Diakoniespende 2023/2024: Das „Lokal Vielfalt“ fördert transkulturelle Begegnung
Sich auf Augenhöhe begegnen – unabhängig von Herkunft, Sprache und Nationalität: Die diesjährige Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region wird ab dem 1. Oktober dem „Lokal Vielfalt“ zugutekommen. Das „Lokal Vielfalt“ ist Treffpunkt und Anlaufstelle für Menschen mit und ohne internationale Geschichte, für ehrenamtlich Engagierte und gemeinnützige Initiativen. „Es soll unsere Region noch ein Stück bunter machen und ein wichtiger Baustein für eine tolerante Gesellschaft sein“, sagt Bernhard Seiger, Stadtsuperintendent des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region. „Das ,Lokal Vielfalt‘ will Hass und Hetze entgegenwirken, indem es Räume schafft für das Kennenlernen anderer Kulturen, ein partnerschaftliches Miteinander und praktische Demokratiearbeit.“
Der Evangelische Kirchenverband Köln und Region verdoppelt jeden gespendeten Cent bis zu einem Spendenaufkommen von 100.000 Euro im Zeitraum der Diakoniespende vom 1.Oktober 2023 bis zum 30. September 2024.
Das im Herbst 2022 gestartete Modellprojekt des Diakonischen Werkes Köln und Region ist schnell zum Renner im Turmcafé der Evangelischen Nathanael-Gemeinde in der Escher Straße in Köln-Bilderstöckchen geworden. Schon jetzt wird das noch junge Projekt gut angenommen, werden Workshops ebenso wie Beratungsangebote für Geflüchtete und Räume für ehrenamtlich engagierte Gruppen nachgefragt. Und weil das so ist, möchte das Team, bestehend aus der Projektleiterin Fenja Petersen und vielen ehrenamtlich Engagierten verschiedener Initiativen mit der Unterstützung der am 1. Oktober startenden Diakoniespende des Kirchenverbandes Köln und Region die Arbeit erweitern. Ein weiteres Ladenlokal wird gesucht, das zentral gelegen sein soll, damit möglichst viele Menschen im Vorübergehen auf das Projekt aufmerksam werden und sich eingeladen fühlen, mitzumachen. Nächster Standort soll Nippes sein, denn die Evangelische Kirchengemeinde Köln-Nippes hat die Idee zum „Lokal Vielfalt“ mit aus der Taufe gehoben.
Zusätzlich soll es ein fahrbares Kaffeemobil geben, das in Köln und Region bei unterschiedlichen Gelegenheiten zum Gespräch einladen und auf die festen Standorte aufmerksam machen soll. Geplant ist, das „Lokal-Mobil“ im Rahmen eines transkulturellen Projekts mit interessierten Menschen mit und ohne Fluchtgeschichte zusammenzubauen, zu bemalen und auch zu fahren. Anschließend steht es den im „Lokal Vielfalt“ engagierten Gruppen für öffentlichkeitswirksame Aktionen zur Verfügung. Projektleiterin Fenja Petersen berichtet voller Begeisterung davon, wie gut das Projekt bislang angenommen wird. „Wir erhalten Anfragen für Sprachkurse für geflüchtete Menschen, werden um fachliche Beratung und Begleitung gebeten, ehrenamtlich tätige Teams suchen nach Räumlichkeiten.“
Bislang erfolgt die Finanzierung vor allem durch Mittel des Diakonischen Werks, durch Fördermittel der Evangelischen Kirche im Rheinland und des Landes NRW plus einer Unterstützung durch Kirchengemeinden. Um das Projekt langfristig zu sichern und auszubauen, sind Spendenmittel nötig.
„Für Miete und Lastenrad, aber auch für Beratung, Workshops und Koordination der ehrenamtlichen Initiativen werden Spenden benötigt. Jede Spende hilft, lebendige Vielfalt als Teil unserer demokratischen -Gesellschaft sichtbar werden zu lassen und Haltung gegen Rassismus und Rechtspopulismus zu zeigen“, erklärt Bernhard Seiger. „Damit das ,Lokal Vielfalt‘ seine Strahlkraft vergrößern kann, verdoppelt der Evangelische Kirchenverband Köln und Region jede Spende bis zu einer Gesamtsumme von 100 000 Euro. Bitte unterstützen Sie das ,Lokal Vielfalt‘, gegen Ausgrenzung und für ein zugewandtes Miteinander.“
Ein deutliches Zeichen gegen Populisten
Denn Menschen mit unterschiedlichen Wurzeln finden durch das „Lokal Vielfalt“ zusammen, lernen von- und miteinander, setzen so ein deutliches Zeichen gegen Populisten, die Menschen anderer Herkunft öffentlich ausgrenzen. „Wir hoffen, dass unser Lokal Vielfalt nicht nur unsere Veedel bunter macht, sondern Menschen aus Köln und der Region anzieht“, betont die Projektleiterin. So könnte die Idee des Lokals Vielfalt weitere transkulturelle Projekte in der ganzen Region befördern. Im Projekt arbeiten neben dem Diakonischen Werk Köln und Region und mehreren Kirchengemeinden auch die Melanchthon-Akademie und weitere Bildungseinrichtungen, Vereine und Initiativen mit.
Die aktuellen Angebote des „Lokal Vielfalt“ beinhalten Gesprächsrunden für Menschen aller Nationalitäten, Unterstützung für aus der Ukraine Geflüchtete, Spendensammelaktionen für die Menschen in der Ukraine sowie für Geflüchtete, die aktuell auf der griechischen Insel Samos leben. Dazu kommen Trainings und Workshops zu demokratischer Teilhabe, zu kritischem Denken in Bezug auf Rassismus, Bildungs- und Kulturveranstaltungen. Die Angebote zu Demokratiearbeit und Stärkung der Partizipation richten sich an jedes Alter, auch Programme für Kinder sind dabei. Im und durch das „Lokal Vielfalt“ begegnen sich so Menschen mit ihren unterschiedlichen persönlichen und zum Teil auch internationalen Geschichten. Dadurch entstehen Antworten auf die Frage, wie wir gemeinsam leben können und wollen.
Was sich alles innerhalb des Projekts „Lokal Vielfalt“ tut und wie man selbst Teil des Projekts werden kann, können Interessierte auf Facebook und Instagram verfolgen.
Diakoniespende
Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln
Der Titel des Projektes „Lokal Vielfalt“ beschreibt eines der zentralen Ziele für unsere Stadt: Nämlich für und mit den Menschen, die in unserer Stadt leben, eine lebendige, vielfältige Gemeinschaft zu gestalten. So steht Köln für Werte, die auch im Projekt gefördert, verstärkt und gemeinsam weiterentwickelt werden sollen: Vielfalt der Stadtgesellschaft, Offenheit der Herzen, Akzeptanz unterschiedlicher Kulturen und die Bereitschaft, miteinander und voneinander zu lernen. Alle Kölner*innen sollen sich angenommen und zu Hause fühlen können. Das Projekt „Lokal Vielfalt“ leistet dazu einen wertvollen Beitrag und bringt Menschen zusammen – als Begegnungsort, der sowohl Treffpunkt als auch Anlaufstelle für alle Kulturen sein möchte. Ich freue mich über dieses Angebot und unterstütze somit gerne den Spendenaufruf des Evangelischen Kirchenverbandes Köln und Region.
Planschemalöör, Kölner Band
Wir glauben, Vielfalt ist etwas, was man durch Bücher und Videos lernen kann, aber um es zu erleben und zu fühlen, braucht es direkte Begegnungen. Nur so lassen sich Stigmata und Klischees abbauen und etwas Fremdes, wovor man sich unsicher gefühlt hat, wird zu etwas Schönem. Vielfalt ist keine Gefahr, sondern eine kulturelle als auch menschliche Bereicherung!
Fatih Çevikkollu, Schauspieler und Kabarettist
Die beste Definition von Vielfalt, die ich kenne, lautet: Gesellschaft ist die Gleichzeitigkeit von Unterschiedlichkeiten.
Text: APK
Foto(s): APK, Stadt Köln, Fatih Çevikkollu, Planschmalöör
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