Fröhlich und jeck trotz Regen: Bahnhofsmission feiert beim Zoch der Karnevalsgesellschaft Jan von Werth

Trotz des regnerischen Wetters ließ sich das Team der Bahnhofsmission nicht die gute Laune verderben und feierte fröhlich und jeck beim Zoch der Karnevalsgesellschaft Jan von Werth an Weiberfastnacht in der Kölner Südstadt. Gemeinsam mit dem Reiterkorps Jan von Werth und 15 weiteren Gruppen zogen die Jecken vom Chlodwigplatz über die Severinstraße bis zum Alter Markt. In ihren rut und wiess gestreiften Outfits und den Westen der Bahnhofsmission trotzen sie den Regenschauern und verbreiteten eine ausgelassene Stimmung entlang der Zugstrecke.

Motto „Mer stonn zesamme für Frieden und Vielfalt“

Trotz des ungemütlichen Wetters wurde gesungen, gelacht und natürlich Kamelle geworfen. Eine Spende ermöglichte zudem die Verteilung zahlreicher Samenbomben von Brot für die Welt, um in den kommenden Monaten BaIkonen, Gärten und Kölner Parks mit farbenfroher Pracht zu schmücken. Strahlende Gesichter und lautstarkes Alaaf hallten entlang der Strecke, während sich Jung und Alt bestens gegen den Regen gewappnet hatten.

Unter dem Motto „Mer stonn zesamme für Frieden und Vielfalt“ waren auch Mitarbeitende der beiden Träger, IN VIA und der Diakonie Köln und Region, beim Zoch dabei. Im Jahr 2024 steht für beide Organisationen ein besonderes Jubiläum an: Die Bahnhofsmission feiert 125-jähriges Bestehen und das Diakonische Werk Köln und Region wird 100 Jahre alt. Zahlreiche Veranstaltungen sind geplant, um über die sozialen Angebote in Stadt und Region zu informieren und gemeinsam zu feiern.

Bahnhofsmission, Alaaf! – IN VIA und Diakonie, Alaaf! – Kölle, Alaaf!

Bild_Ann Christin Frauenkron
Bild 3_Marina von Ameln
Bild 3_Ann Christin Frauenkron
Bild 2_Marina von Ameln
Bild 2_Ann Christin Frauenkron
Bild 1_Marina von Ameln

previous arrow
next arrow

Text: Marina von Ameln/APK
Foto(s): Marina von Ameln/APK

Der Beitrag Fröhlich und jeck trotz Regen: Bahnhofsmission feiert beim Zoch der Karnevalsgesellschaft Jan von Werth erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Das Motto dieser Session ist wunderbar gewählt“: Karnevalsgottesdienst mit Stadtsuperintendent Bernhard Seiger

„Egal, wie das Leben uns verändert durch das, was wir erleben und was uns aufgelegt wird, egal wie das Leben uns prüft, ermutigt und zerzaust, in welcher Verkleidung wir auch sind, wir sind immer Kinder Gottes“, sagte Stadtsuperintendent Bernhard Seiger beim ökumenischen Karnevalsgottesdienst im Kölner Dom im Januar.

Lesen Sie hier den Wortlaut:

„Liebe Schwestern und Brüder, wir haben ja gerade in dem Lied von Brings gehört, was damit gemeint ist.

Liebe Schwestern und Brüder, liebe Karnevalsfreunde, liebes Dreigestirn, liebes Kinderdreigestirn, gut, dass wir hier sind.

Wat e Theater – wat e jeckespill.

Das Motto unserer Session.

Heinz-Günther Hunold von den Roten Funken hat einmal gesagt, auf der Suche nach der inneren Freiheit ist es nicht verkehrt, ein Narr zu sein.

Nein, es ist nicht verkehrt, ein Narr zu sein und es ist auch nicht verkehrt, Theater zu spielen.

Warum ist das so?

Weil der Narr, der Clown, der Schauspieler in eine Rolle hineingehen, die es erlauben, das Leben aus einem anderen Blickwinkel anzusehen.

Damit gewinnen wir eine Freiheit zu den Verhältnissen, die einem oft die Lebensfreude und die Luft nehmen.

Deshalb findet sich schon in der Bibel zum Beispiel bei den Propheten das Theater und das Rollenspiel, um Leute wach zu kriegen.

Wir hörten ja gerade auch in der Predigt davon, wie das bei Jesus war.

Dazu gehört die Irritation.

Ja und Karneval ohne Irritation geht ja auch nicht.

Und ja, wir spielen doch alle Rollen.

Der Stadtdechant und ich und all die anderen, die liturgische Gewänder tragen, wir spielen ja auch eine Rolle.

Wir tragen liturgische Gewänder, um zu sagen, wir machen jetzt etwas in dieser Rolle und die verweist auf etwas Größeres.

Denn die Gewänder sind ja nicht mit uns verwachsen.

Wir sind ja nicht immer in der Rolle, Geistliche und Botschafter Jesu Christi zu sein.

Wir können auch in anderen Rollen sein, eben weil das Leben so vielfältig ist.

In den Rollen steckt aber Wahrheit.

So hat der Apostel Paulus im ersten Korintherbrief mal gesagt, wer unter euch meint weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde.

Der Narr hat die Freiheit, sich von seinem Bild in den Augen anderer zu verabschieden und zu sagen, es ist nicht wichtig, wie viel Ehre jemand hat, wie jemand angesehen ist, geachtet ist, sondern ob er demütig sein kann und ehrlich in den Spiegel sehen kann und sich gerade so nicht für den Nabel der Welt hält.

Wie sind wir denn vor Gott?

So geachtet, wie wir im Gefüge sein mögen, in dem wir leben, im Beruf, in der Familie, in den Karnevalsgesellschaften.

Wir sind bei Licht betrachtet alle gleich und alle gleich abhängig.

Abhängig von der Luft, die wir atmen, von der Liebe und Wärme anderer Menschen und von dem Frieden, der niemals sicher ist, aber den Frieden, den wir brauchen, um uns entfalten zu können.

Nackt kommen wir auf die Welt und nackt sind wir, wenn wir an irgendeinem Tag von einem freundlichen Bestatter einmal in schönen Kleidern in den Sarg gelegt werden.

Vor Gott sind wir mit leeren Händen da, wir können das Entscheidende nur empfangen.

Das zeigt und sagt uns der Nahe, der sein Ansehen, seine Titel und den Alltag loslassen kann.

Ja, wir sind alle unterwegs auf den Bühnen des Lebens.

Mal mehr vorne, mal mehr hinten.

Und im Karneval wollen wir, das verbindet uns alle heute und in den nächsten Wochen, ein Stück Theater spielen.

Die Rolle des Funken, des treuen Hosars, des Uhus, die Rolle des Prinzen, des Bauers, der Jungfrau oder der Tanzmarie oder welche anderen Rollen wir noch alle unter uns heute gerade hier vor Augen haben.

Und es geht schon beim Verkleiden im Kindergarten los.

Manche erinnern sich vielleicht daran, wie das in ihrer Kindergartenzeit war.

Also ausprobieren, was so geht und spüren, wie es sich anfühlt, so unterwegs zu sein.

So ein Theater schenkt Freiheit.

Und ist denn nicht jeder Gottesdienst, den wir feiern, auch ein Theaterspiel, eine Inszenierung?

Ja, was ist das für ein Theater, bei dem wir, wenn es gut geht, ins Staunen kommen.

Wir kommen ins Staunen, weil uns versichert wird, so und so ist der Himmel und deshalb ist es hier und da schon so, dass wir ein Stück vom Himmel erleben, wenn wir so leben, wie wir gerade im Lied von Brings gehört haben.

Vor der Kulisse des Doms sind wir auch wir, weil wir Menschen mit Herz und Händen und Füßen sind, aber eben auch Kinder Gottes.

Schwestern und Brüder, die die gleiche Mutter, den gleichen Vater haben.

Das sind wir immer, aber hier spüren wir es.

Wie gut, dass wir im Letzten doch keine Schauspielerrolle spielen.

Egal, wie das Leben uns verändert durch das, was wir erleben und was uns aufgelegt wird, egal wie das Leben uns prüft, ermutigt und zerzaust, in welcher Verkleidung wir auch sind, wir sind immer Kinder Gottes.

Ja, das Motto dieser Session ist wunderbar gewählt, Kompliment für die, die es ausgesucht haben, denn das Spielen hat etwas Kindliches, Unbedarftes.

Das erinnert daran, dass manches viel leichter geht, wenn man sich und seine Überzeugung nicht gar so ausnimmt.

Die Narren, Gaukler und Theaterspieler stehen für diese Gegenwelt und halten damit der Welt den Spiegel vor.

Ob Machthaber, Hüben und Trüben fähig sind zu spielen und zu weilen, von sich selbst Abstand zu gewinnen, es wäre ihnen und uns allen so zu wünschen.

Der Karneval bietet die Chance, dem Spiel und damit der Freiheit ganz viel Raum zu verschaffen.

Und ich stelle mir vor, dass auch der Schöpfer dieses wunderbaren Daseins gerne spielt.

Wie sollte es anders sein, da er so frei und kreativ war, sich diese wunderbare, vielfältige und lebendige Welt auszudenken.

Noch einmal, Hunold, auf der Suche nach der inneren Freiheit ist es nicht verkehrt, ein Narr zu sein.

Wie gut, wie gut, dass Gott uns dazu die Freiheit schenkt.

Dem designierten Dreigestirn und euch dem Kinderdreigestirn viele gute Erfahrungen in den nächsten Wochen.

Ich wünsche euch und uns allen eine gesegnete Zeit.

Wache Augen für den Nächsten und Spaß an all dem Theater.“

Hier das Grußwort noch einmal ansehen/anhören

Text: APK
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag „Das Motto dieser Session ist wunderbar gewählt“: Karnevalsgottesdienst mit Stadtsuperintendent Bernhard Seiger erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Schunkeln bei kölschen Liedern, Ähzezup und Berlinern: Seniorenkarneval bei der ASG

Mit kölschen Liedern, Ähzezup, Berlinern und Büttenreden wird hier kölsches Brauchtum gefeiert: Traditionell organisiert das Sozialmanagement der Wohnungsbaugesellschaft jedes Jahr in der jecken Zeit Karnevalsveranstaltungen für ältere Menschen. Gut 60 Prozent der Mieterinnen und Mieter der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region sind älter als 60 Jahre. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner der ASG-Seniorenwohnanlagen sind echte „Kölsche“. Das merkt man besonders an Karneval, denn da ist bekanntermaßen in Köln niemand zu bremsen.

So folgten in der Seniorenwohnanlage im Dreisamweg in Köln-Höhenhaus gut 50 Personen der Einladung zur Karnevalsparty mit Livemusik zweier Musiker aus dem Quartier. Bei alkoholfreiem Bier und kölschem Essen wurde geschunkelt und gefeiert und vor allem lautstark mitgesungen. Die Freude stand den Teilnehmenden ins Gesicht geschrieben. „Sobald kölsche Lieder erklingen, wird bei den Kölnerinnen und Kölnern – egal in welchem Alter – ein Schalter umgelegt. Es ist herrlich, zu sehen, dass auch unseren alten Bewohnerinnen und Bewohner noch so aus sich herausgehen können und unser Angebot so freudig annehmen“, sagt der Teamleiter des Sozialmanagements, Frank Nieder.

Kleinste Karnevalssitzung der Welt

Bereits zum zweiten Mal kam der Erfinder der „Kleinsten Karnevalssitzung der Welt“, Uli Kievernagel zur ASG – diesmal in die Seniorenwohnanlage Henleinstraße in Köln-Ostheim. „Karnevalssitzungen sind das ‚Hochamt‘ des Fastelovends. Deshalb: Loss mer fiere!“ So lautet sein Motto. Beamer, Lautsprecher und eine laute Stimme – mehr brauchte der überzeugte Karnevalist und Kölner Stadtführer nicht, um den alten Menschen einen schönen Nachmittag zu bereiten, bei dem viel geschunkelt, gesungen und vor allem gelacht wurde. Eine Stunde und 11 Minuten dauerte die Karnevalssitzung – live und in Farbe.

Mit dabei: Kölsche Bands, Büttenredner, eine Tanzgruppe, das Dreigestirn, ein kölsches Traditionskorps und vieles mehr. Und das alles dargestellt von Uli Kievernagel. Ausgestattet mit diversen karnevalistischen Kopfbedeckungen schlüpfte er unter anderem in die Rolle von Sitzungspräsident, Elferrat, Prinz, Bauer und Jungfrau ebenso wie bereits verstorbener Karnevalisten und Büttenredner wie Karl Berbuer, Willi Ostermann, Doof Nuss oder Colonia Duett.

Strahlende Gesichter bei kölschen Tönen

Die Liedtexte präsentierte er zum Mitsingen auf einer Leinwand, die Musikbegleitung kam vom Band. Gesungen wurde allerdings live und mit guter Textsicherheit von allen Teilnehmenden. Kein Wunder, denn viele sind in Köln aufgewachsen. Man sah es den strahlenden Gesichtern an, wie die Menschen bei den kölschen Tönen auflebten. „Kölsche Lieder sind kölsche Kultur und gehören zum Leben gebürtiger, aber auch schon lange zugezogener Kölner dazu“, so Nieder. „Man spürt, dass diese Lieder und Geschichten zu ihrem Leben gehören und sie sich wieder jung fühlen können.“

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns

Der Beitrag Schunkeln bei kölschen Liedern, Ähzezup und Berlinern: Seniorenkarneval bei der ASG erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Kirche2go fragt: Passen Karneval und Kirche zusammen?

Kirche2go fragt: Passen Karneval und Kirche zusammen? Otmar Baumberger, Pfarrer i.R. und Karnevalsjeck, erklärt, dass Jesus sowohl Lachen als auch Weinen kannte und dass es wichtig ist, alle Emotionen zuzulassen, um eine starke Gemeinschaft zu bilden. Er betont die Bedeutung von Gemeinschaft und Zusammenhalt, insbesondere in Zeiten von Hass und Terror, und zeigt, dass sowohl bei Kirche als auch beim Karneval Menschen zusammenkommen, um das Leben zu feiern und die Herausforderungen des Lebens anzugehen.

Haben Sie Interesse an weiteren Videos? Dann schauen Sie doch rein und abonnieren Sie unseren YouTube-Kanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Der ganze Beitrag zum Nachlesen

Liebe Fastelovend-Gemeinde. Liebe Fastelovendfründe, würd man normal in einer Karnevalssitzung jetzt sagen. Wir Evangelischen haben da schon viel Ähnlichkeiten, mit dem, was sich im Kölner Karneval im Fasteleer sich ja alles tut. In der Welt ist dieses und jenes los. Da gibt’s Kriege, da gibt’s ganz schlimme Sachen, Hass, Terror, die ganzen unsozialen Medien sind voll davon. Dass wir in dieser Zeit sagen: wir nehmen davor kein Reißaus, wir sind Menschen, die thematisieren das. Das sieht man Rosenmontagszug, das sieht man überall, dass man merkt, das muss zum Thema gemacht werden. Aber rundherum um das Kreuz sind helle Farben, da ist Gold, da ist Rot, da ist etwas von Leben. Das ist wie das Leben nach dem Tod – aber schon vorher, schon bei den Menschen ein bisschen zu zeigen. Dafür sind wir Christen und Karnevalisten zusammen. Dass wir das zusammen mit den Menschen feiern können: jo jo, ne ne, jo jo, ne ne… Das ist, was der Kölsche dazu meint. Aber das ist endlich das schöne, dass wir das zusammen machen können. Und so kann man sagen, ich kann noch stundenlang weiterreden, man kann sagen, das ist so etwas, was Karneval und Kirche, was Frauen und Männer, große, kleine, Knechte, Herren, alles zusammen miteinander machen. Da soll der Jesus dabei sein und er wird bestimmt jedes Mal nach und mit uns kriesche. Hanns Dieter Hüsch hat gesagt: Und siehe da, Christus lächelt. Eine schöne Session uns allen zusammen. Alaaf!

Text: Otmar Baumberger
Foto(s): Thorsten Levin

Der Beitrag Kirche2go fragt: Passen Karneval und Kirche zusammen? erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Dreigestirn besucht Haus der evangelischen Kirche – Parallelen zwischen Kirche und Karneval

Wenn solche schillernden Ehrengäste wie das Kölner Dreigestirn, Prinz Sascha I., Bauer Werner und ihre Lieblichkeit, Jungfrau Frieda, mit Gefolge das Haus der evangelischen Kirche besuchen, ist es ja fast schon folgerichtig, dass sich auch ein Kardinal die Ehre gibt. Walter Oel, einer der vielen Gäste an diesem Nachmittag, lacht, als er auf sein Kostüm angesprochen wird: „In der Kirche sind doch alle gleich. Da geht auch ein bisschen Ökumene.“

Mit diesem Satz hat er ausgesprochen, was Stadtsuperintendent Bernhard Seiger etwas später in seiner Begrüßung bekräftigen wird, als er an die ökumenische Feier im Dom zur Eröffnung der Karnevalssession erinnert. Dazu skizziert er die Parallelen von Kirche und Karneval, die ja ohnehin schon immer irgendwie zusammengehört haben: „Zuversicht zu schenken ist unsere gemeinsame Aufgabe.“

„Karneval ist bunt und soll auch so bleiben“

Dass dem Dreigestirn aus dem Hause Klupsch der Besuch der Kartause wichtig war, betont Bauer Werner. „Wir wollen zeigen: Wir sind allen Religionen verbunden. Karneval ist bunt und soll auch so bleiben.“ Prinz Sascha I., im richtigen Leben Neffe des Bauern, spricht ebenfalls von seinem Wunsch, die fünfte Jahreszeit als friedliches und fröhliches Fest zu feiern und stellt den Besuch unter das Motto „Fastelovend für alle!“ Das ganz offizielle Motto der Tollitäten lautet übrigens „Wat e Theater – Wat e Jeckespill“.

Ein Dreigestirn, das diesmal aus Vater, Sohn und Onkel besteht, ist nicht nur eine Besonderheit, sondern passt auch gut zum Prinzen, der zur Begrüßung klarstellt: „Familie ist wichtig, und wir Jecke sind doch alle eine Familie, egal wo wir herkommen.“

Deutliche Sätze von Pfarrer Thomas Herzberg, seines Zeichens Regimentspfarrer der Karnevalsgesellschaft Treue Husaren Blau-Gelb von 1925, die seit 24 Jahren zum ersten Mal wieder das karnevalistische Zuhause des Dreigestirns ist, lassen die bunt kostümierten Gäste erst still werden und dann umso lauter applaudieren. Markus Herzberg zitiert eine Mainzer Büttenrede aus dem Jahr 2022. Darin heißt es unter anderem, hier umgemünzt auf Köln: „Köln ist weltoffen, ihr nehmt uns die Freiheit nicht. Juden, Christen und Muslime leben hier zusammen, die Demokratie wird triumphieren, dieses Land werdet ihr niemals regieren.“

Eine Hommage an die Vielfalt

Und es ist sicherlich auch kein Zufall, dass das Medley, mit dem das Dreigestirn schließlich alle zum Tanzen und Singen bringt, mit dem „Jröne Papagei“ von Kasalla und Eko Fresh, einer Hommage an die Vielfalt, startet. Ja, kräftig tanzen lässt das singende Dreigestirn, unterstützt von Kantor Thomas Frerichs, seine Gäste und hat sogar Zeit für Fotos, trotz weiterer Termine – mehr als 400 sind es insgesamt in dieser ziemlich kurzen Session, ein gutes Dutzend stehen am Tag des Besuchs im Haus der evangelischen Kirche auf der Liste.

Auch bei den Terminen herrscht Vielfalt, wie Bernhard Seiger betont: „Es ist ganz wunderbar, dass ihr auch soziale Einrichtungen besucht. Das zeigt euer waches Gewissen. Der Verein ,Kleine Hilfen Köln`, den wir, ebenso wie ihr, unterstützen, ist eine weitere Verbindung zwischen uns.“

Auffällig viele als Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter Verkleidete

Der Stadtsuperintendent hatte sich übrigens erneut die Zimmermannskluft angezogen, während auffällig viele gut gelaunte Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter die Räume bevölkerten. Ein „subtiler“ Hinweis auf das Projekt „Campus Kartause“, das als Haus der Bildung schon bald in der Kölner Südstadt Form annehmen wird. Ab Ende 2026 sollen die Melanchthon-Akademie, die Evangelische Familienbildungsstätte, das Evangelische Jugendreferat, das Schulreferat und das Pfarramt für Berufskollegs dort ein neues Zuhause finden. Dazu sind Wohnungen, ein Studierendenwohnheim und Büros für Verwaltung geplant.

Und zum Schluss des bunten Besuchs durfte natürlich eins nicht fehlen: Die feierliche Übergabe der Beffchentorte, die mit einigem Pomp durch den Raum getragen und dankend von einem fröhlichen Dreigestirn angenommen wurde.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Matthias Pohl

Der Beitrag Dreigestirn besucht Haus der evangelischen Kirche – Parallelen zwischen Kirche und Karneval erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Unsere Wochentipps: Karnevalistische Gottesdienste und Karnevalspartys

„Wat e Theater – Wat e Jeckespill“: Bei unseren Wochentipps dreht sich diesmal alles um die „Fünfte Jahreszeit“. Es darf wieder gemeinsam gelacht und geschunkelt werden. Darüber freuen sich mit den Karnevalsjecken auch viele Evangelische Kirchengemeinden in Köln und der Region. Sie laden ein zu karnevalistischen Gottesdiensten, Karnevals-Stadtführungen, Karnevalssitzungen und Karnevalspartys für Jung und Alt und zur gemeinsamen Teilnahme an den Veedelszügen.

Alle Veranstaltungen und Gottesdienste im Überblick:

04.02.2024, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln
Karnevalistischer Familiengottesdienst
„Melanchthon-Hausband“ spielt auf
Mit Blick auf den Beginn der tollen Tage in der „Fünften Jahreszeit“ lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock am Sonntag, 4. Februar, 10 Uhr, zu einem Karnevalsgottesdienst für die ganze Familie in die Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, ein. Die „Melanchthon-Hausband“ sorgt mit der musikalischen Gestaltung für Stimmung.
www.melanchthonkirche.de

04.02.2024, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Versöhnungskirche Holweide, Buschfeldstraße 30, 51067 Köln
Joddesdeens op Kölsch
Gottesdienst mit der KG „Die Isenburger“
Zusammen mit den Karnevalsvereinen in Holweide feiert die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide am Sonntag, 4. Februar, 10 Uhr, einen karnevalistischen Gottesdienst in die Versöhnungskirche, Holweide, Buschfeldstraße 30, ein. Pfarrer Ulrich Kock-Blunk gestaltet die Liturgie. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die KG „Die Isenburger“ zu einem Frühschoppen in ihre Hofburg ein.
www.eikdh.de

04.02.2024, 10:30
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Brauhaus am Kloster, Brühler Str. 108, 50968 Köln
Karnevalsgottesdienst in Raderthal
Schunkeln und Beten im Brauhaus am Kloster
Zu einem Karnevalsgottesdienst an einem besonderem Ort, im Brauhaus am Kloster, Brühler Straße 108, lädt Tobias Will, Jugendpastor der Evangelischen Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal, am Sonntag, 4. Februar, 10.30 Uhr, ein.
www.kirche-raderthal.de

04.02.2024, 10:45
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Emmauskirche Vogelsang, Birkhuhnweg 2, 50829 Köln
Karnevalsgottesdienst
„Lustig mit Anspruch“
Am Sonntag, 4. Februar, vor den tollen Tagen, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld zu einem Karnevalsgottesdienst in die Emmauskirche Vogelsang, Birkhuhnweg 2, ein. Um 10.45 Uhr geht es los mit kölschen Psalmen und etwas anderen Liedern. Alles unter dem Motto „Lustig mit Anspruch“. Verkleidungen sind gerne gesehen. Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein karnevalistisches Kirchencafé im Gemeindehaus.
www.gemeinde-bickendorf.de

04.02.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Johanneskirche Klettenberg, Nonnenwerthstraße 78, 50937 Köln
Kölscher Gottesdienst – auch im Livestream
Motto: „D´r Dud – sterve un leeve losse!“
Ob in der Johanneskirche Klettenberg, Nonnenwerthstraße 78, oder per Livestream: Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg feiert am Sonntag, 4. Februar, 11 Uhr, zusammen einen Gottesdienst auf kölsche Art. Die Kirche voller Menschen in Kostümen, die Predigt gehalten auf Kölsch von Dr. Karl Beuth unter dem Motto „D´r Dud – sterve un leeve losse!“. Kölsche Tön zum Mitsingen bieten die Sängerinnen und Sänger des Gerold-Kürten-Singkreises unter der Leitung von Stefan Krüger. Wer nicht vor Ort dabei sein kann, kann an dem Gottesdienst per Livestream unter www.kirche-klettenberg.de teilnehmen. Parallel zu diesem besonderen Gottesdienst findet auch ein kölscher Kindergottesdienst statt. Auch die Kinder dürfen natürlich in ihren Kostümen kommen.
www.kirche-klettenberg.de

04.02.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Rath-Ostheim
Ev. Versöhnungskirche Rath/Heumar, Erlöserkirchstr. 1, 51107 Köln
„Joddesdeens op kölsch“
Kapelle „Blos mer jet“ spielt auf
Zu einem „Joddesdeens op Kölsch“ am Sonntag, 4. Februar, 11 Uhr, lädt Pfarrer Gerhard Wenzel in die Evangelische Versöhnungskirche Rath/Heumar, Erlöserkirchstraße 1, ein. Kit dabei ist die Kapelle „Blos mer jet“ und ein Team.
www.kirchengemeinde-rath-ostheim.de

04.02.2024, 11:00
Evangelische Gemeinde Köln
Melatenfriedhof, Eingang Piusstraße, Brucknerstraße 15, 50931 Köln
„Melaten Alaaf!“
Friedhofsführung zu den Grabstätten Kölner Karnevalisten mit Günter Leitner
Am Sonntag, 4. Februar, 11 Uhr, findet auf dem Melatenfriedhof eine Führung zu den Grabstätten Kölner Karnevalisten statt. Mit Blick auf die fünfte Jahreszeit hat der Rundgang mit Günter Leitner seinen Schwerpunkt beim Thema Karneval. Erläutert werden die Grabstätten berühmter Karnevalisten. Dabei werden auch Leben und Werk von Persönlichkeiten wie Willi Ostermann, Toni Steingass, Jupp Schmitz und vielen anderen vorgestellt. Interessierte treffen sich am Melatenfriedhof, Eingang Piusstraße. Die Teilnahme kostet 12 Euro, ermäßigt 10 Euro.
www.antonitercitytours.de

04.02.2024, 11:11
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim
Petruskirche Merheim, Kieskaulerweg 53, 51109 Köln
Gottesdienst zu Karneval
Die Gäste der Petrikirche feiern die fünfte Jahreszeit
Um 11.11 Uhr geht es am Sonntag, 4. Februar, jeck los in der Petruskirche Merheim, Kieskaulerweg 53. Pfarrer Daniel Rösler lädt zu einem Karnevalsgottesdienst der Evangelischen Kirchengemeinde Köln-Brück-Merheim ein. Mit dabei sind die KG „Die Isenburger“ und Handpuppe „Hubert“. Kölsch wird gesungen und getrunken. Der Gottesdienst ist offen für Menschen jeder Konfession. Kostüm oder ein karnevalistisches Accessoire ist willkommen.
www.brueck-merheim.de

04.02.2024, 14:00
AntoniterCityTours
Günter-Wand-Platz (am Gürzenich Aufzug), Martinstraße 27, 50667 Köln
Kölle Alaaf! – Eine Spurenlese des Kölner Karnevals
Ein karnevalistischer Rundgang mit Günter Leitner
Bei einem karnevalistischen Rundgang am Sonntag, 4. Februar, 14 Uhr, stellt Günter Leitner die Chronologie des Kölner Karnevals anhand ausgewählter Stationen wie etwa dem Dionysos-Mosaik, dem Rote-Funken-Platz, dem Ostermann-Brunnen und anderen Stationen vor. Die Teilnehmenden des Rundgangs „Kölle Alaaf! – Eine Spurenlese des Kölner Karnevals“ treffen sich vor dem Gürzenich, am Gürzenich Aufzug, Günter-Wand-Platz. Die Teilnahme kostet 12 Euro, ermäßigt 10 Euro.
www.antonitercitytours.de

10.02.2024, 16:00
Queere Kirche Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7a, 50678 Köln
„Jeck as Hell“ in der Kartäuserkirche
Queere Karnevals-Party mit Kostümwettbewerb
Queer, Karneval und Kirche – drei Welten, die auf den ersten Blick wohl nicht zusammenpassen, die aber die queere Karnevals-Party „Jeck as hell“. am Samstag, 10. Februar, 16 Uhr, in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, zusammen bringen möchte. Es wird zu Karnevalsmusik, Charts- und Pop-Musik getanzt und es gibt Bier und Drinks. Alle sind willkommen. Kreative Verkleidungen sind erwünscht. Wer möchte, kann am Kostümwettbewerb teilnehmen. Der Eintritt kostet 5 Euro. Tickets gibt es im Vorverkauf unter www.rausgegangen.de.

10.02.2024, 17:00
Evangelische Gemeinde Köln
Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 4, 50677 Köln
Karnevalsgottesdienst mit dem 1. theologischen Kölner Damen Dreigestirn
Der Südstadtchor und eine Karnevalsband treten auf
Zu einem Karnevalsgottesdienst am Samstag, 10. Februar 2024, 17 Uhr, in der Lutherkirche, Martin-Luther-Platz 2-4, laden Pfarrerin Nicola Landgrebe, Pfarrerin Dorothee Schaper und Prädikantin Alida Pisu ein. Das Motto ist „Gegen Rechts und gegen die kölsche Tradition – Das 1. theologische Kölner Damen Dreigestirn setzt neue Maßstäbe“. Die drei protestantischen Theologinnen bespielen die „Karnevals Kanzel“ in der Kölner Südstadt und versprechen, dass nicht nur gesungen, geschunkelt und gebetet wird sondern „auch Geschichte geschrieben wird“. Ab 20.30 Uhr startet dann die Karnevalsparty der Lutherkirche mit Karnevalsmusik und einem Mix aus Pop, Disco, Rock und Hits aus verschieden Jahrzehnten und rund um den Globus. DJ Mathes legt auf. Der Eintritt kostet 15 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf online unter www.lutherkirche-suedstadt.de oder im „Der Andere Buchladen“, Ubierring 42.

www.lutherkirche-suedstadt.de

11.02.2024, 08:45
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll
Kapelle der Stille Poll, An den Rolshover Gärten 18, 51105 Köln
Gottesdienst zum Karnevalszug
Bevor am Sonntag, 11. Februar, der Veedelszug durch Poll (Aufstellung 10 Uhr) startet, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Deutz/Poll zu einem Gottesdienst, der um 8.45 Uhr beginnt, in die Kapelle der Stille Poll, An den Rolshover Gärten 18, ein.
www.evangelisch-deutzpoll.de

11.02.2024, 09:30
Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden
Friedenskirche, Hackenbroicher Straße 59-61, 50769 Köln
Ökumenischer Karnevalsgottesdienst
Zu einem ökumenischen Karnevalsgottesdienst am Sonntag, 11. Februar 2024, 9.30 Uhr, laden die Evangelische Hoffnungsgemeinde im Kölner Norden und die Katholische Kirchengemeinde St. Pankratius am Worringer Bruch in die Kirche St. Pankratius, Sankt-Tönnis-Platz, ein. Für die evangelische Kirche nimmt Pfarrer Volker Hofmann-Hanke an dem Gottesdienst teil.

11.02.2024, 10:00
Evangelische Gemeinde Köln
Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Karnevalssonntag – Joddesdeens op Kölsch
Op Kölsch un met kölsche Musik un met Kostüm
Pfarrer Markus Herzberg lädt am Sonntag, 11. Februar, 10 Uhr, zum traditionellen Fastelovends-Joddesdeens als „Mess op Kölsch“ mit kölscher Musik, dieses Jahr unter dem Sessionsmotto „Wat e Theater – Wat e Jeckespill“, in die Antoniterkirche, Schildergasse 57, ein. Alle sind willkommen, gerne auch im Kostüm. Der Karnevalsgottesdienst kann auch online im Livestream mitgefeiert werden.
www.antonitercitykirche.de

11.02.2024, 10:11
Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
Friedenskirche, Langemarckstraße, 50181 Bedburg
Joddesdeens op Kölsch
Pfarrer Gebhard Müller
www.trinitatis-kirchengemeinde.de

11.02.2024, 10:30
Evangelische Kirchengemeinde Kalk-Humboldt
Gustav-Adolf-Haus Humboldt, Hachenburger Straße 3-5, 51105 Köln
Karnevalsgottesdienst mit Frühstück
Zu einem Karnevalsgottesdienst mit anschließendem Frühstück lädt die Evangelische Kirchgengemeinde Kalk-Humboldt am Sonntag, 11. Februar, 10.30 Uhr, in das Gustav-Adolf-Haus Humboldt, Hachenburger Straße 3-5, ein. Pfarrer Florian Hankwitz gestaltet den Gottesdienst.
www.evangelisch-kalk-humboldt.de

11.02.2024, 11:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche Junkersdorf, Birkenallee 20, 50858 Köln
Familiengottesdienst zu Karneval mit Taufe
Zu einem Familiengottesdienst zu Karneval mit Taufe lädt Pfarrerin Regina Doffing am Sonntag, 11. Februar, 11 Uhr, in die Junkersdorf, Birkenallee 20,
www.ev-in-junkersdorf.de

11.02.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Ichthys
Gemeindehaus Unter Gottes Gnaden, Zum Dammfelde 37, 50859 Köln-Widdersdorf
Joddesdeens op Kölsch
Kostümierung ist ausdrücklich erwünscht
Anlässlich der fünften Jahreszeit in Köln feiert die Evangelische Kirchengemeinde Ichthys am Sonntag, 11. Februar, 11 Uhr, einen Joddesdeens op Kölsch im Gemeindehaus Unter Gottes Gnaden in Widdersdorf, Zum Dammfelde 37. Alle sind herzlich eingeladen, kostümiert zu kommen.
www.evkirche-ichtys.de

11.02.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl
Stephanuskirche, Brehmstraße 4-6, 50735 Köln
„Joddesdeens met Fastelovend“
Am Sonntag, 11. Februar, 11 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Köln Niehl-Riehl zu einem „Joddesdeens met Fastelovend“ mit Pfarrerin Grit de Boer in die Stephanuskirche, Brehmstraße 4-6, ein.
www.ev-kirche-niehl-riehl.de

11.02.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dünnwald
Tersteegenkirche, Amselstraße 22, 51069 Köln
Ökumenischer Karnevalsgottesdienst op Kölsch
Pfarrer Torsten Krall, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, gestaltet am Sonntag, 11. Februar, 11 Uhr, in der Tersteegenkirche, Amselstraße 22, einen ökumenischen Karnevalsgottesdienst op Kölsch.
www.evangelisch-in-duennwald.de

11.02.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch
Ev. Gemeindezentrum, Montessoristraße 15, 50767 Köln
Karnevalsgottesdienst
Karnevalsgottesdienst mit Pfarrerin Wacker
Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Pesch freut sich, in diesem Jahr wieder Karneval in der Kirche feiern zu können. Pfarrerin Sylvia Wacker lädt am Sonntag, 11. Februar, 11 Uhr, zu einem Karnevalsgottesdienst mit gereimter Predigt, kölschen Liedern sowie anschließendem Beisammensein mit leckerem Essen und Getränken in das Evangelische Gemeindezentrum, Montessoristraße 15, ein. Anschließend geht es gemeinsam zum Karnevalszug nach Esch.
www.dem-himmel-so-nah.de

11.02.2024, 11:10
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, 50823 Köln
Gottesdienst zu Karneval
„Bleibe Protest*Tante“
„Bleibe Prostest*Tante! Nicht nur zu Karneval“ – Unter diesem Motto lädt Pfarrer Stefan Dross am Sonntag, 11. Februar, 11.11 Uhr, zu einem Karnevalsgottesdienst in die Friedenskirche, Rothehausstraße 54a, ein. Zum Protest(antischen) Gottesdienst sind alle willkommen: verkleidet oder unverkleidet, mit oder ohne Kölsch ob jung oder alt.
www.evangelisch-ehrenfeld.de

11.02.2024, 11:11
Evangelische Kirchengemeinde Porz
Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, 51143 Köln
Gesamtgemeindlicher Gottesdienst zu Karneval
In der Lukaskirche, Porz-Mitte, Mühlenstraße 2, feiert die Evangelische Kirchengemeinde Porz am Karnevalssonntag, Sonntag, 11. Februar, 11 Uhr, einen gesamtgemeindlichen Gottesdienst zu Karneval. Alle sind herzlich eingeladen, dabei zu sein und mitzufeiern. Für jet zo müffele und zo süffele ist gesorgt. Im Anschluss kann vom Platz vor der Lukaskirche aus der Veedelszug geschaut werden.
www.kirche-porz.de

11.02.2024, 11:15
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Dellbrück/Holweide
Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105, 51069 Köln
„Joddesdeens op Kölsch“
Im Anschluss wird im Gemeindehaus gefeiert
Einen „Joddesdeens op Kölsch“ gestaltet Pfarrer Klaus Völkl am Sonntag, 11. Februar, 11.15 Uhr, in der Pauluskirche Dellbrück, Thurner Straße 105. Im Anschluss an den karnevalistischen Gottesdienst sind alle zum Feiern ins Gemeindehaus eingeladen.
www.eikdh.de

11.02.2024, 18:00
Evangelische Begegnungsgemeinde Köln
Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, 50737 Köln
Offenes Karnevalssingen
Kirchenmusiker stimmt kölsche Lieder an
Michael Burt, Kirchenmusiker der Evangelischen Begegnungsgemeinde Köln, lädt am Sonntag, 11. Februar, 18 Uhr, zu einem offenen Karnevalsliedersingen in die Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, ein.
www.begegnungsgemeinde.de

13.02.2024, 10:50
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock
Melanchthonkirche, Breniger Straße 18, 50969 Köln
Kirchengemeinde nimmt am Veedelszug teil
Interessierte können sich der Zollstocker Gruppe anschließen
Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Zollstock beteiligt sich am Dienstag, 13. Februar, 11 vor 11 Uhr, am Zollstocker-Dienstagszug. Interessierte sind herzlich eingeladen sich zu beteiligen und mitzugehen. Die Gemeinde hat einen Wagen, auf dem die Melanchthon-Hausband mit Karnevalsmusik unterwegs ist. Hinter dem Wagen können „große“ und „kleine“ Menschen bunt kostümiert mitgehen. Wer kein eigenes Wurfmaterial hat, wird mit einer Trommel ausgestattet. Anmeldungen nimmt das Gemeindebüro telefonisch unter 0221/936 436 -10 oder per E-Mail an koeln-zollstock@ekir.de.
www.melanchthonkirche.de

13.02.2024, 19:10
Evangelische Philippus-Kirchengemeinde Köln-Raderthal
Brauhaus am Kloster, Brühler Straße 108, 50968 Köln
Feierliche Sündenverbrennung
Ritual mit anschließender Feier
Im Karneval sammelt der oder die ein oder andere so manchen „Eintrag ins Sündenregister“. Mit der feierlichen Sündenverbrennung am Dienstag, 13. Februar, 19.11 Uhr, lösen sich mit Unterstützung von Pfarrer Klaus Eberhard und Pfarrer Thomas Frings die Sünden auf dem Vorplatz des Benediktinerinnen Klosters, Brühler Straße 74 in Rauch auf. Danach wird im Café Baumhaus, Brühler Straße 26, weiter gefeiert. „Sünden“, die verbrannt werden sollen, können auf Flyern notiert werden und an eine der Pinnwände im Brauhaus am Kloster, Brühler Straße 108, oder im Café Baumhaus ausgehängt werden. Flyer werden im Veedel verteilt und liegen im Brauhaus am Kloster und im Café Baumhaus aus. Das Ereignis wird von „RADERBERG und -THAL e. V.“ organisiert.
www.raderbergundthal.de

14.02.2024, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Antoniterkirche, Schildergasse 57, 50667 Köln
Aschermittwoch – Ökumenischer Gottesdienst
Pfarrer Herzberg und Pater Kessler erteilen das Aschekreuz
Zu einem ökumenischen Gottesdienst mit Erteilung des Aschenkreuzes laden Pfarrer Markus Herzberg und Pater Stephan Kessler SJ von der Jesuitenkirche Sankt Peter, am Mittwoch, 14. Februar, 18 Uhr, in die Antoniterkirche, Schildergasse 57, ein. Am Aschermittwoch beginnt die Fastenzeit. Sieben Wochen ohne Alkohol, Fleisch, Süßes – sieben Wochen mit Einkehr, Konzentration, Zeit für Gott. Die Fastenzeit richtet den Blick nach innen und stärkt für die Hinwendung zu anderen.
www.antonitercitykirche.de

Rhein-Erft-Kreis

03.02.2024, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Lechenich
Ev. Gemeindezentrum Lechenich, An der Vogelrute 8, 50374 Erftstadt
Karnevalsgottesdienst in Lechenich
Ökumenische Fastelovendsvesper mit viel Musik
Am Samstag 3.Februar, 17 Uhr, lädt die Evangelische Kirchengemeinde Lechenich zu einem neuen Brauchtum ein. Denn bereits zum dritten Mal findet im Gemeindezentrum der Evangelischen Kirchengemeinde Lechenich, An der Vogelrute 8, die Ökumenische Fastelovendsvesper statt und damit gilt sie in Köln als Brauchtum. Unter dem Motto der Session „Wat e Theater – wat e Jeckespill“ spielt auch wieder die altbewährte Band.
www.kirche-lechenich.de

04.02.2024, 09:30
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Gemeindehaus Gnadenkirche Pulheim, Gustav-Heinemann-Straße 28, 50259 Pulheim
Gottesdienst an Fastelovend
Das Pulheimer Dreigestirn kommt zu Besuch
Am Sonntag, 4. Februar, 9.30 Uhr, findet der diesjährige Karnevalsgottesdienst im Gemeindesaal an der Gnadenkirche Pulheim, Gustav-Heinemann-Straße 28, statt. Mit dabei ist das Pulheimer Dreigestirn sowie die Saalkapelle mit vielen kölschen Tönen. Bei diesem bunten Gottesdienst sind alle gerne im Kostüm gesehen.
www.kirche-pulheim.de

04.02.2024, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Johanneskirche Kerpen, Filzengraben 19, 50171 Kerpen
Gottesdienst feiern im Kostüm
Dreigestirn kommt in die Johanneskirche
Bereits zum dritten Mal lädt die Evangelische Kirchengemeinde Kerpen zu einem Gottesdienst mit dem Dreigestirn Kerpen, das in diesem Jahr von der Karnevalsgesellschaft Gemütlichkeit 1908 Kerpen e.V. gestellt wird, ein. Der Gottesdienst mit Prädikantin Heike Kümpel findet am Sonntag, 4. Februar, 10 Uhr, in der Johanneskirche Kerpen, Filzengraben 19, statt. Wer möchte, darf gerne im Kostüm kommen.
www.evangelisch-in-kerpen.de

04.02.2024, 11:11
Evangelische Kirchengemeinde Hürth
Friedenskirche in Hürth-Efferen, Martin-Luther-Straße 12, 50354 Hürth
Karnevalsgottesdienst mit Tambourcorps
Karnevalsgruppe besucht die Friedenskirche
Ein Tambourcorps besucht am Sonntag, 4. Februar, 11.11 Uhr, die Friedenskirche in Hürth-Efferen, Martin-Luther-Straße 12, und sorgt für eine karnevalistische Stimmung im Gottesdienst mit Pfarrerin Franziska Boury.
www.evangelisch-in-huerth.de

11.02.2024, 10:00
Evangelische Kirchengemeinde Pulheim
Friedenskirche Sinnersdorf, Horionstraße 12, 50259 Pulheim
Kölsche Messe mit humoristischer Predigt
Auch das Sinnersdorfer Dreigestirn kommt zu Besuch
Der Karneval macht auch vor der Evangelischen Kirchengemeinde Pulheim nicht Halt: Am Sonntag, 11. Februar, 10 Uhr, laden Pfarrerin Maike Pungs und Pfarrer Müller von der katholischen Nachbargemeinde zu einer kölschen Messe in die Kirche St. Hubertus, Kölner Straße 76, ein. Mit dabei ist auch das Dreigestirn aus Sinnersdorf. Für gute Stimmung sorgen Lieder auf Kölsch und eine humoristische Predigt. Schunkeln und Lachen sind ausdrücklich erlaubt.
www.kirche-pulheim.de

11.02.2024, 10:11
Evangelische Kirchengemeinde Bedburg-Niederaußem-Glessen
Friedenskirche, Langemarckstraße, 50181 Bedburg
Joddesdeens op Kölsch
Pastor Gebhard Müller

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Unsere Wochentipps: Karnevalistische Gottesdienste und Karnevalspartys erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Großes Lob für politisches Gespür: Joachim Ziefle in Ruhestand verabschiedet

Natürlich stand die Verabschiedung von Joachim Ziefle in den Ruhestand im Mittelpunkt des Empfangs. Aber der stellvertretende Leiter der Melanchthon-Akademie hatte starke Konkurrenz zum Empfang eingeladen: Polen. Insbesondere das Neue Kreisau und die deutsch-polnischen Beziehungen spielten eine große Rolle bei der Feier. Vor allem die Begegnungs- und Tagungsstätte im heutigen Kryzowa liegt Ziefle am Herzen. Er hat sie auch schon des Öfteren mit Jugendgruppen besucht. Darüber hinaus stammt seine Frau Theresa aus Polen.

Akademieleiter Dr. Martin Bock begrüßte die zahlreichen Gäste und würdigte seinen langjährigen Stellvertreter: „Wir waren immer auf Augenhöhe. Du hast ein ausgeprägtes strategisches Gefühl und ein politisches Gespür. Beides gehört nicht zu meinen Stärken.“ Bock lobte die starken Nerven Ziefles und dessen „schwäbische Gründlichkeit“. Der sei nun sozusagen frei gelassen, kein „Sklave“ mehr. „Du bist jetzt ein Sklave der Freiheit.“

Bock erinnerte an die vielgestaltige Bildungsarbeit Ziefles. Der Soziologe Zygmunt Baumann habe gesagt: „Das Gefährlichste auf der Welt sind nicht die Utopien, sondern die Retropien.“ Ziefle habe immer gegen Retropien gearbeitet „in einer durch Neoliberalismus fragmentierten Welt“. Themen Ziefles seien auch das bedingungslose Grundeinkommen, die Arbeit mit Geflüchteten, die Medien und das Verhältnis von Frauen und Männern gewesen.

Festvortrag zum Thema: „Polen und Deutschland“

Per Zoom zugeschaltet war Dr. Anna Quirin, Geschäftsführerin der Freya von Moltke-Stiftung für das Neue Kreisau. Sie war per Zoom zugeschaltet und hielt den Festvortrag zum Thema: „Polen und Deutschland. Auf Augenhöhe miteinander sprechen.“ Bei den Parlamentswahlen im Oktober 2023 habe sich in Polen die freiheitliche, liberale Demokratie durchgesetzt. Friedlich wie 1989 habe man diesmal keine sozialistische, sondern eine national-populistische Autokratie abgewählt. „Das Beispiel Polen hat gezeigt, wie wehrhaft eine Demokratie sein kann.“ Und es seien unfaire Wahlen gewesen, bei denen man einen klaren Sieg der Zivilgesellschaft verzeichnen konnte. Zu verdanken sei dies auch dem Slogan gewesen „Geh wählen, sonst wirst du überstimmt“. Das habe bei jungen Menschen gezogen.

Die Reparatur des politischen Systems Polens sei schwierig. „Man kann leicht ein Omelett aus Eiern machen. Aber aus einem Omelett Eier?“ Die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen seien in den vergangen acht Jahren „verheerend“ gewesen, bilanzierte die Geschäftsführerin. Die von antideutschen Ressentiments geprägte Rhetorik der PIS-Partei habe tiefe Spuren hinterlassen. Die Deutschen hätten darauf mit Gleichgültigkeit reagiert. Die Reaktion der Deutschen auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine habe viele Polen enttäuscht und zu Vertrauensverlusten geführt. Aber der politische Ton werde sachlicher werden. Angesichts der vielfältigen Bedrohungen durch etwa Antisemitismus, Rechtsruck, Klimawandel und Fremdenfeindlichkeit brauche es Räume für den Dialog. Das Neue Kreisau sei solch ein Raum. „Junge Menschen aus ganz Europa legen dort das Fundament für eine friedliche Zukunft.“

Markus Zimmermann, Superintendent des Kirchenkreises Köln-Nord, attestierte der Melanchthon-Akademie „tatkräftige Ausstrahlungskraft“ über die kerngemeindlichen Aufgaben hinaus. „Diese Stadtakademie ist für den Kirchenverband Köln und Region innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland ein Alleinstellungsmerkmal.“ Joachim Ziefle habe fortwährend gesellschaftliche Themen sehr wach wahrgenommen. Der Superintendent erinnerte an Ziefles letzte Veranstaltung in der Akademie. „Da ging es um Wasserstoff in Namibia.“ Ziefles Herz schlage für die Ermutigung von Menschen, sich zu Wort zu melden. Etwa im Studio ECK, in dem in Radiosendungen regelmäßig junge Menschen zu Wort kämen. Zimmermann gab Ziefle die Tageslosung mit auf den Weg. Sie stammte aus Psalm 16: „Du tust mir kund den Weg zum Leben.“

Für die Redaktion des Studio ECK war Anne Siebertz gekommen. Ziefle war 28 Jahre Leiter der Redaktion. „Sie standen meist im Hintergrund. Aber Sie waren unsere Säule.“ Für Gelächter sorgte ein eingespielter „Radiobeitrag“, in dem bedauert wurde, dass es bis auf Weiteres keinen Radweg zwischen Bocklemünd und der Südstadt geben werde. Ziefle wohnt in Bocklemünd und ist begeisterter Radfahrer.

Der emeritierte Soziologe Wolf-Dietrich Bukow erinnerte an Aristoteles: „Die Stadt besteht aus unterschiedlichen Menschen. Mit ähnlichen Menschen bringt man keine Stadt zusammen.“ Bukow und Ziefle haben in unterschiedlichen Zusammenhängen zusammengearbeitet. Der Soziologe erinnerte an die Forschungsstelle für interkulturelle Studien. „Wichtig war, sich vor Ort auf die Vielfalt zu konzentrieren.“ Kommen und gehen sei urban. Bukows Fazit war positiver als es klingt: „Wir haben nicht viel erreicht. Wir haben Themen bearbeitet, die uns bleiben.“ Immerhin.

„Wie will ich leben?“

Karin Nell und Joachim Ziefle haben das Projekt „Wohnschule“ in der Melanchthon-Akademie ins Leben gerufen. In der Wohnschule habe man mit Menschen Antworten auf die Frage gesucht, wie man wohnen möchte. Die Teilnehmenden wurden zu einem Perspektivwechsel ermutigt. Denn hinter der Frage „Wie will ich wohnen?“ stehe die Frage „Wie will ich leben?“. Es gebe ja heute keinen Ruhestand mehr. „Es gibt ein nachberufliches Leben. Und ich habe erlebt, dass viele zu wissen glauben, was man damit anfangen soll. Ich rate dir, dich von fremden Erwartungen abzugrenzen.“

Auch Marten Marquardt, ehemaliger Leiter der Melanchthon-Akademie, war gekommen. Er hatte schon eine Aufgabe für Ziefle im Gepäck: „Als Kampfgenosse gegen Rassismus wirst du auf jeden Fall gebraucht. Du wirst gebraucht, wenn auch nicht mehr so gut bezahlt.“ Danach verabschiedete sich das Team der Akademie in kurzen, von großer Sympathie und hohem Respekt geprägten Statements vom stellvertretenden Leiter.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag Großes Lob für politisches Gespür: Joachim Ziefle in Ruhestand verabschiedet erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Jugendreferat, fbs und Melanchton-Akademie: Alles zum Umzug auf einen Blick

Das Jugendreferat, die Evangelische Familienbildungsstätte Köln (fbs) und die Melanchton-Akademie ziehen vorübergehend um: Wann, warum, wohin – alle Infos gibt es hier gebündelt. Die gute Nachricht: Alle drei Institutionen sind weiterhin fußläufig erreichbar und die Seminare der Bildungseinrichtungen gehen auch während der Bauphase weiter. Hierzu informieren die Bildungseinrichtungen auf ihren Internetseiten.

Der Grund für den Umzug: Damit der „Campus Kartause“ in der Kölner Südstadt am Kartäuserwall entstehen kann, müssen die drei ansässigen Einrichtungen vorübergehend umziehen und ihre Arbeit an einem anderen Standort fortführen. Der „Campus Kartause“ ist das neue Bildungszentrum der Evangelischen Kirche Köln und Region. Das Herzstück wird das „Haus der Bildung“ sein, das ab Ende 2026 verschiedene Einrichtungen wie die Melanchthon-Akademie, Evangelische Familienbildungsstätte, Evangelisches Jugendreferat, Schulreferat und Pfarramt für Berufskollegs beherbergen wird. Der Neubau, geplant am Kartäuserwall, ersetzt alte Gebäude, die den heutigen Standards nicht entsprechen. Der Entwurf umfasst vier Gebäude um einen Innenhof, darunter Wohnungen, ein Studierendenwohnheim, Büros und eine Tiefgarage. Ziel ist die Zusammenführung der Bildungseinrichtungen an einem Ort für effizientere Fortbildungen und kulturelle Innovation.

Evangelische Familienbildungsstätte:

Geschäftsstelle: Sachsenring 2-4, 50677 Köln
Telefon: 0221 / 47 44 55-0
Öffnungszeiten: Mo, Di, Do und Fr 9:00 bis 12:00 Uhr, Mi 15:00 bis 17:00 Uhr
info@fbs-koeln.org
www.fbs-koeln.org
Veranstaltungen: Die Kurse werden ab dem 15. Februar am neuen Standort am Sachsenring 2-4 stattfinden sowie im ca. 300 m entfernten Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11. Parkplätze stehen begrenzt zur Verfügung.

Evangelisches Jugendreferat:

Geschäftsstelle: Vor den Siebenburgen 1, 50676 Köln
Telefon:0221-93 18 01-0
Öffnungszeiten: Mo. bis Do.: 9 bis 14 Uhr
juref-koeln@ekir.de
juref.evangelische-jugend.koeln
Veranstaltungen: Das Jugendreferat unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden und Jugendhäusern der vier Kölner Kirchenkreise, organisiert dort gemeinsame Veranstaltungen und ist daher vor allem vor Ort unterwegs.

Die Melanchthon-Akademie:

Geschäftsstelle: Sachsenring 6, 50677 Köln
Telefon: 0221 / 931803-0, Fax: 0221 / 931803-20
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag: 9 bis 17 Uhr, Freitag: 9 bis 14 Uhr
anmeldung@melanchthon-akademie.de oder info@melanchthon-akademie.de
www.melanchthon-akademie.de
Veranstaltungen: Ab dem 15. Februar 2024 finden kleine Seminare in der Geschäftsstelle am Sachenring 6 statt, größere Veranstaltungen dagegen vor allem im nahegelegenen Haus der Evangelischen Kirche, Kartäusergasse 9-11. Parkplätze stehen begrenzt zur Verfügung. Mit jeder Seminaranmeldung werden die Teilnehmenden über die neuen Orte gesondert informieren.


Im Gespräch mit Daniel Drewes, dem Leiter des Jugendreferates

Wohin ziehen Sie ab wann genau?

Das Jugendreferat wird ab dem 7.2.24 in der Adresse Vor den Siebenburgen 1 zu finden sein.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie derzeit? Welche Chancen gibt es bei diesen Herausforderungen und den damit verbundenen Veränderungen?

Unsere Herausforderungen bestehen darin, den Umzug mitten in den vielfältigen Aufgaben des Jahresanfangs für das Team zu managen. Vom Kistenpacken bis zur Planung des Containertransports gibt es viel zu tun. Aber in diesen Herausforderungen sehen wir auch Chancen, das Jugendreferat näher an anderen Einrichtungen und dem EKV zu positionieren.

Bieten die Interimsgebäude vielleicht sogar Möglichkeiten, die es vorher nicht gab?

Ja, wir freuen uns darüber, dass die Interimsgebäude uns die Möglichkeit geben, in der Nähe anderer Einrichtungen und des EKVs weiter wirken zu können. Vor allem schätzen wir, dass im neuen Gebäude alle Büros auf einer Ebene sind – etwas, das uns am vorherigen Standort am Kartäuserwall gefehlt hat.

Wenn alles fertig ist – worauf freuen Sie sich besonders?

Daniel Drewes: Wenn alles fertig ist, freuen wir uns besonders darauf, wieder auf dem Campus Kartause präsent zu sein und die gewohnte Kinder- und Jugendarbeit in den Regionen fortzusetzen.

Was unternehmen Sie, um kontinuierlich weiterhin die gewohnte hohe Qualität bieten zu können?

Daniel Drewes: Wir unternehmen alles Mögliche, wobei das Jugendreferat schon immer eine flexible Gehstruktur hatte und somit in die Regionen und zu den Gemeinden gegangen ist.

Wo finden Interessierte alle Informationen?

Daniel Drewes: Alle Informationen sind auf unseren Internetseiten juref-evangelische-jugend.koeln und auf der Campus-Seite des EKV verfügbar.

Über Daniel Drewes

Daniel Drewes wurde 1985 in Augsburg geboren und arbeitet seit 2008 in verschiedenen Aufgabenfeldern der Evangelischen Jugend in Köln und Umgebung. Mit einem Bachelor und Master in Sozialer Arbeit, gefolgt von einem MBA-Abschluss, ist er qualifiziert und verantwortlich für das Jugendreferat des Verbandes. Dieses Referat unterstützt die Kinder- und Jugendarbeit vor Ort in den Gemeinden, organisiert Veranstaltungen und fördert übersynodale Angebote. Daniel Drewes engagiert sich seit vielen Jahren im Amt für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche im Rheinland. Seit dem 1. September 2023 ist er Geschäftsführer des Evangelischen Jugendreferates.

 

Mehr über Daniel Drewes

Mehr über das Jugendreferat


Im Gespräch mit Sabine Marx, Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte Köln (fbs)

Wohin ziehen Sie und ab wann genau?

Wir ziehen an den Sachsenring 2 bis 4, wo der größte Anteil unserer Kurse stattfinden wird. Aber wir haben auch Räume im EKV, wo unsere Kurse stattfinden, wie beispielsweise die Bewegungskurse und Nähkurse. Unsere Kochkurse finden in der Casinoküche im EKV statt.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie derzeit? Welche Chancen ergeben sich bei diesen Herausforderungen und den damit verbundenen Veränderungen?

Die Herausforderung besteht natürlich darin, dass wir während des laufenden Kursbetriebes umziehen. Wir schließen die Einrichtung vom 1. Februar bis 14. Februar. Das bedeutet aber, dass uns im Endeffekt nur zwei Tage zum Packen der Materialien bleiben, die wir noch für die laufenden Kurse benötigen. Aber: Die Umbauten, die der EKV veranlasst hat, sind sehr schön geworden. Darüber sind wir sehr glücklich und freuen uns über diese gute Zusammenarbeit.

Bieten die Interimsgebäude vielleicht sogar Möglichkeiten, die es vorher nicht gab?

In dem neuen Gebäude sind die laufenden Kurse alle auf einer Ebene, darüber freuen wir uns. Das hatten wir vorher nicht. Wir erhoffen uns dadurch auch eine andere Nähe zu den Teilnehmenden.

Wenn alles fertig ist – worauf freuen Sie sich besonders?

Wir freuen uns natürlich sehr, wenn alles fertig ist und wir auf dem Campus Kartause präsent sein können. Dort können wir unsere Kursarbeit für die Familienbildung in der Region Köln fortsetzen – aber auf eine andere, neue Art. Ich bin unglaublich gespannt und kann es kaum erwarten.

Was unternehmen Sie, um kontinuierlich weiterhin die gewohnte hohe Qualität bieten zu können?

Wir bemühen uns natürlich weiterhin, jederzeit ansprechbar zu sein und haben versucht, die Teilnehmenden so früh wie möglich zu informieren. Wir haben die Teilnehmenden gut informiert, welche Kurse wo stattfinden, und denken, dass alles reibungslos klappt. Wir haben versucht, das Bestmögliche aus den Räumen herauszuholen und die Einrichtung ansprechend für unsere Kurse zu gestalten. Dies ist uns gut gelungen!

Wo finden Interessierte alle Informationen?

Bis zum 31. Januar finden die Südstadt-Kurse wie gehabt in unserem Haus im Kartäuserwall statt. Dann werden wir in eine kurze Umzugspause gehen, um ab dem 15. Februar wieder in den neuen Räumlichkeiten da zu sein. Informationen zum Kursbetrieb nach dem Umzug findet man auf der Website unter www.fbs-koeln.org/umzug.

Über Sabine Marx

Sabine Marx wurde 1965 in Lippstadt geboren. Sie hat Diplom-Pädagogik an der Universität zu Köln studiert und leitet seit Oktober 2015 die fbs.

Mehr über die fbs


Im Gespräch mit Dr. Martin Bock, dem Leiter der Melanchthon-Akademie

Wohin ziehen Sie und ab wann genau?

Vom 5. bis 7. Februar zieht die Akademie ganz aus dem Kartäuserwall aus. Unsere Geschäftsstelle, also Sekretariat und Studienleitende, sind dann nach Karneval, ab dem 15.2. am Sachsenring 6 zu finden. Unsere Räume haben zum alten Gebäude auf den Kartäuserwall teilweise Blickkontakt. Das heißt: Wir können „aus sicherer Entfernung“ gut beobachten, wie sich der Campus Kartause entwickelt. Auch zwei kleinere Seminarräume kommen in die neue Geschäftsstelle. Die allermeisten Veranstaltungen finden aber ab dem 15. Februar im Haus der Evangelischen Kirche in der Kartäusergasse 9-11 statt: Bewegungsveranstaltungen, Tagungen, Vorträge, Abendveranstaltungen, Workshops – all‘ das hat dort Platz. Am Haus der Evangelischen Kirche gibt es in begrenztem und tageszeitabhängigem Maße auch einige Parkplätze, die unsere TeilnehmerInnen nutzen können. Wenn es eben möglich ist, raten wir aber dazu, mit dem ÖPNV zu kommen, da es längst nicht so viele Parkplätze geben wird, wie am Kartäuserwall.

Vor welchen Herausforderungen stehen Sie derzeit? Welche Chancen ergeben sich bei diesen Herausforderungen und den damit verbundenen Veränderungen?

Die Herausforderung vor dem Umzug besteht schlicht darin, ein über 60 Jahre bespieltes Haus leerzuziehen, mit allen Archivräumen, der Bibliothek, aller Geschichte – und auch allen „Stehrümchen“. Aber das ist natürlich auch eine Chance: Sich zu entscheiden – was brauchen wir noch dringend, wovon können wir uns trennen, was kann ins Archiv des EKV, was kommt im Interim in Verwahrung? Die zweite Herausforderung ist, unseren Teilnehmenden und Dozierenden die neue Situation möglichst angenehm zu machen, sie weiterhin gut zu begleiten und zu beraten. Das alte Gebäude hat es uns ja leicht gemacht: Alles unter einem Dach. Jetzt sind zwischen Geschäftsstelle und Veranstaltungsräumen Luftlinie 500 m. Dann werden unser Hausdienst und die Studienleitenden für die Seminarbetreuung hin- und herflitzen. Auf der anderen Seite hat die Geschäftsstelle im Sachsenring ein sehr schönes und helles Ambiente, wir können Menschen dort gastfreundlich empfangen, kleine Seminare für bis zu 20 Personen veranstalten. Und das Haus der Kirche ist ein großzügiges Ensemble mit repräsentativem Charakter – das wird uns auch guttun. Die jetzigen Mitarbeitenden im EKV dort müssen aufgrund des Einzugs unserer Veranstaltungen ganz schön zusammenrücken – und dafür sind wir Ihnen auch sehr dankbar! Ich glaube, dass es in Zukunft im Haus der Evangelischen Kirche – über die Veranstaltungen des Schulreferates hinaus – so viele unterschiedliche Angebote der Erwachsenen- und Familienbildung gibt, ist für alle ein Gewinn!

Bieten die Interimsgebäude vielleicht sogar Möglichkeiten, die es vorher nicht gab?

Die neuen Gebäude sind beide barrierefrei erreichbar, sie sind hell und repräsentativ, die Geschäftsstelle am Sachsenring ist ähnlich gut vom ÖPNV aus erreichbar und ein schönes neues Zwischen-Zuhause. Für größere Tagungen werden wir im Haus der Evangelischen Kirche nun deutlich großzügigere Räume haben als bisher; auch für Begegnung und Catering ist dort eine schöne Umgebung. Und dass wir so nah‘ an der Kartäuserkirche sind und in dem Gebäude des alten Kartäuserklosters arbeiten, ist auch eine große spirituelle Chance. Eigentlich ist das ein wunderbarer Übergang für die Entstehung des Campus Kartause, in dem ja auch Arbeiten, Lernen, Wohnen und Spiritualität ineinander verflochten sein werden.

Wenn alles fertig ist – worauf freuen Sie sich besonders?

Wir freuen uns, dass ein lange und genau geplanter Planungsprozess zum Ziel kommt: Dass dann erkennbar sein wird, dass die evangelische Kirche in Köln auf Bildung und Begleitung im Erwachsenenalter so erkennbar großen Wert legt. An diesem Ort können wir in noch viel größerem Maß zusammen LEBEN; wir können Menschen empfangen, Konzerte veranstalten, zum Essen und Trinken einladen, spirituelle Angebote machen, die Kontakte zwischen den Generationen herstellen. Was wollen wir mehr? Deshalb finde ich ja „Campus Kartause“ auch so ein schönes Wort. Es ist ja nicht nur für die Universitäten reserviert, sondern heißt: Raum zum Zusammensein und -Lernen!

Was unternehmen Sie, um kontinuierlich weiterhin die gewohnte hohe Qualität bieten zu können?

Weiterhin sind unsere Mitarbeiter:innen sehr verlässlich da, um Teilnehmende bei der Wahl ihrer Bildungsveranstaltung zu beraten; es gibt eine gute Feedback- und auch „Beschwerde“-Kultur. Natürlich müssen wir uns alle auf die neue Situation einstellen und werden in den kommenden Monaten besonders wach und aufmerksam sein. Insofern glaube ich: Diese Zwischen-Zeit ist anstrengend, tut uns und der Aufmerksamkeit für die Melanchthon-Akademie in der Stadt aber gut!

Wo finden Interessierte alle Informationen?

Wie bisher finden alle Informationen über die Webseite melanchthon-akademie.de. Es gibt dort im Moment auch ein Menü „Umzug“. Die Bestellung des Newsletters über die Webseite hilft auch, auf dem Laufenden zu bleiben. Zudem informieren wir ab sofort bei jeder Seminaranmeldung darüber, wo die entsprechende Veranstaltung ab dem 15. Februar stattfindet. Unser Hausdienst und die Studienleiter sind dann gerade am Anfang auch zur Stelle, um bei Anfangsschwierigkeiten schnell zu helfen.

Über Dr. Martin Bock

Dr. Martin Bock, geboren 1966 in Essen, absolvierte sein Theologiestudium in Bethel, Bonn, Tübingen und Jerusalem. Seit 2008 leitet er die Melanchthon-Akademie und ist als Ökumenebeauftragter tätig. Vor dieser Position war er Gemeindepfarrer und hat umfangreiche Erfahrung im pastoralen Bereich.

Mehr über die Akademie

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Jugendreferat, fbs und Melanchton-Akademie: Alles zum Umzug auf einen Blick erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Abseits der gewohnten Pfade Kasualien ganz neu denken: Anfang April nimmt das Segensbüro seine Arbeit auf

„Es soll einfach schön werden“, sagen Pfarrerin Inga Waschke und Pfarrer Sebastian Baer-Henney über die neue Kasualagentur, die gerade unter dem Arbeitstitel „Segensbüro“ geformt wird. Und in diesen fünf Worten steckt jede Menge Inhalt, denn die beiden Pfarrpersonen sprudeln über vor Ideen und freuen sich sehr, im Laufe des Frühjahrs das Team um drei Mitarbeitende zu erweitern, die das Projekt gemeinsam mit ihnen auf multiprofessionelle Füße stellen sollen. Fünf halbe Stellen wird es geben, gearbeitet wird kommunikativ, kreativ und vor allem auf Augenhöhe. Innerhalb des Teams natürlich, aber auch in Bezug auf die Menschen, die sich an die Kasualagentur wenden.

Als Kasualien bezeichnet die Evangelische Kirche in Deutschland Gottesdienste, die anlässlich wichtiger Stationen im Leben von Menschen gefeiert werden. Dazu gehören die Taufe, die Konfirmation, die Trauung und die Beerdigung – oft unvergessliche Ereignisse im Leben, die immer noch sehr wertgeschätzt werden, und die mit Unterstützung des Segensbüros ganz neu gedacht werden könnten. So erklärt Sebastian Baer-Henney: „Wir werden uns sicherlich ein Stück weit abseits der gewohnten Pfade bewegen. Warum nicht den Wunsch einer Trauung, begleitet von Metal-Musik, erfüllen oder statt des Schulgottesdienstes eine Segnung zum Schulabschluss anbieten.“ Inga Waschke, derzeit noch in einer sechsmonatigen Hospitanz beim WDR, ergänzt: „Wir denken darüber nach, Segnungen anlässlich des Coming-out anzubieten, zum Jobwechsel oder nach einer Trennung. Wenn das Leben einen Umbruch erfährt, ist es gut und wichtig, diese Zeit unter den Segen Gottes zu stellen.“

Wichtig sei es, so sagt der Pfarrer, die Menschen in ihren Wünschen und Bedürfnissen gut zu sehen und zu hören. Denn natürlich richten sich die Angebote der neuen Einrichtung, deren Standort aktuell noch in der Kartause ist, im Hinblick auf sinkende Mitgliederzahlen, auch an Menschen, die der Kirche schon länger nicht mehr nah sind und an diejenigen, die ihre Heimat innerhalb der Kirche gerade schwinden sehen. „Wir möchten unter anderem Menschen kurz vor dem Austritt gute Erfahrungen schenken – um zu zeigen: Ihr seid uns wichtig und wertvoll. Und wir möchten kirchenfernen Menschen zeigen, dass hier etwas in Bewegung ist, dass wir uns über intensive Begegnungen mit ihnen freuen“, betont Sebastian Baer-Henney und fügt hinzu: „Das gilt natürlich für das ganze Verbandsgebiet, nicht nur für Köln selbst.“

Da das Projekt so neu ist, ist es zunächst auf fünf Jahre angelegt, nach drei Jahren soll ein erstes Fazit gezogen werden, zumal die Kosten für das Segensbüro die Gemeinden übernehmen werden.

Im Augenblick sind Inga Waschke und Sebastian Baer-Henney noch dabei, sich zu vernetzen. Kontakte zu bestehenden Kasualagenturen in Berlin, Essen oder Hamburg bestehen schon, ein Austausch findet statt und auch das jährliche Treffen aller Teams haben die beiden Pfarrpersonen im Blick. „Wir wissen natürlich, dass diese Kontakte vor allem Impulsgeber sind und haben selbstverständlich vor, unser ganz eigenes Profil, auf die Menschen in Köln und Umgebung zugeschnitten, zu erarbeiten“, kündigt die Pfarrerin an. Sie lacht, als sie davon erzählt, wie positiv schon jetzt die Reaktionen aus ihrem Umfeld sind. „Ganz viele Menschen haben große Lust, sich auf irgendeinem Weg einzubringen, finden die Idee, Kasualien anders und offener zu denken, faszinierend und bieten uns schon jetzt ihre Hilfe an.“

„Wir müssen etwas in Bewegung bringen“

Warum sie den Aufbau der Agentur gerne mitübernommen hat, begründet die 33-Jährige so: „Ich freue mich auf die Kontakte zu Menschen, die – wie ich im Übrigen selbst auch – nicht immer nur klassisch in Kirche unterwegs sind. Kreativ und frei zu arbeiten, reizt mich sehr, gerade auf Kasualien habe ich große Lust.“

Ein bisschen spricht sie Sebastian Baer-Henney damit aus dem Herzen. Er ist überzeugt, dass der Bedarf an Innovationsunterstützung da ist, dass zudem gerade Aufbruchsstimmung herrscht. „Darum möchten wir Gemeinden stärken, sehen, was wird gebraucht und wo ist die richtige Person dafür. Wir möchten Kontakte vermitteln, Kräfte bündeln, Fähigkeiten sichten und dabei die Schätze heben, die unsere Kirche zu bieten hat.“

Zum Hintergrund: Im Juni des vergangenen Jahres hatten die Delegierten der Gemeinden bei der Tagung der Verbandsvertretung mit großer Mehrheit für die Einrichtung der Kasualagentur gestimmt. Damals sagte Torsten Krall, Superintendent im Kirchenkreis Köln-Rechtsrheinisch: „Kasualien werden immer weniger nachgefragt. Wir müssen etwas in Bewegung bringen.“ Der Verbandsvorstand hatte also schon im Herbst 2022 eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die das Konzept erarbeitete, das dann den Arbeitstitel „Segensbüro“ erhielt. Als Aufgaben des neuen Teams wurden definiert: Neue Formate und Angebote rund um die Kasualien und die Liturgie zu entwickeln, als Servicestelle für interessierte Menschen erreichbar sein. Im Rahmen ihrer Tätigkeit sollen zum Beispiel Brautpaare an die richtige Gemeinde weitergeleitet werden, Kontakte zu Pfarrerinnen und Pfarrern hergestellt oder bei Personalknappheit in Gemeinden auch Verbandspfarrerinnen und Verbandspfarrer für Kasualien vermittelt werden.

Text: Katja Pohl
Foto(s): Joanna Blusch

Der Beitrag Abseits der gewohnten Pfade Kasualien ganz neu denken: Anfang April nimmt das Segensbüro seine Arbeit auf erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

„Gottes Treue trägt! Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!“ – Neujahrsgottesdienst der ACK

Mit einem Gottesdienst und anschließenden Austausch bei Brot und Wein ist die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) in Köln ins neue Jahr gestartet. „Gottes Treue trägt!“ lautete das Leitthema in der evangelischen Antoniterkirche in der Schildergasse. „Diese Zusage gilt dem Volk Israel“, stellte die ACK Köln-Vorsitzende Pfarrerin Susanne Beuth eingangs ihrer Begrüßung fest. „Nach dem 7. Oktober schien es uns richtig, das Jahr 2024 mit dem Nachdenken über diese Zusage zu beginnen“, begründete die Superintendentin die Themenwahl. Dabei gelte es „zu fragen, in welcher Verantwortung wir die geistliche Gemeinschaft der Kirchen mit dem Volk Israel gestalten“.

Im Römerbrief habe der Jude Paulus „seine christlichen Brüder und Schwestern aus der Vielfalt der Völker, die zum Glauben an Jesus Christus gefunden haben“, ermutigend aufgefordert: „Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!“ Diese Vielfalt spiegele sich auch in „unserer ACK“, fuhr Beuth fort. Den Gottesdienst prägten zahlreiche Gebete, darunter ein starker Fürbitten-Block. Der evangelische Pfarrer i. R. Dr. Rainer Stuhlmann bewies einmal mehr seine Fähigkeiten als Prediger. Und gewürdigt für ihre musikalischen Beiträge wurden der Organist Thomas Höwing sowie der in der Klettenberger Kirchengemeinde beheimatete, von Hilke Helling geleitete Chor „Helling´s Angels“.

Zum Verhältnis von Christen und Juden sprach Thomas Gruner ein Bußgebet. In der katholischen Tradition, so der Referent des Stadtdechanten Monsignore Robert Kleine, werde es dem 1963 verstorbenen Papst Johannes XXIII. zugeschrieben. Aber vermutlich habe es jemand anderes verfasst. Aus diesem Gebet spreche „tiefe Trauer über die Verfehlungen der Kirche in ihrem Verhältnis zum Judentum über die Jahrhunderte“. Im Tagesgebet wandte sich Stadtsuperintendent Bernhard Seiger an den treuen Gott, der Israel zu seinem Volk erwählt und einen ewigen Bund mit ihm geschlossen habe zum Zeichen des Heils unter den Völkern. Seigers Bitte: „Erhalte uns dein Erbarmen und die Hoffnung auf dein Reich, in dem alle deine Kinder dich loben werden in Ewigkeit.“

Bronzeplastik „Synagogue and Church in our time“

Zuversichtlich stimmt in diesem Zusammenhang die Bronzeplastik „Synagogue and Church in our time“ (Synagoge und Kirche in unserer Zeit) des jüdischen Künstlers Josua Koffman. Bevor Pfarrer Dr. Martin Bock das Kunstwerk wertschätzend anschaulich erläuterte, erinnerte er an die „Erklärung orthodoxer Rabbiner zum Christentum“ aus dem letzten Jahrzehnt. Überschrieben mit „Hin zu einer Partnerschaft zwischen Juden und Christen“, habe diese weltweit Aufmerksamkeit erregt. Darin bekunden die Verfasser, dass sie „den Willen unseres Vaters im Himmel tun“ möchten, „indem wir die uns angebotene Hand unserer christlichen Brüder und Schwestern ergreifen“. Weiter betonen sie, dass Juden und Christen als Partner zusammenarbeiten müssten, „um den moralischen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen“.

Die Erklärung erscheint Bock wie ein Kommentar zu Koffmans Plastik, die vor einer katholischen Universität in Philadelphia steht. Zunächst erinnerte der Theologe und Leiter der Melanchthon-Akademie an die „alte Sicht“ des Verhältnisses der Christen zu den Juden. An die vielen Bildwerke, mit der die einen die anderen diffamierten. Verbreitung gefunden seit dem Mittelalter und weit darüber hinaus habe ein „klassisches Bild“. In diesem würden Kirche und Synagoge mittels zwei gegenüber gestellten Frauengestalten symbolisiert: Die Kirche mit erhobenem, gekröntem Haupt, die auf die Synagoge mit ihrem gesenkten Kopf und verbundenen Augen abschätzig herabblickt. Als „ganz anders“ bezeichnete Bock Koffmans Gegenentwurf. In dessen Werk säßen zwei Menschen vertrauenvoll beisammen und begegneten sich auf Augenhöhe. „Erstaunlich ist, dass sie jeweils nicht in ihre eigenen Texte blicken“, arbeitete Bock heraus, sondern interessiert, wissbegierig in die der jeweils anderen Person.

Künstler-Wettbewerb

„Solche Kunstwerke, die uns zu eigenem Nachdenken anregen und motivieren wollen, gibt es nur sehr wenige auf der Welt“, meinte Bock. Ein in unserer Zeit die christlich-jüdische Beziehung behandelndes Werk dieser Qualität gebe es – „wenn es gut geht“ – bald auch im Kölner Dom, blickte der Theologe voraus. Dafür hat das Domkapitel einen Künstler-Wettbewerb initiiert. Es handelt sich laut Bock um „ein weitgehend“ ökumenisches Projekt, in dem auch die evangelische Kirche eine Stimme hat. Wie dieses Werk aussehen werde, wisse heute noch kein Mensch zu sagen.

Rainer Stuhlmann, Jahrgang 1945, predigte beeindruckend wie eingehend über den zu Beginn „in der uns geläufigen Form vorgetragenen“ Psalm 24. Aber in dessen Urtext stehe vieles ganz anders, gab der langjährige Schulreferent in Köln und Studienleiter im internationalen ökumenischen Dorf Nes Ammim im Norden Israels zu bedenken. Daher machte Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Domstadt, zunächst mit der Übersetzung des Psalms in der Bibel in gerechter Sprache vertraut. Nach Psalm 24 gehöre entgegen der Überzeugungen von jüdischen Siedler:innen, muslimischen und christlichen Palästinenserinnen das Land nicht ihnen, verdeutliche Stuhlmann. „Das Land ist des Herrn“, heiße es mit den beiden Wörtern „L´adonaj Haaretz“ zu Beginn des biblischen Gebetes.

Blick für die weite Welt

Damals wie heute relativiere der Satz die Besitzansprüche aller Juden, Muslime und Christen. „Das Land gehört mir, sagt Gott, und ihr seid meine Mieter:innen“, formulierte Stuhlmann. Sie sollten sich an den Mietvertrag halten und mit den anderen Mieter:innen in Frieden und Gerechtigkeit leben. Diese Einsicht sei inmitten der Thora fest verankert im 3. Buch Mose Kap. 25, Vers 23. Nach der Rückkehr des Volk Gottes aus dem babylonischen Exil vor zweieinhalbtausend Jahren habe dieser alte Satz eine neue Kraft erhalten, erläuterte Stuhlmann. Seitdem meine „Haaretz“ nicht allein das gelobte Land, sondern alle Länder – die Erde, den Erdkreis, den Erdball.

Im Exil hätten Juden und Jüdinnen einen Blick für die weite Welt bekommen. „Die Erde gehört Gott“ – diese Erkenntnis weise alle menschliche Macht und Besitzansprüche in Schranken. Die Erde gehöre Gott, „auch wenn die Welt aus den Fugen zu geraten droht“. Seine Treue sei ihr gewiss. „Nicht erst das Christentum, nein, das Judentumn ist die Religion mit Welthorizont, stellte Stuhlmann heraus. „Der Gott Israels ist der Schöpfer und Bewahrer des Universums. Und umgekehrt: Der Herr des Universums ist der Gott Israels.“

Stuhlmann wies auf ein interessanten Aspekt hin. Danach laute im ursprünglichen Wortlaut des Psalms die Frage nicht, wer zum Gottesberg Zion hinaufziehen dürfe, sondern „wer geht da rauf, wer oder was ist da zu finden“. Aber wenn Gott der Herr des Universums sei, wozu brauche er dann den kleinen Berg Zion. Und mache das Universale nicht das Besondere des Judentums überflüssig. „Christlicher Antisemitismus in Kirche und Theologie bedient sich bis heute dieser Logik“, gab der Prediger, von 2019 bis 2020 kommissarischer evangelischer Propst zu Jerusalem, zu bedenken. Aber für das Judentum sei der Gott des Universums nicht ein namenloses höheres Wesen, kein Unparteiischer im Himmel. „Der Gott behält auch als Herr der Welt sein Profil. Er ist parteilich. Parteilich für die Opfer.“ Mit der Erwähnung des Zion werde Gottes Wahl für die Kleinen und Kleingemachten geografisch fixiert, so Stuhlmann. Zugleich universalisiert. „Er ist parteilich für die Opfer aller Völker.“ Auch ohne den (in Trümmern liegenden) Tempel sei der Berg Zion der Ort von Gottes Heiligkeit.

Gottes Gegenwart in der Welt

Stuhlmann kennzeichnte den Gott Israels als eine lebendige, bewegliche Gottheit, die auf Allmacht verzichte, „weil sie ihre Macht mit ihren Geschöpfen teilt“. Sie lasse sich von ihren Geschöpfen überraschen, gewähre ihnen auch Raum für Torheiten. Dieser Gott nutze seine Macht, indem er sich selbst beschränke und klein mache. Den Zion nannte Stuhlmann den Ort eines außerordentlichen Gottesdienstes. Er sei ein Berg der Bescherung. Nichts sei mitzubringen, sondern alles zu empfangen: „Gnade und Wahrheit, Segen und Gerechtigkeit, heilsame Unterbrechungen unseres gnadenlosen und von Fake und Verlogenheiten geprägten Alltags.“ Eingeladen seien alle Völker. Alle Menschen dürften kommen, „wie sie sind. Aber sie bleiben nicht wie sind. Der Dienst Gottes verwandelt sie“, stellte der Prediger fest. Dort würden sie zu Menschen, die Gott suchten, sich irritieren ließen. Oder, zitierte Stuhlmann die Übersetzung der jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig, zu „Menschen mit leeren Händen und offenen Herzen“. Sie würden zu an Gott zweifelnden, verzweifelnden und mit ihm kämpfenden Menschen. Zu solchen mit mehr Fragen als Antworten.

Der Treue Gottes gewiss, suchten Menschen nach Zeichen dieser Treue. Sie fragten angesichts der Leere an heiligen Orten nach dem Ende seines Selbstentzugs, so der Prediger. Sie suchten ob seiner Unsichtbarkeit nach Gottes Gegenwart in der Welt. Und fragen mit Blick auf die vielen Übel, „warum tust du nicht, was du kannst?“.

„Was können die Völker, was können wir von Gottes Volk lernen“, so Stuhlmann. „Wir als Juden haben es manchmal schwer mit den Christen“, erinnerte er die Aussage einer orthodoxen Jüdin in Israel. „Und heute haben wir es schwer mit vielen Muslimen. Aber sie sei Christen und Muslimen von Herzen dankbar, dass sie den Glauben an diesen einen Gott in der ganzen Welt verbreitet hätten.„Wenn der Selbstentzug Gottes die leeren Heiligtümer zu Orten des Suchens nach und des Wartens auf die Fülle Gottes macht, ensteht eine heilsame tätige Wartegemeinschaft“, sagte Stuhlmann. „Die Verbundenheit und Gemeinschaft all derer wird bestärkt, die nach Gott fragen, auf Gott warten, die nah Frieden suchen und darum heute schon auf dem Weg des Friedens leben.“

Stuhlmann habe Funken geschlagen für die Reparatur der Welt, dankte ihm stellvertretend Bock. „Diese Funken sollen weiter wirken und uns wärmen“, bat er unter dem Applaus der Anwesenden. Dank sagte der Pfarrer auch der mitwirkenden Diakonin Anne Geburtig. Seit 2004 habe sie Monat für Monat das zum Jahreswechsel eingestellte Ökumenische Abendgebet an der Antoniterkirche verantwortet. In dieser Zeit sei in der Ökumene sehr viel passiert. Bock sprach von Eiszeiten und wärmeren Perioden. „Einfacher ist es nicht geworden.“. Gleichwohl habe Geburtig mit einigen Unterstützenden immer wieder die vielen Farben der Ökumene erblühen lassen.

Text: Engelbert Broich
Foto(s): Engelbert Broich

Der Beitrag „Gottes Treue trägt! Freut euch, ihr Völker, mit Gottes Volk!“ – Neujahrsgottesdienst der ACK erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.