium absolvierte Diotim Meyer in Bonn und Münster, Anfang 2019 legte er das erste theologische Examen ab. „Ich war neugierig auf die Bibel, wollte wissen, wie ich gut und richtig mit der Botschaft Gottes umgehe.“ Sechs Monate Vorvikariat führten ihn zurück nach Indonesien, diesmal nach Zentral-Java. Dort erhielt er einen ersten Eindruck von Klinischer Seelsorgeausbildung, wie er berichtet. Wissen, das er seit dem vorigen Jahr vertiefen und anwenden kann, da 50 Prozent seines Dienstes der Seelsorge in der Uniklinik Köln gewidmet sind.

Ab Oktober 2019 war er als Religionslehrer an der Gemeinschaftsgrundschule Annastraße in Köln-Raderberg tätig und wieder beeindruckt davon, wie Kinder an den Glauben herangehen, wie schon Viertklässler theologische Inhalte durchdenken. „Es war toll, die Entwicklung der Kinder wahrzunehmen.“ In der evangelischen Kirchengemeinde in Porz war er nach dem halben Jahr an der Schule bis April 2022 tätig und wurde unmittelbar mit der Coronapandemie konfrontiert. „Das war eine herausfordernde Zeit. Wir mussten vieles neu denken, digitale Angebote schaffen“, sagt er.

Nun ist er seit fast einem Jahr in Bickendorf, teilt seine Zeit zwischen Gemeindedienst und Seelsorge in der Uniklinik und ist den Mitgliedern der Gemeinde auch darum bekannt, weil er gerne Rad fährt. Seine Predigt im Ordinationsgottesdienst passte dazu.

Sie begleitete die Emmausjünger aus Lukas 24, die den wiederauferstandenen Christus treffen, mit ihm sprechen und essen, nur um ihn wieder zu verlieren. „Die Luft ist raus. Die Tage in Jerusalem waren wüst, die Jünger wurden quasi mitgekreuzigt. Es fühlt sich an, wie ein platter Fahrradreifen. Die Kraft entweicht, denn die Zukunft in Jesu Präsenz ist weg.“ Manchmal sei das so, auch heute, erläuterte der Pfarrer, doch: „Das ist normal. Niemand, auch Pfarrpersonen nicht, kann immer gleichermaßen glaubenskräftig sein, sich immer von Energie gefüllt fühlen.“ Im Gegenüber etwas Positives zu sehen, kräftige den Glauben ebenso wie das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein, um die sich Gottes schützender Arm legt, betonte Pfarrer Diotim Meyer, bevor der Gottesdienst mit Gebet, Gesang und Segen endete.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

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Trompete und Orgel – Festkonzert in Trinitatiskirche

Nach der Einweihung und Inbetriebnahme des mobilen Orgelspieltisches findet am Donnerstag, 27. April, 19.30 Uhr ein erstes Konzert am neuen Spieltisch der Orgel in der Trinitatiskirche statt. Erstmals hat das Kölner Publikum dann die Gelegenheit, die neuen Musiziermöglichkeiten in Kölns ältester und größter evangelischer Kulturkirche am Filzengraben im Konzert zu erleben. Dadurch, dass die Klais-Orgel nun aus dem Kirchenschiff aus angespielt werden kann, haben die Zuhörerinnen und Zuhörer ab sofort die Möglichkeit, das Spiel der Organisten und Organistinnen aus unmittelbarer Nähe zu beobachten. Auch das Zusammenspiel zwischen Solisten, Chören und Orchestern wird dadurch deutlich erleichtert.

Für dieses erste Konzert am neuen Spieltisch hat Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, einen hochkarätigen Trompeter eingeladen, mit dem er zusammen konzertieren wird. Es ist der brasilianische Musiker Pedro Henrique de Souza Rosa, der bereits im Alter von zehn Jahren an der Musikschule in São Paulo seinen ersten Trompetenunterricht erhielt. De Souza Rosa studierte zunächst klassische Trompete an der Musikhochschule Aachen und absolvierte 2018 zusätzlich den Masterstudiengang Barocktrompete an der Hochschule für Musik und Tanz Köln mit Bestnote. Seitdem geht er einer umfangreichen Konzerttätigkeit im In- und Ausland nach.

Wolf-Rüdiger Spieler leitet die Trinitatiskirche seit 2010 und ist Kirchenmusiker, Chorleiter, Dirigent und Dozent. Unter anderem lehrt er an der Kölner Musikhochschule die Fächer Orgelimprovisation und liturgisches Orgelspiel. Er leitet den reger chor köln, er konzertiert international und gibt gemeinsam mit seinem Duo-Partner Pedro Henrique de Souza Rosa regelmäßig Konzerte.

Musik aus dem Barock und anderen Epochen

Auf dem Programm steht am 27. April ein klangschöner Mix aus Werken des Barock und anderer Stilepochen. Unter anderem sind Werke von Johann Sebastian Bach, Georg Friedrich Händel, Jeremiah Clarke, Henry Purcell zu hören.

Der Eintritt ist frei. Auf Ausgang kann freiwillig eine Spende zur Unterstützung der Konzertreihe an der Trinitatiskirche gegeben werden.

Das nächste Konzert der Trinitatis-Reihe findet dann am Donnerstag, 25. Mai, statt. Erneut ist Musik für Blasinstrument und Orgel zu hören, dann in der Besetzung Posaune und Orgel. Die Solisten sind Janning Trumann und Johannes Quack.

Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.trinitatiskirche-koeln.de.

Text: APK
Foto(s): APK

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Menschen wollen wieder dazugehören – Diakon Tobias Knöller über Eintritte und die Zukunft der Kirche

Weniger Mitglieder und höhere Austrittszahlen: das vermeldete die Evangelische Kirche in Deutschland vor kurzem für das Jahr 2022. Zum Stichtag 31. Dezember 2022 gehörten insgesamt 19,15 Millionen Menschen einer der 20 Gliedkirchen der EKD an. Das sind rund 2,9 Prozent weniger als im Vorjahr. Im Jahr zuvor betrug der Rückgang 2,6 Prozent. Die Zahl der Ausgetretenen liegt mit 380.000 rund ein Drittel höher als 2021. Aber es gibt immer wieder auch Menschen, die in die Evangelische Kirche neu eintreten oder nach einem Austritt zurückkehren. Darüber hat kirche-koeln.de mit Diakon Tobias Knöller gesprochen. Er leitet die Evangelische Kircheneintritts- und Informationsstelle Köln.

Herr Diakon Knöller, mit welchen Fragen oder Gründen kommen die Menschen zu Ihnen? Was bewegt sie zum Wiedereintritt?

Tobias Knöller: Wir hatten im letzten Jahr 81 Eintritte. Und 81 verschiedene Gründe. Was oft genannt wurde, war das Patenamt, also viele wollten Patentante oder Patenonkel werden. Manche wollten auch in einer evangelischen Einrichtung anfangen zu arbeiten, in einer Kita, im Krankenhaus, im Altenheim. Die Gründe sind ganz unterschiedlich. Einige Gespräche sind auch sehr seelsorgerlich. Weil manche Menschen wirklich auch negative Erfahrungen mit der Kirche gemacht haben. Homosexuelle Menschen zum Beispiel, die in der Vergangenheit noch Ausgrenzung erleben mussten. Was heute, Gott sei Dank, anders ist.

Gibt es denn so etwas wie Trends? Sind die Menschen heute stärker auf der Suche und wenden sich im Zuge dessen auch wieder mehr den Kirchen als traditionellen Sinnanbietern zu?

Tobias Knöller: Was ich beobachte ist: ein großer Vorteil unserer evangelischen Kirche ist ihre Pluralität. Nicht jede Gemeinde muss gleich sein. Es gibt zum Beispiel das politische Spektrum. Da engagiert man sich viel für Klimaschutz, für Gleichberechtigung und da können die Menschen andocken. Es gibt das spirituelle Spektrum. Die Leute kommen durch einen Meditationskreis oder einen Pilgerweg wieder zur Kirche. Es ist ganz vielfältig.

Heißt das, man müsste stärker Schwerpunkte setzen? Dass zum Beispiel Menschen, die sich besonders für das Klima engagieren, in Gemeinde A zugehörig fühlen und Menschen, die sich etwa für das gesellschaftliche Miteinander in der Stadt engagieren, in Gemeinde B etc.?

Tobias Knöller: Genau! Und dass man sich auch zugesteht, unterschiedlich zu sein. Und diese Diversität dann auch aushält im Miteinander. Das hat ja auch etwas mit Toleranz zu tun. Ich fände es gut, wenn es noch weiter in diese Richtung gehen würde. Lassen Sie es uns mal ganz konkret machen: die Kölner Innenstadt ist eine große Gemeinde. Und jeder Gottesdienststandort hat ein eigenes Profil. Die einen sind ganz politisch unterwegs, die anderen eher spirituell und geistlich. In der einen Kirche können sie einen queere Partynacht erleben, in der anderen eine evangelische Messe mit Weihrauch. Diversität als Reichtum verstehen – darum geht es. Wir brauchen keine Uniformität.

Wenn jemand zu Ihnen kommt, was passiert dann? Steht der bei Ihnen in der Tür, meldet der sich vorher an? Gibt es typische Abläufe?

Tobias Knöller: Es müssen gewisse Unterlagen mitgebracht werden: das ist die Austrittsbescheinigung vom Amt, die Taufbescheinigung und dann können wir den Wiedereintritt gestalten – sofort. Wir führen dann noch ein Gespräch zusammen, in einem geschützten Rahmen und dann wird der Eintritt vollzogen. Ich mag das Wort niederschwellig gar nicht so gerne und suche immer ein Synonym dafür, aber es ist tatsächlich niederschwellig. Es ist nicht kompliziert, wieder in die Kirche einzutreten, ganz im Gegenteil.

Trifft derjenige, der in die Kirche neu oder wiedereintritt, eine sehr bewusste Entscheidung? Steht Ihrer Erfahrung nach ein Weg mit viel Reflexion dahinter: warum will ich das jetzt, warum tut mir das gerade gut oder anderes?

Tobias Knöller: Was mich berührt, sind wirklich Lebensgeschichten, Biografien. Da merke ich immer wieder, dass Gott in deren Leben gewirkt hat und dass er sie nie ganz losgelassen hat. Dass es einen Punkt in ihrem Leben gab, vielleicht auch eine Krise oder eine existenzielle Erfahrung, andere Menschen, die etwas in ihnen bewegt haben. Das führt sie dann nochmal zum Glauben zurück. Viele sagen auch, sie haben den Glauben wiederentdeckt für sich, haben den lange alleine gelebt, haben ein gutes Buch gelesen, sind im Wald spazieren gegangen, haben da gebetet. Letztendlich sind sie dann aber doch darauf gekommen, dass der Glaube allein nicht so funktioniert, dass man auch den Austausch braucht, die Gemeinschaft – vielleicht auch mal den nötigen Gegenwind.

Gibt es jemanden, an den Sie sich besonders erinnern?

Tobias Knöller: Ich hatte mal einen jungen Mann, der ist in der Corona-Zeit nach Köln gezogen, um hier zu studieren und kannte keinen. Dann kam der Lockdown und man konnte keine neuen sozialen Kontakte knüpfen. Er ist aus der Kirche sehr früh ausgetreten und hat dann von seiner Mutter über YouTube immer die Links zugeschickt bekommen zu den Gottesdiensten seiner Heimatgemeinde. Und dann sah er seinen alten Pfarrer wieder, jeden Sonntag auf YouTube. Auch die Kirche, in der er getauft und konfirmiert wurde. Das hat ihn so berührt und das hat ihm so gut getan und war ihm ein Halt in dieser Zeit, in der Fremde und in der Einsamkeit, dass er zu uns gekommen ist und gesagt hat, er will das wieder rückgängig machen: „Ich will wieder dazugehören.“

Gibt es umgekehrt Menschen, die durch Schicksalsschläge lange gezweifelt und geglaubt haben, dass Gott ihre Familie verlassen hat, und die dann gemerkt haben, da war doch immer irgendwie eine Verbindung?

Tobias Knöller: Das kommt gar nicht so selten vor, dass Menschen durch eine Krise gehen oder gerade in einer sind, und deswegen nochmal den Kontakt zur Kirche suchen. Es gibt auch Menschen, die zu mir kommen, weil sie wissen, dass es nicht mehr gut ausgeht. Die aber den Wunsch haben, christlich bestattet zu werden und deswegen in die Kirche eintreten wollen. Das berührt mich oft sehr. Ich frage dann immer, ob ich den zuständigen Pfarrer oder die Pfarrerin informieren soll, ob derjenige nochmal ein Seelsorgegespräch haben will. Dann sagte mir mal jemand: „Ja, sagen Sie der verlorene Sohn ist wieder da – aber er ist alt und krank geworden.“ Es ist nicht nur ein Job, es ist eine Berufung, das hier zu machen. Und es ist schön, Menschen –wieder – zu begleiten und auch mit offenen Armen zu empfangen. Diese seelsorgerliche Komponente ist etwas, das mich oft sehr berührt und beschenkt und dankbar macht.

Was ist für Sie an dieser Stelle das Wichtigste?

Tobias Knöller: Meine Stelle steht ja auch für eine Kirche, die an ihre Zukunft glaubt und daran, dass es wichtig ist, in ihr Mitglied zu sein. Das ist mir auch persönlich wichtig. Ich will nicht Mitglied einer Kirche sein, die ihren eigenen Untergang organisiert. Es ist auch eine spirituelle Aufgabe im Moment, weil diese vielen und hohen Austrittszahlen natürlich auch etwas mit unseren Gemeinden machen. Ich bin hier an einer Stelle, an der ich manchmal denke, kämpfst du hier eigentlich gegen Windmühlen – kannst du etwas gegen diese hohen Austrittszahlen machen? Da muss ich manchmal aufpassen, dass ich mir das nicht zu sehr zu Herzen nehme, weil ich so mitleide und mich so sehr mit meiner Kirche identifiziere. Ich wäre heute nicht der, der ich bin, würde es diese Kirche nicht geben und die Diakonie. Die Kirche hat mich an entscheidenden Stellen in meinem Leben geprägt und gefördert. Das will ich zurückgeben.

Das ist ja letztlich auch das, was Menschen wieder oder neu anzieht. Wenn man Menschen begegnet, die ihren eigenen Weg haben, ihre Erfahrungen, eine positive Ausstrahlung und auch den Glauben, dass es nicht nur einen Gott gibt, sondern dass es sich auch lohnt, mit dieser Kirche unterwegs zu sein. Und dass auch diese Kirche eine Zukunft hat.

Tobias Knöller: Die Kirche durchläuft im Moment eine Umbruchszeit. Ich mag das Wort Krise nicht so gerne, das wird oft so inflationär benutzt. Aber das hat sie schon immer, die Kirche war noch nie in stabilem Fahrwasser. Wie die Kirche von morgen aussieht, das wissen wir nicht, das können wir gar nicht wissen. Und ich denke auch, wir sollten uns nicht immer nur mit uns selber beschäftigen. Wir beschäftigen uns immer nur mit den Fragen nach morgen und mit unseren Strukturen. Wir sollten lieber die Zeit nutzen, um das Evangelium mit den Menschen zu leben. Und auch wenn die Kirche von morgen eine ganz andere sein wird und wir sie institutionell gar nicht mehr wiedererkennen, wird es trotzdem Kirche sein. Es wird immer Menschen geben, die sich nach Jesus Christus ausstrecken und ihm nachfolgen. Und die werden dann Kirche sein. Davon gehe ich ganz fest aus.

Das Team hat aktuell 12 Ehrenamtliche. Wer Interesse an diesem Dienst hat, kann sich in der Eintrittsstelle melden. Die Evangelische Kircheneintritts- und Informationsstelle ist an der Antoniterkirche, Schildergasse, angesiedelt. Regelmäßig stehen Mitarbeitende für das „Offene Ohr“, ein offenes Gesprächsangebot, zur Verfügung.

www.eki-koeln.de

Text: Hildegard Mathies
Foto(s): Evangelische Kircheneintritts- und Informationsstelle Köln

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Unendliche Klangvielfalt – Mobiler Orgelspieltisch für Trinitatiskirche

Am Samstag, 22. April, ab 17 Uhr lädt Stadtsuperintendent Bernhard Seiger gemeinsam mit Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, zu einer besonderen musikalischen Feierstunde in die Trinitatiskirche am Filzengraben ein. In großem Rahmen und mit viel Musik soll dann der neue mobile Orgelspieltisch in Betrieb genommen werden. Damit ist das wertvolle Instrument um einen entscheidenden Baustein erweitert: Die Orgel lässt sich nun nicht nur von der Empore, sondern von allen Stellen des Kirchenschiffs aus anspielen.

Hierdurch wird nicht nur das Zusammenspiel zwischen Orgel, Chören, Orchestern und Solisten deutlich vereinfacht, weil alle Musizierenden dicht beieinander sind, guten Sichtkontakt und eine ausgewogene Hörkontrolle über den Klang haben. Auch bei Gottesdiensten wird es künftig einfacher sein, gemeinsam mit der singenden Gemeinde zu musizieren. Nicht zuletzt wird auch das Konzertpublikum einen großen Mehrwert haben, wenn es den Solistinnen und Solisten direkt auf Hände und Füße schauen kann.

Seit dem Einbau der Klais-Orgel hat es 14 Jahre gedauert, den mobilen Spieltisch anschaffen und installieren zu können. Das Projekt war eigentlich schon 2009 mitkonzipiert worden, die Umsetzung wurde damals aus Kostengründen aber zunächst zurückgestellt. Da bei vielen Konzerten des WDR, der Musikhochschule, der Kölner Chöre und Orchester sowie beim Internationalen Orgelwettbewerb immer wieder deutlich wurde, wie wichtig ein optischer und akustischer Kontakt für ein gutes Musizieren ist, wurde die Idee im Jahr 2021 neu aufgegriffen. Die konkreten Planungen begannen, verschiedene Kostenvoranschläge wurden eingeholt und der Vorstand des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region traf den Beschluss, die Hälfte der Gesamtkosten von rund 120.000 Euro zu übernehmen, wenn es gelänge, die andere Hälfte durch Spenden über den „Förderverein Kultur an der Trinitatiskirche“ einzuwerben.

Dies gelang in einem großen Kraftakt: Viele Institutionen, Banken, Chöre und Privatleute taten sich zusammen, sodass noch im Dezember 2021 der Auftrag an die Orgelbaufirma Klais erteilt werden konnte. Seitdem wurde im intensiven Austausch zwischen dem Verantwortlichen an der Trinitatiskirche, dem Orgelbausachverständigen der Landeskirche und den Orgelbauern geplant und schließlich auch gebaut.

Besondere Effekte und Klangfacetten

Entstanden ist nun ein handgefertigter und maßgeschneiderter Spieltisch, der fahrbar ist und an verschiedenen Stellen in der Kirche mit der Orgel verbunden werden kann. Er enthält nicht nur die kompletten Bedienelemente des vorhandenen Emporenspieltisches, sondern viele weitere Bedienmöglichkeiten. So lassen sich die drei Manuale frei zuordnen, es gibt besondere Effekte wie das Sforzato, das Sostenuto, das Pizzicato und eine sogenannte Registerfessel, die eine bestimmte Klangkombination konserviert, während man parallel schon neue Register wählen kann. Durch Oktavkoppeln wird die Möglichkeit bestehen, die vorhandenen Klangfarben der Orgel nicht nur in der üblichen Tonhöhe, sondern in der Tiefe und Höhe verschoben nutzen zu können. Dies wird zusammen mit einem Midi-Anschluss die Klangvielfalt des Instrumentes ins Unendliche steigern.

Viele dieser Möglichkeiten werden auch in der musikalischen Feierstunde am 22. April zu erleben sein. Der reger chor köln wird unter Leitung von Wolf-Rüdiger Spieler singen, der Saxophonist Heiner Wiberny wird solistisch spielen und Marc Jaquet wird Chor und Solisten von der Orgel aus begleiten sowie das Instrument mit seinen vielen Klangfacetten vorstellen. Dazu gibt es Grußworte des Stadtsuperintendenten, der Orgelbauer und der Kölner Stadtgesellschaft.

Im Anschluss sind alle Gäste eingeladen, zum Gespräch bei Getränken und Gesalzenem zu verweilen. Der Eintritt ist frei; Spenden zugunsten des Fördervereins der Trinitatiskirche sind willkommen.

www.trinitatiskirche-koeln.de

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

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