Dreigestirn „op Jöck“ in der Bahnhofsmission
Ganz unverhofft hat das Dreigestirn die Kölner Bahnhofsmission kurz vor den großen Karnevalstagen besucht. Aus Solidarität mit den Opfern der Pandemie und aus Gründen des Hygieneschutzes verzichteten Prinz Sven I, Bauer Gereon und Jungfrau Gerdemie auf den traditionellen Auftritt mit Gefolge. Die Tollitäten wollten es sich aber nicht nehmen lassen, wie ihre Amtsvorgänger die Arbeit der Bahnhofsmission zu würdigen und die „jecke Kiste“ einzuweihen. Über die mitgebrachte Maskenspende des Festkomitees freuten sich für die Bahnhofsmission Martina Schönhals (Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH, Träger der Bahnhofsmission) und Michael Hoffmann (Ehrenamtlicher im „jecken Team“): „Viele unserer Gäste können sich eine ordentliche Maske nicht leisten, obwohl sie dringend darauf angewiesen sind. Das Sammeln von Flaschen bringt nichts mehr ein, im öffentlichen Raum sind kaum noch welche zu finden. Gerade Menschen ohne eigene Wohnung sind in der Pandemie besonders gefährdet.“
„Jecke Kiste“ der Bahnhofsmission wird coronatauglich
Ein kleines Team ehrenamtlicher Mitarbeiter*innen der Bahnhofsmission Köln hatte vor einem Jahr dem Dreigestirn die „jecke Kiste“ präsentiert, die das Karnevalstreiben im Bahnhof in Szene setzte, mit Tanzmariechen, Trööt und Trumm. Auch Prinz, Bauer und Jungfrau durften sich im Miniaturformat bestaunen. Für 2021 hat der Künstler Günter Winckler das Szenario den Lockdown-Regeln angepasst: Ohne laute Töne, die Figuren mit Masken und viel Abstand. Aber alle nicht minder bunt und fröhlich – als „Leech für Kölle“ wie zwei der Mini-Jecken es ausdrücken.
Fastelovend „light“
„Nur zesamme sin mer Fastelovend!“ Als die Jecken am Rosenmontag 2020 das Motto für die nächste Session bejubelten war Covid 19 schon im Rheinland angekommen. Niemand ahnte, dass ein unbeschwertes „Zesamme sin“ in Gefahr war. Der zweite Lockdown machte alle hoffnungsvollen Planungen für die Session 2020/21 zunichte.Auch wenn Schunkeln, Bützen und Singen Arm in Arm ausbleiben müssen – Köln ohne Fastelovend? Unmöglich! Weil „et es wie et es“ erfanden die Kölner Jecken den Karneval in Coronazeiten, alles ein bisschen kleiner, ein bisschen stiller und „digitaler“ – Fastelovend „light“ eben. Der Karneval hat sich einen anderen, einen neuen Weg gesucht.
Text: Martina Schönhals
Foto(s): Martina Schönhals
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