Eröffnung der Kirchenmusiktage – sie sangen, sie beteten, sie gingen
Mitsingkonzerte sind Magnete in der Chorszene. Dessen waren sich der evangelische Kreiskantor Thomas Pehlken und sein katholischer Kollege, Regionalkantor Manfred Hettinger, äußerst bewusst. Ein geschicktes Händchen bei der Liedauswahl, genug Vorlauf, Vorbereitung und Ankündigung in ihren Netzwerken. Das „Chorprojekt St. Remigius“ und eine fröhliche Schar starker Kinderstimmen beider Konfessionen führten als Ansinge-Chöre die Gemeinde durch vierstimmige Chorsätze.
Die Musik
„Wer nur den lieben Gott lässt walten“ oder der „Song of Mary“ wie auch „The Lord Bless You And Keep You“ gehören heute auf die Schlagerliste der Mitsingkonzerte. Umrahmt vom zuverlässigen Orgelspiel Thomas Pehlkens – J.S. Bach, was sonst? – und beherzten Violine-Vorträgen Christine von Foersters unter dem offenen und ermunternden Dirigat von Manfred Hettinger verschmolz der Chorgesang sanft mit den stimmlich gesetzten Gemeindereihen. Dank der guten Akustik der Christuskirche erklang bis zur Orgelempore ein homogener Klang.
Das Wort
Liturgisch griffen Pfarrerin Almut Giesen, Superintendent Markus Zimmermann, Kreisdechant Monsignore Achim Brennecke, Pfarrer Monsignore Gerhard Dane und Pfarrer Martin Trautner auf unterschiedlich bezeichnende Weise das Thema „Sing, Bet und Geh!“ auf. Da erhielt Mose den göttlichen Auftrag, zu gehen und das Volk Israel aus Ägypten zu führen. Oder Samuel machte sich auf und ging nach Rama. An anderer Stelle hieß es „Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die aus ihm hineingehen.“ Und schließlich machte sich Maria noch auf in Richtung einer Stadt in Juda zu Elisabeth, die Maria die Botschaft vom Heiligen Geist und ihrer Auserwählung überbrachte.
Die Säulen: Wort und Musik
Die Gruppe der Geistlichen sah aus ihrer Sicht auf die Musik: „Musik ist nicht Selbstzweck. Wenn sie nicht Teil der Verkündigung ist, so verfehlt sie ihr Ziel.“ „Auf diesen Säulen ruht die Kirche: das Wort und die Musik. Durch die Musik wird die Beziehung zu Gott vertieft“.
Bevor Manfred Hettinger verschmitzt auf die 87 Schritte bis zum Kreishaus und den dortigen Empfang hinweist, srpicht Eva Fielitz, die stellvertretende Landrätin des Rhein-Erft-Kreises, ein Grußwort.
Grußwort der stellvertretenden Landrätin des Rhein-Erft-Kreises, Eva Fielitz
„Musik sei ein Geschenk, eine Gabe Gottes, sie vertreibe Teufel und alle Laster”- ihre Eingangsworte entliehen bei Martin Luther.
Seit 15 Jahren gebe es bereits das Kirchenmusik-Fest. Wer habe in der Zeit nicht schon positiv Musik erfahren? Wer habe nicht schon mal den Takt mit dem Fuß oder Finger geklopft? Oder getanzt? Die Wissenschaft habe bestätigt, dass Musik das Wohlbefinden hebe. Mit mehreren zusammen musizieren, das stärke Vertrauen und Sympathie.
Gottesdienste zu gestalten und Gott zu loben, das sei eine sozial-gesellschaftliche Aufgabe.
Seit vielen Jahren seien viele Kinder und Jugendliche im Erftkreis in der Kirchenmusik aktiv. Die musikalische Ausbildung von Kindern und Jugendlichen bedeutet gleichsam eine kulturelle Bildung. Ohne diese wären wir alle ärmer! Die stellvertretende Landrätin appelliert eindringlich: „Lassen Sie sich in dieser Woche mitreißen! Finden sie vielleicht in dieser Woche einen Chor! Nehmen sie dann im nächsten Chor als Chorsängerin oder Chorsänger selbst an den Kirchenmusiktagen teil!“. Sie erntet gebührenden Applaus für ihr Grußwort.
Text: Antje Rabe
Foto(s): Antje Rabe
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