Lange Nacht der Kirchen 2025: Christliche Gemeinden laden ein

Die Lange Nacht der offenen Kirchen hat sich in Köln zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. Viele christliche Innenstadtkirchen öffnen ihre Türen. Am Freitag, 21. März, ist es von 19 bis 23 Uhr wieder soweit: 30 Standorte haben Angebote vorbereitet, die von kurzweiligen Impulsen bis zu abendfüllenden Veranstaltungen reichen – um die besondere Atmosphäre großartiger Räume zu erleben.

Mögen Sie Aktion, beteiligen Sie sich gerne und wollen Räume einmal mit anderen Augen betrachten lernen? Dann suchen Sie die Kirchen auf, die zum Thema ‚experience and adventure‘ Erfahrungen anbieten. Nehmen Sie sich Zeit für interessante Texte und Inhalte mit Mehrwert: zum Zuhören, Reflektieren und neue Kraft für den Alltag finden – bei ‚listen and reflect‘. Außerdem sind Sie zu atmosphärischer Live-Musik aller Richtungen, die die Herzen höher schlagen lässt und die Stimmung hebt, eingeladen. Erfahren Sie in der Reihe ‚calm and smooth‘ die Räume mit Stille oder ruhiger Musik und lassen Sie Harmonie und Hoffnung zu.  „Die christlichen Gemeinden der Kölner Innenstadt begrüßen Sie herzlich zu einem Abend voller Alternativen zum Alltag“, so Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent Evangelischer Kirchenverband Köln und Region und Dominik Meiering, Leitender Pfarrer Köln-Mitte.

Eine Auswahl der Highlights:

Christuskirche: Licht, Klang, Cake-Pops und Tee erwarten die Gäste

Was tut dir gut? Was nährt deine Seele? – Fragen, die wir alle in uns tragen. An diesem Abend finden wir eine Antwort: Stille und Kuchen. Die Christuskirche am Stadtgarten, Dorothee-Sölle-Platz 1, präsentiert sich als heiliger Raum in reduziertem Licht und Klang. Dazu werden himmlisch gute Cake-Pops und Tee gereicht.

„Bariton trifft Orgel“ in der Antoniterkirche

Um 18.15 Uhr erklingt in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, das Konzert „Bariton trifft Orgel – Eine geistliche Hausmusik bei Familie Bach“ zum Geburtstag von Johann Sebastian Bach – mit Konstantin Paganetti (Bariton) und Wolf-Rüdiger Spieler (Orgel). Anschließend gibt es immer um 19.30, 20.30, 21.30 und 22.30 Uhr kurze Lesungen und Orgelmusik.

Einladung zur Besinnung in die Trinitatiskirche

„Dieses Buch ist voll der Liebe, weil es den Liebesarmen zur Liebe hinführen will“ (J. Carlebach)…“ Die Trinitatiskirche, Filzengraben 4, lädt am Freitag, 21. März, 19 bis 23 Uhr, zu kleinen Lesungen und meditativer Orgelmusik zur halben und vollen Stunde mit Pfarrer Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, (Lesungen) und Wolf-Rüdiger Spieler, Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche, (Orgel) ein. Martin Bock und Michael Kühne lesen jeweils zur halben und vollen Stunde aus Joseph Carlebachs Übertragung des Buches Kohelet. Es besteht die Möglichkeit, in der Kirche mit einem Geistlichen ins Gespräch zu kommen.

Kartäuserkirche: Jede Stunde eine Iona-Andacht

Andachten nach der Iona-Liturgie werden um 19, 20, 21 und 22 Uhr in der mit Kerzen beleuchteten Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, gehalten. Dazwischen gibt es Brot, Käse, Wein und Begegnung im Kreuzgang (Kleines Galiläa).

Das gesamte Programm mit allen Stationen und Angeboten der evangelischen und katholischen Kirchen kann unter www.langenachtderkirchen.koeln eingesehen werden.

Impressionen der Langen Nacht der Kirchen 2024:

Text: APK
Foto(s): APK

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Kölner Obdachlosenfrühstück: 20-jähriges Jubiläum und neue Schirmherrschaft – Andreas Hupke stellt sich im Vringstreff vor

Das Kölner Obdachlosenfrühstück feiert in diesem Jahr ein bedeutendes Jubiläum: Seit 20 Jahren bietet die Initiative Menschen ohne festen Wohnsitz eine warme Mahlzeit und einen Ort der Begegnung. Seit nunmehr zehn Jahren wird das Frühstück unter der Obhut des Diakonischen Werks Köln und Region organisiert. Jeden Sonntag von 9 bis 11 Uhr treffen sich hier Menschen, um in würdevoller Atmosphäre gemeinsam zu essen, sich auszutauschen und Hilfsangebote wahrzunehmen.

Zum Jubiläum am vergangenen Sonntag waren zwei besondere Gäste anwesend: Der neue Schirmherr Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Köln-Innenstadt, stellte sich den Anwesenden vor, und Kay Deubner, Sohn des Stifters, war als Repräsentant der Familie anwesend.

Hupke, der die Nachfolge von Elfi Scho-Antwerpes antritt, betonte in seiner Rede die Bedeutung des Obdachlosenfrühstücks: „Es ist mir eine große Ehre, die Schirmherrschaft für das Obdachlosenfrühstück zu übernehmen – gerade in einer Zeit, in der immer mehr Menschen an den Rand der Gesellschaft geraten. Ich freue mich darauf, die Arbeit der vielen Ehrenamtlichen zu unterstützen und mich mit den Anwesenden auszutauschen.“ Er dankte den vielen Helferinnen und Helfern, die sich Woche für Woche engagieren und so einen wichtigen Beitrag für die Wohnungslosenhilfe in Köln leisten.

Das Obdachlosenfrühstück lebt von Spenden und ehrenamtlichem Engagement. Trotz der langjährigen Unterstützung ist die Initiative auf finanzielle Zuwendungen angewiesen, um auch in Zukunft bestehen zu können. Wer die Wohnungslosenhilfe der Diakonie unterstützen möchte, kann dies unter folgender Kontoverbindung tun:

Spendenkonto:

KD-Bank für Kirche und Diakonie
IBAN: DE93 3506 0190 1100 0080 13

Weitere Informationen gibt es bei:

Karsten Quaschnig
Kölner Obdachlosen-Frühstück
karsten.quaschnig@diakonie-koeln.de

Text: Vringstreff/APK
Foto(s): Vringstreff

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„Wer harmonisch ist, muss keine Haltung haben“ – Michel Friedman sprach beim Schulpolitischen Aschermittwoch über die Demokratie in Gefahr

Ein leidenschaftliches Plädoyer für zivilgesellschaftliches Engagement für Demokratie hielt Professor Dr. Michel Friedman beim Schulpolitischen Aschermittwoch des Schulreferates und Referates für Berufskollegs im Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Superintendent Markus Zimmermann begrüßte den Journalisten, Philosophen und Juristen sowie zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter von Schulen und der Schulaufsichtsbehörden im Haus der Evangelischen Kirche. Friedman sprach zum Thema „Demokratie in Gefahr – worauf es jetzt ankommt“. Schule habe eine Neutralitätspflicht, „aber kein Mensch ist neutral“, erklärte er gleich zu Beginn.

Was könne man tun in einer Welt, in der 40 Prozent aller Schüler nicht wüssten, was in Auschwitz geschehen sei, und 60 Prozent TikTok als einzige Informationsquelle nutzten? Da sei die Lüge Prinzip, und auf X würden Weltbilder erschaffen, die mit der Realität nichts zu tun hätten. „Die meisten Lügen haben demütigende Konzepte“, fuhr Friedman fort. „Ich bin Hochschuldozent. Deshalb haben Sie als Lehrkräfte meine volle Solidarität. Aber Sie sind strukturell nicht in der Lage, Ihre Aufgaben zu erfüllen“, wandte sich der Redner an sein Publikum. Viele Schulen stünden kurz vor dem Zusammenbruch. Bildung für alle, in der Herkunft keine Rolle spiele, sei eine große Lüge im Schulsystem.

„Ich kam als Kind aus Frankreich nach Deutschland und bin durch eine Deutschlehrerin extrem gefördert worden. Sonst stünde ich heute nicht vor Ihnen. Das war ein Zufall. Aber Förderung in dieser Art darf kein Zufall sein. Bildungsgerechtigkeit gibt es bei uns nicht.“ Es gebe so viele Kinder aus so vielen Ländern in den Schulen. Da müsse man Brücken bauen. Dazu brauche es Kompetenzen, die in der Lehrerausbildung nicht vorgesehen seien. Da gehe es in erster Linie darum, den Satz des Pythagoras zu vermitteln. Fragezeichen seien wichtiger als Ausrufezeichen. „Wir brauchen Respekt vor dem Argument, nicht vor der Meinung. Das muss einhergehen mit einer anderen Streitkultur. Wie können wir Kindern Demokratie lehren? Wie fördern wir Widerspruch?“

In der Master-Ausbildung würden Multiple-Choice-Tests die Hauptrolle spielen, in Komplexitäten würde nicht mehr gedacht. Da sei nicht mehr das Großhirn gefragt, sondern das fotografische Gedächtnis. Zurzeit erlebten alle die Auflösung der Nachkriegsordnung. „Das Recht der Schwachen auf Schutz ist Geschichte. Das Schlaraffenland Deutschland ist vorbei. Krieg ist Realität.“ Das alles sei ein Rückschritt in die Zeit vor Immanuel Kant. Jeder und jede, die heute 20 Jahre alt seien, habe eine Covid-Erfahrung. Jeder und jede unter 20 habe die Erfahrung gemacht, dass eine rassistische Partei im Bundestag sitze.

Im Übrigen könnten auch Lehrer islamophob sein. „Wenn man denen im Lehrerzimmer zögerlich begegnet, wie soll man dann auf dem Schulhof konsequent reagieren?“ Streit sei wichtig mit den Feinden der Freiheit. „Ich liebe die Freiheit. Sie nicht. Wir müssen streiten.“ Merz und Scholz müssten nur ihren Job machen. „Demokratie ist unser Job.“ Wenn es weitergehe wie bisher, werde es Freiheit, Gleichheit und freie Wahlen in einigen Jahren nicht mehr geben. Friedman prangerte Dekadenz in den westlichen Demokratien an. 2027 werde in Frankreich gewählt. Marine Le Pen habe gute Chancen auf die Präsidentschaft.

Lehrer und Lehrerinnen hätten einen Traumberuf, der ohne psychologische Begleitung kaum mehr auszuüben sei. Friedman forderte, Kinder zu kompetenten Demokraten zu erziehen. „Wir brauchen ein System, das Selbstbestimmung nicht verbietet.“ Handys hätten in der Schule nichts zu suchen. Sie bedeuteten die „totalitäre Übernahme unserer Kinder.“ Einen Streit zu vermeiden, sei nicht Harmonie. Haltung sei entscheidend. „Wer harmonisch ist, muss keine Haltung haben.“ Superintendent Zimmermann bedankte sich beim Referenten für die „klaren Botschaften und Wahrheiten“. „Sich selbst ermächtigen und Widersprüche aushalten ist wichtig.“

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Unsere Wochentipps: Von Vätertreff bis Kirchentag

07.03.2025, 11:15
Ev. Familienbildungsstätte Köln
Evangelische Familienbildungsstätte Köln, Sachsenring 2-4, 50677 Köln
Vätertreff am Freitag – für Väter mit Kindern von 0-2 Jahren
Neues Angebot der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln
Am Freitag, 7. März, beginnt ein neues Angebot der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln (esg), das sich an Väter mit Kindern im Alter von null bis zwei Jahren richtet. Der Vätertreff findet in den Räumen der esg, Sachsenring 2–4, an sechs Freitagen, jeweils von 11.15 Uhr bis 12.45 Uhr statt. Die Väter können einander kennenlernen, Kontakte knüpfen und sich bei einer Tasse Kaffee oder Tee über die Vaterrolle, den Familienalltag oder aktuelle Themen austauschen. Währenddessen können die Kinder auf der Spielfläche untereinander in Kontakt treten und neue Erfahrungen miteinander machen. Eine erfahrene Kursleiterin gibt außerdem altersgerechte Anregungen und geht gerne auf mögliche Fragen rund um das Familienleben ein. Die Teilnahme am Kurs kostet 39 Euro. Eine Anmeldung unter www.fbs-koeln.org ist erforderlich.
www.fbs-koeln.org

07.03.2025, 19:30
Melanchthon-Akademie
Friedenskirche Sinnersdorf, Horionstr. 10, 50259 Pulheim
Antisemitismus im Jahr 2025
Vortrag: „Wie kann das 80 Jahre nach der Shoa möglich sein?“
80 Jahre sind vergangen, seit die Rote Armee im Januar 1945 das Vernichtungslager „Auschwitz“ befreite – einen Ort der NS-Mordmaschinerie, die allein darauf abzielte, Jüdinnen und Juden und andere Menschen zu dehumanisieren und unter den erbärmlichsten Bedingungen ums Leben zu bringen. Doch, dass die Geschichte des Antisemitismus 1945 nicht zu Ende war und bis in unsere Gegenwart antisemitische Vorstellungen präsent sind, darüber spricht Stefan Hößl, Studienleiter der Melanchthon-Akademie, am Freitag, 7. März, 19.30 Uhr, in der Friedenskirche Sinnersdorf, Horionstraße 10. In seinem Vortrag nimmt der Referent unter Einbeziehung von Erfahrungsberichten jüdischer Kölnerinnen und Kölner eine Bestandsaufnahme vor und verdeutlicht, wie sich Antisemitismus in der Gegenwart äußert. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an der Vortrag gibt es Gelegenheit zur Diskussion und zum Austausch. Der Eintritt ist frei.
Anmeldung erfoderlich, Tel: 0221 931 803 0, anmeldung@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de

08.03.2025, 14:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal-Altenberg
Sylvia Wimmershoff: „Domus Dei de monte“
Chor „Confido vocale & camerata“ singt im Altenberger Dom
Die Uraufführung des Werkes „Domus Dei de monte“ über die Geschichte des Altenberger Domes findet am Samstag, 8. März, 14 Uhr, im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, statt. Die Komposition stammt von Sylvia Wimmershoff. Dazu erklingen Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie das monumentale Te deum von Anton Bruckner. Es musizieren „Confido vocale & camerata“ unter der Leitung von Wolfgang Endrös. Eintrittskarten gibt es im Vorverkauf im Altenberger Domladen unter Telefon 02174/419930.
www.dommusik-aktuell.de

08.03.2025, 14:30
Evangelische Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl
großer Gemeinderaum, Brehmstraße 4-6, 50735 Köln
Frauentag in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl
„Frühjahrsputz für die Seele, was kann weg und was darf bleiben?“
Der nächste Frauentag in der Evangelischen Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl findet am Weltfrauentag, Samstag, 8. März, 14 Uhr, im großen Gemeinderaum der Stephanuskirche, Brehmstraße 4–6, statt. Von 14.30 Uhr bis 20 Uhr, geht es unter dem Motto „Frühjahrsputz für die Seele, was kann weg und was darf bleiben?“ um das, was jede für sich in ihrem Leben festhalten und was loslassen möchte. Es wird geredet, zugehört und der Stille gelauscht. Zum Abschluss des Tages mit Gabriele Gölz, Barbara Strupp-Müller und Pfarrerin Grit de Boer gibt es ein gemeinsames Essen. Um Anmeldung über die Homepage www.ev-kirche-niehl-riehl.de bis Samstag, 1. März, wird gebeten.
www.ev-kirche-niehl-riehl.de

09.03.2025, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Einführungsgottesdienst des Presbyteriums mit Bachkantate
„Jesus nahm zu sich die Zwölfe“ von Johann Sebastian Bach
In einem Gottesdienst mit Bachkantate am Sonntag, 9. März, 18 Uhr, in der Antoniterkirche, Schildergasse 57, wird das neue Presbyterium der Evangelischen Gemeinde Köln in sein Amt eingeführt. Aufgeführt wird die Kantate „Jesus nahm zu sich die Zwölfe“ (BWV 22) von Johann Sebastian Bach. Ausführende sind Silja Bothe (Alt), Johannes Klüser (Tenor), David Jerusalem (Bass), ein Instrumentalensemble sowie ein Projektchor. Die Leitung hat Samuel Dobernecker. Das Pfarrteam der Evangelischen Gemeinde Köln gestaltet die Liturgie.
www.antonitercitykirche.de

12.03.2025, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Kreuzkirche Stommeln, Paul-Schneider-Straße 2, 50259 Pulheim
Info-Abend zum Kirchentag 2025 in Hannover
Das Motto: „mutig – stark – beherzt“
Von Mittwoch bis Sonntag,  30. April , bis 4. Mai, findet in Hannover der Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Das Motto in Hannover lautet in diesem Jahr: „mutig – stark – beherzt“. Pfarrer Volker Meiling, Synodalbeauftragter für den Kirchentag des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord, berichtet an einem Info-Abend am Mittwoch, 12. März, 19 Uhr, in der Kreuzkirche Stommeln, Paul-Schneider-Straße 2, von der Erkundungsfahrt und wirft einen Blick auf das Programm und die Veranstaltungsformate sowie auf die Veranstaltungsorte. Wolfgang Schulz-Pagel spielt am Klavier neue und alte Kirchentagslieder.
www.kirchepulheim.de

Text: APK
Foto(s): AI

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D’r Zoch kütt – mit ökumenischem Segen für alle Teilnehmenden

Wenn der Rosenmontagszug durch Köln zieht, dann tut er dies stets mit kirchlichem Segen. Der zwei Tage vor Weiberfastnacht erteilte Segen gilt insbesondere allen mitwirkenden, teilnehmenden und zuschauenden Menschen. Zum Richtfest und zur Präsentation der Persiflagewagen des größten Karnevalsumzugs in Deutschland gehört stets die Segnung zu Beginn. Vorgenommen wurde sie von Stadtdechant Monsignore Roberte Kleine und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger in gutem ökumenischen Miteinander der beiden großen christlichen Kirchen in Köln.

In der Wagenbauhalle des Festkomitees Kölner Karneval von 1823 (FK) am Maarweg standen die beiden Repräsentanten nebeneinander hoch über den Köpfen des Kölner Dreigestirns und des Kinder-Dreigestirns, des FK-Vorstandes sowie der Präsidenten und Vertretenden der dem FK angehörenden Gesellschaften auf dem als jecke Lokomotive gestalteten Wagen des neuen Zugleiters Marc Michelske.

Kritik an Wagen zu sexuellem Missbrauch in der Kirche

In einer persönlichen Vorbemerkung ging Stadtdechant Msgr. Robert Kleine auf einen Motivwagen ein, der „in auch öffentlich geäußerter Kritik steht“. Dieser thematisiert sexualisierte Gewalt und Missbrauch in der katholischen Kirche. Dargestellt ist ein als Messdiener gekleidete Junge vor einem Beichtstuhl. Aus diesem streckt sich dem Heranwachsenden der Arm eines Geistlichen entgegen, der ihn mit dem Zeigefinger zu sich bittet beziehungsweise lockt. An den Seiten des Beichtstuhls ist in Großbuchstaben zu lesen „Jesus liebt dich. Jesus loves you“.

Seit er als Stadtdechant beim Richtfest diesen kurzen Segensgottesdienst mitgestalte, habe er stets betont, was Segen und Segnen bedeute, so Kleine. Aus dem Lateinischen „benedicere“ übersetzt heiße segnen, „jemandem etwas Gutes zusprechen – und Gott spricht uns Menschen Gutes zu“. Deshalb sprächen wir zwar davon, dass Orgeln, Wohnungen oder Wagen gesegnet würden, „aber es geht immer um die Menschen. Um die Menschen, die jetzt, am Rosenmontag, die Wagen steuern, um Beifahrer und die anderen Verkehrsteilnehmer sowie die, die sich auf dem Fußweg befinden.“ Er segne nicht die dargestellten Motive oder die dahinterstehenden expliziten oder impliziten Aussagen, betonte der Stadtdechant.

Stadtdechant Kleine: „Wagen legt den Finger zurecht in die Wunde“

Auch Kleine findet den in ebenso öffentlich geäußerter Kritik stehenden Motivwagen „missverständlich – und die Bemühungen der Kirche um Aufarbeitung der furchtbaren Missbrauchsverbrechen nicht in den Blick nehmend“. Aber der Wagen lege den Finger zurecht in die Wunde, fuhr er fort. Gleichwohl hätte er sich „eine eindeutige und nicht eine mehrdeutige Darstellung gewünscht, die viele Jecken am Rand in der Kürze der Zeit am Rosenmontag vielleicht in ihrer Komplexität nicht erfassen können“.

Er habe auch den Verantwortlichen des Festkomitees seine Kritik an dem Wagen und seinen Vorschlag um Veränderung mitgeteilt. „Aber der jetzige Segen – und dass ich hier oben stehe –, bedeutet eben nicht, dass ich die Darstellungen der Motiv-Wagen ab-segne oder gut-heiße.“ Das sei auch nicht seine Aufgabe. Kleine nannte es anmaßend und übergriffig, wenn man in die Wahl der Wagen des Rosenmontagszuges eingreifen wolle.

„Aus diesem Grund werde ich jetzt wieder voller Freude mit Dr. Seiger die Wagen segnen. Obwohl es bis eben noch manche Aufforderungen an mich gab, es in diesem Jahr explizit nicht zu tun. Aber ich sehe es als meine Aufgabe, die Wagen zu segnen“, sagte der Stadtdechant und erntete dafür großen Applaus. „Denn es ist mir ein Herzensanliegen, dass es auch in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes ein gesegneter, ein unfallfreier und ein unbeschwerter Rosenmontagszug wird.“

Stadtsuperintendent Seiger: „Die Wahrheit aussprechen und das aushalten“

Stadtdechant Kleine und Stadtsuperintendent Seiger hoch oben auf dem Zugleiterwagen.
Stadtdechant Kleine und Stadtsuperintendent Seiger hoch oben auf dem Zugleiterwagen.

„Leev Jecke“, begrüßte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger die große Schar – und schilderte erste Eindrücke: „Es ist so schön, hier oben zu stehen, in der Pracht dieser vielen Wagen, die noch nicht das Licht der Öffentlichkeit gesehen haben und im Glanz der Pracht unseres Sechsgestirns hier oben zu sein.“ Es sei ein bisschen wie Weihnachten, verglich Seiger. „Da ist alles vorbereitet, wochenlang. Der Baum ist vorbereitet. Die Geschenke sind eingepackt. Die Kerzen brennen. Aber es hat noch niemand etwas ausgepackt.“ Heute, jetzt und hier, erlebten wir das Auspacken des Rosenmontagszuges mit. Wir könnten die Kreativität, die Freude der Wagenbauer sehen. Überhaupt die behandelten Themen, die Themen unserer Zeit seien.

Das gelte auch für das vom „Stadtdechanten gerade angesprochene“. Das Thema sei doch dieses: „Dass Menschen gelitten haben in unserer Kirche. Und das ist eine Wahrheit. Und deswegen ist es wichtig, dass das ausgesprochen wird, dass es ausgehalten wird. Und das wir alles Denkbare dafür tun, dass das in Zukunft nicht mehr passiert. Das ist unsere Aufgabe“, sprach der Stadtsuperintendent. Der Karneval trage dazu bei, Wahrheiten auszusprechen. „Wie gut, dass das so ist“, stellte Seiger fest und erhielt darauf ebenfalls starken Beifall.

Wir seien in Vorfreude und Erwartung auf den Rosenmontagszug hier und wollten dafür beten, dass alles gut ablaufe, so Seiger. „Dass die Jecken viel Freude haben, dass es keine Unfälle gibt, dass der Alkohol das Miteinander nicht zu sehr belastet, sondern eher Freude stiftet und Gemeinschaft.“ Und dass die Kräfte am Ende für alle Mitwirkenden reiche. Es solle ein Zug, sollten Tage werden, von denen man nachher sagen könne: „Ich war dabei, ich habe es genossen. Und wir haben es gemeinsam auf den Weg gebracht“, leitete Seiger zur Segnung über.

Es sollen Tage der Freude und Begegnung werden

Nach Kleines Gebet bat er Gott unter anderem darum, alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Zuschauerinnen und Zuschauer der Schull- und Veedelszöch, die am Karnevalssonntag durch Köln zogen, und des Rosenmontagszuges zu segnen, damit es für sie alle Tage der Freude und Begegnung werden. „Segne die Menschen, die sich in Zeiten der Anspannung und der Umbrüche, die wir so schmerzhaft erleben und beobachten, und die sich so nach Lebensfreude und Gemeinschaft sehnen, dass sie Freude und Herzenswärme und vor allem Zusammengehörigkeit erleben. Das brauchen wir so sehr“, ersuchte der Stadtsuperintendent.

Kleine bat stellvertretend Zugleiter Marc Michelske nach vorne. „Tja, jetzt hätte ich alle Chancen“, sagte er augenzwinkernd in das ahnungsvolle Lachen der Umstehenden hinein. „Aber ich lasse den Zugleiter nicht im Regen stehen“, verzichtete Kleine auf das Entleeren des Weihwassergefäßes über Michalsle in einem Rutsch. Stattdessen sandte der Stadtdechant, wie rituell vorgesehen, mittels Weihwasserwedel einige Tropfen nach unten auf die Versammelten. Währenddessen bat er Gott: „So segne diese Wagen und vor allem die Menschen , die voller Freude unseren kölschen Fasteleer feiern.“ Seiger wünschte abschließend „unvergessliche Tage“.

„Vielen, vielen Dank fürs Segnen“

Bevor die 19 Persiflagewagen, von denen zwei noch verhüllt geblieben waren, in Augenschein genommen wurden, richtete sich Zugleiter Marc Michelske an den Stadtdechanten: Man könne über alles reden. „Ich bin immer ein Mensch, der sich gerne austauscht“, dankte der Zugleiter „Robert, dass du heute hier bist“. Beiden Geistlichen sagte er „vielen, vielen Dank fürs Segnen“.

Ein Video der Wagensegnung können Sie hier sehen:

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

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Bananensprayer Thomas Baumgärtel gestaltete den Sessionsorden für die Melanchthonkirche

Keine Session, kein Karnevalsverein ohne Orden! Die Evangelische Kirchengemeinde in Köln-Zollstock hat zum dritten Mal einen eigenen Sessionsorden. Gestaltet wurde er von dem international renommierten Kölner Künstler Thomas Baumgärtel, der auch als Bananensprayer bekannt ist. Mit seinen gesprayten Bananen, die weltweit an vielen Häusern, Museen und Galerien prangen, bringt er Kunst in den öffentlichen Raum.

„Ich freue mich sehr, dass wir in diesem Jahr Thomas Baumgärtel für die Gestaltung unseres Ordens gewinnen konnten“, sagt Pfarrer Oliver J. Kießig. „Seit 2022 hängt eines seiner Kunstwerke bei uns in der Kirche.“ Als Dauerleihgabe hängt ein 3,17 mal 1,78 Meter großes Gemälde von Philipp Melanchthon als Dauerleihgabe in der Melanchthonkirche.

Erlös für neues Kinder- und Jugendzentrum SPÖKES

Der Orden zeigt die für Baumgärtel typischen Bananen, die zu einem Herz geformt sind. Im Zentrum steht die Melanchthonkirche, die in der Zeit von 1929 bis 1930 nach Plänen von Theodor Merrill im Stil des Neuen Bauens errichtet wurde. Das Sessionsmotto „FasteLOVEnd – Wenn Dräum widder blöhe“ wird durch florale Blütenmotive visualisiert und harmonisch in das Design eingebunden.

Verkauft wurde der Orden für den guten Zweck zu einem Preis von 20 Euro pro Stück. Der Erlös kommt direkt der Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde zugute. Die Mittel sollen insbesondere in das neue Kinder- und Jugendzentrum SPÖKES fließen. „Für kleines Geld bekommt man ein Stück Kunst und tut gleichzeitig etwas Gutes.“, sagt Pfarrer Oliver J. Kießig.

Am Sonntag, 2. März, feiert die Gemeinde um 10 Uhr einen „Gottesdienst an Fastelovend“ im Kostüm. Am Dienstag, 4. März, geht die Melanchthon-Hausband mit eigenem Musikwagen im Dienstagszug mit (ab 10 Uhr). Vielleicht sind ja bei diesen Gelegenheiten oder im Gemeindebüro auch noch Orden erhältlich. Das Gemeindebüro ist per E-Mail erreichbar unter koeln-zollstock@ekir.de oder per Telefon unter 0221 93643610.

Text: APK
Foto(s): Thomas Baumgärtel/Melanchthonkirche Köln-Zollstock

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