Augen zu – Ohren auf! WDR Rundfunkchor gibt im Hochsommer ein Dunkelkonzert in der Trinitatiskirche
„Fällt ein Sinn aus, so schärfen sich bekanntlich die anderen“ – so verrät es die Ankündigung des nächsten WDR Rundfunkchor-Konzertes, das am Samstag, 6. Juli, ab 18 Uhr in der Kölner Trinitatiskirche, Filzengraben 4, stattfindet. Das Motto für diesen Abend lautet: „Nichts sehen, viel hören“.
Für dieses besondere Konzerterlebnis galt es, zunächst eine entscheidende Frage zu klären: Wie lässt sich im Hochsommer, wenn in Köln die Sonne erst nach 22 Uhr untergeht, eine weißgestrichene und lichtdurchflutete Basilika verdunkeln? Antwort: Gar nicht.
„Es gibt Schlafbrillen für das Publikum“
Carola Anhalt, Lisa König und Raphaela Weinz vom Management des WDR Rundfunkchores haben jedoch eine verblüffend einfache Lösung gefunden: „Es gibt Schlafbrillen für das Publikum. Die Zuhörerinnen und Zuhörer haben freie Platzwahl und der Chor singt von der Seitenempore. Dadurch kommt der Klang von oben und verteilt sich indirekt und gleichmäßig im Raum“, erläutern die Mitarbeiterinnen des Chores die musikalische Konzeption. „Eine Reise im Dunkeln mit Chormusik zum Träumen und Selbstfinden – besser geht es nicht.“
Der WDR Rundfunkchor ist neben dem Rundfunksinfonieorchester, dem Funkhausorchester und der Big-Band der vierte professionelle Klangkörper, den der WDR unterhält. Das Profi-Ensemble wurde bereits 1947 gegründet und hat aktuell 44 Sängerinnen und Sänger in allen Stimmlagen. Sein Profil ist Repertoire-Vielfalt sowohl im a-cappella als auch instrumentalen Bereich. Das Spektrum reicht dabei von der frühen Musik des Mittelalters bis zu zeitgenössischen Kompositionen. In seiner langen Geschichte hat der Chor mehr als 170 Kompositionen ur- oder erstaufgeführt.
Seit 2011 ist der WDR Rundfunkchor regelmäßig in der Trinitatiskirche zu Gast. „Unsere Sängerinnen und Sänger schätzen sehr die gute Infrastruktur der Kirche und der Nebenräume, den Klang der großen Orgel und vor allem die exzellente Raumakustik“, weiß Carola Anhalt zu berichten. „In so zentraler Innenstadtlage einen so ruhigen und atmosphärischen Platz für Produktionen und Konzerte zu finden, ist in Köln wirklich einmalig.“
Das musikalische Programm am 6. Juli umfasst das große Werk „Path of Miracles“ des britischen Komponisten Joby Talbot. Dieser wurde 1971 geboren und schreibt klangschöne und stimmungsvolle Musik in den Genres Oper-, Chor- und Filmmusik.
Dirigiert wird das Konzert von Nicolas Fink, dem Chefdirigenten des WDR-Rundfunkchores. Fink trat sein Amt in der Saison 2020-2021 an – mitten in der Corona-Zeit. Fink arbeitet weltweit mit professionellen Chören, ist als Juror bei internationalen Wettbewerben tätig und hat im letzten Jahr zusätzlich die Leitung des Landesjugendchores NRW übernommen. Diese Arbeit mit jungen Menschen liegt dem passionierten Musikvermittler besonders am Herzen.
Der Eintritt kostet 19, ermäßigt 9 Euro, Karten gibt es bei KölnTicket. Die Ermäßigung gilt für Schwerbehinderte, Begleitpersonen für Menschen, die im Rollstuhl sitzen, Menschen, die Wehrdienst und Bundesfreiwilligendienst leisten sowie für Schüler, Studierende und Azubis bis 28 Jahre. Das Programm steht zum Nachlesen auch auf der Seite www.trinitatiskirche-koeln.de.
Text: WRS
Foto(s): WRS
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