Kirchenleitung setzt Visite fort

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) hat am Freitag und Samstag ihre Visite im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (EKV) und den beiden Evangelischen Kirchenkreisen Köln-Rechtsrheinisch und Köln-Süd fortgesetzt. Unter der Leitung von Präses Manfred Rekowski tagte zunächst der Vorstand des EKV. Der Vorstand des Kirchenverbandes wird von der Verbandsvertretung, dem „Parlament“ des EKV, gewählt und leitet die laufenden Geschäfte. Themen wie zum Beispiel die Gemeinschaft der Ordinierten, die Zukunftsfähigkeit des EKV oder die Umsetzung des Schutzkonzepts gegen sexualisierte Gewalt standen auf der Tagesordnung. Im Anschluss an die Sitzung besuchten die hauptamtlichen und nebenamtlichen Mitglieder der Kirchenleitung den Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch.

Evangelischer Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch

Die Kirchenleitung beim Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch

Im Kölner Osten und dem Rheinisch-Bergischen Kreis erhielten die Mitglieder der Kirchenleitung Einblick in unterschiedliche Arbeitsbereiche, wie die gemeinsame Verwaltung, die ihr Engagement als ökologischer Dienstleister präsentierte, und das Gemeindezentrum Bensberg-Herkenrath. Hier stand die Vielfalt in einer großen Gemeinde mit städtischem und ländlichem Raum im Zentrum des Besuches. Die Arbeit in einem Stadtteil mit vielen sozialen Herausforderungen und deren Zukunft stand in Köln-Kalk auf dem Programm. Hier machten sich Oberkirchenrätin Henrike Tetz und Superintendentin Almut van Niekerk ein Bild von der Arbeit vor Ort. Präses Rekowski besuchte zusammen mit Pfarrerin Christiane Münker-Lütkehans, Kirchenrat Dr. Volker Haarmann und Superintendentin Andrea Vogel das Hospiz am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach. Ziel dieses Arbeitsbereiches des Krankenhauses ist es, den Menschen in der letzten Phase des Lebens – neben Lebensqualität – auch die bestmögliche Linderung von Schmerzen und anderen körperlichen und seelischen Beeinträchtigungen zu ermöglichen. Psychosoziale und seelsorgliche Begleitung stehen unabhängig von der Konfession jedem zur Verfügung. So will das Haus einen Ort schaffen, an dem die Hospizpatientinnen und -patienten im Mittelpunkt stehen und würdevoll vom Leben Abschied nehmen können. Im Anschluss an die Besuche traf sich die Kirchenleitung unter der Leitung von Präses Rekowski mit dem Kreissynodalvorstand unter der Leitung von Superintendentin Andrea Vogel am Abend zu einer gemeinsamen Sitzung.

Evangelischer Kirchenkreis Köln-Süd

Die Kirchenleitung beim Kreissynodalvorstand des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd

Am nächsten Morgen visitierte die Kirchenleitung den Kirchenkreis Köln-Süd. Auch hier standen zunächst Besuche einzelner Einrichtungen auf dem Programm. Neben der Verwaltung in Brühl wurde auch die Diakonie Michaelshoven besucht, deren zentrale Einrichtungen und Verwaltung im Gebiet des Kirchenkreises liegen. Die Veränderung der Strukturen von Gemeinden und deren Herausforderungen in der Region standen bei einem weiteren Treffen im Fokus. Der vielleicht spektakulärste Besuch fand am Aussichtspunkt Terra Nova am Tagebau Hambach statt. Hier erklärten Superintendent Bernhard Seiger, Pfarrerin Almut Koch-Torjuul und die zweite Stellvertreterin des Superintendenten, Scriba Simone Drensler, den Mitgliedern der Kirchenleitung, wie der Strukturprozess des Braunkohleausstiegs den Kirchenkreis und die Gemeinden betrifft. Unterstützt wurden sie dabei von Joachim Schwister, der als Technischer Beigeordneter der Stadt Kerpen den Strukturwandel seit vielen Jahren kennt und begleitet. Er erläuterte unter anderem, dass das riesige Braunkohleloch zu einem der größten Seen Deutschlands werden soll.

Aussichtspunkt Terra Nova am Tagebau Hambach

Doch in dem Braunkohlegebiet sieht Schwister auch eine Chance, bis zur vollständigen Flutung und danach regenerative Energien zu erzeugen und zu speichern. Pfarrerin Drensler berichtete von den vielen Auszubildenden an dem Berufskolleg in Hürth, an dem sie Evangelische Religion unterrichtet. Hier geht es den jungen Menschen meist nicht um die Zukunft in rund 30 Jahren. Die Jugendlichen arbeiten zum großen Teil als Auszubildende bei RWE und hoffen auf eine Übernahme nach der Ausbildung und machen sich wegen der schnellen Veränderungen Sorgen um ihre berufliche Zukunft. Unweit des Braunkohletagebaus steht der Hambacher Forst, der aufgrund der Proteste der Umweltschützerinnen und Umweltschützer und des Braunkohlekompromisses nun stehen bleiben darf. Gerade die Ambivalenz und Komplexität der Situation im Rhein-Erft-Kreis zeigte den Mitgliedern der Kirchenleitung auch die Herausforderungen für die Kirche in dieser Region. Abgeschlossen wurde die Visite im Kirchenkreis Köln-Süd ebenfalls mit einer gemeinsamen Sitzung von Kirchenleitung und Kreissynodalvorstand.

Text: APK
Foto(s): Linhart/APK/Jochen von der Heidt/EKiR

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Schon als Kind von Orgelklängen begeistert

Wolf-Rüdiger Spieler (56), Organist mit einer Ausbildung für evangelische Kirchenmusik, Hochschullehrer und als Musiker und Dirigent vielfältig aktiv, hat für sein gesellschaftliches Engagement den Kölner Ehrenamtspreis erhalten. Im Interview verrät er, warum ihn das selbst überrascht hat und erzählt, wie aus kindlicher Begeisterung eine Karriere als Kirchenmusiker entstand.


Herr Spieler, wie sind Sie zur Kirchenmusik gekommen?

Das begann, als ich fünf Jahre alt war: Damals habe ich zum ersten Mal eine Orgel aus der Nähe gesehen und war sofort von ihrem Klang fasziniert. Ich hatte eine Blockflöte, aber das war für Jungen damals schon ziemlich uncool. Als meine Eltern mir dann die Wahl ließen, Klavier oder Orgel zu lernen, habe ich mich sofort für die Orgel entschieden. Ich hatte das Glück, dass ich gleich einen sehr guten Lehrer hatte: Hansjakob Grewelding, ein Winzersohn, der Kantor und Orgellehrer war und bei uns in Riehl an der St. Engelbert-Kirche spielte.

Sie haben also damals schon in Köln gelebt?

Ja, ich bin in Köln-Riehl in der Nähe der Flora groß geworden. St. Engelbert war auch die Kirche, in der ich gelernt habe. Dort gab es damals die zweitgrößte Orgel in Köln. Sie hatte über 70 Register und drei Manuale, also Klaviaturen.

Sie betonen das so: drei Manuale. Warum ist das besonders?

Nun ja, zwei Manuale reichen auch aus. Aber ein drittes eröffnet ganz andere Möglichkeiten, denn dann kann man noch eine Klangfarbe dagegensetzen und stilistisch mehr variieren.

Haben Sie auch jemals eine eigene Orgel zu Hause gehabt?

Tatsächlich haben meine Eltern eine Heimorgel angeschafft. Aber das war eigentlich eine Fehlinvestition. Man sagt zu Recht: Das wichtigste Register einer Orgel ist der Raum, in dem sie steht! Deswegen habe ich mich lieber auf den Weg zur Kirche gemacht, wenn ich nach der Schule üben wollte.

Wie hat das Orgelspielen während der Schulzeit in Ihren Alltag gepasst?

Ich habe das Dreikönigsgymnasium besucht. Das war damals noch in der Innenstadt und hatte einen sehr guten Ruf und tollen Musikunterricht, der in die Breite ging. Es war auch nicht wie heute: Mein Sohn lernt Trompete und ist in seiner Klasse der einzige, der ein Instrument spielt. Damals lernten von 35 Jugendlichen aus einer Schulklasse 20 ein Instrument.

In eine Band mit Gleichaltrigen konnten Sie aber mit der Orgel nicht eintreten.

Nein, aber das war kein Problem. Der Lehrer fragte mich schon, als ich elf Jahre alt war, ob ich seinen Chor begleiten wollte. Mit Chören hatte ich seitdem viel Kontakt, und ich habe auch Messen und Gottesdienste begleitet. Dafür gab es ja sogar Geld! Ich räumte als Schüler auch Regale im Supermarkt ein, dafür gab es 6,50 Mark in der Stunde. Aber für eine Messe gab es 20 Mark: Das war natürlich attraktiv. Einmal kam auch im WDR ein Fernsehgottesdienst, in dem ich spielte. Das haben dann auch meine Mitschüler angesehen. Da kam dann die Anerkennung ganz von alleine.

Muss man als Kirchenmusiker eigentlich sehr fromm sein?

Ich hoffe nicht! (Er lacht.) Natürlich habe ich eine Grundgläubigkeit und eine Affinität zur Kirche und zu kirchlicher Kultur. Ich könnte nicht Orgel spielen, wenn ich eine Allergie dagegen hätte. Es gibt aber natürlich in Kirchen – wie überall im Leben – auch Strukturen und Strömungen, die ich eher kritisch betrachte. Gleichzeitig sehe ich: Ohne die Kirchen hätten wir heute unsere Kultur nicht! Das fängt schon beispielsweise mit dem Lateinischen und unserem Tonsystem an, die mit dem Christentum im ersten Jahrtausend zu uns gekommen sind.

Die Kirchenmusik ist ein Brennglas für das, was ich vertrete; eine Hochkultur, die ich großartig finde. Für mich als Interpret oder Dirigent steht zunächst das Kunstwerk im Mittelpunkt, egal, ob die Musik nun im Konzert oder im Gottesdienst erklingt. Was jemand beim Musizieren persönlich glaubt, steht für mich eher an zweiter Stelle. Ich kenne einige Kollegen, die gar nicht glauben, aber trotzdem hervorragend Bach spielen. Sogar Brahms hat über sein Requiem gesagt, dass er nicht gläubig sei, aber die Worte so kraftvoll fand, dass sie ihn zu seinem berühmten Werk inspiriert haben. Am Ende höre ich eher, ob jemand gut geübt hat und sein Handwerk beherrscht– weniger, ob und was er glaubt. Und trotzdem gibt es in Gottesdienst und Konzert immer mal diese Momente der besonderen Inspiration, die über das Geübte hinaus gehen und etwas stark Emotionales haben und auch Glauben vermitteln können.

Üben Sie immer noch viel?

Ja, etwa ein bis zwei Stunden am Tag. Zu Hause habe ich einen Flügel und eine kleine Orgel, an denen ich spiele. Aber wo immer es geht, spiele ich auf einer Kirchenorgel. Die Orgel in der Trinitatiskirche ist ja derzeit wegen der Bauarbeiten verpackt. Und im Dom zum Beispiel kann ich üben, aber wegen der regelmäßigen Messen nur nachts, was dann wiederum mit etwas organisatorischem Aufwand verbunden ist. Die Nachtwache findet das meistens nicht toll. Aber ich finde eigentlich immer eine Orgel zum Üben – da helfen die netten Kollegen stets gerne weiter.

Im Dom üben Sie ja nicht nur gelegentlich, sondern spielen auch dort. Ist das ungewöhnlich für einen evangelisch ausgebildeten Organisten?

In gewisser Weise ja. Früher war die Ausbildung der evangelischen und katholischen Organisten an den Hochschulen streng getrennt. In Köln ist sie das formal noch immer, trotzdem gibt es hier eine sehr große Durchlässigkeit und ein kollegiales Miteinander.

Da Kirchenmusik wie der geistliche Dienst der Pfarrer und Küster ein aktiver Teil der Verkündigung ist, wird hier grundsätzlich eine höhere Identifikation voraussetzt als manche anderen kirchlichen Aufgaben. Damit ist auch das Orgelspiel eigentlich an die Konfession gebunden. Trotzdem wurde ich vor neun Jahren erstmals gefragt, ob ich im Dom spielen wollte und habe auch gerne zugesagt. Oft kommt so etwas nicht vor – aber auch hier werden die Strukturen durchlässiger.

Der Ehrenamtspreis wurde Ihnen verliehen für Ihren Einsatz als Leiter des „reger chor köln“, den Sie selbst gegründet haben. Wodurch zeichnet sich dieser Chor aus?

Wolf-Rüdiger Spieler erhält den Ehrenamtspreis, KölnEngagiert 2020

Zunächst, dass wir ein sehr „reger“ Chor sind. Daher auch der Name. (Er schmunzelt.) Unser Repertoire reicht vom Barock bis zur Moderne. 1982 haben wir uns gemeinsam aufgemacht und singen seitdem fast ausschließlich für soziale Projekte. Besonders intensiv haben wir uns den „Kindern krebskranker Eltern“ gewidmet, ein Projekt, das ich 2005 zusammen mit Professor Michael Hallek von der Kölner Uni-Klinik ins Leben gerufen habe und für das wir im gleichen Jahr auch zum ersten Mal aufgetreten sind. Anfang dieses Jahres war unser 16. Konzert zu ihren Gunsten. Wir haben aber auch schon für diverse andere karitative Projekte gesungen. Einige der Chormitglieder sind in der Tat seit 38 Jahren dabei, viele mehr als 30 Jahre. In einer solch langen Zeit sind viele Lebensfreundschaften daraus geworden. Wir haben aber auch junge Mitglieder, die jetzt erst 30 Jahre alt sind.

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Was bedeutet es Ihnen, diesen Preis zu erhalten?

Ich hätte nicht gedacht, dass jemandem mit unserem eher klassischen Profil in Köln für einen solchen Preis in Frage kommt! Hier am Rhein liegt der Fokus ja eher auf Multi-Kulti-Musik, Kölsch-Rock, Karneval und FC, die ja auch alle sehr für soziale Projekte engagiert sind. Die kirchliche Kultur mit geistlicher Musik kommt in dieser Stadt in der öffentlichen Wahrnehmung eher an zweiter Stelle. Insofern war ich echt überrascht! Natürlich freut es mich sehr, auch für die Chorsängerinnen und Chorsänger, denen die Auszeichnung ja ebenfalls gilt.

Was ist es, das Ihnen an Ihrer Arbeit am meisten Freude macht?

Mich begeistert die ständige Auseinandersetzung mit Musik und Kultur, der Austausch mit Künstlern und Kollegen. Auch, wenn das eigentliche Musizieren ja nur etwa dreißig Prozent meiner Arbeitszeit ausmacht, weil mein Hauptstandbein heute meine Musikschule ist, in der ich 25 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten beschäftige. Ich bin, neben weiteren Tätigkeiten, ja auch Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche und Dozent an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln. Immer habe ich den Eindruck, etwas Sinnvolles zu tun, etwas, das ich kann und dem ich gerecht werde. Dadurch kann ich 65-70 Stunden in der Woche arbeiten, ohne dass ich mich angestrengt fühle. Dass ich mich auf diese Weise beschäftigen kann, ist für mich ein großer Luxus.

Text: Johanna Tüntsch
Foto(s): Johanna Tüntsch/Bernhard Seiger

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Großes Vertrauen in Brot für die Welt: Jahresbilanz 641.705,59 Euro Spenden aus der Region Köln

Evangelisches Hilfswerk legt Jahresbilanz 2019 vor

641.705,59 Euro Spenden aus der Region Köln

  • 405.041,15 Euro aus Köln
  • 129.403,65 Euro aus dem Rheinisch Bergischen Kreis
  • 107.260,79 Euro aus dem Rhein-Erft-Kreis

Spenden gegen Hunger, Armut und Ungerechtigkeit

Brot für die Welt hat im vergangenen Jahr 641.705,59 Euro Spenden in der Region Köln erhalten. Das ist ein sehr gutes Ergebnis und sind 69.208,17 Euro mehr als im Vorjahr. In dieser Summe sind alle Kollekten und Spenden enthalten. Mit diesen Spenden und Kollekten gegen Hunger, Armut und Ungerechtigkeit wird Millionen Menschen geholfen. Bundesweit haben Spenderinnen und Spender die Arbeit des evangelischen Hilfswerks im vergangenen Jahr mit mehr als 64,4 Millionen Euro unterstützt. Das ist ein Plus von 0,8  Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (2018: 63,6 Mio. Euro).

Neu bewilligt wurden im vergangenen Jahr 693 Projekte, davon mit 242 die meisten in Afrika. Im Zentrum stehen langfristige Maßnahmen, die Hunger und Mangelernährung überwinden, Bildung und Gesundheit fördern, Zugang zu sauberem Wasser schaffen, die Achtung der Menschenrechte und Demokratie stärken und den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen unterstützen.

Brot für die Welt

Neben Spenden und Kollekten erhielt Brot für die Welt 2019 Mittel des Kirchlichen Entwicklungsdienstes und Beiträge Dritter, vor allem aus dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Insgesamt standen dem Hilfswerk der evangelischen Kirchen und Freikirchen 312,6 Millionen Euro zur Verfügung, das waren gut fünf Millionen Euro mehr als 2018 (307,3 Mio. Euro).

Die Gesamtausgaben für Projekte betrugen 281,8 Millionen Euro (91,6 Prozent der Mittel). Für Werbe- und Verwaltungsaufgaben wurden 8,4 Prozent eingesetzt. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) bewertet den Anteil der Werbe- und Verwaltungsausgaben an den Gesamtausgaben als niedrig.

Brot für die Welt wurde 1959 gegründet. Aktuell fördert das weltweit tätige Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen und ihrer Diakonie gemeinsam mit seinen Partnerorganisationen rund 1.800 Projekte zur Überwindung von Hunger, Armut und Ungerechtigkeit in mehr als 90 Ländern.

Text: Brot für die Welt/APK
Foto(s): Brot für die Welt

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Gottesdienste und Veranstaltungen der nächsten Tage

Zeit ist ein kostbares Gut. Bei den vielen Möglichkeiten diese zu verbringen, kann man leicht den Überblick bei der Vielzahl an Angeboten verlieren. Wir haben einen Blick auf die nächsten Tage unseres Kalender geworfen und Ihnen eine kleine Auswahl an Möglichkeiten zusammengetragen, der Sie möglicherweise Ihre Aufmerksamkeit schenken möchten. Eine vollständigere Übersicht über alle Gottesdienste, Konzerte und Veranstaltungen der nächsten Tage finden Sie auf unserer Startseite.


Open-Air Gottesdienste im Bergischen

Am Sonntag, 30. August, laden die Evangelischen Kirchengemeinden Volberg-Forsbach-Rösrath und Bergisch Gladbach zu Open-Air-Gottesdiensten ein. Die Gottesdienste unter freiem Himmel finden hier statt:

Präsenzgottesdienst + YouTube Familiengottesdienst in Pulheim

Am Sonntag, 30. August, lädt Pfarrer Volker Meiling um 11 Uhr zu einem Familiengottesdienst in Pulheim ein, der auch bei YouTube zu sehen sein wird. Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage der Evangelischen Kirchengemeinde Pulheim. www.kirchepulheim.de

Musiklesung „Route Köln-Sofia-Kiew“

Musiklesung mit Anke Breuer und Axel Tillmann
Am Sonntag, 30. August, 16 Uhr, wird Anke Breuer einige ihrer Kurzgeschichten unter dem Motto „Route Köln-Sofia-Kiew“ in der Epiphaniaskirche Bickendorf, Erlenweg 39, vorlesen. Axel Tillmann (Konzertpianist) begleitet sie dabei und interpretiert das Gelesene improvisatorisch auf dem Klavier. Axel Tillmann und Anke Breuer haben sich über ihre Mitarbeit bei „Spurwechsel“ (www.spurwechsel-ms.de) kennengelernt, einem ehrenamtlichen Foto-Text-Projekt für die „Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft – OV Köln und Umgebung“(DMSG). Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. www.gemeinde-bickendorf.de

Gespräche mit OB-Kandidatinnen und Kandidaten für Köln

Martin Stankowski und Pfarrer Hans Mörtter laden am Sonntag, 30. August, 16 bis 18 Uhr, zu einem Gespräch mit drei der insgesamt 13 zugelassenen Kandidatinnen und Kandidaten zur Oberbürgermeisterwahl 2020 ein. Andreas Kossiski (SPD), Jörg Detjen (Die Linke) und Thor Zimmermann (Wähler- und Ratsgruppe GUT) sprechen über die Zukunft Kölns und stellen sich den Fragen der beiden Moderatoren. Bei der Kommunalwahl am 13. September werden neben den Vertreterinnen und Vertretern des Rates der Stadt Köln und den Mitgliedern der Bezirksvertretungen in den neun Stadtbezirken Kölns auch die Oberbürgermeisterin beziehungsweise der Oberbürgermeister gewählt. www.lutherkirche-suedstadt.de

Briefe aus den Gefängnissen dieser Welt zum Antikriegstag

Seit 1957 wird immer am 1. September in Deutschland der Antikriegstag begangen. Aus diesem Anlass lädt die Melanchthon-Akademie zu einer Lesung in die Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, ein. Unter dem Titel „Briefe aus den Gefängnissen dieser Welt“ werden am Dienstag, 1. September, 18 bis 20 Uhr, Auszüge aus Briefen von Dietrich Bonhoeffer bis Nasrin Sotudeh vorgelesen. Sie alle sind Zeugnisse von politischen Häftlingen aus verschiedenen Zeiten und von unterschiedlichen Orten, die von Mut und Verzweiflung, von Diktatur und Autokratie, von Einsamkeit und Verbundenheit zwischen aus- und eingeschlossenen Menschen erzählen. Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist erforderlich. www.melanchthon-akademie.de

Gemeinwohl-Orientierung – Praxis-Seminar für Unternehmen

Das Seminar am Mittwoch, 2. September, 14 bis 18 Uhr, in der Melanchthon-Akademie, Kartäuserwall 24b, ist speziell für Vertreterinnen und Vertreter von Unternehmen konzipiert, die mehr über die Gemeinwohl-Ökonomie erfahren wollen und sich mit dem Gedanken tragen, selbst eine Gemeinwohl-Bilanz zu erstellen. Ziel soll sein, dass die Teilnehmenden durch fundierte Informationen aus der Praxis und in der Diskussion mit kompetenten Unternehmerinnen, die im Seminar anwesend sind, beurteilen können, welcher Weg für ihr Unternehmen der richtige ist. In konventionellen Handelsbilanzen werden ausschließlich ökonomische Aspekte berücksichtigt, wohingegen in Gemeinwohl-Bilanzen ökologische und soziale Aspekte bewertet werden. Die Teilnahme kostet 25 Euro. Eine Anmeldung ist erforderlich. www.melanchthon-akademie.de

Text: APK
Foto(s): Annika Bocks

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Eintreten für die Menschenwürde – „I have a Dream“

I have a dream

Vor genau 57 Jahren, am 28. August 1963, fand der Marsch auf Washington statt, auf dem Dr. Martin Luther King seine unvergessene „I Have a Dream“-Rede hielt. Wie aktuell und noch unerfüllt ist das Anliegen, dass alle Menschen gleich welcher Hautfarbe gleiche Rechte und gleiches Ansehen genießen! Seit dem gewaltsamen Tod von George Floyd blickt die ganze Welt in den letzten Monaten auf die USA. Doch nicht nur dort werden Menschen alleine auf Grund ihrer Hautfarbe oder Herkunft benachteiligt, diskriminiert oder gar ermordet. Die Ereignisse rütteln auf, auch uns.

Black lives matter

Black lives matter – jedes Leben zählt, weil alle Gottes Kinder sind.
Auch in unserem Land ist es an der Zeit, gegen Rassismus und für respektvollen Umgang untereinander einzutreten. Die Anschläge der letzten Monate gegen Minderheiten und die Diskriminierungen im Alltag, denen Schwarze Menschen ausgeliefert sind, brauchen unsere Aufmerksamkeit. Wir müssen fragen: Wo erleben wir Alltagsrassismus in der Schule, im Arbeitsleben und im öffentlichen Raum?

Menschenwürde

Die Menschenwürde ist wie das Recht auf Leben das höchste Gut in unserem Grundgesetz. Wer diese Würde bei sich selber spürt, vergisst leicht, dass Schwarze Menschen oft andere Erfahrungen machen. Diese gilt es zu hören, sich darauf einzulassen und davon zu lernen. Christen wissen darum, dass die Würde des Menschen ein Geschenk und unverfügbar ist. Aber auch unsere Sicht ist oft zu kurz. Christlicher Glaube leitet dazu an, hinzusehen, sich auf die Rassismus-Frage einzulassen und selbstkritisch in Bezug auf Sprachgebrauch, die eigene nationale Geschichte und das Verhalten im Alltag zu sein.

Ich begrüße es, dass die Kundgebung am 28. August um 18 Uhr auf dem Neumarkt, die unter anderem vom Bündnis „Köln stellt sich quer“ und der Black Community organsiert wird, das Thema aufgreift und das Gewissen schärft.

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger
Ev. Kirchenverband Köln und Region

Text: Bernhard Seiger
Foto(s): epd bild

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Kirche2go: Geht Kirche und Politik?

Kirche und Politik, geht das zusammen? Diese Frage beschäftigt Christinnen und Christen seit Anbeginn. Nico Ballmann, der „Neue“ von Kirche2go hat dazu eine ganz klare Meinung. Er begründet seine Entscheidung basierend auf seinen Lebenserfahrungen und seinen Glaubensprinzipien. Neugierig geworden? Dann einfach reinklicken und Pfarrer Nico Ballmanns Meinung zu „Kirche und Politik?“ in einer neuen Episoden von Kirche2go mitverfolgen…

Weitere Videos? Dann abonnieren Sie unseren Youtubekanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Den Text zum Nachlesen:

Kirche und Politik… Da fällt mir immer einen Satz ein, der mich, glaube ich, seit meinem Studium geprägt hat. Der ist von der wunderbaren Theologin Dorothee Sölle und die hat mal gesagt: „theologisches Nachdenken ohne politische Konsequenz kommt Heuchelei gleich.“ Dieser Satz ist so wahr, weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir nicht Christinnen und Christen in dieser Gesellschaft sein können, dass wir nicht Jesus Christus nachfolgen können uns zu versuchen für diejenigen einzusetzen, die von der Gesellschaft ausgestoßen sind, dass wir nicht permanent versuchen Menschen denen es schlecht geht permanent zu helfen und das das keine politischen Konsequenzen hat. Ich glaube, wir Christinnen und Christen sind dazu verpflichtet, dass wir teilhaben an dieser Gesellschaft, teilhaben an Politik und das wir natürlich unseren Glauben von einem liebenden Gott, der jeden Menschen annimmt und der dafür sorgen möchte, dass jeder Mensch die gleichen Chancen hat, dass wir das nicht einfach ignorieren können sondern, dass wir das auch als die politische Menschen, die wir in dieser Gesellschaft nun mal auch sind, dass wir diese Verantwortung wahrnehmen müssen. Und von daher: Kirche und Politik – das lässt sich nicht trennen !

Text: APK/Ballmann
Foto(s): APK/Thorsten Levin

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„Evangelisch leben in Köln und Region“

Kirchenverband verpasst sich ein neues Corporate Design

„Offen, ehrlich und demokratisch“, so will sich die evangelische Kirche in Köln und Region nach außen präsentieren. Dazu passt das neue Corporate Design, das Stadtsuperintendent Bernhard Seiger jetzt im Haus der Evangelischen Kirche vorstellte.

2018 hatten Mitarbeitende des Verbandes und seiner Ämter und Einrichtungen über ein neues Erscheinungsbild diskutiert. 2019 wurde dann die Düsseldorfer Agentur April5 mit der Umsetzung beauftragt. Deren Geschäftsführer Jens Schmitz und der Art-Director Kai-Uwe Kehl waren auch zur Vorstellung gekommen.

„Von außen war da nicht wirklich sichtbar, dass wir zusammengehören”

Seiger ging auf die Vorgeschichte ein: „Die zahlreichen Ämter und Einrichtungen des Verbandes haben sich im Laufe der Jahre sehr unterschiedlich entwickelt, was ihre Logos und so weiter angeht. Von außen war da nicht wirklich sichtbar, dass wir zusammengehören. Jetzt möchten wir die Botschaft ,Wir sind Ihre evangelische Kirche‘ sichtbar machen mit einem modernen Erscheinungsbild, frisch und dynamisch in Formen und Farben. Wir möchten nach außen wirken durch unsere Dienste, nicht als Institution. Nah am Menschen. Deshalb lautet die Überschrift: Evangelisch leben in Köln und Region. Evangelische Kirche lebt von den Menschen, die sie gestalten: Unseren Mitgliedern, Gästen sowie haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitenden.“

Bedeutung der Bögen

Schmitz erinnerte an das ehemalige Logo: „Da hatten wir den Rhein, die Brücke und das Kreuz. Wir wollten und sollten das Ganze offener und transparenter gestalten, die Formsprache aber nicht verlieren.“ Herausgekommen ist ein Kreuz, das an allen vier Enden von Bögen umfasst wird. „Der obere Bogen steht für Obhut, die Klammern rechts und links für den Schutz und die am unteren Kreuzende für den Rhein“, erläuterte der Geschäftsführer.

Die Bögen werden unterbrochen, damit sie offen und durchlässig sind. „Die Bögen stehen für Bewegung und Dynamik. Sie schaffen einen Wiedererkennungswert. Man sieht die Bögen und sagt ,Aha, Bögen, evangelische Kirche Köln. Sie spannen auch einen Bogen zwischen den Menschen und der Kirche“, fuhr Schmitz fort.

Regionalbezug zu Köln

Die Bögen wird man in nächster Zeit auf Visitenkarten, Briefbögen und vielem mehr wiederfinden, womit der Evangelische Kirchenverband Köln und Region kommuniziert. Auch die Farbgebung ist eine ganz andere. „Wir haben uns bewusst gegen das ehemalige Mittelblau entschieden und statt dessen ein dynamisches Rot sowie Weiß gewählt. Diese Farben haben auch einen starken Regionalbezug zu Köln.“

In den nächsten Wochen wird man das neue Corporate Design des Verbandes während einer Einführungskampagne auf Litfaßsäulen sehen können. „Wir sind überzeugt davon, dass sich das etabliert“, erklärte Schmitz. Einen ersten Eindruck kann man auf einem Banner bekommen, das derzeit an einem Baugerüst der Trinitatiskirche hängt.

Dr. Seiger brachte noch einen weiteren Aspekt ein: „Die Kirchenkreise und Gemeinden sind eingeladen, sich an den Entwürfen zu bedienen. Die Ämter und Einrichtungen haben ihre Logos farblich schon umgestellt. Und auch die Kirchenkreise Köln-Nord und -Süd werden sich anschließen.“ Also schwimmt der Fisch des Jugendpfarramtes neuerdings in Rot, und auch das Diakonie-Logo ist von Blau auf Rot gedreht.

Das erste Banner mit dem neuen Corporate Design hängt an der Trinitatiskirche in Köln

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann/APK

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Kirchenleitung zu Gast in Köln

Höher hätte der Besuch kaum sein können. Die gesamte Leitung der Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) war zur Visite  gekommen, um sich über die Arbeit in den Ämtern und Einrichtungen des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und in den Kirchenkreisen zu informieren.

Persönliche Begegnung

Stadtsuperintendent Bernhard Seiger begrüßte die Gäste im Haus der Evangelischen Kirche, wo eine Begegnung mit ökumenischen Kooperationspartnern auf dem Programm stand: „Wir freuen uns, dass Sie hier sind und dass wir uns in dieser Weise treffen! Wir brauchen den Live-Kontakt miteinander, und hier geht das in guter Weise. Schön, dass Kölner und Düsseldorfer sich hier begegnen!“

Der Stadtsuperintendent bezog sich auch auf den konkreten ökumenischen Anlass: „Wir sind hier als Christenmenschen, schlicht ,als Geschwister‘ zusammen gekommen. ,Nicht in fleischlicher Weisheit‘, heißt nicht, ohne Verstand und Nüchternheit, ganz im Gegenteil, aber es heißt: als Kinder Gottes, als Empfänger der Gnade.“ Corona sei ein Beziehungskiller.

Ökumene in Köln

Ökumene wurde im Haus der Evangelischen Kirche großgeschrieben

Aber geschwisterliche Gemeinschaft bleibe und sie werde gerade jetzt gestärkt. „Kirche ist nicht ohne Gemeinschaft. Sie existiert ohne sie gar nicht.“ Oberkirchenrätin Barbara Rudolph sagte, sie genieße die angenehme Atmosphäre des ökumenischen Austauschs in Köln. „Aus meiner Sicht werden die Differenzen in der Ökumene aus Sicht der jüngeren Generation kaum mehr wahrgenommen. Für junge Menschen ist es wichtig, heute ein attraktives Christsein zu erleben und etwas Positives für die Welt zu tun.“

Dr. Martin Bock, Leiter der Kölner Melanchthon-Akademie, betonte die Rolle von Religion und der interreligiösen Öffnung in allen Bereichen: „Wir sollten nicht an alten Problemen und Traumata arbeiten, sondern auf den liebenden Gott schauen.“ In Köln ist das Verhältnis zwischen dem Stadtdechanten Robert Kleine und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger von ertrauen geprägt. Auch mit Gregor Stiels, dem Vorsitzenden des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, trifft sich Seiger regelmäßig. „Die Menschen wollen Antworten auf Fragen. Wenn wir die nicht gäben, würden wir versagen.

Gemeinsamkeiten

Dass Sie das hier so strukturiert angehen, ist beispielhaft.“ Barbara Rudolph verwies auf andere Regionen in der EKiR, wo die Zukunft schon vorweg genommen werde: „Dort werden zum Beispiel Gemeindezentren gemeinsam genutzt.“ Susanne Beuth, Superintendentin im Kirchenkreis Köln-Mitte, erinnerte an die Gemeinsamkeiten: „Wir alle haben die Taufe. Und wir haben Traditionen und Kulturen, die uns alle verbinden. Und wir haben gemeinsame Gottesdienste. Etwa im Baptisterium.“

Konstantin Miron, orthodoxer Erzpriester und aktueller Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK), warf einen Blick in die Geschichte der Ökumene in Köln. „Es war im Herbst des ]ahres 1983, also vor 37 ]ahren, als ich an meiner ersten Sitzung der ACK Köln teilnahm.“ Damals habe man die orthodoxen Christinnen und Christen in der Ökumene noch wie Zaungäste behandelt. „In der Tat besteht ein gerüttelt Maß in der Ökumene darin, dass man sich wiederholt. Ja, es gilt immer wieder neu anzufangen in der Ökumene und dies trifft für die positiven Erfahrungen wie auch für die weniger  positiven Erfahrungen zu. Für letztere habe ich vor einiger Zeit den Satz geprägt: ,Der Schutzpatron der Ökumene ist St. Sysyphus. Wobei ich wohlgemerkt nicht das Scheitern, sondern den Neuanfang in den Vordergrund stelle.“ Ökumenisches Engagement bedeute vor allem, immer wieder neu anzufangen.

Besuch des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord

Jedes Jahr besucht die Kirchenleitung zwei Kirchenkreise der EKiR. Nach 15 Jahren war nun mal wieder Köln an der Reihe. Die Kirchenleitung hatte sich bei ihrer Visite ein straffes Programm auferlegt. Auf dem standen Besuche in der Melanchthon-Akademie sowie im Amt für Presse und Kommunikation des Kirchenverbandes. Gespräche wurden auch geführt mit Vertreterinnen und Vertretern der Krankenhausseelsorge, der Diakonie und der Verwaltung.

Markus Zimmermann zeigte sich sehr zufrieden beim Besuch der EisHeiligen in Köln-Ehrenfeld

Am Freitagnachmittag ging es in den Kirchenkreis Köln-Nord. Dort standen die Mitarbeitenden der EisHeiligen, der ev-angel-isch GmbH und der Verwaltung für Fragen der Kirchenleitung zur Verfügung. Abends trafen sich die Kirchenleitung und der Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises zu einer gemeinsamen Sitzung. Am Samstag stand der Kirchenkreis Köln-Mitte im Mittelpunkt des Interesses. Besucht wurden das WiNHaus International in Nippes, das Seniorennetzwerk Sülz/Klettenberg und die Kulturkirche in Nippes. Dort stand die Kulturarbeit als Gemeindeaufbauprojekt im Fokus.

Die EisHeiligen sind eines der zehn geförderten Erprobungsräume der Landessynode 2019. Das „Urbane FamilienKloster“ lebt Kirche und bringt sie zu den Menschen, erläuterte Vikar Stefan Dross, Gründer des Projektes. Mit der Förderung der Landeskirche wird unter anderem die Miete für ein großes Gemeindehaus bezahlt. Im Gemeindehaus soll eine Großküche, ein Gemeindeschaftsfwohnzimmer und mehrere Gästezimmer entstehen. Dadurch soll hier ein Ort der Gastfreundschaft und des Spiels werden, das Kinder wie auch Erwachsene einlädt, ins Gespräch zu kommen.

Spiritualität in der Großstadt

Dann ging es weiter zur AntoniterCityKirche. Was „Spiritualität in der Großstadt“, was Stadtpilgern meint – das erläuterte theoretisch wie praktisch der Lindenthaler Pfarrer Armin Beuscher drei Mitgliedern der Kirchenleitung: Barbara Rudolph, dem nebenamtlichen theologischen Mitglied Almut van Niekerk, Superintendentin des Kirchenkreises An Sieg und Rhein, sowie Dr. Volker Haarmann, Landespfarrer für den christlich-jüdischen Dialog. Zur kleinen Gruppe gehörte auch Andreas Wener, Synodalältester des Kreissynodalvorstandes des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Mitte.

Die Idee des Stadtpilgerns hätten zunächst Geschwister in anderen Städten gehabt, so Beuscher. Der Anstoß zur 2018 vom Kirchenkreis Köln-Mitte herausgegebenen Broschüre „Stadtpilgern in Köln“ sei vom damaligen Landespfarrer Christoph Nötzel vom Zentrum für Gemeinde und Kirchenentwicklung der EKiR gekommen und unter der Geschäftsführung der Melanchthon-Akademie umgesetzt worden.   

Stadtführung im Evangelischen Kirchenkreis Köln-Mitte

Die Kirchenleitung auf dem neuen Antoniterkirchplatz in der Kölner Innenstadt

Stadtführer Beuscher, der schon vorher bei seinen Führungen ein Augenmerk auf Spiritualität gelegt hat, gehörte zur Redaktion der Broschüre. Sie lädt anhand von elf Stationen Interessierte ein, sich Kölns Innenstadt spirituell zu erschließen. Das heiße, so Beuscher, Menschen nicht nur touristisch, sondern auch spirituell anzusprechen und zu begleiten. Vertraute Wege in einem anderen Tempo und unter anderen Themenstellungen zu gehen, neue Perspektiven zu wagen. Dinge im Kleinen mitzubekommen. Dazu regte der Theologe erfolgreich auch abseits der „offiziellen“ Stationen an.

Die selbstbewusste Stadt Köln sei nicht immer schön, mitunter hässlich, attestierte Beuscher ihr gleichwohl einen gewissen Charme. In dieser Spannung, in diesem Gebrochen-Sein, „das menschlich ist“, nahm die Gruppe die Stadt ein Stück weit unter die Füße. Einen Ort anders anzuschauen, zu gucken, was man für einen spirituellen Impuls mitnehmen könne, „das funktioniert häufig überall“, erläuterte Beuscher.

Noch bevor die Gruppe anschließend von Citykirchenpfarrer Markus Herzberg in die Geschichte der Antoniterkirche und das umfangreiche Wirken der Evangelischen Gemeinde Köln an der Schildergasse eingeführt wurde, bedankte sich Barbara Rudolph herzlich bei Armin Beuscher: „Sie haben auch denjenigen, die Köln gut kennen, neue Perspektiven eröffnet!“

Ausblick

Am nächsten Wochenende, in der Zeit vom 28. bis zum 29. August wird die Kirchenleitung die beiden Evangelischen Kirchenkreise Köln-Rechtsrheinisch und Köln-Süd sowie den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region besuchen.

Text: Stefan Rahmann/Engelbert Broich
Foto(s): Stefan Rahmann/Engelbert Broich

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Kirche2go: was ist das Abendmahl?

Auf Grund der Covid19 Pandemie ist in diesem Jahr alles etwas anders. Das betrifft leider auch die Konfirmationen. Im Frühjahr 2020 wurden wegen Corona in vielen Gemeinden die Konfirmationsfeiern in den Spätsommer verschoben.

Ab Ende August wird vielerorts jetzt das nachgeholt, was bisher nicht ging. Viele Feierlichkeiten und Gottesdienste werden zudem im Freien stattfinden.  Das bedeutet auch, dass die Konfirmanden als neue Gemeindeglieder zum ersten mal eigenverantwortlich am Abendmahl teilnehmen dürfen. Das Abendmahl hat für uns Christen eine zentrale Bedeutung, welche genau, wissen viele oftmals nicht, obwohl die Konfirmanden ab jetzt sehr genau im Bilde sein müssten… Warum wir Abendmahl feiern? Zur Erinnerungsstütze widmet sich diesmal Kirche2go der Erklärung des Abendmahls, damit auch alle Eltern, Großeltern, Onkeln und Tanten und alle anderen auch, bestens informiert sind.

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Der Beitrag zum Nachlesen:

In den Kirchen feiern Christinnen und Christen Abendmahl. Brot und Wein erinnern an das letzte Abendmahl von Jesus Christus. Wofür steht das Abendmahl? Was bedeutet das Teilen von Brot und Wein? Die Bibel erzählt es so. Am Abend vor seiner Kreuzigung aß Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern. Als er das Brot brach sagte er.,, Das ist mein Leib der für Euch hingegeben wird. Tut dies zu meinem Gedächtnis.“ Und dann nahm er den Kelch und sagte:,, Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für Euch vergossen wird.“ Und genau das machen Christen beim Abendmahl. Sie erinnern sich an die Kreuzigung von Jesus. Vor allem aber feiern sie seine Auferstehung von den Toten und Hoffnung auf das ewige Leben. Das Teilen von Brot und Weih hat für Christinnen und Christen eine zweifache Bedeutung. Auf der einen Seite erinnert es an die Gemeinschaft mit Jesus. Auf der anderen Seite feiern sie die Gemeinschaft untereinander.

Text: APK
Foto(s): APK

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Fabelhafte Klangfantasien – Marc Jaquet konzertiert in der Reihe „Trinitatis on tour“

Der Bonner Kirchenmusiker und Konzertorganist Marc Jaquet kommt am Donnerstag, 27. August, 20 Uhr nach Köln. Unter dem programmatischen Titel „Fabelhafte Klangfantasien“ ist er an der dreimanualigen Peter-Orgel der Antoniterkirche, Schildergasse 57, zu hören.

Orgelkonzertreihe „on tour“

Veranstalter des Konzertes ist der Evangelische Kirchenverband Köln und Region, der während der Umbau- und Renovierungsphase der Trinitatiskirche mit seiner Orgelkonzertreihe „on tour“ geht und dabei in verschiedenen Kölner Kirchen Station macht. Auf diese Weise können die beliebten Orgelkonzerte – trotz Kirchenumbau und Corona-Krise – ohne Pause weitergehen. Damit hat das Publikum, das sonst den Klang der großen Klais-Orgel in der Trinitatiskirche genießt, die Möglichkeit, auch andere interessante Instrumente der Kölner Orgellandschaft zu erleben.

Über Marc Jaquet

Marc Jaquet zählt im Rheinland zu den besonders renommierten Kirchenmusikern und Organisten. Der gebürtige Hagener studierte ab 2003 zunächst „Evangelische Kirchenmusik“ an der Kölner Musikhochschule und vollendete seine künstlerische Ausbildung 2013 mit dem Konzertexamen an der Musikhochschule Lübeck. Diese Station seiner konzertanten Ausbildung bildet eine interessante Parallele zur Vita von Johann Sebastian Bach.

Auch der spätere Thomaskantor vollendete seine musikalischen Studien 1705 in Lübeck, wo er beim damals berühmtesten Orgelmeister seiner Zeit, Dietrich Buxtehude, mehrere Monate intensiven Unterricht nahm. Schon während seines Studiums in Köln übernahm Marc Jaquet 2008 die Kantorenstelle an der Reformationskirche in Bayenthal, seit 2016 leitet er nun die Kirchenmusik an der Bonner Lutherkirche, wo er das musikalische Leben in der Bundesstadt seit dem entscheidend mitprägt. Auch als Konzertorganist ist Jaquet sehr aktiv, in der Kölner Trinitatiskirche war er zuletzt mit dem reger chor köln am 8. März solistisch und als Begleiter zu hören.

Orgelabend am 27. August

Das Publikum erwartet am 27. August ein interessantes und zugleich klangschönes Programm in der Antoniterkirche mit Werken ausschließlich französischer Komponisten. Der Orgelabend ist damit auch ein Beitrag zum Jubiläums-Jahr von Louis Vierne, dessen 150. Geburtstag die Antoniter- und die Trinitatiskirche in diesem Jahr mit einer Gesamtaufführung des Orgelwerks von Vierne feiern. So erklingen im Rahmen des virtuosen Programms die „Pièce de fantaisie“, Suite IV, op. 55 von Vierne im Dialog mit Kompositionen von Joseph Bonnet und César Franck.

Bevor die Trinitatiskirche im November wiedereröffnet wird, folgen im September und Oktober noch zwei „on-tour-Konzerte“ in der Immanuelkirche in Longerich und in der Antoniterkirche. Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird eine freiwillige Spende erbeten. Auf alle Konzerte Programme und Interpreten weisen auch die Internetseite trinitatiskirche-koeln.de und der Konzertkalender auf der Seite www.kirche-koeln.de hin.

Text: Wolf-Rüdiger Spieler
Foto(s): Wolf-Rüdiger Spieler

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