Telefonseelsorge bereichert auch das Leben der Ehrenamtlichen – Einrichtung wieder auf der Suche nach Leuten, die die Ausbildung absolvieren möchten

Es sei ja nicht so, dass man als Ehrenamtler bei der Telefonseelsorge nur den Anrufern helfe. „Man zieht auch für sich selbst einen großen Gewinn aus der Aufgabe“, sagt Annelie Bracke, Leiterin der Katholischen Telefonseelsorge Köln. „Man lernt, mit persönlichen Konflikten besser umzugehen.“ Dr. Dorit Felsch, Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge, weiß warum: „Es gibt kaum ein Ehrenamt, für das man so sorgfältig ausgebildet wird.“

Ausbildung

Beide Einrichtungen sind wieder auf der Suche nach Menschen, die diese Ausbildung absolvieren möchten. Sie dauert ein Jahr und umfasst unter anderem die Grundlagen der Gesprächsführung und die Reflektion über über Krisen und die eigene Spiritualität. „Man muss bereit sein, sich darauf einzulassen“, so Bracke. „Dann kann man sehr viel geben, aber sehr viel nehmen.“ Wer mit anderen Krisengespräche führe, müsse mit sich selbst im Reinen sein.

15 Stunden pro Monat

15 Stunden einschließlich regelmäßiger Fortbildungen und Supervisionen sollten die Interessenten pro Monat einkalkulieren, wenn sie nach der Ausbildung in der Seelsorge am Telefonhörer arbeiten. „Am Telefon sind sie allein, aber sie sind eingebunden in eine tolle Gemeinschaft“, wirbt Felsch. Wenn jemand im privaten Kreis von seinem Ehrenamt erzähle, ernte er oft eine Mischung aus Bewunderung und Mitleid: „Boah, was Du Dir alles anhören musst.“ Dabei empfänden die Ehrenamtlichen in der Telefonseelsorge ihre Aufgabe als Bereicherung ihres Lebens.

77 Anrufe pro Tag

„Die meisten bleiben sehr lange“, weiß Bracke. Bei den Evangelischen sind 72 Ehrenamtliche tätig, bei den Katholischen 64. Die Jüngsten sind 25 Jahre alt. Nach oben ist die Grenze im Prinzip offen. Die Gesamtzahl der Anrufe im vergangenen Jahr betrug 28 200. Das waren im Durchschnitt 77 Anrufe pro Tag. Ein Gespräch dauert durchschnittlich 20 Minuten. „Die Zahl der rein seelsorgerlichen Gespräche hat zugenommen. Die Scherzanrufe sind immer weniger geworden“, sagt Felsch. Die „Bruttozahl“ der Anrufe ist zurückgegangen, die Zahl der „ernsthaften“ Telefonate gestiegen. Ihr Anteil beträgt mittlerweile 80 Prozent.

Themen

Die Themen sind seit langem immer gleich: Das psychische und körperliche Befinden, Probleme in Familie und Partnerschaft, Schwierigkeiten mit den Nachbarn, Kollegen, Freunden und Einsamkeit. „Wir erleben aber eine deutlich spürbare Zahl von Anrufern, die Existenzängste haben. Vor allem die Armut im Alter wird bei uns immer wieder thematisiert“, liest Felsch aus der Statistik. Seit einigen Jahren werden unter Artikeln in der Presse über Geschehnisse im Zusammenhang mit Suiziden Adressen mit Hilfsangeboten veröffentlicht. „Das merken wir bei uns“, sagt die Leiterin der Evangelischen Telefonseelsorge.

Die Arbeit der Ehrenamtlichen

Natürlich könnten die Ehrenamtler keine Schuldnerberatung leisten. Genauso wenig, wie sie bei medizinischen Problemen konkret helfen könnten. Aber sie könnten auf Hilfsangebote hinweisen. Und sie seien ausgebildet, entlastende und angstmindernde Gespräche zu führen. Felsch weiter: „Das ist für viele, die einsam sind, schon eine große Hilfe.“

Hinweis:

Für die Ausbildung kann man sich jederzeit anmelden: Katholisch: 0221/2570184. Evangelisch: 0221/317159. Bei einem Beratungswunsch ist die Evangelische Telefonseelsorge erreichbar unter 0800/1110111, die Katholische unter 0800/1110222. Beide Nummern sind kostenlos.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Lichter, Klänge, Stille – sakrale Räume neu erleben – am 13. März „Langen Nacht der Kirchen“

„Die Nacht – der Raum – die Stille“: Schon die Überschrift über der „Langen Nacht der Kirchen“ in der Kölner Innenstadt zeigt, worum es bei diesem Angebot der Kirchen geht. Besucherinnen und Besucher werden am Freitag, 13. März, eingeladen, die sakralen und architektonisch interessanten Räume zwischen 20 Uhr und Mitternacht auf neue Weise zu erleben. Kerzenlicht und Klang-Installationen, Gebets- und Textimpulse sowie die Einladung, sich selbst und vielleicht seinem Verhältnis zu Gott in Stille und Besinnung neu auf die Spur zu kommen, prägen den Abend in 25 Kölner Kirchen. Mit dabei sind evangelische und katholische Gotteshäuser sowie die Altkatholiken und Griechisch-orthodoxen mit ihren Kirchen.
 
Erik Saties „Vexations“ erklingen als Non-Stopp-Performance mit 840 Wiederholungen in der Kunststation St. Peter, Jabachstraße 1. In der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, wird unter dem Leitwort „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ aus Anlass seines 75. Todestages (9. April 1945) an den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer erinnert. Die Herz-Jesu-Kirche am Zülpicher Platz erinnert zum Ausklang des Offenbachjahres an den in Köln geborenen Komponisten Jacques Offenbach. Dieser kam als Jude in der Nähe des Gotteshauses zur Welt und konvertierte später zum Christentum. Das Programm begleitet eine Offenbach-Ausstellung. „Lux aeterna“ ist die große abendliche Lichtfeier in St. Andreas, Komödienstraße 6, überschrieben. Meditationen, Lesungen, Orgelmusik und Gesänge gestalten den Abend. Eine Taizé-Andacht mit Orgelmeditationen und Komplet wird in St. Johannis, Pantaleonswall 4, gefeiert. Und St. Michael am Brüsseler Platz lädt zu Kurzfilmen, Tee und Gesprächen ein.
 
Das vollständige Programm und weitere Informationen sind abrufbar unter www.nachtraumstille.de . Die „Lange Nacht der offenen Kirchen“ ist eine ökumenische Erfolgsgeschichte und zieht jedes Jahr zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Veranstalter sind das Katholische Stadtdekanat Köln sowie der Evangelische Kirchenverband Köln und Region.
 

Text: APK
Foto(s): Dirk Mailänder

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Kirche2go: sind Kirchen heilig?

Immer wieder stehen Kirchengebäude zum Verkauf, werden abgerissen oder einer anderen Bestimmung zugeführt. Oft stehen wir da und fragen uns verstört: dürfen die das? Dürfen die unsere Kirche verkaufen, entwidmen oder einfach abreißen – die sind doch heilig, diese Gebäude? Oder etwa nicht? Pfarrer Sebastian Baer-Henney hat da eine einfache Antwort: „Zuerst mal ganz einfach: wir Evangelen glauben nicht an heilige Gegenstände, „so Baer-Henney, “ oder an gesegnete Dinge. In Kirchengebäuden ist mir die Begegnung mit dem Heiligen, mit Gott, vielleicht manchmal anders möglich.“

Aber er wäre nicht Baer-Henney, wenn er es dabei beließe; denn seine Begründung, warum Kirchen nicht heilig sind , es aber doch irgendwie sein könnten, verrät er uns bei Kirche2go

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Kirchengebäude sind nicht heilig. Das einzige was heilig ist ist Gott. 

Zuerst mal ganz einfach wir Evangelen glauben nicht an heilige Gegenstände oder an gesegnete Dinge. In Kirchengebäuden ist mir die Begegnung mit dem Heiligen vielleicht manchmal anders möglich mit Gott.

Früher hat man die Kirchengebäude ganz reich ausgeschmückt um den Glanz und die Pracht Gottes darzustellen. Das kostbare vielleicht auch die Verschwendung zu Gunsten von Gott. Man hat Schätze in die Kirche getragen. Gemälde malen lassen und all so was.

Und manchmal ist das auch so, wenn ich so eine Barockkirche betrete, dann staune ich davor, welche Ehrfurcht die Menschenvor Gott hatten, dass sie das so gemacht haben. Manchmal war das natürlich auch ganz wirklich motiviert, weil die Leutezeigen wollten, wie toll sie als Mäzen sind oder als Bischöfe oder was auch immer. Andere Kirchengebäude sind ganz schlicht. 

Im Priesterseminar in Hildesheim da gibt es eine Kirche, die finde ich total beeindruckend, weil das ein riesiger, fast leerer Raum ist und wenn ich da rein komme, dann habe ich das Gefühl ein stück weit die Größe Gottes zu spüren.

Diese Großzügigkeit im Umgang mit Raum… Dieser Raum für mich und Gott, das ist, was ein Kirchengebäude für mich austragen kann. Das heißt aber nicht, dass ich das Kirchengebäude brauche, um Gott zu begegnen.

Das heißt auch nicht, dass ein Kirchengebäude jetzt eine besondere geschützte Sphäre hat. Wenn ich in ein Kirchengebäude gehe, dann habe ich die Möglichkeit auf Abstand zu meinem Alltag zu gehen. Es ist da leise, es ist ein bisschen zeitlos, ich kann mir Ruhe gönnen, das klappt besonders gut in den Kirchengebäuden, wo ich nicht beruflich unterwegs bin, weil wenn ich in meiner Kirche bin, dann denke ich direkt, was noch alles gemacht werden muss. Aber wenn ich woanders in eine Kirche gehen und ich mich da einfach mal hinsetzen und das auf mich wirken lasse, dann gelingt mir das ein Stück weit auf Abstand zu meinem Alltag zu geben. Im Predigerseminar hat mir ein Ausbilder mal gesagt, er hat die Leute, wenn es geregnet hat und im Gemeindehaus irgendwelche Veranstaltungen waren, in den 70er Jahren, immer zum rauchen in die Kirche geschickt, weil es da trocken war und da musste ja gerade keiner sein.

Das fand ich erstmal sehr verstörend. Aber es ist ein schönes Bild dafür, dass Kirchengebäude einfach auch nur technische Gebäude sind und die haben die Funktion, dass ich Gott begegnen kann. Aber es ist nicht so, dass ich da immer um jeden Preis Gott begegnen muss. Deswegen kann ich auch Kirchengebäude verkaufen. Wenn ich das Gefühl habe, da ist keine Begegnung mit Gott mehr möglich oder die

Funktion des Kirchengebäudes hat sich verändert, weil das in den 60ern ganz anders gedacht war als heute oder weil heute die Menschen ganz andere Bedürfnisse haben, dann ist das in Ordnung, dann kann ich mich auch von einem Gebäude trennen und ich kann andere Gebäude finden, sowie den Laden hier. Das ist ja kein klassisches Kirchengebäude und doch kommen die Menschen hierher auch um Gott zu begegnen. Insofern sind Kirchengebäude für mich Funktionsträger und es gibt ganz wunderbare Kirchengebäude in dem ich mich total wohl fühle.

Es gibt Kirchengebäude, die für mich ganz toll die Größe Gottes widerspiegeln und manche tun das eben auch nicht. Und dann ist das auch in Ordnung so, weil es vielleicht auch für andere Menschen hilft.

Text: APK
Foto(s): APK/Thorsten Levin

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Deutschland – Frankreich – England Benefizkonzert des reger chor köln in der Trinitatiskirche

Der Termin ist außergewöhnlich früh: Bereits am 8. März – und damit mitten in der Passionszeit – gibt der reger chor köln in diesem Jahr sein traditionelles Benefizkonzert in der Kölner Trinitatiskirche. „Grund dafür ist eine große Baumaßnahme, für welche die Trinitatiskirche nach Ostern für rund ein halbes Jahr geschlossen werden muss“, erklärt Chorleiter Wolf-Rüdiger Spieler, der auch als Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche tätig ist, den Hintergrund für dieses Konzertdatum. „Zugleich ermöglicht die vorösterliche Zeit auch ein Programm mit besonderer Klangfarbe und nachdenklich stimmenden Kompositionen“, so Spieler weiter. Auf dem Programm stehen große Chor- und Orgelwerke aus Deutschland, Frankreich und England, die einen internationalen Querschnitt des kompositorischen Schaffens in Europa vom Barock über die Romantik bis zum Impressionismus repräsentieren.

Chorleiter Spieler erläutert das Programm wie folgt: „Zu Beginn singen wir die doppelchörige Motette ‚Komm, Jesu komm‘, die Johann Sebastian Bach wohl um das Jahr 1730, möglicherweise anlässlich der Beerdigung der Witwe von Johann Schelle, einem seiner Amtsvorgänger, komponiert hat. Ebenfalls zu den musikalischen ‚Schwergewichten‘ der Chorliteratur zählt die Motette ‚Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen‘. Johannes Brahms veröffentlichte das Werk 1879. Zwei lateinische Motetten von Maurice Duruflé aus dem französischen Impressionismus schaffen dann mit milden, klangschönen Dissonanzen eine sinnliche Atmosphäre. Einen ganz anderen Tonfall schlagen schließlich drei Werke aus England von Wesley, Stainer und Stanford an. Hier handelt es sich um hoch- und spätromantische Musik, die heute noch im liturgischen Rahmen große Kathedralen in England füllt und den Ausführenden wie dem Publikum einen opulenten Klang bietet.“

Musikalische Partner

Musikalischer Partner des reger chor köln an der Orgel ist der bekannte Konzertorganist Marc Jaquet. Er ergänzt und vertieft mit den Werken von Brahms, Franck und Howells die Wirkung der Chormusik und greift deren Tonsprache und Charakter auf. Marc Jaquet ist in Köln kein Unbekannter. Bevor er seinen Dienst als Kantor an der Lutherkirche in Bonn antrat, war er viele Jahre Kantor an der Reformationskirche in Bayenthal/Marienburg.

Benefizkonzerte

Der reger chor köln wurde 1982 von Wolf-Rüdiger Spieler gegründet und hat sich in den letzten Jahrzehnten zu einem renommierten Konzertchor entwickelt. Die rund 50 Sängerinnen und Sänger musizieren regelmäßig in ganz NRW und gehen auch immer mal wieder auf Konzertreisen. „In der Trinitatiskirche sind wir aber Stammgäste“, erläutert Wolf-Rüdiger Spieler mit Blick darauf, dass das diesjährige Benefizkonzert bereits das Sechzehnte ist, das in Kölns größter Kulturkirche stattfindet. Chor und Chorleiter schätzen dabei vor allem die gute Akustik für Chormusik in der Trinitatiskirche.

Die Benefizkonzerte des reger chor köln zu Gunsten der im Verein LebensWert angesiedelten Initiative „Kinder krebskranker Eltern“ werden seit 2005 veranstaltet. Gemeinsam haben Professor Dr. Michael Hallek und Chorleiter Wolf-Rüdiger Spieler dieses Projekt damals ins Leben gerufen. Was mit einer guten Idee begann, hat mittlerweile einen großen Umfang angenommen: Der international bekannte Krebsforscher der Kölner Uni-Klinik und der Chor haben seitdem viele kleine und große Spenden gesammelt. Diese werden dazu verwendet, eine Versorgungslücke zu schließen, die sich regelmäßig bei Kindern auftut, wenn deren Eltern an Krebs erkranken. „Mit den Konzert- und Spendeneinnahmen können wir vielfach schnelle und unbürokratische Hilfe leisten. Oft ist es die psychische Betreuung von Kindern und Angehörigen während der Krankheitsphase der Eltern oder auch die Trauerbegleitung nach dem Tod von Mutter oder Vater. Vielfach sind es aber auch ganz praktische Hilfen, wie zum Beispiel eine Unterstützung im Haushalt oder eine Kinderbetreuung während der Zeit, in der Eltern schwierige, oft existenzielle Gespräche mit Ärzten zu führen haben“, so Spieler. Kölns erste Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes ist dem Projekt ebenfalls von Anfang an verbunden. Selbst vor einigen Jahren an Krebs erkrankt, ist sie von Anfang an bei den jährlichen Konzerten dabei und öffnet der Initiative manche Türe.

 

Das Konzert am Sonntag, 8. März, beginnt um 17 Uhr. Eintrittskarten zum Preis von 20 Euro, ermäßigt 10 Euro können im Vorverkauf unter kinder-krebskranker-eltern@uk-koeln.de und telefonisch unter 0221/478 97 188 bestellt werden. Da Chor und Chorleiter grundsätzlich auf ein Honorar verzichten, kommen die Erlöse aus Eintrittskarten und die zusätzlichen Spenden in voller Höhe dem Benefizzweck zugute.

Text: APK
Foto(s): reger chor köln

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Rat der Religionen tritt für Respekt und Wertschätzung und gegen Rassismus und Ausgrenzung ein

Der Rat der Religionen in der Stadt Köln hat angesichts des tragischen Anschlags im hessischen Hanau und weiterer tätlicher Übergriffe gemeinsam ein Statement verabschiedet. Darin heißt es: „Die Mitglieder des Rats der Religionen sind sich nach eigenen Aussagen bewusst, dass auch Angehörige ihrer Glaubensgemeinschaft anfällig für rassistisches Gedankengut sein können. Sie verpflichten sich deshalb, in ihren eigenen Religions- und Glaubensgemeinschaften verstärkt für Respekt und Wertschätzung und gegen Rassismus und Ausgrenzung einzutreten.“ Mit diesem Statement nehmen sich die Religionsgemeinschaften auch selbst in die Pflicht und setzen so ein Zeichen.

Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte Anfang der Woche zu einer Sondersitzung des Rates der Religionen eingeladen. Weiteres Ziel des Gespräches war es, über die aktuelle Sicherheitslage, die Gefahren extremistischen Terrors für die Demokratie sowie geeignete zivilgesellschaftliche Gegenmaßnahmen zu beraten. Stadtsuperintendent Bernhard Seiger vertrat den Evangelischen Kirchenverband Köln und Region in der Sondersitzung. Oberbürgermeisterin Henriette Reker sagte zu dem Treffen: „Wir müssen gemeinsam und entschlossen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgehen und darüber aufklären. Für unser tägliches Handeln bedeutet das, die Würde jedes Menschen zu achten und einander mit Respekt zu begegnen.“

Die Mitglieder des Rates der Religionen bekräftigten auch die „Kölner Erklärung“ aus dem Jahr 2007, in der sie sich für das friedliche, gleichberechtigte Miteinander aller Kölnerinnen und Kölner einsetzen und jede Form von Diskriminierung, Terror und Gewalt ablehnen. Nach dem rassistisch motivierten Anschlag in Hanau bekundeten die Mitglieder des Rates der Religionen ihr tiefes Mitgefühl mit den Familien und Freunden der Opfer, denen unfassbares und vollkommen unnötiges Leid zugefügt wurde. Angesichts dieser rechtsextremen Morde bekannte sich der Rat der Religionen ausdrücklich zu den Inhalten der „Kölner Friedensverpflichtung“ von 2006 und der „Kölner Erklärung“ von 2007.

Darin wird unter anderem ausgeführt: „Gegenseitige Achtung, Akzeptanz und Toleranz sind ebenso Grundlage unseres gemeinsamen Handelns wie die Achtung der Menschenrechte, die Unverletzlichkeit der Würde des Menschen und die Achtung des religiösen Bekenntnisses des jeweils anderen. Wir distanzieren uns von jeder Art von Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Religionsfeindlichkeit und jeglicher Form des Rassismus.“ Der Rat der Religionen verfolgt das gemeinsame Ziel, in die Stadt Köln hineinzuwirken, um die Zukunft in einem vertrauensvollen Dialog der Menschen verschiedenster Religionszugehörigkeiten friedlich zu gestalten und eine Diskriminierung einzelner Glaubensrichtungen zu verhindern.

Text: Stadt Köln / APK
Foto(s): APK

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