Ein frohes und gesegnetes neues Jahr 2025 – Die Jahreslosung begleitet uns

Das neue Jahr liegt vor uns, mit vielen Möglichkeiten, Chancen und Ereignissen, die uns erwarten. Mit ihrer wertvollen Botschaft lädt uns die

Jahreslosung für 2025:

„Prüft alles und behaltet das Gute.“ (1. Thessalonicher 5,21)

jeden Tag neu dazu ein, ganz bewusst auf das Leben zu schauen: aufmerksam, achtsam und mit einem offenen Herzen. Ein Rat, der im Alltag oft zu kurz kommt und doch so wichtig ist – gerade in herausfordernden Zeiten. Der Vers der Jahreslosung 2025 stammt aus dem ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki.

Was bedeutet die Jahreslosung für uns?

Ein neues Jahr ist eine besondere Gelegenheit zum Nachdenken und um unser Leben neu auszurichten, wenn wir dies möchten oder in dieser Lebensphase brauchen. Ein paar Leitfragen könnten sein:

  • Was trägt mich?
  • Was will ich hinter mir lassen?
  • Was will ich erreichen?
  • Wofür/für wen möchte ich mich engagieren?
  • Was schenkt mir Hoffnung und Zuversicht?

Paulus fordert die Gemeinde auf, alles zu prüfen – und nur das Gute zu bewahren. Auch wir sind eingeladen, inmitten von Zweifeln, Sorgen oder Veränderungen bewusst nach dem Guten zu suchen: in Begegnungen, in unserem Glauben, in der Welt um uns herum.

Manchmal ist es ein freundliches Wort, das uns stärkt, oder eine kleine Geste der Nächstenliebe, die uns oder anderen Zuversicht bringt. Es sind die stillen Momente, die uns Kraft schenken, und Gelegenheiten, bei denen wir spüren: Hier ist das Gute, das bleibt.

Unsere Wünsche für Sie im neuen Jahr

Mit diesen Gedanken möchten wir Ihnen von Herzen die besten Wünsche für das neue Jahr 2025 mitgeben:

  • Ein waches Herz: Mögen Sie das Gute in Ihrem Alltag bewusst wahrnehmen und schätzen lernen.
  • Momente der Ruhe: Zeiten, in denen Sie Kraft schöpfen, nachdenken und Gottes Nähe spüren können.
  • Mut zur Veränderung: Möge Ihnen das neue Jahr den Mut schenken, Neues zu wagen und Altes loszulassen, wo es nötig ist.
  • Gemeinschaft und Zusammenhalt: Ob in der Familie, mit Freunden oder in der Gemeinde – möge das Miteinander Sie stärken und bereichern.
  • Hoffnung und Zuversicht: In den kleinen Dingen des Lebens und in der großen Hoffnung, dass Gott uns begleitet – jeden Tag, durch das ganze Jahr hindurch.

Zusammen in das neue Jahr

Die Jahreslosung erinnert uns daran, dass das Leben Prüfungen bereithält – aber auch Gutes, das wir bewahren dürfen. Prüfen bedeutet nicht immer zweifeln, sondern genau hinsehen und das Wertvolle festhalten.

Als Evangelische Kirche in Köln und Region möchten wir Sie ermutigen: Schauen Sie auf das neue Jahr mit Zuversicht. Lassen Sie sich von Gottes Segen tragen und vertrauen Sie darauf, dass auch in herausfordernden Zeiten das Gute zu finden ist.

Ein gesegnetes, friedvolles und gesundes neues Jahr 2025 wünscht Ihnen die Evangelische Kirche in Köln und Region!

„Prüft alles und behaltet das Gute.“ – Lassen Sie uns gemeinsam danach leben und handeln!

Text: APK
Foto(s): APK

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Unsere Wochentipps: Neujahrsempfang und Gottesdienst zur Jahreslosung 2025

In unseren Wochentipps blicken wir ins neue Jahr: mit Neujahrskonzert, Neujahrsempfang und Gottesdienst zur Jahreslosung 2025. Jecke aufgepasst: Außerdem gibt es einen ökumenischen Gottesdienst für Karnevalistinnen und Karnevalisten.

01.01.2025, 15:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal
Neujahrskonzert der beiden Domorganisten
Herzliche Einladung zum Neujahrskonzert!
Zu einem Neujahrskonzert im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, laden die beiden Domorganisten Andreas Meisner und Rolf Müller am Mittwoch, 1. Januar 2025, 15.30 Uhr, ein. Sie spielen gemeinsam an der Domorgel. Der Eintritt ist frei.
www.dommusik-aktuell.de

05.01.2025, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Brüggen/Erft
Lukaskirche in Brüggen/Erft, Kirchweg 7, 50169 Kerpen
Andacht mit anschließendem Neujahrsempfang
Gespräche bei Sekt, Kaffee und Kuchen
Im Anschluss an eine Andacht in der Lukaskirche, am Sonntag, 5. Januar, 15 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Brüggen/Erft zum Neujahrs-Sektempfang in das Gemeindehaus ein. In geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen können alle ins Gespräch kommen.
www.kirche-brueggen.de

05.01.2025, 11:00
Evangelische Gemeinde Weiden/Lövenich
Ev. Kirche Weiden/Lövenich, Aachener Straße 1208, 50858 Köln
Gottesdienst zur Jahreslosung mit Abendmahl
„Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21)
„Prüft alles und behaltet das Gute!“ (1. Thessalonicher 5,21) – Die Jahreslosung für das Jahr 2025 ist Thema in einem Gottesdienst mit Abendmahl am Sonntag, 5. Januar, 11 Uhr, in der Evangelischen Kirche Weiden/Lövenich, Aachener Straße 1208. Pfarrerin Monika Crohn gestaltet die Liturgie.
www.ev-kirche-weiden.de

05.01.2025, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Gottesdienst mit Bachkantate „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ BWV 58
Gottesdienst mit Bachkantate „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ BWV 58
Die Kantate „Ach Gott, wie manches Herzeleid“ (BWV 58) Von Johann Sebastian Bach kommt am Sonntag, 5. Januar, 18 Uhr, im Rahmen eines Gottesdienstes in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, zu Gehör.  Es singen Susanne Duwe (Sopran) und Konstantin Paganetti (Bass), und es musiziert ein Instrumentalensemble unter der Leitung von Johannes Quack. Bach komponierte diese Kantate für den Sonntag nach Neujahr. Sie entstand vermutlich 1727 in Leipzig und wurde 1734 oder 1735 umgearbeitet. Die Uraufführung fiel auf den 5. Januar 1727.
www.antonitercitykirche.de

08.01.2025, 18:30
Evangelisch Leben in Köln und Region
Kölner Dom, Domkloster 4, 50667 Köln
Ökumenischer Gottesdienst für Karnevalistinnen und Karnevalisten
Segen für die laufende Session
Traditionell bitten die Karnevalistinnen und Karnevalisten am Anfang der Session in einem ökumenischen Gottesdienst im Kölner Dom, Domkloster 4, um den Segen für die jecken Tage. Er findet am Mittwoch, 8. Januar, 18.30 Uhr (Einlass 17 Uhr) statt. Mit dabei ist das Kölner Dreigestirn, eine Abordnung des Festkomitees Kölner Karneval, Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Vertreter der evangelischen und der katholischen Kirche sowie viele Jecken in bunten Kostümen. Der ökumenische Gottesdienst kann auch im Livestream unter www.domradio.de mit gefeiert werden.

Text: APK
Foto(s): APK

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„Allerhand Alltagsgeschichten“: Klee, Schwein, Schornsteinfeger – viel Glück für 2025!

Pfarrer Dieter Schwirschke hat Schwein gehabt, denn er hat als Kind ein vierblättriges Kleeblatt gesucht und gefunden. Das erzählt er in seinem Silvesterimpuls. Was wünschen wir uns heute zu Silvester und warum und welche Bedeutung haben diese Symbole? In „Allerhand Alltagsgeschichten“ erklärt er genau das. „Allerhand Alltagsgeschichten“ erzählt Geschichten aus dem Alltag, die Pfarrerin Dagmar Schwirschke und Pfarrer Dieter Schwirschke mit ihrem Glauben verbinden. Es sind kurze Filme in Gebärdensprache, die auch in Lautsprache übersetzt sind.

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Der gesamte Text zum Nachlesen:

Hallo und herzlich Willkommen bei „Allerhand Alltagsgeschichten“. Ich wünsche euch ein gutes neues Jahr und viel Glück und Gottes Segen. Zum neuen Jahr habe ich auch ein kleines Geschenk bekommen. Was? Schaut mal. Das ist Klee. Ich habe eine kleine Pflanze bekommen und so eine Blüte hat drei Blätter, normalerweise. Manchmal, ganz selten, sind auch vier Blätter zu sehen. Früher bin ich immer auf die Wiese gegangen, habe ein vierblättriges Kleeblatt gesucht. Da waren es nur drei, wieder nur drei – und dann endlich vier. Und ich war glücklich. Deshalb, wenn ihr so einem Menschen ein Kleeblatt schenkt mit vier Blättern dran, dann bedeutet das, dass er mir Glück wünscht. Das ist sehr schön. Andere Leute, die schenken zum Beispiel ein kleines Marzipanschwein. Früher, wenn die Leute Schweine hatten, hatten sie genug zu essen da. Und deshalb sagte: „Oh, du hast Glück, du hast Schwein.“ Oder heute zum neuen Jahr, da schenken andere Leute auch eine kleine Figur: einen schwarzen Mann, einen Schornsteinfeger. Klee oder Marzipanschwein oder auch ein Schornsteinfeger bedeutet: Glück für euch. Ich wünsche Ihnen zum neuen Jahr viel Glück, will man damit sagen. Aber ich wünsche für euch, ja, Glück, aber ich wünsche euch noch mehr: Ich wünsche euch Gottes Segen für das neue Jahr. Es ist natürlich auch möglich, dass es schwierige Zeiten gibt, wo man Sorgen hat, wo Krankheit ein bedrängt, wo man nicht zufrieden ist und dann wünsche ich für euch Gottes Segen: Dass man Trost bekommt, dass Menschen zu einem kommen, dass man Dinge zusammen aushält und dass man das dann schafft und wieder auf den richtigen Weg kommt. Für mich ist das Gottes Segen und Gottes Begleitung. Die wünsche ich euch. Also Glück und Gottes Segen für euch! Tschüss und bis zum nächsten Mal!

Text: APK
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Kirche2go fragt: Was hat es mit Silvester auf sich?

Kirche2go fragt: Was hat es mit Silvester auf sich? In diesem inspirierenden Beitrag erzählt Pfarrer Nico Buschmann von den überraschenden Begegnungen mit hüpfenden Kindern in La Fortuna. Silvester, ein scheinbar gewöhnlicher Tag, wird durch Buschmanns Perspektive zu einer Zeit des bewussten Reflektierens über das Vergangene und das Potenzial des Neuen. Als Christ teilt er die Hoffnung auf ständige Neuanfänge. Der Beitrag regt dazu an, sich selbst zu hinterfragen: Wo stehe ich im Leben? Welche Ziele setze ich mir für das kommende Jahr? Mit seiner einladenden Art ermutigt Pfarrer Buschmann dazu, bewusst über Veränderungen nachzudenken und die Chance zu nutzen, sich selbst neu zu entdecken. Ein inspirierender Start ins neue Jahr!

Wir wünschen Ihnen allen ein frohes neues Jahr!

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Text: APK
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Silvester und Neujahr nicht allein: Evangelische TelefonSeelsorge Köln bietet rund um die Uhr Unterstützung

Die Silvester- und Neujahrszeit, wenn viele Menschen das alte Jahr reflektieren und neue Vorsätze für das kommende Jahr fassen, kann für einige Menschen eine herausfordernde Zeit sein. Wenn Sie sich einsam fühlen, Ängste haben oder jemanden brauchen, der Ihnen zuhört, steht Ihnen die Evangelische TelefonSeelsorge Köln auch während Silvester und Neujahr rund um die Uhr zur Verfügung.

Die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der TelefonSeelsorge sind einfühlsame Gesprächspartner, die Ihnen Verständnis entgegenbringen und Ihnen helfen können, mit Ihren Gedanken und Sorgen umzugehen. Sie haben die Möglichkeit, anonym und kostenlos anzurufen unter den Telefonnummern 0800 1110111 und 0800 1110222.

Die Evangelische TelefonSeelsorge Köln ist für Sie da, um Ihnen Unterstützung und Ermutigung zu bieten, während Sie das alte Jahr verabschieden und das neue Jahr willkommen heißen. Sie müssen nicht alleine sein – zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen und sich jemandem anzuvertrauen.

Telefonnummer

Erreichbar ist die Telefonseelsorge unter 0800 1110111 und 0800 1110222 (kostenfrei und anonym).

Text: APK
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Auf dem Weg des Suchens und des Lauschens: Theologe und Lyriker Christian Lehnert im Haus der Evangelischen Kirche

Christian Lehnert ist ein Solitär in der deutschen Lyrik-Landschaft. Seine Texte sind formal nicht experimentell, sondern bedienen sich ganz bewusst eher aus dem traditionellen Formenschatz. Seine Themen findet der 1969 in Leipzig geborene studierte Theologe, ehemalige Pfarrer und Studienleiter sowohl in der Natur als auch an den Grenzbereichen des Lebens. Wo drängende Fragen unbeantwortet bleiben, wo die naturwissenschaftliche Evidenz endet, da übernimmt bei ihm die Poesie, das „dichtende Herz“ (Luther).

Auch in Köln hat Christian Lehnert, der sich seit Oktober aus dem universitären Leben zurückgezogen hat und sich ganz dem Schreiben widmet, offensichtlich eine beachtliche Fangemeinde. Bereits im November 2018 war er für eine Lesung zu Gast im Baptisterium. Im Haus der Evangelischen Kirche las Christian Lehnert nun unter dem Motto „Offen für das Unverfügbare“ aus „Op. 8. Im Flechtwerk“, „Ins Innere hinaus“ und „Das Haus und das Lamm“.

Während es sich bei den anderen beiden Bänden um „suchende, erkundende Prosa“ handele, sei der Gedichtband „Im Flechtwerk“ ein „natürliches Buch“ mit „kurzen Naturbeschreibungen, die sich zu einem Ganzen verweben“. An der Grenze zwischen Beobachtung und Wahrnehmung öffnet Lehnert behutsam das „Buch der Natur“, das für alle, die sehen wollen, so manche Offenbarung bereithält. Die musikalische Struktur der 7 x 7 Gedichtpaare ist dabei ebenso wenig Zufall wie der Titelbestandteil „op. 8“, hat Lehnert doch auch Libretti für den Komponisten Hans Werner Henze verfasst.

Auch Autobiografisches fügt sich nahtlos in dieses Kaleidoskop aus meditativen Naturbetrachtungen und tastend-assoziativen Prosa-Miniaturen ein. So berichtet Lehnert, wie er im Frühjahr 1989 mit anderen wehrdienstverweigernden Bausoldaten in den Chemiewerken Leuna nach einer Havarie eine zähflüssige Substanz zu entfernen hatte und Lehnerts Erinnerungen aus dem „Freigehege“ DDR bieten durchaus Anknüpfungspunkte an aktuelle Freiheitsdiskurse.

Nach dem ersten Lesungsblock kam Christian Lehnert mit Norbert Bauer (Leiter der Karl Rahner Akademie) und Martin Bock (Leiter der Melanchthon Akademie) ins Gespräch. Norbert Bauer berichtete zunächst von einem Aha-Effekt, den eine von Lehnert erzählte Anekdote bei ihm ausgelöst habe. Lehnert berichtete damals von einem Gottesdienstbesuch mit Hans Werner Henze, der bei diesem Anlass gesagt habe: „Ihr Christen macht einen Fehler. Ihr tut so, als hättet ihr Gott verstanden.“ Christian Lehnert entgegnete, dass Gott verstehen „eine paradoxe Formulierung“ sei. Die Kirche sei, so Lehnert, bisweilen „eine Institution zur Transzendenzverhütung“. Martin Bock beschrieb seine Erfahrung mit biblischen Texten „als Räume der Fremdheit und des Nicht-Verstehens“ und stellte dann die angesichts des Mitgliederschwunds scheinbar unvermeidliche Frage: „Was machen unsere Kirchen falsch?“ Christian Lehnert betonte daraufhin, dass er „kein geborener Kirchenkritiker“ sei. Religion bestehe für ihn in „Brucherfahrungen“ und er sei beeindruckt gewesen von der Ernsthaftigkeit von Religion in der ehemaligen DDR.

„Wo beginnt der Gottesdienst?“

Norbert Bauer stellte das binäre Konzept von religiös und säkular infrage und wollte wissen: „Wo beginnt der Gottesdienst?“ Die Antwort ließ einmal mehr Lehnerts Doppelkompetenz als Theologe (ehemaliger Leiter des Liturgiewissenschaftlichen Instituts) und Schriftsteller erkennen: Wie ein Gedicht brauche der Gottesdienst eine innere Form, eine innere Struktur. Martin Bock äußerte die Vermutung, es handele sich bei der zunehmenden Abwendung von den beiden „großen“ Kirchen nicht um eine Abneigung, sondern um „Entwöhnung“. Christian Lehnert entgegnete im Rückgriff auf seine eigene biografische Erfahrung, Kirchenferne gehöre zum  „traditionellen Selbstverständnis“ in der ehemaligen DDR und wandte sich gleichzeitig gegen etwaige (Re)Missionierungsversuche: „Menschen sind sehr empfindlich, wenn eine Überzeugungsabsicht erkennbar ist“, erklärte er. Die Aufgabe sei vielmehr, Neugier zu erzeugen.

Im zweiten Lesungsblock stellte Lehnert zunächst zwei längere Texte vor. In „Der Wächter“ beschreibt er einen Sonderling (Lehnert bezeichnete ihn als eine Art „religiösen Zeugen“), der, auf den ersten Blick in verwahrlostem Zustand, lange Spaziergänge um das Dorf macht und von seinen Wanderungen allerlei Fundstücke mitbringt, die er manchmal herumzeigt. „Dass niemand ihre geheime Botschaft, ihre Signatur verstand, störte ihn nicht.“ Wird der Kauz gefragt, was er denn da tue, lautet die Antwort: „Ich bewache das Dorf.“ Auf die Nachfrage „Wovor?“ kann er nur erwidern: „Wenn ich das wüsste …“

„Der Tanz“ schildert den Auftritt eines gealterten Ausdruckstänzers in einer Kirche, eine Choreografie zu Bachs „Wohltemperierten Klavier“. In diesem Text wird der Tanz zu „Gebetsversuchen vertieft“ und Aufgang und Abgang von der Bühne werden zu existenziellen Lebensmetaphern. Den Abschluss bildeten drei Gedichte aus „Op. 8. Im Flechtwerk“

Wie sehr Christian Lehnerts Texte auch die Seelen der Zuhörer*innen erreichten, machte eine berührende Wortmeldung aus dem Publikum deutlich. Ein Mann erzählte, dass er vor zwei Wochen seinen Vater verloren habe und er zum ersten Mal wieder ausgegangen sei, weil er sich so sehr auf diese Veranstaltung gefreut habe. Nun fühle er einen unglaublichen Schmerz, aber gleichzeitig sei er auf wunderbare Weise versöhnt. Dann bat er den Dichter, doch etwas zum Tod zu sagen. Dieses Ansinnen hätte allerdings den Rahmen des Abends gesprengt und war wohl auch eher an den Theologen als an den Poeten gerichtet, und so blieb Lehnerts Antwort ziemlich knapp. Der Tod sei die „absolute Grenze“ und „Es gibt über ihn nichts zu wissen!“ Er ist das Unverfügbare schlechthin.

Text: Priska Mielke
Foto(s): Priska Mielke

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Rückblick 2024 – Historische Entscheidungen, klare Positionen und Weichen Richtung Zukunft

2024 war ein Jahr voller Bewegung, Wandel und Entscheidungen im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region. Ein paar Schlaglichter lassen es noch einmal lebendig werden und geben gleichzeitig einen Ausblick auf das, was weitergeht, und das, was kommt.

Die Wahl zur Doppelspitze im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch setzte auch deutschlandweit ein deutliches Zeichen für neue Wege in der kirchlichen Leitung:

Ein weiterer historischer Schritt war die Fusion des Kirchenkreises Köln-Süd mit den Kirchenkreisen Köln-Nord und -Mitte:

Auch der Kirchenkreis Köln-Mitte stimmte auf seiner Kreissynode für die Fusion mit den Kirchenkreisen in Köln-Nord und Köln-Süd:

Der Ökumenische Schweigegang hat einmal mehr deutlich gemacht, dass wir uns gemeinsam entschieden gegen Antisemitismus, Hass und Hetze stellen:

 

In diesem Jahr wurde auch die Grundsteinlegung für das Leuchtturmprojekt Campus Kartause gefeiert, denn die zentralen Bildungseinrichtungen des Evangelischen Kirchenverbands werden ab 2026 am Kartäuserwall gebündelt:

 

Bei der Versammlung der Verbandsvertretung im Herbst ist Stadtsuperintendent Bernhard Seiger mit großer Mehrheit im Amt bestätigt worden:

Seit dem 1. Januar ist Stephan Neugebauer Geschäftsführer und damit auch Verwaltungsleiter des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region:

Vor kurzem haben wir die ersten Briefe und Karten im Rahmen unseres neuesten Projekts zur Mitgliederbindung versendet und die neue Webseite www.kirche.me gestartet:

Innovativ ist auch das neue Segensbüro, das im April eröffnet wurde:

Zum ersten Mal fand in diesem Jahr ein Camp für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Konfi-Cup statt:

 

Text: APK
Foto(s): APK

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Vortrag über evangelisches Bauprojekt: Archäologische Funde auf dem Gebiet des Campus Kartause 

Der wahrscheinlich spektakulärste Fund war eine 70 Kilogramm schwere Bombe mit 34 Zentimeter Durchmesser aus der Franzosenzeit. Die wurde von der Revolutionsarmee bei Belagerungen eingesetzt, um Mauern zu brechen. Sie konnte von einem Mörser abgeschossen 1300 Meter weit fliegen. Wahrscheinlich hat man die mitgebracht, um die Kölner Stadtmauer zu überwinden. Zum Einsatz kommen musste sie nicht. Die Kölner öffneten den Franzosen freiwillig die Stadttore.

Archäologische Funde aus zwei Jahrtausenden präsentierte Gregor Wagner, Abteilungsleiter Bodendenkmalpflege im Römisch-Germanischen Museum in Köln, bei einem Vortrag im Haus der Evangelischen Kirche. Wagner und seine Mitarbeitenden haben auf der Baustelle gegraben, bevor die Bauarbeiten für den Campus Kartause in der Kölner Südstadt begannen. Am Kartäuserwall sollen ab Ende 2026 die Melanchthon-Akademie, die Evangelische Familienbildungsstätte, das Evangelische Jugendreferat, das Schulreferat, das Pfarramt für Berufskollegs und ein Teil der Verwaltung der linksrheinischen Kirchenkreise ein neues Zuhause finden. Darüber hinaus sind Wohnungen und ein Studierendenwohnheim geplant. Die zentralen Bildungseinrichtungen des Evangelischen Kirchenverbands werden am Kartäuserwall gebündelt. 50 Prozent der Wohnfläche des Campusgeländes ist öffentlich gefördert. Der Grundstein wurde im November gelegt.

„Es handelt sich um die bisher größte Klostergrabung in Köln“

Nun werten die Archäologen und Archäologinnen die Funde aus. Bebaut wird das Gelände des ehemaligen Kartäuserklosters. „Es handelt sich um die bisher größte Klostergrabung in Köln“, erklärte Wagner. Man ist auch auf römische Gräber gestoßen und hat kleine Grabbeigaben wie etwa Lampen entdeckt. Es hat also schon lange vor der Gründung des Klosters in römischer Zeit dort Besiedelung gegeben. Freigelegt wurde ein Ausschnitt der Bebauung des an dieser Stelle 1334 gegründeten Kartäuserklosters St. Barbara. Aber man ist auch auf veränderte Baustrukturen der nach Räumung des Klosters folgenden militärischen Nutzungen des Geländes in französischer und preußischer Zeit gestoßen.

Wagner erinnerte an den Großen Kreuzgang des Klosters, an den sich die quadratischen zweigeschossigen Häuser der Kartäusermönche anschlossen. Die Mönche verfügten über eine Studierstube, eine Schlafstatt und einen Raum, um ein Handwerk auszuüben. Hinter den Häusern lagen Gärten zur Selbstversorgung. Aufbewahrt wurde die Ernte in einem Vorratsraum im Keller unter den Häusern. Nachgewiesen wurden auch Obst- und Weinanbau in der Südstadt. „Auch bei den Kartäusern galt das ,Ora et labora‘ der Benediktiner“, sagte Wagner. Entdeckt wurde ein zentrales Leitungssystem, um die Latrinen zu entleeren. Schächte haben die Mönche gegraben, um Oberflächenwasser abzuleiten. Werkzeuge aus der Kartäuserzeit hat man auch gefunden.

„Die Häuser waren für die damalige Zeit gut ausgebaut für ein Leben in Armut“

„Gesichert ist, dass es in dem Kloster eine Schneiderei gab“, erklärte Wagner. Gefunden hat man Plomben, die man an Stoffe heftete, um deren Echtheit zu gewährleisten. Überraschend war der Fund eines Knochenstücks, aus dem man mit einem Hohlbohrer Rosenkranzkugeln gebohrt hat. Gesichert ist auch eine Bilderbäckerwerkstatt. Bilderbäcker wurden die Kunsthandwerker genannt, die im 16. Jahrhundert eine frühe Form von Souvenirs herstellten. Denn die Figürchen, die bei Pilgern beliebt waren als Erinnerung, Maskottchen oder Devotionalien, kamen aus dem Ofen. Sie waren Massenware. Backen bedeutete in jener Zeit fest machen im Ofen. Der Grabungsleiter zog ein Fazit: „Die Häuser waren für die damalige Zeit gut ausgebaut für ein Leben in Armut.“

„Wir haben angefangen, wo was zu erwarten war“, berichtete Wagner. Hilfreich war der sogenannte Mercatorplan. Der Mercatorplan ist ein von 1570 bis 1571 entstandener Stadtplan der Stadt, den Arnold Mercator gezeichnet hat. Der Plan zeigt eine Grundrissdarstellung mit hochgezeichneten Häuserfassaden. Es handelt sich um den ersten Plan von Köln, der nach geometrischen Grundsätzen entstanden ist. In seiner Genauigkeit war dieser in jener Zeit ungeschlagen, sind in ihm beispielsweise 195 Straßen, 169 Örtlichkeiten inklusive 18 Pfarrbezirken verzeichnet. Selbst Überreste der römischen Stadtmauer sind zu finden. Anhand er Grabungen konnte nachgewiesen werden, dass der Mercatorplan für die Klosteranlage korrekt war.

Als die Franzosen kamen, mussten die Mönche 1794 ihr Kloster Hals über Kopf verlassen. Die Räumlichkeiten wurden in der Folge von den Militärs genutzt. Überbleibsel sind Uniformknöpfe. Die Franzosen haben Gebäude abgerissen. Von den Preußen, die den Franzosen nachfolgten, weiß man, dass sie in einer Halle, die sie neu gebaut haben, Munition hergestellt haben. Am Ende des 19. Jahrhunderts hat es eine mächtige Explosion gegeben, weil bei der Herstellung Fehler gemacht wurden.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Unsere Wochentipps: Silvestergottesdienst und Neujahrskonzert

Nach den Weihnachtsfeiertagen geht es in unseren Wochentipps direkt weiter mit den nächsten großen Veranstaltungen und Feiern: Wir stellen Silvestergottesdienste und Neujahrskonzerte in Köln und der Region vor.

29.12.2024, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Delling
Versöhnungskirche Bechen, St. Antoniusweg, 51515 Kürten
Verabschiedung von Pfarrer Gebhard von Grumbkow
Gottesdienst in der Versöhnungskirche Bechen
Zur Verabschiedung und Entpflichtung von Pfarrer Gebhard von Grumbkow durch Pfarrer Torsten Krall, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Delling am Sonntag, 29. Dezember, 10 Uhr, ein. Der Gottesdienst mit anschließendem Empfang im Gemeindehaus findet in der Evangelischen Versöhnungskirche Bechen, St. Antoniusweg, statt.
www.kirche-delling.de

29.12.2024, 17:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
Konzert „Lost in the Stars“
Eine meditative Winterreise zum Jahresende
Klassisches Klavier und Gesang treffen am Sonntag, 29. Dezember, 17 Uhr, in einem Konzert in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, auf elektronische Klangwelten. „Lost in the Stars“ ist eine meditative Winterreise zum Jahresende mit Mylène Kroon (Gesang und Electronica) und Laura Pitz (Klavier). Sie tragen Musik von Fanny Hensel, Nadia Boulanger, Mylène Kroon und Poesie von Mascha Kaléko und Hilde Domin vor. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Künstlerinnen sind willkommen.
www.kartaeuserkirche-koeln.de

31.12.2024, 15:30
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal
Silvesterkonzert im Altenberger Dom
Evangelischer und katholischer Domorganist spielen gemeinsam an der Orgel
Zum Abschluss des Jahres geben die beiden Domorganisten Andreas Meisner und Rolf Müller am Dienstag, 31. Dezember, 15.30 Uhr, im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, an der Domorgel ein gemeinsames Konzert. Der Eintritt ist frei.
www.dommusik-aktuell.de

31.12.2024, 16:30
Evangelische Kirchengemeinde Ichthys
Gemeindehaus Unter Gottes Gnaden, Zum Dammfelde 37, 50859 Köln-Widdersdorf
Gottesdienst mit Abendmahl
Silvesterkonzert im Gemeindehaus in Widdersdorf
Zu einem besonderen Silvestergottesdienst mit musikalischer Gestaltung durch Julia Diedrich (Klavier), Christiane Kehr-Göbel (Violoncello) und Vanessa N. Schmitz (Querflöte) lädt die Evangelische Kirchengemeinde Ichthys ein. Am Dienstag, 31. Dezember, 16.30 Uhr, wird die „Suite Orientale“ von Mel Bonis im Gemeindehaus „Unter Gottes Gnaden“, Zum Dammfelde 37, aufgeführt.
www.evkirche-ichthys.de

31.12.2024, 22:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
Silvesterkonzert in der Christuskirche
Musik von Mendelssohn-Bartholdys und Guilmants ist zu hören
Am Dienstag, 31. Dezember, 22 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Brühl zu einem Orgelkonzert zum Jahreswechsel in die Christuskirche Brühl, Mayersweg 10, ein. In der vorletzten Stunde des Jahres 2024 erklingt Musik aus der deutschen und französischen Orgelromantik. Auf dem Programm stehen Felix Mendelssohn-Bartholdys Sonate Nr.1 und Alexandre Guilmants Sonate Nr.7. Beide Werke bestehen aus einer eindrucksvollen Mischung von schwungvollen, mitreißenden sowie ruhigen, verträumten Sätzen. Das Konzert dauert eine knappe Stunde. An der Weimbs-Orgel ist Marion Köhler zu hören. Der Eintritt ist frei.
www.kirche-bruehl.de

01.01.2025, 17:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Köln-Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln
Neujahrskonzert in Junkersdorf
„Mit der Orgel ins neue Jahr“
Festlich, besinnlich, melancholisch und auch heiter erklingt die Orgel am Mittwoch, 1. Januar, 17 Uhr, in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf, Birkenallee 20. Frank Stanzl lädt zum Neujahrskonzert „Mit der Orgel ins neue Jahr“ an der Muhleisen-Orgel ein. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.
www.ev-in-junkersdorf.de

Text: APK
Foto(s): APK/Canva

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Diakoniespende 24/25: Nikolausfeier im Vringstreff – „In erwachsene Kinderaugen blicken“

Wenn ein bunt geschmückter Baum Abraham heißt, der Bischof Nikolaus von Myra in die Kölner Südstadt kommt und das Stimmengewirr nach Gemütlichkeit klingt – dann ist Nikolausfeier im Vringstreff im Severinsviertel. Die Begegnungsstätte Vringstreff im Severinsviertel ist noch bis September 2025 Empfänger der Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region. Bis zu einer Summe von 100.000 Euro verdoppelt der Kirchenverband die Summe.

Die Feier, zu der in diesem Jahr rund 65 geladene Gäste kamen, hat eine lange Tradition. Und sie ist jedes Jahr aufs neue Anlass großer Vorfreude. Traditionell eingeläutet wird der gemeinsame Nachmittag mit dem gemeinsamen Singen. Diesmal, und das auch nicht zum ersten Mal, war dabei wieder Musiker Tom Words mit von der Partie. Er wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft des Vringstreff und erinnert sich gerne und breit lächelnd an sein allererstes Unplugged-Konzert, denn das fand in der Begegnungsstätte statt. Seitdem war er oft als Musiker zu Gast, manchmal mit seiner Tochter Céline, die Geige spielt. „Sie war ganz traurig, dass sie diesmal zur Nikolausfeier nicht kommen konnte“, berichtet der Musiker. Er sieht den Vringstreff auch für sich als „Backup“, denn er ist der Meinung: „Wir können alle ganz schnell mal in Not geraten. Dann ist es gut, wenn wir eine Anlaufstelle haben.“ Manchmal komme er mittags zum Essen, erzählt er. Die Menschen seien sympathisch und authentisch: „Das mag ich sehr.“

Die Botschaft von Weihnachten heißt ,Frieden auf Erden‘

Ja, und dann ist es Zeit für den Besuch von Bischof Nikolaus: Er schreitet am schön geschmückten Weihnachtsbaum, genannt Abraham, vorbei, der dank der katholischen Jugend Chlodwigplatz im Vringstreff steht. Er übergibt seinen Bischofsstab zu treuen Händen, rückt den Bart zurecht und hält eine Rede, in der immer wieder das Wort „Menschlichkeit“ mitklingt. Mit Blick auf den Vringstreff betont er: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich sein.“ Dazu lobt er Ben Hameleers Küche und den tollen Service von Jasmin und Michellé, die immer die Geduld behalten und mahnt: „Haltet die Menschen in Ehren. Behandelt auch Menschen in Not mit Respekt, die Botschaft von Weihnachten heißt ,Frieden auf Erden‘.“ Dass der Vringstreff ein einladendes Haus bleibe, wünsche er sich von Herzen. Nachdem dann die Tüten mit den Leckereien verteilt sind, verabschiedet der freundliche Bischof sich – um kurze Zeit später als Pastor Johannes Quirl mit lachenden Augen wieder aufzutauchen. Er ist einer der Gründer der Begegnungsstätte, war bis zum Sommer tätig an St. Severin und viele Jahre im Vorstand des Vringstreff e.V.. Er schaut sich im gut besetzten Bistro um und freut sich: „Wenn ich hier als Nikolaus auftauche, sehe ich in erwachsene Kinderaugen. Das ist wunderbar.“ Es sei den Gästen bei der Feier wichtig, das Gefühl zu haben: Der Nikolaus sieht auch mich. „Das ist eine besondere Art der Wertschätzung“, ist der Theologe überzeugt.

Für Michael, der heute als Gast dabei ist, steht die Nikolausfeier jeweils fest im Kalender. Der 58-Jährige hat schwere Zeiten hinter sich, kam vor rund 13 Jahren aus Hamburg nach Köln, nachdem ihn ein schlimmer Schicksalsschlag getroffen hatte. „Ich war letzten Endes obdachlos, ohne Papiere, komplett am Boden und habe über das Projekt ,Housing first‘ des Vringstreff wieder eine Bleibe in Porz gefunden“, berichtet er. Bei seinen Besuchen im Vringstreff wandert er quasi von Umarmung zu Umarmung, denn er hat hier im Service gearbeitet und ist noch immer regelmäßig da. „Das alte Team wiederzusehen, ist schön und auch meine Freunde hier zu treffen, genieße ich sehr.“

Und so geht der Nachmittag schnell vorbei. Es wird geplaudert bei Kaffee und Kuchen, es wird viel gelacht und die Freude, sich in dieser entspannten Atmosphäre zu sehen, ist einfach riesig.

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Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

Der Beitrag Diakoniespende 24/25: Nikolausfeier im Vringstreff – „In erwachsene Kinderaugen blicken“ erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.