Birlikte Gedenk- und Kulturfest in Mülheim: Gedenken an die Opfer des Nagelbomben-Attentats am 9. Juni

Gedenken an die Opfer des Nagelbomben-Attentats: Am Sonntag, 9. Juni, lässt die Stadt Köln auf der Keupstraße und im Carlswerk das Gedenk- und Kulturfest „Birlikte“ zusammen mit dem Schauspiel Köln und verschiedenen Institutionen und Initiativen aus Köln wieder aufleben. 2024 markiert den 20. Jahrestag des brutalen NSU-Nagelbombenanschlags auf der Kölner Keupstraße.

Der Anschlag, bei dem mehr als 20 Menschen verletzt wurden, hat sich tief in das kollektive Bewusstsein der Kölner Stadtgesellschaft, insbesondere der Anwohnenden der Keupstraße, eingeprägt. Am Tag der Europawahl möchten die Veranstalter der Opfer gedenken und ein Zeichen setzten für ein gesellschaftliches Miteinander, Toleranz und Demokratie und gegen das Erstarken extremistischer Kräfte in Deutschland und Europa.

Bei den Wortbeiträgen auf der Keupstraßen-Bühne wird unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein kurzes Grußwort sprechen.

Auch die Kirchen beteiligen sich am Gedenken mit einem Gebet der Religionen. Für die evangelische und katholische Kirche in Köln spricht Pfarrer Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Das Gebet der Religionen findet ab 12.50 Uhr auf der Open-Air-Bühne Keupstraße statt.

www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/veranstaltungen/daten/35364/index.html

Text: APK
Foto(s): APK

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15. Kölner Ökumenetag „Es geht um alles“: Gute Gespräche im Citykirchenzentrum des Antoniterquartiers

Dramatisch klang die Einladung zum 15. Kölner Ökumenetag. „Es geht um alles“ stand auf dem Flyer. Beruhigender war dann der Nachsatz: „Perspektivwechsel für mutiges Christsein.“ Der Evangelisch-Katholische Arbeitskreis für Ökumene im Stadtbereich Köln, der Evangelische Kirchenverband Köln und Region und der Katholikenausschuss in der Stadt Köln hatten in Zusammenarbeit mit der Melanchthon-Akademie und dem Katholischen Bildungswerk in das Citykirchenzentrum des Antoniterquartiers eingeladen.

In Workshops wurde gelebte Ökumene vorgestellt. Gregor Stiels, Vorsitzender des Katholikenausschusses in der Stadt Köln, diskutierte mit einer Runde im Dachgarten des Antoniterquartiers über das Thema „Die Kirche im Dorf lassen – eine ökumenische Perspektive für einen verlässlichen kirchlichen Ort im Veedel“. Seit 15 Jahren beschäftigten sich die christlichen Kirchen mit dem Thema Mitgliederschwund und damit einhergehend schwindenden finanziellen Mitteln. „Was ist in diesen 15 Jahren passiert? Eigentlich nichts. Das ist ernüchternd“, so Stiels.

Angesichts der vollzogenen und bevorstehenden Schließungen von Kirchen müsse es in naher Zukunft darum gehen, mindestens eine christliche Kirche vor Ort zu erhalten. „86 Veedel, 86 Kirchen muss unser Motto sein.“ Kirchorte müssten erhalten bleiben. Natürlich um Gottesdienste zu feiern, aber auch, um sich zu versammeln und zu treffen. „Wir sind nicht davon abhängig, dass wir die Orte selbst bauen“, sagte Stiels. Er verwies auf die bestehenden ökumenischen Partnerschaften von Gemeinden, die zum Teil bereits in Verträge gegossen worden seien.

Staatlich verordnete Partnerschaften wie im Altenberger Dom? Freiwilligkeit vor Ort sei aus Stiels Sicht der bessere Weg. Aber: „Niemand soll seine Identität verlieren. Und es geht nicht darum, durch die Hintertür in einer anderen Gemeinde etwas einzuführen. Und um Friede, Freude, Eierkuchen geht es schon gar nicht.“ Man könne viele Fehler machen bei der Kommunikation mit der jeweiligen Gemeinde, wenn man eine Kirche schließe. Wenn man sich zu einer ökumenischen Gemeinschaft mit einer Kirche entschließe, seien nicht zuletzt rechtliche Frage zu beachten. „Wem gehört die Kirche?“

Der erste ökumenische Partnerschaftsvertrag Kölns

Dr. Hans-Georg Link, 20 Jahre evangelischer Ökumenepfarrer in Köln, erinnerte daran, dass vor 25 Jahren in Neubrück der erste ökumenische Partnerschaftsvertrag Kölns unterzeichnet wurde.

Dr. Ulrike Wehling, Presbyterin aus Bayenthal, beschrieb die Schwierigkeiten vor Ort. Ihre Gemeinde aus Bayenthal habe eine Zeitlang sehr gute Beziehungen zu den katholischen Nachbargemeinden gepflegt. Dies sei komplizierter geworden angesichts der Sendungsräume, in die die katholischen Partner aufgegangen seien. Wehling vermisst Ansprechpartner und –partnerinnen.

Rainer Will, stellvertretender Leiter des Katholischen Bildungswerkes, räumte ein, dass Partnerschaften schwieriger würden angesichts der pastoralen Einheiten, die immer größer würden. „Wir müssen uns in den Veedeln auf neuen Ebenen zusammenfinden.“ Was die größeren ökumenischen Projekte angehe, sei man gut unterwegs. Als Beispiele nannte er die ökumenischen Brückenwege und die Taufbeckenwege.

„Die Ökumene vor Ort lebt“, legte sich Stiels fest. Im Scharnierkreis, in dem er sich regelmäßig mit Stadtsuperintendent Bernhard Seiger austauscht und anderen, denen die Ökumene am Herzen liegt, habe man mal die „Entwicklungen der katholischen und evangelischen Kirche nebeneinander gelegt“. Und dabei habe man sich die Frage gestellt: „Welche Liegenschaften müssen wir aufgeben?“ Die evangelischen Gemeinden seien da weiter. Bis 2026 müssten die eine Planung vorlegen, welche Gebäude wirtschaftlich darstellbar energetisch saniert werden können. Die katholische Kirche behandele solche Fragen sehr hierarchisch. Deshalb liefen da große Strukturveränderungen häufig ins Leere.

Dagegen entschieden die evangelischen Gemeinden konkret vor Ort über ihre Belange. Um überhaupt mal einen Überblick zu bekommen, wo die katholische und die evangelische Kirche in Köln Gebäude unterhalten, habe man im Scharnierkreis eine digitale interaktive Karte erarbeitet. „Die ist in Kürze fertig“, so Stiels.

Festzuhalten sei, dass es bereits Veedel gebe, in denen es schwierig werde, einen Kirchort zu erhalten. Als Beispiel nannte Stiels Merkenich. Das evangelische Gemeindezentrum sei bereits entwidmet, die katholische Kirche St. Brictius kaum mehr zu halten. Dr. Ulrike Wehling nannte die Räume der Bayenthaler Gemeinde als Beispiel. „Die nutzen wir seit Jahren für Zwecke, die mit Kirche nichts zu tun haben. Wie gehen wir Christen raus aus unseren Räumen? Wie wollen wir uns zeigen?“ Häufig, so die Wahrnehmung von Achim Gessler aus der katholischen Gemeinde in Lövenich, wisse man nicht, welche Gruppen Gemeinderäume bespielten. „Da hat irgendwann mal jemand einen Schlüssel bekommen. Und jetzt treffen sich die Leute ziemlich eigenständig.“

Stiels verwies auf die Gemeinde von Franz Meurer in Vingst: „Da hat jeder einen Schlüssel.“ Ein Diskussionsteilnehmer berichtete aus dem Sendungsraum in Pulheim. „Da schaffen es die Pfarrgemeinderäte noch nicht einmal, einen gemeinsamen Gemeindebrief auf den Weg zu bringen.“ Da sei der Weg zur ökumenischen Partnerschaft noch sehr weit.

Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann

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Woche der Diakonie: Warum Schuldnerberatung wichtiger denn je ist – Interview mit Maike Cohrs

Die bevorstehende Aktionswoche vom 8. bis 16. Juni 2024, die unter dem Motto #einefüralle steht, stellt eine tolle Gelegenheit dar, diakonischen Angebote der Region kennenzulernen. Eröffnet wird die Woche der Diakonie am 8. Juni im Rahmen der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd und findet ihren Abschluss am 16. Juni 2024. Während dieser Aktionswoche sind Sie herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen von Diakonie und Kirche teilzunehmen.

Das vollständige Programm zur Woche der Diakonie können Sie hier herunterladen.

Neben der Flutkatastrophe ist die Schuldnerberatung eines der beiden Hauptthemen der Woche. Wir sprachen mit Maike Cohrs, Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung der Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH, über Auswirkungen der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen auf die Menschen und wie die Schuldnerberatung helfen kann, wie steigende Preise und Schuldenfallen den Alltag vieler Menschen belasten und warum die Arbeit der Schuldnerberatung wichtiger denn je ist.

Angesichts der steigenden Preise durch die Energiekrise, Inflation und teurere Lebensmittel: Wie viele Menschen sind davon betroffen?

Maike Cohrs: Es lässt sich nicht an Zahlen festmachen, wie viele Menschen aktuell von den steigenden Kosten betroffen sind. Alle Menschen spüren sehr deutlich, dass alles teurer geworden ist, egal welches Einkommen ihnen zur Verfügung steht. Menschen mit geringem Einkommen und besonders Familien spüren die Steigerungen sehr. Wenn die finanziellen Mittel schon vor dem Angriffskrieg und seinen Folgen eingeschränkt waren und ein Haushalt wenig Spielraum für Sonderausgaben hatte, dann ist es aktuell sehr schwer, mit dem Einkommen auszukommen. Wenn wir mit den Ratsuchenden einen Haushaltsplan erstellen, um beispielsweise nicht notwendige Ausgaben zu finden, fällt auf, dass die meisten Menschen in der Beratung bereits alles Unnötige eingestellt haben und dass es keine frei verfügbaren Beträge im Haushaltsbudget gibt. Das war vor den gestiegenen Preisen anders.

Können Sie Beispiele nennen, wie Menschen in die Schuldenfalle geraten? Welche typischen Schuldenfallen gibt es?

Maike Cohrs: Die klassischen Überschuldungsursachen sind Arbeitslosigkeit, Scheidung, Krankheit und generell die Einkommensreduzierung durch nicht vorhersehbare Ereignisse. Aktuell stellen wir fest, dass auch der Verschuldungsgrund „Inflation“ an Bedeutung gewinnt. Menschen, die bisher mit ihrem Einkommen auskamen, können Raten und andere Zahlungsverpflichtungen nicht mehr einhalten und geraten in Schwierigkeiten. Eine klassische Schuldenfalle ist das Leben aus dem Dispo und das Umschulden bei gleichbleibendem Einkommen. Wenn jemand nicht mit seinem Geld auskommt und ständig den Dispo in Anspruch nehmen muss, kann er bei einer Umschuldung auch keine zusätzliche Rate für einen Kredit bedienen. Der Dispo wird wieder in Anspruch genommen, das Darlehen aufgestockt, usw. Irgendwann kann das Darlehen nicht mehr bedient werden und die Menschen geraten in Schwierigkeiten, weil die Darlehensraten bedient, aber die wichtigen Ausgaben wie Miete und Energie nicht mehr gezahlt werden können. Dann kommen wir ins Spiel.

Wie sehen weitere Schuldenfallen aus?

Maike Cohrs: Bezahldienste wie Klarna und Co. stellen eine neue Schuldenfalle dar. Das Buy-now-pay-later-Prinzip kann dazu führen, dass die Menschen den Überblick verlieren und zahlreiche Raten bedienen müssen. Es ist verlockend, etwas zu kaufen und erst in 30 Tagen oder später zahlen zu müssen. Manchmal werden aber auch dringend benötigte Gebrauchsgegenstände benötigt. In der Beratung erleben wir das besonders bei jüngeren Menschen, die 20 bis 30 Ratenzahlungen bedienen sollen, aber sehr wenig Einkommen haben. Der Überblick ist komplett verloren gegangen. Die bundesweite Aktionswoche der Schuldnerberatungsstellen beschäftigt sich 2024 mit diesem Thema.

Was sind die Warnsignale, die darauf hinweisen, dass man Schuldnerberatung in Anspruch nehmen sollte? Ab wann sollte man diese kontaktieren?

Maike Cohrs: Wenn man das Gefühl hat, dass das Einkommen die Ausgaben nicht deckt, sollte man genau schauen, wie viel man im Monat ausgibt und vielleicht auch das klassische Haushaltsbuch führen (das gibt es auch digital oder als App). In den meisten Fällen kann das schon helfen, bewusster mit dem zur Verfügung stehenden Geld umzugehen. Wenn sich aber zeigt, dass man seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann, weil das Einkommen nicht ausreicht, sollte ein Sozialleistungsanspruch geprüft werden.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Maike Cohrs:  Kinderzuschlag, Wohngeld oder Bürgergeld sind hier nur einige Möglichkeiten. Die Schuldnerberatung kann frühzeitig in Anspruch genommen werden. Wir unterstützen auch bei der Haushaltsplanung und freuen uns, wenn eine Überschuldung vermieden werden kann. Wir prüfen auch, ob Forderungen zu Recht bestehen oder ob es Möglichkeiten gibt, sich gegen Inkassounternehmen mit überteuerten Kosten zu wehren.

Ist die Schuldnerberatung immer noch ein Tabuthema? Haben sich hier positive Veränderungen gezeigt?

Maike Cohrs: „Über Geld spricht man nicht“ ist leider nicht nur als Redewendung fest in der Gesellschaft verankert. Während und nach der Pandemie hat die Schuldnerberatung als Angebot mehr Aufmerksamkeit in der Bevölkerung bekommen. Viele Menschen haben ihre Arbeit verloren und sahen sich finanziellen Problemen ausgesetzt, mit denen sie nicht gerechnet haben. Leider ist das Angebot der Schuldnerberatung nicht bei allen Menschen bekannt. Die Dunkelziffer derer, die finanzielle Probleme haben und Hilfe benötigen, ist hoch. Bei ca. 6 Millionen überschuldeten Menschen in Deutschland erreichen wir mit unserem Angebot nur einen Bruchteil. Wir arbeiten aber auch so schon an unseren Kapazitätsgrenzen und können nicht allen Menschen, die einen Beratungstermin vereinbaren wollen, Hilfe anbieten. Der bedarfsgerechte Ausbau der Schuldnerberatung auf Bundesebene ist ein großes Anliegen der Wohlfahrtsverbände. Das Recht auf Schuldnerberatung sollte garantiert und gesetzlich verankert werden. Bis dahin versuchen wir mit unserem zur Verfügung stehenden Personal, Menschen wieder eine Perspektive zu bieten. Dass unsere Beratung wirkt, sehen wir an den positiven Entwicklungen der Ratsuchenden und der Dankbarkeit, weil wir Wege aus einer Situation aufzeigen, die ausweglos schien.

Text: APK
Foto(s): Maike Cohrs

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Unsere Wochentipps: #einefüralle, Nachbarschaftsfest im Erlöserquartier und Missionale

Unsere Wochentipps laden ein: Am Freitag findet der Jugendgottesdienst „Come as you are!“ im Basement der Christuskirche statt. Die Diakonie feiert ihr 100-jähriges Jubiläum mit einer Aktionswoche im Rhein-Erft-Kreis. Die Missionale bietet Inspiration und Motivation für missionarische Gemeindearbeit. In Altenberg gibt es ein Festkonzert der Domkantorei. Die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal lädt zu einem Chor- und Orchesterkonzert ein. Die Evangelische Begegnungsgemeinde Köln veranstaltet ein Nachbarschaftsfest im Erlöserquartier. In Klettenberg findet ein Sommer- und Gemeindefest statt, bei dem auch die Verabschiedung von Pfarrerin Bettina Kurbjeweit gefeiert wird. Und schließlich findet in Mülheim das Gedenk- und Kulturfest „Birlikte“ statt, bei dem an die Opfer des Nagelbomben-Attentats auf der Kölner Keupstraße erinnert wird.

07.06.2024, 18:30
Evangelisches Jugendreferat Köln und Region
Basement unter der Christuskirche, Dorothee-Sölle-Platz 1, 50672 Köln
Jugendgottesdienst „Come as you are!“
Im Basement sind alle willkommen
In einer Welt, die oft nach äußerlicher Perfektion strebt und in der sich viele gezwungen fühlen, Masken aufzusetzen, um dazuzugehören, möchte der Jugendgottesdienst „Come as you are!“ einen Ort schaffen, an dem sich jede und jeder vollkommen akzeptiert und willkommen fühlen kann – ohne Vorurteile und ohne Angst vor Ablehnung. Bei „Come as you are“ geht es darum, authentisch zu sein, Ecken und Kanten zu zeigen und echte Beziehungen aufzubauen. Jugendliche sind herzlich eingeladen, am Freitag, 7. Juni, 18.30 Uhr, im Basement der Christuskirche Stadtgarten, Dorothee-Sölle-Platz 1, vorbei zu schauen. Das Evangelische Jugendreferat Köln und Region veranstaltet ein buntes Event mit Musik, sommerlichen Vibes und einem Picknick.
www.juref.evangelische-jugend.koeln

08.06.2024, 08:30
Diakonisches Werk Köln und Region
Verschiedene Orte in Köln und im Rhein-Erft-Kreis
100 Jahre Diakonie in Köln und Region: #einefüralle
Woche der Diakonie im Rhein-Erft-Kreis
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Diakonie in Köln und Region findet von Samstag bis Sonntag, 8. bis 16. Juni, erstmalig eine „Woche der Diakonie“ im Rhein-Erft-Kreis statt. Die Aktionswoche mit vielen Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten steht unter dem Motto #einefüralle. Die Eröffnung wird am Samstag, 8. Juni, 8.30 Uhr, im Rahmen der Tagung der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd in der Erzengel-Michael-Kirche, Pfarrer-Te-Reh-Straße 5, mit einem Gottesdienst gefeiert. Sie schließt am Sonntag, 16. Juni, in der Christuskirche Bergheim-Zieverich, Aachener Straße 1, mit einem Begegnungsfest mit Gottesdienst für Jung und Alt, das um 10 Uhr beginnt. Die Diakonie bietet Menschen in Krisen und Notsituationen Unterstützung und Beratung an, unabhängig von Herkunft, Religion, kultureller oder sexueller Identität. So können sich Betroffene der Hochwasserkatastrophe in der Aktionswoche beraten lassen: Von Montag bis Freitag gibt es bei Sorgen und Stress Selbsthilfeberatungstermine, die per E-Mail an silke.kargl@diakonie-koeln.de vereinbart werden können. Ein Kaffeetreff für Betroffene findet am Dienstag, 11. Juni, 10 bis 12 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus Lechenich, An der Vogelrute 8, statt. Einen Austausch für Betroffene am Freitag, 14. Juni, 15 Uhr, organisiert Daniel Pfeiffer von der mobilen Hochwasserhilfe der Diakonie im Bliesheimer Dorfgemeinschaftshaus, Frankenstraße 63. Die Schuldnerberatung beteiligt sich mit zwei Veranstaltungen: Am Montag, 10. Juni, 15 Uhr, im Evangelischen Gemeindezentrum Arche Bergheim, Hauptstraße 87, und am Mittwoch, 12. Juni, 10 bis 16 Uhr, mit einem Aktionsstand zum Thema „Buy now. Inkasso später.“ auf dem Marktplatz in Brühl. Ein sommerlicher Second-Hand-Markt am Dienstag, 11. Juni, 16 bis 19 Uhr, im Garten der Evangelischen Kirche Frechen, Hauptstraße 209, und ein Kinonachmittag am Samstag, 15. Juni, 15 Uhr, richtet sich besonders auch an Familien. Schließlich sind alle am Freitag, 14. Juni, 14 bis 20 Uhr, zu einem Sommerfest mit Ausstellung „100 Jahre Diakonie“ in das Johanniter-Stift Brauweiler, Erfurter Straße 2, eingeladen. Alle Veranstaltungen und aktuelle Informationen gibt es im Internet unter www.einefueralle.diakonie-koeln.de.
www.einefueralle.diakonie-koeln.de

08.06.2024, 12:30
Evangelisch Leben in Köln und Region
Trinitatiskirche, Filzengraben 4, 50676 Köln, und andere Orte in der Kölner Innenstadt
Missionale 2024: „Auswärtsspiel“
Ermutigung zu missionarischer Gemeindearbeit
Neue Inspiration, Motivation und „geistliche Stärkung“ bietet die Missionale am Samstag, 8. Juni, 12.30 Uhr bis 21 Uhr, in der Trinitatiskirche, Filzengraben 4, und an anderen Orten in der Kölner Innenstadt. Während der Eröffnungsveranstaltung mit Predigt von Simone Enthöfer, Missionale Pastorin, werden Preise an drei innovative christliche Projekte verliehen. Absolventinnen und Absolventen der Pop-Akademie laden von 14 Uhr bis 15.30 Uhr zu einer Transkulturellen Worship-Session ein. Gemeinsam werden Songs aus Indonesien, Tansania, Amerika, Kamerun, Deutschland und anderen Ländern gesungen. Zur gleichen Zeit findet auf dem Riesenrad am Schokoladenmuseum ein Speeddating mit fünf anderen Teilnehmenden der Missionale statt. In luftiger Höhe haben hier die Teilnehmenden Gelegenheit, durch einen vorgegebenen Impuls über Gott und die Kirche ins Gespräch zu kommen. An einem der elf verschiedenen, spannenden Workshops an unterschiedlichen Orten können die Teilnehmenden der Missionale am Nachmittag, in der Zeit von 16 bis 18 Uhr, teilnehmen. Angeboten werden zum Beispiel eine Familien-Mitmachshow mit Jonglage und Ballonkunst, ein Besuch im Museum für Angewandte Kunst zum Thema „Design von Alltagsgegenständen und in welchem Zusammenhang das mit spirituellen Bedürfnissen steht“, der Besuch einer Virtual-Reality Erlebniswelt, der der Frage nach Chancen und Gefahren für den kirchlichen Kontext nachgeht. Am Abend spielen Christina Brudereck und Ben Seipel ihr Konzert „Goldzwanziger“ in der Abschlussveranstaltung (18.30 Uhr bis 21 Uhr) in der Trinitatiskirche. Die Teilnahme ist kostenlos.
www.missionale.de

08.06.2024, 14:00
Evangelische Kirchengemeinde Altenberg/Schildgen
Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, 51519 Odenthal-Altenberg
Festkonzert anlässlich 70 Jahre Domkantorei Altenberg
Aufführung von Antonín Dvořáks Stabat Mater
Die Altenberger Domkantorei gibt anlässlich ihres 70-jährigen Bestehens im Altenberger Dom, Eugen-Heinen-Platz 2, am Samstag, 8. Juni, 14 Uhr, ein Festkonzert. Die Kantorei und die Neue Philharmonie Westfalen sowie die Solistinnen und Solisten Viktorijan Kaminskaite (Sopran), Rita Kapfhammer (Alt), Benjamin Bruns (Tenor) und Valentin Anikin (Bass) tragen unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Andreas Meisner Stabat Mater von Antonín Dvořák vor. Eintrittskarten zum Preis von 35 Euro, 30 Euro, 25 Euro und 20 Euro gibt es im Vorverkauf im Altenberger Dom-Laden.
www.domladen.de

08.06.2024, 18:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Bayenthal
Martin-Luther-Haus, Mehlemer Straße 27, 50968 Köln
Chor- und Orchesterkonzert im Martin-Luther-Haus
Mendelssohn-Bartoldys „Lobgesang“ erklingt
Das Vokalensemble an der Reformationskirche sowie der Chor, Solisten und Instrumentalisten der Hanbit-Gemeinde kommen am Samstag, 8. Juni, 18 Uhr, in der Reformationskirche, Mehlemer Straße 27 zu einem Chor- und Orchesterkonzert unter der Leitung von Young-Ah Kim und Samuel Dobernecker zusammen. Es erklingen Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy, einem der bedeutenden Vertreter der Romantik. Die Hanbit-Gemeinde feiert am folgenden Tag ihr 25-jähriges Bestehen. Es ist das erste Projekt, das beide Chöre gemeinsam durchführen. Das Konzert dauert etwa 120 Minuten. In der Pause werden Getränke angeboten. Darüber hinaus präsentieren an diesem Abend Jugendliche der Gemeinde eine Kunstinstallation. Der Eintritt kostet 20 Euro, ermäßigt 5 Euro. Karten gibt es im Vorverkauf in der Buchhandlung, Goltsteinstraße 78.
www.kirche-bayenthal.de

09.06.2024, 10:45
Evangelische Begegnungsgemeinde Köln
Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflinger Straße 9, 50737 Köln
Nachbarschaftsfest „MiteinanderFüreinander“
Das Erlöserquartier wird zum „Bank-Viertel“
Zu einem Begegnungsfest der Nachbarschaft rund um die Erlöserkirche, Derfflinger Straße 9, am Sonntag, 9. Juni, 10.45 Uhr bis 18 Uhr, lädt die Evangelische Begegnungsgemeinde Köln ein. Unter dem Motto „Alles wirkliche Leben ist Begegnung“ (Martin Buber) wird das Erlöserquartier zum „Bank-Viertel“: mit Wunsch- und Überraschungsbegegnungen auf der mobilen Veedelsbank, einem Bank-Plausch mit Tiefgang, der Fotodokumentation „Ich zeige dir meinen Lieblingsplatz im Veedel“ und Singen und Tanzen auf dem Kirchvorplatz. Ein Boule-Turnier und Aktionen mit „Kölsch Hätz“ runden das Programm ab. Für das leibliche Wohl gibt es Köstlichkeiten vom Grill.
www.begegnungsgemeinde.de

09.06.2024, 11:00
Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg
Johanneskirche Klettenberg, Nonnenwerthstraße 78, 50937 Köln
50 Jahre Johannesfest und Verabschiedung Pfarrerin Bettina Kurbjeweit
Buntes Treiben rund um die Johanneskirche Klettenberg
Mit einem lebendigen Fest-Gottesdienst für alle Generationen startet die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Klettenberg am Sonntag, 9. Juni, 11 Uhr, ihr großes Sommer- und Gemeindefest. Im Gottesdienst wird Pfarrerin Bettina Kurbjeweit in den Ruhestand verabschiedet. Außerdem wird das Jubiläum „50 Jahre Johannesfest“ gefeiert. Das Theaterprojekt „All Inclusive“, die Freizeitgruppe Club Kreuznach, Kindergartenkinder und die Johanneskantorei unter der Leitung von Eva-Maria Förster sowie alle Pfarrerinnen und Pfarrer der Gemeinde wirken an der Gestaltung mit. Von 12 bis 18 Uhr gibt es dann viele Angebote: Tombola für Kids & Erwachsene, Sandbilder, Hüpfburg, Pendelstift, Schminken, Buttonmaschine, Dosenwerfen und Torwandschießen. Auf und neben der Bühne treten das Sinfonisches Blasorchester Köln, der Jazz- und Popchor Köln, Singer/Songwriter Wolfgang Michael, das ErzählTheater, das All-Inclusive-Theater, Celtic Sense mit Irish Folk, die WinzerInnen us Kölle mit dem Gardetanz, die Johannesbläser und der tap Club mit Stepptanz auf. Zudem werden Mitmachtänze und Orgelführungen angeboten. Für das leibliche Wohl wird mit Gegrilltem, 100 Kuchen und Salaten, Crèpes und Eis, Waffeln und Popcorn, Jugend-Café im Grünen, Gourmet-Pommes, Reibekuchen, Kölsch und Softdrinks gesorgt. Der Erlös des Johannesfestes ist für die Arbeit mit Menschen mit Behinderung in der Gemeinde bestimmt.
www.kirche-klettenberg.de

09.06.2024, 12:00
Evangelisch Leben in Köln und Region
Keupstraße und Carlswerk, 51063 Köln-Mülheim
Birlikte Gedenk- und Kulturfest in Mülheim
Gedenken an die Opfer des Nagelbomben-Attentats
Am Sonntag, 9. Juni, lässt die Stadt Köln auf der Keupstraße und im Carlswerk das Gedenk- und Kulturfest „Birlikte“ zusammen mit dem Schauspiel Köln und verschiedenen Institutionen und Initiativen aus Köln wieder aufleben. 2024 markiert den 20. Jahrestag des brutalen NSU-Nagelbombenanschlags auf der Kölner Keupstraße. Der Anschlag, bei dem mehr als 20 Menschen verletzt wurden, hat sich tief in das kollektive Bewusstsein der Kölner Stadtgesellschaft, insbesondere der Anwohnenden der Keupstraße, eingeprägt. Am Tag der Europawahl möchten die Veranstalter der Opfer gedenken und ein Zeichen setzten für ein gesellschaftliches Miteinander, Toleranz und Demokratie und gegen das Erstarken extremistischer Kräfte in Deutschland und Europa. Bei den Wortbeiträgen auf der Keupstraßen-Bühne wird unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ein kurzes Grußwort sprechen. Auch die Kirchen beteiligen sich am Gedenken mit einem Gebet der Religionen. Für die evangelische und katholische Kirche in Köln spricht Pfarrer Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. Das Gebet der Religionen findet im Rahmen der Eröffnung (12 Uhr bis 13.40 Uhr) auf der Open-Air-Bühne Keupstraße statt.
www.stadt-koeln.de/leben-in-koeln/veranstaltungen/daten/35364/index.html

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Foto(s): APK

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„Kirche läuft“: 67 Mitarbeitende der evangelischen Kirche beim Stadionlauf

Mit einem isotonischen Getränk, das garantiert nicht auf der Dopingliste steht, bekämpfte Stephan Neugebauer schon vor dem Start einen den drohenden Verlust von Spurenelementen. Der Verwaltungsleiter des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region saß vor dem Pavillon, den Mitarbeitende des Diakonischen Werks Köln und Region auf den Stadionvorwiesen aufgebaut und wartete auf den Beginn des Stadionlaufs. Gemeldet war Neugebauer für die Fünf-Kilometer-Strecke.

Marco Beumers, Sportbeauftragter des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region und ebenfalls an diesem Tag Fünf-Kilometer-Läufer, zeigte sich beeindruckt von der Resonanz, auf die die Aktion „Kirche läuft“ gestoßen war. „67 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Diakonischen Werks Köln und Region sowie der Diakonie Michaelshoven gehen hier auf die Strecke. Viele über fünf Kilometer, einige sogar über zehn.“ Es gelte, Präsenz zu zeigen und in Kommunikation mit Läuferinnen und Läufern sowie Gästen zu treten. „Es ist gut, dass wir hier sind“, sagte Beumers.

Gebärdenchor und Reibekuchen

Sportlich ging es auch außerhalb der Strecke rund um das Stadion in Müngersdorf zu. Kinder kickten auf einem Kleinfeld, Bälle wurden in Basketballkörben versenkt und auch die Tischtennisfreunde kamen auf ihre Kosten. Neben der Diakonie Köln und Region – bei der es natürlich auch ums 100-jährige Jubiläum ging – war die Caritas mit einem Informationsstand vertreten und die Gold-Kraemer-Stiftung machte ebenfalls auf ihre Angebote aufmerksam. Ein Gebärdenchor trat auf, und auch junge Tänzerinnen der Blauen Funken zeigten ihr Können. Und während die Läufer sich mit isotonischen Getränken auf ihre Leibesübungen vorbereiteten, freuten sich die Nichtsportler über Schwenksteaks und Reibekuchen.

Neugebauer hatte während der Vorbereitung mit Knieproblemen wegen unsachgemäßem Herumwuchtens eines Sessels zu kämpfen. Die waren aber nach dem Startschuss wie weggeblasen und er lief nach 28 Minuten und 49 Sekunden über die Ziellinie. Beumers war drei Sekunden schneller. Beide unterboten damit ihre Zeiten vom vergangenen Jahr. Damals waren sie nebeneinander nach 29 Minuten und 27 Sekunden im Ziel angekommen.

Mit Robert Herten und Fabian Hartmann unterboten noch zwei Läufer vom Team „evangelisch.läuft – 100 Jahre Diakonie“ die 30-Minuten-Marke. Schnellste im evangelischen Lauf-Shirt war Moriah Wenzel. Sie absolvierte die 5000 Meter in 27 Minuten und 38 Sekunden. Unter 30 Minuten blieben auch Inga Waschke und Anna Kahlert.

Auf Bernhard Seiger hatte man beim Startschuss über die fünf Kilometer vergeblich gewartet. Später wurde klar: Der Stadtsuperintendent hatte sich für die „Königsdisziplin“ entschieden und ging über die zehn Kilometer ins Rennen. Die lief er in der respektablen Zeit von einer Stunde, elf Minuten und 29 Sekunden.

Bei den Frauen ging Heike Blei vom evangelischen Team mit 52 Minuten und 38 Sekunden über die Ziellinie. Sie wurde damit Siebte im Frauenrennen. Unter einer Stunde blieben auch Sabine Meira Fust-Lindner, Hanna Bahr und Maria Biastoch. Bei den evangelischen Männern unterboten Holger Korfmacher, Johann Breininger und Thomas König die 60-Minuten-Schallmauer.

Verwaltungschef Neugebauer war zufrieden mit seinem Rennen. Ob die deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem vergangenen Jahr auf das eingangs erwähnte isotonische Getränk zurückzuführen sei, vermochte er nicht zu sagen, wollte die Wirkung aber nicht ganz ausschließen. Es handelte sich um ein kleines Kölsch.

Pokal
Pokal – Größte Gruppe Erwachsene –
Gruppenbild
Ehrung
Bild 1 (1)
Seiger (1)

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Text: Stefan Rahmann
Foto(s): Stefan Rahmann/Marco Beumers

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Woche der Diakonie: Drei Jahre nach der Flut – Fortdauernde Herausforderungen und Unterstützung – Interview mit Andrea Schnackertz

Die bevorstehende Aktionswoche vom 8. bis 16. Juni 2024, die unter dem Motto #einefüralle steht, stellt eine tolle Gelegenheit dar, diakonischen Angebote der Region kennenzulernen. Eröffnet wird die Woche der Diakonie am 8. Juni im Rahmen der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd und findet ihren Abschluss am 16. Juni 2024. Während dieser Aktionswoche sind Sie herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen von Diakonie und Kirche teilzunehmen.

Das vollständige Programm zur Woche der Diakonie können Sie hier herunterladen.

Neben der Schuldnerberatung ist die Flutkatastrophe eines der beiden Hauptthemen der Woche. Wir sprachen mit Andrea Schnackertz, der Leiterin der Schuldner- und Insolvenzberatung von „Mobile Beratung Hochwasserhilfe“ der Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH über den Beginn der Arbeit der Hochwasserhilfe bis heute.

Warum ist dieses Thema Ihrer Meinung nach immer noch von großer Bedeutung?

Andrea Schnackertz: Es gibt nach wie vor Flutbetroffene, die noch nicht in ihren Häusern leben können, bzw. bei denen der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen ist. Die Menschen sind weiterhin mit den Förderanträgen des Landes NRW beschäftigt, zumal nach der aufwendigen Antragstellung der bürokratische Akt in Form von Nachweisen für die Abrechnungen viel Zeit und Nerven kostet. Darüber hinaus werden weiterhin Spendenanträge gestellt, da die Landesförderung nicht alle Kosten abdeckt. Das Trauma einiger Betroffener tritt auch knapp drei Jahre nach der Flut deutlich zutage, vielleicht auch, weil die meisten Wiederaufbauarbeiten erledigt sind und einige danach in ein Loch fallen. Weitere Starkregenereignisse verstärken die Besorgnis und triggern das Gefühl des Ausgeliefertseins.

Als Diakonie waren Sie unter den ersten, die vor Ort geholfen haben. Welche Maßnahmen haben Sie zunächst ergriffen und welche folgten später?

Andrea Schnackertz: Das Mobile Hochwasserhilfeteam des Diakonischen Werk Köln und Region ist seit Januar 2022 im Einsatz, zunächst nur mit einer vollen Stelle und seit August 2022, bzw. November 2023 mit zwei weiteren halben Stellen. Wir unterstützen die Menschen im Rahmen der notwendigen Maßnahmen zum Wiederaufbau: Antragstellungen beim Land, Spendenakquise, Erstellung von Verwendungsnachweisen und Psychosoziale Unterstützung in Form von Beratungsgesprächen bzw. Gruppenarbeit. Wir organisieren Informationsveranstaltungen zum Thema Hochwasserschutz, Versicherung, Trauma-Beratung etc.

Wie ist der aktuelle Stand der Betroffenen?

Andrea Schnackertz: Man kann nicht von einem allgemeinen Stand aller Betroffenen sprechen. Die meisten sind bei den vielen Starkregenereignissen weiterhin in Sorge vor einer erneuten Katastrophe. Einige Betroffene haben sich neben den finanziellen Unterstützungen auch Hilfe im Bereich psychosozialer Angebote gesucht. Wir gehen davon aus, dass es nach wie vor Flutbetroffene gibt, die noch keine Hilfen in Anspruch genommen haben, und bemühen uns, unser Beratungsangebot weiter zu verbreiten. Der private Hochwasserschutz hat Mitte des vergangenen Jahres deutlich an Bedeutung gewonnen, zumal es auch für einzelne Maßnahmen eine finanzielle Unterstützung des Landes NRW für die Flutbetroffenen gibt. Auch hierbei unterstützen wir immer noch zahlreich.

Was können die Besuchenden des Termins erwarten? An wen richten sich die Veranstaltungen?

Andrea Schnackertz: Unser Projekt „Wanderausstellung gegen das Vergessen“ dient zum einen Teil der persönlichen Verarbeitung des Verlusts. Die Idee dazu stammt von einer Teilnehmerin einer unserer Gesprächsgruppen. Wir möchten diese Arbeiten aber auch dafür nutzen, allen Interessierten dieses Thema näherzubringen. Man kann nicht alles, was die Flut vernichtet hat, wiederbeschaffen. Es sind unzählige persönliche Gegenstände vernichtet worden, die einen großen Schmerz bzw. eine Lücke hinterlassen haben.

Text: APK/Andrea Schnackertz
Foto(s): Diakonisches Werk Köln und Region gGmbH/Andrea Schnackertz

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Digitale Sondersynode der Landeskirche diskutiert Zukunft der Kirchlichen Hochschule Wuppertal

Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche im Rheinland hat eine außerordentliche Landessynode zur Zukunft der Kirchlichen Hochschule (KiHo) Wuppertal einberufen. Die Tagung findet vom 6. bis 11. Juni 2024 digital statt. „Die Frage, wo es mit der Kirchlichen Hochschule hingeht, braucht eine längerfristige Klärung“, betont Präses Dr. Thorsten Latzel. Den Mitgliedern der Landessynode, zu denen auch die Vertreterinnen und Vertreter der vier Kölner Kirchenkreise gehören, werde dazu ein Spektrum unterschiedlicher Modelle und Entscheidungsoptionen vorgelegt. Auch die Kirchliche Hochschule selbst sei eingeladen worden, ihre Perspektive in den Prozess einzutragen. Zur Diskussion stehen jetzt vier Optionen: die Fortführung und Weiterentwicklung der KiHo, die Schließung der KiHo zum nächstmöglichen Termin, die Schließung der KiHo in Verbindung mit einer neuen Form der Kooperation mit der Bergischen Universität Wuppertal sowie der Erhalt der KiHo bei gleichzeitiger Transformation in ein Basismodell „Theologischer Bildungscampus“ mit schrittweiser Reduzierung des Zuschussbedarfs. Bei Mehrheiten für Option eins oder zwei könnte eine Entscheidung schon im Juni fallen. Bei Mehrheiten für Option drei oder vier würde eine Steuerungsgruppe den gewählten Vorschlag bis zur ordentlichen Synode 2025 noch einmal präzisieren.

Gesamtkirchliche Entwicklung, Lage der Fakultäten und künftiger Bedarf

Die Zukunft der Kirchlichen Hochschule Wuppertal beschäftigt die kirchlichen Leitungsgremien seit Langem. Zuletzt haben die rheinischen Landessynoden 2015 und 2020 Beschlüsse zu ihrer Zukunft und den finanziellen Aufwendungen gefasst. „Die Frage nach der Zukunft der Hochschule steht inhaltlich im weiteren Horizont der gesamtkirchlichen Entwicklung, der Situation an den theologischen Fakultäten und künftiger Bedarfe hinsichtlich akademischer Theologie und Nachwuchsausbildung“, so der Präses in einem Schreiben an die Landessynodalen, in dem er die außerordentliche Synodentagung angekündigt hatte. Der Kirchenleitung sei es wichtig, dass eine so weitreichende Entscheidung synodal diskutiert und getroffen werde. Derzeit trägt die Evangelische Kirche im Rheinland im Jahr 2,77 Millionen Euro der Kosten, die Evangelische Kirche von Westfalen ist mit 750.000 Euro beteiligt. Der Zuschuss der Evangelischen Kirche in Deutschland zum KiHo-Betrieb von 720.000 Euro wird bis 2030 auf 560.000 Euro abgesenkt.

Digitaler Eröffnungsgottesdienst am Donnerstag, 6. Juni, ab 18 Uhr

Die Sondersynode beginnt am Donnerstag, 6. Juni, um 18 Uhr mit einem digitalen Eröffnungsgottesdienst. Die Predigt hält Dr. Wibke Janssen, hauptamtliches Mitglied der Kirchenleitung und Leiterin der Abteilung Theologie und Ökumene im Landeskirchenamt. Die Synodalen nehmen ihre Beratungen eine halbe Stunde später auf. Sonntag und Montag sind den nicht öffentlichen Ausschusssitzungen vorbehalten. Die 2. Plenarsitzung findet am Dienstag, 11. Juni, ab 18.30 Uhr statt. Sitzungsunterlagen und der Livestream der öffentlichen Beratungen können unter landessynode.ekir.de abgerufen werden.

Stichwort: Kirchliche Hochschule (KiHo) Wuppertal

Die KiHo Wuppertal ist eine staatlich anerkannte Universität in Trägerschaft der Evangelischen Kirche im Rheinland und der Evangelischen Kirche von Westfalen. Rund 200 Menschen studieren dort derzeit evangelische Theologie in den beiden grundständigen Studiengängen „Pfarramt“ und „Magister theologiae“ sowie im Weiterbildungsstudiengang „Master of Theological Studies“ oder sie forschen, um promoviert oder habilitiert zu werden.

Text: EKiR/APK
Foto(s): Kirchliche Hochschule Wuppertal

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#einefüralle: 100 Jahre Diakonie in Köln und Region – Woche der Diakonie im Rhein-Erft-Kreis

Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Diakonie in Köln und Region findet von Samstag bis Sonntag, 8. bis 16. Juni, erstmalig eine „Woche der Diakonie“ im Rhein-Erft-Kreis statt. Die Aktionswoche mit vielen Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten steht unter dem Motto #einefüralle.

Die Eröffnung wird am Samstag, 8. Juni, 8.30 Uhr, im Rahmen der Tagung der Synode des Evangelischen Kirchenkreises Köln-Süd in der Erzengel-Michael-Kirche, Pfarrer-Te-Reh-Straße 5, mit einem Gottesdienst gefeiert. Sie schließt am Sonntag, 16. Juni, in der Christuskirche Bergheim-Zieverich, Aachener Straße 1, mit einem Begegnungsfest mit Gottesdienst für Jung und Alt, das um 10 Uhr beginnt.

Unterstützung und Beratung für Menschen in Krisen und Notsituationen

Die Diakonie bietet Menschen in Krisen und Notsituationen Unterstützung und Beratung an, unabhängig von Herkunft, Religion, kultureller oder sexueller Identität. So können sich Betroffene der Hochwasserkatastrophe in der Aktionswoche beraten lassen: Von Montag bis Freitag gibt es bei Sorgen und Stress Selbsthilfeberatungstermine, die per E-Mail an silke.kargl@diakonie-koeln.de vereinbart werden können.

Ein Kaffeetreff für Betroffene findet am Dienstag, 11. Juni, 10 bis 12 Uhr, im Evangelischen Gemeindehaus Lechenich, An der Vogelrute 8, statt. Einen Austausch für Betroffene am Freitag, 14. Juni, 15 Uhr, organisiert Daniel Pfeiffer von der mobilen Hochwasserhilfe der Diakonie im Bliesheimer Dorfgemeinschaftshaus, Frankenstraße 63. Die Schuldnerberatung beteiligt sich mit zwei Veranstaltungen: Am Montag, 10. Juni, 15 Uhr, im Evangelischen Gemeindezentrum Arche Bergheim, Hauptstraße 87, und am Mittwoch, 12. Juni, 10 bis 16 Uhr, mit einem Aktionsstand zum Thema „Buy now. Inkasso später.“ auf dem Marktplatz in Brühl.

Ein sommerlicher Second-Hand-Markt am Dienstag, 11. Juni, 16 bis 19 Uhr, im Garten der Evangelischen Kirche Frechen, Hauptstraße 209, und ein Kinonachmittag am Samstag, 15. Juni, 15 Uhr, richtet sich besonders auch an Familien. Schließlich sind alle am Freitag, 14. Juni, 14 bis 20 Uhr, zu einem Sommerfest mit Ausstellung „100 Jahre Diakonie“ in das Johanniter-Stift Brauweiler, Erfurter Straße 2, eingeladen.

Alle Veranstaltungen und aktuelle Informationen gibt es im Internet unter www.einefueralle.diakonie-koeln.de.

Das vollständige Programm zur Woche der Diakonie können Sie hier herunterladen.

Text: APK
Foto(s): APK

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