Kirche2go: Warum zahle ich Kirchensteuer?
Wo geht eigentlich die Kirchensteuer hin? Und warum wird sie vom Staat eingezogen? Was mit dem Geld der Kirchensteuerzahler passiert, erläutert Pfarrer Nico Ballmann in Kirche2go. Dabei erklärt er, dass unsere deutsche Kirchensteuer zwar als Konzept durchaus ungewöhnlich ist, allerdings eben auch vielen Menschen zugutekommt. Denn nicht nur die Pfarrstellen werden auf diese Weise finanziert, sondern, so berichtet Nico Ballmann: „Die Kirchensteuer sorgt auch dafür, dass wir Kinder- und Jugendarbeit auf die Beine stellen können, uns um unsere Senioren kümmern. So profitieren am Ende alle Generationen davon, dass die Steuerzahler etwas von ihrem Geld an unsere Institution abgeben. Und wir können so wirklich etwas für die Menschen tun.“ Dabei nutzt Nico Bollmann in dieser Folge Kirche2go die Gelegenheit, dafür seinen Dank auszusprechen – an die Menschen, die nach wie mit ihrer Kirchensteuer Gutes tun.
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Hier der gesamte Beitrag zum Nachlesen:
Die Kirchensteuer ist, glaube ich, eines der großen Streitthemen oder eines der Themen, die immer auch gerne vorgeworfen werden. Wie kommt eigentlich die Kirche dazu, Steuern einzuziehen? Das ist doch eigentlich eine staatliche Aufgabe, und wenn man im ersten Blick draufschaut, hat man recht. Das ist schon echt ungewöhnlich. In Deutschland sind wir eines der ganz wenigen, und ich glaube sogar das einzige Land, in dem es Kirchensteuern gibt.
Wenn man auf den zweiten Blick draufschaut, merkt man, die Kirchensteuer ist eigentlich erst mal nur ein Mitgliedsbeitrag. Das heißt, Menschen, die der Kirche zugehörig sind, die dort teilhaben, die geben etwas von ihrem Erwirtschaften, von ihrem Gehalt ab. Und seit 1919 hat die Kirche einen Vertrag mit dem Staat, der besagt, dass wir den den Staat dafür bezahlen, dass er diese Mitgliedsbeiträge für uns einzieht. Das ist also kein Geschenk des Staates an die Kirche oder so, sondern das ist ein ganz normales Verfahren, das übrigens auch jede andere Religion, die Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, machen darf.
Aber was passiert eigentlich mit diesen Kirchensteuern? Wir in der evangelischen Kirche versuchen, an jeder Stelle immer darauf zu achten, dass wir mit den Beträgen, die wir bekommen, verantwortlich umgehen. Und so ist zum Beispiel alles, was hier gerade irgendwie so bei mir sichtbar ist, inklusive mir, inklusive der Menschen, die hinter der Kamera stehen. Das ist alles Kirchensteuer finanziert. Und nicht nur das: Auch alle anderen Projekte, alles, was wir so tun an Seniorenarbeit, Jugendarbeit, Kinderarbeit, all die wunderbaren Dingen, die wir versuchen, für die Menschen zu machen, haben ihre Basis in Geldern – und zwar in der Kirchensteuer.
In diesem Sinne sind wir sehr dankbar, dass es noch so viele Menschen gibt, die sagen: Ich gebe bereitwillig gerne etwas von dem, was ich habe, weil ich gut finde, was die Evangelische Kirche da macht. Natürlich gelingt nicht alles, natürlich werden auch hier und da Gelder für Dinge ausgegeben, für die sie eigentlich nicht ausgegeben werden sollten, aber ich habe zumindest das große Zutrauen dazu, dass viele sehr sorgsam damit umgehen, und wir uns immer sehr reiflich überlegen, was wir damit tun. Von daher vielleicht an dieser Stelle einmal vielen Dank, dass Sie das mitfinanzieren. Dass Sie mitfinanzieren, dass wir Evangelium in der Welt verkündigen können!
Text: APK/Katja Pohl
Foto(s): APK
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