Taizé-Eindrücke von Zarah Weißenberger und Jule Langemeyer

Der Evangelische Kirchenkreis Köln-Nord bot in diesem Jahr erneut Jugendlichen an, nach Taizé zu erfahren. Eine Teilnehmerin und die Jugendreferentin des Kirchenkreises haben einen Bericht über ihre Erfahrungen an diesem besonderen und spirituellen Ort verfasst:

 

Zarah Weißenberger (Teilnehmerin)

Wir sind am Montag, dem 22. April, in Köln um 10 Uhr losgefahren und sind um 18 Uhr in Taizé angekommen. Dann hieß es erst einmal Abendessen und danach Zelte aufbauen. Das Abendessen war das erste Ungewohnte für mich. Massen von Menschen wie bei einer Raubtierfütterung und keine Messer und Gabeln, nur ein Löffel. Am Anfang kam mir das Essen etwas gewöhnungsbedürftig vor, aber schnell hatte ich mich daran gewöhnt und habe gemerkt, dass man eigentlich gar nicht so viel braucht wie zu Hause.

Das Ungewöhnlichste war jedoch der Gottesdienst, es war ganz anders als Zuhause, alle singen mit und es sind Menschen aus allen Kulturen und Altersklassen dort. Ein ganz besonderes Gefühl ist es auch, wenn alle schweigen und man einfach die Stille zwischen hunderten von anderen Menschen genießen kann. Am schönsten fand ich den Gottesdienst am Samstagabend. In diesem bekam jeder eine Kerze, welche im Laufe des Gottesdienstes angezündet wurde, dies sah sehr schön aus, weil man ein Lichtermeer aus Kerzen durch die ganze Kirche sah.

Morgens und nachmittags gab es immer Bibelstunden. Ich war in einer Gruppe mit ein paar anderen Deutschen, Schweden und einer Niederländerin. Es war sehr schön, deren Kultur etwas kennenzulernen und besonders generell neue Menschen kennenzulernen, mit ihnen musste ich auch morgens Frühstück austeilen, das war unsere Aufgabe als Gruppe. Dies war eigentlich immer schön, obwohl es sich anstrengend anhört, aber man lernt die Menschen einfach nochmal besser kennen und es war immer sehr lustig.

In Taizé sind alle sehr aufgeschlossen und es ist dort ganz normal, einfach auf jemanden zuzugehen und diese Person anzusprechen. Nach dieser Woche habe ich sehr viele neue Menschen kennengelernt, z. B. im Oyak, dies ist ein Treffpunkt, wo abends viele hingehen und dort wird auch gesungen, es werden verschiedene Spiele gespielt oder man kann sich auch einfach nur dort treffen und sich unterhalten. Ich bin abends oft dorthin gegangen und es war immer sehr schön.

Das Schlechteste, was ich in Taizé erlebt habe, war das Wetter. Nach drei Übernachtungen mussten wir aus unseren eigenen Zelten in andere Zelte umziehen, die für ca. 20 Personen sind, da diese stabiler sind. Aber trotz des schlechten Wetters habe ich sehr viele schöne Erfahrungen gewonnen und würde jederzeit wieder nach Taizé fahren, da es dort wunderschön war.

 

Julia Langemeyer (Jugendreferentin Köln-Nord)

In diesem Jahr sind wir das zweite Mal mit einer Gruppe Jugendlicher und junger Erwachsener aus dem Kirchenkreis Köln-Nord nach Taizé aufgebrochen. Wie Zarah schon sehr eindrücklich beschrieben hat, haben wir leider mit sehr unruhigem Wetter zu tun gehabt und mussten unsere Zelte abbauen und umziehen. Der Stimmung unter uns hat es allerdings nicht geschadet.

Taizé, dieser besondere Ort, hat alle in seinen Bann gezogen. Nachdem wir eine abwechslungsreiche Woche erlebt haben, viele wunderbare Begegnungen hatten, leise und spirituelle Momente in der Kirche erlebt haben, gab es noch einen besonderen Gottesdienst am Samstagabend. Pfarrerin Ulrike Graupner hat mit Jugendlichen unserer Gruppe und einer Gruppe Jugendlicher aus Düsseldorf und deren Pfarrerin Frauke Müller-Sterl einen schönen Abendmahlsgottesdienst in der Dorfkirche von Taizé durchgeführt. So sind wir gesegnet und fröhlich, aber auch ein wenig wehmütig, am Sonntag wieder nach Hause gefahren.

Ich hoffe, dass die guten Erfahrungen uns begleiten und viele der diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer erneut den Weg nach Taizé finden. An dieser Stelle bedanken wir uns herzlich für die Spenden, die in verschiedenen Gemeinden für uns gesammelt wurden. Wir haben davon für jeden Teilnehmer und jede Teilnehmerin eine Kette aus Taizé besorgt, die uns auch in der Zukunft an diese besondere Woche erinnern wird.

 

Text: Jule Langemeyer, Zahrah Weißenbenberger
Foto(s): Jugendreferat Kirchenkreis Köln-Nord

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