Solidarisch aus der Pandemie – Evangelische Kirche unterstützt Aufruf von „Köln stellt sich quer“ und Kölner Stadtanzeiger

Die vier evangelischen Kirchenkreise in Köln und Region unterstützen den Aufruf des Aktionsbündnisses „Köln stellt sich quer“ und des Kölner Stadtanzeigers, in dem sich viele Vertreterinnen und Vertreter der Stadtgesellschaft für Solidarität und einen demokratischen Umgang mit der Corona-Pandemie aussprechen. „Unsere besondere Solidarität gilt den vulnerablen Gruppen wie älteren und armen Menschen, den Kindern und Jugendlichen, den Beschäftigten im Gesundheits- und Bildungswesen, den in den kritischen Infrastrukturen Tätigen und den vielen Menschen, die in Kultur und Gastronomie arbeiten“, heißt es in dem Aufruf, der von den vier Superintendentinnen und Superintendenten Bernhard Seiger, Markus Zimmermann, Andrea Vogel und Susanne Beuth, von Jörg Zeyßig, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes Köln und Region gGmbH, und Martin Bock, Leiter der Melanchthon-Akademie, mit unterstützt wird.

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner sprechen sich für die Unterstützung von allen renommierten wissenschaftlichen Expertinnen und Experten empfohlenen Maßnahmen zur wirkungsvollen Bekämpfung der Pandemie wie Impfen, Boostern, Masken- und Testpflicht, Abstandsgebote sowie temporär notwendige Einschränkungen aus. Weiter heißt es: „In aller Deutlichkeit wenden wir uns jedoch gegen provokative Verweigerungen gegenüber demokratisch entschiedenen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, wie zum Beispiel der Maskenpflicht. Wir verurteilen die verbalen und tätlichen Angriffe auf Mitarbeiter:innen von Ordnungsämtern und Polizist:innen, auf  Politiker:innen, Journalist:innen, Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen.“ Außerdem grenzen sie sich klar von demokratiefeindlichen Strömungen ab: „Wir appellieren an alle, die ihr grundgesetzlich garantiertes Demonstrationsrecht wahrnehmen, sich unmissverständlich von einer kleinen, lautstarken Minderheit rechter Populisten und Extremisten zu distanzieren, die den Protest für ihre nationalistischen und rassistischen Ziele instrumentalisieren, und nicht gemeinsam mit ihnen auf die Straße zu gehen. Diesen Personen und Gruppen geht es nicht um Corona. Sie hetzen gezielt Menschen auf, mit dem Ziel, unsere Demokratie zu destabilisieren und zu beseitigen.“

Mit dem Aufruf setzen die Vertreterinnen und Vertreter der Kölner Stadtgesellschaft, die aus Politik, Wirtschaft, Kirche, Kultur und Sport stammen, ein öffentliches Zeichen für ein „demokratisches, solidarisches und friedliches Köln“ auch in dieser schwierigen Zeit der Pandemie.

Den gesamten Aufruf lesen Sie hier:


Solidarisch aus der Pandemie

 Liebe Kölnerinnen und Kölner,

seit zwei Jahren bestimmt Corona unser Leben. Wir alle sind erschöpft, aber fest entschlossen, die Pandemie gemeinsam und solidarisch zu überwinden.

Unsere besondere Solidarität gilt den vulnerablen Gruppen wie älteren und armen Menschen, den Kindern und Jugendlichen, den Beschäftigten im Gesundheits- und Bildungswesen, den in den kritischen Infrastrukturen Tätigen und den vielen Menschen, die in Kultur und Gastronomie arbeiten.

Deshalb unterstützen wir die von allen renommierten wissenschaftlichen Expert:innen empfohlenen Maßnahmen zur wirkungsvollen Bekämpfung der Pandemie wie Impfen, Boostern, Masken- und Testpflicht, Abstandsgebote sowie temporär notwendige Einschränkungen.

Wir treten dafür ein, dass solche Maßnahmen von demokratisch gewählten Parlamenten debattiert, entschieden und auf das Notwendige beschränkt werden.

Wir setzen uns dafür ein,

  • die Arbeitsbedingungen – finanziell und personell – in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen zu verbessern;
  • einen unbürokratischen Ausgleich der materiellen Schäden durch die Corona-Schutzmaßnahmen für die betroffenen Berufsgruppen zu schaffen;
  • ärmere Länder bei der Pandemiebekämpfung  zu unterstützen, insbesondere durch Versorgung mit Impfstoff.

Für uns ist die Meinungs-, Versammlungs- und Demonstrationsfreiheit ein hohes Gut. Dies gilt natürlich auch für Menschen, die friedlich und unter Beachtung der Regeln gegen die Corona-Politik von Bund und Ländern demonstrieren.

In aller Deutlichkeit wenden wir uns jedoch gegen provokative Verweigerungen gegenüber demokratisch entschiedenen Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung, wie zum Beispiel der Maskenpflicht. Wir verurteilen die verbalen und tätlichen Angriffe auf Mitarbeiter:innen von Ordnungsämtern und Polizist:innen, auf  Politiker:innen, Journalist:innen, Ärzt:innen und Wissenschaftler:innen.

Wir setzen uns nachdrücklich ein für die Verteidigung der Pressefreiheit und für einen wissenschafts- und faktenbasierten Journalismus, der aufklärt.

Wir verurteilen die Diffamierung der Presse und der öffentlich-rechtlichen Medien mit Begriffen  wie „Lügenpresse“ und „Systempresse“ und  die  Verunglimpfung  unserer freiheitlichen Demokratie als „Diktatur“.

Insbesondere wenden wir uns gegen antisemitische Verschwörungstheorien.

Wir appellieren an alle, die ihr grundgesetzlich garantiertes Demonstrationsrecht wahrnehmen, sich unmissverständlich von einer kleinen, lautstarken Minderheit rechter Populisten und Extremisten zu distanzieren, die den Protest für ihre nationalistischen und rassistischen Ziele instrumentalisieren, und nicht gemeinsam mit ihnen auf die Straße zu gehen. Diesen Personen und Gruppen geht es nicht um Corona. Sie hetzen gezielt Menschen auf, mit dem Ziel, unsere Demokratie zu destabilisieren und zu beseitigen.

Wir stehen für ein demokratisches, solidarisches und friedliches Köln.

Text: APK
Foto(s): APK

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