Kirchenmusikalische Arbeit in Zeiten der Pandemie

Ein Gespräch mit der Kreiskantorin und den Kreiskantoren der vier Kirchenkreise in Köln und Region

Wie funktioniert eigentlich kirchenmusikalische Arbeit in den Zeiten der Corona-Pandemie? Um das herauszufinden, haben die Kreiskantorin Barbara Mulack (Köln-Süd) und die drei Kreiskantoren Johannes Quack (Köln-Mitte), Thomas Pehlken (Köln-Nord), Thomas Wegst (Köln-Rechtsrheinisch) einen Fragebogen entwickelt und ihn an die haupt- und nebenamtlichen Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker der 56 Gemeinden des Kirchenverbandes geschickt. 40 Gemeinden haben diese Gelegenheit genutzt und sich an der Umfrage beteiligt.

Aus den angegebenen Antworten wurde deutlich, dass die von allen Gemeinden eingehaltene Corona-Schutzverordnung des Landes NRW zwar deutliche Veränderungen mit sich brachte, aber auch viele kreative Ideen in Gang setzte. Dass die Bedingungen vor Ort in jeder Gemeinde sehr individuell sind, war den Fragenden klar. „Im Ergebnis bildet der Fragebogen eine rheinische Vielfalt im Umgang mit der aktuellen Situation ab“, sind die Kantoren sich daher einig. Ergänzend sagt Barbara Mulack: „Jeder tut das, was er in seiner Kirchengemeinde tun kann. Sei es die Andacht vor dem Seniorenheim oder die Probe in Kleingruppen, damit das Chorleben nicht zum Erliegen kommt. Das Singen fehlt den Kindern wie den Erwachsenen. Vielleicht schätzen wir es darum zukünftig ja tatsächlich mehr wert.“

Was den Menschen fehlt

Denn das ist etwas, das sich bei der Auswertung der Fragebögen zur Situation der Chöre aller Generationen, zur Lage der Posaunenchöre und zur Umsetzung von Gottesdiensten und Konzerten, schnell zeigte: Den Menschen fehlt das Miteinander beim Singen, Proben und bei Auftritten. So erläutert Thomas Pehlken, es sei schwierig, die Motivation zur Probenarbeit aufrecht zu erhalten, wenn nicht zielorientiert, zum Beispiel auf ein Konzert hin, gearbeitet werde.

Auch der Umgang mit der Situation sei bei den Erwachsenen sehr individuell. Manche fieberten der ersten Probe nach der Zwangspause entgegen, andere sind weiterhin zurückhaltend. Hygienekonzepte gab es nach den Sommerferien in allen Gemeinden, wie Barbara Mulack bestätigt. Darum haben fast alle Chöre ihre Proben wieder aufgenommen. Aber eben unter neuen Bedingungen.

Neue Ansätze

„Kleine Gruppen – große Gebäude“ scheint neben der Alternative, im Freien zu üben, eine sehr oft genutzte Möglichkeit zu sein. Denn wie es sich gezeigt hat, sind digitale Proben via Videokonferenz kaum möglich. Zu sehr behindern kleinste Verzögerungen in den Übertragungen das Miteinander der Stimmen. Auch Freiluft-Proben erwiesen sich durch die schlechte Akustik als wenig praktikabel. Proben in Teilgruppen wurden hingegen vielerorts angesetzt. So zum Beispiel im Altenberger Dom, wie Thomas Wegst berichtet.

Dort proben nun nicht die einzelnen Stimmen der Domkantorei miteinander, sondern Kleingruppen mit jeweils allen vier Stimmen. Eine spannende Herausforderung für die Sängerinnen und Sänger, die jetzt stets absolut präsent sein müssen. Ein neuer logistischer und zeitlicher Aufwand für Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner.
Die Leiterinnen und Leiter der Kinderchöre haben mit dem Nachwuchs Bewegungslieder einstudiert, Instrumente ausprobieren lassen und Geschichten verklanglicht. Als einigermaßen entspannt beurteilten die vier Kirchenmusiker die Situation der Posaunenchöre und Instrumentalisten. Denn Aerosole setzen sie deutlich weniger frei als Chöre. Demnach konnten auch sie mit dem gebotenen Abstand ihre Arbeit wieder aufnehmen. Ähnlich gehe es den Flötenkreisen, so die Kantoren.

Schattenseiten

Bedenken äußerte die Gesprächsrunde im Hinblick auf die kommende kalte Jahreszeit. Trockene Heizungsluft in den Kirchen fördere vermutlich die Ausbreitung der Aerosole. Singen sei dann wieder ein Problem. Wie diese Problematik die Weihnachtsgottesdienste betreffe, sei noch gar nicht abzusehen, betonen die Kirchenmusiker. Freiluft-Gottesdienste sind in Planung, ebenso wie kleinere Gottesdienste mit weniger Menschen. Schwierig für die Gemeinden, existenziell bedrohlich für freiberufliche Musiker, deren Auftritte weiterhin wegfallen könnten. „Wir wissen um deren Situation und versuchen sie, so gut es uns möglich ist, zum Beispiel mit solistischen Aufgaben, zu unterstützen“, sagt Johannes Quack.

In der Kölner Antoniter-Kirche, wo er als Kantor tätig ist, werden seit einigen Wochen Formate wie der Jazzgottesdienst und die Orgelvesper regelmäßiger als üblich angeboten. „Statt des Gemeindegesangs, laden wir zum Zuhören ein.“ Das sei ein – immerhin teilweise – positiver Aspekt der Corona-Zeit.

„Die Orgel hat gerade einen ganz neuen Stellenwert. Sie verleiht dem Gottesdienst Festlichkeit, wenn der Gesang fehlt. Natürlich bedeutet das für uns Kantoren einen Mehraufwand, der sich aber lohnt.“ Am Ende des Gesprächs wurde klar, dass das Singen und Musizieren vielen Menschen gefehlt hat und immer noch fehlt, dass aber ebenso viele Menschen kreative Lösungen erarbeiten und immer neue Ideen entwickeln, um die Kirchenmusik über die Corona-Pandemie hinweg lebendig zu halten.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Ebels

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Schulstart mit Hindernissen – Archivale des Monats September

Im letzten Monat sind die Schulferien in NRW zu Ende gegangen. Viel wurde darüber diskutiert, wie der Schulstart unter Corona-Bedingungen vonstatten gehen soll, mit oder ohne Maske. Besonders bei so heißen Tagen wie wir sie im August erlebt haben, eine Qual für die Schüler/innen sowie für das Lehrpersonal. Glück gehabt, wenn Unterricht auch an der frischen Luft stattfinden kann, wie es für manche Unterrichtsstunden von Schülervertretungen vorgeschlagen wurde.

Was für Schülerinnen und Schüler in der heutigen Zeit schon fast zum Alltag gehört, dass Unterricht auch im Freien stattfinden kann, war für Schülerinnen und Schüler Anfang des 20. Jahrhunderts keine Selbstverständlichkeit.

Evangelische Elementarschule am Großen Griechenmarkt

Stadtplan von Köln ca.1928/29. In die rot markierte Fläche ist die neue Schule eingezeichnet. Von links nach rechts Fuhrpark, Schulneubau, Elektrizitätswerke, gestrichelte Fläche potentielle Erweiterungsfläche für die Schule. Die gelb markierte Fläche symbolisiert das alte Schulareal.

Zum Diskussionsthema wurde diese Form des Unterrichts beim Neubau der evangelischen Elementarschule am Großen Griechenmarkt, vorheriger Standort in den Antoniterstr. 27/29. Der Neubau der Schule wurde notwendig, da die Stadt Köln einen Straßendurchbruch von West nach Ost, also Neumarkt-Cäcilienstr, Blindgasse-Hohestr. geplant hatte. Das alte Schulgebäude, errichtet 1871, sollte abgerissen werden.

Das städtische Vorgehen sorgte innerhalb der evangelischen Gemeinde und besonders bei der Elternschaft für Widerstand. Sie forderten einen Ersatzbau bzw. Neubau für das abzureißende Schulgebäude, welches sehr zentral lag und damit gut sowie schnell für Schülerinnen und Schüler zu erreichen war. Dieser Ersatzbau sollte modernen Anforderungen genüge tun und vor allem viel Licht und genügend frische Luft während des Unterrichts ermöglichen. Besonders da der überwiegende Teil der Kinder aus armen Familien stammte, deren Wohnungen meist weder Fenster noch Tageslicht besaßen.

Diese Forderungen sollten darüber hinwegsehen lassen, dass dieser Abriss die evangelische Schülerschaft gegenüber ihren katholischen Schülern benachteiligte. Es gab in Köln mehr katholische Schulen als evangelische Konfessionsschulen und damit auch mehr Möglichkeiten für Eltern ihre Kinder in eine für sie örtlich besser gelegene Schule zu schicken.[1]

Der weite Schulweg zum gr. Griechenmarkt barg auch die Sorge der evangelischen Gemeinde, dass viele Eltern ihre Kinder auf andere näher gelegene, von der Konfession unabhängige, Schulen schicken würden und somit ein Fortbestehen der evangelischen Konfessionsschule in Gefahr wäre. Diese Sorge basierte auch auf dem kurz zuvor stark diskutierten Reichsschulgesetz 1928, welches dem Gemeinschaftsschulwesen einen höheren Stellenwert beimaß als den Konfessionsschulen. Die Umsetzung des Gesetzes scheiterte. Nichtsdestotrotz sorgte sich die evangelische Elternschaft um das Fortbestehen dieser Schulform.

Ein Schulhof auf dem Dach des neuen Schulgebäudes

Es gelang letztlich eine Einigung zwischen der evangelischen Gemeinde, der Elternschaft sowie der Stadt Köln zu erzielen. Die Stadt plante ein neues Schulgebäude für 16 Klassen. Begonnen wurde mit dem Mädchentrakt, der sechs Klassenräume, einen Handarbeits- und einem Hauswirtschaftsraum sowie Frühstücksraum enthielt. Hinzu kamen noch ein Kinderhort, ein Arztzimmer sowie einige andere Nebenräume und die Rektorwohnung. Ein Trakt für die Unterrichtung der Jungen sollte auch folgen. Alle Räume besaßen eine große Fensterfront, die die Zufuhr von frischer Luft sowie Tageslicht garantierte.[2]

Geplant war zudem eine Spielfläche für die Schulkinder auf dem Dach der Gebäude, da der innenliegende Schulhof zu wenig Platz für die Vielzahl der Schülerinnen und Schüler bot. Heute kaum noch vorstellbar, ein Schulhof auf dem Dach des Schulgebäudes. Auf eben jenem Dach sollte auch die Möglichkeit geschaffen werden durch Abtrennung einer bestimmten Fläche Unterricht im Freien stattfinden zu lassen.

Nach einigen Verzögerungen konnte das neue Schulgebäude als Unterrichtsort ab Dezember 1930 benutzt werden.


Alle Darstellungen stammen aus dem Bestand ev. Gemeinde Köln 34-4-1,5 bis,7

[1] Eine Auflistung der evangelischen Konfessionsschulen bietet B. Becker-Jákli: „Fürchtet Gott, ehret den König“, S.280-284.

[2] An evangelischen Konfessionsschulen war eine Trennung der Geschlechter im Unterricht wie an katholischen Schulen meistens nicht der Fall. Gründe dafür waren, dass es zu wenig evangelische Lehrerinnen gab, die die Mädchen getrennt von den Jungen hätten unterrichten können sowie zu wenig Räumlichkeiten.

Text: Stefanie Schensar
Foto(s): Stefanie Schensar

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Welttag der Suizidprävention – Kirchen unterstützen neues Kölner Netzwerk

Aus Anlass des „Welttags der Suizidprävention“ hatte sich das noch junge Kölner Netzwerk für Suizidprävention „überLEBENswert“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Zu den Mitgliedern des Netzwerks gehören auch die Evangelische und die Katholische Telefonseelsorge Köln.

Der katholische Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und der evangelische Stadtsuperintendent Bernhard Seiger unterstützen das Netzwerk als Botschafter mit einem gemeinsamen Statement:

„Wenn ein Mensch für sich und sein Leben keine Perspektive mehr sieht, dann braucht er niemanden, der ihm zuruft: „Das wird schon wieder!“ Er braucht dann vielmehr Menschen, die seinen Schmerz sehen, sich Zeit zum Zuhören nehmen, die ihn auffangen und halten können. Und die mit ihm oder ihr gemeinsam versuchen, zurückzufinden ins Leben, Hoffnung und neue Perspektiven zu entwickeln. Wir sind froh und dankbar, dass im Kölner Netzwerk für Suizidprävention zahlreiche Menschen und Institutionen zusammengeschlossen sind, die Menschen Schritt für Schritt dabei begleiten, dass sie ihr Leben wieder lebenswert finden können.“

Hilfe in suizidalen Krisen

Das Netzwerk wurde 2019 gegründet und ist ein Zusammenschluss von derzeit acht Kölner Organisationen sowie Expertinnen und Experten aus den Bereichen seelische Gesundheit, Psychiatrie, Krisenhilfe sowie psychologische und psychiatrische Versorgung und Betreuung. Ziel des Netzwerks ist es, Menschen in psychischen Krisen, mit psychischen Erkrankungen und insbesondere in suizidalen Krisen zu unterstützen. Es sollen Hilfsangebote und Kontakte aufgezeigt werden, um Betroffene, Angehörige, die Öffentlichkeit sowie Berufsgruppen, die mit Suizidalität konfrontiert werden, darauf aufmerksam zu machen, wohin man sich wenden kann und wie man mit Suizidalität angemessen umgeht. So soll gleichzeitig zur Entstigmatisierung und damit zu einem offenen Umgang mit dem Thema beigetragen werden. Dazu dient auch die neue Website, die nun der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Weitere Informationen unter www.ueberlebenswert.de

Text: Evangelische Kirchenverband Köln und Region/Katholisches Stadtdekanat Köln
Foto(s): Annika Bocks / APK

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Kirche2go: was ist die Bibel?

Was ist die Bibel? Was steht da drin und wie lese ich dieses Buch eigentlich? Für einige ist es ein Werk mit sieben Siegeln – also ein Buch, das uns in vielen Bereichen verschlossen bleibt. Aber ist das wirklich so? Ist das, was in der Bibel steht alles wörtlich zu verstehen? Welche Interpretationsspielräume habe ich beim lesen? Pfarrer Nico Ballmann begibt sich auf eine kleine Reise durch sein Bibelverständnis. Auf die Frage, ob die Bibel zeitgemäss oder alles wörtlich zu verstehen ist, hat er Antworten gefunden, die persönlich sind und dazu einladen, die Bibel mal wieder in die Hand zu nehmen und auf Entdeckungsreise zu gehen. Welchen Zugang er persönlich zur Bibel hat erklärt uns Nico Ballmann bei #Kirche2go

Weitere Videos? Dann abonnieren Sie unseren Youtubekanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Den ganzen Beitrag zum Nachlesen:

Was ist die Bibel? Erst mal ein Buch, über das sich ganz ganz viele Menschen schon Gedanken gemacht haben und das ganz ganz ganz vielen Menschen sehr wichtig ist. Und wenn man über die Bibel nachdenkt, dann stellt man sich früher oder später die Frage, wie man die eigentlich liest. Ist das verbal inspiriertes Wort Gottes, also hat Gott Menschen diese Texte eingegeben und die haben die aufgeschrieben? Oder ist es so, dass die Bibel über einen längeren Zeitraum entstanden ist? Darüber streiten sich ganz ganz viele Menschen. Ich persönlich glaube, dass wir es da mit einem Buch zu tun haben, das eine ganz lange und berührende und bewegte Geschichte hinter sich hat. In dem viele verschiedene Menschen ihre Beziehung mit Gott, das, was sie mit Gott erlebt haben, niedergeschrieben haben. Ich persönlich glaube, dass es dabei gar nicht so sehr darum geht, ob das, was da geschrieben steht, so eins zu eins passiert ist. Für mich ist es gar nicht so wichtig zu fragen, ob Moses jetzt wirklich am Meer stand und dann tatsächlich irgendwie sich das Meer geteilt hat, sondern mir geht es eher darum, was das transportiert, was da für ein Gefühl, was für ein Vertrauen da transportiert wird. Und ich glaube, wenn man die Bibel so liest als ein Buch voller Geschichten von Menschen mit Gott, dann scheint durch dieses Buch auch immer wieder etwas durch. Damals, heute, für uns und zwar etwas von dem was dieser Gott sein kann. Für mich für Dich. Und was er eventuell mit uns vor hat. Was ist die Bibel? Ein großes Buch, ein Buch voller Geschichten. Glauben, mit dem man nie wirklich fertig ist, mit dem man nie zu Ende ist. Ein Buch das man ja auch jeden Tag immer wieder aufschlagen kann, immer wieder neue Dinge findet, weil da etwas mitschwingt von den Geschichten von damals heute in unsere Welt. Bibel ein spannendes Buch.kir

Text: APK/Ballmann
Foto(s): APK/Thorsten Levin

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Geburtstagskonzert für Louis Vierne in Longerich

Annerose Rademann setzt die Reihe „Trinitatis on tour“ fort

Die Orgelkonzertreihe der Trinitatiskirche geht im September ein vorletztes Mal „on tour“. Annerose Rademann konzertiert am Donnerstag, 24. September, 20 Uhr in der evangelischen Immanuelkirche in Longerich. Das Konzert wird vom Evangelischen Kirchenverband Köln und Region veranstaltet. Während der Umbau- und Renovierungsphase der Trinitatiskirche macht er mit seiner Orgelkonzertreihe in verschiedenen Kölner Kirchen Station. Damit soll nicht nur das konzertante Basis-Angebot der Trinitatiskirche kontinuierlich fortgeführt werden. Die Veranstalter wünschen sich auch, auf diesem Weg neue Hörerinnen und Hörer für Orgelmusik begeistern zu können und die Konzertreihe in Köln weiter bekannt zu machen. Ab November finden dann alle Orgelkonzerte wieder wie gewohnt in der Trinitatiskirche an der Klais-Orgel statt.

Dom des Kölner Nordens

Die 1963 eingeweihte, modern und großzügig gestaltete Immanuelkirche wird gerne auch als „Dom des Kölner Nordens“ bezeichnet. Mit 450 Spitzplätzen und einer Gesamtlänge von mehr als 30 Metern erreicht sie fast die Dimensionen der über hundert Jahre älteren Trinitatiskirche. Sie verfügt auch über eine ähnliche Akustik mit langem Nachhall. Knapp zehn Jahre nach der Einweihung erhielt die Immanuelkirche 1971 auch eine passende Orgel aus der Kölner Werkstatt Willi Peter. Das Instrument, das sich auf der Empore befindet, verfügt über 25 Register und zwei Manuale und Pedal. Insgesamt wurden mehr als 1.700 Pfeifen eingebaut, deren Klang sich in der weiten Hallenkirche gut entfalten kann.

Internationales Programm

Das Programm, das Annerose Rademann für den 24. September vorbereitet hat, stellt Louis Vierne in den Mittelpunkt. Dessen 150. Geburtstag feiert die Musikwelt in diesem Jahr. Zu diesem Anlass haben die Antoniter- und die Trinitatiskirche gemeinsam eine Gesamtaufführung seines Orgelwerkes in verschiedenen Kölner Kirchen in diesem Jahr geplant. Zu hören sind fünf Sätze aus den „Pièces en style libre“ op. 31 von Vierne. Ergänzend zu diesen französischen Werken erklingen die „Neun Epigramme“ für Orgel des ungarischen Komponisten Zoltán Kodály. Das Publikum darf sich somit auf ein internationales Programm freuen und beim Hören so manches Neue entdecken.

Die Interpretin

Annerose Rademann spielt in diesem Jahr das erste Mal in der Konzertreihe der Trinitatiskirche. Die versierte und vielseitige Organistin entstammt einer ostdeutschen Kantorenfamilie und ist im Erzgebirge aufgewachsen. Ihre Studien der Kirchenmusik, der Rhythmik und der Improvisation führten sie zunächst nach Dresden und Leipzig, bevor sie an einer Berliner Musikschule mehrere Jahre Kinderchöre leitete, Klavier und Musiktheorie unterrichtete und als Korrepetitorin arbeitete. Seit 2010 hat sie ihren Lebensmittelpunkt nach Köln verlegt, wo sie als Kirchenmusikerin in Longerich und zusätzlich auch freischaffend tätig ist.

Gute Erreichbarkeit

Die Immanuelkirche befindet sich in der Paul-Humburg-Straße 11 im nördlichen Köln-Longerich und ist sowohl mit den KVB wie auch mit dem Auto sehr gut zu erreichen. Von der Bahnhaltestelle Meerfeldstraße der U15 sind es nur wenige Meter bis zur Kirche und auch Parkplätze findet man im Vorort unkompliziert. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird eine freiwillige Spende erbeten. Auf alle Konzerte, Programme und Interpreten weisen auch die Internetseite trinitatiskirche-koeln.de und der Konzertkalender auf der Seite www.kirche-koeln.de hin.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

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Besondere Gottesdienste am Sonntag, 6. September

„Die Gott“

Wie verändert gerechte Sprache über Gott unser Gottesbild und den Glauben? Pfarrerin Eli Wolf & Team stellen sich der Frage „Was geschieht, wenn wir Gott als Lebendige ansprechen oder Ewige loben?”. „Zwischenruf“, so heißt der politische Gottesdienst, den sie am Sonntagabend um 18 Uhr an der ChristusKirche am Stadtgarten feiern.
Schauen Sie vorbei und machen Sie sich selbst ein Bild: www.christuskirche-mitten-im-leben.de

In den 56 Kirchengemeinden in Köln und Region werden auch viele weitere Gottesdienste gefeiert. Eine kleine Auswahl besonderer Gottesdienste, an denen Sie morgen teilnehmen können, finden Sie in dieser Übersicht. Viel Vergnügen!

Eine vollständige Übersicht über alle Gottesdienste finden Sie hier.


KIK – Kleinkindergottesdienst
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen

um 9:30 Uhr in der der Andreaskirche Schildgen, Voiswinkler Straße 40, 51467 Bergisch Gladbach-Schildgen

Garten-Zelt-Gottesdienst
der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll

um 10 Uhr auf der Gemeinde-Wiese in Poll
bei Regen in der Kapelle der Stille

Gottesdienst mit Konfirmationsjubiläum
der Evangelischen Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim

um 10:30 Uhr in der Immanuel-Kirche und auf der Empore
Bonhoefferstr. 8, 51061 Köln und [ONLINE]

Gottesdienst mit amnesty international
der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide

um 10:30 Uhr in der Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105, 51069 Köln

Freiluftgottesdienst mit Verabschiedung und Einführung neuer Presbyterinnen und Presbyter
der Evangelische Kirchengemeinde Sindorf

um 10:30 Uhr im Ev. Gemeindezentrum Sindorf, Augsburger Straße 23, 50170 Kerpen

Gottesdienst mit Orgelimprovisationen zu „Veni creator spiritus“ mit Frank Stanzl
der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf

um 11 Uhr in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln (Anmeldung zum Gottesdienst erforderlich. Bitte Mund-Nasenmaske nicht vergessen.)
www.ekir.de/junkersdorf

„Gottesdienst mit Eintrittskarte“
der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Nippes

um 11 Uhr in der Lutherkirche, Siebachstraße 85/ Merheimer Straße 112, 50733 Köln und [Online]
www.lutherkirche-nippes.de/termin/gottesdienst-lk-200906/

Dankesgottesdienst mit Ehrung der ehrenamtlich Mitarbeitenden „20 Jahre Besuchsdienst”
der Evangelische Kirchengemeinde Kerpen

um 11 Uhr in der Johann Bugenhagen-Kirche, Kerpen-Blatzheim, 50171 Kerpen-Blatzheim

Jugendgottesdienst
der Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach

um 18:30 Uhr in der Kirche zum Heilsbrunnen, Im Kleefeld 23, 51467 Bergisch Gladbach und [Online]
www.heilsbrunnen.de

Text: APK
Foto(s): Christuskirche, Evangelische Gemeinde Köln

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Kirche2go: Schuld, was ist das?

Laura Kadur, Pfarrerin in der Gemeinde Köln/Weiden und die „Neue“ bei Kirche2go erklärt, was sie unter dem Begriff der Schuld versteht. Wie unterscheidet sich z.B. der Schuldbegriff der Gesellschaft von dem der Kirche? Gibts es da überhaupt einen unterschied. „Du bist Schuld“ wie oft schon hören oder hörten wir bereits diesen Satz. Auch Kadur kennt diesen vorwurfwurfsvollen Satz und das damit verbundene schlechte Gewissen. Sind wir wirklich schuldig im Sinne der Anklage? Oder sind vor Gott alle Schulden beglichen, wenn wir uns an ihn wenden? Wie gehen wir Christen mit dem Schuldbegriff um? Laura Kadur sucht Erklärungsansätze und findet eine Antwort – jetzt bei #Kirche2go

 

Den Text zum Nachlesen:

„Du bist Schuld“ Den Satz den hört man ganz oft, also ich jetzt auch zum Beispiel. Wenn ich an Schuld denke und vor allem an die Kirche denke, dann habe ich immer so das Gefühl, dass viele Jahre und Jahrzehnte die Kirche immer sehr als moralische Instanz gesehen wurde, die mit erhobenem Zeigefinger da steht. Also der Mensch auch ständig auf diese Schuld zurück geworfen wird und man eigentlich das Gefühl hat: ich bin es überhaupt nicht Wert. Ich mache mich ständig schuldig und ich kann gar nicht anders. Also warum überhaupt noch da hingehen, ich will mir ja auch nicht ständig sagen lassen, wie schlecht ich eigentlich bin. Jetzt muss man sehr fein unterscheiden. Den Begriff von Schuld den wir gesellschaftlich haben, der hat meistens was mit Taten zu tun, wo man quasi als Beispiel Gesetze gebrochen werden. Also wenn ich was stehle zum Beispiel, da mache ich mich schuldig. Im kirchlichen Sinne sprechen wir da von Sünde und Sünde, heißt, ich kehre mich ab von Gott. Also das heißt, Gott hat mit mir was vor, also er wendet sich mir zu und das liebend oder mit liebenden Augen. Und wenn ich das aber gar nicht will und mich abkehre und meinen ganz eigenen Weg gehe und sage, dass mir alles egal ist, was du da sagst und von mir willst, dann bin ich quasi in einer Position, wo ich schuldig werden kann, wo ich sündig werden kann. Und in dem ich das eigentlich sage, merke ich, dass diese Worte so viel Macht haben und so viel Bedeutung haben, dass mir das echt schwer über die Lippen kommt. Ich glaube Fakt ist aber, dass wenn man sich schuldig macht oder wenn man schuld empfindet, dass man immer wieder den Punkt findet in seinem Leben zu sagen: „Aber er liebt mich doch“. Jemand ist da, jemand zu dem ich zurückkehren kann. Das ist gut so und das ist Gott für mich. Ich hoffe das für dich oder auch für sie, weil das eigentlich das ist, worum es geht. Dass wir da keine Angst vor haben müssen, wenn wir Fehler machen, wenn wir uns schuldig machen, wenn wir das Gefühl haben, wir baden eigentlich nur so in der Sünde. Dann können wir zurück zu Gott. Und der wedelt nicht jetzt etwa mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern eher im Gegenteil. Der ist froh, dass wir wieder da sind, der breitet die Arme aus und nimmt uns auf. Deshalb: Schuld gehört zum Leben mit dazu aber zu Gott zurückzukehren auch.

Text: APK/Kadur
Foto(s): APK/Thorsten Levin

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