„Seid eines Sinnes“: Andacht im Dom zum NRW-Tag mit Superintendent Markus Zimmermann

Hoher Besuch im Dom am NRW-Tag in Köln: Nathanael Liminski, NRW-Minister für Europaangelegenheiten, Justizminister Dr. Benjamin Limbach, Familienministerin Josefine Paul, Berivan Aymaz, Vizepräsidentin des Landtags, und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker waren zu einer Andacht gekommen, in der Stadtdechant Msgr. Robert Kleine und Superintendent Markus Zimmermann kurze Ansprachen hielten.

Markus Zimmermann verwies auf den 1. Konrintherbrier: „Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle mit einer Stimme redet; und lasst keine Spaltungen unter euch sein, sondern haltet aneinander fest in einem Sinn und in einer Meinung.“ Nordrhein-Westfalen nannte er das „bevölkerungsreichste und schönste Bundesland“. Ein Bindestrich-Land.

Der Superintendent zitierte Johannes Rau, der leicht ironisch erklärt hatte, dass sich die Stärke NRWs in den Charakteren der Bewohnerinnen und Bewohner manifestiere: „Die Zuverlässigkeit der Rheinländer, die Leichtfüßigkeit der Westfalen und die Großzügigkeit der Lipper.“ „Ein wunderbarer Haufen“, gepägt von Toleranz. Den Satz „Jeder Jeck es anders“ könne man als eine Art Grundgesetz des Christentums ansehen, so Zimmermann. Es habe Zoff in der Gemeinde gegeben, als Paulus den Korintherbrief geschrieben und für Verbundenheit und Zusammenhalt geworben habe. „Seid eines Sinnes bedeutet nicht, dass man immer einer Meinung sein muss. Wir halten viel Blödsinn aus.“ Christ sein bedeute, in Respekt vor den Menschen und in der Liebe Gottes zu leben. Und es bedeute, alle willkommen zu heißen, die nach NRW kommen. „Dann bleibt dies ein wunderbar buntes Land.“

Stadtdechant Robert Kleine: „Die Welt wird nicht dadurch besser, dass wir passiv sind“

Stadtdechant Robert Kleine griff den Refrain des Liedes auf, das vor seiner Ansprache gesungen worden war: „Wo Menschen sich vergessen, die Wege verlassen und neu beginnen, ganz neu…. da kann Frieden werden unter uns.“ Frieden erfordere aktives Tun. Aber: „Das gemeinsame Leben – Gesellschaft, Umwelt, Demokratie, Globalisierung – das alles ist so kompliziert und unhandlich geworden, so unüberschaubar für den Einzelnen, dass man versucht ist, sich aus all dem abzumelden und passiv zuzuschauen, als wäre das Ganze reine Unterhaltung, die meine Beteiligung, meinen Einsatz nicht verlangt.“ Die Möglichkeiten des Einzelnen einzugreifen, seien verschwindend gering. Und die Krisen überall auf der Welt unübersehbar.

Abstand halten und Passivität helfe aber nicht. „Die Welt wird nicht dadurch besser, dass wir passiv sind. Und wir selbst widersprechen dem, was Menschsein bedeutet, wenn wir uns nicht am gemeinsamen Leben beteiligen, wenn wir nicht aufstehen, wo die Menschenwürde mit den Füßen getreten, wo Krieg, Terror, Gewalt und Hetze die Oberhand haben.“ Ein Mensch werde im sozialen und auch christlichen Sinn Mensch, indem er Verantwortung auf sich nehme für die Mitmenschen. Diese Verantwortung sei grenzenlos. „Wenn Jesus dazu auffordert, dass man seinen Nächsten lieben soll wie sich selbst, dann geht es um Mitgefühl, Sympathie mit dem Menschen außerhalb der Mauern, die einen umgeben. Darum, dass wir vorbehaltlos lieben sollen.“ Das gelte natürlich auch für die Geflüchteten, die nach NRW kämen.

„Auch in unserer Stadt gibt es Intoleranz, Rassismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit. Auch in Köln gibt es Wahrheitsverdreher, politische Scharlatane, Islamisten und Propagandisten. Gegen all diese Gefahren und Gefährder unserer Demokratie und unserer demokratischen Grundordnung müssen wir gemeinsam und als einzelne aufstehen und die Wahrheit sagen.” Kleine erinnerte an das Grundgesetz. Die Würde des Menschen sei unantastbar. “Sie zu achten und zu schützen, ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.“

Auf der Festmeile am Rheinufer informierten zahlreiche Institutionen, Vereine, Verbände und Initiativen über ihre Arbeit. Natürlich war auch die evangelische Kirche vor Ort vertreten. Die evangelische Jugend hatte einen Menschenkicker aufgeblasen, das Diakonische Werk Köln und Region erinnerte an ihr 100-jähriges Bestehen, das Clarenbachwerk und die Diakonie Michaelshoven machte aufmerksam auf ehrenamtliche Arbeit.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag „Seid eines Sinnes“: Andacht im Dom zum NRW-Tag mit Superintendent Markus Zimmermann erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Unsere Wochentipps: „Loss mer singe“ und Jazz-Konzert „Round Midnight“

Hier kommen unsere Wochentipps: Am Freitag um 18 Uhr lädt die Evangelische Begegnungsgemeinde Köln zur Mitsing-Veranstaltung „loss mer singe“ vor der Erlöserkirche Weidenpesch ein. Am Samstag um 20 Uhr präsentiert das Dagmar Bunde Trio ein Jazz-Konzert unter dem Motto „Round Midnight“ in der Ev. Kirche Kippekausen, Bergisch Gladbach. Am Sonntag um 11 Uhr wird Pfarrerin Regina Doffing in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in Junkersdorf feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Am gleichen Tag um 17 Uhr wird in der Christuskirche am Stadtgarten, Köln, die „Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe“ verliehen. Zudem gibt es ein Konzert mit dem Frauenchor in der Andreaskirche Schildgen und ein Abschlusskonzert mit den „Inventionen“ von Bach in der Christuskirche Brühl, beide ebenfalls um 17 Uhr.

23.08.2024, 18:00
Evangelische Begegnungsgemeinde Köln
Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, 50737 Köln
Loss mer singe-Konzert in Weidenpesch
Open-Air-Veranstaltung vor der Erlöserkirche
Die Evangelische Begegnungsgemeinde Köln lädt zur Mitsing-Veranstaltung „loss mer singe“ ein. Alle, die Freude an guter Stimmung und gemeinsamen Singen haben, sind am Freitag, 23. August, 18 Uhr, zum Konzert auf den Vorplatz der Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, eingeladen.
www.begegnungsgemeinde.de

24.08.2024, 20:00
Evangelische Kirchengemeinde Bensberg
Ev. Kirche Kippekausen, Am Rittersteg 1, 51427 Bergisch Gladbach
Jazz-Konzert
„Round Midnight“
Ein Jazz-Konzert mit dem Dagmar Bunde Trio im Rahmen der Kulturnacht Bergisch Gladbach findet am Samstag, 24. August, 20 Uhr, unter dem Motto „Round Midnight“ statt. Dagmar Bunde (Gesang), Thomas Rückert (Piano) und Martin Gjakonovski (Kontrabass) präsentieren Jazz-Standards sowie eigene Songs. Bei schönem Wetter findet das Konzert OpenAir am See hinter der Ev. Kirche Kippekausen, Am Rittersteg 1, statt, bei schlechtem Wetter in der Kirche. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen. Das Konzert findet im Rahmen des Programms des Kultursommers der Stadt Bergisch Gladbach statt.
www.kirche-bensberg.de

25.08.2024, 11:00
Evangelische Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf
Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Birkenallee 20, 50858 Köln
Verabschiedungsgottesdienst von Pfarrerin Regina Doffing
Superintendent Markus Zimmermann entpflichtet die Pfarrerin von ihrem Dienst
In einem Gottesdienst am Sonntag, 25. August, 11 Uhr, wird Pfarrerin Regina Doffing in der Dietrich-Bonhoeffer-Kirche, Birkenallee 20, in den Ruhestand verabschiedet. Pfarrer Markus Zimmermann, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Nord, entpflichtet die Pfarrerin von ihrem Dienst in der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde Junkersdorf.
www.ev-in-junkersdorf.de

25.08.2024, 17:00
Evangelischer Kirchenkreis Köln-Mitte
Christuskirche am Stadtgarten, Dorothee-Sölle-Platz 5, 50672 Köln
„Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe“
Preis geht an das „Ökumenische Netzwerk Asyl in der Kirche NRW“
Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Mitte lädt am Sonntag, 25. August, 17 Uhr, zur Verleihung der „Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe“ in die Christuskirche am Stadtgarten, Dorothee-Sölle-Platz 5, ein. Geehrt wird die Arbeit des „Ökumenischen Netzwerks Asyl in der Kirche NRW e. V.“. Laudator ist Thomas Kutschaty, Mitglied des deutschen Landtages in NRW. Seit 1981 zeichnet der Kirchenkreis Köln-Mitte Menschen und Institutionen mit der „Pfarrer-Georg-Fritze-Gedächtnisgabe“ aus, die sich in besonderer Weise für Opfer von Diktatur, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen einsetzen oder selbst Opfer von Gewalt sind. Pfarrer Georg Fritze (1874–1939) war seit 1916 Pfarrer an der Trinitatiskirche und später an der Kartäuserkirche in Köln. Gegenüber dem Nationalsozialismus bezog er schnell eine ausgesprochen kritische Haltung. Am 17. Oktober 1938 wurde Pfarrer Georg Fritze auf Betreiben des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde Köln seines Amtes enthoben. Bald darauf, am 3. Januar 1939, starb er an den Folgen eines Gehirnschlags und wurde auf dem Kölner Südfriedhof beigesetzt.
www.kirchenkreis-koeln-mitte.de

25.08.2024, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Andreaskirche Schildgen, Voiswinkler Straße 40, 51467 Bergisch Gladbach-Schildgen
Konzert: „Von der Freude“
Musik für Frauenchor und Kunst am Flügel
Das traditionelle Sommerkonzert des Frauenchores der Andreaskirche Schildgen unter der Leitung von Sieglinde Underberg findet in diesem Jahr am Sonntag, 25. August, 17 Uhr, statt. 30 Frauen singen Liedgut von der Zeit der Renaissance bis zur Moderne. Im Wechsel dazu spielt Konzertpianist Junhui Oskar Liao Werke von Johann Sebastian Bach und Wolfgang Amadeus Mozart. Junhui Oskar Liao, geboren 2004, ist Meisterschüler an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Der Eintritt ist frei, es wird um Spenden für den Förderverein der Andreaskirche gebeten.
www.andreaskirche-schildgen.de

25.08.2024, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Brühl
Christuskirche, Mayersweg 10, 50321 Brühl
„Inventionen“ von Johann Sebastian Bach
Abschluss der Reihe „Sommerkonzerte 2024“
Am Sonntag, 25. August, 17 Uhr, spielt Ruth Dobernecker zum Abschluss der Reihe „Sommerkonzerte 2024“ in der Christuskirche Brühl, Mayersweg 10, die „Inventionen“ von Johann Sebastian Bach am Cembalo. Dazu liest Pfarrerin Renate Gerhard Texte, die zeigen, wie sich das Leben manchmal auch ganz neu erfinden lässt. Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.
www.kirche-bruehl.de

Text: APK
Foto(s): Canva/APK

Der Beitrag Unsere Wochentipps: „Loss mer singe“ und Jazz-Konzert „Round Midnight“ erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Kirche2go fragt: Was ist der Ökumenische Rat der Kirchen?

Kirche2go fragt: Was ist der Ökumenische Rat der Kirchen? Der Ökumenische Rat der Kirchen, kurz ÖRK, ist ein Zusammenschluss von vielen Christinnen und Christen weltweit. Mehr als 500 Millionen Menschen in rund 350 unterschiedlichen Kirchen und Organisationen in mehr als 120 Ländern und Gebieten bilden diesen Zusammenschluss. Die Vollversammlung trifft sich nur alle acht Jahre – 2022 erstmalig in Deutschland.

Weitere Videos? Dann abonnieren Sie unseren Youtubekanal: www.youtube.com/kirchekoeln

Hier der Text zum Nachlesen:

Kirche2go fragt: Was ist der Ökumenische Rat der Kirchen?

Der Ökumenische Rat der Kirchen, kurz ÖRK, ist ein Zusammenschluss von vielen Christinnen und Christen weltweit. Mehr als 500 Millionen Menschen in rund 350 unterschiedlichen Kirchen und Organisationen in mehr als 120 Ländern und Gebieten bilden diesen Zusammenschluss. Der gemeinsame christliche Glaube an Jesus Christus, wie er in der Bibel überliefert wird, bildet die Grundlage für diese große Gemeinschaft. Zu ihr gehören viele orthodoxe, anglikanische, baptistische, lutherische, methodistische, unierte und reformierte Kirchen sowie viele unabhängige Kirchen. Gegründet wurde der ÖRK am 23. August 1948 in Amsterdam. Die ersten Mitgliedskirchen stammten aus Europa und Nordamerika. Heute setzt er sich vorwiegend aus Kirchen in Afrika, Asien, der Karibik, Lateinamerika, dem Nahen und Mittleren Osten sowie dem pazifischen Raum zusammen. Für seine Mitgliedskirchen ist der Ökumenische Rat der Kirchen ein einzigartiger und wichtiger Raum um anderen Christinnen und Christen zu begegnen. Hier können sie zusammenarbeiten, nachdenken, diskutieren, gemeinsam handeln und Gottesdienst feiern. Im Jahr 2022 trafen sich rund 4.000 Vertreterinnen und Vertreter der Mitgliedskirchen in Karlsruhe zur 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen und tauschten sich über viele Themen aus. Eine ÖRK-Vollversammlung ist die umfassendste und größte Zusammenkunft von Christinnen und Christen weltweit. Die Vollversammlung trifft sich nur alle acht Jahre. „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“ war Thema der Vollversammlung in Karlsruhe. „Wie leben wir auf der Erde? Welchen Sinn geben wir unserem Leben? Wie leben wir als Gesellschaft zusammen? Wie können wir Verantwortung für zukünftige Generationen übernehmen? –  Die vielen Delegierten gingen diesen Fragen nach und versuchten Antworten aus dem christlichen Glauben heraus zu finden. Ziel des Ökumenischen Rates der Kirchen ist es unter anderem, eine sichtbare Einheit der vielen Kirchen in dem einen Glauben, die Förderung des Engagements für Mission, Menschen in Not zu helfen, Schranken zwischen Menschen niederzureißen und sich für Gerechtigkeit und Frieden sowie für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Diese Ziele vereinen die vielen Millionen Christinnen und Christen auf der ganzen Welt.

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Kirche2go fragt: Was ist der Ökumenische Rat der Kirchen? erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Antoniter Siedlungsgesellschaft spendet 13.000 € für soziale Gemeindeprojekte

Wer ein besonderes Projekt plant, kann sich seit 12 Jahren bei der Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region um eine Spende im Rahmen der Aktion „Antoniter Stärkt Gemeindeleben“ bewerben. Die Wohnungsbaugesellschaft will mit dem Projekt Kirchengemeinden, Kirchenkreisen und kirchlichen Institutionen aus dem EKV-Verbandsgebiet „Danke“ für eine gute Zusammenarbeit sagen. Mindestens 1 % des Umsatzes, den sie im Vorjahr durch deren technische und kaufmännische Aufträge sowie durch Umsätze aus Aufträgen ihres Tochterunternehmens Grube & Räther GmbH im Bereich Hausmeisterdienste, Handwerkerservice, Reinigungsdienste und Garten- und Baumpflege erwirtschaftet hat, möchte sie in Form einer Spende für ein besonderes Projekt zurückgeben.

Projekte für viele Zielgruppen

13.000 Euro konnte ein Gremium, bestehend aus Mitarbeitenden der ASG und Grube & Räther, unter der Leitung des früheren Stadtsuperintendenten Ernst Fey in diesem Jahr verteilen. Aus insgesamt 15 Projektanträgen aus dem Evangelischen Kirchenverbandsgebiet sowie der Diakonie Köln und Region wurden sieben Projekte ausgewählt, die eine Förderung zwischen 600 € und 3.500 € erhielten. Das Geld kommt Jugendlichen, Familien, Ehrenamtlichen oder Kirchengemeinden allgemein zugute. Zwei Projekte besuchte ASG-Geschäftsführer Guido Stephan, um dort einen symbolischen Scheck zu überreichen.

„Bank der Begegnung“

So erhielt die Evangelische Begegnungsgemeinde Köln 2.000 € für eine mobile Veedelsbank. Die frisch fusionierte Gemeinde (ehemals Mauenheim-Weidenpesch und Longerich) hat zum Ziel, verstärkt Begegnungsmöglichkeiten zu schaffen und will dazu ermutigen, eine begegnungsoffene und -fördernde Gemeinde zu werden. Ein Baustein dafür soll das Projekt „Bank der Begegnung“ sein. Geplant sind verschiedene Formate wie zum Beispiel Lieblingsorte im Veedel, an denen sich Menschen auf der Bank zum „Plausch“ treffen können. „Gezeigt werden können Orte, die für mich, meine Familie oder aber auch für die Gemeinde oder die Stadtgeschichte bedeutsam sind. Es kann auch ein Ort sein, der früher einmal ganz anders ausgesehen hat“, erklärt eine der Initiatorinnen des Projektes, Pfarrerin Susanne Zimmermann. Wichtig sei, dass es sich um persönliche Geschichten handele, die mit dem ausgewählten Ort zu tun haben.

Ein weiteres Format ist die Plauderbank mit Fragekarten zur Inspiration für Nachbarschafts- und Gemeindefeste. So kann man sich beispielsweise über das schönste Erlebnis des letzten Monats austauschen oder darüber, was man sich für die Welt wünschen würde, wenn man eine Fee wäre. Weiterhin ist ein mobiles Begegnungscafé „Himmel & Äd“ geplant – z. B. an Orten wie das örtliche Altenheim, der Wochenmarkt, die Dachterrasse eines Wohnprojektes oder der Kleingartenverein. Dorthin soll ein besonderer Gast „Auf einen Kaffee mit…“ eingeladen werden: Lokal-Prominenz oder Menschen mit besonderen Berufen, wie die Marktfrau, der Hausarzt um die Ecke, der Rektor der Schule oder die Veedelspolizistin. Für eine spätere Dokumentation, die Interesse wecken soll an neuen, noch unbekannten, manchmal auch versteckten Orten im Gemeindebereich und die ermutigen soll, sich selbst zu beteiligen und an Begegnungen mitzuwirken, soll jeweils ein Foto der Gesprächspartnerinnen oder -partner gemacht werden.

„Das ist ein tolles Projekt!“, lobt Guido Stephan. „In den heutigen Zeiten, wo Menschen mehr und mehr nur noch mit sich beschäftigt sind, ist es wichtiger denn je, dass man Begegnungsräume schafft und Menschen zusammenbringt. Die Idee der Veedelsbank ist ein wirklich origineller Beitrag dazu.“

„Ein Nest für die Krabbels“

Nest für die Krabbels v. links: Guido Stephan, Sebastian Baer-Henney, Gabi Opitz, Christiane von Scheven

Eine weitere Scheckübergabe gab es für die Evangelische Kirchengemeinde Mülheim am Rhein. Auch hier steht das Thema „Begegnung“ im Mittelpunkt des Projekts „Ein Nest für die Krabbels“. Im Gemeindebezirk Buchheim werden Eltern in einem Gemeinderaum einen Ort für Kinder gestalten. „Buchheim braucht Gemeinschaft. Für uns als Evangelische Kirchengemeinde in Mülheim bietet der Standort Buchheim besondere Herausforderungen: Es ist ein wachsender Stadtteil, der vor großen sozialen Herausforderungen steht: Die Bevölkerung verändert sich. Neue Häuser entstehen, zugleich ziehen Familien in den Stadtteil, wo ältere Menschen ihre Wohnungen aufgeben. Neue und Alte müssen miteinander zurechtkommen, Gemeinschaft muss wachsen. Das wollen wir als Gemeinde befördern“, erklärt Gemeindepfarrer Sebastian Baer-Henny. Aus diesem Grund stellt die Gemeinde einen ehemaligen Besprechungsraum zur Verfügung, der sich bald in ein kleines Krabbelparadies verwandeln wird. Für das Material und Mobiliar spendet die ASG 2.000 €. „Das Geld ist schon auf dem Konto“, freute sich Baer-Henny, und einiges an Material, wie zum Beispiel Yogakissen oder ein Krabbelteppich, sei bereits bestellt. So kann es bald mit tatkräftiger Unterstützung der Eltern losgehen.

Guido Stephan zeigte sich beeindruckt von der Idee. „Es ist wichtig, junge Familien in die Gemeinden zu holen“, findet er. „Durch ein solches Projekt, an dessen Umsetzung die Eltern selbst beteiligt werden, kann eine Identifikation mit der Gemeinde und ein gutes Gemeinschaftsgefühl wachsen. Das braucht die Kirche!“ Mit der Krabbelgruppe sei eine Brücke zwischen den Generationen möglich, hoffen auch die beiden Presbyterinnen Gabi Opitz und Christiane von Scheven, die bei der Scheckübergabe anwesend waren. „Das ist zukunftsweisend!“, sind beide überzeugt.

Text: Susanne Hermanns
Foto(s): Susanne Hermanns

Der Beitrag Antoniter Siedlungsgesellschaft spendet 13.000 € für soziale Gemeindeprojekte erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Kirche2go fragt: Wie halten wir es mit der Ehrlichkeit?

Kirche2go fragt: Wie halten wir es mit der Ehrlichkeit? Dürfen wir Christinnen und Christen die Unwahrheit sagen? Flunkern? Ein bisschen an der Wahrheit schrauben? Oder widerspricht das völlig unserem Verständnis von der Bibel und von unserem Glauben? Tobias Knöller, ehemals Tobias Heinz, geht dieser Frage nach und versucht herauszufinden, ob wir als Christinnen und Christen lügen dürfen oder nicht.


Haben Sie Interesse an weiteren Videos? Abonnieren Sie unseren Videokanal auf YouTube: www.youtube.com/kirchekoeln

Der gesamte Text zum Nachlesen

In der Bibel steht: Du sollst nicht lügen. Die Zehn Gebote. Doch wie halten wir es eigentlich mit der Wahrheit oder der Ehrlichkeit? Eine Lüge ist ein Vertrauensbruch, der nur schwer wieder gutzumachen ist, das ist so. Es gibt aber auch eine Ehrlichkeit, die harsch und selbstgerechter daherkommt, nach dem Motto, man wird doch wohl noch mal die Wahrheit sagen dürfen: Das Oberteil, dass du da anhast, sag‘, gibt’s das auch in deiner Größe? Den Post, den du da letztens abgesondert hast – da ist aber noch Luft nach oben.

Wir kennen sie alle. Das sind Menschen, die ihrer eigenen Meinungen einen so hohen Stellenwert einräumen, dass sie sie gleich allen und jedem um die Ohren hauen. Darf man das? – Darf man nicht! Weil wer bin ich eigentlich, dass ich denke, dass meine eigene Meinung die Wahrheit ist? Und ich darf sie auch nicht gleich allen und jeder und jedem um die Ohren hauen. Vielleicht schadet es ja sogar und verletzt. Ich denke, die Wahrheit ist eine Kategorie, die Gott gehört und wir Christinnen und Christen sagen, dass Jesus für uns die Wahrheit ist. Und Jesus hat einmal gesagt: Die Wahrheit wird euch frei machen.

Das Synonym könnte man jetzt dafür sagen: Die Liebe wird euch frei machen. Wer Angst hat vor Strafen, für den ist die Lüge immer der einfachste Ausweg. Ich denke an mich als kleinen Jungen. Da ist der Ball auf einmal im Schaufenster gelandet und für den Bruchteil einer Sekunde habe ich überlegt, abzuhauen und alles abzustreiten. Doch dann habe ich an meine Mutter gedacht und ich wusste: Gut, die wird jetzt nicht begeistert sein, aber ich bleibe trotzdem noch ihr Junge und sie hat mich trotzdem weiterhin lieb.

Und später wurde es dann noch viel existenzieller. Dann bin ich zu Mama gegangen und habe ihr gesagt, dass ich schwul bin. Aber ich wusste, wenn das keine Lüge ist, die wir hier die ganze Zeit gelebt haben, dann wird sie mich auch trotzdem und immer noch lieb haben. Und genau so war es ja.

Ich wollte sagen, dass es einen Unterschied gibt zwischen Ehrlichkeit und Wahrheit. Und am wichtigsten ist, dass wir liebevoll miteinander umgehen. Das könnten zum Beispiel so funktionieren: wenn dir dieses Video überhaupt nicht gefallen hat, und du mich heute langweilig fandest und mir trotzdem schreibst, dass das ganz nett war und das eine kleine Lüge ist, dann bin ich dir überhaupt nicht böse, ganz im Gegenteil!

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Kirche2go fragt: Wie halten wir es mit der Ehrlichkeit? erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Im Blickpunkt: Gefängnisseelsorge an der JVA Köln mit Gebet, Abendmahl, Segen und Musik

In unserer diesjährigen Sommerreihe „Im Blickpunkt“ stellen wir verschiedene Angebote und Einrichtungen vor, die zur Vielfalt und Besonderheit im Bereich des Evangelischen Kirchenverbands Köln und Region beitragen: das Segensbüro, das Schulreferat Köln und Region und das Referat für Berufskollegs beim Evangelischen Kirchenverband Köln und Region, die Evangelische Familienbildungsstätte, das Jugendreferat Köln und Region, die Gefängnisseelsorge, die Melanchthon-Akademie und die Antoniter Siedlungsgesellschaft mbH (ASG) im Evangelischen Kirchenverband Köln und Region (EKV).

Die Seelsorge an der Justizvollzugsanstalt (JVA) Köln ist für rund 1.200 inhaftierte Frauen und Männer in Köln-Ossendorf zuständig. Viele Gefangene sind offen für religiöse Fragen und Themen, auch wenn sie keine Erfahrungen mit der Kirche gemacht haben.

Seelsorger und Seelsorgerinnen gehen als Vertreter*innen der Kirchen in die Gefängnisse. Sie sind geschickt unter dem Wort Jesu: „Ich bin gefangen gewesen und ihr habt mich besucht” (Matthäus 25, 36). Nach christlichem Menschenbild verliert kein Mensch seine von Gott geschenkte Würde. Gott gibt jedem Menschen jederzeit die Möglichkeit, einen anderen Weg einzuschlagen, umzukehren, ein Leben ohne Straftaten zu führen.

Artikel 4 des Grundgesetzes zur Religionsausübung und entsprechende Teile der Strafvollzugsgesetze der jeweiligen Bundesländer sind die gesetzliche Grundlage für die Arbeit evangelischer und katholischer Gefängnisseelsorger/innen. Sie sind sowohl für die Gefangenen als auch für die Bediensteten seelsorgerisch tätig. Sie unterliegen der Schweigepflicht.

Ein Interview mit Pfarrerin Melissa Schüller, Gefängnis-Seelsorgerin in der Justizvollzugsanstalt Ossendorf:

Wie sind Sie dazu gekommen, in der Gefängnisseelsorge tätig zu werden?

Melissa Schüller: In die Gefängnisseelsorge kam ich durch ein Praktikum im Vikariat. Meine jetzige Kollegin Claudia Malzahn ermöglichte es mir, zwei Wochen in der JVA Köln mitzulaufen. Ich habe gemerkt: Die Arbeit ergibt Sinn und ich kann das tun. Also bin ich im Probedienst wiedergekommen und geblieben.

Welche Bedeutung haben die Themen Religion und Spiritualität für die Gefangenen, die Sie betreuen, auch wenn sie keine Erfahrungen mit der Kirche gemacht haben?

Melissa Schüller: Die religiösen Prägungen und die Spiritualität von Gefangenen sind sehr vielfältig. Eine pauschale Antwort kann es da nicht geben. Im Knast trifft man praktisch auf alle Religionen und Intensitäten – von Pfarrpersonen bis zu Atheisten (was sich manchmal auch nicht ausschließt). Die Aufgabe der Gefängnisseelsorge ist es eher auf diese Unterschiedlichkeiten einzugehen und den christlichen Glauben in angemessener Form ins Gespräch zu bringen. Wir haben Bibeln in verschiedenen Sprachen für Gefangene. Ein Buch in der Muttersprache auf Zelle zu haben, das schon Menschen in den verschiedensten schwierigen Zeiten Kraft gegeben hat, wird in der Isolation besonders wahrgenommen.

Inwiefern hilft die Gefängnisseelsorge den Inhaftierten bei der Suche nach neuen Lebensperspektiven und der Resozialisierung?

Melissa Schüller: Die Inhaftierung ist für viele Gefangene eine echte Krise. Das Leben wird von heute auf morgen völlig auf den Kopf gestellt. Die Seelsorge bietet an, gemeinsam einmal auf das Leben zu schauen und das eigene Handeln zu reflektieren. Im Gespräch entstehen bestenfalls neue Perspektiven für ein Leben nach der Haft. Das Seelsorgegeheimnis ist dabei ein echter Schatz. In einem System, in dem nahezu alles überwacht wird und den Gefangenen oftmals anwaltlich zu schweigen geraten wird, bietet die Seelsorge einen Raum offen sprechen zu können. Dieser gesetzlich verbriefte Schutz von Pfarrpersonen ist einmalig und wird von allen Inhaftierten, nicht nur den christlichen, hochgeschätzt.

Welche Angebote gibt es bei der Gefängnisseelsorge?

Melissa Schüller: Hauptsächlich bieten wir Einzelgespräche an. Daneben gibt es auch Gesprächsgruppen, eine Gruppe, in der wir mit Gefangenen die Gottesdienste vorbereiten, und andere Angebote, wie christliches Yoga und eine Gruppe, die besonders auf Eltern in Haft eingeht. Durch die evangelische und katholische Seelsorge zusammen werden wöchentlich fünf Gottesdienste angeboten. Sie finden samstags und sonntags statt. So kann allen Gefangenen zweiwöchentlich die Teilnahme an einem Gottesdienst ermöglicht werden. Gottesdienste, die mit Gefangenen vorbereitet werden, bringen Themen authentisch zur Sprache. Gebet, Abendmahl, Segen und Musik werden auch ohne Sprachkenntnisse erfahrbar. Außerdem vermitteln wir Besuche durch Ehrenamtliche und stellen unsere Arbeit auch außerhalb der Gefängnismauern, beispielsweise in Schulen und Konfi-Kursen oder anderen interessierten Gruppen vor.

Welche Herausforderungen und Erfolge erleben Sie bei Ihrer Arbeit in der Gefängnisseelsorge?

Melissa Schüller: Im „System Gefängnis“ zu arbeiten, ist zeitweise sehr herausfordernd. Dinge, die draußen selbstverständlich sind, wie beispielsweise die Beteiligung wechselnder Musiker*innen am Gottesdienst oder das Mitbringen und Verteilen von Material (zum Basteln o.ä.), bedarf im Knast einer Genehmigung, die nicht immer erteilt wird. Trotzdem bemühen wir uns, stetig Freiräume in Knastalltag zu schaffen. Wenn wir im Kirchgarten – ob mit einer Gruppe oder nur mit einzelnen Gefangenen – bei einer Tasse Kaffee für kurze Zeit die Mauern vergessen, dann ist das ein Erfolg. Wenn wir dazu beitragen konnten, dass Gefangene aus einer akuten Krise herausfinden, dann ist auch das ein Erfolg.

Text: APK
Foto(s): Melissa Schüller

Der Beitrag Im Blickpunkt: Gefängnisseelsorge an der JVA Köln mit Gebet, Abendmahl, Segen und Musik erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

NRW-Tag und mehr: Veranstaltungstipps für die kommenden Tage

In den kommenden Tagen finden in Köln und Umgebung zahlreiche interessante Veranstaltungen statt, die verschiedene Anlässe und Interessen ansprechen. Besonders hervorzuheben ist der NRW-Tag, der in diesem Jahr erstmalig in Köln gefeiert wird und viele besondere Programmpunkte bietet. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht der bevorstehenden Events, die sowohl kulturelle als auch gesellige Erlebnisse versprechen.

17.08.2024, 12:00
Evangelisch Leben in Köln und Region
Kölner Dom, Domkloster 4, 50667 Köln
NRW-Tag 2024 in Köln
Ökumenische Andacht im Kölner Dom
Im Rahmen des NRW-Tages am Samstag und Sonntag, 17. und 18. August, laden die katholische und die evangelische Kirche in Köln und Region zu einer ökumenischen Andacht in den Kölner Dom, Domkloster 4, ein. Die Andacht wird von Monsignore Robert Kleine, Stadtdechant, Pfarrer Arkus Zimmermann, stellvertretender Superintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region gestaltet. Mit dabei sind Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln, und Nathanael Liminski, Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, Internationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei. Der Landesgeburtstag und eines der größten Feste in Nordrhein-Westfalen (NRW) findet erstmals in Köln statt. Das gemeinsam von der Stadt Köln und dem Land Nordrhein-Westfalen veranstaltete Bürgerfest bietet mit vielseitigen Bühnenprogrammen, zahlreichen Ausstellerinnen und Ausstellern sowie Mitmach-Aktivitäten eine Vielzahl an Angeboten für alle Kölnerinnen und Kölner und Gäste aus dem ganzen Bundesland. Unter dem Motto „Gemeinsam verbunden – Generation NRW“ soll der NRW-Tag 2024 für alle erlebbar sein. In diesem Jahr wird zudem der alljährliche Kölner Ehrenamtstag in den NRW-Tag integriert. Ebenso wird das traditionelle Sommerkonzert der Landesregierung am Veranstaltungswochenende erstmalig in Köln stattfinden.
www.land.nrw/nordrhein-westfalen-tag-2024

17.08.2024, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln
KlosterChillin‘ wird fünf Jahre alt
Lounge Musik, Snacks und Getränke an der Kartäuserkirche
Beim KlosterChillin‘ am Samstag, 17. August, 18 bis 23 Uhr, an der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, gibt es in entspannter Atmosphäre Lounge Musik, Snacks und Getränke im reizvollen Ambiente der Klosteroase mitten in der Südstadt. Zur Lounge Musik von DJane S’bin und mit einem kühlen Getränk das Wochenende zu genießen, ist eine besondere Erfahrung. Das Abendlicht taucht die alten Mauern in ganz besondere Farben. Der Jahreszeit entsprechend stehen auch im Inneren des ehemaligen Klosters stimmungsvolle Räume zum entspannten „Chillen“ bereit. An diesem Abend feiert das KlosterChillin‘ seinen fünften Geburtstag.
www.kartaeuserkirche-koeln.de

17.08.2024, 21:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Reformationskirche, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße, 50968 Köln
„Der Mann mit der Kamera“
Stummfilmkonzert in Bayenthal
Am Samstag, 17. August, 21 Uhr, gibt es ein Stummfilmkonzert mit Orgel- und Schlagwerk in der Reformationskirche Bayenthal, Mehlemer Straße 29/Ecke Goethestraße. Gezeigt wird der Film „Der Mann mit der Kamera“ aus dem Jahr 1929 von Dziga Wertow. Er führt in Städte, die heute leider zumeist aus Kriegsmeldungen bekannt sind. Dziga Wertow, eigentlich David Abelewitsch Kaufman, war der experimentellste und innovativste der frühen sowjetischen Dokumentarfilmer. Zahlreiche Filmtechniken wie etwa Mehrfachbelichtung, Zeitlupe und Kamerafahrt wurden von ihm entwickelt oder erstmals angewandt. „Der Mann mit der Kamera“ zeigt dokumentarisch das Leben und den Rhythmus der Großstadt und verschmilzt dabei die dokumentarische Darstellung dreier Städte: Charkiw, Kiew und Odessa. Norbert Krämer (Schlagwerk) und Samuel Dobernecker (Orgel) begleiten den Stummfilm musikalisch. Der Eintritt kostet 12 Euro, ermäßigt 5 Euro.
www.kirche-bayenthal.de

18.08.2024, 17:00
Evangelische Kirchengemeinde Bergisch Gladbach
Gnadenkirche, Hauptstraße 256, 51465 Bergisch Gladbach
Konzert mit „Soul Delicious“
Open-Air am Quirl
Die Band „Soul Delicious“ gibt am Sonntag, 18. August, 17 Uhr, ein mitreißendes Open-Air-Konzert im Biergarten des Quirls an der Gnadenkirche, Hauptstraße 256. Auf dem Programm stehen Funk-, Disco- und Soulmusik. Die siebenköpfige Kölner Band hat viel tanzbare Musik im Gepäck, die zum Abtanzen, Mitfeiern und Mitsingen animiert. Ihrem Stil „Best Songs aus dem Musikuniversum“ in eigener Art zu interpretieren, sind sie treu geblieben. Der Eintritt ist frei.
www.quirl.de

20.08.2024, 18:00
Evangelische Gemeinde Köln
Antoniterquartier, Antoniterstr. 14 – 16, 50667 Köln
Kochabend mit Start With A Friend e.V.
Menschen mit und ohne Fluchterfahrung kommen zusammen
Am Dienstag, 20. August, 18 Uhr, ist es wieder soweit: in der Gemeindeküche des Citykirchenzentrums im AntoniterQuartier, Antoniterstraße 14-16, kommen Menschen mit Fluchterfahrung und Menschen aller Generationen, die schon länger oder immer in Deutschland leben, zu einem Kochabend zusammen. Beim gemeinsamen Vorbereiten und Kochen entstehen Begegnungen über kulturelle, religiöse, soziale und Altersgrenzen hinweg. Der Kochabend ist keine „geschlossene Gruppe“, sondern ausdrücklich offen für alle Interessierten. Aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl ist allerdings eine telefonische Anmeldung im Gemeindebüro unter Telefon 0221-925846-0 erforderlich.
www.antonitercitykirche.de

21.08.2024, 13:00
Evangelisches Jugendreferat Köln und Region
Messehallen Deutz, 50679 Köln
Evangelische Jugend auf der Gamescom
Aktionen zum Mitmachen werden angeboten
Von Mittwoch bis Sonntag, 21. bis 25. August, findet in Köln wieder die Gamescom in den Messehallen Deutz statt. Auf der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele sowie Unterhaltungselektronik präsentieren Hersteller aus aller Welt ihre neue Soft- und Hardware. Besuchende können die Neuheiten bestaunen und testen. Auch die Evangelische Jugend Köln ist mit einem Stand vor Ort und möchte mit Aktionen zum Mitmachen, Bungee Run und vielem mehr für Abwechslung von Bildschirm und Mouse bieten. Alle sind herzlich willkommen, am Stand vorbeizuschauen.
www.juref.evangelische-jugend.koeln

21.08.2024, 15:00
Evangelische Kirchengemeinde Ehrenfeld
Gemeindezentrum Stephanus, Subbelrather Straße 206-210, 50823 Köln
„Rock ’n‘ Roll – Dichtung und Abdichtung“
Lesung mit Jürgen Raap
Der Kölner Schriftsteller und Performance-Künstler Jürgen Raap ist am Mittwoch, 21. August, 15 Uhr, zu Gast im evangelischen Gemeindezentrum Stephanus, Subbelrather Straße 206-210. Seine Lesung trägt den Titel „Rock ’n‘ Roll – Dichtung und Abdichtung, Gedichte, Satire, Kurzgeschichten“. Der Eintritt ist frei.
www.evangelisch-ehrenfeld.de

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag NRW-Tag und mehr: Veranstaltungstipps für die kommenden Tage erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Konzertante Legende in Trinitatiskirche am 29. August: Vincenzo Allevato mit Werken der Romantik und der frühen Moderne

Vincenzo Allevato, der Organist der Stadtkirche Luzern, spielt ein Programm mit Werken der Romantik und der frühen Moderne: In der Trinitatiskirche, Filzengraben 4-6, wird die Reihe der Orgelabende mit internationaler Besetzung fortgesetzt. Am Donnerstag, 29. August, 19.30 Uhr kommt der Schweizer Organist Vincenzo Allevato nach Köln an die Klais-Orgel der Trinitatiskirche.

Allevato ist seit Oktober 2022 Organist der reformierten Stadtkirche in Luzern. Nach seinem Diplom in Orgel und Komposition führten ihn seine Studien dann nach Deutschland. Er gewann 2017 den Preis des Kulturkreises Gasteig in München und geht einer intensiven Konzerttätigkeit nach. Als Solist spielte er an zahlreichen international bekannten Orgeln wie der Stiftskirche Stuttgart, Friedenskirche Potsdam, Schlosskirche Torgau, Abteikirche Sayn, St. Martin Masevaux, Klosterkirche Mauerbach bei Wien, St. Antonino Piacenza, Konzerttheater Solingen, im Grossmünster Zürich und an weiteren renommierten Orten in Europa. Als Continuo-Spieler begleitete er verschiedene CD-Aufnahmen.

Nun gestaltet er das erste Mal einen Orgelabend in der Trinitatiskirche. Sein Programm trägt die programmatische Überschrift „Legenden“ und enthält klangschöne Werke von Marco Enrico Bossi, Olivier Messiaen, Franz Liszt und William Faulkes. Wolf-Rüdiger Spieler, der als Programm- und Organisationsleiter der Trinitatiskirche seit vielen Jahren die Orgelabende zusammenstellt, hat mit Vincenzo Allevato ein Interview geführt.

Können Sie etwas über Ihre Ausbildung, Ihre Lehrer und Ihren Werdegang sagen?

Vincenzo Allevato: Ich habe mein Studium am Konservatorium in Cosenza begonnen. Dort habe ich mit Claudio Brizi einen ersten tollen Lehrer gehabt. Später habe ich bei verschiedenen Lehrern in Deutschland studiert, u.a. Johannes Geffert in Köln, Jon Laukvik in Stuttgart und Tobias Willi in Zürich.

Wann haben Sie das erste Mal Orgel gespielt?

Vincenzo Allevato: Ich habe mit elf Jahren das Orgelspiel angefangen, dazu habe ich immer Klavier gespielt.

Wie sieht Ihr beruflicher Alltag an der Stadtkirche in Luzern aus? Geben Sie mehr Konzerte oder steht das gottesdienstliche Orgelspiel im Mittelpunkt? 

Vincenzo Allevato: Mein Alltag ist immer unterschiedlich: Ich habe ab und zu Kasualien zu spielen und am Wochenende immer die Gottesdienste zu begleiten. Ich übe regelmäßig viel, meistens drei bis vier Stunden am Tag zur Vorbereitung meiner Gottesdienste und Konzerte. Die Vielfalt zwischen Gottesdienst-spielen und Konzerte finde ich sehr schön.

Wohin führten Sie Ihre Konzertreisen?

Vincenzo Allevato: Meistens habe ich in Deutschland, Frankreich und Italien gespielt.

Mit welchen Orchestern und Ensembles haben Sie als Continuo-Spieler bislang konzertiert?

Vincenzo Allevato: In Italien, vor allem in meiner Studienzeit, habe ich in verschieden Ensemble Continuo gespielt, u.a. mit Alessandro Ciccolini, einem sehr berühmten Barock-Geiger.

Das Programm trägt die Überschrift „Legenden“. Wie entstand die Idee zu Ihrem Programm und was ist der Gedanke dahinter?

Vincenzo Allevato: „Legenden“ von Heiligen haben mich seit meiner Kindheit bis heute sehr geprägt. In meinem Heimatort Fuscaldo, ist der Heilige Franziskus von Paola geboren, worüber Franz Liszt inspiriert komponiert hat. Ich bin mit diesen Legenden aufgewachsen und die Orte haben mich als Mensch sehr beeinflusst. Ich kann von solchen Erzählungen immer viel Kraft und Mut nehmen.

Haben Sie einen Lieblingskomponisten?

Vincenzo Allevato: Es wechselt immer wieder. Ich spiele sehr gerne immer verschiedene Repertoires und Programme. Ich bin sehr neugierig und brauche immer neue musikalische Reize.

Der Eintritt zum Konzert in der Trinitatiskirche ist wie immer frei und am Ausgang besteht die Möglichkeit, etwas zu spenden. Das genaue Konzertprogramm ist im Internet www.trinitatiskirche-koeln.de zu finden.

Text: WRS/APK
Foto(s): privat/WRS

Der Beitrag Konzertante Legende in Trinitatiskirche am 29. August: Vincenzo Allevato mit Werken der Romantik und der frühen Moderne erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

Zwei Zeitkapseln offenbart: Historische Dokumente zeigen die Visionen der evangelischen Jugendarbeit und Frauenbildung in Köln

Heute wurden vom Gelände der Melanchthon-Akademie, der Evangelischen Familienbildungsstätte und des Evangelischen Jugendreferates in Köln zwei Depositorien (Zeitkapseln) zusammen mit den Grundsteinen der ehemaligen Gebäude geborgen und feierlich geöffnet. Auf dem Grundstück, wo derzeit ein Rückbau stattfindet, wird künftig der neue Campus Kartause entstehen. Diese Entdeckungen werfen ein spannendes Licht auf die Geschichte und die ursprünglichen Bestrebungen der evangelischen Kirche in Köln.

Zeitkapsel der Hauses der evangelischen Jugend

Die erste Zeitkapsel stammt aus dem Jahr 1960 und wurde bei der Grundsteinlegung eines Hauses der evangelischen Jugend im Kirchenkreis Köln vergraben. Der Text aus dieser Kapsel beschreibt die Vision für ein Haus, das als Heimat für die evangelische Jugend der ganzen Synode dienen sollte.

Es sollte ein Ort der Begegnung sein, an dem junge Menschen in Freiheit und Vorurteilslosigkeit ihre Verantwortung für Kirche und Gesellschaft entdecken können. Das Gebäude sollte sowohl Raum für ernste Arbeit als auch für heiteres Spiel bieten, stets getragen vom Geist Jesu Christi, der als Geist der Großzügigkeit, Klarheit und Wahrheit beschrieben wird.

Die Initiatoren hofften, dass von diesem Haus keine Spaltung, sondern Sammlung und Sendung ausgehen würde. Als Segenswunsch für die zukünftige Arbeit zitierten sie 1. Chronik 17,27: „Nun hebe an, zu segnen das Haus deines Knechtes; denn was du, Herr, segnest, das ist gesegnet ewiglich.“

 

Zeitkapsel der Evangelischen Mütterschule in Köln

Die zweite Zeitkapsel, die aus dem Jahr 1961 stammt, wurde bei der Grundsteinlegung der Evangelischen Mütterschule in Köln vergraben. Diese Schule, gegründet vom Evangelischen Frauenbildungswerk im Kirchenkreis Köln, war dazu bestimmt, Frauen und Mädchen in ihren mütterlichen Gaben und Aufgaben zu fördern.

In einer Zeit, die durch die Hast des Berufslebens und Zukunftsängste geprägt war, sollte dieses Haus dazu beitragen, die Familie als Hort rechter Gottesfurcht und Frömmigkeit zu stärken. Der Text aus der Kapsel drückt die Dankbarkeit gegenüber dem Kirchenkreis, dem Land und der Stadt Köln aus, die den Bau des Hauses ermöglichten.

Der Segenswunsch, der dem Gebäude mitgegeben wurde, lautet aus 2. Korinther 9,8: „Gott aber kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken.“

 

Die Bergung dieser beiden Zeitkapseln ist nicht nur ein historisches Ereignis, sondern auch ein Rückblick auf die Werte und Ziele, die die evangelische Kirche in Köln in den 1960er Jahren verfolgte. Während das Gelände nun für den neuen Campus Kartause umgestaltet wird, erinnert diese Entdeckung daran, wie wichtig es bereits war, Orte der Gemeinschaft, Bildung und geistlichen Stärkung zu schaffen.

Grundstein: Haus der evangelischen Jugend – 1960
Grundstein: Ev. Mütterschule in Köln – 1961

 

 

 

 

 

 


Transkribierter Text aus Depositorium des Hauses der evangelischen Jugend

Dieses Haus der evangelischen Jugend erbaut vom Kirchenkreis Köln, großzügig gefördert von der Stadt Köln und dem Land Nordrhein-Westfalen, soll der evangelischen Jugend unserer ganzen Synode eine Heimat bieten.

Evangelische Jugendarbeit in ihrer ganzen Vielfalt soll sich hier treffen.
Unter einem Dach soll vereinigt sein, was der Zurüstung und der Muße dient, ernste Arbeit ebenso wie heiters Spiel.
Junge Menschen sollen hier ihr eigenes Leben finden.
Ihre eigensten Anliegen sollen zur Sprache kommen.
In Freiheit und Vorurteilslosigkeit in ihre Verantwortung für Kirche und Öffentlichkeit sollen sie hineinwachsen.
Alles Leben soll getragen sein von dem Geist Jesu Christi, der ein Geist der Großzügigkeit und Weite, aber auch der Klarheit und Wahrheit ist.
Darum soll von diesem Hause nicht seltenheiten Spaltungen und Zerstreuung, sondern Sammlung und Sendung ausgehen.
Die Losung des Tages der Grundsteinlegung sei aller zukünftigen Arbeit in diesem Haus eine freundliche Verheißung:
“Nun hebe an, zu segnen das Haus deines Knechtes; denn was du, Herr, segnest, das ist gesegnet ewiglich.

1. Chronik 17,27 – Köln, den 8. Juli 1960

 


Transkribierter Text aus Depositorium der Evangelischen Mütterschule in Köln

Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes

Am 3. November, im Jahre des Herrn 1961, drei Tage nach dem Reformationsfest, als Heinrich Lübke Präsident der Bundesrepublik, Dr. Konrad Adenauer Bundeskanzler, Dr. Franz Weyer, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen, Theo-Burauen Oberbürgermeister der Stadt Köln war, als Präses D. Kurt Scharf den Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland leitete, Professor D. Dr. Joachim Beeckmann Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland war, und Hans Enke als Superintendent der Synode Köln vorstand

hat das Evangelische Frauenbildungswerk im Kirchenkreis Köln mit Gottes Hilfe den Grundstein zur – Evangelischen Mütterschule – in Köln gelegt.

Nachdem bereits seit dem 1. Oktober 1956 das Evangelische Frauenbildungswerk im Kirchenkreis Köln unter Leitung seiner 1. Vorsitzenden, Frau Irmgard Martin, eine Mütterschule in den Räumen der Evangelischen Kirchengemeinde Köln unter Leitung von Frau Luise Corneleius eingerichtet hatte, kann nunmehr der Mütterschule ein eigenes Haus gegeben werden.

Wir leben in einer Zeit, in der die Familie als Hort rechter Gottesfurcht und wahrer Frömmigkeit durch die Hast des Berufslebens und Angst vor der Zukunft vielfach gefährdet ist. Darum sieht es die Synode Köln als ihre Aufgabe an, durch die Errichtung dieses Hauses Gelegenheit zu schaffen, dass Frauen und Mädchen in ihren mütterlichen Gaben und Aufgaben so gefördert werden, dass sie in Geiste Jesu Christi zum Segen für alles ihnen anvertraute Leben wirken können. Wir sind dankbar, dass durch die Hilfe des Kirchenkreises, des Landes und der Stadt der Bau, den Architekt Werner Haupt geplant und dessen Rohbararbeiten die Firma H. Busse ausführt, erreichtet werden kann. Wir bitten Gott den Herrn um seinen Schutz und Segen, dass in diesem Haus allezeit gelte:

Gott aber kann machen, dass allerlei Gnade unter euch reichlich sei, dass ihr in allen Dingen volle Genüge habt und reich seid zu allerlei guten Werken.

2. Kor. 9,8 – Köln, den 3. November 1961

Die beiden Grundsteine und Depositorien (Zeitkapseln)
v.l. Susanne Beuth, Bernhard Seiger, Torsten Krall, Markus Zimmermann, Michael Miehe und Bruno Piek
Bernhard Seiger, Susanne Beuth und Bruno Piek präsentieren das enthüllte Pergament

 

Text: APK
Foto(s): APK

Der Beitrag Zwei Zeitkapseln offenbart: Historische Dokumente zeigen die Visionen der evangelischen Jugendarbeit und Frauenbildung in Köln erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.

FC-Fans feiern Gottesdienst zur Saisoneröffnung – Pfarrerin Kerstin Herrenbrück predigt über Hebräerbrief

Wenn im Hohen Dom zu Köln beim Gottesdienst schon nach dem Orgelvorspiel frenetischer Applaus ertönt, ist klar: Hier feiern die FC-Fans sich, ihren Verein und den „Fußballgott“. Diese besondere Stimmung zeigt die enge Verbindung zwischen Fußball und Religion in Köln, wo der Verein fast eine heilige Bedeutung hat. Und auf den Fußballgott wartet in der Saison 2024/25 in Köln ziemlich viel Arbeit, wie sich im weiteren Verlauf des Abends zeigen sollte.

Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte Stadtdechant Robert Kleine die anwesenden Fans. Besonders herzlich hieß er auch die Hamburger Fans willkommen, konnte sich aber den humorvollen Seitenhieb nicht verkneifen, dass ihnen wohl eine betrübliche Heimfahrt bevorstünde. Diese Prophezeiung erfüllte sich jedoch nicht. Die Hanseaten gewannen das Spiel in Müngersdorf knapp, was zeigt, dass selbst im Dom nicht alle Wünsche erhört werden.

Der Gottesdienst wurde gemeinsam von Robert Kleine und Kerstin Herrenbrück, Pfarrerin in Köln-Höhenhaus und Teil der „Doppelspitze“ in der Leitung des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Rechtsrheinisch, gestaltet. In ihrer Ansprache bezog sich Pfarrerin Herrenbrück auf eine Passage aus Hebräer 10: „Erinnert euch an die früheren Tage – damals seid ihr in einem harten Leidenskampf standhaft geblieben. Die einen wurden öffentlich zur Schau gestellt, indem man sie beschimpft und misshandelt hat. Die anderen standen denen zur Seite, denen es so erging. Denn ihr wisst, dass ihr ein besseres und unverlierbares Vermögen habt. Werft also euer Vertrauen nicht weg! Es wird reich belohnt werden. Was ihr jetzt braucht, ist Geduld.“

Diese Sätze aus dem neutestamentlichen Hebräerbrief könnten so oder so ähnlich auch im Geißbockecho stehen. „Oder sie könnten Teil der Motivationsrede des Geschäftsführers Sport beim Grillfest mit der Mannschaft sein“, sagte die Pfarrerin und zog damit eine Parallele zwischen biblischer Botschaft und den Herausforderungen des modernen Fußballs. „Liebe FC-Gemeinde, Teamgeist, Vertrauen und Geduld – das sind für mich die Schlüsselworte – sie sind nicht wegzudenken: nicht für uns als Christinnen und Christen, nicht für uns als Fans, nicht für die Vereinsführung, nicht für die Mannschaft – die Mannschaften – und sie werden belohnt werden.“ Diese Werte, so betonte sie, seien entscheidend für eine erfolgreiche Saison.

Ob die Belohnung der Aufstieg sein werde, bleibt abzuwarten. Auch ob im Winter ein Top-Transfer gelingt, steht in den Sternen. „Aber eins ist sicher: Die Verbundenheit der Menschen im und mit dem 1. FC Köln, die Werte, die unser Verein verkörpert, das soziale Engagement, mit dem Mannschaften und Vorstand den Menschen in all ihrer Vielfalt begegnen – all das erlebe ich als mindestens herausragend – und wenn es vielleicht nicht einzigartig ist, dann ist und bleibt das in jedem Fall erstklassig.“

Zwei Versprechen seien Christinnen und Christen unabhängig vom Erfolg gewiss: „Gott ist da, seine Geistkraft findet in uns ihren Raum, und umgeben sind wir von seinem Segen. Das ist eine große Belohnung, die uns durch das Leben im Hier und Jetzt trägt und leitet.“ Und: „Es wird der Tag kommen, an dem alles anders sein wird, eine neue Zeit, in der Minuten nicht mehr zählen, in der Machtkampf und Geldgier keinen Platz mehr haben, in der die große, bedingungslose Liebe Gottes sich allen Raum greift und in der wir zu Hause sein werden.“ Mit dieser Gewissheit ertrügen Menschen auch Durststrecken. Und sie könnten darauf vertrauen, dass sie da, wo es wirklich darauf ankomme, immer erstklassig sein könnten.

„Aber bis dahin wollen wir auch nicht einfach warten – also – jetzt: Come on, FC! Amen.“

Robert Kleine erinnerte in seiner Ansprache an die Jünger, die Jesus um sich geschart habe: „Warum hat Jesus diese Gruppe zusammengestellt? Ich glaube, Jesus wollte damit zeigen: Bei einem gemeinsamen Ziel ist es möglich, dass verschiedene Menschen gut zusammenarbeiten können. Ein gemeinsames Ziel schafft Verbindungen. Wir kennen das: Wenn wir etwas Großes erreichen wollen, brauchen wir zuallererst Freunde, Kolleginnen, Mitstreiter. Klar können wir es auch solo, allein versuchen: Kopf zwischen die Schultern, Ellenbogen raus. Kurzfristig kann man so auch Erfolg haben. Im Zweifelsfall genau so lange, bis einer kommt, der besser ist oder kräftiger.“

Jesus habe auf die Gemeinschaft mit ganz unterschiedlichen Charakteren gesetzt. Trotz aller Unterschiede sei ein gutes Miteinander möglich, wenn es ein gemeinsames Ziel gebe. „So betrachtet ist der christliche Glaube ein Mannschaftssport – wie der Fußball.“ Diese Sichtweise betont die Bedeutung des Miteinanders, sowohl im Glauben als auch im Sport.

Es bestehe aber gerade auch im Fußball eine Gefahr: Fußballspiele könnten Konkurrenz, Respektlosigkeit und Gewalt fördern. Solange man nur die Gemeinschaft zu den Gleichgesinnten suche und die anderen nur als Gegner sehe, die man auf dem Spielfeld besiegen wolle, seien Fußballspiele bitterer Ernst. „Wenn wir uns aber von Jesus und seiner Mannschaft inspirieren lassen, werden wir auch die friedvolle und freundschaftliche Begegnung mit den Menschen, die andere Teams anfeuern, suchen. Mit dieser Einstellung beweisen wir Gottes Liebe und Macht, die solidarische Gemeinschaft schafft, und dann verwirklichen wir, was Psalm 133,1 beschreibt: Wie schön ist es, wenn Brüder und Schwestern, und konkret mit Blick auf die kommenden Spiele in der 2. Bundesliga: wie schön ist es, wenn Fußball-Fans in Frieden zusammenleben.“

Zum Schluss äußerte der Stadtdechant noch einen Wunsch: „Wenn wir nächstes Jahr zum elften Mal einen Eröffnungsgottesdienst zur Saisoneröffnung feiern, hoffe ich, ist nicht nur der Dom erstklassig.“ Auf Letzteres ist Verlass. Beim FC wird man sehen.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

Der Beitrag FC-Fans feiern Gottesdienst zur Saisoneröffnung – Pfarrerin Kerstin Herrenbrück predigt über Hebräerbrief erschien zuerst auf Evangelischer Kirchenverband Köln und Region.