„Ich kann was – Ich will was“: Gabenentdecker-Kurs für Ehrenamtliche

Ohne Ehrenamtliche sind das Gemeindeleben und viele Dienste nicht denkbar. Dabei soll jede und jeder mit Freude bei der Sache sein und seine Begabungen und Fähigkeiten einbringen können. Ein zweitägiger Gabenentdecker-Kurs will dabei helfen, die eigenen Talente und Fähigkeiten zu entdecken und herauszufinden, in welchen Bereichen man sie erfolgreich einbringen kann und möchte. Die Synodalbeauftragte für das Ehrenamt im Kirchenkreis Köln-Nord, Pfarrerin Susanne Zimmermann, erzählt im Interview mit kirche-koeln.de mehr über das neue Angebot, das am Freitag, 20. Januar, und am 10. Februar in der Erlöserkirche in Weidenpesch stattfindet.

Der Gabenentdecker-Kurs richtet sich an ehrenamtlich arbeitende Menschen und die, die sich zukünftig in die evangelische Gemeindearbeit einbringen möchten. Möchten Sie durch den Kurs die Ehrenamtler und auch allgemein das Ehrenamt stärken?

Susanne Zimmermann: Mit dem Gabenentdecker-Kurs können erfahrene und ganz neue Ehrenamtliche herausfinden, was in ihnen steckt und in der Gruppe erfahren, wie diese Begabungen erfolgreich in die Tat umgesetzt werden können. Wir möchten Menschen aller Altersgruppen dabei unterstützen, den richtigen Ort für ihre Mitarbeit in ihrer Gemeinde oder einer kirchlichen Einrichtung zu finden. Denn zufriedene Ehrenamtliche sind motivierter und fühlen sich selbst wirksamer.

Unter anderem werden die Gaben und Leidenschaften der Teilnehmenden im Fokus des Kurses stehen – auf welche Art und Weise möchten Sie diese herausfinden?

Susanne Zimmermann: Dieser Blickwinkel ist neu: die Gaben und Leidenschaften stehen im Vordergrund. Die Aufgaben werden erst in einem zweiten Schritt den Gaben und Leidenschaften zugeordnet. An ersten Abend gehen wir, unterstützt von biblischen Geschichten, auf Entdeckungsreise zu unseren ganz persönlichen Begabungen, und zwar mit Hilfe von Fragebögen, Einzelarbeit und Austausch in Kleingruppen- unter dem Motto „Ich kann was!“. In der Zeit zwischen den beiden Kursteilen holen die Teilnehmenden Rückmeldung bei Außenstehenden ein, die ihr Gabenprofil schärfen. Am zweiten Abend können die Teilnehmenden (wieder-)entdecken, wofür oder für wen sie brennen und wo sie etwas bewirken möchten – unter dem Motto „Ich will was!“. Am Ende des Kurses stehen ganz konkrete Schritte, die sich aus dem entstandenen Profil von Gaben, persönlichen Wünschen und Neigungen ergeben. Dabei unterstützen und beraten wir uns gegenseitig in der Gruppe.

Um welche Bereiche von Ehrenamt wird es gehen?

Susanne Zimmermann: Da sind den eigenen Ideen und den Einsatzbereichen keine Grenzen gesetzt. Wir geben Tipps oder stellen Kontakte her, wo sich Ehrenamtliche ausprobieren und einsetzen könnten. Es kann aber auch sein, dass Teilnehmende herausfinden, dass ihr Betätigungsfeld in ihrem familiären Umfeld oder Freundeskreis liegt oder dass es erstmal um Selbstfürsorge gehen muss.

Kann jede und jeder ehrenamtlich arbeiten?

Susanne Zimmermann: Grundsätzlich kann jeder Mensch in allen Lebensphasen ehrenamtlich arbeiten, denn wir sind ja alle Ebenbilder Gottes und mit unterschiedlichsten Gaben ausgestattet. Aber ein bisschen Zeit, Lust, Tatkraft und Teamfähigkeit sind schon hilfreich, ebenso eine gute Begleitung durch andere Ehren- oder Hauptamtliche. Um Frust vorzubeugen, ist es auch sinnvoll, vorher die Bedingungen zu klären, unter denen mitgearbeitet wird.

Wie wichtig ist das Ehrenamt für unsere Gesellschaft und Kirche?

Susanne Zimmermann: Gerade in orientierungslosen und sorgenvollen Zeiten trägt ehrenamtliches Engagement in der Kirche zur Stärkung des Zusammenhaltes der Gesellschaft bei. Es hilft in Nach-Coronazeiten der Vereinzelung vorzubeugen und Verantwortung für andere oder für die Verbesserung von Missständen zu übernehmen. Außerdem macht es glücklich und zufrieden, wenn die Arbeitsbedingungen gut und wertschätzend sind.

Info

Der zweitteilige Kurs findet an den Freitagen, 20. Januar, und 10. Februar, jeweils von 18 Uhr bis 21.30 Uhr, statt in der Erlöserkirche Weidenpesch, Derfflingerstraße 9. Unter dem Motto „Ich kann was – Ich will was“ stehen zunächst die Gaben und Leidenschaften der Teilnehmenden im Vordergrund. Der Kurs ist für Menschen aller Altersgruppen geeignet. Diplom-Pädagogin Dorothee Agena und Pfarrerin Susanne Zimmermann, Synodalbeauftragte für das Ehrenamt im Kirchenkreis Köln-Nord, leiten die Teilnehmenden an.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung per E-Mail an susanne.zimmermann@ekir.de ist erforderlich.

www.immanuel-longerich.de und www.kirche-mauwei.de

Text: Frauke Komander
Foto(s): Thorsten Levin

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