Alles gut? Gott, das Virus, Karl Barth – und wir

Im sogenannten Mainstream schwimmt Dr. Ralf Frisch sicher nicht mit. Der Professor für Systematische Theologie und Philosophie an der Evangelischen Hochschule Nürnberg machte in seinem Zoom-Vortrag schnell klar, dass seiner Meinung nach in einer säkularisierten Welt die Kirche zum einen nicht sprachlos sein darf und zum anderen den Mut haben muss, klares Zeugnis von Gott abzulegen. „Wir dürfen nicht in theologischer Abstraktion verharren, nicht ausschließlich den Menschen in den Mittelpunkt rücken“, so seine These.

Online Vortrags- und Gesprächsabend

Eingeladen hatten zu dem Vortrags- und Gesprächsabend „Alles gut? Gott, das Virus, Karl Barth – und wir“ die Kölner Melanchthon-Akademie in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie im Rheinland, beheimatet in Bonn. Deren Leiter, Dr. Martin Bock von der Melanchthon-Akademie, sowie Dr. Frank Vogelsang, Leiter der Bonner Akademie, moderierten Vortrag und Gespräch mit knapp 40 Teilnehmenden. Dr. Martin Bock erklärt die Motivation zum Vortrag auch mit der aktuellen Situation: „Gerade die Corona-Krise bringt es an den Tag, wie groß die Gefahr des modernen Protestantismus ist, sich in einen Humanismus empathischer Zwischenmenschlichkeit aufzulösen. Und es steht zu befürchten, dass Kirche und Theologie bald am Ende sein werden, wenn sie am Ende nicht mehr zu sagen haben, als dass Gott keine anderen Hände als unsere Hände hat.“

Theologischer Eigensinn im Sinne von Karl Barth

Ralf Frisch sagt von sich selbst, er sei ein großer Fan des Schweizer Theologen Karl Barth, der „radikal im Denken war und im Grunde die Theologie des 20. Jahrhunderts begründete.“ 2018 erschien Frischs Buch „Alles gut – Warum Karl Barths Theologie ihre beste Zeit noch vor sich hat“, das zur Grundlage eines mitreißenden Vortrags mit klaren und oft unpopulären Standpunkten wurde. Mit Blick auf Karl Barth fordert Ralf Frisch Christen dazu auf, von Gott zu reden. Eigentlich ein unmögliches Unterfangen, denn „Wie soll der Mensch das Göttliche in Sprache fassen können? Etwas, das nicht zu beweisen ist, lässt sich nicht in Fakten bringen. Der Mensch ist eben nicht transzendenzfähig.“

Doch gerade das Sprechen von Gott liege ihm am Herzen, so Professor Dr. Ralf Frisch. „Wir müssen so reden, als gäbe es Gott und uns dem Risiko, als Märchenerzähler zu gelten, aussetzen. Ich nenne das, ganz im Sinne von Karl Barth, theologischen Eigensinn“, betont der Autor, der sagt, dass auch ihm es in Gottesdiensten oft an Mystik mangelt, daran, dass klar wird: Es gibt eine letzte Wirklichkeit außerhalb unserer Welt. An der Theodizee-Frage zerschellt alles – auch das ist Ralf Frisch bewusst, doch er fordert die protestantische Kirche dazu auf, nicht mehr nur als „Moralagentur“ zu fungieren, nicht in theologischer Hoffnungslosigkeit zu verbleiben, nicht nur eine Sozialethik zu verkünden, sondern der Gottesvergessenheit etwas entgegen zu setzen.

Suche nach der Erfahrung des Göttlichen

Den Ursprung dieses, auf den Menschen fokussierten, Denkens, sieht Ralf Frisch bei Martin Luther, der die Protestanten aus der selbstverständlichen Realität, ja aus der Herrschaft der Kirche, freiließ. Eine Entwicklung, die bis zu Ludwig Feuerbach ins 19. Jahrhundert führte, der Gott als „Spiegel des Menschen, als sein Projekt“ definierte. „Aber Karl Barth, der vor dem Hintergrund des Ersten Weltkrieges wirkte, fragte sich dann, wie man angesichts dieser Gräuel noch an den edlen Menschen als den Schöpfer des Göttlichen glauben kann. Er forderte uns dazu auf, als Sünder, die aus der Barmherzigkeit Gottes heraus leben, Gott für wahrer zu halten, als alles andere. Wir machen dann den Gebrauch von Annahmen, die nicht zu beweisen sind.“ Eine solche Haltung fehle in der heutigen Kirche, so Ralf Frisch.


Mehr Angebote der Melanchthon-Akademie finden Sie hier:

www.melanchthon-akademie.de

Text: Katja Pohl
Foto(s): Katja Pohl

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Campus Kartause – Digitale Beteiligung der Öffentlichkeit am Neubau-Projekt

Bürgermeister Andreas Hupke

Die Stadt Köln hat in der vergangenen Woche das öffentliche Beteiligungsverfahren für die Änderung des Bebauungsplans in Form einer Videokonferenz gestartet. Stadtsuperintendent Bernhard Seiger machte gleich zu Beginn deutlich, worum es im Wesentlichen geht: „Bildung zu betreiben war immer eine Kernaufgabe der Kirche. Bildung wird auch künftig der wesentliche Schlüssel sein, um sich in einer ständig und schnell wandelnden Welt orientieren und zurecht finden zu können. Wir schaffen die räumlichen Möglichkeiten für eine langfristig angelegte Bildungsarbeit auf hohem Niveau.“ Gemeint war der neu geplante Campus Kartause am Kartäuserwall, dessen Genehmigung gerade die politischen Gremien durchläuft.

Erstmals wurde die Öffentlichkeit bei einem Bebauungsplanverfahren online beteiligt. Und so saßen Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, Eva Herr und Lena Zlonicky vom Stadtplanungsamt, Stadtsuperintendent Bernhard Seiger und der Architekt Kaspar Kraemer auf einem virtuellen Podium im Technischen Rathaus und beantworteten die Fragen der Bürgerinnen und Bürger, die diese per Chat nach Deutz sendeten.

Campus Kartause

Lena Zlonicky, Stadtplanungsamt

Die evangelische Kirche in Köln möchte das Gelände am Kartäuserwall neu bebauten, auf dem aktuell die Melanchthon-Akademie, das Jugendpfarramt und die Evangelische Familienbildungsstätte untergebracht sind. Das Vorhaben trägt den Titel „Campus Kartause“ und wird am Ende die Bildungseinrichtungen des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region unter einem Dach vereinen. Das sind die Melanchthon-Akademie, das Jugendpfarramt, das Schulreferat, das Pfarramt für Berufskollegs sowie die Evangelische Familienbildungsstätte. Sie werden in einem neuen Gebäude untergebracht, das gegenüber dem aktuellen Akademiehaus liegt. Dort werden auch die Büros des Evangelischen Kirchkreises Köln-Nord liegen.

In zwei weiteren Gebäuden werden 30 Studierendenwohnungen für 42 Personen, eine diakonisch betreute Wohngruppe und eine evangelische Kommunität einziehen. Acht Personen werden dort in Apartments in einer klosterähnlichen Gemeinschaft leben. Darüber hinaus sind zehn öffentlich und frei finanzierte Wohnungen geplant. 50 Prozent der „Geschossfläche Wohnen“ wird öffentlich gefördert. Gefordert sind im kooperativen Baulandmodell ein Drittel. Auch ein Café soll es geben. Am Ende wird auf dem 6.000 Quadratmeter großen Grundstück eine u-förmige Blockrandbebauung stehen, die sich zum Kartäuserwall öffnet. Geplant ist auch eine Tiefgarage mit 70 Stellplätzen. Mit dem Bau soll 2023 begonnen werden, 2026 soll der Campus Kartause fertig sein. Für die Realisierung ist eine Änderung des derzeit dort geltenden Bebauungsplans notwendig. Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist Teil des Verfahrens.

Auftrag der Kirche

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger stellt das Gesamtprojekt im Livestream vor.

Seiger stellte das Projekt in einem größeren Kontext vor. Im Moment sind die Bildungseinrichtungen in einem nicht barrierefreien Gebäude aus den 60er Jahren untergebracht. „Das ist nicht zeitgemäß“, so der Stadtsuperintendent. „Wir bauen auch einen Veranstaltungssaal für 140 Personen, der für Vorträge und Diskussionen genutzt und a

uch der Öffentlichkeit zu angemessenen Konditionen zur Verfügung gestellt werden kann – etwa für größere Versammlungen. Demokratie braucht Räume.“ Der Kirchenverband möchte ein gelungenes soziales Projekt schaffen, das sich gut in die Nachbarschaft einfügt. „Die Kirche hat die Aufgabe, mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln ihren Auftrag zu erfüllen und einen Dienst an den Menschen und an der Gesellschaft zu leisten. Unser Projekt dient diesem Auftrag in einer vielfältigen Weise“, sagte Seiger weiter.

Siegerentwurf

Kasper Kraemer, Architekt

Kaspar Kraemer hatte mit seinem Architekturbüro den Wettbewerb gewonnen, den der Kirchenverband in Absprache mit der Stadt Köln für den Neubau ausgelobt hatte. Den Siegerentwurf hat Kraemer in den vergangenen Monaten überarbeitet.  So wurden zum Beispiel noch mehr Grünflächen in den Plan integriert. In der Bauphase soll zunächst das „Haus der Bildung“ vom Kartäuserwall aus gesehen auf der rechten Seite gebaut werden. Nachdem dies bezogen wurde, sollen an der Stelle der bestehenden Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite die weiteren Gebäude zum Beispiel mit den Studierendenwohnungen entstehen. Das Studierendenwohnhaus soll über einen Campanile erschlossen werden, der dem gesamten Ensemble eine besondere Note gibt. Anders als ursprünglich gedacht, wird er jetzt doch nicht Aussichtsturm.

„Wir haben einen Einleitungsraum vom Kartäuserwall, der sich von der Gastronomie begleitet verengt und sich öffnet zu dem 24 mal 24 Meter großen Platz.“ Der Platz wird von Arkadengängen gesäumt. „Die schließen an das kirchliche Motiv des Kreuzgangs an“, erklärte Architekt Kraemer und betonte, dass man an dieser Stelle einen neuen innerstädtischen Platz schaffe. Alle Gebäude werden über diesen Platz erschlossen.

„Innerstädtische Oase”

Nachbarn hatten den ersten Entwurf wegen fehlender Grünflächen kritisiert. Daran hat Kraemer gearbeitet. „Wir haben unsere ursprüngliche Intention, einen sehr steinernen italienischen Platz zu schaffen, aufgrund von vielen Anregungen von außen und unseren eigenen Ideen aufgegeben. Wir haben den Platz sehr stark begrünt“, sagte der Architekt. „Wir werden alle 27 Bäume ersetzen, die gefällt werden müssen. Mit widerstandsfähigeren und zukunftsfähigeren Bäumen.“ Im Innenhof wird ein Brunnen stehen, der von zwölf Bäumen umstellt wird. Dort wird man sitzen können. „Das hat eine wunderbare Aufenthaltsqualität. Der Innenraum ist ein urbaner öffentlicher Raum, der für das Publikum durchquerbar und auch nutzbar ist. Eine innerstädtische Oase, die es so noch nicht gibt“, so Kraemer.

Auch im Eingangsbereich wird es gegenüber der Gastronomie Bäume geben. Das gesamte Gebiet ist für die Öffentlichkeit zugänglich. Man wird vom Kartäuserwall zu Fuß auf die Kartäusergasse gehen können. Alle Flachdächer und 40 Quadratmeter Fassade werden extensiv begrünt. Auf dem Dach des Saales wird ein Garten entstehen. Zum geplanten Campanile sagte Kaspar Kraemer: „Er schickt einen Gruß hinüber an die Trinitatiskirche in Innenstadt, die wiederum sich beruft auf die Friedenskirche in Sancoussi in Potsdam, die sich wiederum auf römische Vorbilder beruft, sodass wir hier einen großen Kontext aufmachen, der den Ort zu etwas Besonderem macht.“






Bürgerbeteiligung

Eva Herr, Stadtplanungsamt

Im Anschluss an die Vorstellung des Projektes Campus Kartause hatte die Bürgerinitiative, die sich gebildete hatte, die Möglichkeit, ihre Sichtweise zum geplanten Bauprojekt darzulegen. Dr. Julia Wunderlich, Sprecherin der Initiative, ging unter anderem auf die aus ihrer Sicht fehlende Begrünung und das geplante Fällen der Bäume ein. Bereits vor einigen Monaten hatten der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und Vertreterinnen und Vertreter der Initiative Gespräche geführt. „Wir wissen, dass dieses Projekt in Teilen der Nachbarschaft auch Kritik und Widerstand erfahren hat und haben deshalb den direkten Dialog gesucht und geführt“, sagte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger. Auch Vorschläge aus den Gesprächen waren in die Überarbeitung der Pläne eingeflossen.

Im Anschluss hatten Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, über einen Chat Fragen zum Bauprojekt Campus Kartause zu stellen. Hier wurde zum Beispiel die zu erwartende Verkehrsdichte, die Frage der zu fällenden Bäume oder auch die zu erwartende Erwärmung angesprochen. Mehrere Gutachter, die bei der Online-Beteiligung ebenfalls anwesend waren, beantworteten die Fragen und gaben ihre Einschätzungen. So wird keine größere Zunahme des Verkehrs erwartet. Die Bäume, die gefällt werden müssen, werden nach den Plänen durch neue Bäume ersetzt. Diese werden auch mit Blick auf die Zukunft ausgesucht, sodass sie langlebig sind und ihren Beitrag zum Klima beitragen werden. Eva Herr vom Stadtplanungsamt verwies darauf, dass die Schaffung von Wohnraum und die damit verbundene Verdichtung in der Innenstadt gewollt sei.

Um 21 Uhr schloss Bezirksbürgermeister Andreas Hupke die öffentliche Bürgerbeteiligung. Da waren alle Chatanfragen vorgetragen und von den Experten beantwortet und zur Kenntnis genommen worden. Nach dem öffentliche Beteiligungsverfahren werden sich die Gremien der Stadt und zuletzt der Stadtrat mit der Änderung des Bebauungsplans beschäftigen.

Text: Stefan Rahmann/APK
Foto(s): APK

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„Wir müssen eine Atmosphäre schaffen, die zum Engagement ermutigt“. Frühjahrsgespräch des Stadtsuperintendenten über Demokratie und Kirche.

Für eine Zeitansage nutzte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger das Frühjahrsgespräch mit zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der örtlichen und überregionalen Presse. Im Garten des Hauses der Evangelischen Kirche lautete das Thema „ Demokratie und Kirche – Kommunalpolitiker als Blitzableiter gesellschaftlicher Unzufriedenheit?“. Seiger nannte zunächst beispielhaft Kommunalpolitiker und -politikerinnen, die Opfer gewalttätiger Angriffe geworden sind. Der Kasseler Regierungspräsident Walter Lübcke wurde von einem vermutlich rechtsradikalen Attentäter erschossen. Lübcke hatte sich für eine menschliche Flüchtlingspolitik ausgesprochen. Überlebt hat der Bürgermeister von Altena, Dr. Andreas Holstein, eine Attacke. Holstein tritt ebenfalls für die Integration von Migranten ein.

Wie die Kölner Oberbürgermeisterin, die einen Tag vor ihrer Wahl an einem Infostand mit einem Messer angegriffen wurde. Henriette Reker hatte sich in ihrer Zeit als Kölner Sozialdezernentin für Geflüchtete stark gemacht. „Frau Reker hat gesagt, dass Politik mit Begegnung zu tun hat. Deshalb hat sie entschieden, sich nicht ängstigen zu lassen und weiterhin ohne größeren Personenschutz in der Öffentlichkeit aufzutreten.“ Einen Schritt weiter habe Christoph Landscheidt, Bürgermeister von Kamp Lintfort, gehen wollen. Der habe nach Bedrohungen aus rechtsradikalen Kreisen einen Waffenschein beantragt und bekomme nun polizeilichen Personenschutz.

Beunruhigende Entwicklungen

„Das alles beunruhigt mich“, sagte der Stadtsuperintendent. „Das gab es in früheren Jahren nicht.“ Die Hemmschwelle für Hass und Hetze sei deutlich gesunken. „Auf Aggressionen im Netz folgen früher oder später Taten. Erst heißt ,Das wird man ja wohl noch sagen dürfen‘ im Rahmen der Meinungsfreiheit, dann wird die Grenze zu persönlichen Beleidigungen überschritten, und schließlich kommt es zu Gewalt gegen Menschen.“ Zu den Ausschreitungen in Stuttgart erklärte Seiger: „Eine wesentliche Motivlage scheint gewesen zu sein, Polizisten zu treffen.“

Der Stadtsuperintendent hält die Proteste gegen Rassismus für unterstützenswert, lehnt aber einen Pauschalvorwurf gegen die hiesige Polizei ab. „Hier wird Vorwürfen nachgegangen, sie werden aufgeklärt und münden in Verfahren.“ Es gebe in Teilen der Gesellschaft eine große Unzufriedenheit. „Politik ist kompliziert und sehr komplex. Manche sind seelisch und intellektuell überfordert mit den Geschwindigkeiten, mit denen sich Veränderungen vollziehen. Manche verstehen politisches Handeln nicht mehr und flüchten sich in Verschwörungstheorien.“ Und die Politiker und Politikerinnen dienten als Blitzableiter.

Demokratieverständnis stärken

„Blitzableiter auf Gebäuden sollen Energie aufnehmen und ableiten, damit kein Schaden entsteht. Sie haben keine Seele“, unternahm Seiger einen kurzen Ausflug in die Physik, um dann zum Thema zurückzukehren: „In der Politik agieren Menschen mit Empfindungen, mit Ängsten. Wir dürfen die, die uns repräsentieren, diesem Hass nicht aussetzen. Wir als Kirche haben da eine Wächteraufgabe. Wer ein Mandat hat, verdient unseren Respekt und unseren Schutz.“ Seiger erinnerte an das Wort aus dem Jeremiah-Brief „Suchet der Stadt Bestes“, das etlichen Politikerinnen und Politikern als Leitwort diene. „Viele haben ja einen kirchlichen Hintergrund. Sie haben in kirchlichen Jugendgruppen Demokratie gelernt, haben gelernt, Meinungen aufzunehmen und den Diskurs zu führen. Wir als Christinnen und Christen sind gesandt in die Welt. Wir setzen uns ein für Flüchtlinge und Obdachlose, für den Erhalt der Umwelt.“

Der Stadtsuperintendent lobte das Ehrenamt, ohne das Kommunalpolitik und Gemeindeleben in der Kirche nicht möglich seien. Auf die Frage einer Journalistin, welche Menschen Politikerinnen und Politiker bedrohten, erklärte Seiger, dass diese außerhalb des demokratischen Spektrums agierten. „Aber es gibt ein breites Milieu hinter den Tätern. Manche aus diesem Milieu haben sogar einen kirchlichen Hintergrund.“ Für die katholische Kirche in Köln gelte wie für die evangelische: „Wenn Menschen von Nächstenliebe reden, ist das mit einer Nähe zu gewissen Parteien nicht vereinbar. Schweigen kann da keine Option sein. Niemals dürfen Menschengruppen abgewertet werden aus christlicher Perspektive.“

Zukunft in der kirchlichen Jugendarbeit

Für die Zukunft setzt der Stadtsuperintendent nicht zuletzt auf die kirchliche Jugendarbeit. Deren Ziel müsse die Demokratie- und Partizipationsfähigkeit sein. Aufgrund rückläufiger Mitgliederzahlen werde ein christlicher Hintergrund bei Politikern und Politikerinnen zukünftig weniger häufig vorkommen. „Wir haben da nicht mehr die breite Wirkung wie früher. Aber diese Wirkung wollen wir so gut wie möglich haben.“ Seiger erinnerte an den „sehr guten evangelischen Religionsunterricht“. Es müsse verhindert werden, dass politische Verantwortung nur noch von „hartgestählten Menschen über 60“ wahrgenommen werde, die wüssten, worauf sie sich einließen. „Der Nachwuchs macht mir Sorgen. Wir müssen eine Atmosphäre schaffen, die zum Engagement ermutigt. Demokratie-Webung ist dran.“

Gemeindliches Leben braucht Nähe

Natürlich kam auch dieser Abend nicht am allgegenwärtigen Viren-Thema vorbei. „Es ist bemerkenswert, wie schnell wir auf allen Ebenen neue, meist digitale Formate gefunden und eingesetzt haben: Etwa in der Diakonieberatung und der Bildungsarbeit. Synoden wurden per Videokonferenz abgehalten, Gottesdienst im Internet gefeiert. Wir haben ganz andere Zielgruppen erreicht.  Gottesdienste haben Menschen im Netz gesehen, die sonst nie in eine Kirche gehen würden. Und wir haben kürzere Formate entdeckt.“ Das werde nicht so bleiben, sagte der Stadtsuperintendent. Gemeindliches Leben brauche Nähe. Die ersten zwei Wochen nach dem Lockdown am 15. März seien schwierig gewesen. Inzwischen laufe aber vieles so, wie man es früher gekannt habe. „Eben nur mit Maske und Abstand.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Präsenz- und Online-Gottesdienste am Sonntag, 28. Juni 2020

Auch an diesem Sonntag finden wieder viele Gottesdienste in Köln, im Rhein-Erft-Kreis und im Rheinisch-Bergischen-Kreis statt. Im verantwortungsvollen Umgang mit den aktuellen Abstands- und Veranstaltungsgeboten können wieder viele der Gottesdienste in Präsenz gehalten werden. Für alle die noch nicht wieder in die Kirche gehen können oder wollen, gibt es auch einige Online-Angebote. Einen Überblick finden Sie hier:

 

Köln

28.06.2020, 00:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Video-Gottesdienst mit Tillmann Poll
www.kirche-klettenberg.de
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Johanneskirche Westhoven, Berliner Straße 5, 51149 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Nathanael-Kirchengemeinde Köln-Bilderstöckchen
Nathanaelkirche Bilderstöckchen, Escher Straße 160, 50739 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/ Holweide
Christuskirche Dellbrück, Dellbrücker Mauspfad/Ecke Bergisch Gladbacher Straße, 51069 Köln
Gottesdienst
www.eikdh.de
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Bickendorf
Auferstehungskirche Bocklemünd, Görlinger Zentrum 39, 50829 Köln
Gottesdienst
Bitte Nasen/Mund-Schutz mitbringen. Es stehen etwa 50 Sitzplätze zur Verfügung.
28.06.2020, 09:30
Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden
Ev. Friedenskirche Worringen, Hackenbroicher Straße 59-61, 50769 Köln-Worringen
Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Gemeindezentrum Pesch, Montessoristraße 15, 50767 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg
Ev. Trinitatiskirche Neubrück, Europaring 31-35, 51109 Köln
Predigt-Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Tersteegenhaus, Emmastraße 6, 50937 Köln
Gottesdienst mit Pfarrerin Susanne Beuth
www.kirche-klettenberg.de
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
Gottesdienst mit Prädikant Voldrich
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim
Auferstehungskirche Ostheim, Heppenheimer Straße 7, 51107 Köln
Predigtgottesdienst mit Pfarrerin Stangenberg-Wingerning
28.06.2020, 10:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Tersteegenkirche, Amselstraße 22, 51069 Köln
Gottesdienst
www.evangelisch-in-duennwald.de
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz-Wahn-Heide
Martin-Luther-Kirche, Sportplatzstraße 63, 51147 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 10:00 und 11:15
Evangelische Gemeinde Köln
AntoniterCityKirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Gottesdienst am 3. Sonntag nach Trinitatis
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Paul-Gerhardt-Kirche, Gleueler Straße 106, 50935 Köln
Kurzgottesdienst mit Pfarrerin Ulrike Gebhardt
28.06.2020, 10:00 und 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein
Friedenskirche, Wallstraße 70, 51063 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Rodenkirchen
Erlöserkirche, Sürther Straße 34, 50996 Köln
Gottesdienst mit Pfarrerin Caroline Schnabel
28.06.2020, 10:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Höhenhaus
Pauluskirche Höhenhaus, Dreisamweg 9, 51061 Köln
Gottesdienst
Live und als Livestream
www.kirche-hoehenhaus.de
28.06.2020, 10:00 [ONLINE]
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Ev. Philippuskirche, Albert-Schweitzer Straße 3, 50968 Köln
Gottesdienst mit Pfarrer Klaus Eberhard
Auch als digitaler Gottesdienst
www.kirche-raderthal.de
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln
Gottesdienst mit Prädikant Achim Wenzel
www.melanchthonkirche.de
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Sürth-Weiß
Auferstehungskirche Sürth-Weiß, Auferstehungskirchweg 7, 50999 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 10:30 [ONLINE]
Evangelische Brückenschlag-Gemeinde Köln-Flittard/Stammheim
Immanuel-Kirche, Bonhoefferstr. 8, 51061 Köln
Only-Online-Gottesdienst
www.brueckenschlag-gemeinde.de
28.06.2020, 10:30
Evangelische Clarenbach-Kirchengemeinde Köln-Braunsfeld
Evangelische Clarenbach-Kirche Braunsfeld, Aachener Straße 458, 50933 Köln
Gottesdienst mit Pfarrerin U. Graupner in der Clarenbachkirche
www.clarenbachgemeinde.de
28.06.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/ Holweide
Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105, 51069 Köln
Gottesdienst
www.eikdh.de
28.06.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Petruskirche, Kieskauler Weg 53, 51109 Köln
Gottesdienst mit Pfarrer Rösler
Anmeldung im Gemeindebüro (montags bis freitags, 9 bis 12 Uhr) unter Telefon 0221/843387 ist erforderlich.
www.ekir.de/brueck-merheim/
28.06.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Kalk-Humboldt
Gustav-Adolf-Haus Humboldt, Hachenburger Straße 3-5, 51105 Köln
Gottesdienst mit Pfarrerin Thiesbonenkamp
28.06.2020, 10:30 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, 50968 Köln
Zeitgleich-Gottesdienst als Audio-Livestream/Podcast aus der Reformationskirche
www.kirche-bayenthal.de
28.06.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/ Ecke Goethestraße, 50968 Köln
Predigtgottesdienst in der Reformationskirche
28.06.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Mauenheim-Weidenpesch
Philipp-Nicolai-Kirche, Mauenheim, Nibelungenstraße 62, 50739 Köln
Gottesdienst | Abendmahl am Platz
Bitte beachten Sie die besonderen Bedingungen: Eine Teilnahme ist nur nach Voranmeldung möglich. Bitte melden Sie sich bis jeweils freitags, 18 Uhr telefonisch an: 0221-570 4354 – Danke!
www.kirche-mauwei.de
28.06.2020, 10:45
Evangelische Immanuelgemeinde Köln-Longerich
Immanuelkirche Longerich, Paul-Humburg-Straße 11, 50737 Köln
Gottesdienst mit Pfarrer Jürgen Mocka
Einlass ab 10.15 Uhr
28.06.2020, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Versöhnungskirche, Eisheiligenstraße, 50825 Köln
Gottesdienst mit Prädikant Voldrich
28.06.2020, 11:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes
Lutherkirche, Siebachstraße 85/ Merheimer Straße 112, 50733 Köln
Gottesdienst mit Pfarrerin Dorit Felsch
Präsenz- und Online-Gottesdienst
www.lutherkirche-nippes.de
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Versöhnungskirche Holweide, Buschfeldstraße 30, 51067 Köln
Gottesdienst
www.eikdh.de
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Rondorf
Emmanuelkirche, Carl-Jatho-Straße 1, 50997 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 11:00
Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden
Stadtkirche Chorweiler, Pariser Platz 32, 50765 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 11:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln
Gottesdienst
Anmeldung zum Gottesdienst erforderlich. Bitte Mund/ Nasen- Schutz mitbringen.
www.ekir.de/junkersdorf
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Gemeindezentrum Pesch, Montessoristraße 15, 50767 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Vingst-Neubrück-Höhenberg
Erlöserkirche, Burgstraße 75, 51103 Köln
Predigt-Gottesdienst
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Johanneskirche, Nonnenwerthstraße 78, 50937 Köln
Gottesdienst mit Pfarrerin Susanne Beuth
Zur gleichen Zeit Kindergottesdienst mit Team
www.kirche-klettenberg.de
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Pauluskirche, Zündorf, Houdainer Straße 32, 51143 Porz
Sommerkirche – Gottesdienst verlegt in die Lukaskirche
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Markuskirche Porz-Eil, Martin-Luther-Straße 38, 51145 Köln
Gottesdienst
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim
Versöhnungskirche Rath, Erlöserkirchstraße 1, 51107 Köln
Predigtgottesdienst mit Pfarrerin Stangenberg-Wingerning
28.06.2020, 11:15
Evangelische Gemeinde Köln
Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 2-4, 50677 Köln-Südstadt
Gottesdienst mit Kindergottesdienst
28.06.2020, 11:15 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Lindenthal
Matthäuskirche, Dürener Straße 83/ Herbert-Lewin-Straße, 50931 Köln
Reisesegen-Gottesdienst mit Pfarrer Armin Beuscher
www.evangelisch-in-lindenthal.de
28.06.2020, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Abendgottesdienst mit Pfarrer Mathias Bonhoeffer
Teilnahme mit Voranmeldung auf der Homepage oder im Gemeindebüro unter Telefon 0221/17043655, montags bis freitags, 14 bis 18 Uhr.
www.kartaeuserkirche-koeln.de
28.06.2020, 18:00
Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich
Evangelische Kirche Weiden / Gemeindezentrum Jochen-Klepper-Haus, Aachener Straße 1208, 50858 Köln-Weiden
Predigtgottesdienst mit Pfarrerin Laura Kadur
www.ev-kirche-weiden.de

Rhein-Erft-Kreis

28.06.2020, 09:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Andreaskirche, Andreaskirchplatz 3, 50321 Brühl
Gottesdienst mit Pfarrer Jansen-Haß
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde an der Erft
Christuskirche Zieverich, Aachener Straße 1, 50126 Bergheim-Zieverich
Gottesdienst Pfrn. Giesen
Mit Anmeldung im Gemeindebüro in Bergheim bis freitags 12 Uhr. 02271 41620 oder bergheim@ekir.de
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Gnadenkirche, Gustav-Heinemann-Straße 28c, 50259 Pulheim
Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Wesseling
Kreuzkirche, Kronenweg 67, 50389 Wesseling
Gottesdienst mit Pastor Kai Pleuser
28.06.2020, 10:00 und 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Brüggen/Erft
Lukaskirche Brüggen, Kirchweg, 50169 Kerpen-Brüggen
Kurz-Gottesdienste
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Horrem
Kreuzkirche Horrem, Mühlengraben 10 – 14, 50169 Kerpen-Horrem
Gottesdienst
3. Sonntag nach Trinitatis
28.06.2020, 10:00 und 11:15
Evangelische Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf
Gnadenkirche Brauweiler, Friedhofsweg 4, 50259 Pulheim
Gottesdienst mit Pfarrer Marquardt
Mit begrenzter Teilnehmerzahl
www.ev-christusgemeinde.de
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Johanneskirche, Filzengraben, 50171 Kerpen
Gottesdienst mit Pfarrer Herbertz
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde an der Erft
Petri-Kirche, Lutherstraße 27, 50127 Bergheim-Quadrath-Ichendorf
Gottesdienst mit Pfarrer Martin Trautner
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Kirche der Versöhnung, An der Vogelrute 8, 50374 Erftstadt-Lechenich
Gottesdienst mit Pfarrerin Schädlich
28.06.2020, 10:00 und 11:00
Evangelische Friedenskirchengemeinde in Erftstadt
Friedenskirche Liblar, Schlunkweg 52, 50374 Erftstadt-Liblar
Dauer je 30 Minuten
28.06.2020, 10:15
Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
Bodelschwingh-Gemeindezentrum Glessen, Hohe Straße 49, 50181 Bedburg-Glessen
Gottesdienst mit Pfarrer Bertenrath
Gottesdienst mit begrenzter Teilnehmerzahl
28.06.2020, 10:15
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Gottesdienst mit Pfarrer Jansen-Haß
28.06.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Sindorf
Christus-Kirche, Carl-Schurz-Str. 2 / Ecke Kerpener Straße, 50170 Kerpen-Sindorf
Gottesdienst
28.06.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
Friedenskirche Bedburg, Langemarckstraße 26, 50181 Bedburg
Gottedienst mit Pfarrer Müller
Gottesdienst mit begrenzter Teilnehmerzahl
28.06.2020, 10:30 und 11:30
Evangelische Kirchengemeinde Frechen
Evangelische Kirche, Hauptstraße 209, 50226 Frechen
Zwei Gottesdienste mit Prädikantenanwärter Raspe
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde an der Erft
Lutherkirche Elsdorf, Aachener Straße 174, 50189 Elsdorf
Gottesdienst Pfrn. Giesen
Mit Anmeldung im Gemeindebüro in Bergheim bis freitags 12 Uhr. 02271 41620 oder bergheim@ekir.de
28.06.2020, 11:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Wesseling
Apostelkirche, Antoniusstraße 8, 50389 Wesseling
Gottesdienst mit Pfarrer Hendrik Schnabel – Vorstellung des neuen Presbyteriums
www.evangelisch-wesseling.de
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Kreuzkirche Stommeln, Paul-Schneider-Straße 2, 50259 Pulheim-Stommeln
Gottesdienst
28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Hürth
Martin-Luther-King-Kirche, Villering 38, 50354 Hürth
Gottesdienst, bei gutem Wetter „Open Air“ vor der Kirche, bei schlechtem Wetter „online“
www.evangelisch-in-huerth.de

Rheinisch-Bergischer Kreis

28.06.2020, 00:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Gnadenkirche, Hauptstraße 256, 51465 Bergisch Gladbach
Hörpredigt aus der Gnadenkirche
www.gnadenkirche-gl.de
28.06.2020, 11:00
Open Air Gottesdienst im Kirchgarten
www.gnadenkirche-gl.de
28.06.2020, 09:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Altenberg, 51519 Odenthal-Altenberg
Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Gemeinde Volberg-Forsbach-Rösrath
Gemeindezentrum Rösrath, Hauptstraße 16, 51503 Rösrath
Open-Air-Gottesdienst
28.06.2020, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Christuskirche Biesfeld, Im Binsenfeld, 51515 Kürten
Gottesdienst mit Pfarrerin Julia Riedel
28.06.2020, 09:45
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Kirche Refrath-Vürfels, Vürfels 26, 51427 Bergisch Gladbach-Refrath
Gottesdienst mit Prädikantin H. Stärk-Lemaire
28.06.2020, 10:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Kirche zum Heilsbrunnen, Im Kleefeld 23, 51467 Bergisch Gladbach
Gottesdienst & KiGo
www.heilsbrunnen.de
28.06.2020, 10:00 und 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Evangelische Kirche Bensberg, Friedhofsweg, 51429 Bergisch Gladbach
Gottesdienst mit Prädikant Knorn
28.06.2020, 10:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Heilig-Geist-Kirche, Handstraße 247, 51469 Bergisch Gladbach
Gottesdienst
www.heilig-geist-kirche.de
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Evangelische Kirche Delling, Delling 8, 51515 Kürten
Gottesdienst mit Pfarrer Ralph Knapp
28.06.2020, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Kirche Zum Frieden Gottes, Martin-Luther-Straße 13, 51469 Bergisch Gladbach
Gottesdienst
www.zumfriedengottes.de/28.06.2020, 10:15 und 11:15
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Gemeindezentrum Herkenrath, Straßen 54, 51429 Bergisch Gladbach-Herkenrath
Gottesdienst mit Prädikantin in Ausbildung Heidkamp28.06.2020, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Lindlar
Jubilate-Kirche, Auf dem Korb, 51789 Lindlar
Gottesdienst28.06.2020, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Versöhnungskirche Bechen, St. Antoniusweg, 51515 Kürten
Gottesdienst mit Pfarrerin Julia Riedel28.06.2020, 11:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Andreaskirche Schildgen, Voiswinkler Straße 40, 51467 Bergisch Gladbach-Schildgen
Gottesdienst28.06.2020, 12:00 [ONLINE]
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Kirche zum Heilsbrunnen, Im Kleefeld 23, 51467 Bergisch Gladbach
Spirit-Gottesdienst
www.heilsbrunnen.de28.06.2020, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Kirche Kippekausen, Am Rittersteg 1, 51427 Bergisch Gladbach-Kippekausen
Gottesdienst mit Prädikantin Witthöft

Text: APK
Foto(s): Hans-Willi Hermans

Der Beitrag Präsenz- und Online-Gottesdienste am Sonntag, 28. Juni 2020 erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Pfarrer, das geht nur ganzheitlich“ – Einführung von Pfarrer Dr. Benjamin Härte

Ganz neu ist er seiner Gemeinde nicht mehr: Schon seit dem letzten November ist Dr. Benjamin Härte einer von zwei Pfarrern in der evangelischen Christusgemeinde Brauweiler-Königsdorf. Nun wurde in der Brauweiler Gnadenkirche seine Einführungsgottesdienst gefeiert. „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege“, gab ihm aus Psalm 119 der Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord mit auf den Weg und fand in seiner Ansprache Worte voller Anerkennung. „Die Gemeinde kann sich glücklich schätzen, einen so hoch ausgebildeten Pfarrer bekommen zu haben. Entscheidend sind dabei aber nicht seine vielen Zertifikate, sondern sein sensibles Gehör“, so Markus Zimmermann. Benjamin Härte liege es, hinter dem Gesagten das Gemeinte zu hören: „Das ist eine wunderbare Gabe.“ Auch auf den feinen Humor des Geistlichen dürfe die Gemeinde sich freuen.

Härte hat als Gemeindepfarrer eine halbe Stelle. Voraussichtlich wird er ab August zusätzlich im Frechener Krankenhaus mit einer zweiten Teilzeitstelle seelsorgerlich tätig sein. Keine ganz gängige Konstellation also, aber passend zurzeit: „Wir sind als Kirche in einem totalen Umbruch“, konstatierte Zimmermann, der die Gemeinde bat, die damit verbundenen Arbeitszeiten zu berücksichtigen: „Er ist ein ganzer Mensch, aber er hat eine halbe Stelle – und das Recht, diese Zeit für anderes zu nutzen.“

So viel wie möglich kennenlernen

Die Entscheidung für zwei verschiedene Wirkungsstätten hat Pfarrer Benjamin Härte bewusst getroffen. „Es ist eine Chance, dass ich mir beides ansehen kann: die Gemeindearbeit und eine Funktionspfarrstelle im Krankenhaus. Irgendwann möchte ich mich entscheiden und herausfinden, wo ich hingehöre.“ Dazu habe er eben nicht mehr ganz so viel Zeit wie andere Kollegen, die gerade ihr Vikariat abgeschlossen haben. Härte hat nämlich schon ein, so Zimmermann, „erstes Leben“ hinter sich. Der 45-Jährige ist promovierter Politikwissenschaftler, ausgebildeter Journalist, PR-Berater und war im Bereich der Unternehmenskommunikation tätig. Parallel zu diesem Werdegang beschäftigte er sich seit den 2000er Jahren immer intensiver mit der Theologie, begann ein entsprechendes Studium und wurde Prädikant. „Das war schön. Aber ich habe gemerkt: Pfarrer zu sein, das geht nur ganzheitlich“, beschreibt Härte.

Der Gedanke, dafür seine Arbeitsstelle in der Wirtschaft aufzugeben, nahm Form an. Zwei Wochen lang kehrte er in ein evangelisches Kloster ein und überlegte, ob dies wirklich sein Weg sei. Dann fiel die Entscheidung. Härte war zu diesem Zeitpunkt 37 Jahre alt. Er schloss das Theologiestudium ab und absolvierte sein Vikariat in der Thomas-Kirchengemeinde in Bad Godesberg. Auf die Zusammenarbeit mit seinem Pfarrkollegen Christoph Nötzel, der mit ihm die Geschicke der Gemeinde Brauweiler-Königsdorf begleitet, blickt er positiv: „Er ist ein erfahrener Kollege, von dem ich noch etwas lernen kann. Ich bin ja trotz meines Alters ein Dienstanfänger.“

Nicht bevormunden, aber Orientierung geben

Gefragt, was ihm am Beruf des Pfarrers so gefällt, weiß der Politikwissenschaftler und frühere Kommunikationsexperte vieles zu benennen: „Es ist schön, dass man sich als Pfarrer mit seinem Glauben auseinandersetzen kann und muss. Außerdem kann ich machen, was ich gerne tue: Seelsorge, Menschen begleiten, mit ihnen Gottesdienst feiern.“ Auch Deutung und Orientierung zu bieten, sei ihm wichtig: „Die Leute möchten nicht bevormundet werden, aber sie erwarten klare Ansagen.“

Diesem Anspruch an sich selbst und seine Amtskollegen wurde Härte mit seiner Predigt im Einführungsgottesdienst mehr als gerecht. Hier bezog er sich auf das große Abendmahl (Lukas 14,15) und fragte mit Blick auf die geladenen Aussätzigen kritisch: „Wir sagen, dass wir offen sind für diese Menschen – ja, aber wollen wir tief in unserem Herzen nicht doch lieber die um uns haben, mit denen wir unsere Wichtigkeit zeigen können? Wie offen sind wir für diese Andersartigen? Schaffen wir es, uns mit diesen Menschen zu identifizieren?“ Dann erst könne echte Gemeinschaft entstehen.

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Text: Johanna Tüntsch
Foto(s): Johanna Tüntsch

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Großzügige Sach- und Geldspenden zur Unterstützung der Arbeit der Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH

„Ein dickes Dankeschön senden wir allen, die unsere Arbeit und die uns anvertrauten Menschen in den vergangenen Wochen so unbürokratisch und wertschätzend mit Sach- und Geldspenden unterstützt haben“, sagt Martina Schönhals, die in der Geschäftsleitung der Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH unter anderem den Bereich Fundraising verantwortet.

Masken aus China; Jacken von Jack Wolfskin

Die weiteste Reise hatten 400 Masken aus China: Chinesische Studierende hatten sie Anfang April an das Team des Fachdienstes Migration geschickt, aus Dankbarkeit für die erfolgreiche Beratung eines Bruders und Freundes, der in Köln lebt. In einem Brief schreiben die jungen Chinesen, warum sie Deutschland so lieben und helfen möchten: „We love Mozart an Beethoven, we revere Einstein an Marx, and we want their home to come back to life.“ Frei übersetzt: „Wir lieben Mozart und Beethoven, wir verehren Einstein und Marx und wir möchten, dass ihre Heimat wieder zum Leben erweckt wird.“

Über Wind- und Wetter-Jacken von Jack Wolfskin haben sich die Streetworker*innen und Sozialarbeiter*innen im Netzwerk Wohnungsnot Rheinberg und im Diakoniehaus Salierring sehr gefreut. Eine Mitarbeiterin von Jack Wolfskin bedankte sich in einem Begleitbrief für den „unermüdlichen Einsatz“ der Mitarbeiter*innen auf der Straße. „Der Dank gilt natürlich nicht nur für die letzten Wochen, sondern auch generell. Wir ziehen unseren Hut vor Ihnen und hoffen, dass Ihre Arbeit in Zukunft noch größere Wertschätzung erlangt. Wir sind froh darüber, dass unsere Jacken den Personen ausgehändigt werden, die es am meisten verdient haben und die sie in ihrer täglichen Arbeit gut nutzen können.“

Desinfektionsmittel, Lebensmittel und Hygieneartikel

Auch für die Wohnungslosen selbst gab es eine Menge Hilfe: Mit Mitteln aus einem Notfallpaket des NRW-Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales konnten tausende Masken und Desinfektionsmittel-Fläschchen finanziert werden für Menschen, die auf der Straße oder in Notunterkünften leben. Die Dr. Peter Deubner-Stiftung kaufte Handtücher, Seifen, Zahnbürsten und andere Hygieneartikel und ließ diese in Taschen verpackt am Duschmobil vor dem Kölner Hauptbahnhof verteilen. Außerdem finanzierte die Deubner-Stiftung mehrere hundert Supermarkt-Gutscheine, die unbürokratisch an wohnungslose und bedürftige Frauen und Männer verteilt werden konnten. Die Rundschau Altenhilfe investierte ebenfalls in Supermarkt-Gutscheine, die über die SeniorenNetwerke und andere Einrichtungen an bedürftige Senior*innen verteilt werden.

Plexiglasscheiben, mobile Endgeräte und Coaching

Unbürokratisch war auch die großzügige Spende der Sparda-Bank West, die über das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe zweimal 5.000 Euro überwiesen hat. Hiermit werden zum einen Schutzmaterialien wie Plexiglasscheiben und Masken finanziert, um wieder mehr persönliche Beratungsgespräche zu ermöglichen. Zum anderen werden Schüler*innen aus benachteiligten Familien mit Tablets und einem Coaching unterstützt, damit sie am digitalen Schulunterricht auch von zu Hause aus teilnehmen können.

Der gemeinnützige Verein „Kunst hilft geben“ spendet im Rahmen der Aktion „Alle lernen am Computer! Und ich?“ ebenfalls Laptops  an bedürftige Schüler*nnen, die weiterführende Schulen besuchen. In Zusammenarbeit mit dem Kölner Flüchtlingsrat e.V.  erhalten  insgesamt acht Kinder in Flüchtlingswohnheimen, die vom Diakonischen Werk betreut werden, einen Laptop aus dieser Aktion.

Weitere großzügige Spenden

Auch über Spenden von Privatleuten konnte sich das Diakonische Werk freuen. Unabhängig von der Corona-Krise bot ein Kölner an, dauerhaft 500 Euro pro Jahr zu spenden. „Ich freue mich, einen (kleinen) Beitrag für Ihre wichtige Arbeit leisten zu können“, schreibt er dazu. „Darüber freuen wir uns natürlich auch sehr“, sagt Martina Schönhals, „weil wir nach der Corona-Krise mehr denn je auf Spenden angewiesen sein werden, um Hilfe für Menschen in Not leisten zu können.“

Sehr dankbar ist sie daher auch für die großzügige Spende der Antoniter-Siedlungsgesellschaft gGmbH, die im Mai 10.000 Euro an den Evangelischen Kirchenverband übergeben hat zur Einzahlung auf das Diakoniespenden-Konto. Hier werden noch bis Ende Juli alle Spenden verdoppelt, bis zu einer Gesamtsumme von 100.000 Euro zugunsten wohnungsloser Menschen, die im Diakoniehaus Salierring betreut werden.

Mehr über die Diakoniespende erfahren Sie hier:

www.diakoniespende.kirche-koeln.de

www.diakonie-koeln.de/die-diakonie/spenden/

 

Text: Diakonisches Werk
Foto(s): Diakonisches Werk

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„Auf dem Weg zum gerechten Frieden“ – Podiumsdiskussion in Kerpener Johanneskirche über Papier der Landeskirche

Kritik und Zustimmung gab es für das Friedenswort der Evangelischen Kirche im Rheinland bei einer Podiumsdiskussion in der Johanneskirche in Kerpen. Dr. Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, eröffnete den Abend mit dem Hinweis, dass die Gemeinden die richtigen Foren und Orte seien für die Friedens-Ethik und die Friedenstheologie.

Auf dem Weg zum gerechten Frieden

Den Auftakt zur Diskussion machte Landeskirchenrätin Anja Vollendorf, die in den Text mit dem Titel „Auf dem Weg zum gerechten Frieden“ mit einem Impulsreferat einführte. „Das Friedenswort ist ein Paradigmenwechsel weg vom gerechten Krieg hin zum gerechten Frieden.“ Es gehe darin auch um Erinnerungsarbeit. Die Landessynode habe 2018, 100 Jahre nach Ende des Ersten Weltkriegs, auch ein friedenspolitisches Zeichen setzen wollen. „Es handelt sich dabei aber nicht um eine Studie, sondern eher um ein ,Wort zur Zeit‘“, erklärte die Landeskirchenrätin.

„Heute handelt es sich überwiegend um gewaltförmige Auseinandersetzungen innerhalb von Staaten – Bürgerkriege -, Gewalt aus Rassismus, Gewalt gegen Frauen und Kinder sowie Gewalt durch Terrorismus. Gewalt wird auch ausgelöst durch Hunger und Veränderungen des Klimas und durch militärische Sicherung von Rohstoffen, Ressourcen und Handelswegen.“ Die Schrift zitiere Dietrich Bonhoeffer mit den Worten „Es gibt doch nun einmal Dinge, für die es sich lohnt, kompromisslos einzutreten. Und mir scheint, der Friede und die soziale Gerechtigkeit, oder eigentlich Christus, sei so etwas.“

Bergpredigt: Gewalt überwinden

Der Text, so Vollendorf, lehne sich eng an die Gewaltlosigkeit der Bergpredigt: „Jesus als der Christus lehrt mit seiner Bergpredigt (Mt 5-7), dass es möglich ist, Gewalt zu überwinden und den Frieden Gottes zu leben.“ Es gelte, den Frieden aktiv zu fördern und nicht durch passives Aussitzen Konflikte zu vermeiden. Zitat aus dem Friedenswort: „Wir nehmen die ungeheure Einladung an, mit der Bergpredigt Politik zu machen. Sie fordert uns heraus und schenkt uns Orientierung.“

Auseinandersetzungen müssten durch Verhandlungen, Schlichtungen und Mediationen befriedet werden. Im Papier heißt es: „Kirche des gerechten Friedens sein bedeutet, Krieg und kriegerische Mittel als Möglichkeit der Konfliktlösung, als „ultima ratio“, zu überwinden, Schritt für Schritt. Gewaltfreie Lösungen sind möglich. Sie sind schmerzhaft, weil sie eigene, besonders wirtschaftliche, Interessen berühren. Sie sind langwierig und müssen mühsam gelernt werden. Sie sind aber die Lösungen, die sich als roter Faden durch die Bibel ziehen und biblisch geboten sind.“ Allerdings sei zu unterscheiden zwischen „power“, demokratisch legaler Gewalt zum Beispiel der Polizei und des Militärs in eng begrenzten Ausnahmesituationen, und „violence“, der zerstörerischen und ethisch nicht gerechtfertigten Gewalt.

Anja Vollendorf hat einige Zeit im Kongo verbracht: „Wenn Sie einmal dort waren. Lernen Sie eine nach Recht agierende Polizei zu schätzen.“ Aber letztlich stehe man halt vor dem Dilemma, sich bei einem Angriff auf die eigene Person zu wehren oder nicht. „Lasse ich mich töten, oder leiste ich Widerstand“ Sterbe ich oder lade ich Schuld auf mich?“

Kritik

Im Anschluss diskutierten Petra Reitz, Leitende Militärdekanin der Bundeswehr,  Reiner Schwalb, Brigadegeneral und Militärattaché a.D., Pfarrerin Almuth Koch-Torjuul, Evangelische Kirchengemeinde Kerpen, und Anja Vollendorf unter der Moderation von Dr. Martin Bock, Melanchthon-Akademie. Petra Reitz kritisierte, die Schrift kreise „sehr viel um unsere eigene Gerechtigkeit“. „Wir haben den Frieden von Gott empfangen. Dieser spirituelle Friedensaspekt fehlt mir in dieser Schrift.“ „Der Balance-Akt zwischen der biblischen Friedenstheologie und der politischen Konzeption des liberalen Rechtsfriedens wird nicht abgebildet.“ Fehlen würden auch Aussagen über Biowaffen, an denen gerade intensiv geforscht werde, und Cyber-Räume. „Darüber findet man nichts bei den Theologen.“

Pfarrerin Koch-Torjuul nannte das Friedenswort „einen tollen Impuls von der Landeskirche, Menschen anzuregen, für Friedens-Engagement zu werben“. In ihrer Gemeinde gibt es einige Soldaten, die auch im Ausland eingesetzt werden. „Da ist es wichtig, dass man sich wahrnimmt. Und man muss ethisch darüber sprechen, was das für Ausnahmesituationen sind. Aber bei allem Engagement für den Frieden gelte es zu beachten: „Wenn wir schon Soldaten in Einsätze schicken, sollten sie gut ausgerüstet sein.“

Reiner Schwalb wies darauf hin, dass es aus seiner Sicht „Probleme auf der Welt gibt, die gelöst werden müssen“. Als Soldat denke man zielorientiert. „Wir befähigen Gesellschaften zur Rechtstaatlichkeit und zur Demokratie. Ohne Waffen geht das nicht.“ Evangelische Christen könnten auf Fragen unterschiedliche Antworten geben. Letztlich seien sie verantwortlich vor Gott.

Rückmeldungen der Kirchenkreise

Der Text „Auf dem Weg zum gerechten Frieden“ wird 2021 auf der Tagesordnung der Landessynode stehen. Dann sollen die Rückmeldungen aus den Gemeinden und Kirchenkreisen diskutiert und bei Bedarf eingearbeitet werden.

Und Rückmeldungen gab es einige, wusste Anja Vollendorf zu berichten. „Zwei Drittel aller Kirchenkreise haben sich geäußert.“ Kritik habe es gegeben, weil die Aussetzung der Militärseelsorge in dem Papier fehle. Zustimmung habe der prozessuale Charakter des Textes gefunden. „Wir können nur auf dem Weg zum Frieden sein.“ Dass die rechtserhaltende Gewalt in dem Papier nicht ausgeschlossen werde, habe auch vielen nicht gepasst, so die Landeskirchenrätin. „Es gab darüber hinaus Forderungen nach einer anderen Exegese der Bergpredigt.“

Auch Hubert Müller aus der Gemeinde Kerpen war nicht mit allem einverstanden, was in dem Friedenswort steht. „Ich war nach der Lektüre etwas irritiert und befremdet. Weil der Text auf einer moralisch sehr sehr abgehobenen Ebene agiert. Und ich frage mich, ob der Text der vielschichtigen und komplexen Realität von 2020 gerecht wird. Bei den konkreten Handlungsansätzen habe ich den Eindruck, der Text wurde von einem Personenkreis verfasst, der mit der kirchlichen Friedensbewegung identisch ist.“ Dem wollte Anja Vollendorf nicht widersprechen. Auf der Synode 2018 hätte sich ein Kreis von Menschen getroffen, die der Friedensbewegung nahestünden. „Wir hatten aber auch Wissenschaftler dabei.“

Reiner Schwalb wurde zum Schluss noch einmal grundsätzlich: „Es gibt keine guten oder schlechten Waffensysteme. Es sind die Menschen, die über den Einsatz entscheiden.“ Militärdekanin Reitz wünschte sich in der Diskussion um das Friedenspapier mehr Gespräche, in denen nicht von vornherein ein Ergebnis feststehe. Koch-Torjuul erinnerte an das Bibelwort von den Schwertern und den Pflugscharen: „Alles lässt sich verändern. Manchmal muss man es dafür kaputt machen.“

Die Veranstaltung wurde live übertragen und auf Video aufgezeichnet.

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Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Erstes Konzert von „Trinitatis on Tour“ in der Zeit der Corona-Beschränkungen

Für Freundinnen und Freunde konzertanter Orgelmusik ist der letzte Donnerstag im Monat stets ein wichtiger Termin, dann finden regelmäßig Orgelabende in Kölns größter Kulturkirche, der Trinitatiskirche am Filzengraben, statt. Seit 2010 gab es bereits rund 130 Orgelkonzerte an der Klais-Orgel, die von hochkarätigen Gästen aus dem In- und Ausland gestaltet wurden.

Seit März war damit jedoch zunächst Schluss – nicht nur wegen Corona, sondern auch weil die Trinitatiskirche nach mehr als 55 Jahren einer dringend notwendigen, gründlichen Renovierung unterzogen wird. Bis Ende Oktober werden das Kirchendach erneuert und Fassadenarbeiten durchgeführt, die Fenster restauriert, das Garderobenhaus komplett umgestaltet, barrierefreie Toiletten eingebaut und einiges in Technik und Sicherheit investiert. Da die Orgel dafür vollständig verpackt und das Gebäude eingerüstet werden muss, können auch aus diesem Grund keine Konzerte stattfinden.

Die gute Nachricht ist, dass die Trinitatis-Orgelkonzerte wieder beginnen können – bis September als Konzertreihe „on tour“ unter Einhaltung aller notwenigen Hygieneregeln und Abstandsgeboten. „Trinitatis on Tour“ macht in den Kölner Kirchenkreisen Station.

Die nächsten drei Konzerte zwischen Juni und August finden in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, statt. An der dortigen Peter-Orgel werden seit Jahrzehnten regelmäßig Konzerte gegeben. Das für die kleine gotische Basilika relativ große Instrument ermöglicht eine große stilistische Vielfalt. Viele Konzerte in der Antoniterkirche werden mindestens eine Komposition von Louis Vierne enthalten. Damit soll der 150. Geburtstag des großen französischen Orgel-Romantikers musikalisch gefeiert werden.

Den Anfang macht am Donnerstag, 25. Juni, 20 Uhr der Kantor der Antoniterkirche, Kirchenmusikdirektor Johannes Quack. An „seiner“ Orgel spielt er Musik von Johann Sebastian Bach, dessen Sohn Carl Philipp Emanuel Bach und von Joseph Jongen.

Am 30. Juli kommt der Organist der Essener Kreuzeskirche, Andy von Oppenkowski, nach Köln. Sein Orgelabend steht unter der Überschrift „Louis Vierne and Friends“ und bietet Orgelmusik von Johann Sebastian Bach, Sergei Rachmaninoff und Louis Vierne. Den Schlusspunkt der drei Antoniter-Konzerte setzt am Donnerstag, 27. August, 20 Uhr der Bonner Kirchenmusiker und Konzertorganist Marc Jaquet. Er nennt sein Programm „Fabelhafte Klangfantasien“ und präsentiert Orgelkompositionen von Joseph Bonnet, César Frank und Louis Vierne.

Von Köln-Mitte geht es im September in den Kölner Norden in die Immanuelkirche in Longerich, Paul-Humburg-Straße 11. In diesem großzügigen Saalbau aus den frühen 60er-Jahren steht ein gänzlich anderes Instrument, nämlich eine Peter-Orgel mit 25 Registern aus dem Jahr 1971. Das eher neobarocke Instrument verspricht ein Klangexperiment, wenn die Kantorin der Kirche, Annerose Rademann am Donnerstag, 24. September, 20 Uhr in die Tasten greifen wird. Musik von Louis Vierne und Zsoltán Kodály werden dann zu hören sein.

Ab Ende Oktober kehrt die Konzertreihe dann in die frisch renovierte Trinitatiskirche zurück und die musikalische Orgelwanderung durch Köln zu interessanten Instrumenten in beeindruckenden Kirchenräumen geht zu Ende. Wie immer in der Trinitatiskirche ist der Eintritt auch zu allen Konzerten der Reihe „Trinitatis on tour“ ist frei. Am Ausgang wird eine freiwillige Spende erbeten.

Auf alle Konzerte Programme und Interpreten weisen auch die Internetseite trinitatiskirche-koeln.de und der Konzertkalender auf der Seite www.kirche-koeln.de hin. Allen Konzerte werden unter Beachtung der geltenden Hygiene- und Abstandsregeln durchführt.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

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Beherzt gegen Hass – Online-Veranstaltung mit Theresa Brückner, Dr. Michael Blume und Dr. Karamba Diaby am 24. Juni 2020

Kommunikation im Netz verroht zunehmend, eine Trendwende ist nicht zu erkennen. Hassbotschaften, in denen verleumdet, beleidigt und bedroht wird, sind für viele Menschen zur alltäglichen Gefahr geworden. Die Verfasserinnen und Verfasser dieser Hassbotschaften vertreten oft rassistische, sexistische, antisemitische oder antimuslimische Positionen. Viele verspotten Opfer rechter Gewalt oder drohen Frauen mit Vergewaltigung. Sie heißen Gewalt gut oder rufen dazu auf und organisieren sich, um einzelne Personen zu Zielscheiben zu machen. Das hat Folgen für die Betroffenen und für das gesellschaftliche Zusammenleben, denn „Hatespeech“ trifft insbesondere Menschen, die sich online für eine moderne und vielfältige Gesellschaft einsetzen wie z.B. in Politik, Gesellschaft oder Kirche.

Wie erleben Menschen, die das Ziel von Hatespeech werden, diese Situation? Welche Folgen hat Hatespeech für sie, für ihre Tätigkeit, für ihr privates Umfeld? Wie reagieren sie selbst als Betroffene*r auf Hassrede?

Die Online-Diskussion am 24. Juni 2020 ab 19 Uhr gibt Einblick in die persönlichen Erfahrungen Betroffener mit Hatespeech in verschiedenen gesellschaftspolitischen Feldern und bietet die Chance, mit ihnen ins Gespräch zu kommen.

Es berichten und diskutieren:

  • Theresa Brückner, Social-Media-Pfarrerin aus Berlin
  • Karamba Diaby, Integrationsbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion, MdB
  • Michael Blume, Beauftragter der Landesregierung Baden-Württemberg gegen Antisemitismus

Moderiert wird die Online-Veranstaltung von Anja Backhaus, Radio- und Fernsehmoderatorin. Der Abend ist eine Kooperation der Melanchthon-Akademie des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und der Evangelischen Akademie im Rheinland.

Eine anschließende Workshop-Tagung am 25. Juni 2020 lädt zur praktischen Vertiefung ein und gibt Gelegenheit, Handlungsstrategien zu entwickeln. Das Podiumsgespräch und die Workshop-Tagung sind Teil des Projekts „#2komma42 – VerNETZt im Glauben“, das im Jahr 2020 von März bis November die Akademiearbeit begleitet. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldung per Mail unter Angabe Ihres vollen Namens für die Online-Veranstaltung bis Dienstag, 23. Juni 2020, 16:00 Uhr per E-Mail an: anna.veerahoo@akademie.ekir.de.

Den Flyer der Veranstaltung finden Sie hier.

Weitere Informationen unter: www.melanchthon-akademie.de oder www.ev-akademie-rheinland.de

Text: Evangelische Akademie im Rheinland
Foto(s): Büro Diaby

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Köln ohne Kirchenpass – Die Archivale des Monats Juni

Mitgliedsausweise gibt es nahezu von jeder Organisation, egal ob im Scheckkartenformat zum Mitführen oder als richtiger Ausweis. In unseren Taschen, Portemonnaies und Smartphones sind sie unsere Begleiter und zeigen die Verbundenheit zu Organisationen und Unternehmen, die wir unterstützen – die uns wichtig sind. Das kann eine ADAC Karte, eine Karte für McFit, Rossmann, H&M oder sogar Netto sein. Warum gibt es eigentlich bei uns keinen Ausweis über die Mitgliedschaft in der Evangelischen Kirche? Die Idee ist nicht neu – sie ist sogar schon mehr als hundert Jahre alt. Das „Schloeßmann’schen Verlagsbüro zu Arnstadt“ hat bereits im Jahr 1908 zusammen mit dem Beirat des Generalsuperintendenten D. Koehler in Berlin einen solchen „Kirchenpass“ erstellt.

Der in Berlin konzipierte Pass hatte neben der Ausweisfunktion noch die Aufgabe, die Kirchenmitglieder an ihre christlichen Pflichten wie bspw. das tägliche Gebet, das Lesen und Hören des Wortes Gottes sowie die Teilnahme am Gottesdienst und am gemeinsamen Abendmahl mittels einer „kurzen Anweisung zum christlichen Wandel“ zu erinnern.

Das neue handliche Format sollte es den Kirchenmitgliedern erleichtern, einen Beweis für ihre Konfirmation und der damit verbundenen Zugehörigkeit zur evangelischen Kirche mit sich zu führen. Es sollte ihnen somit helfen auch außerhalb ihrer Heimatgemeinde bspw. zu heiraten oder eine Patenschaft zu übernehmen.

Doch die Idee fiel durch – vor rund 112 Jahren beschloss das Presbyterium der Gemeinde Köln, dass so ein Mitgliedsausweis keinen Mehrwehrt hätte und nur Geld kosten würde – damals waren das 2 Mark für 25 Exemplare. So blieb der „Kirchenpass“ in Köln bis heute nur eine Idee.

Ein Belegexemplar liegt in unserem historischen Archiv des Evangelischen Kirchenverbandes und zeigt, dass Köln schon damals seiner Zeit weit voraus war. Während heute innovative Organisationen dazu übergehen, ihre Mitgliedskarten abzuschaffen, war der Kirchenpass in Köln bereits abgeschafft, bevor er unmodern wurde und in der Wertstofftonne landen konnte.

 







 

Mehr Informationen über die Arbeit des historischen Archivs des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region erhalten Sie hier.

Text: Stefanie Schensar/APK
Foto(s): Archiv EKV

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